Vorschau Scheidegger & Spiess Frühjahr 2017
Die aktuellen Titel im Frühjahrs-Programm 2017 vom Verlag Scheidegger & Spiess.
Die aktuellen Titel im Frühjahrs-Programm 2017 vom Verlag Scheidegger & Spiess.
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<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Kunst I Fotografie I Architektur<br />
<strong>Frühjahr</strong> <strong>2017</strong>
Wichtige Neuerscheinungen Herbst 2016<br />
Hans Arp<br />
Das Lob der Unvernunft<br />
Rudolf Suter<br />
Gebunden<br />
336 Seiten, 69 farbige und<br />
52 sw Abbildungen<br />
17 × 24 cm<br />
978-3-85881-502-6 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Hans Arp (1886–1966) war nicht nur<br />
eine zentrale Figur der Dada-Bewegung,<br />
sondern der gesamten europäischen<br />
Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Sein<br />
vielgestaltiges Œuvre umfasst deutschund<br />
französischsprachige Gedichte und<br />
Aufsätze, Plastiken, Reliefs, Collagen,<br />
Gemälde, Radierungen, Zeichnungen<br />
und Textilentwürfe. Erstmals wird in<br />
dieser neuen Biografie sowohl Arps<br />
künstlerisches wie auch sein dichterisches<br />
Schaffen aufgearbeitet und interpretiert.<br />
Mit zahlreichen Werkabbildungen und<br />
Fotografien sowie einer stimmungsvollen,<br />
bislang unpublizierten Reportage<br />
des Fotografen Ernst <strong>Scheidegger</strong><br />
(1923–2016), der Hans Arp bei der<br />
Arbeit im Atelier beobachten konnte.<br />
Alberto Giacometti –<br />
Material und Vision<br />
Die Meisterwerke<br />
in Gips, Stein, Ton und Bronze<br />
Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich<br />
Mit Beiträgen von Philippe Büttner, Casimiro<br />
Di Crescenzo, Catherine Grenier, Tobias Haupt,<br />
Christian Klemm, Kerstin Mürer und<br />
Stefan Zweifel<br />
Gebunden<br />
240 Seiten, 224 farbige und<br />
36 sw Abbildungen<br />
22 × 27 cm<br />
978-3-85881-525-5 Deutsch<br />
978-3-85881-785-3 Englisch<br />
978-3-85881-786-0 Französisch<br />
sFr. 59.– | € 58.–<br />
50 Jahre nach dem Tod Alberto Giacomettis<br />
(1901–1966) wirft diese neue<br />
Monografie neues Licht auf grundlegende<br />
Aspekte des Werks und auf die Arbeitsweise<br />
des weltbekannten Schweizers.<br />
Anhand zahlreicher Meisterwerke aus<br />
allen Schaffensphasen stellt das Buch<br />
den künstlerischen Umgang Giacomettis<br />
mit der Materialität seiner Werkstoffe in<br />
den Mittelpunkt und macht den schöpferischen<br />
Prozess eines Jahrhundertkünstlers<br />
erfahrbar.<br />
Giovanni Segantini<br />
Beat Stutzer<br />
Herausgegeben von der Giovanni Segantini<br />
Stiftung, St. Moritz<br />
Gebunden<br />
208 Seiten, 141 farbige Abbildungen<br />
25 × 30 cm<br />
978-3-85881-522-4 Deutsch<br />
978-3-85881-783-9 Englisch<br />
978-3-85881-784-6 Italienisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Der ausgewiesene Segantini-Spezialist<br />
Beat Stutzer stellt das Werk dieses grossen<br />
Erneuerers der Alpenmalerei erstmals<br />
in seiner ganzen Breite umfassend<br />
dar. Unter den dafür ausgewählten<br />
und kommentierten 60 Bildern sind<br />
Schlüsselwerke, die seit Langem nicht<br />
mehr öffentlich zu sehen waren. Mit<br />
einer Einführung zur Rolle Segantinis<br />
als Vorbild etwa für die Futuristen oder<br />
für Joseph Beuys und die wechselvolle<br />
Rezeptionsgeschichte seines Schaffens<br />
mit allgemein verständlichen Bildanalysen<br />
schliesst diese neue Monografie eine<br />
seit Langem bestehende Lücke.<br />
ISBN 978-3-85881-502-6<br />
ISBN 978-3-85881-525-5<br />
Deutsch<br />
ISBN 978-3-85881-522-4<br />
Deutsch<br />
9 783858 815026<br />
9 783858 815255<br />
9 783858 815224
Für die Kunstbiennale Venedig <strong>2017</strong> kuratiert Philipp Kaiser die thematische Ausstellung<br />
Women of Venice im Schweizer Pavillon. Die Schau und dieses Buch nehmen Bezug auf<br />
Alberto Giacomettis kaum beachtete Absenz an der Biennale. Im 1952 von seinem Bruder,<br />
dem namhaften Architekten Bruno Giacometti, errichteten Pavillon werden <strong>2017</strong><br />
speziell für die Biennale geschaffene Werke von Carol Bove und dem Künstlerpaar Teresa<br />
Hubbard / Alexander Birchler gezeigt, die sich mit dem Erbe und Kosmos Giacomettis<br />
auseinandersetzen. In installativen und skulpturalen Anordnungen inszeniert Bove diskursive,<br />
verborgene Zusammenhänge und erkundet mit grosser Leichtigkeit das Vokabular<br />
der Skulptur. Teresa Hubbard / Alexander Birchler wenden sich in dokumentarischer<br />
Weise der Archäologie des Films zu und präsentieren die visuelle Installation Flora. Sie<br />
basiert auf Recherchen des Duos zur amerikanischen Künstlerin Flora Mayo, die in den<br />
1920er-Jahren mit Alberto Giacometti in Paris studierte und dessen Geliebte war.<br />
Women of Venice reflektiert die Geschichte des Schweizer Beitrags und Biennale-Pavillons<br />
aus zeitgenössischer Sicht und initiiert gleichzeitig neue, spezifische Kunstwerke.<br />
3 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
«‹Women of Venice› will aus zeitgenössischer<br />
Perspektive die Geschichte des Schweizer Beitrags<br />
und Pavillons reflektieren und gleichzeitig neue,<br />
spezifische Kunstwerke initiieren.» Philipp Kaiser<br />
Women of Venice<br />
Carol Bove<br />
Teresa Hubbard / Alexander Birchler<br />
Die Publikation zur Ausstellung<br />
im Schweizer Pavillon auf der<br />
Kunstbiennale Venedig <strong>2017</strong><br />
(13. Mai bis 27. November <strong>2017</strong>)<br />
Zeigt neue Arbeiten von<br />
Carol Bove und Teresa Hubbard /<br />
Alexander Birchler<br />
Reflektiert die Geschichte des<br />
Schweizer Beitrags und Pavillons<br />
an der Biennale Venedig<br />
Herausgegeben von Philipp Kaiser<br />
Mit Beiträgen und Interviews von Carol<br />
Bove, Sabeth Buchmann, Teresa Hubbard<br />
/ Alexander Birchler und Philipp Kaiser<br />
Gestaltet von NORM<br />
Broschur<br />
ca. 128 Seiten, ca. 60 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 18 × 25,5 cm<br />
978-3-85881-549-1 Deutsch<br />
978-3-85881-795-2 Englisch<br />
ca. sFr. 19.– | € 19.–<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
Carol Bove, geboren 1971, ist<br />
Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in<br />
Brooklyn.<br />
Sabeth Buchmann, geboren 1962,<br />
ist Kunsthistorikerin und -kritikerin.<br />
Sie lebt und arbeitet in Wien.<br />
Teresa Hubbard, geboren 1965,<br />
und Alexander Birchler, geboren<br />
1962, sind seit 1990 ein Künstlerduo.<br />
Sie leben und arbeiten in Austin,<br />
Texas.<br />
Philipp Kaiser, geboren 1972, ist<br />
freier Kurator. Er lebt und arbeitet<br />
in Los Angeles.<br />
ISBN 978-3-85881-549-1<br />
Deutsch<br />
ISBN 978-3-85881-795-2<br />
Englisch<br />
9 783858 815491<br />
9 783858 817952
11 Cameon IX<br />
7 Cameon IX<br />
12<br />
Cameon IX<br />
Fernando Bordoni<br />
Acryl auf Leinwand /<br />
Acrylic on canvas /<br />
Acrylique sur toile,<br />
140 ×120 cm<br />
© Cantone Ticino<br />
13<br />
Cameon IX<br />
Fernando Bordoni<br />
Acryl auf Leinwand /<br />
Acrylic on canvas /<br />
Acrylique sur toile,<br />
140 ×120 cm<br />
© Cantone Ticino<br />
L Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei<br />
Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École<br />
Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen).<br />
8 Cameon IX<br />
1<br />
Cameon IX<br />
Fernando Bordoni<br />
Acryl auf Leinwand /<br />
Acrylic on canvas /<br />
Acrylique sur toile,<br />
140 ×120 cm<br />
© Cantone Ticino<br />
B Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei<br />
Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École<br />
Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen). C Michael Grossert & Theo Gerber,<br />
1967, Spielplastik, Schulhaus Aumatten, Reinach / Game Plastic, Schoolhouse<br />
Aumatten, Reinach / Plastic à jouer, École Aumatten, Reinach. D Peter Travaglini,<br />
Zahlenmauer / Number Wall / Numbre mur, 1967, Schulhausplatz / School<br />
space / Espace école , Bellach.<br />
1 Cameon IX<br />
1965<br />
Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts).<br />
1967<br />
130<br />
131<br />
Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts).<br />
Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />
(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />
Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts).<br />
1966<br />
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />
antiamerikanische Proteste<br />
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />
antiamerikanische Proteste<br />
Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />
antiamerikanische Proteste<br />
Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />
der Russen).<br />
B<br />
Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />
der Russen).<br />
Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />
(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />
der Russen).<br />
C<br />
1967<br />
Aufstand in Ungarn / Hungarian Uprising /<br />
Insurrection hongroise<br />
1968<br />
Kulturrevolution in<br />
China / Cultural<br />
revolution in China /<br />
Révolution culturelle<br />
en Chine<br />
D<br />
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer<br />
Arbeit über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren<br />
entwickelt Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von<br />
mehreren Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in<br />
Locarno besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden<br />
Studios arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren<br />
Drängen, insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine<br />
systematische Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.<br />
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962<br />
with a thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships<br />
developed in those years are of paramount importance. He regularly visited studios<br />
of several artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi<br />
in Locarno, while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining<br />
studios. He becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly<br />
of Glarner, he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study<br />
of what is happening in the field of visual art.<br />
Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962<br />
avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés<br />
développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement<br />
les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et<br />
Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient<br />
dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande<br />
pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but<br />
est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.<br />
Zeigt Werke von Livio Bernasconi, Fernando<br />
Bordoni, Carl Bucher, Samuel Buri, Marc Egger,<br />
Emilienne Farny, Franz Gertsch, Margrit Jäggli,<br />
Urs Lüthi, Max Matter, Markus Müller, Markus<br />
Raetz, Peter Stämpfli u.a.<br />
316 Carl Bucher<br />
317 Fernando Bordoni<br />
148 149<br />
275<br />
276<br />
L<br />
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer Arbeit<br />
über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren entwickelt<br />
Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von mehreren<br />
Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in Locarno<br />
besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden Studios<br />
arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren Drängen,<br />
insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine systematische<br />
Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.<br />
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962 with a<br />
thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships developed<br />
in those years are of paramount importance. He regularly visited studios of several<br />
artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi in Locarno,<br />
while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining studios. He<br />
becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly of Glarner,<br />
he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study of what is<br />
happening in the field of visual art.<br />
Urs Bänniger (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962<br />
avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés<br />
développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement<br />
les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et<br />
Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient<br />
dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande<br />
pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but<br />
est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.<br />
312 Samuel Buri<br />
313 Samuel Buri<br />
302 Urs Bänniger<br />
303 Urs Bänniger
Die Pop-Art war als eine der wichtigsten internationalen Strömungen der Nachkriegskunst<br />
auch für das Schweizer Kunstschaffen der 1960er- und der frühen 1970er-Jahre<br />
von zentraler Bedeutung. Die spezifisch helvetischen Ausformungen der Pop-Art bilden<br />
ein wichtiges, aber bisher kaum erforschtes Kapitel der Schweizer Kunstgeschichte des<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Die vorliegende Publikation wird diese Lücke schliessen. Wissenschaftlich fundierte<br />
Texte untersuchen die Pop-Art aus Schweizer Perspektive und sind mit umfassendem<br />
Bildmaterial illustriert. Beleuchtet werden auch Themen wie «Swissness» oder die einzelnen<br />
Pop-Art-Phasen von Kunstschaffenden. Beiträge zu den Einflüssen der Kunstrichtung<br />
auf die Bereiche Design, Kunst im öffentlichen Raum, Grafik und Musik<br />
verorten die Thematik disziplinübergreifend im grösseren Kontext. Eine Text-Bild-<br />
Chronologie mit Zeugnissen einzelner Protagonisten bietet einen Überblick über die in<br />
politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Hinsicht ereignisreiche Periode und<br />
lässt den Zeitgeist aufleben.<br />
5 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Das Standardwerk<br />
zur Schweizer Pop-Art<br />
Swiss Pop Art<br />
Formen und Tendenzen 1962–1972<br />
Die Pop-Art ist eine der wichtigsten<br />
Kunstströmungen des<br />
20. Jahrhunderts<br />
Das Buch dokumentiert die<br />
Pop-Art in der Schweiz erstmals<br />
umfassend und schliesst eine<br />
wesentliche Lücke in der<br />
Forschungsliteratur zur zeitgenössischen<br />
Schweizer Kunst<br />
Erscheint zur gleichnamigen Ausstellung<br />
vom 7. Mai bis 1. Oktober<br />
<strong>2017</strong> im Aargauer Kunsthaus,<br />
Aarau<br />
Herausgegeben von<br />
Madeleine Schuppli und dem<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />
Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,<br />
Karoliina Elmer, Bernadette Fülscher,<br />
Kornelia Imesch, Dora Imhof,<br />
Renate Menzi, Franz Müller,<br />
Samuel Mumenthaler, Astrid Näff,<br />
Philipp Stamm, Madeleine Schuppli<br />
und Katrin Weilenmann<br />
Madeleine Schuppli ist Kunsthistorikerin<br />
und seit 2007 Direktorin<br />
des Aargauer Kunsthauses, Aarau.<br />
2000–2007 war sie Direktorin des<br />
Kunstmuseums Thun.<br />
Gestaltet von Raffinerie<br />
Broschur<br />
ca. 496 Seiten, ca. 340 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 20 × 29 cm<br />
978-3-85881-536-1<br />
Deutsch / Englisch / Französisch<br />
ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-536-1<br />
9 783858 815361
A<br />
A Skiläufer, Schlittler an der Rigi,<br />
Plakatoriginal-Entwurf in<br />
Gouache WVR Nr. 62, 1906.<br />
B Dampfbetriebene Zahnradbahn<br />
auf die Rigi ab Vitznau LU,<br />
Wintersportler, Rigi-Massiv,<br />
Plakat WVR Nr. 61, 1906.<br />
B<br />
Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 19 Kursbesuch u. a. zusammen mit<br />
seinen Berufskollegen Arthur<br />
Gugger, Hans Steiner und Eduard<br />
Grüneisen, mit «Viktor Surbeck,<br />
stud.» und dem Münsterarchitekten<br />
Karl Indermühle.<br />
20 Insbesondere von Eduard Grüneisen,<br />
den späteren St. Galler<br />
Zeichenlehrer und Vorsteher der<br />
dortigen Buchdrucker-Fachschule.<br />
J Barken auf dem Genfersee bei<br />
Montreux VD, mit Dent de Morcles<br />
und Dents du Midi, Umschlagtitelbild<br />
nach einem gouachierten<br />
Aquarell, Edition Illustrato<br />
Gebr. Wehrli, Kilchberg, um 1905.<br />
K Anton Reckziegel vor seinem<br />
Gemälde der Habsburg, Fotografie<br />
von Jean Kölla, Bern, um 1903.<br />
L Habsburg bei Brugg AG, Tempera,<br />
um 1898.<br />
M Schneeschmelze am Moossee,<br />
Pastell, 1907.<br />
N Mitternachtssonne in Nordnorwegen,<br />
Plakat WVR Nr. 86, sig.<br />
A. Reckziegel, von C.T. Wiskott,<br />
Breslau-Berlin, 1908.<br />
O Molde und Romsdalfjord (N),<br />
Aquarell, 1908.<br />
J<br />
K<br />
N<br />
G<br />
Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 12 Paul Schirmer gehört zu den<br />
aktivsten Tourengängern<br />
der Sektion Aargau. 1899 wird er<br />
Vizepräsident der Sektion.<br />
13 Vgl. Jahrbuch des Schweizer<br />
Alpenclub 1896, S. 460.<br />
14 Der Name Fanny weist auf einen<br />
Zusammenhang mit der<br />
Taufpatin Fanny Gränicher hin.<br />
12, 13<br />
H<br />
L<br />
O<br />
M<br />
15 Siehe Liste im Anhang.<br />
16 Nachtlager in Granada (1834) von<br />
Konrad Kreutzer; die<br />
Fotografien erstellte Otto Gysi.<br />
17 Ab April 1898 wohnt die Familie<br />
Reckziegel am Scheuerrain 5<br />
in Bern, später (1903 nachgewiesen)<br />
an der Weissensteinstrasse<br />
122 und (1905 nachgewiesen)<br />
am Morellweg 6. Alle<br />
drei Adressen befinden sich in<br />
der Nähe der Seftigenstrasse 14<br />
(Druckerei Hubacher).<br />
18 Diese Bezeichnung geht auf<br />
die seit 1894 in Paris erschienene<br />
Zeitschrift dieses Namens<br />
zurück.<br />
G Gurten bei Bern mit Aussicht,<br />
6-teiliges Faltpanorama in Umschlag,<br />
H&B, sig. A. Reckziegel,<br />
1899. Der Aussichtsturm<br />
auf dem kleinen Bild wird erst<br />
101 Jahre später erbaut.<br />
H Sennen beim Käsen und Heuen<br />
auf der Alp, 9-farbiger Postkartenandruck,<br />
M & T, Aarau, Vorlage<br />
A. Reckziegel zugeschrieben,<br />
Verlag Gebr. Künzli Nr. 1173,<br />
um 1900.<br />
I Luzern mit Rigi und Talstation der<br />
Bahn in Vitznau, Plakat WVR Nr. 3,<br />
sig. Anton Reckziegel, um 1894.<br />
I<br />
Prospekte, Panoramen,<br />
Postkarten, Illustrationen<br />
Werbung mit Prospekten, Panoramen<br />
und Broschüren<br />
104<br />
Die wichtigsten Elemente der frühen touristischen<br />
Plakate sind Panoramaansichten, Vogelschaubilder<br />
und Fahrpläne. Ab 1898 verschwinden diese immer<br />
mehr aus den Plakaten und werden in Faltprospekten<br />
präsentiert, beispielsweise für die Bahn Vevey-Pèlerin<br />
oder für die Jungfraubahn, die das dreiteilige<br />
Imprimat 1898 herausgibt und 1902 mit 60’000 Exemplaren<br />
neu auflegt.<br />
Seit den späten 1890er-Jahren bündeln Verkehrsvereine<br />
und Bahnen ihre Informationen auch in<br />
kleinen, handlichen, mit einfarbigen Strichzeichnungen<br />
versehenen Führern. Reckziegel illustriert die<br />
Führer Adelboden C und Visp-Zermatt, S. 26 Letzteren<br />
schon mit einem mehrfarbig lithografierten Titelbild.<br />
Innovativ ist ein Werbemittel des Verkehrsvereins<br />
Genf I von 1899, das aus drei zusammengebundenen,<br />
länglichen Bildwerbekarten und einer Antwort-Postkarte<br />
besteht.<br />
Besonders gerne scheint Anton Reckziegel touristische<br />
Prospekte zu malen, vor allem die Faltprospekte<br />
der Jahre 1907 bis 1909 sind sowohl malerisch<br />
als auch lithografisch hervorragende Werke. Sie<br />
zeigen Ortsansichten aus den Regionen Kandersteg,<br />
Martigny-Châtelard H und St. Moritz-Poschiavo. J<br />
Von Reckziegel sind bisher rund 30 lithografierte<br />
Prospekte bekannt; 16 enthalten grosse Panoramen.<br />
Überdies werden vom Gurten S.12 und vom Gütsch<br />
Faltpanoramen im Umschlag publiziert. Besonders<br />
eindrucksvoll sind seine panoramatischen Ansichten<br />
Lac Léman, Grindelwald-Hotel Baer, Niesen, O Interla-<br />
1 Vgl. dazu: Schweizerisches<br />
Alpines Museum und Schweizer<br />
Alpen-Club 2001.<br />
2 Die späteren Auflagen weisen<br />
kein gezeichnetes Titelbild mehr<br />
auf.<br />
3 Bundesministerium für Handel<br />
und Verkehr Wien 1927 bis 1931.<br />
ken-Wengernalp S. 67 und Lausanne. P Im Gegensatz zu A, Bern, Umschlag Berner Fremden-<br />
B blatt. Titelblatt Sommernachtstraum,<br />
Syrinx spielender Pan, tan-<br />
den schon seit rund hundert Jahren hergestellten,<br />
beliebten und mit grosser topografischer Genauigkeit zende Jungfrauen, Eiger, Mönch,<br />
Jungfrau, Altstadt, 1909.<br />
ausgestatteten Panoramen von touristischen Regionen<br />
1 sind Reckziegels Werke weniger detailreich und C, Adelboden BE, Titelblatt und<br />
D Illustration sig. AR, 1898.<br />
nicht durchwegs genau, sondern mit künstlerischer<br />
Freiheit gestaltet. Absicht ist es, das Wichtige für E Fernpass im Tirol, Blindsee, Ehrwalder<br />
Sonnenspitze, Buch-Titelblatt,<br />
Offsetdruck nach einem<br />
den Touristen prägnant und eindrücklich darzustellen.<br />
Dabei können besonders bei den frühen Prospekten Aquarell, sig. Anton Reckziegel,<br />
1930.<br />
Teile der Landschaft gerafft oder gestreckt sein. Meist<br />
sind auf ihnen auch Touristen und Einheimische zu F Silsersee GR, Piz de la Margna,<br />
Titelbild, Offsetdruck nach einem<br />
sehen, entferntere und unwichtige Siedlungen sind<br />
Aquarell, um 1906.<br />
generalisiert. Eine Besonderheit ist das um 1900 entstandene<br />
Panorama Vitznau-Rigi mit Text und Orts-<br />
G Oria am Lago di Lugano (I),<br />
namen in tschechischer N San Salvatore, Titelbild, Offsetdruck<br />
nach einem Aquarell, um<br />
Sprache.<br />
1906.<br />
15 Prospekte werden flankierend zu mehr oder<br />
weniger gleichzeitig gedruckten Plakaten von Reckziegel<br />
erstellt. Die Phase der lithografierten Prospekte<br />
nach gemalten Vorlagen ist aber kurz und<br />
schon nach 1914 verschwindet dieses kostenintensive<br />
Imprimat.<br />
Souvenir-Broschüren mit Fotografien kommen<br />
nach 1900 in Mode. Reckziegel kann bei den Erstausgaben<br />
der Edition Illustrato F, G der Firma Gebr. Wehrli,<br />
Kilchberg um 1905 über 20 Titelbilder entwerfen, da<br />
das gemalte Bild mit seiner Farbigkeit damals beim<br />
Publikum noch attraktiver wirkt als Fotografien. 2 Auch<br />
in Österreich kann Reckziegel in ähnlicher Weise zu<br />
touristischen Werbemitteln beitragen. So malt er von<br />
1927 bis 1931 Vorlagen für die Umschlagtitel der über<br />
200-seitigen saisonalen Fahrplanbücher für die Kraftwagenfahrten<br />
der österreichischen Post, die grosse<br />
Verbreitung finden. 3, E<br />
C<br />
D<br />
105<br />
F<br />
G<br />
A<br />
B<br />
E<br />
Eine Zeitreise zu beliebten Destinationen der Belle Époque –<br />
und in die Vergangenheit der Tourismuswerbung<br />
Entwicklung und Techniken<br />
40<br />
der Lithografie<br />
1796 erfindet Alois Senefelder in München ein völlig Werdegang einer Chromolithografie<br />
neues Verfahren, den Flachdruck – die Lithografie,<br />
auch Steindruck genannt. Im Gegensatz zum damals<br />
vorherrschenden Hochdruck (Holzschnitt, den Zeichner. Schon in der frühen Werbegrafik ent-<br />
Es beginnt mit der Erstellung einer Vorlage durch<br />
Schriftsatz) und Tiefdruck (Kupfer- und Stahlstich, stehen gemalte und gezeichnete Originale als Vorlagen<br />
für die Lithografie in enger Zusammenarbeit mit<br />
Radierung, Aquatinta) liegen beim Flachdruck die<br />
druckenden und nichtdruckenden Bereiche in einer den Auftraggebern. Zeichner wie Anton Reckziegel<br />
Ebene.<br />
malen Ortschaften, Panoramen, Gebäude und andere<br />
Die Kunst auf Stein zu zeichnen und davon Drucke<br />
herzustellen wird vorerst namentlich für Musik-<br />
seltener nach fotografischen Unterlagen. Als ausge-<br />
Sujets für Werbezwecke vor Ort oder nach Skizzen,<br />
noten- und Landkartendrucke verwendet. Die grosse bildeter Lithograf beherrscht Reckziegel die lithografischen<br />
