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Vorschau Scheidegger & Spiess Frühjahr 2017

Die aktuellen Titel im Frühjahrs-Programm 2017 vom Verlag Scheidegger & Spiess.

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<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Kunst I Fotografie I Architektur<br />

<strong>Frühjahr</strong> <strong>2017</strong>


Wichtige Neuerscheinungen Herbst 2016<br />

Hans Arp<br />

Das Lob der Unvernunft<br />

Rudolf Suter<br />

Gebunden<br />

336 Seiten, 69 farbige und<br />

52 sw Abbildungen<br />

17 × 24 cm<br />

978-3-85881-502-6 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Hans Arp (1886–1966) war nicht nur<br />

eine zentrale Figur der Dada-Bewegung,<br />

sondern der gesamten europäischen<br />

Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Sein<br />

vielgestaltiges Œuvre umfasst deutschund<br />

französischsprachige Gedichte und<br />

Aufsätze, Plastiken, Reliefs, Collagen,<br />

Gemälde, Radierungen, Zeichnungen<br />

und Textilentwürfe. Erstmals wird in<br />

dieser neuen Biografie sowohl Arps<br />

künstlerisches wie auch sein dichterisches<br />

Schaffen aufgearbeitet und interpretiert.<br />

Mit zahlreichen Werkabbildungen und<br />

Fotografien sowie einer stimmungsvollen,<br />

bislang unpublizierten Reportage<br />

des Fotografen Ernst <strong>Scheidegger</strong><br />

(1923–2016), der Hans Arp bei der<br />

Arbeit im Atelier beobachten konnte.<br />

Alberto Giacometti –<br />

Material und Vision<br />

Die Meisterwerke<br />

in Gips, Stein, Ton und Bronze<br />

Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich<br />

Mit Beiträgen von Philippe Büttner, Casimiro<br />

Di Crescenzo, Catherine Grenier, Tobias Haupt,<br />

Christian Klemm, Kerstin Mürer und<br />

Stefan Zweifel<br />

Gebunden<br />

240 Seiten, 224 farbige und<br />

36 sw Abbildungen<br />

22 × 27 cm<br />

978-3-85881-525-5 Deutsch<br />

978-3-85881-785-3 Englisch<br />

978-3-85881-786-0 Französisch<br />

sFr. 59.– | € 58.–<br />

50 Jahre nach dem Tod Alberto Giacomettis<br />

(1901–1966) wirft diese neue<br />

Monografie neues Licht auf grundlegende<br />

Aspekte des Werks und auf die Arbeitsweise<br />

des weltbekannten Schweizers.<br />

Anhand zahlreicher Meisterwerke aus<br />

allen Schaffensphasen stellt das Buch<br />

den künstlerischen Umgang Giacomettis<br />

mit der Materialität seiner Werkstoffe in<br />

den Mittelpunkt und macht den schöpferischen<br />

Prozess eines Jahrhundertkünstlers<br />

erfahrbar.<br />

Giovanni Segantini<br />

Beat Stutzer<br />

Herausgegeben von der Giovanni Segantini<br />

Stiftung, St. Moritz<br />

Gebunden<br />

208 Seiten, 141 farbige Abbildungen<br />

25 × 30 cm<br />

978-3-85881-522-4 Deutsch<br />

978-3-85881-783-9 Englisch<br />

978-3-85881-784-6 Italienisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Der ausgewiesene Segantini-Spezialist<br />

Beat Stutzer stellt das Werk dieses grossen<br />

Erneuerers der Alpenmalerei erstmals<br />

in seiner ganzen Breite umfassend<br />

dar. Unter den dafür ausgewählten<br />

und kommentierten 60 Bildern sind<br />

Schlüsselwerke, die seit Langem nicht<br />

mehr öffentlich zu sehen waren. Mit<br />

einer Einführung zur Rolle Segantinis<br />

als Vorbild etwa für die Futuristen oder<br />

für Joseph Beuys und die wechselvolle<br />

Rezeptionsgeschichte seines Schaffens<br />

mit allgemein verständlichen Bildanalysen<br />

schliesst diese neue Monografie eine<br />

seit Langem bestehende Lücke.<br />

ISBN 978-3-85881-502-6<br />

ISBN 978-3-85881-525-5<br />

Deutsch<br />

ISBN 978-3-85881-522-4<br />

Deutsch<br />

9 783858 815026<br />

9 783858 815255<br />

9 783858 815224


Für die Kunstbiennale Venedig <strong>2017</strong> kuratiert Philipp Kaiser die thematische Ausstellung<br />

Women of Venice im Schweizer Pavillon. Die Schau und dieses Buch nehmen Bezug auf<br />

Alberto Giacomettis kaum beachtete Absenz an der Biennale. Im 1952 von seinem Bruder,<br />

dem namhaften Architekten Bruno Giacometti, errichteten Pavillon werden <strong>2017</strong><br />

speziell für die Biennale geschaffene Werke von Carol Bove und dem Künstlerpaar Teresa<br />

Hubbard / Alexander Birchler gezeigt, die sich mit dem Erbe und Kosmos Giacomettis<br />

auseinandersetzen. In installativen und skulpturalen Anordnungen inszeniert Bove diskursive,<br />

verborgene Zusammenhänge und erkundet mit grosser Leichtigkeit das Vokabular<br />

der Skulptur. Teresa Hubbard / Alexander Birchler wenden sich in dokumentarischer<br />

Weise der Archäologie des Films zu und präsentieren die visuelle Installation Flora. Sie<br />

basiert auf Recherchen des Duos zur amerikanischen Künstlerin Flora Mayo, die in den<br />

1920er-Jahren mit Alberto Giacometti in Paris studierte und dessen Geliebte war.<br />

Women of Venice reflektiert die Geschichte des Schweizer Beitrags und Biennale-Pavillons<br />

aus zeitgenössischer Sicht und initiiert gleichzeitig neue, spezifische Kunstwerke.<br />

