La Vida Magazin: Ausgabe Jan. - April 2014
La Vida ist Ihr Magazin und Online-Portal für Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Therapie und Coaching, Kreativität und Lebenskunst in der Region Freiburg-Lörrach-Offenburg.
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greifen können, mit dem soziale, ökologische und<br />
ethische Belange sowie Menschenrechtsfragen in<br />
enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in<br />
die Betriebsführung und in ihre Kernstrategie integriert<br />
werden“. (Stakeholder sind Anteilseigner,<br />
aber auch Kunden oder Mitarbeiter einer Firma.)<br />
Müssen sich nun alle Betriebe zertifi zieren lassen?<br />
Schauen wir uns zunächst einmal ein regionales<br />
Beispiel an, bei dem - zumindest gefühlt - nachhaltig<br />
gewirtschaftet wird.<br />
Ein regionales Beispiel<br />
Es geht also darum, dass das unternehmerische<br />
Handeln bzw. Wirtschaften nicht auf das ökonomische<br />
Wirtschaften reduziert wird, sondern alle<br />
drei Bereiche - Ökonomie, Ökologie und Soziales<br />
- gleichermaßen Berücksichtigung fi nden.<br />
In der „Goldenen Krone“ in St. Märgen, einem<br />
Ort, der sich u.a. durch seine Barockkirche sowie<br />
durch ein grandioses Schwarzwaldpanorama<br />
auszeichnet, kann man in einer „gemütlichen<br />
Wohnzimmer-Atmosphäre“ exzellenten Kaffee,<br />
Kuchen und Torten genießen, die einen Vergleich<br />
mit den Produkten professioneller Konditoreien<br />
und Bäckereien wahrhaftig nicht scheuen müssen.<br />
Wenn wir einmal anschauen, mit welcher<br />
Konsequenz hier regionale Produkte eingekauft<br />
werden, die wiederum von Betrieben stammen,<br />
die soziale und ökologische Aspekte in ihr eigenes<br />
Wirtschaften integriert haben, dann wird sich<br />
so mancher rein ökonomisch orientierte Mensch<br />
wundern, warum die Kuchen und Torten nicht viel<br />
teurer sind – bedenkt man, dass beispielsweise<br />
für ein Ei 30 Cent ausgegeben wird, obwohl man<br />
auch verarbeitete Flüssig-Eier für 3 Cent einsetzen<br />
könnte. Wenn man dann noch weiß, dass das Café<br />
nach Subventionen in der Startphase inzwischen<br />
ökonomisch unabhängig betrieben wird, würde<br />
man sich freuen, wenn das Beispiel häufi ger<br />
Schule machen würde. Wurden doch gleichzeitig<br />
mehr als 20 familienfreundliche Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Entstanden ist das ganze Projekt, nach<br />
eigenem Bekunden der Betreiber, aus der Not heraus<br />
– aus dem Umstand, dass dem historischen<br />
Gebäude der Zerfall drohte und der Motivation,<br />
den Dorfkern erneut zu beleben. Mittlerweile wird<br />
das Café erfolgreich genossenschaftlich geführt.<br />
Ein internationales Beispiel<br />
Wie kann das Ganze gestaltet werden, wenn Produkte<br />
gehandelt werden, die beispielsweise in unseren<br />
Klimazonen gar nicht angebaut werden?<br />
Ein „klassisches“ Beispiel ist die Teekampagne,<br />
die bereits seit 1985 ein nachhaltiges Wirtschaften<br />
praktiziert, also lange bevor Begriffe wie<br />
„Nachhaltigkeit“ und „fairer Handel“ fast schon<br />
infl ationär benutzt wurden.<br />
Bei der Teekampagne gab es eine andere Motivation<br />
als bei der Goldenen Krone. Prof. Faltin,<br />
der sie begründet hat, wollte, nachdem er zum<br />
Professor für Betriebswirtschaft berufen wurde,<br />
selbst ein Unternehmen gründen und führen, an<br />
dem er beispielhaft von der Praxis die Theorie ab-<br />
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