Techniken souverän, wodurch er seine Ent-<br />
Zeit der Chromolithografie, des Mehrfarben-Steindrucks,<br />
nimmt ihren Anfang um 1818 in Paris, bei würfe den Gegebenheiten des Steindruckes bestens<br />
Engelmann & Lasteyrie.<br />
anpassen kann.<br />
In der Schweiz beginnt die neue Drucktechnik Dann werden die Lithosteine vorbereitet. Die<br />
zögernd ihre Ausbreitung mit einfarbigen Drucken Steinplatten stammen aus dem fränkischen Jura,<br />
im Jahr 1807 in Zürich. Aus Breslau angereist, demonstriert<br />
Karl Theodor Müller gegen Entgelt vor nach Format eine Dicke von 4 bis 15 Zentimetern.<br />
aus Solnhofen und Kelheim. Die Platten haben je<br />
Künstlern und Kunstfreunden das Lithografieren Fehlerfreie Platten werden absolut plan geschliffen<br />
und Drucken. Ab 1815 begünstigen Kontakte mit und deren Oberfläche gekörnt oder glatt geschliffen.<br />
Deutschland, Frankreich und England die Gründung Diese Arbeit besorgen in der Regel geschulte Hilfskräfte<br />
in der betriebsinternen Schleiferei. Die mit<br />
lithografischer Betriebe in der Schweiz. Mit der Zeit<br />
gewinnt der mehrfarbige Druck für Bilder, Etiketten, Fluss-Sand erzielte Körnung findet sich zum Teil als<br />
Geschäftsdrucksachen, Wertpapiere, Schulwandbilder,<br />
Plakate und anderes an Bedeutung. Ende der<br />
1880er-Jahre zählt man in der Schweiz etwa 150 Lithografische<br />
Anstalten mit rund 400 Lithografen und<br />
Steindruckern.<br />
12<br />
60 Mitglieder zählt. Da es seinerzeit für einen Beitritt<br />
zwei Empfehlungen von «Clubisten» braucht, ist anzunehmen,<br />
dass sein Patron August Trüb und sein<br />
Zeichner-Arbeitskollege Paul Schirmer seine «Göttis»<br />
sind und dass Schirmer seinen Kollegen Anton<br />
auch auf Bergtouren mitgenommen hat.<br />
Am 19. Oktober 1896 freut sich das Ehepaar<br />
Reckziegel über die Geburt ihrer Tochter Martha<br />
Fanny. 14 Auf ihrer Taufurkunde und auch im Mitgliederverzeichnis<br />
des SAC bezeichnet sich Anton als<br />
«Kunstmaler» und nicht als «Zeichner», wie er in den<br />
Akten seines Arbeitgebers aufgeführt wird. Er wird<br />
bei Müller & Trüb als «ausgezeichneter Zeichner» und<br />
Entwerfer geschätzt und trägt wesentlich dazu bei,<br />
dass die Firma einen Ruf für hervorragend lithografierte<br />
Postkarten und Plakate erwirbt. Aus der Aarauer<br />
Zeit sind von Reckziegel 14 signierte Plakate I<br />
und etwa 240 ihm zugeschriebene Postkarten H bekannt;<br />
dazu kommen etliche weitere Plakate, die ihm<br />
zugeschrieben werden können oder die seinen Einfluss<br />
erkennen lassen. 15<br />
1897 scheint sich Reckziegel in Aarau gut eingelebt<br />
zu haben, denn für eine Opernaufführung 16<br />
des Cäcilienvereins schafft er ein exklusives Monumentalbild,<br />
indem er Gruppenfotos der Schauspieler<br />
mit Landschaft und Figuren übermalt, die fotografierten<br />
Gesichter jedoch frei lässt. In seiner Firma<br />
scheint es ihm aber immer weniger zu behagen. Die<br />
Zeichenabteilung wird von zwei auf fünf Werbezeichner<br />
aufgestockt und zahlreiche Lithografen und andere<br />
Mitarbeiter streiken während zwei Monaten.<br />
Reckziegel hat sich derweil mit seinem Lithografen-<br />
Berufskollegen Gustav Hubacher angefreundet. Dieser<br />
gründet Anfang März 1898 in Bern seine eigene<br />
«Lithographie», wie Steindruckereien damals bezeichnet<br />
werden, und bietet dem Freund die Stelle als<br />
erster Plakatmaler an.<br />
Bereits im April zieht die Familie Reckziegel in<br />
die Stadt Bern (60’000 Einwohner) und Anton tritt in<br />
die neugegründete Lithografische Anstalt Hubacher<br />
& Biedermann ein. 17 Vorerst ist Reckziegel vor allem<br />
mit Entwürfen für Postkarten beschäftigt. Aus der<br />
Phase von 1898 bis 1901 kennen wir heute rund 200<br />
Postkarten, 17 Plakate und einen nicht realisierten<br />
Entwurf von ihm. Er setzt sich dabei auch mit den<br />
neuen Kunstströmungen – genannt «Art Nouveau»<br />
– auseinander. Seine Plakate werden schweizweit<br />
sehr beachtet, und er erwirbt sich rasch Bekanntheit<br />
und einen guten Ruf als «maître d’affiche». 18 1899<br />
zeichnet er erstmals, ergänzend zu den Plakaten,<br />
auch lithografierte Faltpanoramen G (Aussicht vom<br />
Gurten und von Magglingen). Seine Panoramen der<br />
folgenden Jahre werden in Faltprospekte integriert<br />
herausgegeben. Mit dem Beitritt zur Berner Sektion<br />
des SAC (rund 400 Mitglieder) im Jahr 1900 wächst<br />
Reckziegels Netzwerk auch in seiner neuen Region<br />
zügig an. Von Ende 1899 bis 1902 sowie von 1906 bis<br />
1908 lebt auch seine Nichte Margaretha Franziska,<br />
die 1885 geborene Tochter von Antons Schwester<br />
Franziska, mit in seiner Familie.<br />
Das Prinzip des Steindrucks<br />
Der Steindruck, vom Erfinder «chemischer Druck»<br />
genannt, beruht auf dem Prinzip, dass sich Fett und<br />
Wasser gegenseitig abstossen. Der Lithostein samt<br />
der mit fetthaltiger Lithografietusche oder Fettkreide<br />
angebrachten Zeichnung wird mit einer Gummiarabikum-Salpetersäure-Lösung<br />
geätzt. Dadurch<br />
wird an den Stellen ohne Fett der Feuchtigkeitsträger<br />
auf gebaut – dies sind die nichtdruckenden Stellen<br />
des Lithosteins. Den Träger für die Druckfarben bilden<br />
die mit Lithokreide oder -tusche versehenen<br />
Bildstellen. Nun muss der Stein vor jedem Druckvorgang<br />
von Neuem angefeuchtet werden, bevor die<br />
Farbwalze über ihn hinweggeht. Für die verschiedenen<br />
Arbeitsgänge hat jeder Drucker «seine» erprobte<br />
Technik, seine Lederwalzen zum Einfärben<br />
und, gut versteckt, geheimnisvolle «Büchsli» mit<br />
Schwämmchen und Lappen. Steindruck ist heikel,<br />
sogar Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen<br />
das Druckergebnis.<br />
Vermutlich wünscht sich Reckziegel schon in nenuntergang», «Aus der Alpenwelt» und «Morgenstund».<br />
134 Kunstmaler haben Werke eingereicht.<br />
Aarau etwas mehr Selbstständigkeit als Künstler.<br />
Jedenfalls installiert er sich nun 1902 in Bern als Zusammen mit vielen anderen Prominenten gehört<br />
selbstständig erwerbender Kunst- und Plakatmaler Reck ziegel zu den Nichtprämierten. Keiner seiner<br />
und besucht im Winter 1903/04 an der Berner Kunstgewerbeschule<br />
den Abend-Akt-Kurs bei Ernst Form.<br />
eingereichten Entwürfe erscheint in gedruckter<br />
Linck. 19, K, L Er bleibt aber bis 1909 auch weiterhin 1905 reist Reckziegel nach Belgien und Frankreich.<br />
Für die Belgischen Staatsbahnen kann er zwei<br />
als Entwerfer für seine bisherige Berner Firma tätig,<br />
die sich nun Kunstanstalt Hubacher & Co. nennt, und Plakate aus den Ardennen ausführen. Im Jahr darauf<br />
widmet sich auch der Ausbildung der jungen Zeichner<br />
und Lithografen der Firma. 20 Sein Schritt in die Souvenir-Fotobroschüren Edition Illustrato der Gebr.<br />
malt er über 20 landschaftliche Titelbilder für die<br />
Selbstständigkeit entspricht ganz der neuen Künstlerbewegung<br />
um Ferdinand Hodler. In die Zeit bis Aus dem Jahr 1907 ist bekannt, dass Reckziegel<br />
Wehrli in Kilchberg. J<br />
1906 fällt der Höhepunkt von Reckziegels Plakatschaffen.<br />
Aus diesen fünf Jahren sind 30 Plakate schaft eingereicht hat. Die Entwürfe der Bewerber<br />
Entwürfe für die ersten Banknoten der Eidgenossen-<br />
und zwei nicht gedruckte Entwürfe aus seiner Hand sind noch heute bei der Nationalbank vorhanden und<br />
bekannt. Es gelingt ihm in den nächsten Jahren auch, einige können Reckziegel zugeschrieben werden. Für<br />
Aufträge aus zahlreichen Ländern Europas auszuführen,<br />
die nicht in seiner Stammfirma gedruckt wertenden<br />
Auftrag für zwölf grosse Schulwandbilder<br />
einen Stuttgarter Verlag arbeitet er an einem bedeuden.<br />
Der erste dieser Art wirbt 1904 für das Riesengebirge<br />
nahe seiner ehemaligen Heimat.<br />
Reckziegels Pläne, sich wieder vermehrt dem<br />
über die Naturerscheinungen der Erde.<br />
Freien Schaffen als Kunstmaler widmen zu können,<br />
führen 1907 zum Erfolg. Er präsentiert über 50 Werke<br />
Präsenz als Kunstmaler,<br />
in einer Einzelausstellung im Salle Thellusson in der<br />
Veränderung seines Plakatstils<br />
damals grössten Schweizer Stadt Genf, organisiert<br />
von der renommierten Société des Expositions d’art.<br />
Erster Vorbote eines Wandels ist der Plakatwettbewerb<br />
der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) der Durchführung des 34. Centralfestes betraut. Zu-<br />
Im selben Jahr wird die Sektion Bern des SAC mit<br />
von 1903. Reckziegel beteiligt sich persönlich, aber sammen mit Kunstmuseumsdirektor Horace Edouard<br />
Davinet, Clubfotograf Franz Rohr, dem jungen<br />
unter der Adresse der Firma Hubacher & Co., mit<br />
fünf Werken. Diese sind heute verschollen, nur noch Plakatgrafiker Emil Cardinaux und drei weiteren Personen<br />
wird Reckziegel ins «Dekorationscomité» ge-<br />
die für den Wettbewerb verlangten Mottos sind bekannt:<br />
«Milieu du Jour», «Hochgebirgssee», «Sonwählt.<br />
Dank dem Kontakt mit Direktor Davinet folgt<br />
14
Anton Reckziegel, geboren 1865 im böhmischen Gablonz und in Graz zum Maler<br />
ausgebildet, war ab 1893 in der Schweiz tätig. 1909 kehrte er nach Österreich zurück,<br />
wo er zunächst in Wien und ab 1912 in Mödling bis zu seinem Tod 1936 als Landschaftsmaler<br />
arbeitete. Während seiner Schweizer Jahre wurde Reckziegel rasch zum<br />
bekanntesten Plakatmaler des Landes. Er entwarf auch Werbemittel für viele andere<br />
Länder.<br />
Reckziegels Motive zeigen eine Welt der elegant gekleideten Paare, der schnaubenden<br />
Dampfeisenbahnen, der prachtvollen Grandhotels. Erstmals warben damals grosse,<br />
farbenprächtige Plakate und sorgfältig lithografierte Prospekte mit Panoramen für die<br />
neu erschlossenen Reiseziele. Das Versenden von Ansichtskarten wurde zum Volkssport.<br />
Reckziegel hat mit diesen Werbebildern die Vorstellungen von typisch schweizerischen<br />
Landschaften geprägt.<br />
Dieses Buch stellt nun zum ersten Mal überhaupt Leben und Werk dieses Künstlers im<br />
Kontext der Belle Époque umfassend vor und zeichnet seinen Werdegang vom vielseitigen<br />
Kunstmaler zum ersten selbstständigen Werbegrafiker der Schweiz nach. Ebenso<br />
werden die Entwicklungen im Druckwesen, in der Kunst und im Tourismus im Vorfeld<br />
und während Reckziegels Zeit beleuchtet. Über 300 Abbildungen entführen in die<br />
Frühzeit des touristischen Plakats und der Werbegrafik.<br />
Reklamekunst und Reiseträume<br />
Anton Reckziegel und die Frühzeit des Tourismusplakates<br />
7 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Erste Monografie zu einem der<br />
herausragendsten Plakatkünstler<br />
der Belle Époque<br />
Reich illustriert stellt das Buch<br />
Reckziegels Werk in den Kontext<br />
der Entwicklungen in Kunst,<br />
Drucktechnik und des Tourismusmarketings<br />
seiner Zeit<br />
Erscheint zur Ausstellung über<br />
Anton Reckziegel im Alpinen<br />
Museum der Schweiz in Bern<br />
(27. Januar bis 23. April <strong>2017</strong>)<br />
Herausgegeben vom Alpinen<br />
Museum der Schweiz<br />
Mit Beiträgen von Agathon<br />
Aerni, Roland Flückiger-Seiler,<br />
Hans Hirt-Tenger, Christian<br />
Jaquet und Urs Kneubühl<br />
Gestaltet von Hi – Visuelle<br />
Gestaltung<br />
Gebunden<br />
160 Seiten, 315 farbige und<br />
12 sw Abbildungen<br />
24,5 × 32 cm<br />
978-3-85881-532-3 Deutsch<br />
sFr. 59.– | € 58.–<br />
Lieferbar<br />
Agathon Aerni (1929–2006) war<br />
Dozent für Betriebswirtschaft,<br />
Bankier, Diplomat und Verfasser<br />
mehrerer historischer Publikationen<br />
über die Schweiz und ihre Beziehungen<br />
zu anderen Ländern.<br />
Roland Flückiger-Seiler, geboren<br />
1953, ist Architekt und Architekturhistoriker<br />
mit Forschungsschwerpunkt<br />
Schweizer Hotelgeschichte.<br />
Hans Hirt-Tenger (1910–2004)<br />
war Druckereifachmann und Dozent<br />
an der Kunstgewerbeschule<br />
Zürich.<br />
Christian Jaquet, geboren 1935,<br />
ist Werbeberater sowie Fachhochschuldozent<br />
und Experte im<br />
Bereich der Tourismuswerbung.<br />
ISBN 978-3-85881-532-3<br />
9 783858 815323<br />
Urs Kneubühl, geboren 1948, ist<br />
Geograf und hat zu Raumentwicklung,<br />
Tourismus und Umwelt geforscht.<br />
Zunächst Kurator und von<br />
1996–2011 Direktor des Alpinen<br />
Museums der Schweiz.
T<br />
Im Gegensatz zu den wässrigen Techniken benötigt<br />
T<br />
T<br />
T<br />
R<br />
man für die trockenen Zeichentechniken weder Wasser<br />
R<br />
R<br />
R<br />
O<br />
noch Öl. Es werden Metallstifte, Naturkreiden (Rötel,<br />
O<br />
O<br />
O<br />
C<br />
schwarze und weisse Kreiden) 19, 20, Pastellkreiden,<br />
C<br />
C<br />
C<br />
K<br />
Kohle 21, Kunstkreiden, Grafit und Buntstifte verwen-<br />
K<br />
K<br />
K<br />
E<br />
det. Das Material wird direkt auf die Unterlage aufge-<br />
E<br />
E<br />
E<br />
N<br />
bracht, ohne Zuhilfenahme eines Zeichengeräts (Feder<br />
N<br />
N<br />
N<br />
E<br />
oder Pinsel), allenfalls mithilfe eines Minenhalters•. Bei<br />
E<br />
E<br />
E<br />
den heute benutzten Stiften sind das Material (die Mine)<br />
T<br />
und das Gerät (der Holzstift) in der Regel nicht vonein-<br />
T<br />
T<br />
T<br />
E<br />
ander zu trennen.<br />
E<br />
E<br />
E<br />
C<br />
C<br />
C<br />
C<br />
H<br />
Die trockenen Zeichentechniken werden sehr häu-<br />
H<br />
H<br />
H<br />
N<br />
fig mit wässrigen Zeichentechniken kombiniert: Eine<br />
N<br />
N<br />
N<br />
I<br />
Zeichnung wird zum Beispiel mit schwarzer Kreide skiz-<br />
I<br />
I<br />
I<br />
K<br />
ziert, um dann mit der Feder überarbeitet und laviert<br />
K<br />
K<br />
K<br />
E<br />
zu werden 22. Übrigens werden zuweilen die trocke-<br />
E<br />
E<br />
E<br />
N<br />
nen Zeichentechniken wie wässrige Zeichentechniken<br />
N<br />
N<br />
N<br />
bearbeitet, was die Unterscheidung hinfällig macht. So<br />
kann der Rötel zu Pulver zermahlen und in Wasser gelöst<br />
werden, um dann mit dem Pinsel aufgetragen zu<br />
werden.<br />
Die Technik und die Kreativität des Künstlers können<br />
nicht getrennt voneinander gedacht werden. Die Technik<br />
nährt die Kreativität, indem sie ihr neue Möglichkeiten<br />
eröffnet, und die Kreativität bereichert die Technik,<br />
wenn Künstler die den Materialien und Werkzeugen<br />
zugeschriebenen Grenzen überschreiten und sich neue<br />
Verwendungsweisen ausdenken.<br />
Pirro Ligorio,<br />
Drei Männer «all’Antica» (Detail), um 1550?<br />
Jean-Baptiste Marie Pierre,<br />
Junge in ganzer Figur, um 1740?<br />
Théophile Alexandre Steinlen,<br />
Porträt von Leo Tolstoi (Detail), um 1905<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
8<br />
9<br />
0<br />
1<br />
T<br />
Der METALLSTIFT ist ein altes, seit der Antike ge-<br />
T<br />
M<br />
W<br />
WEISSE KREIDE ist ein weiches und kompaktes<br />
T<br />
W<br />
R<br />
bräuchliches Zeichenmittel. Es handelt sich um einen<br />
R<br />
E<br />
E<br />
Kalziumkarbonat, dessen Verwendung während der<br />
R<br />
E<br />
O<br />
spitz zulaufenden metallischen Griffel• (Blei, Kupfer, Sil-<br />
O<br />
T<br />
I<br />
Renaissance aufkommt. Sie ist leicht zu schneiden, aber<br />
O<br />
I<br />
C<br />
ber oder Gold), der zum Skizzieren dient. Metalle hin-<br />
C<br />
A<br />
S<br />
recht zerbrechlich, weshalb die Künstler sie oft mit ei-<br />
C<br />
S<br />
K<br />
terlassen durch Reibung auf dem Träger eine leichte<br />
K<br />
L<br />
S<br />
nem Kreidehalter• oder einem Schilfrohr schützen. Ihre<br />
K<br />
S<br />
E<br />
Ablagerung. Die Spitze ist in einen Stiel eingearbeitet.<br />
E<br />
L<br />
E<br />
Hauptfunktion ist es, genau wie bei der weissen Gou-<br />
E<br />
E<br />
N<br />
Nicht selten werden zwei in Grösse oder Material ver-<br />
N<br />
S<br />
ache, auf einer mithilfe anderer Techniken angefertig-<br />
N<br />
E<br />
schiedene Spitzen an die jeweiligen Enden des Stiels<br />
E<br />
T<br />
K<br />
ten Zeichnung hell beleuchtete Bereiche anzuzeigen<br />
E<br />
K<br />
angebracht. Das erlaubt, die Strichstärke zu variieren,<br />
I<br />
R<br />
und Lichter zu setzen, wie bei dieser Rötelzeichnung<br />
R<br />
T<br />
die im Unterschied zu anderen Techniken bei Metallstif-<br />
T<br />
F<br />
E<br />
eines Widderkopfes 48. Am häufigsten wird sie folg-<br />
T<br />
E<br />
E<br />
ten nicht allein durch den Druck der Hand modifiziert<br />
E<br />
T<br />
I<br />
lich für Höhungen verwendet (s.u.), selbst wenn bis zum<br />
E<br />
I<br />
C<br />
werden kann.<br />
C<br />
E<br />
D<br />
17. Jahrhundert die Gouache für diesen Gebrauch prä-<br />
C<br />
D<br />
H<br />
H<br />
E<br />
feriert wird. Sie verleiht Figuren Plastizität, wie man am<br />
H<br />
E<br />
N<br />
Der Gebrauch von Metallstiften ist im Libro dell’arte<br />
N<br />
Männerkopf, nach oben schauend 47 sehen kann,<br />
N<br />
I<br />
von Cennino Cennini dokumentiert, einem für das Ver-<br />
I<br />
der im 17.Jahrhundert von einem anonymen italieni-<br />
I<br />
K<br />
ständnis der europäischen Kunst wesentlichen Hand-<br />
K<br />
schen Künstler angefertigt wird. Der Kontrast zur Kreide<br />
K<br />
E<br />
buch vom Beginn der Renaissance. Der Autor trifft da-<br />
E<br />
ist umso deutlicher, je dunkler das Papier ist 50. Auf<br />
E<br />
N<br />
rin eine Unterscheidung zwischen Bleigriffel (rein oder<br />
N<br />
Buntpapier sind Zeichnungen mit weisser Kreide übri-<br />
N<br />
in Legierungen) und Silberstift, den beiden unter Künst-<br />
gens zumeist vorherrschend, insbesondere im 17. und<br />
Italienische Schule (Genua?), Schlachtszene (Detail),<br />
zweite Hälfte 16.Jh. oder Anfang 17.Jh.<br />
lern meistverwendeten Metallstiften. Blei ist einfach in<br />
der Handhabung und kann direkt auf die Unterlage aufgetragen<br />
werden. Es eignet sich gut für Vorzeichnungen<br />
und Skizzen, weil sein leichter Strich einfach wieder<br />
entfernt werden kann. Es wird zumeist mit Zinn legiert,<br />
was für einen klareren Strich sorgt. Silber ist härter und<br />
muss auf einem vorbereiteten Untergrund verwendet<br />
werden. Dabei handelt es sich um Pergament, Holz,<br />
feine Leinwand oder grundiertes• (also mit einer kreidehaltigen<br />
Grundierung• versehenes) Papier. Sein klarer<br />
und eleganter, zugleich feiner und dichter Strich prägt<br />
sich tief in die Unterlage ein. Er hinterlässt eine graue,<br />
unauslöschliche Spur, die sich mit der Zeit verfärbt<br />
und oxidiert. Der Silberstift erlaubt also eine genaue,<br />
Giovanni Domenico Tiepolo,<br />
Kopf eines toten Widders (Detail), um 1755<br />
18.Jahrhundert. Und so tauchen zum Beispiel auch später<br />
noch in einem Werk von Giovanni Segantini die mit<br />
Kreide gezeichneten Formen aus der Dunkelheit des<br />
Blattes auf 53. E.H.<br />
detaillierte Darstellung. Deshalb wird er nicht nur für<br />
Skizzen, sondern auch für vollendete Zeichnungen verwendet,<br />
insbesondere für Illustrationen wissenschaft-<br />
2<br />
licher Werke. Insgesamt liefern Metallstifte in Bezug auf<br />
2<br />
4<br />
4<br />
2<br />
Reinheit, Genauigkeit und Linearität schöne Ergebnisse.<br />
3<br />
8<br />
9<br />
W<br />
W<br />
P<br />
Wenn auch das erste aufgeschriebene Rezept für<br />
T<br />
P<br />
E<br />
E<br />
A<br />
PASTELLKREIDE auf das Jahr 1574 zurückgeht,<br />
R<br />
A<br />
I<br />
I<br />
S<br />
wird die Technik bereits vor diesem Datum von Künst-<br />
O<br />
S<br />
S<br />
S<br />
T<br />
lern wie Leonardo da Vinci, Jacopo Bassano oder Fe-<br />
C<br />
T<br />
S<br />
S<br />
E<br />
derico Barocci verwendet. Da sie damals eine noch<br />
K<br />
E<br />
E<br />
E<br />
L<br />
eingeschränkte Palette aufweist, wird sie bis ins 17.Jahr-<br />
E<br />
L<br />
L<br />
hundert hinein im Wesentlichen dazu benutzt, Zeich-<br />
N<br />
L<br />
K<br />
K<br />
K<br />
nungen zu höhen und somit andere trockene Zeichen-<br />
E<br />
K<br />
R<br />
R<br />
R<br />
techniken zu ergänzen. Dieser Gebrauch dauert weit<br />
R<br />
E<br />
E<br />
E<br />
über diese Zeit hinaus an, wie Blätter von Maurice Denis<br />
T<br />
E<br />
I<br />
I<br />
I<br />
aus dem 20.Jahrhundert belegen 184↓. Erst zum Ende<br />
E<br />
I<br />
D<br />
D<br />
D<br />
des 17.Jahrhunderts entwickelt sie sich zu einer sehr<br />
C<br />
D<br />
E<br />
E<br />
E<br />
geschätzten eigenständigen Technik. Zu ihren bedeu-<br />
H<br />
E<br />
tendsten Repräsentanten im Jahrhundert der Aufklä-<br />
N<br />
rung zählen Maurice Quentin de La Tour, Jean-Siméon<br />
I<br />
Chardin, Jean-Étienne Liotard oder Rosalba Carriera.<br />
K<br />
Damals befindet sich die Kunst des mit Pastellkreiden<br />
E<br />
gemalten Porträts auf ihrem Höhepunkt – «gemalt»,<br />
N<br />
weil die Technik zu jener Zeit nicht als eine grafische<br />
Jean-Baptiste Mauzaisse,<br />
Ossians letzter Gesang, 19. Jh.<br />
Jacques Courtois, genannt Le Bourguignon, zugeschrieben,<br />
Soldatenstudie (Detail), 17. Jh.<br />
Otto Vautier, Nackte Frau<br />
mit blauen Strümpfen (Detail), um 1915–1917<br />
Kunst gilt, sondern zu den Malkünsten gezählt wird. Die<br />
von ihr sowohl in chromatischer Hinsicht als auch durch<br />
die Wiedergabe mit Schraffur, Überlagerung und Verwischung<br />
gebotenen Möglichkeiten geben ihr tatsächlich<br />
eine pikturale Dimension. Pastellkreide setzt sich<br />
aus einem zu feinem Pulver zermahlenen Pigment• und<br />
einem mineralischen Füllstoff• zusammen, welcher zu<br />
ihrer Konsistenz und ihrer Farbnuance beiträgt. Manchmal<br />
werden ihr Bindemittel• (unter anderem Gummiwasser,<br />
Kandiszucker, Feigensaft) oder auch andere Zusatzstoffe<br />
beigegeben. Die so gebildete Paste wird zu<br />
Stäbchen geschnitten, geformt oder gerollt und dann<br />
getrocknet. Durch den Spielraum bei der Zubereitung<br />
und der Quantität der Bestandteile ist es möglich, eine<br />
sehr grosse Vielfalt an Farbtönen zu erlangen und die<br />
Härte des Materials zu variieren. Dieses ist jedoch in der<br />
Regel sehr zart und zerbrechlich.<br />
5<br />
5<br />
6<br />
6<br />
0<br />
1<br />
4<br />
5<br />
B<br />
A<br />
C<br />
U<br />
B<br />
O<br />
N<br />
K<br />
L<br />
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A<br />
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T<br />
G<br />
I<br />
S<br />
E<br />
F<br />
C<br />
T<br />
H<br />
Oskar Kokoschka,<br />
Totes Kaninchen, 1944<br />
Frans van Mieris,<br />
Der Wein ist ein Spötter, 1664<br />
Henri Chopin,<br />
Collage Poem, 1971<br />
2<br />
2<br />
9<br />
0<br />
0<br />
1<br />
4<br />
5
Im Jahr 2015 wurde dem Musée Jenisch Vevey ein Grafikfundus von einzigartiger Qualität<br />
vererbt, der Tausende Druckgrafiken und Zeichnungen u.a. von Eugène Delacroix,<br />
Auguste Rodin, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Max Ernst und Hermann Hesse<br />
umfasst. Eine Ausstellung im Winter 2016/17 stellt diese Sammlung erstmals der Öffentlichkeit<br />
vor.<br />
Das aus diesem Anlass erschienene Buch ist weit mehr als ein gewöhnlicher Ausstellungskatalog.<br />
Vielmehr dienen die ausgewählten Werke aus diesem ausserordentlichen<br />
Vermächtnis als Beispiele in einem eigentlichen Handbuch der Zeichnungskunst, das<br />
diese Disziplin in ihren unterschiedlichen Ausprägungen umfassend und anschaulich<br />
darstellt. Es vermittelt Details zu den mannigfaltigen Zeichentechniken und erläutert<br />
die Unterschiede zwischen den Trocken- und Nassverfahren sowie den Einsatz diverser<br />
Papiersorten. Und es erklärt kuriose Begriffe wie etwa die «Schummelnudel» und wozu<br />
eine solche benötigt wird.<br />
Zudem ist das Kleine Handbuch der Zeichnungskunst eine Ode an den perfekten Einsatz<br />
des zeichnerischen Duktus und die meisterhafte Darstellung der Bewegung – ein<br />
Kunstbuch für visuelle Geniesser.<br />
9 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Alles, was Sie schon immer über das<br />
künstlerische Zeichnen wissen wollten<br />
Kleines Handbuch<br />
der Zeichnungskunst<br />
Ein kompaktes und zugleich umfassendes<br />
Handbuch zur Kunst<br />