3 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

«‹Women of Venice› will aus zeitgenössischer<br />

Perspektive die Geschichte des Schweizer Beitrags<br />

und Pavillons reflektieren und gleichzeitig neue,<br />

spezifische Kunstwerke initiieren.» Philipp Kaiser<br />

Women of Venice<br />

Carol Bove<br />

Teresa Hubbard / Alexander Birchler<br />

Die Publikation zur Ausstellung<br />

im Schweizer Pavillon auf der<br />

Kunstbiennale Venedig <strong>2017</strong><br />

(13. Mai bis 27. November <strong>2017</strong>)<br />

Zeigt neue Arbeiten von<br />

Carol Bove und Teresa Hubbard /<br />

Alexander Birchler<br />

Reflektiert die Geschichte des<br />

Schweizer Beitrags und Pavillons<br />

an der Biennale Venedig<br />

Herausgegeben von Philipp Kaiser<br />

Mit Beiträgen und Interviews von Carol<br />

Bove, Sabeth Buchmann, Teresa Hubbard<br />

/ Alexander Birchler und Philipp Kaiser<br />

Gestaltet von NORM<br />

Broschur<br />

ca. 128 Seiten, ca. 60 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 18 × 25,5 cm<br />

978-3-85881-549-1 Deutsch<br />

978-3-85881-795-2 Englisch<br />

ca. sFr. 19.– | € 19.–<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

Carol Bove, geboren 1971, ist<br />

Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in<br />

Brooklyn.<br />

Sabeth Buchmann, geboren 1962,<br />

ist Kunsthistorikerin und -kritikerin.<br />

Sie lebt und arbeitet in Wien.<br />

Teresa Hubbard, geboren 1965,<br />

und Alexander Birchler, geboren<br />

1962, sind seit 1990 ein Künstlerduo.<br />

Sie leben und arbeiten in Austin,<br />

Texas.<br />

Philipp Kaiser, geboren 1972, ist<br />

freier Kurator. Er lebt und arbeitet<br />

in Los Angeles.<br />

ISBN 978-3-85881-549-1<br />

Deutsch<br />

ISBN 978-3-85881-795-2<br />

Englisch<br />

9 783858 815491<br />

9 783858 817952


11 Cameon IX<br />

7 Cameon IX<br />

12<br />

Cameon IX<br />

Fernando Bordoni<br />

Acryl auf Leinwand /<br />

Acrylic on canvas /<br />

Acrylique sur toile,<br />

140 ×120 cm<br />

© Cantone Ticino<br />

13<br />

Cameon IX<br />

Fernando Bordoni<br />

Acryl auf Leinwand /<br />

Acrylic on canvas /<br />

Acrylique sur toile,<br />

140 ×120 cm<br />

© Cantone Ticino<br />

L Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei<br />

Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École<br />

Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen).<br />

8 Cameon IX<br />

1<br />

Cameon IX<br />

Fernando Bordoni<br />

Acryl auf Leinwand /<br />

Acrylic on canvas /<br />

Acrylique sur toile,<br />

140 ×120 cm<br />

© Cantone Ticino<br />

B Ueli Berger, Pausenplatzskulptur, 1970, Schulhaus Melchenbühl, Muri bei<br />

Bern (Gümligen) / Schoolhouse Melchenbühl, Muri near Berne (Gümligen) / École<br />

Melchenbühl, Muri à Berne (Gümligen). C Michael Grossert & Theo Gerber,<br />

1967, Spielplastik, Schulhaus Aumatten, Reinach / Game Plastic, Schoolhouse<br />

Aumatten, Reinach / Plastic à jouer, École Aumatten, Reinach. D Peter Travaglini,<br />

Zahlenmauer / Number Wall / Numbre mur, 1967, Schulhausplatz / School<br />

space / Espace école , Bellach.<br />

1 Cameon IX<br />

1965<br />

Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />

(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />

Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts).<br />

1967<br />

130<br />

131<br />

Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />

(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />

Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts).<br />

Busboykott von Montgomery von 1955/56<br />

(amerikanische Bürgerrechtsbewegung, „Civil<br />

Rights Movement“ => seit Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts).<br />

1966<br />

Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />

antiamerikanische Proteste<br />

Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />

antiamerikanische Proteste<br />

Vietnamkrieg von 1955 bis 1975 =><br />

antiamerikanische Proteste<br />

Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />

(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />

der Russen).<br />

B<br />

Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />

(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />

der Russen).<br />

Raumflüge der Amerikaner und Russen<br />

(1957 unbemannter Erdsatellit „Sputnik 1“<br />

der Russen).<br />

C<br />

1967<br />

Aufstand in Ungarn / Hungarian Uprising /<br />

Insurrection hongroise<br />

1968<br />

Kulturrevolution in<br />

China / Cultural<br />

revolution in China /<br />

Révolution culturelle<br />

en Chine<br />

D<br />

Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer<br />

Arbeit über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren<br />

entwickelt Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von<br />

mehreren Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in<br />

Locarno besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden<br />

Studios arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren<br />

Drängen, insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine<br />

systematische Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.<br />

Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962<br />

with a thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships<br />

developed in those years are of paramount importance. He regularly visited studios<br />

of several artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi<br />

in Locarno, while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining<br />

studios. He becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly<br />

of Glarner, he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study<br />

of what is happening in the field of visual art.<br />

Fernando Bordoni (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962<br />

avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés<br />

développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement<br />

les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et<br />

Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient<br />

dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande<br />

pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but<br />

est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.<br />

Zeigt Werke von Livio Bernasconi, Fernando<br />

Bordoni, Carl Bucher, Samuel Buri, Marc Egger,<br />

Emilienne Farny, Franz Gertsch, Margrit Jäggli,<br />

Urs Lüthi, Max Matter, Markus Müller, Markus<br />

Raetz, Peter Stämpfli u.a.<br />

316 Carl Bucher<br />

317 Fernando Bordoni<br />

148 149<br />

275<br />

276<br />

L<br />

Urs Bänniger (Mendrisio 1937) Absolventen der Akademie Brera in 1962 mit einer Arbeit<br />

über Giovanni da Milano. Obwohl numerisch beschränkt, die in diesen Jahren entwickelt<br />

Freundschaften sind von größter Bedeutung. Er regelmäßig Studios von mehreren<br />

Künstlern aus dem Tessin, wie Carlo Cotti, Filippo Boldini und Remo Rossi in Locarno<br />

besucht, während Jean Arp, Fritz Glarner und Hans Richter in angrenzenden Studios<br />

arbeiteten. Er wird zu einem ergebenen frequenter der Gruppe und auf deren Drängen,<br />

insbesondere von Glarner, löst er in ganz Europa zu reisen. Sein Ziel ist eine systematische<br />

