La Vida Magazin: Ausgabe Jan. - April 2014
La Vida ist Ihr Magazin und Online-Portal für Angebote aus den Bereichen Gesundheit, Therapie und Coaching, Kreativität und Lebenskunst in der Region Freiburg-Lörrach-Offenburg.
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willige Teilnahme aller Konfl iktparteien an der<br />
gesamten Mediation.<br />
1. Phase – Einleitung durch den Mediator<br />
Herstellung eines geschützten und wertschätzenden<br />
Rahmens, Zusicherung von Vertraulichkeit,<br />
Erklärung der Regeln (Ich-Botschaften,<br />
Ausreden lassen, keine Beschimpfungen/Beleidigungen,<br />
gleiche Redezeit) und Erläuterung<br />
der Rolle des Mediators. Ziel der Mediation<br />
besprechen und Einverständnis zur Einhaltung<br />
der besprochenen Regeln von den Konfl iktparteien<br />
einholen.<br />
2. Phase – Sichtweise der einzelnen Konfliktparteien<br />
Jede Partei hat die gleiche Redezeit, um den<br />
Konfl ikt aus ihrer Sicht dem Mediator vorzutragen.<br />
In Phase 2 sprechen die Konfl iktparteien<br />
ausschließlich zum Mediator!<br />
Aufgabe des Mediators: Aktives Zuhören, Zusammenfassen,<br />
Spiegeln, Umformulieren und<br />
Umdeuten im Falle von negativen Äußerungen.<br />
Diese Phase hat in der Regel mehrere Durchgänge!<br />
3. Phase – Konflikterhellung<br />
Nachfragen, klären, Gefühle und Bedürfnisse<br />
herausfi nden; hier geht es um den verborgenen<br />
Anteil des „Eisberges“.<br />
Gelingt diese Phase gut, kann hier bereits eine<br />
Entspannung und gegenseitiges Verstehen<br />
einsetzen. Zuweilen ist es jedoch erforderlich<br />
nochmals in Phase 2 zurückzugehen, um dann<br />
„erweitert“ wieder in Phase 3 einzusteigen.<br />
4. Phase – Problemlösung<br />
Ungefi lterte Lösungsvorschläge in Form von<br />
Brainstorming; alle Ideen, die kommen, werden<br />
aufgegriffen und gesammelt. Dann Diskussion<br />
und Bewertung der Lösungsvorschläge hinsichtlich<br />
ihrer Umsetzbarkeit. Erst jetzt wird<br />
nach einem Konsens (WinWin) gesucht.<br />
5. Phase – Vereinbarung<br />
Zum Abschluss jeder Mediation gehört eine<br />
schriftliche Vereinbarung, die für alle Konfl<br />
iktparteien verbindlich ist, d.h. alle Konfl iktbeteiligten<br />
und der Mediator unterschreiben<br />
und zeigen damit ihr Einverständnis für die<br />
gefundene Lösung und ihre Bereitschaft diese<br />
umzusetzen.<br />
Konsens (WinWin) versus Kompromiss<br />
am Beispiel einer Orange<br />
Zwei Schwestern streiten sich um eine Orange.<br />
Sie kommen schließlich darin überein, die<br />
Orange zu halbieren (Kompromiss).<br />
Die eine nimmt nun ihre Hälfte, isst das Fruchtfl<br />
eisch und wirft die Schale weg; die andere<br />
wirft stattdessen das Fruchtfl eisch weg und<br />
benutzt die Schale, weil sie damit einen Kuchen<br />
backen will. Hätten sie sich zuvor darüber ausgetauscht,<br />
was sie eigentlich mit der Orange<br />
vorhaben, wäre es möglich gewesen, die Orange<br />
anders aufzuteilen: Die eine Schwester wäre<br />
total zufrieden gewesen mit dem Fruchtfl eisch<br />
und die andere hätte sich über die Schale der<br />
ganzen Orange gefreut (Konsens).<br />
Deshalb ist es wichtig, den Prozess der Konfl<br />
iktbearbeitung fortzuführen, um einen Konsens<br />
zu fi nden, anstatt vorzeitig einen Kompromiss<br />
zu schließen, der in der Folge erneut<br />
zu einem Konfl ikt führen könnte.<br />
Eine für beide Seiten gewinnbringende Lösung<br />
stellt auch die folgende Zeichnung dar:<br />
Mediatoren<br />
Mediatoren sollten über eine fundierte Grundausbildung<br />
verfügen, wie es der Bund für<br />
Mediation (BM), die BundesArbeitsgemein-<br />
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