des Zeichnens<br />
Vermittelt anhand ausgewählter<br />
Werke aus einer einzigartigen<br />
Sammlung Techniken, Verfahren<br />
und Materialien und erläutert<br />
spezielle Begriffe<br />
Erscheint anlässlich der Ausstellung<br />
Rien que pour vos yeux<br />
im Musée Jenisch Vevey (bis<br />
19. Februar <strong>2017</strong>)<br />
Mit Beiträgen von Julie Enckell<br />
Julliard, Elisa de Halleux und<br />
Emmanuelle Neukomm<br />
In Zusammenarbeit mit dem<br />
Musée Jenisch Vevey<br />
Julie Enckell Julliard ist seit 2013<br />
Direktorin des Musée Jenisch<br />
Vevey und Mitglied der Eidgenössischen<br />
Kunstkommission. Zahlreiche<br />
Publikationen, v.a. zur zeitgenössischen<br />
Zeichenkunst.<br />
Gestaltet von Bonbon<br />
Gebunden<br />
238 Seiten, 157 farbige und<br />
1 sw Abbildungen<br />
11,5 × 16,5 cm<br />
978-3-85881-534-7 Deutsch<br />
978-3-85881-790-7 Französisch<br />
sFr. 29.– | € 29.–<br />
Lieferbar<br />
ISBN 978-3-85881-534-7<br />
Deutsch<br />
ISBN 978-3-85881-790-7<br />
Französisch<br />
9 783858 815347<br />
9 783858 817907
Charlotte Perriand<br />
Prospectus « Bibliothèques Charlotte Perriand,<br />
éditions Steph Simon », 1958.<br />
Bibliothèques composées de tablettes en latté<br />
plaqué, entretoisées par des éléments<br />
plots métalliques laqués noir ou aluminités<br />
satiné naturel. Possibilité de placer des portes<br />
coulissantes en verre ou en stratifié de couleur.<br />
AChP.<br />
Prospectus « Bibliothèque à plots<br />
Charlotte Perriand, édition Steph Simon », 1956.<br />
Bibliothèque composée par des éléments à plots<br />
en tôle laquée au four entretoisant<br />
des étagères en latté plaqué d’essences variées.<br />
Portes coulissantes en métal laqué, verre ou<br />
plastique. Une seule profondeur, 335 mm.<br />
AChP.<br />
Page de droite<br />
Bibliothèque à plots aluminités naturel.<br />
Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />
Photographie Christie’s.<br />
42 43<br />
Charlotte Perriand<br />
Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes<br />
en polyester. Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />
Photographie Françoise Calmon/Galerie 54.<br />
Prospectus « Rangements Charlotte Perriand »,<br />
Édition Steph Simon, 1958.<br />
Éléments de rangement constitués par assemblage<br />
de joues et fonds métalliques laqués noir,<br />
entretoisant des plateaux en latté plaqué frêne<br />
ou merisier. Les blocs peuvent être juxtaposés ou<br />
superposés pour constituer des ensembles meubles.<br />
AChP.<br />
Charlotte Perriand<br />
Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes<br />
en polyester, tiroirs et tablettes intermédiaires.<br />
Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />
Photographie Marie Clérin/<br />
Galerie Downtown-François Laffanour.<br />
Blocs-rangement « Éditions Steph Simon,<br />
meubles galerie 58 ». Élévations, vers 1957.<br />
Mine de plomb, encre de Chine,<br />
Zip-a-tone sur calque.<br />
Archives Steph Simon/<br />
Galerie Downtown-François Laffanour.<br />
Ci-contre et page de droite<br />
Charlotte Perriand<br />
Bureau forme libre en bois massif, petit modèle, 1953.<br />
Édition Steph Simon à partir de 1956.<br />
Photographies Jacques Delacroix/<br />
Galerie Downtown-François Laffanour.<br />
Les bibliothèques<br />
Les bibliothèques de Charlotte Perriand éditées par la galerie Steph Simon à partir de 1956<br />
puisent leur origine dans les modèles qu’elle avait créés pour la maison de la Tunisie et pour<br />
la maison du Mexique à la cité universitaire de Paris en 1952 86 . Elles sont de deux types. La<br />
première, type Tunisie, est composée de plots métalliques en U d’une seule pièce disposés<br />
en quinconce entre les étagères. Elle se fixe au mur. Les hauteurs des plots sont de quatre<br />
dimensions pour s’adapter à la diversité des formats des livres ou des objets. La seconde, type<br />
Mexique, est composée de casiers ouverts à l’avant formés par deux joues métalliques latérales<br />
réunies par un fond, entretoisant les étagères. Elle est autoportante et peut être disposée librement<br />
dans l’espace ou contre un mur. Les joues sont de cinq hauteurs et de quatre profondeurs<br />
différentes. Elles sont perforées pour permettre l’accrochage d’étagères intermédiaires en glace<br />
48 49<br />
74 75<br />
94 95<br />
Der dritte Band über Leben und Werk der grossartigen<br />
Avantgarde-Designerin Charlotte Perriand<br />
102 103<br />
Weiterhin lieferbar:<br />
HABITER<br />
Charlotte Perriand:<br />
Complete Works<br />
Volume 1: 1903–1940<br />
978-3-85881-746-4 Englisch<br />
sFr. 120.– | € 120.–<br />
Volume 2: 1940 –1955<br />
978-3-85881-747-1 Englisch<br />
sFr. 120.– | € 120.–<br />
268 269
11 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Der dritte Band der bisher ausführlichsten Monografie über die herausragende französische<br />
Designerin Charlotte Perriand umfasst die Jahre 1956 bis 1968. Im Zentrum<br />
steht zum einen ihre Kooperation mit Steph Simon, der ihr zusammen mit Jean Prouvé<br />
die künstlerische Leitung seiner 1956 in Paris eröffneten Galerie für zeitgenössische<br />
Einrichtung überantwortete. Den zweiten Schwerpunkt bilden das von Perriand geschaffene<br />
Firmenimage für Air France und verschiedene von ihr gestaltete Reisebüros<br />
und Niederlassungen weltweit. Schliesslich widmet sich das Buch ausführlich Perriands<br />
bisher kaum bekannter Beteiligung an der Neueinrichtung des Palais des Nations in<br />
Genf, des europäischen Hauptsitzes der UN: die Entwürfe für einzelne Möbel, die Ausstattung<br />
ganzer Sitzungssäle und Salons, von denen viele bis heute in unveränderter<br />
Form genutzt werden.<br />
Weiter dokumentiert der neue Band mit wiederum reichem Bildmaterial Perriands Ferienhaus<br />
im savoyischen Méribel sowie die ebenfalls bisher kaum publizierten Häuser<br />
des japanischen Botschafters in Paris und des Air-France-Direktors Jacques Martin in<br />
Rio de Janeiro sowie zahlreiche Möbelentwürfe der späten 1950er- und 1960er-Jahre.<br />
Jacques Barsac<br />
Charlotte Perriand<br />
Complete Works. Volume 3: 1956 –1968<br />
Charlotte Perriand ist eine der<br />
massgeblichen Protagonistinnen<br />
der Designgeschichte des<br />
20. Jahrhunderts<br />
Band 3 der grossen Monografie<br />
dokumentiert bisher kaum publizierte<br />
Werke Perriands wie die<br />
Möbelentwürfe und Ausstattungen<br />
von Sitzungssälen im Palais<br />
des Nations in Genf sowie ihre<br />
engen Verbindungen zu<br />
Brasilien<br />
Reich illustriert mit einer Fülle<br />
noch nie zuvor veröffentlichter<br />
Dokumente und Bilder<br />
Ein wertvolles Nachschlagewerk<br />
für Wissenschaftler, Kunsthändler<br />
und Sammler<br />
Mit einem Vorwort von<br />
Barry Bergdoll<br />
Gestaltet von Delphine Renon<br />
Gebunden<br />
ca. 528 Seiten, ca. 600 farbige<br />
und 200 sw Abbildungen<br />
23 × 30,5 cm<br />
978-3-85881-748-8 Englisch<br />
ca. sFr. 120.– | € 120.–<br />
Erscheint<br />
ISBN 978-3-85881-748-8<br />
im März <strong>2017</strong><br />
Jacques Barsac realisierte Dokumentarfilme<br />
über Charlotte Perriand,<br />
Le Corbusier, Jean Cocteau<br />
und Winston Churchill. Seit 2001<br />
beschäftigt er sich ausschliesslich<br />
mit Perriands Werk.<br />
Barry Bergdoll ist Professor für<br />
Kunstgeschichte an der Columbia<br />
University sowie Kurator für Architektur<br />
und Design am MoMA,<br />
New York.<br />
9 783858 817488<br />
Im <strong>Frühjahr</strong> 2018 erscheint:<br />
Volume 4: 1969–1999<br />
978-3-85881-778-5 Englisch<br />
ca. sFr. 120.– | € 120.–<br />
ISBN 978-3-85881-778-5<br />
9 783858 817785
«Der verschneite Lukmanierpass mit seinen lichten Arvenwäldern<br />
ist so wenig ein Vergnügungspark für die rasenden<br />
Motorschlittenclubs, wie das Zürcher Grossmünster ein Ort<br />
ist für Spielautomaten. Und die grandiose Gletscherlandschaft<br />
Monte-Rosa-Dent-Blanche darf kein Platz sein, wo sich<br />
betuchte Konsumenten beim Heliskiing ein schnelles Tiefschneeabenteuer<br />
kaufen.» Helmut Scheben
Heimat, Energie, Freizeit und Transit sind die Themen von Hans Peter Josts Bildern aus<br />
den Schweizer Alpen, die über die letzten drei Jahre entstanden sind. Eine beeindruckende<br />
Auswahl davon präsentiert dieses Buch. Die Aufnahmen erzählen von Begegnungen<br />
mit Bergbewohnern und Touristen, zeigen Skurriles und Nachdenkliches, Kritisches<br />
und Liebenswertes.<br />
Die Fotografien werden begleitet von einer Einleitung von Mario Broggi, dem vormaligen<br />
Präsidenten der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Der Journalist<br />
und Schriftsteller Erwin Koch porträtiert zwei Menschen, die bei aller Verschiedenheit<br />
beide eine sehr enge Beziehung zu den Bergen haben. Der Autor Emil Zopfi befasst sich<br />
mit der Energiegewinnung in den Alpen und der Fernsehjournalist Helmut Scheben<br />
betrachtet kritisch deren stetig fortschreitende Mutation zum gigantischen Vergnügungspark.<br />
Josts Blicke auf aktuelle Entwicklungen im Alpenraum und die Texte beleuchten die<br />
Kontroversen zwischen ökonomischem und ökologischem Entwicklungsansatz oder<br />
das Gegenüberstehen von Kraftwerken und Kraftorten, physischer und spiritueller<br />
Energie und verdeutlicht so den unschätzbaren Wert des Alpenraums.<br />
13 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Eine beeindruckende fotografische<br />
Darstellung kontroverser<br />
Entwicklungen im Alpenraum<br />
Alpen-Blicke.ch<br />
Heimat, Energie, Freizeit, Transit<br />
Die Texte bekannter Schweizer<br />
Autoren und Journalisten<br />
verdeutlichen die Botschaft der<br />
Bilder<br />
Ein vielschichtiger Beitrag zur<br />
Diskussion um die Zukunft des<br />
alpinen Lebensraums<br />
Herausgegeben und mit<br />
Fotografien von Hans Peter Jost<br />
Mit Beiträgen von Mario Broggi,<br />
Erwin Koch, Helmut Scheben und<br />
Emil Zopfi<br />
Hans Peter Jost, geboren 1953, lebt<br />
und arbeitet in Zürich als Fotograf.<br />
Seit 1984 ist er für zahlreiche<br />
Medien tätig. Menschen und ihr<br />
soziales Umfeld stehen bei ihm im<br />
Zentrum.<br />
Gestaltet von unfolded<br />
Gebunden<br />
ca. 320 Seiten, ca. 240 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 27 × 23 cm<br />
978-3-85881-545-3 Deutsch<br />
ca. sFr. 59.– | € 58.–<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-545-3<br />
9 783858 815453
128 /129<br />
from “Polaroid SX’70’s”, 1977/78 –› s.b.<br />
174 /175<br />
Klee, Kistlerweg 6, Bern, 2005<br />
The living room of Paul Klee’s two-room apartment, used as a studio<br />
where his late and largest works were realized, 1934 – 1940<br />
from Lenin/Klee/Fromm, 2005 – 06 –› s.b.<br />
32 /33<br />
Lenin, St. Johanns Vorstadt 48, Basel, 2005<br />
The venue of a pre-revolutionary speech delivered by Vladimir<br />
Ilyich Ulyanov (Lenin), 1916<br />
212 /213<br />
from “Prison Cells”, 1989<br />
from “Bei Sich”, 1986 –<br />
118 /119<br />
from “Naturräume”, 2004 – 2010 –› s.b.<br />
58 /59<br />
210 /211 48 /49
Seit fast 50 Jahren arbeitet der 1946 geborene Schweizer Christian Vogt mit dem Medium<br />
der Fotografie. Schon früh bewies er, dass er Meister seines Fachs ist, ein Bilderkünstler<br />
im wahrsten Sinne des Wortes. Vogts Schaffen kann gesamthaft als eine Erforschung<br />
des Sehens begriffen werden. Für ihn sind Bilder immer Projektionsflächen, weil<br />
jeder Betrachter anders auf das zu Sehende reagiert. Leere Räume und Orte, an denen<br />
etwas geschehen ist – sozusagen «geladene» Orte –, beflügeln die Fantasie des Fotografen<br />
und ziehen sich als roter Faden immer wieder durch sein Werk. Andere Aufnahmen<br />
sind von der Interaktion von Text und Bild bestimmt, das eine ist ohne das andere nicht<br />
mehr denkbar. Vogt zeigt sich so als fotografierender Philosoph.<br />
Diese neue Monografie würdigt nun erstmals alle Phasen seines Werks umfassend. Den<br />
Bildern zur Seite stehen ein Interview mit dem Künstler von Martin Gasser sowie eine<br />
kurze Einleitung von Christian Vogt.<br />
15 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
«Oft werde ich gefragt, was ich denn so fotografiere.<br />
Nie fragt man nach dem Wie. Wenn man van Gogh<br />
fragen würde, was er denn male, ohne seinen Stil<br />
zu kennen, und er würde antworten: Sonnenblumen<br />
– was wüsste man dann mehr?» Christian Vogt<br />
Christian Vogt zählt zu den wichtigsten<br />
zeitgenössischen Schweizer<br />
Fotokünstlern<br />
Das Buch präsentiert freie Projekte<br />
und einige Auftragsarbeiten<br />
Erste umfassende Monografie zu<br />
allen Phasen seines Schaffens<br />
Christian Vogt<br />
The longer I look<br />
Mit Beiträgen von Martin Gasser<br />
und Christian Vogt<br />
Gestaltet von Matthias Huber<br />
Gebunden<br />
ca. 268 Seiten, ca. 125 farbige<br />
und 200 sw Abbildungen<br />
ca. 20 × 27,5 cm<br />
978-3-85881-791-4 Englisch<br />
ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erscheint im März <strong>2017</strong><br />
Martin Gasser studierte Fotografiegeschichte<br />
an der Princeton<br />
University und ist seit 1998 Konservator<br />
und Kurator bei der Fotostiftung<br />
Schweiz in Winterthur.<br />
Christian Vogt, geboren 1946,<br />
realisiert seit den 1960er-Jahren<br />
fotografisch-visuelle Konzepte für<br />
sich selbst und im Auftrag. Zahlreiche<br />
Bücher und internationale<br />
Ausstellungen.<br />
ISBN 978-3-85881-791-4<br />
9 783858 817914
8005-016d_Neugasse 1995 /10.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8005-016b_Neugasse_155/159/163.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
108 109<br />
8004-053_Neufrankengasse_6/14.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8004-061_Schöneggstr.28.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
72 73<br />
50 51<br />
8003-079_Weststr.94.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
32<br />
8005-067_Neugasse-1335_Bronx.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8004-006_Neufrankengasse_4.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8003-066-Weststrasse46.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
33<br />
8003-112-Birmensdorferstrasse155.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8005-062-HB&Gleisfeld.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8003-078a_Weststr.84.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8004-046a_Molkenstr.5-9.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
74<br />
8004-070b_Werdstr.40/Stauffach25.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8004-108_Stauffacherstr.28.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
56 57<br />
8003-169A-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8003-191A_Schimmel_Seebahnstr_FlaMa_009.jpg<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8003-169C-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8055-262B-Triemlihalde_02380.jpg<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
48 49<br />
8032-129_Forchstr.150..tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
112<br />
75<br />
8004-075b_Köchlistr.10.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8003-102_Zweierstr 138.tif<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
8047-252-Stadtgaernerei_5068-sw.jpg<br />
Baujahr Nein<br />
Fotografiert Nein<br />
113<br />
Focus: Kreis 4<br />
Andrea Helblings Atelier liegt nahe bei Helvetiaplatz<br />
und Langstrasse, in einer Nebengasse, die<br />
sich freilich recht schmuck präsentiert, dezent<br />
renoviert. So richtig proletarisch sieht es hier<br />
nicht mehr aus. Ihr «Langstrassen-Dörfli», meint<br />
sie, reiche eigentlich nur bis zu den Gleisen,<br />
wo der Kreis 5 beginnt. Sie kennt die kleinen<br />
Läden und Handwerksbetriebe um die Ecke,<br />
die Bars und Beizen, viele Leute aus der Kreativwirtschaft,<br />
die hier ansässig geworden und in<br />
allen möglichen Sparten tätig sind. Die Bilder<br />
jedoch sucht sie in einem weiteren Radius: Wipkingen,<br />
Zürich-West, Oerlikon, Leutschenbach,<br />
Affoltern, Altstetten, Hardbrücke, Wiedikon,<br />
Albisriederplatz … Das sind Gegenden, die für<br />
viele erst seit ein paar Jahren mit Prime Tower,<br />
Schiffbau und der Zürcher Hochschule der Künste<br />
vertrauter geworden sind. Der Schriftsteller<br />
Hugo Loetscher hat sie seinen Lesern allerdings<br />
schon in den 1960er-Jahren nahegebracht. In<br />
seinem Roman Die Kranzflechterin zieht seine<br />
Grossmutter Anna ihren Leiterwagen mit dem<br />
Gemüse durch ebendiese Quartiere. Sie lebte vor<br />
über hundert Jahren. Ihr dürftiges Ladenlokal<br />
befand sich samt Küche und Wohnstube in einer<br />
Quergasse zur Langstrasse, wie heute Andrea<br />
Helblings Atelier.<br />
Nicht Vorzeigestadt,<br />
sondern<br />
Gebrauchsstadt<br />
Die repräsentative Zürcher Innenstadt ist in<br />
dieser Häuserserie nicht vertreten. Aus der Sicht<br />
der Fotografin weist sie allzu bekannte Konturen<br />
auf, ist gar sehr auf ihr Image bedacht, kommt<br />
sich gediegen vor, vollendet. Fertig gebaut sei<br />
diese Stadt, hiess es ja noch vor einigen Jahren.<br />
Zürich sei «hoffnungslos verbaut», schreibt<br />
Friedrich Dürrenmatt im Roman Justiz, womit<br />
er wohl auch meint, die Stadt sei lähmend festgelegt,<br />
definiert 4 . Nicht die Landmarks, nicht<br />
die symbolbehafteten Zeugen der Vergangenheit<br />
fasst Andrea Helbling also ins Auge, nicht die<br />
Vorzeigestadt, sondern die Gebrauchsstadt. Weder<br />
Rat- und Stadthaus, noch Gross- und Fraumünster<br />
treten als Protagonisten auf. Am Rand<br />
zeigt sich einmal eine Ikone der Bahnhofstrasse:<br />
das Globus-Gebäude beispielsweise, weil dessen<br />
«brutalistisches» Aussehen die Fotografin, wie sie<br />
sagt, fessle, und sie überhaupt die 1960er-Jahre<br />
ins Herz geschlossen habe; daneben auch noch<br />
das feingliedrige Griederhaus mit dem steil<br />
aufschiessenden Dach, das an die Hansearchitektur<br />
nordischer Kaufmannschaften erinnert.<br />
Auch die heute geschönte Altstadt fällt ausser<br />
Betracht. Noch im 19. Jahrhundert war sie nichts<br />
Besonderes. Als ärmliches, ganz gewöhnliches<br />
Quartier hat sie der Knabe Gottfried Keller empfunden,<br />
der da gewohnt, gespielt, gelitten hat.<br />
Selbst die landschaftliche Schönheit, die man seit<br />
Jahrhunderten an Zürich rühmt, darf bei Andrea<br />
Helbling nicht mitspielen, höchstens taucht da<br />
und dort als zarter Akzent ein Bäumchen oder<br />
Vorgärtchen auf. See, Limmat, Zürichberg und<br />
Üetliberg bleiben ausgespart.<br />
Das spricht natürlich nicht gegen das<br />
Übergangene. Gerade auch die Schreibende,<br />
die noch die graue, oft beklemmend brave Atmosphäre<br />
im Zürich der späten 1950er-Jahre<br />
erlebt hat, schätzt die Lockerheit, die Farbigkeit<br />
und – ja doch auch – Lebendigkeit der heutigen<br />
Stadtmitte. Helblings Blick aber erweitert das<br />
urbane Verständnis. Er macht die Stadt grösser,<br />
differenzierter, redlicher.<br />
Neue Blicke<br />
Es ist auch ein Generationenblick, der hier waltet.<br />
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit dem<br />
Schriftsteller Peter Weber. Es ging um das Buch<br />
Bahnhofsprosa, Webers surreale Hommage an<br />
den vielstimmigen Klangkörper des Zürcher<br />
Hauptbahnhofs. Man spazierte durch Albisrieden,<br />
wo der Autor wohnt. Ich bekam damals<br />
einiges mit von der mir unbekannten Schönheit<br />
des Vororts. Was mich aber doch verblüffte, war<br />
Webers Aussage, nach Möglichkeit würden er<br />
und seine Schriftsteller- und Künstlerkollegen<br />
die Innenstadt meiden.<br />
Oder ich lese Peter Stamm, der sich gern<br />
architektonischen und städtebaulichen Themen<br />
widmet; im Roman Sieben Jahre – er spielt in<br />
München und Marseille – sind sie konstitutiv.<br />
Auch Stamm favorisiert die Bauten der Gewöhnlichkeit.<br />
Jahrelang sei er zwar der Altstadt in<br />
Winterthur treu geblieben, habe sich aber stets<br />
nach Quartieren gesehnt, die man «gemeinhin<br />
als anonym» bezeichnet. Dort sei «nicht alles<br />
Denkmal», nicht jedes Loch in der Erde fördere<br />
alte Kultur zu Tage: «Es sind geschichtslose<br />
Quartiere, gebaut ohne ästhetische Absichten<br />
und vielleicht gerade deswegen ästhetisch, weil<br />
zweckmässig», so Stamm im Essay Mein Winterthur<br />
5 . In Endstation Zürich legt er eine skurril<br />
kleinteilige Betrachtung einiger Endschlaufen<br />
der Zürcher Tramlinien vor 6 . Zusammen mit<br />
ihrem architektonischen Zubehör sind sie wenig<br />
aufregend, doch gewinnt jede ihr eigenes<br />
Gesicht.<br />
Die Zuwendung zur Alltagsstadt und<br />
deren Detailansichten hat schon eine längere<br />
Tradition, sowohl in der bildenden Kunst und<br />
in der Fotografie, als auch in der Literatur. Wenn<br />
Adalbert Stifter vom alten Wien berichtet, dann<br />
bezieht er eindringlich die Masse der Vorstädte<br />
mit ein, die sich «in ungeheurem Kreise» gegen<br />
die Innenstadt heranschieben 7 . Oder man denke<br />
an die Spaziergänger und Feuilletonisten Robert<br />
Walser und Franz Hessel in Berlin. Walser fasste<br />
populäre Örtlichkeiten ins Auge, die Bierlokale<br />
«Aschinger» und «Gebirgshallen» beispielsweise.<br />
Franz Hessel war süchtig nach dem «heimlichen<br />
Berlin». Wenn er dessen übersehenen Winkeln<br />
nachspürte, nannte er das «Heimatkunde». Eine<br />
Stadt sei nicht leicht zu entdecken, «gerade wenn<br />
man in ihr zu Hause ist» 8 .<br />
Vieles in der Welt muss man von den Dichtern<br />
und Künstlern erzählt bekommen, damit<br />
man es selber wahrnimmt.<br />
Die Kamera<br />
macht fremde<br />
Dinge vertraut<br />
Andrea Helbling – aufgewachsen in traditionell<br />
bürgerlichen Quartieren – fotografierte zunächst<br />
vom Fenster ihrer ersten eigenen Wohnung<br />
aus. Diese lag nahe beim Albisriederplatz. Die<br />
Kamera mache fremde Dinge vertraut, schreibt<br />
auch Susan Sontag 9 . Fotografien würden einem<br />
helfen, einen Platz zu finden auf der Welt. Später<br />
zog Andrea Helbling in die Nachbarschaft ihres<br />
Ateliers an der Marmorgasse, zu Fuss war sie<br />
unterwegs, samt schwerer Sinar-Grossformatkamera<br />
– noch nicht digital. Allmählich<br />
schwärmte sie immer weiter aus, beschaffte sich<br />
für ihre Geräte ein Wägelchen, packte dieses ins<br />
Auto. So steuerte sie Altstetten an, Affoltern und<br />
Seebach, Höngg und Wipkingen via Europa- und<br />
Hardbrücke. Inzwischen hat sie umgestellt und<br />
ist Besitzerin einer verstellbaren Alpa mit Digitalrückteil.<br />
Auch hier lässt sich das Objektiv<br />
gegenüber der Bildebene verschieben. Nicht alle,<br />
sagt sie, könnten sich eine solche leisten, unter<br />
den Fotografen sei eine Zweiklassengesellschaft<br />
entstanden. Doch ob analog oder digital, die<br />
Fotografin zielt in diesem Zyklus auf das Unspektakuläre.<br />
Es sind Orte, wo Abertausende ihr<br />
Leben verbringen. Da zieht man meistens ohne<br />
Blick für die Umgebung seiner Wege. Nur selten<br />
schaut man noch zu den Obergeschossen und<br />
zum Himmel darüber. Gerade, wo sich unser<br />
Alltag abspielt, sehen wir am flüchtigsten hin.<br />
Wir achten nicht auf die Modellierung, die plastische<br />
Form, der gewöhnlichen Häuser. Andrea<br />
Helblings Bilder sind also auch ein Plädoyer für<br />
eine Demokratisierung des ästhetischen Blicks.<br />
Die anerzogenen Unterscheidungen zwischen<br />
«trivial» und «bedeutend» werden von ihr einer<br />
energischen Kritik unterzogen.<br />
Dabei beschönigt sie gar nichts an ihrem<br />
Viertel. Nach Mitternacht fahre sie mit dem<br />
Fahrrad oft auf Umwegen nach Hause. Denn<br />
die Langstrasse komme ihr manchmal auch<br />
unheimlich vor. Und mit dem berühmten Multikulti-Ideal<br />
sei es auch nicht gar so weit her. Sie<br />
habe zwar Nachbarn aus vielen Ländern und<br />
man grüsse sich freundlich, doch die meisten<br />
blieben unter sich.<br />
Rigoroser Stilwille<br />
In dieser Arbeit herrscht ein rigoroser Stilwille.<br />
Die Objekte werden zunächst fast obsessiv als<br />
Einzelwesen inszeniert. Ebenso hingebungsvoll<br />