Untersuchung dessen, was auf dem Gebiet der bildenden Kunst geschieht.<br />

Urs Bänniger (Mendrisio 1937) graduates from the Brera Academy in 1962 with a<br />

thesis on Giovanni da Milano. Although numerically limited, the friendships developed<br />

in those years are of paramount importance. He regularly visited studios of several<br />

artists from the Ticino such as Carlo Cotti, Filippo Boldini and Remo Rossi in Locarno,<br />

while Jean Arp, Fritz Glarner and Hans Richter were working in adjoining studios. He<br />

becomes a devoted frequenter of the group and, at their urging, particularly of Glarner,<br />

he resolves to travel throughout Europe. His purpose is a systematic study of what is<br />

happening in the field of visual art.<br />

Urs Bänniger (Mendrisio 1937) est diplômé de l‘Académie de Brera en 1962<br />

avec une thèse sur Giovanni da Milano. Bien que numériquement limité, les amitiés<br />

développées dans ces années sont d‘une importance primordiale. Il a visité régulièrement<br />

les studios de plusieurs artistes du Tessin tels que Carlo Cotti, Filippo Boldini et<br />

Remo Rossi à Locarno, tandis que Jean Arp, Fritz Glarner et Hans Richter travaillaient<br />

dans des studios adjacents. Il devient un habitué dévoué du groupe et, à leur demande<br />

pressante, en particulier de Glarner, il décide de voyager dans toute l‘Europe. Son but<br />

est une étude systématique de ce qui se passe dans le domaine de l‘art visuel.<br />

312 Samuel Buri<br />

313 Samuel Buri<br />

302 Urs Bänniger<br />

303 Urs Bänniger


Die Pop-Art war als eine der wichtigsten internationalen Strömungen der Nachkriegskunst<br />

auch für das Schweizer Kunstschaffen der 1960er- und der frühen 1970er-Jahre<br />

von zentraler Bedeutung. Die spezifisch helvetischen Ausformungen der Pop-Art bilden<br />

ein wichtiges, aber bisher kaum erforschtes Kapitel der Schweizer Kunstgeschichte des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Die vorliegende Publikation wird diese Lücke schliessen. Wissenschaftlich fundierte<br />

Texte untersuchen die Pop-Art aus Schweizer Perspektive und sind mit umfassendem<br />

Bildmaterial illustriert. Beleuchtet werden auch Themen wie «Swissness» oder die einzelnen<br />

Pop-Art-Phasen von Kunstschaffenden. Beiträge zu den Einflüssen der Kunstrichtung<br />

auf die Bereiche Design, Kunst im öffentlichen Raum, Grafik und Musik<br />

verorten die Thematik disziplinübergreifend im grösseren Kontext. Eine Text-Bild-<br />

Chronologie mit Zeugnissen einzelner Protagonisten bietet einen Überblick über die in<br />

politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Hinsicht ereignisreiche Periode und<br />

lässt den Zeitgeist aufleben.<br />

5 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Das Standardwerk<br />

zur Schweizer Pop-Art<br />

Swiss Pop Art<br />

Formen und Tendenzen 1962–1972<br />

Die Pop-Art ist eine der wichtigsten<br />

Kunstströmungen des<br />

20. Jahrhunderts<br />

Das Buch dokumentiert die<br />

Pop-Art in der Schweiz erstmals<br />

umfassend und schliesst eine<br />

wesentliche Lücke in der<br />

Forschungsliteratur zur zeitgenössischen<br />

Schweizer Kunst<br />

Erscheint zur gleichnamigen Ausstellung<br />

vom 7. Mai bis 1. Oktober<br />

<strong>2017</strong> im Aargauer Kunsthaus,<br />

Aarau<br />

Herausgegeben von<br />

Madeleine Schuppli und dem<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,<br />

Karoliina Elmer, Bernadette Fülscher,<br />

Kornelia Imesch, Dora Imhof,<br />

Renate Menzi, Franz Müller,<br />

Samuel Mumenthaler, Astrid Näff,<br />

Philipp Stamm, Madeleine Schuppli<br />

und Katrin Weilenmann<br />

Madeleine Schuppli ist Kunsthistorikerin<br />

und seit 2007 Direktorin<br />

des Aargauer Kunsthauses, Aarau.<br />

2000–2007 war sie Direktorin des<br />

Kunstmuseums Thun.<br />

Gestaltet von Raffinerie<br />

Broschur<br />

ca. 496 Seiten, ca. 340 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 20 × 29 cm<br />

978-3-85881-536-1<br />

Deutsch / Englisch / Französisch<br />

ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-536-1<br />

9 783858 815361


A<br />

A Skiläufer, Schlittler an der Rigi,<br />

Plakatoriginal-Entwurf in<br />

Gouache WVR Nr. 62, 1906.<br />

B Dampfbetriebene Zahnradbahn<br />

auf die Rigi ab Vitznau LU,<br />

Wintersportler, Rigi-Massiv,<br />

Plakat WVR Nr. 61, 1906.<br />

B<br />

Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 19 Kursbesuch u. a. zusammen mit<br />

seinen Berufskollegen Arthur<br />

Gugger, Hans Steiner und Eduard<br />

Grüneisen, mit «Viktor Surbeck,<br />

stud.» und dem Münsterarchitekten<br />

Karl Indermühle.<br />

20 Insbesondere von Eduard Grüneisen,<br />

den späteren St. Galler<br />

Zeichenlehrer und Vorsteher der<br />

dortigen Buchdrucker-Fachschule.<br />

J Barken auf dem Genfersee bei<br />

Montreux VD, mit Dent de Morcles<br />

und Dents du Midi, Umschlagtitelbild<br />

nach einem gouachierten<br />

Aquarell, Edition Illustrato<br />

Gebr. Wehrli, Kilchberg, um 1905.<br />

K Anton Reckziegel vor seinem<br />

Gemälde der Habsburg, Fotografie<br />

von Jean Kölla, Bern, um 1903.<br />

L Habsburg bei Brugg AG, Tempera,<br />

um 1898.<br />

M Schneeschmelze am Moossee,<br />

Pastell, 1907.<br />

N Mitternachtssonne in Nordnorwegen,<br />

Plakat WVR Nr. 86, sig.<br />

A. Reckziegel, von C.T. Wiskott,<br />

Breslau-Berlin, 1908.<br />

O Molde und Romsdalfjord (N),<br />

Aquarell, 1908.<br />

J<br />

K<br />

N<br />

G<br />

Anton Reckziegel – aus dem Leben eines Kunstmalers und Wegbereiters der Werbegrafik 12 Paul Schirmer gehört zu den<br />

aktivsten Tourengängern<br />

der Sektion Aargau. 1899 wird er<br />

Vizepräsident der Sektion.<br />

13 Vgl. Jahrbuch des Schweizer<br />

Alpenclub 1896, S. 460.<br />

14 Der Name Fanny weist auf einen<br />

Zusammenhang mit der<br />

Taufpatin Fanny Gränicher hin.<br />

12, 13<br />

H<br />

L<br />

O<br />

M<br />

15 Siehe Liste im Anhang.<br />

16 Nachtlager in Granada (1834) von<br />

Konrad Kreutzer; die<br />

Fotografien erstellte Otto Gysi.<br />

17 Ab April 1898 wohnt die Familie<br />

Reckziegel am Scheuerrain 5<br />

in Bern, später (1903 nachgewiesen)<br />

an der Weissensteinstrasse<br />

122 und (1905 nachgewiesen)<br />

am Morellweg 6. Alle<br />

drei Adressen befinden sich in<br />

der Nähe der Seftigenstrasse 14<br />

(Druckerei Hubacher).<br />

18 Diese Bezeichnung geht auf<br />

die seit 1894 in Paris erschienene<br />

Zeitschrift dieses Namens<br />

zurück.<br />

G Gurten bei Bern mit Aussicht,<br />

6-teiliges Faltpanorama in Umschlag,<br />

H&B, sig. A. Reckziegel,<br />

1899. Der Aussichtsturm<br />

auf dem kleinen Bild wird erst<br />

101 Jahre später erbaut.<br />

H Sennen beim Käsen und Heuen<br />

auf der Alp, 9-farbiger Postkartenandruck,<br />

M & T, Aarau, Vorlage<br />

A. Reckziegel zugeschrieben,<br />

Verlag Gebr. Künzli Nr. 1173,<br />

um 1900.<br />

I Luzern mit Rigi und Talstation der<br />

Bahn in Vitznau, Plakat WVR Nr. 3,<br />

sig. Anton Reckziegel, um 1894.<br />

I<br />

Prospekte, Panoramen,<br />

Postkarten, Illustrationen<br />

Werbung mit Prospekten, Panoramen<br />

und Broschüren<br />

104<br />

Die wichtigsten Elemente der frühen touristischen<br />

Plakate sind Panoramaansichten, Vogelschaubilder<br />

und Fahrpläne. Ab 1898 verschwinden diese immer<br />

mehr aus den Plakaten und werden in Faltprospekten<br />

präsentiert, beispielsweise für die Bahn Vevey-Pèlerin<br />

oder für die Jungfraubahn, die das dreiteilige<br />

Imprimat 1898 herausgibt und 1902 mit 60’000 Exemplaren<br />

neu auflegt.<br />

Seit den späten 1890er-Jahren bündeln Verkehrsvereine<br />

und Bahnen ihre Informationen auch in<br />

kleinen, handlichen, mit einfarbigen Strichzeichnungen<br />

versehenen Führern. Reckziegel illustriert die<br />

Führer Adelboden C und Visp-Zermatt, S. 26 Letzteren<br />

schon mit einem mehrfarbig lithografierten Titelbild.<br />

Innovativ ist ein Werbemittel des Verkehrsvereins<br />

Genf I von 1899, das aus drei zusammengebundenen,<br />

länglichen Bildwerbekarten und einer Antwort-Postkarte<br />

besteht.<br />

Besonders gerne scheint Anton Reckziegel touristische<br />

Prospekte zu malen, vor allem die Faltprospekte<br />

der Jahre 1907 bis 1909 sind sowohl malerisch<br />

als auch lithografisch hervorragende Werke. Sie<br />

zeigen Ortsansichten aus den Regionen Kandersteg,<br />

Martigny-Châtelard H und St. Moritz-Poschiavo. J<br />

Von Reckziegel sind bisher rund 30 lithografierte<br />

Prospekte bekannt; 16 enthalten grosse Panoramen.<br />

Überdies werden vom Gurten S.12 und vom Gütsch<br />

Faltpanoramen im Umschlag publiziert. Besonders<br />

eindrucksvoll sind seine panoramatischen Ansichten<br />

Lac Léman, Grindelwald-Hotel Baer, Niesen, O Interla-<br />

1 Vgl. dazu: Schweizerisches<br />

Alpines Museum und Schweizer<br />

Alpen-Club 2001.<br />

2 Die späteren Auflagen weisen<br />

kein gezeichnetes Titelbild mehr<br />

auf.<br />

3 Bundesministerium für Handel<br />

und Verkehr Wien 1927 bis 1931.<br />

ken-Wengernalp S. 67 und Lausanne. P Im Gegensatz zu A, Bern, Umschlag Berner Fremden-<br />

B blatt. Titelblatt Sommernachtstraum,<br />

Syrinx spielender Pan, tan-<br />

den schon seit rund hundert Jahren hergestellten,<br />

beliebten und mit grosser topografischer Genauigkeit zende Jungfrauen, Eiger, Mönch,<br />

Jungfrau, Altstadt, 1909.<br />

ausgestatteten Panoramen von touristischen Regionen<br />

1 sind Reckziegels Werke weniger detailreich und C, Adelboden BE, Titelblatt und<br />

D Illustration sig. AR, 1898.<br />

nicht durchwegs genau, sondern mit künstlerischer<br />

Freiheit gestaltet. Absicht ist es, das Wichtige für E Fernpass im Tirol, Blindsee, Ehrwalder<br />

Sonnenspitze, Buch-Titelblatt,<br />

Offsetdruck nach einem<br />

den Touristen prägnant und eindrücklich darzustellen.<br />

Dabei können besonders bei den frühen Prospekten Aquarell, sig. Anton Reckziegel,<br />

1930.<br />

Teile der Landschaft gerafft oder gestreckt sein. Meist<br />

sind auf ihnen auch Touristen und Einheimische zu F Silsersee GR, Piz de la Margna,<br />