wie zurückhaltend sind Charakteristika hervorgehoben:<br />
Bänder, Balkone, Fensterfronten,<br />
Brüstungen, nicht zuletzt die Baumaterialien,<br />
ob Backstein, Beton, Stahl und Glas, Sandstein<br />
ist auch diese Periode historisch, hatte doch der<br />
Häuserkampf seinen Höhepunkt in den frühen<br />
1990er-Jahren. In der letzten Zeit haben sich in<br />
Zürich die Fronten verschoben. Wo noch besetzt<br />
wird, geht es weniger um die Frage des Wohnens<br />
als um kreative Freiräume: Zum Schauplatz für<br />
einschlägige Aktionen wurden die wenigen,<br />
noch verbliebenen Industriebrachen. Widerstand<br />
kristallisierte sich im Fall von Binz- und<br />
Koch-Areal an weitaus periferer gelegenen<br />
Orten. Einen Rand wie noch vor zwanzig Jahren<br />
verkörpert Aussersihl demnach nicht mehr<br />
(selbst wenn im administrativen Sinn seine<br />
Rand-Eigenschaft mit der zweiten Eingemeindung<br />
von 1934 längst verloren gegangen war).<br />
Die Arbeit von Andrea Helbling kann in<br />
den Kontext einer Umkodierung von Zentrum<br />
und Rand gestellt werden. In ihre Bildfindung<br />
schiebt sich ein vorausgeahntes Verschwinden.<br />
Indem viele Aufnahmen eine immanent zeitliche<br />
Dimension besitzen, bewegt sich Häuser und<br />
Konglomerate in der dokumentarischen Tradition<br />
eines Charles Marville im Paris des Second<br />
Empire, der die Stadt vor den grossen Eingriffen<br />
unter Georges Eugène Haussmann festhielt. In<br />
beiden Fällen sind später verschwundene Welten<br />
akribisch festgehalten und in einer Art Unschuld<br />
zu sehen. Bei Marville handelte es sich um die<br />
Normalität von Strassenräumen, Ensembles<br />
und Objekten, die Baron Haussmanns Erneuerungswalze<br />
im Weg standen. Der Zeitraum<br />
seiner Dokumentation ist von vergleichbarer<br />
Länge wie bei Andrea Helbling, die im Gegensatz<br />
zu Marville allerdings keinen offiziellen Auftrag<br />
hatte, die bauliche Transformation ihrer Umgebung<br />
festzuhalten.<br />
Angesichts der schleichenden Zerstörung<br />
dieser Substanz geht es der Fotografin weder um<br />
Anklage, noch um das Schicksal von Bauzeugen,<br />
die der Spekulation getrotzt haben. Eher handelt<br />
es sich um eine Auseinandersetzung mit durchschnittlichen<br />
Situationen, die sind, was sie sind.<br />
Für die Fotografin, die seit langem in Aussersihl<br />
lebt, ist der Stadtteil zugleich ein Raum persönlicher<br />
Erinnerung. Daher ist es auch möglich,<br />
über ihre Arbeiten im Sinne hermetischer Bilder<br />
zu schreiben, die aus einem Prozess der kontinuierlichen<br />
Betrachtung hervorgegangen sind und<br />
die einer inneren Logik folgen. Die Bilder sind<br />
hypersubjektiv und dennoch unsentimental.<br />
Unschärfen existieren praktisch nicht, was eine<br />
hyperreale Verfremdung, zuweilen auch den<br />
Eindruck einer Einheit von Objekt und Umraum<br />
entstehen lässt. Anderseits trägt die Bildfindung<br />
zu einer Auratisierung stilisierter Alltagssituationen<br />
bei: Ein Gebäude, ein Konglomerat,<br />
ein Ausschnitt aus einem gebauten Ensemble<br />
arrangiert Andrea Helbling derart, dass selbst<br />
die zufälligsten Ensembles zu Kompositionen<br />
sublimiert werden. Dies gilt für das Geschäftshaus<br />
einer moderaten Moderne der 1950er- und<br />
1960er-Jahre ebenso wie für das Mietshaus im<br />
historischen Aussersihler Blockrandgefüge oder<br />
für die baulichen Havarien der 1980er-Jahre.<br />
Zu Objekten herausgearbeitet, gelegentlich<br />
in hartes Licht getaucht, erscheinen diese<br />
Bauten wie auf einer Petrischale als Vertreter<br />
der Gattung «Haus». Ihre bis zur Heroisierung<br />
reichende Vereinzelung steht jedoch in Gegensatz<br />
zu einer auf Wiederholung und Rationalität<br />
basierenden ökonomischen Logik, die für<br />
das Mietshaus ja massgebend war. Ihm ist die<br />
Wirkung als singuläres Objekt im Grunde genommen<br />
fremd, handelt es sich doch um einen<br />
Massenartikel der eher eine Extrusion aus der<br />
Parzelle darstellt. Zum Hofverbund gruppiert,<br />
spiegeln die Mietshäuser die Baugesetze einer<br />
Zeit, in der spekulative Bauproduktion die<br />
Nachfrage nach billigem Wohnraum in der<br />
Industriestadt befriedigte. Bis über den Ersten<br />
Weltkrieg hinaus waren die Gewerbenutzungen<br />
überlassenen Innenhöfe die Matrix für dieses<br />
«steinerne» Zürich. Von ähnlicher Kompaktheit<br />
war aber auch die anschliessende Reformarchitektur,<br />
die sich in Zürich vorerst nicht auf der<br />
Grünen Wiese abspielte: Die Genossenschaftssiedlungen<br />
der Zwischenkriegszeit schreiben<br />
sich in die Blockrandviertel ein und beteiligen<br />
sich als ein konstituierender Faktor am Weiterbau<br />
der Stadt des 19. Jahrhunderts.<br />
Die Fügungsprinzipien des Blockrands,<br />
die sich in vielen Bildern von Andrea Helbling<br />
zeigen, geben etwas über den morphogenetischen<br />
Code der Stadt preis. Als Unregelmässigkeiten<br />
in dieser Struktur erscheinen etwa die<br />
freistehenden Baumeisterhäuser des 19.Jahrhunderts<br />
– für die späteren Erneuerungswellen<br />
eine leichte Beute, weil hier die Baulinie nicht<br />
vollständig ausgenutzt wird. Indem sie die<br />
Symptome dieses Verwertungsdrucks aufzeigt,<br />
unterscheidet sich Andrea Helbling in ihrer<br />
Arbeitsweise von den Inventaren bei Bernd<br />
und Hilla Becher. Zwar zeigt das fotografische<br />
Werk in beiden Fällen ein Interesse am Seriellen<br />
und Typisierten. Doch im Gegensatz zu den<br />
verklärenden Phänotypen der Bechers treten<br />
hier Massstabsprünge und unvorhergesehene<br />
Ereignisse in Erscheinung. Andrea Helbling<br />
beschäftigen «Häuser» in ihrer Bedingtheit –<br />
dann, wenn sie als Objekte von Zusatznutzungen<br />
und baulichen Eingriffe korrumpiert worden<br />
sind. Obwohl sie die jeweilige Konstellation mit<br />
einer eigenen Aura ausstattet, führt sie Gebäude<br />
innerhalb eines urbanen Dispositivs vor. Dem<br />
Universellen stehen Störungen, Unregelmässigkeiten,<br />
Improvisationen gegenüber, was wiederum<br />
die Gestaltungskraft dieser Ereignisse ins<br />
Bild rückt. Aus solcher Bewährung resultieren<br />
architektonische Metamorphosen – ein Thema,<br />
das bereits von Kevin Lynch, Aldo Rossi und O.M<br />
Ungers in den 1950er- und 1960er-Jahren aufgegriffen<br />
wurde. Diese Theoretiker suchten nach<br />
Alternativen zu Organisationsprinzipien der<br />
Nachkriegsmoderne wie Mobilität und Wachstum,<br />
weshalb sie die Stadt als eine gewachsene<br />
Umwelt entwarfen. Die damit zusammenhängenden<br />
Gestaltlogiken, für die Alltag, Repetition,<br />
Abschleifung, Umnutzung, Erneuerung eine<br />
Art Ökologie bilden, finden wir indirekt auch in<br />
Häuser und Konglomerate vor.<br />
Pluralismus,<br />
Identität,<br />
Geschichte<br />
Häufig thematisiert Andrea Helbling die Präsenz<br />
und Kommunikation eines Objekts im Strassenraum.<br />
Sie erinnert damit an Bildsequenzen, die<br />
Ed Ruscha sowie Denise Scott Brown und Robert<br />
Venturi in Los Angeles beziehungsweise in Las<br />
Vegas während der 1960er-Jahre herstellten.<br />
Nachdem Kevin Lynch die «Ablesbarkeit» der<br />
städtischen Umwelt gefordert hatte, ging es für<br />
Venturi Scott Brown dort um «Kommunikationssequenzen».<br />
Was angesichts der sprachlos<br />
gewordenen offiziellen Idiome von International<br />
Style und Brutalismus damals radikale Forderungen<br />
waren, sollte später in der postmodernen<br />
Architektur in Erfüllung gehen. Der im Manifest<br />
The Ugly and Ordinary as Symbol and Style von<br />
Venturi Scott Brown festgehaltene Anspruch,<br />
alltägliche Dissonanzen zuzulassen, gehört<br />
inzwischen zu den Allgemeinplätzen von Architektur<br />
und Stadtplanung. In einer bildgestützten<br />
Ökonomie kommen der Architektur strategische<br />
Kommunikationsaufgaben zu – so etwa wenn es<br />
um die Darstellung von «authentischen» Ortseigenschaften<br />
geht.<br />
Pluralismus, Identität, Geschichte sind<br />
heute feste Bestandteile professionellen Stadtmarketings,<br />
das Urbanität sichert und mediatisiert.<br />
Es ist gerade möglich, die Arbeit von<br />
Andrea Helbling hin zu Fragen der Identität<br />
zu öffnen: Welches Bild von sich selbst entwirft<br />
eine Stadt, die, nach einer längeren Periode<br />
der Stagnation, nach politisch-ökonomischen<br />
Blockaden, den eigenen Erfolg zelebriert? Lange<br />
Zeit mit dem Cliché der Verkrampftheit behaftet,<br />
ist es Zürich gelungen, ein «attraktives» Image<br />
weit über die Landesgrenzen hinauszutragen.<br />
Das damit verknüpfte Versprechen von Urbanität<br />
kann jedoch weniger als Basel oder Genf an<br />
alte Traditionen anknüpfen. Zusammen mit dem<br />
Kanton figuriert die Stadt zwar unbestritten als<br />
Schwergewicht der Schweizer Wirtschaft, aber<br />
in der Erscheinung des Geschäftszentrums<br />
drückt sich ihre Hegemonie kaum aus. Die Anzeichen<br />
auf diese erfolgreiche Positionierung<br />
bleiben weiterhin überaus diskret. Von der<br />
Verdrängung von Traditionsgeschäften durch<br />
Luxuslabels abgesehen, setzt sich die monokulturelle<br />
Erstarrung von Räumen wie Paradeplatz,<br />
Bahnhofstrasse und den angrenzenden Adressen<br />
fort. So erzeugen weite Teile der Innenstadt<br />
den Eindruck, Zürich folge über Tourismus,<br />
Shopping und als Ausgehdestination dem ehrgeizigen<br />
Fremdenverkehrs-Slogan des «World<br />
Class – Swiss Made».<br />
Zusammen mit dem Anstieg von Arbeitsplätzen<br />
in der aufgeblähten Dienstleistungsbranche<br />
deckt Zürich zunehmend entgrenzte<br />
Konsumbedürfnisse ab, die in immer ausgedehnteren<br />
Fussgängerzonen erfüllt werden.<br />
Eine Veränderung zeigt allenfalls deren Bespielung,<br />
wurde doch über Jahre die Innenstadt<br />
von den Sommer-Aktionen der City-Vereinigung<br />
infantilisiert: Kühe, Löwen oder übergrosse<br />
Blumentöpfe – jeweils in Plastik ausgeführt<br />
und mit individuell gesponsorter Bemalung –<br />
möblierten die Fussgängerzonen. Heute lässt<br />
sich jedoch eine Verlagerung der Bildsprache<br />
in Richtung Hochkultur ausmachen. Von Grossbanken<br />
gesponserte und professionell kuratierte<br />
künstlerische Interventionen übernehmen im<br />
öffentlichen Raum themengebende Aufgaben.<br />
Eine versteckt pädagogische Dimension hatte<br />
etwa die 2014 durchgeführte Aktion Zürich<br />
Maritim. Zur Reflexion sollte ein am Limmatquai<br />
aufgestellter alter Hafenkran aus Rostock<br />
anstiften – ein in die musealisierte Altstadt versetztes<br />
Ready Made aus dem real existierenden<br />
Sozialismus der DDR. Der Vintage-Effekt weckte<br />
nicht nur Konnotationen an die Ferne. Nach<br />
dem Wegzug der gesamten Maschinenindustrie<br />
aus der Schweiz hatte Zürich Maritim auch<br />
den Stellenwert einer industriegeschichtlichen<br />
Reminiszenz und kommentierte die gewandelte<br />
Identität der Stadt.<br />
Umschichtungen<br />
Was Transformationsprozesse angeht, gehört<br />
Zürich ganz vorn mit zu den Städten, deren<br />
Periferie unendlich interessanter ist als seine<br />
saturierte Innenstadt. Es ist gerade der Stadtrand,<br />
wo die in den vergangenen Jahrzehnten<br />
von Andrea Helbling festgehaltenen Texturen,<br />
Atmosphären und Morphologien mit spektakulären<br />
Investitionsdynamiken konfrontiert<br />
worden sind. Diese Entwicklungsschübe haben<br />
eine Nachfrage nach anderen Bildern von<br />
Stadt erzeugt. Darin spiegelt sich ein reflexiver<br />
Konsum von Urbanität, wie er für wohlhabende<br />
postindustrielle Städte wie Zürich typisch ist.<br />
Wie beim Hafenkran kann sich solcher<br />
Konsum durch Atmosphären-Recycling auszeichnen,<br />
kann sich im Rahmen der Gentrifizierung<br />
aber auch ganze Stadtteile aneignen.<br />
Inzwischen spiegelt sich die Ausdifferenzierung<br />
touristischer Bedürfnisse darin, dass auch<br />
Abschleifen,<br />
Arrangieren,<br />
Umkodieren –<br />
Zürichs<br />
Transformation<br />
André Bideau<br />
Städte verändern sich in der Regel in Zyklen.<br />
Unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, dass<br />
sie verdichtet, ausgedünnt, zerstört, neu lanciert<br />
werden. In diesem Prozess werden Bilder des<br />
Urbanen gesucht, formuliert und transportiert.<br />
Vorhandenes wird dabei zu Geschichte. Was vor<br />
zwanzig Jahren alltäglich unspektakulär war,<br />
vor sich hin existierte, ist in der Zwischenzeit<br />
eine Seltenheit, besteht in vielen Fällen nicht<br />
mehr und wird gerade deshalb zum Gegenstand<br />
einer Verklärung. Solcher Wandel ruft unterschiedliche<br />
Interpretinnen und Interpreten auf<br />
den Plan. Dazu gehört auch Andrea Helbling, die<br />
während bald dreier Jahrzehnte Mietshäuser,<br />
Gewerbebauten, Tankstellen dokumentiert hat.<br />
Als Resultat dieser Sichtung der urbanen Landschaft<br />
ist die inoffizielle Chronik eines Umbaus<br />
zur postindustriellen Stadt entstanden.<br />
Seit den 1980er-Jahren hat die Entwicklung<br />
zur Dienstleistungsgesellschaft, das heisst, die<br />
Tertiärisierung Zürichs Ränder einer radikalen<br />
Verwertung ausgesetzt. Ein Entwicklungsschub<br />
hat dort grösstenteils spekulativ entstandene<br />
Bebauungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert<br />
überrollt. Während Veränderungen am Zentrum<br />
Zürichs mehrheitlich abprallten, haben Abriss,<br />
Sanierung, Ergänzung die Semantik der noch<br />
vorhandenen vorstädtischen Bebauungen verändert.<br />
Im Verlauf dieser Evolution erfuhr der<br />
urbane Raum eine Umkodierung, die sich vor<br />
allem im Stadtteil Aussersihl beschreiben lässt.<br />
Dort deckt die Arbeit Häuser und Konglomerate<br />
den Zeitraum ab, in dem dieser Prozess stattfand<br />
und an dessen Ende die Gentrifizierung steht.<br />
Wie der Name andeutet, erwies sich im 19.<br />
Jahrhundert die Lage ausserhalb, hinter der Sihl,<br />
dem zweiten Zürcher Fluss, konstituierend für<br />
den Charakter dieser Gegend. Ihre Verarmung<br />
als Industrie- und Proletariergürtel war 1893 ein<br />
Hauptgrund für die Eingemeindung, die Zürich<br />
mit einem Schlag in eine Grossstadt verwandelte.<br />
Als Andrea Helbling ihre Kamera auf Aussersihl<br />
zu richten begann, hatte der Stadtteil seine<br />
Vergangenheit als Arbeiterbezirk mehr oder<br />
weniger hinter sich. In den 1980er-Jahren hatte<br />
eine Entwicklung eingesetzt, bei der seine Liegenschaften<br />
zum zweiten Mal zum Gegenstand<br />
der Spekulation wurden. Unter diesem Druck<br />
entstanden Neubauten und Hybride, Konglomerate<br />
eben, für deren Verrenkungen Andrea<br />
Helbling eine eigene Sensibilität entwickelt hat,<br />
indem sie groteske Massstabsprünge, absurde<br />
Nachbarschaften und bodenlose Hässlichkeiten<br />
in Kompositionen überführt.<br />
Das vorausgeahnte<br />
Verschwinden<br />
Eine hypertrophe Bauspekulation war die Folie,<br />
vor der die Zürcher Hausbesetzerszene in Aussersihl<br />
ihren Kampf gegen Wohnungsnot und<br />
Stadtzerstörung begonnen hatte. Inzwischen
Die Zürcher Architekturfotografin Andrea Helbling fotografiert seit 1993 in ihrer Heimatstadt<br />
ausgewählte Häuser. Es sind diejenigen Bauten, die «bar jeder Exotik» sind,<br />
wie es die Literaturkritikerin Beatrice von Matt formuliert. Wir übersehen sie, finden<br />
sie vielleicht hässlich – und doch bilden auch sie das Gesicht der Stadt.<br />
Dieses Buch präsentiert erstmals Helblings Schwarz-Weiss-Fotografien in einer grossen<br />
Auswahl. Die Bilder befragen Zürichs unauffällige Gebäude nach ihrem architektonischen<br />
und städtebaulichen Stellenwert, nach ihrem Charakter, ihrer Emotionalität und<br />
machen einen historischen Transformationsprozess sichtbar.<br />
Beatrice von Matt betrachtet Helblings Häuser aus der Perspektive der Spaziergängerin<br />
und zeigt die Verbindung zu Stadtmotiven in der Literatur auf. Der Architekturkritiker<br />
André Bideau legt die Entwicklung von Zürichs Architektur, Infrastruktur und den<br />
ökonomischen Druck auf die Bauten dar. Nadine Olonetzky ordnet Helblings Langzeitprojekt<br />
in die Geschichte der Architekturfotografie ein.<br />
17 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
200 auffällig unauffällige Gebäude<br />
in der Stadt Zürich<br />
Ein Porträt Zürichs, wie es bislang<br />
noch keines gab<br />
Ein weit gefasster Blick auf Zürich<br />
abseits der Postkartenidylle<br />
Eine fotografische Erkundung<br />
der Stadtentwicklung<br />
Andrea Helbling<br />
Vertreter der Gattung Haus<br />
Die erste Monografie zum Werk<br />
der Fotografin Andrea Helbling<br />
Zürich 1993 –2016<br />
Mit Beiträgen von<br />
André Bideau, Beatrice von Matt<br />
und Nadine Olonetzky<br />
Gestaltet von Bonbon<br />
Gebunden<br />
ca. 280 Seiten, ca. 200 sw<br />
Abbildungen<br />
ca. 23 × 28 cm<br />
978-3-85881-516-3 Deutsch<br />
ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erscheint im März <strong>2017</strong><br />
Andrea Helbling, geboren 1966,<br />
studierte Fotografie an der Hochschule<br />
für Gestaltung und Kunst<br />
Zürich (heute ZHdK). Seit 1995<br />
ist sie als freischaffende Architekturfotografin<br />
tätig.<br />
André Bideau ist Architekturkritiker,<br />
-theoretiker und Dozent mit<br />
Lehrtätigkeit an verschiedenen<br />
Universitäten und Architekturschulen<br />
in Europa und den USA.<br />
Beatrice von Matt, bis 1995<br />
Feuilletonredaktorin der Neuen<br />
Zürcher Zeitung, ist freie Autorin<br />
und Literaturkritikerin.<br />
Nadine Olonetzky schreibt für<br />
die NZZ am Sonntag über Fotografie<br />
und ist Lektorin im Verlag<br />
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong>.<br />
ISBN 978-3-85881-516-3<br />
9 783858 815163
49<br />
7
Alfons Rohrer (1925–1998) war Wirt im Gasthaus Bahnhof in Sachseln, einer klassischen<br />
Schweizer Dorfbeiz. Zugleich war er auch ein begabter und unermüdlicher Fotograf,<br />
sodass sich in seinem Nachlass rund 14000 Diapositive befinden. Nicht das<br />
künstlerische Bild war Rohrers Ziel, sondern das Festhalten von Eindrücken, Momenten<br />
und Situationen, vom Vergänglichen quasi für immer. Die Aufnahmen bezeugen<br />
seine Begeisterung für das Motiv, seine Freude über die jeweiligen Begegnungen und<br />
Ereignisse. Die gezeigten Posen sind aus einer anderen, einer prädigitalen Zeit, als man<br />
sich noch geehrt fühlte, ein Bild wert zu sein.<br />
Die in diesem Buch zusammengetragenen Aufnahmen, Dokumente aus mehr als fünf<br />
Jahrzehnten eines Dorflebens, lösen beim Betrachter unmittelbar ein nostalgisches Gefühl<br />
aus und laden zur Auseinandersetzung mit der persönlichen Vergangenheit und<br />
den eigenen Erinnerungen ein.<br />
19 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Ein Stück wiederentdeckte Heimat:<br />
die Fotografien eines Dorfwirts<br />
Alfons Rohrer – Heimat<br />
Ein Fotoalbum<br />
Präsentiert erstmals das Werk<br />
des Amateurfotografen Alfons<br />
Rohrer<br />
Zeigt über mehrere Jahrzehnte<br />
das ländliche Leben im Herzen<br />
der Schweiz vom Standpunkt des<br />
Gastwirts, einer Schlüsselfigur<br />
des Dorflebens<br />
Eine Einladung, sich mit persönlicher<br />
Vergangenheit und eigener<br />
Erinnerung auseinanderzusetzen<br />
Herausgegeben von<br />
Heinz Anderhalden<br />
Mit Beiträgen von<br />
Martina Clavadetscher und<br />
Sylvie Henguely<br />
Gestaltet von Heinz Anderhalden<br />
Gebunden<br />
ca. 240 Seiten, ca. 200 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 16,6 × 22,8 cm<br />
978-3-85881-539-2<br />
Deutsch / Französisch<br />
ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />
Erscheint im Januar <strong>2017</strong><br />
Heinz Anderhalden, geboren 1981<br />
in Sarnen, bildete sich an der<br />
Hochschule der Künste in Bern<br />
zum Grafikdesigner aus. Lebt und<br />
arbeitet nach Aufenthalten u.a. in<br />
Paris seit 2011 wieder als selbstständiger<br />
Grafiker in Sarnen. Seit<br />
2012 hat er den fotografischen<br />
Nachlass seiner Grossvaters Alfons<br />
Rohrer aufgearbeitet.<br />
Martina Clavadetscher, geboren<br />
1979, studierte Germanistik, Linguistik<br />
und Philosophie. Lebt seit<br />
2006 als Dramatikerin und Kolumnistin<br />
für das Schweizer Radio<br />
SRF in der Zentralschweiz. 2014<br />
erschien ihr erster Roman Sammler.<br />
ISBN 978-3-85881-539-2<br />
Sylvie Henguely, geboren 1968,<br />
studierte Kunstgeschichte, Romanistik<br />
und Anglistik. Sie arbeitete<br />
u.a. am Musée de l’Elysée in Lausanne,<br />
am Institut suisse pour la<br />
conservation de la photographie<br />
(ISCP) in Neuchâtel und 2001–<br />
2016 für die Fotostiftung Schweiz<br />
in Winterthur.<br />
9 783858 815392
Walter Mittelholzer (1894–1937), Flugpionier und einer der Mitbegründer der Swissair,<br />
ist vor allem als grossartiger Luftfotograf bekannt. Insbesondere seine Aufnahmen<br />
der Schweizer Alpen sind bis heute vielfach präsent. Weniger bekannt sind Mittelholzers<br />
Flugexpeditionen ins Ausland, mit denen er sich auch als gewiefter Medienunternehmer<br />
erwies. Die Bilder seiner Reisen nach Spitzbergen, ins damalige Persien oder<br />
Abessinien vermarktete er auf allen Kanälen: in Büchern, Filmen und in der Presse.<br />
Der Durchbruch gelang Mittelholzer mit dem Afrikaflug 1926/27 im Wasserflugzeug<br />
Switzerland von Zürich nach Kapstadt. Mittelholzers Flüge wurden von wichtigen Industriellen<br />
und Bankiers jener Zeit finanziell unterstützt und hatten die erklärte Absicht,<br />
die Luftfahrt in der Schweiz populär zu machen.<br />
Der neue Band der Reihe Bilderwelten betrachtet Mittelholzers Medienproduktionen<br />
neu. Über 200 herausragende Bilder aus seinem Archiv werden wieder von einem<br />
ausführlichen Einführungsessay begleitet, der nach dem Afrikabild des Flug- und<br />
Foto pioniers fragt und erzählt, wie die Swissair vor einer weitgehend kolonialistischen<br />
Kulisse abhob.<br />
20 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Weiterhin lieferbar:<br />
Die Welt im Taschenformat<br />
Die Postkartensammlung<br />
Adolf Feller<br />
978-3-85881-339-8<br />
Swissair Souvenirs<br />
Das Fotoarchiv der Swissair<br />
978-3-85881-359-6<br />
Forschung im Fokus<br />
Wissenschaftsfotografie aus<br />
dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek<br />
978-3-85881-395-4<br />
Swissair Luftbilder<br />
Das Luftbildarchiv der Swissair<br />
978-3-85881-429-6<br />
Fotomosaik Schweiz<br />
Das Archiv der Pressebildagentur<br />
Comet Photo AG<br />
978-3-85881-465-4<br />
Ferne Länder aus der Luft: der Flugpionier<br />
Walter Mittelholzer als Medienunternehmer<br />
Kaspar Surber<br />
Walter Mittelholzer revisited<br />
Zeigt eine grosse Auswahl herausragender<br />
Bilder von Walter<br />
Mittelholzers Flugexpeditionen<br />
in ferne Länder<br />
Der Text stellt Mittelholzers<br />
Wirken als Fotograf und Medienunternehmer<br />
in den Kontext<br />
der Zeit und fragt nach dessen<br />
Afrikabild<br />
Aus dem Fotoarchiv von Walter Mittelholzer<br />
Bilderwelten. Fotografien aus<br />
dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek,<br />
Band 6<br />
Herausgegeben von<br />
Michael Gasser und Nicole Graf<br />
Gestaltet von Hi – Visuelle<br />
Gestaltung<br />
Gebunden<br />
ca. 192 Seiten, ca. 200 sw<br />
Abbildungen<br />
20 × 26 cm<br />
978-3-85881-543-9<br />
Deutsch / Englisch<br />
ca. sFr. 59.– | € 58.–<br />
Michael Gasser ist Leiter der<br />
Archive der ETH-Bibliothek in<br />
Zürich.<br />
Nicole Graf ist Leiterin des Bildarchivs<br />
der ETH-Bibliothek in<br />
Zürich.<br />
Kaspar Surber ist stellvertretender<br />
Redaktionsleiter Kultur der<br />
Schweizer Wochenzeitung WOZ<br />
und Redaktor beim Ostschweizer<br />
Kulturmagazin Saiten.<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-543-9<br />
9 783858 815439
Thomas Kern, geboren 1965, gehört zu den herausragenden Schweizer Reportagefotografen.<br />
Seit 1997 fotografiert er immer wieder in Haiti – ausschliesslich analog und in<br />
Schwarz-Weiss. Entstanden ist ein beeindruckender Fotoessay, der ein differenziertes<br />
und emotional ergreifendes Bild des Karibikstaats entwirft. Seit seiner hoffnungsvollen<br />