Titelbild, Offsetdruck nach einem<br />

sehen, entferntere und unwichtige Siedlungen sind<br />

Aquarell, um 1906.<br />

generalisiert. Eine Besonderheit ist das um 1900 entstandene<br />

Panorama Vitznau-Rigi mit Text und Orts-<br />

G Oria am Lago di Lugano (I),<br />

namen in tschechischer N San Salvatore, Titelbild, Offsetdruck<br />

nach einem Aquarell, um<br />

Sprache.<br />

1906.<br />

15 Prospekte werden flankierend zu mehr oder<br />

weniger gleichzeitig gedruckten Plakaten von Reckziegel<br />

erstellt. Die Phase der lithografierten Prospekte<br />

nach gemalten Vorlagen ist aber kurz und<br />

schon nach 1914 verschwindet dieses kostenintensive<br />

Imprimat.<br />

Souvenir-Broschüren mit Fotografien kommen<br />

nach 1900 in Mode. Reckziegel kann bei den Erstausgaben<br />

der Edition Illustrato F, G der Firma Gebr. Wehrli,<br />

Kilchberg um 1905 über 20 Titelbilder entwerfen, da<br />

das gemalte Bild mit seiner Farbigkeit damals beim<br />

Publikum noch attraktiver wirkt als Fotografien. 2 Auch<br />

in Österreich kann Reckziegel in ähnlicher Weise zu<br />

touristischen Werbemitteln beitragen. So malt er von<br />

1927 bis 1931 Vorlagen für die Umschlagtitel der über<br />

200-seitigen saisonalen Fahrplanbücher für die Kraftwagenfahrten<br />

der österreichischen Post, die grosse<br />

Verbreitung finden. 3, E<br />

C<br />

D<br />

105<br />

F<br />

G<br />

A<br />

B<br />

E<br />

Eine Zeitreise zu beliebten Destinationen der Belle Époque –<br />

und in die Vergangenheit der Tourismuswerbung<br />

Entwicklung und Techniken<br />

40<br />

der Lithografie<br />

1796 erfindet Alois Senefelder in München ein völlig Werdegang einer Chromolithografie<br />

neues Verfahren, den Flachdruck – die Lithografie,<br />

auch Steindruck genannt. Im Gegensatz zum damals<br />

vorherrschenden Hochdruck (Holzschnitt, den Zeichner. Schon in der frühen Werbegrafik ent-<br />

Es beginnt mit der Erstellung einer Vorlage durch<br />

Schriftsatz) und Tiefdruck (Kupfer- und Stahlstich, stehen gemalte und gezeichnete Originale als Vorlagen<br />

für die Lithografie in enger Zusammenarbeit mit<br />

Radierung, Aquatinta) liegen beim Flachdruck die<br />

druckenden und nichtdruckenden Bereiche in einer den Auftraggebern. Zeichner wie Anton Reckziegel<br />

Ebene.<br />

malen Ortschaften, Panoramen, Gebäude und andere<br />

Die Kunst auf Stein zu zeichnen und davon Drucke<br />

herzustellen wird vorerst namentlich für Musik-<br />

seltener nach fotografischen Unterlagen. Als ausge-<br />

Sujets für Werbezwecke vor Ort oder nach Skizzen,<br />

noten- und Landkartendrucke verwendet. Die grosse bildeter Lithograf beherrscht Reckziegel die lithografischen<br />

Techniken souverän, wodurch er seine Ent-<br />

Zeit der Chromolithografie, des Mehrfarben-Steindrucks,<br />

nimmt ihren Anfang um 1818 in Paris, bei würfe den Gegebenheiten des Steindruckes bestens<br />

Engelmann & Lasteyrie.<br />

anpassen kann.<br />

In der Schweiz beginnt die neue Drucktechnik Dann werden die Lithosteine vorbereitet. Die<br />

zögernd ihre Ausbreitung mit einfarbigen Drucken Steinplatten stammen aus dem fränkischen Jura,<br />

im Jahr 1807 in Zürich. Aus Breslau angereist, demonstriert<br />

Karl Theodor Müller gegen Entgelt vor nach Format eine Dicke von 4 bis 15 Zentimetern.<br />

aus Solnhofen und Kelheim. Die Platten haben je<br />

Künstlern und Kunstfreunden das Lithografieren Fehlerfreie Platten werden absolut plan geschliffen<br />

und Drucken. Ab 1815 begünstigen Kontakte mit und deren Oberfläche gekörnt oder glatt geschliffen.<br />

Deutschland, Frankreich und England die Gründung Diese Arbeit besorgen in der Regel geschulte Hilfskräfte<br />

in der betriebsinternen Schleiferei. Die mit<br />

lithografischer Betriebe in der Schweiz. Mit der Zeit<br />

gewinnt der mehrfarbige Druck für Bilder, Etiketten, Fluss-Sand erzielte Körnung findet sich zum Teil als<br />

Geschäftsdrucksachen, Wertpapiere, Schulwandbilder,<br />

Plakate und anderes an Bedeutung. Ende der<br />

1880er-Jahre zählt man in der Schweiz etwa 150 Lithografische<br />

Anstalten mit rund 400 Lithografen und<br />

Steindruckern.<br />

12<br />

60 Mitglieder zählt. Da es seinerzeit für einen Beitritt<br />

zwei Empfehlungen von «Clubisten» braucht, ist anzunehmen,<br />

dass sein Patron August Trüb und sein<br />

Zeichner-Arbeitskollege Paul Schirmer seine «Göttis»<br />

sind und dass Schirmer seinen Kollegen Anton<br />

auch auf Bergtouren mitgenommen hat.<br />

Am 19. Oktober 1896 freut sich das Ehepaar<br />

Reckziegel über die Geburt ihrer Tochter Martha<br />

Fanny. 14 Auf ihrer Taufurkunde und auch im Mitgliederverzeichnis<br />

des SAC bezeichnet sich Anton als<br />

«Kunstmaler» und nicht als «Zeichner», wie er in den<br />

Akten seines Arbeitgebers aufgeführt wird. Er wird<br />

bei Müller & Trüb als «ausgezeichneter Zeichner» und<br />

Entwerfer geschätzt und trägt wesentlich dazu bei,<br />

dass die Firma einen Ruf für hervorragend lithografierte<br />

Postkarten und Plakate erwirbt. Aus der Aarauer<br />

Zeit sind von Reckziegel 14 signierte Plakate I<br />

und etwa 240 ihm zugeschriebene Postkarten H bekannt;<br />

dazu kommen etliche weitere Plakate, die ihm<br />

zugeschrieben werden können oder die seinen Einfluss<br />

erkennen lassen. 15<br />

1897 scheint sich Reckziegel in Aarau gut eingelebt<br />

zu haben, denn für eine Opernaufführung 16<br />

des Cäcilienvereins schafft er ein exklusives Monumentalbild,<br />

indem er Gruppenfotos der Schauspieler<br />

mit Landschaft und Figuren übermalt, die fotografierten<br />

Gesichter jedoch frei lässt. In seiner Firma<br />

scheint es ihm aber immer weniger zu behagen. Die<br />

Zeichenabteilung wird von zwei auf fünf Werbezeichner<br />

aufgestockt und zahlreiche Lithografen und andere<br />

Mitarbeiter streiken während zwei Monaten.<br />

Reckziegel hat sich derweil mit seinem Lithografen-<br />

Berufskollegen Gustav Hubacher angefreundet. Dieser<br />

gründet Anfang März 1898 in Bern seine eigene<br />

«Lithographie», wie Steindruckereien damals bezeichnet<br />

werden, und bietet dem Freund die Stelle als<br />

erster Plakatmaler an.<br />

Bereits im April zieht die Familie Reckziegel in<br />

die Stadt Bern (60’000 Einwohner) und Anton tritt in<br />

die neugegründete Lithografische Anstalt Hubacher<br />

& Biedermann ein. 17 Vorerst ist Reckziegel vor allem<br />

mit Entwürfen für Postkarten beschäftigt. Aus der<br />

Phase von 1898 bis 1901 kennen wir heute rund 200<br />

Postkarten, 17 Plakate und einen nicht realisierten<br />

Entwurf von ihm. Er setzt sich dabei auch mit den<br />

neuen Kunstströmungen – genannt «Art Nouveau»<br />

– auseinander. Seine Plakate werden schweizweit<br />

sehr beachtet, und er erwirbt sich rasch Bekanntheit<br />

und einen guten Ruf als «maître d’affiche». 18 1899<br />

zeichnet er erstmals, ergänzend zu den Plakaten,<br />

auch lithografierte Faltpanoramen G (Aussicht vom<br />

Gurten und von Magglingen). Seine Panoramen der<br />

folgenden Jahre werden in Faltprospekte integriert<br />

herausgegeben. Mit dem Beitritt zur Berner Sektion<br />

des SAC (rund 400 Mitglieder) im Jahr 1900 wächst<br />

Reckziegels Netzwerk auch in seiner neuen Region<br />

zügig an. Von Ende 1899 bis 1902 sowie von 1906 bis<br />

1908 lebt auch seine Nichte Margaretha Franziska,<br />

die 1885 geborene Tochter von Antons Schwester<br />

Franziska, mit in seiner Familie.<br />

Das Prinzip des Steindrucks<br />

Der Steindruck, vom Erfinder «chemischer Druck»<br />

genannt, beruht auf dem Prinzip, dass sich Fett und<br />

Wasser gegenseitig abstossen. Der Lithostein samt<br />

der mit fetthaltiger Lithografietusche oder Fettkreide<br />

angebrachten Zeichnung wird mit einer Gummiarabikum-Salpetersäure-Lösung<br />

geätzt. Dadurch<br />

wird an den Stellen ohne Fett der Feuchtigkeitsträger<br />

auf gebaut – dies sind die nichtdruckenden Stellen<br />

des Lithosteins. Den Träger für die Druckfarben bilden<br />

die mit Lithokreide oder -tusche versehenen<br />

Bildstellen. Nun muss der Stein vor jedem Druckvorgang<br />

von Neuem angefeuchtet werden, bevor die<br />

Farbwalze über ihn hinweggeht. Für die verschiedenen<br />

Arbeitsgänge hat jeder Drucker «seine» erprobte<br />

Technik, seine Lederwalzen zum Einfärben<br />

und, gut versteckt, geheimnisvolle «Büchsli» mit<br />

Schwämmchen und Lappen. Steindruck ist heikel,<br />

sogar Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen<br />

das Druckergebnis.<br />

Vermutlich wünscht sich Reckziegel schon in nenuntergang», «Aus der Alpenwelt» und «Morgenstund».<br />

134 Kunstmaler haben Werke eingereicht.<br />

Aarau etwas mehr Selbstständigkeit als Künstler.<br />

Jedenfalls installiert er sich nun 1902 in Bern als Zusammen mit vielen anderen Prominenten gehört<br />

selbstständig erwerbender Kunst- und Plakatmaler Reck ziegel zu den Nichtprämierten. Keiner seiner<br />

und besucht im Winter 1903/04 an der Berner Kunstgewerbeschule<br />

den Abend-Akt-Kurs bei Ernst Form.<br />

eingereichten Entwürfe erscheint in gedruckter<br />

Linck. 19, K, L Er bleibt aber bis 1909 auch weiterhin 1905 reist Reckziegel nach Belgien und Frankreich.<br />

Für die Belgischen Staatsbahnen kann er zwei<br />

als Entwerfer für seine bisherige Berner Firma tätig,<br />

die sich nun Kunstanstalt Hubacher & Co. nennt, und Plakate aus den Ardennen ausführen. Im Jahr darauf<br />

widmet sich auch der Ausbildung der jungen Zeichner<br />

und Lithografen der Firma. 20 Sein Schritt in die Souvenir-Fotobroschüren Edition Illustrato der Gebr.<br />

malt er über 20 landschaftliche Titelbilder für die<br />

Selbstständigkeit entspricht ganz der neuen Künstlerbewegung<br />

um Ferdinand Hodler. In die Zeit bis Aus dem Jahr 1907 ist bekannt, dass Reckziegel<br />

Wehrli in Kilchberg. J<br />

1906 fällt der Höhepunkt von Reckziegels Plakatschaffen.<br />

Aus diesen fünf Jahren sind 30 Plakate schaft eingereicht hat. Die Entwürfe der Bewerber<br />

Entwürfe für die ersten Banknoten der Eidgenossen-<br />

und zwei nicht gedruckte Entwürfe aus seiner Hand sind noch heute bei der Nationalbank vorhanden und<br />

bekannt. Es gelingt ihm in den nächsten Jahren auch, einige können Reckziegel zugeschrieben werden. Für<br />

Aufträge aus zahlreichen Ländern Europas auszuführen,<br />

die nicht in seiner Stammfirma gedruckt wertenden<br />

Auftrag für zwölf grosse Schulwandbilder<br />

einen Stuttgarter Verlag arbeitet er an einem bedeuden.<br />

Der erste dieser Art wirbt 1904 für das Riesengebirge<br />

nahe seiner ehemaligen Heimat.<br />

Reckziegels Pläne, sich wieder vermehrt dem<br />

über die Naturerscheinungen der Erde.<br />

Freien Schaffen als Kunstmaler widmen zu können,<br />

führen 1907 zum Erfolg. Er präsentiert über 50 Werke<br />

Präsenz als Kunstmaler,<br />

in einer Einzelausstellung im Salle Thellusson in der<br />

Veränderung seines Plakatstils<br />

damals grössten Schweizer Stadt Genf, organisiert<br />

von der renommierten Société des Expositions d’art.<br />

Erster Vorbote eines Wandels ist der Plakatwettbewerb<br />

der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) der Durchführung des 34. Centralfestes betraut. Zu-<br />