Gründung durch aufständische Sklaven 1804 wird Haiti immer wieder von politischen<br />
und sozialen Krisen sowie von Erdbeben heimgesucht. Kern porträtiert das Land mit<br />
all seinen Sonnen- und Schatten seiten – und zeigt ein Leben jenseits der Schreckensmeldungen,<br />
welche die Berichterstattung dominieren.<br />
Dieses vierteilige Buch präsentiert mit einer Auswahl aus Thomas Kerns Langzeitprojekt<br />
die ewigen Befreiungsversuche der Haitianer aus ihrer Not – und einen lebensprallen<br />
Alltag. Der Bildteil wird begleitet von drei Heften (jeweils in Deutsch, Englisch<br />
und Kreolisch): sachkundige Texte des Fotografen, die Innensicht auf Kultur und<br />
Si tuation Haitis von der angesehenen haitianischen Schriftstellerin Yanick Lahens und<br />
die Aussensicht auf Politik und Geschichte des Landes vom Schweizer Publizisten<br />
Georg Brunold.<br />
21 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Himmel und Hölle auf Erden<br />
Haiti<br />
Die endlose Befreiung<br />
Eine einmalig umfassende<br />
Darstellung des Lebens und der<br />
Kultur der Menschen auf Haiti<br />
Erste Publikation von Thomas<br />
Kerns Haiti-Fotoprojekt<br />
Erscheint zur gleichnamigen<br />
Ausstellung in der Fotostiftung<br />
Schweiz in Winterthur (bis 19. Februar<br />
<strong>2017</strong>)<br />
Fotografien von Thomas Kern<br />
Mit Beiträgen von<br />
Georg Brunold, Thomas Kern<br />
und Yanick Lahens<br />
Gestaltet von Hi – Visuelle<br />
Gestaltung<br />
Vier Teile im Schuber, Broschur<br />
Total 628 Seiten, 1 farbige und<br />
142 sw Abbildungen<br />
11 × 16,5 cm<br />
978-3-85881-515-6<br />
Deutsch / Englisch / Kreolisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–<br />
Lieferbar<br />
Haiti · Die endlose Befreiung<br />
Haiti · The Perpetual Liberation<br />
Haiti<br />
Die endlose Befreiung<br />
Haiti<br />
texte zu<br />
The<br />
den Fotografien<br />
Perpetual Liberation<br />
von Thomas Kern<br />
ayiti<br />
texts accompanying<br />
Liberasyon<br />
the Photographs<br />
pou tout<br />
by Thomas Kern<br />
tan gen tan<br />
ayiti · Liberasyon pou tout tan gen tan<br />
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
tèks pou imaj Thomas Kern yo Haiti · The Perpetual Liberation<br />
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Thomas Kern publiziert seine<br />
Fotografien in renommierten<br />
Zeitungen, Zeitschriften und Fotomagazinen<br />
und wurde u. a. mit<br />
dem World Press Photo Award und<br />
dem Swiss Press Photo Award ausgezeichnet.<br />
Georg Brunold ist freier Publizist.<br />
Er war u.a. Afrikakorrespondent<br />
der Neuen Zürcher Zeitung und<br />
als stellvertretender Chefredaktor<br />
des Du verantwortlich für die Ausgabe<br />
Nr. 680 über Haiti, die in<br />
Zusammenarbeit mit Thomas Kern<br />
entstand.<br />
Yanick Lahens lebt und arbeitet als<br />
Schriftstellerin und Radiomoderatorin<br />
in Port-au-Prince. 2014<br />
wurde sie mit dem französischen<br />
Literaturpreis Prix Fémina ausgezeichnet,<br />
2015 mit dem Prix<br />
Joseph D. Charles.<br />
ISBN 978-3-85881-515-6<br />
9 783858 815156
Bushaltestellen, Toilettenhäuschen, Briefkästen, Tankstellen: Beiläufig nehmen wir sie<br />
wahr, nutzen sie, vergessen sie sofort wieder. In der kleinen Schweiz ist die Landschaft<br />
gespickt mit Objekten, die bestimmten Zwecken dienen, mit Bänken, Schildern, Telefonzellen<br />
etwa. Das grosse Amerika ist unverbauter und viel weitläufiger, doch auch dort<br />
ist die Landschaft unter Druck, von Strassen durchschnitten und voller industriell gefertigter<br />
Gegenstände.<br />
Der Fotograf Roland Iselin hat auf seinem Unguided Road Trip durch die Schweiz und<br />
durch Amerika, seine zweite Heimat, viele gemeinsame Motive gefunden: Kuhgatter,<br />
Schützenhäuser, Gedenkkreuze für Verkehrsopfer, Rastplätze. Und weil die Möblierung<br />
einer Landschaft nicht zufällig ist, ist sie auch Zeichen für den Zustand einer Gesellschaft.<br />
Über Iselins Bilder werden Werte und Ideale sowie der verhaltenssteuernde<br />
Charakter aller gestalteten Orte sichtbar.<br />
23 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Robidog und Gasoline Station – die Schweiz<br />
und die USA im Doppelporträt<br />
Eine fotografische Feldstudie<br />
zur Gestaltung von Landschaften<br />
und Lebensräumen<br />
Die USA und die Schweiz im<br />
Doppelporträt mit spezifischer<br />
Perspektive<br />
Erste Monografie über Roland<br />
Iselins Projekt zur Möblierung<br />
der Landschaft<br />
Roland Iselin – Unguided Road Trip<br />
Herausgegeben und mit Texten<br />
von Nadine Olonetzky<br />
Gestaltet von Katarina Lang<br />
Gebunden<br />
ca. 196 Seiten, ca. 140 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 25,5 × 24 cm<br />
978-3-85881-517-0<br />
Deutsch / Englisch<br />
ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
Roland Iselin, geboren 1958 in<br />
Kreuzlingen, studierte an der Fotoklasse<br />
der Zürcher Hochschule der<br />
Künste ZHdK und an der School<br />
of Visual Arts in New York. Seine<br />
Fotografien sind in Ausstellungen<br />
zu sehen und in mehreren Kunstsammlungen<br />
vertreten.<br />
Nadine Olonetzky, geboren 1962<br />
in Zürich, schreibt u. a. für die<br />
NZZ am Sonntag über Fotografie<br />
und ist Lektorin im Verlag Schei d -<br />
egger & <strong>Spiess</strong>.<br />
ISBN 978-3-85881-517-0<br />
9 783858 815170
4<br />
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26<br />
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5<br />
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8<br />
20<br />
9<br />
31<br />
First of all, it was the name of the city, and second, the<br />
vague notion of what it might look like, that motivated me<br />
to travel to Bilbao for the first time in 1988. Having just<br />
completed my photography training and hardly seen anything<br />
of the world, I longed to travel and go on an adventure.<br />
Since my budget was extremely modest, I had no<br />
alternative but to seek out places that were both exotic<br />
and practically on my own doorstep, namely in Europe.<br />
Equipped with an old Nikon and a few black-and-white films, I set out to the Basque<br />
region. Eventually, the train and bus journey would make me feel like I was on a trip<br />
around the world.<br />
My first tours of Bilbao and its industrial zones can only be described as extremely<br />
disturbing. Never before in my young life had I seen anything like it: the smoking<br />
and fire-spewing chimneys of the furnaces, the slowly rusting freighters in the oily<br />
slurry of the Ria, and densely stacked, dilapidated, and soot-covered apartment<br />
blocks, which, as I noticed with shock, were actually still inhabited. What I saw there<br />
had nothing at all to do with my quaint little homeland, although looking at the undulating<br />
green of the surrounding countryside, it reminded me of the Alpine foothills.<br />
But the landscape similarities only served to confuse my senses all the more.<br />
Naturally, to me this scenery was at least as fascinating as it was intimidating.<br />
The industrial plants, which resembled the gates of hell, were one aspect, while the<br />
nocturnal activities of the Basque nationalists and left-wing radicals were another.<br />
As soon as darkness descended, when the shops closed in the Old Town, the<br />
Casco Viejo became their domain. Basque punk and ska music boomed from the<br />
bars, which were wallpapered in ETA propaganda posters. As soon as a few of the<br />
boys had had enough to drink, they would set out to provoke<br />
the policemen stationed nearby, who in turn seemed merely<br />
to have been waiting for an opportunity to fire their rubber<br />
bullets in the direction of the bars.<br />
By the end of my first Bilbao trip I knew I would be coming back<br />
as soon as I could. I had the sense of having stumbled upon a<br />
priceless treasure perfectly suited to me: a city that interested<br />
no one, no foreign photographers far and wide, leaving the<br />
whole playing field to me. It was a good job, too, because I was<br />
convinced that I could learn about real photography there.<br />
The aim of my next visits was to gain an insider perspective of<br />
the city and its surrounding region, which required contacts<br />
with the locals and the odd permit. For instance, I was desperate<br />
to visit the Altos Hornos de Viscaya, the gigantic furnaces<br />
of Sestao. To my surprise, that posed no problem, and<br />
in 1997 it was equally simple to get permission to photograph the Guggenheim Museum<br />
building site. The museum’s construction marked the beginning of a new era<br />
in Bilbao. The city’s spectacular calling card was built according to a bold design by<br />
bilbao<br />
Roger Wehrli<br />
Zum einen war es der Name der Stadt, zum andern die vage Vorstellung davon, wie<br />
es dort aussehen könnte, was mich 1988 zu meiner ersten Bilbao-Reise veranlasste.<br />
Eben erst die Fotografenausbildung beendet, noch kaum etwas von der Welt<br />
gesehen, dürstete es mich nach Reisen und Abenteuern. Da mein Budget äusserst<br />
bescheiden war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Exotik quasi vor der Haustüre<br />
zu entdecken, also in Europa.<br />
Ausgerüstet mit einer alten Nikon und ein paar Schwarz-Weiss-Filmen machte ich<br />
mich auf den Weg ins spanische Baskenland. Die Anreise mit Zug und Bus gab mir<br />
letztendlich doch das Gefühl, eine kleine Weltreise unternommen<br />
zu haben.<br />
Die ersten Rundgänge durch Bilbao und seine Industriezonen<br />
waren zutiefst verstörend. Nie zuvor in meinem jungen<br />
Leben hatte ich etwas Derartiges gesehen. Die rauchenden<br />
und Feuer speienden Kamine der Hochöfen, die<br />
in der öligen Kloake der Ria vor sich hin rostenden Frachtschiffe,<br />
dicht an dicht stehende heruntergekommene,<br />
russgeschwärzte Mietskasernen, die zu meinem Entsetzen tatsächlich noch bewohnt<br />
waren. Was ich hier zu Gesicht bekam, hatte mit meiner putzigen Heimat so<br />
gar nichts gemein. Wenn ich jedoch das hügelige grüne Umland betrachtete, fühlte<br />
ich mich an eine Gegend in den Voralpen erinnert. Aber diese landschaftliche Ähnlichkeit<br />
verwirrte meine Sinne nur noch mehr.<br />
Natürlich faszinierte mich dieses Szenario mindestens so sehr, wie es mich einschüchterte.<br />
Die an eine Höllenpforte gemahnende Industrie war das eine, die nächtlichen Aktionen<br />
der baskischen Nationalisten und Autonomen das andere. Mit Einbruch der<br />
Dunkelheit, wenn die Geschäfte in der Altstadt schlossen, wurde der Casco Viejo<br />
zu ihrem Hoheitsgebiet. Aus den mit ETA-Propagandaplakaten tapezierten Bars<br />
dröhnte baskischer Punk und Ska, und wenn einige der Jungs genug getrunken<br />
hatten, zogen sie los, um die in der Nähe stationierten Polizisten zu provozieren.<br />
Die schienen nur darauf zu warten, ihre Gummigeschosse in Richtung der Bars abfeuern<br />
zu können.<br />
Am Ende meiner ersten Bilbao-Reise wusste ich, dass ich so schnell wie möglich<br />
zurückkehren würde. Ich hatte das Gefühl, auf einen kostbaren Schatz gestossen<br />
zu sein, wie gemacht für mich. Eine Stadt, für die sich niemand<br />
interessierte, kein ausländischer Fotograf weit breit, ich hatte<br />
die ganze Spielwiese für mich alleine. Das war auch gut so,<br />
denn ich war überzeugt, dass ich hier das wirkliche Fotografieren<br />
erlernen konnte.<br />
Ziel meiner nächsten Besuche war, eine Innenansicht der<br />
Stadt und ihres Umlands zu erlangen. Das erforderte Kontakte<br />
zur Bevölkerung und die eine oder andere Genehmigung.<br />
So wollte ich unbedingt die „Altos Hornos de Viscaya“<br />
besuchen, die gigantischen Hochöfen von Sestao. Zu meiner<br />
Überraschung war das kein Problem. Ebenso verhielt es sich<br />
mit der Bewilligung für das „Guggenheim-Museum“, dessen<br />
Baustelle ich 1997 fotografieren durfte. Der Bau des Museums<br />
markierte den Beginn einer neuen Epoche in Bilbao. Auf<br />
dem seit Jahren brachliegenden Grundstück der „Euskalduna-Werft“<br />
entstand nach den kühnen Plänen Frank Gehrys das spektakuläre Aushängeschild<br />
der Stadt. Eine rege Bautätigkeit erfasste das Stadtzentrum. Moderne<br />
Glaspaläste reckten sich immer höher in den Himmel, eine Untergrundbahn ersetzte<br />
Bilbao 1994<br />
Bilbao 1988 Die Eröffnung der Eisenbahnlinie, welche Bilbao mit den Hochöfen in Sestao<br />
und den Eisenerzminen in Gallarta verband, markiert im Jahre 1857 den Beginn des industriellen<br />
Zeitalters. / In 1857, the opening of the railway line connecting Bilbao to the furnaces<br />
in Sestao and the iron ore mines in Gallarta marked the beginning of the industrial age.<br />
Zwischen 1880 und 1890 wuchs die Bevölkerung Bilbaos von 10 000 auf<br />
80 000 Einwohner. / Between 1880 and 1890, the population of Bilbao<br />
grew from 10,000 to 80,000 inhabitants.<br />
28<br />
30<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27<br />
20<br />
22<br />
23<br />
Bilbao 1993<br />
Bilbao 1997<br />
Bilbao 1999 Ein regnerischer Nachmittag im Geschäftsviertel.<br />
/ A rainy afternoon in the business quarter.<br />
29
Bilbao, die baskische Metropole, galt in den 1980er-Jahren noch als die wohl schmutzigste<br />
Stadt Spaniens. 1993 begann eine radikale Neuorientierung weg von der Industrie-<br />
und hin zur Dienstleistungs- und Kulturstadt. Architekten von Weltruf wie Santiago<br />
Calatrava, Norman Foster oder Frank O. Gehry wurden beauftragt, ikonische<br />
Bauwerke zu schaffen. Besonders Gehrys Guggenheim-Museum war als Aushängeschild<br />
des modernen Bilbao gedacht. Und tatsächlich gelang es, die Stadt zu einem neuen<br />
kulturellen Zentrum Spaniens aufblühen zu lassen – Bilbao hat die Chance seiner Krise<br />
genutzt. Die industrielle Vergangenheit ist jedoch nach wie vor sicht- und spürbar und<br />
verleiht dem Ort seinen eigentümlichen Charme.<br />
Der Schweizer Fotograf Roger Wehrli hat zwischen 1988 und 2014 den Wandel und die<br />
Neuerfindung Bilbaos in einem Langzeitprojekt fotografisch dokumentiert. Seine<br />
Schwarz-Weiss-Bilder erzählen diese spannende und besondere Geschichte, die als Beispiel<br />
für viele andere Industriestädte Europas gelten kann.<br />
25 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Vom Industriemoloch zur Kulturhauptstadt –<br />
die Geschichte eines urbanen Wandels<br />
Roger Wehrli – Bilbao<br />
Bilbao gehört heute zu den<br />
meistbesuchten Städten Europas<br />
Eine Langzeitdokumentation von<br />
Bilbaos beispielhaftem Wandel<br />
von einer Industrie- zu einer<br />
Dienstleistungs- und Kulturstadt<br />
Präsentiert erstmals umfassend<br />
Roger Wehrlis Bilbao-Projekt<br />
Fotografien seit 1988<br />
Mit Beiträgen von Roger Wehrli<br />
und Ibon Zubiaur<br />
Gestaltet von 2xGoldstein<br />
Gebunden<br />
160 Seiten, 80 sw Abbildungen<br />
17 × 24 cm<br />
978-3-85881-535-4<br />
Deutsch / Englisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
Roger Wehrli, geboren 1965, lebt<br />
und arbeitet als freischaffender<br />
Fotograf im schweizerischen Baden.<br />
Sein Arbeitsschwerpunkt sind<br />
Reportagen und Dokumentationen<br />
sowie Porträts. Seine Fotografien<br />
erscheinen in verschiedenen Zeitungen<br />
und Zeitschriften, u.a. in<br />
Neue Zürcher Zeitung, Sonntagszeitung,<br />
Der Bund, Die Weltwoche,<br />
Chrismon.<br />
Ibon Zubiaur, geboren 1971 in<br />
Getxo bei Bilbao, lebt als Autor<br />
und Übersetzer in Berlin. 2008–<br />
2013 war er Leiter des Instituto<br />
Cervantes in München. Er übersetzte<br />
zahlreiche klassische und<br />
neuere deutsche Autoren ins Spanische.<br />
2015 erschien sein Buch Wie<br />
man Baske wird. Über die Erfindung<br />
einer exotischen Nation.<br />
ISBN 978-3-85881-535-4<br />
9 783858 815354
Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, ist eine der grössten Metropolen der Welt –<br />
und ein Theater des Absurden. Die einstige, gelegentlich als «Venedig des Ostens» bezeichnete<br />
Gartenstadt verabschiedete sich durch das rapide Bevölkerungswachstum von<br />
rund 400 000 im Jahr 1950 auf geschätzte 16,8 Mio. Einwohner 2015 von jeglicher<br />
Ordnung oder Nachhaltigkeit. Gläserne Wolkenkratzer und Luxusautos wecken ein<br />
Trugbild, hinter dem sich faszinierende Schicksale und unentdeckte Realitäten verbergen.<br />
Die Fotografien des Architekten Kashef Chowdhury sind Skizzen des Lebens in den<br />
dunklen Gassen und an unzugänglichen Flussufern, aufgenommen aus der Rikscha oder<br />
von Hausdächern herab, mitten in der Nacht oder im stärksten Monsunregen. Das<br />
Streiflicht eines Transporters, derart getarnt vor Dieben, dass er kaum sichtbar ist. Eine<br />
Frau wäscht und trocknet Plastikplanen zum Wiederverkauf. Arbeiter liegen spätmorgens<br />
wie leblos in den Strassen. Ein blinder Sänger singt geheimnisvolle Liebeslieder.<br />
Die 35 ausdrucksstarken Fotografien Chowdhurys ergeben eine bedrückende Spurensuche<br />
nach existenzialistischen Manifestationen des Lebens.<br />
27 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Die Stadt Dhaka in Fotografien<br />
des Architekten Kashef Chowdhury<br />
Dhaka<br />
Ein sehr persönlicher Blick auf<br />
eine der grössten Metropolen<br />
der Welt in bisher unveröffentlichten<br />
Fotografien<br />
Kashef Chowdhury ist einer der<br />
bekanntesten Architekten Südasiens<br />
Memories or Lost<br />
Fotografien und Text von<br />
Kashef Chowdhury. Mit einem<br />
Interview von Philip Ursprung<br />
Gestaltet von Bruno Margreth<br />
Gebunden<br />
ca. 72 Seiten, ca. 35 sw<br />
Abbildungen<br />
ca. 24 × 32 cm<br />
978-3-85881-787-7 Englisch<br />
ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />
Kashef Chowdhury führt in Dhaka<br />
sein Architekturbüro URBANA,<br />
das seit 1995 ein international viel<br />
beachtetes und preisgekröntes<br />
Werk geschaffen hat. Sein Friendship<br />
Centre in Gaibandha, Bangladesch,<br />
wurde auf der Architekturbiennale<br />
von Venedig 2016<br />
ausgestellt und mit dem Aga Khan<br />
Architecture Award 2016 ausgezeichnet.<br />
Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-787-7<br />
9 783858 817877
Day after Reading beschäftigt sich mit unserem heutigen Medienkonsum, mit der Art,<br />
wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Von September bis Dezember 2016,<br />
während der heissen Endphase des Wahlkampfs bis unmittelbar nach den Präsidentschaftswahlen<br />
in den USA, bereiste der Schweizer Buchgestalter Ludovic Balland die<br />
Vereinigten Staaten. Zusammen mit der US-Journalistin Dasha Lisitsina hält er Hoffnungen<br />
und Erwartungen, aber auch Auswirkungen dieses politischen Grossereignisses<br />
fest und zeichnet ein detailreiches Porträt der amerikanischen Wählerinnen und Wähler.<br />
Interviews und Fotoporträts beziehen amerikanische Bürger verschiedenster sozialer<br />
und geografischer Herkunft mit ein, von gewöhnlichen Amerikanern über Personen des<br />
öffentlichen Lebens bis zu Prominenten aller Art. Day after Reading entwirft eine neue<br />
personalisierte Art, das Tagesgeschehen zu dokumentieren und zu konsumieren, in<br />
Zeiten des Überlebenskampfs der traditionellen Medien. Die Nachrichten werden in<br />
ein Verhältnis zum persönlichen Erleben gesetzt und im Alltag des Konsumierenden<br />
verankert. Das Projekt bedient sich verschiedener Kanäle: Zeitungsberichterstattung,<br />
Online-Präsenz, Video- und Audioaufnahmen. Das Buch sowie eine Ausstellung präsentieren<br />
das gesammelte Material.<br />
28 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Wie erleben wir das aktuelle Geschehen<br />
und formen daraus persönliche Erinnerungen?<br />
Day after Reading<br />
Eine völlig neuartige Perspektive<br />
auf die heutige Medienlandschaft<br />
und unsere Medienrezeption<br />
Eine einzigartige Dokumentation<br />
der kontroversen US-Präsidentschaftswahlen<br />
Ein Archiv amerikanischer Alltagsund<br />
Medienkultur<br />
A Road Trip across the United States during the 2016 Election<br />
Herausgegeben von<br />
Ludovic Balland<br />
Mit einem Beitrag von<br />
Dasha Lisitsina. Fotografien<br />
von Ludovic Balland<br />
Gestaltet von Ludovic Balland<br />
Typography Cabinet<br />
Ludovic Balland, geboren 1973 in<br />
Genf, ist ein vielfach ausgezeichneter<br />
Grafikdesigner mit einem Fokus<br />
auf Typografie und Schriftsatz.<br />
Er erarbeitet Gesamtkonzepte für<br />
Publikationen und unterrichtet an<br />
verschiedenen Kunstschulen und<br />
Universitäten.<br />
Gebunden<br />
ca. 256 Seiten, ca. 300 farbige<br />
und 150 sw Abbildungen<br />
ca. 22 × 28 cm<br />
978-3-85881-788-4 Englisch<br />
ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />
Erscheint im März <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-788-4<br />
9 783858 817884
Das Medium Film spielt im Schaffen vieler zeitgenössischer Künstler eine wichtige<br />
Rolle. Sie gestalten damit nicht nur ihre Werke, sondern lassen sich auch vom Prozess<br />
und den Produktionsbedingungen von Filmen inspirieren. Umgekehrt hegen Filmschaffende<br />
ein besonderes Interesse für die bildende Kunst und ihre Schöpfer. Künstlerporträts,<br />
Biopics sowie Werkdokumentationen finden immer wieder ein grosses Publikum,<br />
und die Filme prägen auch die öffentliche Wahrnehmung von bildenden Künstlern.<br />
Cinéma mon amour handelt von dieser wechselseitigen Faszination von Kunst und<br />
Film und knüpft damit an die gleichnamige Ausstellung im Aargauer Kunsthaus sowie<br />
das Filmprogramm Art mon amour an den Solothurner Filmtagen <strong>2017</strong> an. Das Buch<br />
präsentiert Werke internationaler Künstler, die sich mit unterschiedlichen Aspekten von<br />
Kino und Filmschaffen auseinandersetzen. Die Vielfalt der Medien, auf welche die<br />
Künstler zurückgreifen, zeigt, dass die Beschäftigung mit dem Thema weit über das eigentliche<br />
Genre hinausreicht: Zeichnung, Malerei, Fotografie und Skulptur sind ebenso<br />
vertreten wie Video- und Filmarbeiten. Dieses grosszügig bebilderte Buch spürt in sechs<br />
thematischen Schwerpunkten der Anziehung nach, die Film und Kino auf uns ausüben.<br />
29 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Die Liebesgeschichte<br />
zwischen Kunst und Kino<br />
Cinéma mon amour<br />
Kino in der Kunst<br />
Eine reich illustrierte Betrachtung<br />
der Wechselbeziehung zwischen<br />
zeitgenössischer bildender Kunst<br />
und Filmschaffen<br />
Präsentiert eine grosse Auswahl<br />
von Werken schweizerischer und<br />
internationaler Künstlerinnen<br />
und Künstler<br />
Begleitet die Ausstellung<br />
Cinéma mon amour im Aargauer<br />
Kunsthaus, Aarau (22. Januar bis<br />
17. April <strong>2017</strong>) und das Spezialprogramm<br />
Art mon amour im<br />
Rahmen der 52. Solothurner Filmtage<br />
(19. bis 26. Januar <strong>2017</strong>)<br />
Herausgegeben von<br />
Madeleine Schuppli und dem<br />
Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />
Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,<br />
Erika Balsom, Jenny Billeter,<br />
Steven Cairns, Vinzenz Hediger,<br />
Simon Koenig und Madeleine<br />
Schuppli<br />
Madeleine Schuppli, geboren 1965,<br />
ist Kunsthistorikerin und seit 2007<br />
Direktorin des Aargauer Kunsthauses,<br />
Aarau. Davor war sie<br />
1996–2000 Kuratorin an der<br />
Kunsthalle Basel und 2000–2007<br />
Direktorin des Kunstmuseums<br />
Thun.<br />
Gestaltet von NORM<br />
Broschur<br />
224 Seiten, 140 farbige<br />
Abbildungen<br />
26,4 × 19,8 cm<br />
978-3-85881-541-5<br />
Deutsch / Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Erscheint im Januar <strong>2017</strong><br />
Zeigt Werke von Martin Arnold, Fiona Banner, Marc Bauer, Pierre Bismuth,<br />
Candice Breitz, Janet Cardiff & George Bures Miller, collectif_fact,<br />
ISBN 978-3-85881-541-5<br />
Stan Douglas, Thomas Galler, Christoph Girardet & Matthias Müller,<br />
Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Samson Kambalu, Daniela Keiser,<br />
9 783858 815415<br />
Julian Rosefeldt, Sam Taylor-Johnson, Mark Wallinger u.a.