Im selben Jahr wird die Sektion Bern des SAC mit<br />

von 1903. Reckziegel beteiligt sich persönlich, aber sammen mit Kunstmuseumsdirektor Horace Edouard<br />

Davinet, Clubfotograf Franz Rohr, dem jungen<br />

unter der Adresse der Firma Hubacher & Co., mit<br />

fünf Werken. Diese sind heute verschollen, nur noch Plakatgrafiker Emil Cardinaux und drei weiteren Personen<br />

wird Reckziegel ins «Dekorationscomité» ge-<br />

die für den Wettbewerb verlangten Mottos sind bekannt:<br />

«Milieu du Jour», «Hochgebirgssee», «Sonwählt.<br />

Dank dem Kontakt mit Direktor Davinet folgt<br />

14


Anton Reckziegel, geboren 1865 im böhmischen Gablonz und in Graz zum Maler<br />

ausgebildet, war ab 1893 in der Schweiz tätig. 1909 kehrte er nach Österreich zurück,<br />

wo er zunächst in Wien und ab 1912 in Mödling bis zu seinem Tod 1936 als Landschaftsmaler<br />

arbeitete. Während seiner Schweizer Jahre wurde Reckziegel rasch zum<br />

bekanntesten Plakatmaler des Landes. Er entwarf auch Werbemittel für viele andere<br />

Länder.<br />

Reckziegels Motive zeigen eine Welt der elegant gekleideten Paare, der schnaubenden<br />

Dampfeisenbahnen, der prachtvollen Grandhotels. Erstmals warben damals grosse,<br />

farbenprächtige Plakate und sorgfältig lithografierte Prospekte mit Panoramen für die<br />

neu erschlossenen Reiseziele. Das Versenden von Ansichtskarten wurde zum Volkssport.<br />

Reckziegel hat mit diesen Werbebildern die Vorstellungen von typisch schweizerischen<br />

Landschaften geprägt.<br />

Dieses Buch stellt nun zum ersten Mal überhaupt Leben und Werk dieses Künstlers im<br />

Kontext der Belle Époque umfassend vor und zeichnet seinen Werdegang vom vielseitigen<br />

Kunstmaler zum ersten selbstständigen Werbegrafiker der Schweiz nach. Ebenso<br />

werden die Entwicklungen im Druckwesen, in der Kunst und im Tourismus im Vorfeld<br />

und während Reckziegels Zeit beleuchtet. Über 300 Abbildungen entführen in die<br />

Frühzeit des touristischen Plakats und der Werbegrafik.<br />

Reklamekunst und Reiseträume<br />

Anton Reckziegel und die Frühzeit des Tourismusplakates<br />

7 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Erste Monografie zu einem der<br />

herausragendsten Plakatkünstler<br />

der Belle Époque<br />

Reich illustriert stellt das Buch<br />

Reckziegels Werk in den Kontext<br />

der Entwicklungen in Kunst,<br />

Drucktechnik und des Tourismusmarketings<br />

seiner Zeit<br />

Erscheint zur Ausstellung über<br />

Anton Reckziegel im Alpinen<br />

Museum der Schweiz in Bern<br />

(27. Januar bis 23. April <strong>2017</strong>)<br />

Herausgegeben vom Alpinen<br />

Museum der Schweiz<br />

Mit Beiträgen von Agathon<br />

Aerni, Roland Flückiger-Seiler,<br />

Hans Hirt-Tenger, Christian<br />

Jaquet und Urs Kneubühl<br />

Gestaltet von Hi – Visuelle<br />

Gestaltung<br />

Gebunden<br />

160 Seiten, 315 farbige und<br />

12 sw Abbildungen<br />

24,5 × 32 cm<br />

978-3-85881-532-3 Deutsch<br />

sFr. 59.– | € 58.–<br />

Lieferbar<br />

Agathon Aerni (1929–2006) war<br />

Dozent für Betriebswirtschaft,<br />

Bankier, Diplomat und Verfasser<br />

mehrerer historischer Publikationen<br />

über die Schweiz und ihre Beziehungen<br />

zu anderen Ländern.<br />

Roland Flückiger-Seiler, geboren<br />

1953, ist Architekt und Architekturhistoriker<br />

mit Forschungsschwerpunkt<br />

Schweizer Hotelgeschichte.<br />

Hans Hirt-Tenger (1910–2004)<br />

war Druckereifachmann und Dozent<br />

an der Kunstgewerbeschule<br />

Zürich.<br />

Christian Jaquet, geboren 1935,<br />

ist Werbeberater sowie Fachhochschuldozent<br />

und Experte im<br />

Bereich der Tourismuswerbung.<br />

ISBN 978-3-85881-532-3<br />

9 783858 815323<br />

Urs Kneubühl, geboren 1948, ist<br />

Geograf und hat zu Raumentwicklung,<br />

Tourismus und Umwelt geforscht.<br />

Zunächst Kurator und von<br />

1996–2011 Direktor des Alpinen<br />

Museums der Schweiz.