höchsten Bergspitzen der Alpen wurden just zum ersten Mal bestiegen.<br />
1852 war selbst der höchste Berg der Erde bereits wissenschaftlich<br />
vermessen und nach dem ehem. Leiter des Vermessungsamtes,<br />
Sir George Everest, benannt. Kurz danach wurden die Alpenvereine<br />
in Österreich (1862), der Schweiz (1863) und in Deutschland (1869)<br />
gegründet und die durchgreifende touristische Erschließung der<br />
Berge begann. So vermessen, bestiegen und erschlossen waren die<br />
schroffen Alpen nicht mehr „schlechthin groß“. Diese Eigenschaft<br />
aber war es, die Immanuel Kant 1764 mit dem Gefühl des Erhabenen<br />
verknüpft hatte: „Erhaben nennen wir das, was schlechthin groß<br />
ist.“<br />
Es ist insofern signifikant, dass sich die Berge auf den von Loidl<br />
verwendeten Grafiken manchmal fast in den Hintergrund auflösen.<br />
Ihre einstige Erhabenheit scheint dadurch<br />
auch materiell zu schwinden. Die Grafiken<br />
öffnen damit eine Fehlstelle, in die Katharina<br />
Anna Loidl mit ihrer Nachbearbeitung<br />
kunstvoll eingreifen konnte. Ergänzt hat<br />
sie die vorgefundenen Landschaften mit<br />
geometrischen Fremdkörpern, die wie weiße<br />
Riesenkristalle in die Szenen eingebettet<br />
wurden. Zur Herstellung dieser Ergänzungen<br />
verwendete sie die gleichen Werkzeuge, die Friedrich Schiller, 1801<br />
bereits bei der Herstellung der originalen<br />
Druckplatten zum Einsatz kamen: Stichel<br />
und Radiernadel. Behutsam hat Loidl damit<br />
von Teilen des Papiers die Druckerschwärze<br />
abgehoben, bis schließlich ihre abstrakten<br />
weißen Kristallkörper erschienen. Handwerklich<br />
und im Wortsinn sind es damit „Radierungen“ (von lat. radere<br />
„kratzen, wegnehmen, entfernen“). Ideengeschichtlich ist es ein<br />
Weitererzählen des Erhabenen.<br />
Den Topos des Kristallin-Erhabenen kennt die Kunst seit der Zeit der<br />
Romantik. Berühmt ist Caspar David Friedrichs Gemälde „Eismeer<br />
/ gescheiterte Hoffnung“ (1823/24), das ein Schiff inmitten sich<br />
kalt auftürmender Eisschollen zeigt, oder auch Adalbert Stifters<br />
Erzählung „Der Bergkristall“ (1845), die von zwei Kindern handelt,<br />
die sich im Gebirge verlaufen. Später wanderte der kristalline Topos<br />
May we be bound to<br />
the sensual world<br />
by the beautiful,<br />
but freed from it<br />
by the sublime.<br />
of the Alps had just been climbed for the first time then. In 1852 even<br />
the highest mountain in the world had already been scientifically<br />
measured and named after the former Surveyor General of India,<br />
Sir George Everest. Shortly thereafter, Alpine Associations were<br />
founded in Austria (1862), Switzerland (1863) and Germany (1869), and<br />
the thorough development of tourism in the mountains began. Thus<br />
measured, climbed and developed, the rugged Alps were no longer<br />
“absolutely large”. Yet it was this characteristic that Immanuel Kant<br />
had linked with the feeling of the sublime in 1764: “We call sublime<br />
what is absolutely large.”<br />
In this sense it is significant that the mountains<br />
in the graphic works that Loidl uses seem almost<br />
to dissolve in the background sometimes. Their<br />
former sublimeness thus also seems to dwindle<br />
materially. In this way, the graphic works open<br />
up a crack that Katharina Anna Loidl was able<br />
to artfully intervene in with her reworking. She<br />
expanded the found landscapes with geometrical<br />
foreign bodies, which are embedded in the<br />
scenes like giant white crystals. To produce<br />
these expansions she used the same tools that<br />
were already employed to produce the original<br />
printing plates: graver and etching needle. With<br />
these Loidl carefully separated the printing ink<br />
from parts of the paper, until her abstract white<br />
crystal bodies finally appeared. In terms of craft,<br />
this type of technique involves making incisions, removing. In terms<br />
of the history of ideas, it is a matter of continuing the story of the<br />
sublime.<br />
The topos of the crystalline sublime is familiar to art since the<br />
Romantic period. There is the famous painting by Caspar David<br />
Friedrich, The Sea of Ice / The Wreck of Hope (1823/24), which<br />
shows a ship in the midst of a heap of shards of an ice floe, or<br />
Adalbert Stifter’s story Rock Crystal (1845) about two children lost<br />
in the mountains. Later the crystalline topos wandered through<br />
the architectural visions of Paul Scheerbart and Bruno Taut into<br />
N° 19<br />
N°20<br />
N°05<br />
N°06<br />
N°44<br />
N°05<br />
N°06
Die österreichische Künstlerin Katharina Anna Loidl, geboren 1978, hat für ihr Projekt<br />
Landschafts radierungen Stahlstiche von Schweizer Alpenlandschaften aus den 1830er-<br />
Jahren zusammengetragen. Diese Drucke bearbeitete sie dann mit Gravurnadel und<br />
Stichel. Durch vorsichtiges Entfernen der Drucktinte löscht sie einzelne Bereiche der<br />
Landschaften vom Papier und ersetzt sie durch geometrische (Fremd-)Körper. Die Einfachheit<br />
dieser Formen sowie das Weglassen jeglicher architektonischer Details ermöglichen<br />
es dem Betrachter, sich industrielle Strukturen, Wohngebäude oder Sportanlagen<br />
als Ergänzungen oder aber Störfaktoren in der idyllischen Landschaft vorzustellen.<br />
Loidl verweist so auf aktuelle Diskurse zur Be- und Verbauung des Alpenraums sowie<br />
den Konflikt zwischen Nutzung und Erhaltung von Landschaften in einer globalisierten<br />
Welt. Ihre Werkreihe beschäftigt sich mit den Alpen und den Folgen, welche deren<br />
wirtschaftliche Nutzung mit sich bringt. Die Texte befassen sich mit dem sublimen,<br />
kristallinen Charakter von Loidls Arbeit und mit Aspekten der Romantik als Fundus,<br />
der Wahrnehmung von Landschaft und der Kunst der Wiederholung.<br />
31 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Überwältigung, Idylle und Wandel:<br />
Katharina Anna Loidl hinterfragt<br />
Alpenromantik<br />
Präsentiert eine neue Werkserie<br />
der österreichischen Künstlerin<br />
Katharina Anna Loidl<br />
Ein visueller Beitrag im Spannungsfeld<br />
zwischen Nutzung und<br />
Erhaltung der alpinen Landschaft<br />
Landschaftsradierungen<br />
Katharina Anna Loidl<br />
Mit Beiträgen von Vitus Weh<br />
und Paolo Bianchi<br />
Gestaltet von<br />
Katharina Anna Loidl<br />
Gebunden<br />
ca. 64 Seiten, ca. 54 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 27 × 21 cm<br />
978-3-85881-530-9<br />
Deutsch / Englisch<br />
ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />
Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />
Katharina Anna Loidl lebt und<br />
arbeitet als Künstlerin in Linz.<br />
Sie studierte Experimentelle Gestaltung<br />
/ Bildende Kunst und<br />
Kulturwissenschaften an der<br />
Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeiten<br />
im Bereich Fotografie, Video,<br />
Objekt und Installation wurden<br />
in internationalen Ausstellungen<br />
präsentiert.<br />
Vitus Weh ist Kulturwissenschaftler,<br />
Ausstellungsmacher und<br />
Museumsplaner in Wien.<br />
Paolo Bianchi ist freier Kurator für<br />
zeitgenössische Kunst und Kunst<br />
im öffentlichen Raum. Dozent an<br />
der ZHdK in Zürich und Autor bei<br />
Kunstforum International.<br />
ISBN 978-3-85881-530-9<br />
9 783858 815309
1905 malte Edvard Munch (1863–1944) mehrere Bildnisse der Familie des Chemnitzer<br />
Textilindustriellen Herbert Esche. Die meisten dieser Bilder befinden sich seit Längerem<br />
als Dauerleihgabe der Herbert Eugen Esche-Stiftung im Kunsthaus Zürich. 2015 konnte<br />
ein weiteres zentrales Werk der Gruppe, das Porträt der Mutter Hanni Esche – ein<br />
Meilenstein in der Entwicklung von Munchs farbigem reifem Stil –, erworben werden.<br />
Entstanden sind die Gemälde für die berühmte Villa Esche, die der belgische Meister<br />
des Jugendstils Henry van de Velde 1902/03 für die Familie erbaut hatte. Das Buch<br />
präsentiert und erläutert Munchs Esche-Bildnisse und dokumentiert deren Platz in der<br />
Chemnitzer Villa fotografisch. Es illustriert zudem den Kontext der Familiensammlung,<br />
die ein für den avantgardistischen Geschmack um 1900 paradigmatisches Ensemble<br />
bildet, wie es sich nur selten erhalten hat.<br />
32 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Die Bildnisse der Familie Esche:<br />
ein Meilenstein in der künstlerischen<br />
Entwicklung Edvard Munchs<br />
Präsentiert die herausragende<br />
Werkgruppe der Familienbildnisse<br />
Esche von Edvard Munch<br />
und die berühmte Villa Esche<br />
von Henry van de Velde<br />
Erscheint zur gleichnamigen<br />
Ausstellung im Kunsthaus Zürich<br />
(bis 26. Februar <strong>2017</strong>)<br />
Edvard Munch und die Familie Esche<br />
Die Bildnisse, die Sammlung<br />
Herausgegeben vom<br />
Kunsthaus Zürich<br />
Mit Beiträgen von Lukas Gloor<br />
und Christian Klemm<br />
Gestaltet von Ralf Klöden<br />
Broschur<br />
112 Seiten, 49 farbige<br />
Abbildungen<br />
17 × 23,5 cm<br />
978-3-85881-544-6 Deutsch<br />
sFr. 19.– | € 19.–<br />
Lieferbar<br />
Lukas Gloor, geboren 1952,<br />
Kunsthistoriker und seit 2002<br />
Direktor der Stiftung Sammlung<br />
E.G. Bührle in Zürich. Davor Mitarbeit<br />
u.a. am Kunstmuseum Basel<br />
und am Schweizerischen Institut<br />
für Kunstwissenschaft SIK-ISEA in<br />
Zürich.<br />
Christian Klemm, geboren 1946,<br />
Kunsthistoriker und Geschäftsführer<br />
der Alberto Giacometti-<br />
Stiftung. 1982–2011 Sammlungskonservator<br />
des Kunsthaus Zürich,<br />
ab 1995 auch dessen Vizedirektor.<br />
ISBN 978-3-85881-544-6<br />
9 783858 815446
Sie hat Roman Signer entdeckt, Imi Knoebel und Franz Erhard Walther hatten ihre<br />
ersten Ausstellungen in der Schweiz in ihrer Galerie in St. Gallen: Wilma Lock war<br />
viele Jahre die Betty Parsons der Schweizer Kunstszene. Als sie 1969 ihre Ausstellungsräume<br />
eröffnete, zeigte Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern die wegweisende Ausstellung<br />
When Attitudes Become Form. Junge Künstler entdeckten neue Materialien<br />
und experimentierten mit neuen Formen, die zeitgenössische Kunst erlebte einen internationalen<br />
Epochenwandel. Als Wilma Lock ihre Galerie 2009 schloss, hatte sich der<br />
Kunstmarkt zum globalen Investmentvehikel entwickelt.<br />
Dieses Buch führt am Beispiel von Wilma Locks Ausstellungstätigkeit den kulturellen<br />
Aufbruch und die Veränderungen im Kunstmarkt von den 1960er-Jahren bis in die<br />
Gegenwart vor Augen. Ein Interview mit der Galeristin lässt ihre persönlichen Erfahrungen<br />
lebendig werden. Beiträge von Roland Wäspe und Claudia Jolles analysieren die<br />
Situation der Galerien und der Kunst in der Schweiz jener Jahrzehnte. Wichtige Künstler<br />
der Galerie äussern sich zur Bedeutung, die Wilma Lock für sie persönlich hatte.<br />
Zahlreiche Abbildungen und eine ausführliche Chronologie runden den Band ab.<br />
33 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Vier Jahrzehnte lang auf unermüdlicher<br />
Ent deckungsreise durch die Kunstwelt:<br />
die St. Galler Galeristin Wilma Lock<br />
Wilma Lock war über vier Jahrzehnte<br />
eine der bedeutendsten<br />
Vermittlerinnen zeitgenössischer<br />
Kunst in der Schweiz<br />
Das Buch dokumentiert Geschichte<br />
und Wirkung von Wilma<br />
Locks Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit<br />
Vierzig Jahre Gegenwart<br />
Die Galerie Wilma Lock in St. Gallen<br />
Herausgegeben von<br />
Gerhard Mack<br />
Mit Beiträgen von Bernhard<br />
Mendes Bürgi, Claudia Jolles,<br />
Gerhard Mack und Roland Wäspe<br />
Gestaltet von Samuel Bänziger<br />
Gebunden<br />
ca. 216 Seiten, ca. 100 farbige<br />
und 100 sw Abbildungen<br />
ca. 23 × 29 cm<br />
978-3-85881-542-2 Deutsch<br />
ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erscheint im März <strong>2017</strong><br />
Bernhard Mendes Bürgi ist Kunsthistoriker<br />
und war 2001–2016<br />
Direktor des Kunstmuseums Basel.<br />
Claudia Jolles ist Kunsthistorikerin<br />
und seit 1996 Chefredaktorin der<br />
Zeitschrift Kunstbulletin.<br />
Gerhard Mack ist seit 2002<br />
Kultur redaktor bei der NZZ am<br />
Sonntag und Autor mehrerer<br />
Bücher.<br />
Roland Wäspe ist Kunsthistoriker<br />
und Direktor des Kunstmuseums<br />
St. Gallen.<br />
ISBN 978-3-85881-542-2<br />
9 783858 815422
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
14<br />
15<br />
18<br />
19<br />
Der besondere Blick auf ein aussergewöhnliches Werk:<br />
Jürg Hasslers Aufnahmen aus dem Atelier von Hans Josephsohn<br />
20<br />
21<br />
24<br />
25<br />
28<br />
29<br />
82<br />
83
Der Fotograf und Filmer Jürg Hassler, geboren 1938, beschäftigte sich über Jahre hinweg<br />
intensiv mit dem bildhauerischen Werk von Hans Josephsohn (1920–2012). Als<br />
Jugendlicher führte ihn sein Schulweg täglich am Atelier des Künstlers in Zürich vorbei,<br />
was Hasslers Interesse für die Arbeit des Bildhauers weckte. Nach der Matura begann<br />
Hassler bei Josephsohn als Assistent zu arbeiten und dabei das Handwerk der Bildhauerei<br />
zu erlernen. Nach einem Studium der Fotografie in Vevey und paralleler eigener<br />
bildhauerischer Tätigkeit realisierte Hassler 1977 den Film Josephsohn – Stein des<br />
Anstosses und fotografierte während vielen Jahren häufig in Josephsohns Atelier.<br />
Dieses Buch zeigt eine Auswahl von Hasslers fast ausschliesslich in Schwarz-Weiss gemachten<br />
Aufnahmen, mehrheitlich mit einzelnen Skulpturen Josephsohns als Motiv,<br />
und es beleuchtet die Eigenheiten seiner Bildsprache. In seiner Einführung schreibt<br />
Ulrich Meinherz über das Auffinden von Hasslers Fotografien in Josephsohns Atelier<br />
ein Jahr nach dessen Tod. Und Nina Keels Essay beschreibt, in welchem Zusammenhang<br />
Hasslers Fotografien der Skulpturen entstanden sind.<br />
35 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Weiterhin lieferbar:<br />
Gerhard Mack<br />
Hans Josephsohn<br />
978-3-85881-163-9 Deutsch<br />
978-3-85881-701-3 Englisch<br />
sFr. 98.– | € 97.–<br />
Hans Josephsohn Skulpturen<br />
Fotografien von Jürg Hassler<br />
Jürg Hassler ist als früherer<br />
Schüler und Assistent Hans<br />
Josephsohns ein intimer Kenner<br />
von dessen skulpturalem Werk<br />
und somit als Fotograf und<br />
Filmer dessen besonders berufener<br />
Dokumentarist<br />
Das Buch ist Auftakt einer losen<br />
Publikationsreihe zur fotografischen<br />
Auseinandersetzung mit<br />
dem Werk Hans Josephsohns<br />
Herausgegeben vom<br />
Kesselhaus Josephsohn<br />
Mit Beiträgen von Nina Keel<br />
und Ulrich Meinherz<br />
Gestaltet von István Scheibler<br />
Broschur<br />
ca. 96 Seiten, ca. 68 sw<br />
Abbildungen<br />
ca. 17 × 22,7 cm<br />
978-3-85881-548-4 Deutsch<br />
978-3-85881-796-9 Englisch<br />
ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />
Erscheint im März <strong>2017</strong><br />
Nina Keel, geboren 1990, arbeitet<br />
seit 2010 u.a. als Kuratorin für<br />
das Kesselhaus Josephsohn und<br />
studiert an der Universität Zürich<br />
Kunst- und Fotografiegeschichte.<br />
Daneben setzt sie sich in verschiedenen<br />
Projekten mit Stadtentwicklung<br />
sowie Kunst im öffentlichen<br />
Raum auseinander.<br />
Ulrich Meinherz, geboren 1969,<br />
ist seit 2005 Leiter des Museums<br />
Kesselhaus Josephsohn im Sitterwerk<br />
in St. Gallen. Während seines<br />
Studiums der Philosophie, Germanistik<br />
und Kunstgeschichte an der<br />
Universität Zürich war er für die<br />
Galerie Bob van Orsouw in Zürich<br />
tätig, die zu der Zeit Hans Josephsohn<br />
vertrat.<br />
ISBN 978-3-85881-548-4<br />
Deutsch<br />
ISBN 978-3-85881-796-9<br />
Englisch<br />
9 783858 815484<br />
9 783858 817969
Die ehemalige Klosterkirche.<br />
Gestiftet 1145 von<br />
Graf Adalbero von Froburg.<br />
Gewidmet dem Orden<br />
der Benediktiner.<br />
DIE AUSSTELLUNGEN IM KIRCHENRAUM<br />
134 135<br />
Ian Hamilton Finley<br />
Links:<br />
Stile 1<br />
2000<br />
Rechts:<br />
Marker Stone<br />
2000<br />
DER SKULPTURENPARK<br />
68 69<br />
8<br />
DAS GUTE WEITER DENKEN.<br />
DIE JAHRE 1986 BIS 2016. EIN ÜBERBLICK<br />
36 37<br />
Linke Seite:<br />
Hans Josephsohn<br />
2007<br />
Oben:<br />
Jean Tinguely,<br />
Totentanz<br />
2006<br />
Unten:<br />
Kurt Sigrist<br />
2004<br />
Das Kloster Schönthal, 1852.<br />
Bleistift mit Pinsel.<br />
Von Konstantin Guise (1811–1858)<br />
DER SKULPTURENPARK<br />
78 79<br />
Nicola Hicks<br />
Links:<br />
Crouching<br />
Minotaur<br />
2003<br />
Rechts:<br />
Recovered<br />
Memory<br />
1996–1997<br />
DER SKULPTURENPARK<br />
86 87<br />
168<br />
CHRONOLOGIE KLOSTERGESCHICHTE<br />
«Die Quelle meiner Arbeit ist die Natur. Ich nutze<br />
sie mit Respekt und Freiheit. Ich verwende<br />
Materialen, Idee, Zeit und Bewegung, um eine<br />
Gesamtansicht meiner Kunst in der Welt<br />
auszudrücken. Ich hoffe, damit Bilder und Ideen<br />
zu kreieren, die in der Vorstellungswelt<br />
Widerhall finden, die in der Erde und im Geist<br />
Spuren hinterlassen.» – Richard Long<br />
Richard Long<br />
Cowshed Ellipse<br />
und<br />
Yellow Mud<br />
On Wall<br />
2008<br />
1145 Ältester urkundlicher Hinweis auf eine Schönthaler Mönchsgemeinschaft.<br />
1146 Der genaue Zeitpunkt der Gründung des Klosters Schönthal ist unbekannt, doch<br />
bestätigt 1146 eine Urkunde, dass der Froburger Graf Adalbero sein Stifter war. Die<br />
Urkunde hält ferner fest, dass das Kloster der Regel des heiligen Benedikt gehorcht.<br />
1187 Weihung der Klosterkirche<br />
1266 Erste Erwähnung des aus einem Doppelkloster hervorgegangenen<br />
Benediktinerinnenklosters.<br />
1367 Das Geschlecht der Froburger erlischt.<br />
1400 Das Amt Waldenburg fällt an die die Stadt Basel;<br />
damit geht das Aufsichtsrecht über das Kloster an die Stadt.<br />
1415 Schönthal wird nach der Aufhebung des Frauenklosters vom Orden der<br />
Serviten übernommen.<br />
1525 Am Kirchweihtag (1. Mai) Plünderung und Verwüstung durch einheimische Bauern.<br />
1529 Am 1. Mai, dem Kirchweihtag, Aufhebung des Klosters als Folge der Reformation.<br />
1541 Übertragung des Klostergutes an das Basler Spital. Schönthal wird Basler Sennhof.<br />
1645 Einrichtung eines Ziegelbrennofens in der ehemaligen Klosterkirche.<br />
1682 Ausquartierung des Ziegelbrennofens. Die Kirche wird fortan als Geräteraum<br />
und Holzschopf genutzt.<br />
1686/87 Einbau eines Zwischenbodens.<br />
1833 Kantonstrennung; die Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft entstehen.<br />
1835 Der Schönthaler Sennhof wird von Basel an einer Gant abgestossen;<br />
er ist fortan Privatbesitz.<br />
1967 Der Kanton Basel-Landschaft stellt die Klosterkirche unter kantonalen Denkmalschutz.<br />
2000 Eröffnung des Skulpturen-Parks. Das Kloster Schönthal wird kultureller Begegnungsort.<br />
2001 John Schmid überführt das gesamte Ensemble in eine gemeinnützige Stiftung.<br />
DAS GUTE<br />
WEITER DENKEN.<br />
JOHN SCHMID<br />
D<br />
as Ende meiner Berufslaufbahn als Werber war in Sicht und<br />
da meldete sich eines Tages eine innere Stimme «versuche<br />
doch mal etwas anderes.» Peter Mayle ein erfolgreicher Texter aus<br />
London fand das Glück schreibend in der Provence. Ein Freund<br />
kaufte Rebberge in der Toscana. Geschickt konnte er Glück und Geschäft<br />
in eine Balance bringen. Den berühmten «Brancaia» kennen<br />
Sie doch? «Also ziehe Manchester und Windjacke über und mache<br />
statt Einträglichem etwas Sinnstiftendes, – etwas das Bestand hat.»<br />
Eines Tages stand ich im Baselbieter Jura vor einem Baudenkmal LIEBE AUF DEN<br />
inmitten einer traumschönen Landschaft. Dem Hofgut Kloster ERSTEN BLICK.<br />
Schönthal mit der ehemaligen Kiche, deren romanischer Westfassade<br />
nationale Bedeutung zukommt. Aber hinter der Fassade rieselte<br />
der Kalk und aus den fensterlosen Öffnungen roch es nach<br />
Moder und saurem Most. Und innen konnte man erahnen, dass<br />
sich unter dem Mörtel ein stattliches Christophorus Wand bild<br />
von anno 1310 verbirgt. Nach einer jahrhundertelangen Zweckentfremdung<br />
als Ziegelbrennerei, Holzschopf und dergleichen, rief<br />
das Kloster mit altersschwacher Stimme zum Himmel, man solle<br />
ihm wieder zu Würde und einer sinnvollen Bestimmung verhelfen.<br />
Fröhlich bimmelte es aber von den Weiden und Wiesen des<br />
Klostergutes: Eine Einladung zum Wandern. Ich entdeckte eine<br />
traumschöne Landschaft mit einem visuellen Reichtum an Wegen,<br />
Bächen und Pfaden. Der Kompass führte mich durch einen weit<br />
offenen Möglichkeitsraum, wo Neues mit einem respektvollen Umgang<br />
mit dem Baudenkmal entstehen könnte. Ermutigt und unterstützt<br />
von meiner Familie wurde es zu einer Wanderung Richtung<br />
Zukunft des «schönen Thals.»<br />
Im Skulpturenpark des Klosters Schönthal<br />
sind Werke zu sehen von Ilan Averbuch,<br />
Hamish Black, Miriam Cahn, Tony Cragg,<br />
Martin Disler, Walter Fähndrich, Ian<br />
Hamilton Finlay, Nigel Hall, Nicola Hicks,<br />
Hans Josephsohn, Peter Kamm, Richard<br />
Long, Peter Nagel, David Nash, William<br />
Pye, Ulrich Rückriem, Roman Signer, Kurt<br />
Sigrist, Erik Steinbrecher, Gerda Steiner /<br />
Jörg Lenzlinger, Not Vital u.a.<br />
CHRONOLOGIE<br />
KLOSTER-<br />
GESCHICHTE<br />
2001 2002 2003<br />
2004<br />
John Schmid überführt das gesamte<br />
Ensemble Kloster Schönthal in<br />
eine gemeinnützige Stiftung.<br />
Ein neuer Holzbau für die<br />
Pächterfamilie.<br />
Architekten: Erny & Schneider<br />
Installationen<br />
«Spring» von Nigel Hall<br />
«Weissweidbuche» von Erwin Wortelkamp<br />
Ausstellungen<br />
Ian Hamilton Finlay<br />
Andrew Ward<br />
Peter Kamm<br />
Installation<br />
«Rote Stehende» von Erwin<br />
Wortelkamp.<br />
Ausstellungen<br />
Erwin Wortelkamp und<br />
Patrick Rohner.<br />
Installation<br />
«Minotaur» von<br />
Nicola Hicks<br />
Ausstellungen<br />
Andrea Wolfensberger<br />
Nicola Hicks<br />
Jürg Stäuble<br />
Ankunft Kunsthaus Zug<br />
mobil mit Arbeiten von<br />
Tadashi Kawamata.<br />
Installation<br />
«Unterstand» von Kurt Sigrist.<br />
Ausstellungen<br />
Kurt Sigrist<br />
Claire Langdown<br />
Jennifer Gough-Cooper<br />
Verleihung Kulturpreis BL an John Schmid.
Das ehemalige Kloster Schönthal im Kanton Basel-Landschaft, 1145 erstmals urkundlich<br />
erwähnt, wurde während der Reformation geplündert und verwüstet. Die Gebäude,<br />
einschliesslich der Klosterkirche, deren romanischem Westportal nationale Bedeutung<br />
zukommt, dienten danach während fast 500 Jahren profanen Zwecken. Die<br />
gesamte Anlage mitsamt Umschwung wurde 1986 von John Schmid erworben, über die<br />
Jahre sorgfältig restauriert und in einen der schönsten kulturellen Begegnungsorte der<br />
Schweiz verwandelt. Internationale und Schweizer Künstler haben für den zauberhaften<br />
Landschaftspark im Schönthal ortsspezifische Werke geschaffen. Zuvor machten sie<br />
sich jeweils mit dem Kloster, seiner Geschichte und der Landschaft vertraut. Derzeit<br />
säumen 31 Werke von 22 Künstlern die Wege und Pfade.<br />
Dieses reichhaltig bebilderte Buch zeigt die Kunstwerke im Dialog mit der Natur und<br />
lässt die Entwicklung dieses besonderen Ortes während der letzten drei Jahrzehnte<br />
chronologisch in Wort und Bild Revue passieren. Die Beiträge von Dieter Bachmann,<br />
Guido Magnaguagno, Raimund Rodewald, René Salathé und John Schmid erläutern<br />
umfassend die Geschichte des Klosters von der Gründung bis heute und informieren<br />
über die Kunstwerke und über die besondere Schönheit der sie beherbergenden Kulturlandschaft.<br />
37 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Ein kleines Paradies für Liebhaber von Kunst,<br />
Geschichte und Natur<br />
Himmel, Erde, Kunst<br />
Der Skulpturenpark Kloster<br />
Schönthal ist ein viel beachtetes<br />
Freiluftmuseum und kultureller<br />
Begegnungsort in schönster<br />
Landschaft<br />
Das Buch präsentiert die eigens<br />
für den Ort geschaffenen Kunstwerke<br />
und erzählt die Geschichte<br />
der Anlage und ihrer Umgebung<br />
Das Kloster Schönthal als Gesamtwerk, vorgestellt von John Schmid<br />
Herausgegeben von John Schmid<br />
Mit Beiträgen von Dieter<br />
Bachmann, Guido Magnaguagno,<br />
Raimund Rodewald, René Salathé<br />
und John Schmid<br />
Gestaltet von Equipo Basel<br />
Gebunden<br />
ca. 192 Seiten, ca. 122 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 22,5 × 25,5 cm<br />
978-3-85881-370-1 Deutsch<br />
ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />
John Schmid, geboren 1937, zählt<br />
zu den bekanntesten Schweizer<br />
Werbern. Er war Inhaber oder<br />
Mitbegründer von verschiedenen<br />
Agenturen und gewann zahlreiche<br />
Auszeichnungen für kreative Kampagnen.<br />
Auch sein Engagement für<br />
das Kloster Schönthal wurde mehrfach<br />
ausgezeichnet, u.a. 2004 mit<br />
dem Kulturpreis des Kantons<br />
Basel-Landschaft.<br />
Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-370-1<br />
9 783858 813701
Bild<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 1 13.10.16 08:18<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 167 13.10.16 09:33<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 6 13.10.16 08:19<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 208 13.10.16 09:44<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 17 13.10.16 08:23<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 224 13.10.16 11:08<br />
1 Kirche St. Johannes, Zug, Kircheninneres, Detail mit Künstlersignatur, 1971<br />
4 Kirche St. Marien, Olten, 1952, Chorwandfresko, Ausschnitt<br />
9 Kircheninneres, heutiger Zustand, mit Fastentuch<br />
6<br />
17<br />
17 Gesamtansicht, links angeschnitten die zwei rechten Fenster des fünfteiligen Fensterzyklus<br />
26<br />
27<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 26 13.10.16 08:19<br />
KM_Publikation_FGEHR_16100702_Print.indd 27 13.10.16 08:19<br />
116 Ferdinand Gehr bei der Arbeit in der Kirche St. Michael, Luzern, 1979<br />
XIX Ferdinand Gehr beim Malen in der Kirche der Propstei St. Gerold, Vorarlberg, um 1966<br />
33) 1966 Kurhaus Bergruh<br />
34) 1966 Kirche Liebfrauen<br />
35) 1966 Igreja de Nossa Senhora<br />
36) 1966 Propstei St. Gerold<br />
Amden SG<br />
Nussbaumen bei Baden AG<br />
do Rosário de Fátima<br />
Fátima, Portugal<br />
St. Gerold, Vorarlberg, Österreich<br />
Architekt: Josef Scherrer<br />
Architekt: Ernest Brantschen<br />
Architekt: Luiz Cunha<br />
Architekt: Arnold Stöckli<br />
Fresko am Sakramentsaltar,<br />
Deckenmalerei im Chor, Glasfen<br />
Deckenmalerei (Mineralfarbe) in<br />
Fresko im Chor, Deckenmalerei in<br />
Wandbild in der Eingangshalle<br />
ster bei Taufstein und Empore,<br />
der Sakramentskapelle<br />
der Taufnische und im Konvent<br />
Tabernakel<br />
(Mineralfarbe)<br />
41) 1970 Kloster<br />
42) 1970 Kirche St. Katharina<br />
43) 1971 Regionalspital<br />
44) 1971 Kirche St. Johannes<br />
Disentis GR<br />
Klingau AG<br />
Herisau AR<br />
Zug<br />
Hallenbad<br />
Anbau<br />
Aufbahrungshalle<br />
Architekt: Hermann und<br />
Architekt: Hanns Anton Brütsch<br />
Architekten: E. Schindler,<br />
Architekten: Leo Hafner,<br />
Hans Peter Baur<br />
H. Spitznagel, M. Burkhard<br />
Alfons Wiederkehr<br />
Entwurf zu Keramikwand im<br />
Hallenbad<br />
Keramik an der Aussenwand,<br />
Glasfenster<br />
Glasarbeit in der Aufbahrungshalle, Ausmalung des gesamten<br />
Entwurf zu Wandteppich<br />
Kirchenraumes (Mineralfarbe),<br />
Glasfenster, Entwürfe zu<br />
Wandteppichen<br />
167<br />
208<br />
224
Das Schaffen von Ferdinand Gehr (1896–1996) ist im öffentlichen Raum so präsent<br />
wie kaum ein anderes von einem Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist<br />
der Schöpfer von mehr als 60 Wand-, Decken- und Glasmalereien, Sgraffiti und Keramiken<br />
alleine für Kirchen, Schul- und Gemeindehäuser dem Publikum eigentlich nicht<br />
bekannt. Besonders Architekten der Schweizer Nachkriegsmoderne schätzten Gehrs<br />
reduzierte Formensprache und sein einmaliges Gespür für räumliche Zusammenhänge.<br />
Mit seiner Fähigkeit, sakrale Innenräume in Abstimmung mit der Architektur zu gestalten,<br />
schuf Gehr Arbeiten, die zum Herausragendsten zählen, was in der Schweiz in<br />
diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht wurde.<br />
Diese neue, reich bebilderte Monografie stellt nun erstmals Gehrs öffentliche Aufträge<br />
ins Zentrum. Die wichtigsten Werke in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und<br />
Portugal werden mit Fotografien des Architekten Marco Bakker dokumentiert. Die<br />
Texte nähern sich Gehrs Œuvre aus historischer, architekturtheoretischer und kunstgeschichtlicher<br />
Perspektive und werden durch ein Werkverzeichnis seiner öffentlichen<br />
Aufträge komplettiert.<br />
39 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Lange verkannt, heute hochgeachtet:<br />
die Werke des Kirchenmalers Ferdinand Gehr<br />
Ferdinand Gehr<br />
Die öffentlichen Aufträge<br />
Stellt reich illustriert ein herausragendes<br />
Werk der zeitgenössischen<br />
Schweizer Kunst in<br />
Wand-, Decken- und Glasmalerei,<br />
Sgraffito und Keramik vor<br />
Dokumentiert erstmals umfassend<br />
die öffentlichen Auftragswerke<br />
Ferdinand Gehrs in der<br />
Schweiz, Österreich, Deutschland<br />
und Portugal<br />
Erscheint zur Ausstellung Ferdinand<br />
Gehr – Bauen an der Kunst<br />
im Kunstmuseum Olten (bis<br />
26. Februar <strong>2017</strong>)<br />
Herausgegeben vom Kunstmuseum<br />
Olten, Dorothee<br />
Messmer und Katja Herlach<br />
Mit Beiträgen von Dorothee<br />
Messmer, Laetitia Zenklusen<br />
und Roland Züger<br />
Fotografien von Marco Bakker<br />
Gestaltet von Herrmann Germann<br />
Dorothee Messmer ist Kunsthistorikerin<br />
und seit 2012 Direktorin<br />
des Kunstmuseums Olten.<br />
Katja Herlach ist Kunsthistorikerin<br />
und seit 2003 Konservatorin der<br />
Oltener Stiftung für Kunst des<br />
19. Jahrhunderts sowie seit 2009<br />
stellvertretende Direktorin des<br />
Kunstmuseums Olten.<br />
Broschur<br />
224 Seiten, 207 farbige und<br />
56 sw Abbildungen<br />
21 × 27 cm<br />
978-3-85881-533-0 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Lieferbar<br />
Laetitia Zenklusen ist Kunsthistorikerin<br />
und wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin der Kantonalen<br />
Denkmalpflege Zürich.<br />
Roland Züger ist Architekt mit<br />
eigenem Büro in Zürich. Daneben<br />
ist er als Dozent für Entwurf am<br />
Institut Urban Landscape der<br />
ZHAW Winterthur und als Redaktor<br />
der Zeitschrift werk, bauen +<br />
wohnen tätig.<br />
ISBN 978-3-85881-533-0<br />
9 783858 815330
Der Lausanner Künstler Jean-Pierre Kaiser (1915–2001), ausgebildet und später nahezu<br />
30 Jahre lang auch Lehrer an der damaligen École cantonale de dessin ECAL in<br />
Lausanne, schuf neben zahlreichen Kirchenfenstern, Wandgemälden, Gebrauchsgrafik<br />
und kleineren Skulpturen auch mehr als 300 druckgrafische Werke. Unermüdlich widmete<br />
er sich der Radierung. In dieser Technik liess er mysteriöse Welten auf Papier<br />
entstehen: ungeheure Maschinen mit menschlichem Äusseren, gigantische Städte,<br />
schwebend zwischen Erde und Himmel, oder scheinbar in Stein gemeisselte florale<br />
Muster.<br />
Erstmals seit mehr als vier Jahrzehnten widmet sich eine umfassende Monografie Kaisers<br />
druckgrafischem Schaffen. Das Buch macht namentlich die enorme künstlerische<br />
Qualität seiner eindrücklichen Fantasiewelten deutlich. Zudem zeigt es auf, in welchem<br />
Masse Kaisers Werke ein Echo in der zeitgenössischen Schweizer Kunst finden.<br />
40 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
«Die Radierung ist eine sehr intime Kunst,<br />
eine Entblössung der eigenen Persönlichkeit.»<br />
Jean-Pierre Kaiser<br />
Erste Monografie zum druckgrafischen<br />
Werk Jean-Pierre Kaisers<br />
seit vier Jahrzehnten<br />
Jean-Pierre Kaiser<br />
Himmlische Phänomene. Das druckgrafische Werk<br />
Herausgegeben von<br />
Laurence Schmidlin<br />
Mit Beiträgen von Marc Atallah,<br />
Bruno Corthésy, Jérémie Gindre,<br />
Philippe Kaenel, François Kaiser,<br />
Christopher Kaiser und Laurence<br />
Schmidlin<br />
Gestaltet von Noémi Gygax<br />
Gebunden<br />
ca. 192 Seiten, ca. 150 sw<br />
Abbildungen<br />
ca. 21 × 30 cm<br />
978-3-85881-538-5<br />
Deutsch / Französisch<br />
ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
Marc Atallah ist Direktor des Maison<br />
d’Ailleurs in Yverdon-les-Bains<br />
sowie Lehr- und Forschungsbeauftragter<br />
an der Université de Lausanne.<br />
Bruno Corthésy arbeitet als freier<br />
Architekturhistoriker u.a. für den<br />
Bund, den Kanton Waadt und die<br />
Städte Genf und Lausanne.<br />
Jérémie Gindre lebt und arbeitet als<br />
Schriftsteller und Künstler in Genf.<br />
Philippe Kaenel ist Lehr- und Forschungsbeauftragter<br />
in Kunstgeschichte<br />
an der Université de Lausanne.<br />
Christopher Kaiser ist Bibliothekar<br />
an der Université de Genève und<br />
Enkel des Künstlers Jean-Pierre<br />
Kaiser.<br />
François Kaiser ist Rechtsanwalt<br />
und Sohn des Künstlers Jean-Pierre<br />
Kaiser.<br />
ISBN 978-3-85881-538-5<br />
9 783858 815385<br />
Laurence Schmidlin ist am Musée<br />
Jenisch Vevey als Konservatorin im<br />
Cabinet cantonal des estampes und<br />
als stellvertretende Direktorin tätig.
Anne Loch (1946–2014) hat nach ihrer Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf<br />
und einem längeren Aufenthalt in Italien in den 1980er-Jahren grosse Beachtung als<br />
Malerin von Landschaften und Stillleben gefunden und wurde von wichtigen Galerien<br />
in Deutschland und in der Schweiz vertreten. 1988 zog sie sich für 14 Jahre nach<br />
Graubünden zurück, wo sie in Thusis eine neue Wahlheimat fand. Der Rückzug war<br />
radikal sowohl gegenüber dem Kunstbetrieb wie gegenüber der neuen Umgebung. Im<br />
Stillen schuf sie hier ein umfangreiches Werk, das sich mit der Natur, dem Bild der<br />
Landschaft in der Malerei und dem künstlichen Paradies in seiner ganzen zerbrechlichen<br />
Schönheit auseinandersetzt. Nach einem weiteren elfjährigen Aufenthalt in<br />
Deutschland kehrte sie 2013 erneut nach Graubünden zurück, wo sie ein Jahr später im<br />
Bergell verstarb.<br />
Das Bündner Kunstmuseum Chur widmet Anne Loch nun erstmals eine umfassende<br />
Retrospektive. Diese gleichzeitig erscheinende Monografie ruft in Erinnerung, was durch<br />
den Rückzug in Vergessenheit geriet. Vor allem aber ermöglicht sie die Entdeckung eines<br />
immensen künstlerischen Werks, das bis heute kaum an die Öffentlichkeit gelangte.<br />
41 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Grosse Kunst, im Verborgenen geschaffen:<br />
die Entdeckung der Malerin Anne Loch<br />
Anne Loch hat in den 1980er-<br />
Jahren grosse Beachtung als<br />
Malerin von Landschaften und<br />
Stillleben gefunden<br />
Das Buch ermöglicht die (Neu-)<br />
Entdeckung ihres bislang weitgehend<br />
unveröffentlichten Schaffens<br />
aus rund vier Jahrzehnten<br />
Anne Loch<br />
Künstliche Paradiese<br />
Erscheint zur gleichnamigen<br />
Ausstellung im Bündner Kunstmuseum<br />
Chur (24. Februar bis<br />
7. Mai <strong>2017</strong>)<br />
Herausgegeben vom Bündner<br />
Kunstmuseum Chur<br />
Mit Beiträgen von Stephan Kunz,<br />
Annelie Pohlen und Konrad<br />
Tobler<br />
Gestaltet vom Büro 146<br />
Broschur<br />
ca. 192 Seiten, ca. 100 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 22 × 26 cm<br />
978-3-85881-547-7 Deutsch<br />
ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />
Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />
Stephan Kunz, geboren 1962, ist<br />
seit Herbst 2011 Direktor des<br />
Bündner Kunstmuseums Chur.<br />
Davor war er langjähriger Kurator<br />
und stellvertretender Direktor des<br />
Aargauer Kunsthauses, Aarau.<br />
Annelie Pohlen, geboren 1944, ist<br />
freie Kunstkritikerin und Publizistin.<br />
1986–2004 war sie Direktorin<br />
des Bonner Kunstvereins.<br />
Konrad Tobler, geboren 1956, ist<br />
seit 2007 als freier Kunst- und<br />
Architekturkritiker u.a. für die<br />
Neue Zürcher Zeitung, den Tages-<br />
Anzeiger und das Kunstbulletin<br />
tätig. 1992–2007 war er Kulturredaktor<br />
der Berner Zeitung, ab<br />
2000 Leiter des Kulturressorts.<br />
ISBN 978-3-85881-547-7<br />
9 783858 815477
Günther Wizemann, 1953 in Graz geboren, lebt seit 1960 in der Schweiz. Nach seiner<br />
Ausbildung an der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich in den 1970er-Jahren ist er<br />
heute als Maler und Konzeptkünstler aktiv. Durch das Studium der russischen Moderne<br />
stellte sich ihm die Frage, was nach Malewitsch und Rodtschenko noch gemalt<br />
werden könne. Mario Merz’ Neonarbeit che fare? aus dem Jahr 1968 oder, wie Barnett<br />
Newman es formulierte, «What to paint?» wurde auch für Wizemann programmatisch.<br />
Der Werkzyklus Der schwarze Garten, entstanden 2003 bis 2013, ist eine mögliche<br />
Ant wort darauf. Die 43 Gemälde, Öl und Kunstharz auf Leinwand, sind aus zeitintensiven<br />
malerischen Prozessen und einer Vielzahl von Farbschichten hervorgegangen, die<br />
einen Bildraum nach innen wie nach aussen konstruieren.<br />
Die Texte dieser Monografie ordnen Wizemanns bis anhin grösste Werkgruppe in die<br />
Kunstgeschichte ein und eröffnen eine Sicht auf mögliche formale und konzeptuelle<br />
Verwandtschaften, die von der Renaissance bis in die Gegenwart reichen. Ausgehend<br />
vom Titel Der schwarze Garten, wird zudem ein literaturgeschichtlicher Bogen zwischen<br />
Wizemanns Œuvre und manchen Fragen des Menschseins gespannt.<br />
42 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Spiegelung und Selbsterkenntnis:<br />
der eindrucksvolle Werkzyklus des Künstlers<br />
Günther Wizemann<br />
Erste Publikation zum Schaffen<br />
Günther Wizemanns seit mehr als<br />
20 Jahren<br />
Präsentiert erstmals überhaupt<br />
den grossen Gemäldezyklus<br />
Der schwarze Garten<br />
Günther Wizemann<br />
Der schwarze Garten<br />
Mit Beiträgen von Giorgia von<br />
Albertini und Florian Vetsch<br />
Gestaltet von Urs Stuber und<br />
Susanna Entress<br />
Gebunden<br />
ca. 144 Seiten, ca. 70 farbige<br />
Abbildungen<br />
ca. 20 × 27 cm<br />
978-3-85881-550-7<br />
Deutsch / Englisch<br />
ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />
Giorgia von Albertini, geboren<br />
1992, ist Kunsthistorikerin und<br />
freie Kuratorin, seit 2015 arbeitet<br />
sie u.a. als Archivarin und Assistentin<br />
für die Schweizer Kuratorin<br />
Bice Curiger.<br />
Florian Vetsch, geboren 1960, ist<br />
Gymnasiallehrer, Autor, Übersetzer<br />
und Herausgeber. Er lebt und<br />
arbeitet in St. Gallen.<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-550-7<br />
9 783858 815507
Transdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
jenseits eines Problems<br />
The Wind Tunnel Model<br />
Transdisciplinary Encounters<br />
Herausgegeben von<br />
Florian Dombois<br />
Mit Beiträgen von Haseeb<br />
Ahmed, Jacqueline Burckhardt,<br />
Martin Burr, Florian Dombois,<br />
Julie Harboe, Christoph Hoffmann,<br />
Kaspar König, Dieter<br />
Mersch, Isabel Mundry, Mirjam<br />
Steiner, Jan Svenungsson,<br />
Sarine Waltenspül und Reinhard<br />
Wendler<br />
Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? In dem neuen Buch The<br />
Wind Tunnel Model schlägt der Künstler Florian Dombois alternative<br />
Formen der Interaktion zwischen den Disziplinen vor:<br />
zwischen den Künsten, aber auch zwischen Künsten und Wissenschaften.<br />
Statt ein Problem oder ein Thema zu definieren, zu<br />
dem sich die jeweiligen Vertreter unterschiedlicher Richtungen<br />
zusammenfinden, gründete Dombois ein Windkanal-Labor mit<br />
leerer Mitte. Eine Architektur, die uns ihren Rücken zukehrt<br />
und ein nicht Sichtbares formt, ein Modell zweiter Ordnung,<br />
dabei verstörend konkret.<br />
In dem Buch kommen die Akteure des Windkanal-Labors zu<br />
Wort, ebenso wie eine eigens eingerichtete Reflexionsgruppe.<br />
Die Texte plädieren darüber hinaus für einen Austausch zwischen<br />
verbalem und nonverbalem Denken nach dem Modell<br />
der Fahrkunst, einer Transporttechnik des Bergbaus im 19.<br />
Jahrhundert, die Dombois zur Leitmetapher seiner Arbeitsgruppe<br />
und ihrer Zusammenarbeit umdeutete.<br />
Gestaltet von Viola Zimmermann<br />
Broschur<br />
ca. 224 Seiten, ca. 88 farbige<br />
und 5 sw Abbildungen<br />
ca. 17 × 24 cm<br />
978-3-85881-792-1 Englisch<br />
ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />
Florian Dombois, geboren 1966,<br />
ist Künstler und seit 2011 Professor<br />
an der Zürcher Hochschule der<br />
Künste ZHdK. <strong>2017</strong> wird er den<br />
Research Pavilion in Venedig bespielen.<br />
Untersucht den Windkanal<br />
als künstlerisches Labor und<br />
Metaphernmaschine<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-792-1<br />
9 783858 817921<br />
Wachsen und Schrumpfen:<br />
der Begriff der Skalierung im<br />
21. Jahrhundert<br />
Too Big to Scale<br />
On Scaling Space, Number, Time and Energy<br />
Herausgegeben von Florian<br />
Dombois und Julie Harboe<br />
Mit Beiträgen von Haseeb<br />
Ahmed, Olivier Chazot, Florian<br />
Dombois, Andrew Fisher, Simon<br />
Grand, Julie Harboe, Juliet Koss,<br />
Adrien Lucca, Frank Schweitzer,<br />
Mirjam Steiner, Helmut Völter,<br />
Sarine Waltenspül, Christoph<br />
Weckerle und Reinhard Wendler<br />
Gestaltet von Viola Zimmermann<br />
Broschur<br />
ca. 208 Seiten, ca. 5 farbige<br />
und 57 sw Abbildungen<br />
ca. 14 × 20 cm<br />
978-3-85881-793-8 Englisch<br />
ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-793-8<br />
9 783858 817938<br />
Was wäre das 21. Jahrhundert ohne eine Vergangenheit massloser<br />
Skalierung? Der technologische Fortschritt lebt wesentlich<br />
von der gedanklichen Fähigkeit des Menschen, sich Dinge grösser<br />
oder kleiner vorzustellen, Prozesse schneller oder langsamer<br />
zu imaginieren oder Energien in der Vorstellung zu verstärken<br />
oder zu reduzieren. Diese Fähigkeit begleitet den Menschen<br />
zwar seit den Anfängen der Kunst und ihrer Repräsentation,<br />
nahm aber seit der Industrialisierung nochmals ganz andere<br />
Dimensionen an.<br />
Dieses Buch versammelt Beiträge von 14 Vertreterinnen und<br />
Vertretern aus Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign, Kulturanalyse<br />
und Aerodynamik, die sich an der ZHdK in Zürich zur<br />
Diskussion der Bedeutung des Skalierens in ihren jeweiligen<br />
Disziplinen getroffen haben. Ausgangspunkt war dabei die<br />
Kamera, die mit Linse, Zeitlupe/Zeitraffer, Filmempfindlichkeit<br />
bereits drei Dimensionen des Skalierens in ihrem Apparat vereint.<br />
Die Vervielfältigung als vierte Dimension lässt den vermeintlichen<br />
Abbildungsapparat zur Denk- und Vorstellungsmaschine<br />
avancieren.<br />
Julie Harboe, geboren 1962, ist<br />
Kunsthistorikerin, Kritikerin sowie<br />
Kuratorin und derzeit Dozentin im<br />
Zukunftslabor CreaLab der Hochschule<br />
Luzern.<br />
Vermittelt eine Expertendiskussion<br />
zum Thema Skalierung und<br />
zur erweiterten Funktion der Kamera<br />
als Denk- und Vorstellungsmaschine<br />
Versammelt Texte internationaler<br />
Vertreter aus den Bereichen<br />
Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign,<br />
Kulturanalyse und Aerodynamik
Kunst für kurze Zeit: die<br />
temporären Kunst-am-Bau-Werke<br />
im Zürcher Sihlcity<br />
Farbanschlag<br />
Kunstprojekte in Sihlcity 2007–2016<br />
Herausgegeben von der<br />
Miteigentümerschaft Sihlcity,<br />
Magdalena Plüss, Gabriela<br />
Gerber und Mirjam Varadinis<br />
Mit Beiträgen von Bernadette<br />
Fülscher, Magdalena Plüss,<br />
Brita Polzer und Philipp Schoch<br />
In den Jahren 2007 bis 2016 finanzierte die Miteigentümerschaft<br />
des Einkaufs-, Kultur- und Dienstleistungszentrums Sihlcity<br />
in Zürich das Projekt Kunst am Gebäude. In einem jurierten<br />
Wettbewerb an verschiedenen Kunstschulen in der Schweiz<br />
und im angrenzenden Ausland wurden für jedes Jahr Künstlerinnen<br />
und Künstler für die Gestaltung von Megapostern ausgewählt,<br />
die dann für jeweils drei Monate an den Aussenfassaden<br />
der Sihlcity-Gebäude hingen. Nach Ausstellungsende<br />
wurden die Kunstwerke vernichtet.<br />
Dieses Buch präsentiert die realisierten Siegerprojekte sowie<br />
auch die zweitplatzierten Vorschläge und hält sie so in Erinnerung.<br />
Neben zahlreichen Abbildungen widmen sich die Texte<br />
Themen wie der Wechselbeziehung zwischen Kunst und Laienpublikum<br />
seit der Moderne, der Bedeutung von vergänglicher<br />
Kunst und dem Potenzial von Auftragskunst im 21. Jahrhundert.<br />
Gestaltet von Bonbon<br />
Gebunden<br />
ca. 112 Seiten, ca. 130 farbige<br />
und sw Abbildungen<br />
ca. 20 × 25 cm<br />
978-3-85881-537-8 Deutsch<br />
ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-537-8<br />
Dokumentiert ein prominentes<br />
Langzeitprojekt mit temporärer<br />
Kunst-am-Bau in Zürich<br />
Beleuchtet Hintergrundthemen<br />
wie die Wechselbeziehung zwischen<br />
Kunst und Laienpublikum,<br />
die Bedeutung vergänglicher<br />
Kunst und das Potenzial von Auftragskunst<br />
9 783858 815378<br />
Schaffhausen? Ein bedeutendes<br />
europäisches Post-Scharnier!<br />
Hans Konrad Peyer<br />
Schaffhauser Postgeschichte<br />
1411 –1848<br />
Nachrichtenübermittlung vor dem Hintergrund<br />
der grossen europäischen Konflikte<br />
Gestaltet von PeyerDC<br />
Gebunden<br />
ca. 592 Seiten, ca. 100 farbige<br />
und sw Abbildungen<br />
ca. 24 × 27,5 cm<br />
978-3-85881-551-4 Deutsch<br />
ca. sFr. 99.– | € 97.–<br />
Dieses Buch beleuchtet eine faszinierende Periode der mitteleuropäischen<br />
Geschichte anhand einer jahrhundertelang zentralen<br />
Institution: der Post. Begünstigt durch die Lage am Schnittpunkt<br />
von Heiligem Römischem Reich Deutscher Nation, Vorderösterreich<br />
und Alter Eidgenossenschaft entstand in der Stadt<br />
Schaffhausen ab dem 15. Jahrhundert eine wichtige Drehscheibe<br />
der Nachrichtenübermittlung. Von den frühen Botenlinien über<br />
die Kaiserliche Reichspost und die Vorderösterreichische Post<br />
bis zum Postunternehmen der Thurn und Taxis erstreckt sich<br />
die Geschichte des Postwesens, in deren Mittelpunkt oft der<br />
rücksichtslose Kampf um Routen, Macht und Geld steht.<br />
Mit einer Fülle von Dokumenten – Verträge, Verlautbarungen<br />
und Briefwechsel – zeichnet das Buch ein lebhaftes Bild einer<br />
Zeit, in der das Postwesen höchst komplex war, aber trotz kriegerischer<br />
Wirren, Zoll- und Grenzstreitigkeiten schnell und<br />
zuverlässig funktionierte. In Verbindung mit den Biografien<br />
massgeblicher Persönlichkeiten und oft über Generationen im<br />
Postgeschäft wirkender Familien entfaltet sich vor dem Hintergrund<br />
der europäischen Geschichte die an Tragödien, Intrigen,<br />
Erfolgen und Misserfolgen reiche Schaffhauser Postgeschichte.<br />
Erscheint im April <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-551-4<br />
9 783858 815514<br />
Hans Konrad Peyer, geboren 1937<br />
in Schaffhausen, war bis 2003<br />
international tätiger Geschäfts anwalt<br />
und hat als Vorsitzender der<br />
Peyerschen Legate mehrere Biografien<br />
seiner Vorfahren verfasst.<br />
Schaffhausen bildete über mehr<br />
als 400 Jahre eine wichtige Drehscheibe<br />
des europäischen Nachrichtenverkehrs<br />
Das Buch zeichnet die Geschichte<br />
Schaffhausens in dieser Rolle mit<br />
einer Fülle erstmals ausgewerteter<br />
Dokumente präzise nach
Ferdinand Hodler (1853–1918), als Künstler bedeutend und umstritten zugleich,<br />
brachte an der Wende zum 20. Jahrhundert die Schweizer Malerei zu<br />
internationaler Geltung. Seine Landschaften und Porträts, seine monumentalen<br />
Historien- und symbolistischen Figurenbilder wurden überall in Europa ausgestellt.<br />
Sie fanden Eingang in zahlreiche öffentliche und private Sammlungen<br />
und wurden in Publikationen diskutiert, gelobt und kritisiert.<br />
Mit rund 630 Gemälden entspricht die Gattung der Figurenbilder umfangmässig<br />
etwa Hodlers Landschaftswerk. Der Bogen spannt sich von den patriotischen und<br />
religiösen Genrebildern bis zu den um 1890 mit dem Schlüsselwerk Die Nacht<br />
einsetzenden symbolistischen Menschenbildern und den Historiengemälden.<br />
Der nun erscheinende dritte Band des grossen Werkverzeichnisses von Hodlers<br />
Gemälden widmet sich diesem zentralen Teil seines Schaffens. Mit einer Einleitung<br />
der Herausgeber, dem chronologisch geordneten Katalogteil sowie dem<br />
umfangreichen Anhang, der unter anderem auch fragliche und irrtümliche<br />
Zuschreibungen sowie Fälschungen auflistet, setzt das Buch das Referenzwerk<br />
fort, das wissenschaftliche Kriterien erfüllt und Experten ebenso wie Liebhaber<br />
von Hodlers Kunst anspricht.<br />
Band 3 des Catalogue raisonné:<br />
die Fortsetzung des massgeblichen Referenzwerks<br />
zu Ferdinand Hodlers Gemälden<br />
Ferdinand Hodler<br />
Catalogue raisonné der Gemälde<br />
Band 3: Die Figurenbilder<br />
45 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Pressestimmen zu den bereits<br />
erschienenen Bänden<br />
«Ein Meilenstein der Hodler-<br />
Forschung.» Neue Zürcher Zeitung<br />
«Dieses wissenschaftlich anspruchsvolle<br />
Referenzwerk wirkt<br />
nicht wie eine ‹trockene› Auflistung<br />
von Fakten und Daten, sondern<br />
lädt zum Blättern, Lesen und Vergleichen<br />
ein. Eine schön gestaltete,<br />
sorgfältig edierte Buchausgabe.»<br />
Silvia Volkart, Kunst + Architektur<br />
in der Schweiz<br />
«Der ausserordentlich sorgfältig<br />
gemachte Band genügt allen wissenschaftlichen<br />
Ansprüchen und<br />
liegt dazu noch digitalisiert vor.»<br />
Barbara Basting, SRF-Kultur<br />
Ferdinand Hodler ist der<br />
«Schweizer Nationalkünstler»,<br />
sein Werk geniesst Weltruf<br />
Der Catalogue raisonné in vier<br />
Bänden ist das Referenzwerk zu<br />
Hodler und präsentiert erstmals<br />
sein malerisches Gesamtwerk<br />
vollständig<br />
Die Figurenbilder bilden einen<br />
ebenso umfangreichen Komplex<br />
in Hodlers Schaffen wie die Landschaften<br />
Äusserst reichhaltiges Bildmaterial<br />
und erhellende Essays<br />
Herausgegeben von<br />
Oskar Bätschmann und Paul Müller<br />
Mit Beiträgen von Oskar Bätschmann,<br />
Regula Bolleter, Monika<br />
Brunner, Sabine Hügli-Vass,<br />
Paul Müller und Milena Oehy<br />
Eine Publikation des Schweizerischen<br />
Instituts für Kunstwissenschaft<br />
SIK-ISEA<br />
2 Teilbände, gebunden, im Schuber<br />
Total ca. 630 Seiten,<br />
ca. 700 farbige Abbildungen<br />
23,5 × 32 cm<br />
978-3-85881-256-8 Deutsch<br />
Subskriptionspreis bis 31.5.<strong>2017</strong>:<br />
ca. sFr. 480.– | € 480.–<br />
Normalpreis ab 1.6.<strong>2017</strong>:<br />
ca. sFr. 640.– | € 640.–<br />
Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />
ISBN 978-3-85881-256-8<br />
9 783858 812568<br />
Band 1: Die Landschaften<br />
(2 Teilbände)<br />
978-3-85881-244-5 Deutsch<br />
sFr. 640.– | € 640.–<br />
Lieferbar<br />
Band 2: Die Bildnisse<br />
978-3-85881-255-1 Deutsch<br />
sFr. 480.– | € 480.–<br />
Lieferbar<br />
Band 4: Biografie und Dokumente<br />
978-3-85881-257-5 Deutsch<br />
Subskriptionspreis ca. sFr. 240.– | € 240.–<br />
Normalpreis ca. sFr. 320.– | € 320.–<br />
Erscheint 2018
Ausgewählte Backlist-Titel<br />
46 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Kunst<br />
Die Neuausgabe von Ernst<br />
<strong>Scheidegger</strong>s Klassiker<br />
mit mehr als 60 zuvor unveröffentlichten<br />
Farbbildern<br />
Alberto Giacometti<br />
Spuren einer Freundschaft<br />
978-3-85881-349-7<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Eine aussergewöhnliche<br />
private Sammlung:<br />
das Alberto-Giacometti-<br />
Museum in Sent<br />
Alberto Giacometti –<br />
Druckgrafik<br />
Die öffentliche Sammlung<br />
Gross in Sent<br />
978-3-85881-520-0 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Form, Farbe, Material, Klang<br />
und Bewegung: Dada<br />
und die Kunst aus Afrika,<br />
Ozeanien und Asien<br />
Dada Afrika<br />
Dialog mit dem Fremden<br />
978-3-85881-507-1 Deutsch<br />
978-3-85881-779-2 Englisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–<br />
Zum Dada-Jubiläum 2016<br />
erstmals veröffentlicht: die<br />
von Tristan Tzara geplante<br />
Anthologie der Dada-<br />
Bewegung<br />
Dadaglobe Reconstructed<br />
978-3-85881-499-9 Deutsch<br />
978-3-85881-775-4 Englisch<br />
sFr. 59.– | € 58.–<br />
Der Beitrag der Frauen an<br />
Dada erstmals umfassend<br />
und in seiner ganzen Vielfalt<br />
dargestellt<br />
Ina Boesch<br />
Die Dada<br />
Wie Frauen Dada prägten<br />
978-3-85881-453-1 Deutsch<br />
sFr. 29.– | € 29.–<br />
Kunst<br />
Emmy Hennings’ Dada-<br />
Œuvre in bislang einmaliger<br />
Fülle und Zeugnisse ihrer<br />
Zeit- und Weggenossen<br />
Emmy Hennings Dada<br />
978-3-85881-472-2 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Die Neuausgabe des<br />
populären Standardwerks<br />
Ferdinand Hodler –<br />
Landschaften<br />
978-3-85881-344-2 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Der Urknall der Dada-Bewegung<br />
vor 100 Jahren!<br />
Die Stimmung der Geburtsstunde!<br />
Die Bilder!<br />
Die Worte!<br />
Genese Dada<br />
100 Jahre Dada Zürich<br />
978-3-85881-492-0 Deutsch<br />
978-3-85881-767-9 Englisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–<br />
Ausgezeichnet mit der<br />
Goldenen Letter als<br />
schönstes Buch aus aller<br />
Welt 2014<br />
Meret Oppenheim – Worte<br />
nicht in giftige Buchstaben<br />
einwickeln<br />
978-3-85881-475-3 Deutsch<br />
sFr. 69.– | € 68.–<br />
Erstmalige Gegenüberstellung<br />
von zwei der<br />
wichtigsten Künstler des<br />
20. Jahrhunderts<br />
Torsten Otte<br />
Salvador Dali &<br />
Andy Warhol<br />
Encounters in New York<br />
and Beyond<br />
978-3-85881-774-7 Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Architektur<br />
Kunst<br />
Diverses Fotografie<br />
Die Schweizer Künstlerin<br />
im Kreis ihrer New Yorker<br />
Freunde: ein neues Porträt<br />
Sonja Sekula & Friends<br />
978-3-85881-512-5<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Die wegweisende Gesamtdarstellung<br />
des Schaffens<br />
dieses Universaltalents der<br />
frühen Avantgarde<br />
Sophie Taeuber-Arp –<br />
Heute ist Morgen<br />
978-3-85881-432-6 Deutsch<br />
978-3-85881-757-0 Englisch<br />
sFr. 59.– | € 58.–<br />
Architekturfantasien,<br />
Zeichnungen und Texte<br />
dreier Visionäre des frühen<br />
20. Jahrhunderts<br />
Visionäre der Moderne<br />
Paul Scheerbart, Bruno Taut,<br />
Paul Goesch<br />
978-3-85881-510-1<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–<br />
Ein künstlerischer Blick<br />
auf die legendäre indische<br />
Planstadt heute<br />
Chandigarh Redux<br />
Le Corbusier, Pierre Jeanneret,<br />
Jane B. Drew,<br />
E. Maxwell Fry<br />
978-3-85881-762-4 Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Beeindruckende Fotoporträts,<br />
mit Reflexionen von vier Schweizer<br />
Schriftstellern über das Alter<br />
Katja Snozzi –<br />
Jahrhundertmenschen<br />
Hundert 100-Jährige und ältere<br />
Schweizer und Schweizerinnen<br />
978-3-85881-518-7<br />
Deutsch/Französisch/<br />
Italienisch/Rätoromanisch<br />
sFr. 69.– | € 68.–
Ausgewählte Backlist-Titel<br />
47 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Fotografie<br />
Die legendären Las-Vegas-<br />
Bilder von Robert Venturi<br />
und Denise Scott Brown<br />
Las Vegas Studio<br />
Images from the Archive<br />
of Robert Venturi and<br />
Denise Scott Brown<br />
978-3-85881-764-8 Englisch<br />
978-3-85881-765-5 Französisch<br />
sFr. 32.– | € 32.–<br />
Eine grandiose Entdeckung:<br />
das Gesamtwerk des<br />
französisch-brasilianischen<br />
Fotografen<br />
Marcel Gautherot<br />
Die Monografie<br />
978-3-85881-495-1 Deutsch<br />
978-3-85881-777-8 Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Ausgezeichnet mit der<br />
Silbermedaille des Deutschen<br />
Fotobuchpreises 2016<br />
Meinrad Schade –<br />
Krieg ohne Krieg<br />
Fotografien aus der<br />
ehemaligen Sowjetunion<br />
978-3-85881-452-4<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 54.– | € 54.–<br />
Eine der ungewöhnlichsten<br />
Städte des 20. Jahrhunderts,<br />
gesehen von einem der<br />
grössten Fotografen des<br />
20. Jahrhunderts<br />
René Burri. Brasilia<br />
Fotografien 1958–1997<br />
978-3-85881-307-7<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 79.– | € 77.–<br />
32 Städte, fünf Kontinente,<br />
ein Hotelzimmer: Standard<br />
Roger Eberhard – Standard<br />
978-3-85881-528-6<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 59.– | € 58.–<br />
Architektur<br />
Fotografie<br />
Architektur<br />
Die künstlerische Suche<br />
nach dem höheren Sinn<br />
alltäglicher architektonischer<br />
Unglücksfälle und Verbrechen<br />
Serge Fruehauf –<br />
Extra Normal<br />
978-3-85881-527-9<br />
Deutsch/Englisch/Französisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Die Schweiz als neue<br />
Heimat – eine fotografische<br />
Annäherung<br />
The Swiss<br />
Fotografien von<br />
Christian Nilson<br />
978-3-85881-529-3<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Städte und Landschaften als<br />
Produkt menschlicher Ideen,<br />
als Resultat von Ausbeutung<br />
und Gier<br />
Tobias Madörin. Topos<br />
Contemporary<br />
Global Prospects<br />
978-3-85881-372-5<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 99.– | € 97.–<br />
Leben und Schaffen<br />
des legendären Schweizer<br />
Magnum-Fotografen<br />
Werner Bischof<br />
Standpunkt<br />
978-3-85881-508-8 Deutsch<br />
sFr. 79.– | € 77.–<br />
Kann man Architektur filmen?<br />
Mögliche Antworten des<br />
Regisseurs Christoph Schaub<br />
auf drei DVDs<br />
Christoph Schaub –<br />
Films on Architecture<br />
978-3-85881-908-6<br />
Deutsch/Englisch<br />
sFr. 39.– | € 39.–<br />
Kunst Architektur<br />
Diverses<br />
Diverses<br />
«Einen Stuhl brauche<br />
ich zum Sitzen, weniger<br />
zum Bestaunen.»<br />
Hans Eichenberger<br />
Hans Eichenberger<br />
Designer und Innenarchitekt.<br />
Protagonist der Schweizer<br />
Wohnkultur<br />
978-3-85881-521-7 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Die grosse Monografie des<br />
weltbekannten Architekten<br />
Peter Zumthor 1985–2013<br />
Bauten und Projekte<br />
978-3-85881-304-6 Deutsch<br />
978-3-85881-723-5 Englisch<br />
978-3-85881-740-2 Französisch<br />
sFr. 250.– | € 250.–<br />
Moderne Hotel-Nostalgie<br />
auf Postkarten<br />
Bikini in den Bergen<br />
Badefotografie der Kunstanstalt<br />
Brügger Meiringen.<br />
Ein Postkartenbuch<br />
978-3-85881-481-4 Deutsch<br />
sFr. 24.– | € 24.–<br />
Opulenter Bildatlas und<br />
Enzyklopädie des Wissens<br />
zur Gebirgsregion im Herzen<br />
der Schweiz<br />
Der Gotthard / Il Gottardo<br />
Landscape – Myths –<br />
Technology<br />
978-3-85881-503-3<br />
Deutsch/Englisch/Italienisch<br />
sFr. 99.– | € 97.–<br />
Protokolle über Leben und<br />
Tod: das unvollendete letzte<br />
Filmprojekt Peter Liechtis<br />
Peter Liechti – Dedications<br />
978-3-85881-500-2 Deutsch<br />
978-3-85881-776-1 Englisch<br />
sFr. 39.– | € 38.–
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
Niederdorfstrasse 54<br />
8001 Zürich<br />
Tel. +41 (0)44 262 16 62<br />
Fax +41 (0)44 262 16 63<br />
www.scheidegger-spiess.ch<br />
info@scheidegger-spiess.ch<br />
Vertrieb<br />
Patrick Schneebeli<br />
Tel. +41 (0)44 253 64 53<br />
p.schneebeli@scheidegger-spiess.ch<br />
Presse und PR<br />
Monique Zumbrunn<br />
Tel. +41 (0)44 253 64 52<br />
m.zumbrunn@scheidegger-spiess.ch<br />
Marketing<br />
Domenica Schulz<br />
Tel. +41 (0)44 253 64 56<br />
d.schulz@scheidegger-spiess.ch<br />
Verlagsleitung<br />
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t.kramer@scheidegger-spiess.ch<br />
<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong> ist Mitglied<br />
von SWIPS, Swiss Independent Publishers<br />
Auslieferungen<br />
Schweiz<br />
AVA Verlagsauslieferung AG<br />
Centralweg 16<br />
8910 Affoltern a. A.<br />
Tel. 044 762 42 00<br />
Fax 044 762 42 10<br />
verlagsservice@ava.ch<br />
Vertreter<br />
Schweiz<br />
Markus Wieser<br />
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8032 Zürich<br />
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wieser@bluewin.ch<br />
Der Verlag <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />
wird vom Bundesamt für Kultur<br />
mit einem Strukturbeitrag für die<br />
Jahre 2016–2020 unterstützt.<br />
Deutschland, Österreich,<br />
Belgien, Luxemburg, Niederlande<br />
GVA<br />
Postfach 2021<br />
37010 Göttingen<br />
Deutschland<br />
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Deutschland<br />
Österreich<br />
Hans Frieden<br />
Stefan Schempp<br />
c / o G.V.V.<br />
Verlagsvertretungen<br />
Groner Strasse 20 Wilhelmstrasse 32<br />
37073 Göttingen 80801 München<br />
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stefan.schempp@mnet-mail.de<br />
Stand Dezember 2016<br />
Die angegebenen Franken-Preise sind<br />
unverbindliche Preisempfehlungen für die<br />
Schweiz inklusive MwSt. – Die angege benen<br />
Euro-Preise sind gebundene Ladenpreise<br />
für Deutschland inklusive MwSt.<br />
und unverbind liche Preisempfehlungen<br />
für Österreich. Für Preise, Beschreibungen<br />
und Erscheinungstermine bleiben<br />
Änderungen und Irrtum vorbehalten.<br />
Umschlagbild:<br />
Regal Nuage von Charlotte Perriand<br />
(1957, © AChP., Paris / 2016, ProLitteris,<br />
Zurich), Sessel P 40 von Oswaldo Borsani<br />
(1955). Foto: Dulut, publiziert im Messekatalog<br />
Arts ménagers, Nr. 95, Nov. 1957.<br />
Aus dem Buch: Charlotte Perriand, S. 11<br />
William Eggleston<br />
Porträts<br />
Phillip Prodger. Mit einem Gespräch von William Eggleston<br />
mit Phillip Prodger, Rose Shoshana, Maud Schuyler Clay<br />
und Lesley Young<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
National Portrait Gallery, London<br />
Gebunden<br />
184 Seiten, 122 farbige und 89 sw Abbildungen<br />
27,5 × 28 cm<br />
978-3-85881-513-2 Deutsch<br />
sFr. 49.– | € 48.–<br />
Ungewöhnliche Bildkompositionen, ein treffender Blick<br />
und eine besondere Verspieltheit zeichnen William Egglestons<br />
Porträts aus. Über 50 Jahre fotografierte er Freunde,<br />
seine Familie und zahlreiche Künstler wie die Musiker<br />
Elvis Presley und Joe Strummer, den Schauspieler Dennis<br />
Hopper oder den Regisseur David Lynch. Diese erste<br />
Monografie zu Egglestons Porträtkunst zeigt rund 90 seiner<br />
Fotografien, viele davon erstmals überhaupt.