T<br />

Im Gegensatz zu den wässrigen Techniken benötigt<br />

T<br />

T<br />

T<br />

R<br />

man für die trockenen Zeichentechniken weder Wasser<br />

R<br />

R<br />

R<br />

O<br />

noch Öl. Es werden Metallstifte, Naturkreiden (Rötel,<br />

O<br />

O<br />

O<br />

C<br />

schwarze und weisse Kreiden) 19, 20, Pastellkreiden,<br />

C<br />

C<br />

C<br />

K<br />

Kohle 21, Kunstkreiden, Grafit und Buntstifte verwen-<br />

K<br />

K<br />

K<br />

E<br />

det. Das Material wird direkt auf die Unterlage aufge-<br />

E<br />

E<br />

E<br />

N<br />

bracht, ohne Zuhilfenahme eines Zeichengeräts (Feder<br />

N<br />

N<br />

N<br />

E<br />

oder Pinsel), allenfalls mithilfe eines Minenhalters•. Bei<br />

E<br />

E<br />

E<br />

den heute benutzten Stiften sind das Material (die Mine)<br />

T<br />

und das Gerät (der Holzstift) in der Regel nicht vonein-<br />

T<br />

T<br />

T<br />

E<br />

ander zu trennen.<br />

E<br />

E<br />

E<br />

C<br />

C<br />

C<br />

C<br />

H<br />

Die trockenen Zeichentechniken werden sehr häu-<br />

H<br />

H<br />

H<br />

N<br />

fig mit wässrigen Zeichentechniken kombiniert: Eine<br />

N<br />

N<br />

N<br />

I<br />

Zeichnung wird zum Beispiel mit schwarzer Kreide skiz-<br />

I<br />

I<br />

I<br />

K<br />

ziert, um dann mit der Feder überarbeitet und laviert<br />

K<br />

K<br />

K<br />

E<br />

zu werden 22. Übrigens werden zuweilen die trocke-<br />

E<br />

E<br />

E<br />

N<br />

nen Zeichentechniken wie wässrige Zeichentechniken<br />

N<br />

N<br />

N<br />

bearbeitet, was die Unterscheidung hinfällig macht. So<br />

kann der Rötel zu Pulver zermahlen und in Wasser gelöst<br />

werden, um dann mit dem Pinsel aufgetragen zu<br />

werden.<br />

Die Technik und die Kreativität des Künstlers können<br />

nicht getrennt voneinander gedacht werden. Die Technik<br />

nährt die Kreativität, indem sie ihr neue Möglichkeiten<br />

eröffnet, und die Kreativität bereichert die Technik,<br />

wenn Künstler die den Materialien und Werkzeugen<br />

zugeschriebenen Grenzen überschreiten und sich neue<br />

Verwendungsweisen ausdenken.<br />

Pirro Ligorio,<br />

Drei Männer «all’Antica» (Detail), um 1550?<br />

Jean-Baptiste Marie Pierre,<br />

Junge in ganzer Figur, um 1740?<br />

Théophile Alexandre Steinlen,<br />

Porträt von Leo Tolstoi (Detail), um 1905<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

8<br />

9<br />

0<br />

1<br />

T<br />

Der METALLSTIFT ist ein altes, seit der Antike ge-<br />

T<br />

M<br />

W<br />

WEISSE KREIDE ist ein weiches und kompaktes<br />

T<br />

W<br />

R<br />

bräuchliches Zeichenmittel. Es handelt sich um einen<br />

R<br />

E<br />

E<br />

Kalziumkarbonat, dessen Verwendung während der<br />

R<br />

E<br />

O<br />

spitz zulaufenden metallischen Griffel• (Blei, Kupfer, Sil-<br />

O<br />

T<br />

I<br />

Renaissance aufkommt. Sie ist leicht zu schneiden, aber<br />

O<br />

I<br />

C<br />

ber oder Gold), der zum Skizzieren dient. Metalle hin-<br />

C<br />

A<br />

S<br />

recht zerbrechlich, weshalb die Künstler sie oft mit ei-<br />

C<br />

S<br />

K<br />

terlassen durch Reibung auf dem Träger eine leichte<br />

K<br />

L<br />

S<br />

nem Kreidehalter• oder einem Schilfrohr schützen. Ihre<br />

K<br />

S<br />

E<br />

Ablagerung. Die Spitze ist in einen Stiel eingearbeitet.<br />

E<br />

L<br />

E<br />

Hauptfunktion ist es, genau wie bei der weissen Gou-<br />

E<br />

E<br />

N<br />

Nicht selten werden zwei in Grösse oder Material ver-<br />

N<br />

S<br />

ache, auf einer mithilfe anderer Techniken angefertig-<br />

N<br />

E<br />

schiedene Spitzen an die jeweiligen Enden des Stiels<br />

E<br />

T<br />

K<br />

ten Zeichnung hell beleuchtete Bereiche anzuzeigen<br />

E<br />

K<br />

angebracht. Das erlaubt, die Strichstärke zu variieren,<br />

I<br />

R<br />

und Lichter zu setzen, wie bei dieser Rötelzeichnung<br />

R<br />

T<br />

die im Unterschied zu anderen Techniken bei Metallstif-<br />

T<br />

F<br />

E<br />

eines Widderkopfes 48. Am häufigsten wird sie folg-<br />

T<br />

E<br />

E<br />

ten nicht allein durch den Druck der Hand modifiziert<br />

E<br />

T<br />

I<br />

lich für Höhungen verwendet (s.u.), selbst wenn bis zum<br />

E<br />

I<br />

C<br />

werden kann.<br />

C<br />

E<br />

D<br />

17. Jahrhundert die Gouache für diesen Gebrauch prä-<br />

C<br />

D<br />

H<br />

H<br />

E<br />

feriert wird. Sie verleiht Figuren Plastizität, wie man am<br />

H<br />

E<br />

N<br />

Der Gebrauch von Metallstiften ist im Libro dell’arte<br />

N<br />

Männerkopf, nach oben schauend 47 sehen kann,<br />

N<br />

I<br />

von Cennino Cennini dokumentiert, einem für das Ver-<br />

I<br />

der im 17.Jahrhundert von einem anonymen italieni-<br />

I<br />

K<br />

ständnis der europäischen Kunst wesentlichen Hand-<br />

K<br />

schen Künstler angefertigt wird. Der Kontrast zur Kreide<br />

K<br />

E<br />

buch vom Beginn der Renaissance. Der Autor trifft da-<br />

E<br />

ist umso deutlicher, je dunkler das Papier ist 50. Auf<br />

E<br />

N<br />

rin eine Unterscheidung zwischen Bleigriffel (rein oder<br />

N<br />

Buntpapier sind Zeichnungen mit weisser Kreide übri-<br />

N<br />

in Legierungen) und Silberstift, den beiden unter Künst-<br />

gens zumeist vorherrschend, insbesondere im 17. und<br />

Italienische Schule (Genua?), Schlachtszene (Detail),<br />

zweite Hälfte 16.Jh. oder Anfang 17.Jh.<br />

lern meistverwendeten Metallstiften. Blei ist einfach in<br />

der Handhabung und kann direkt auf die Unterlage aufgetragen<br />

werden. Es eignet sich gut für Vorzeichnungen<br />

und Skizzen, weil sein leichter Strich einfach wieder<br />

entfernt werden kann. Es wird zumeist mit Zinn legiert,<br />

was für einen klareren Strich sorgt. Silber ist härter und<br />

muss auf einem vorbereiteten Untergrund verwendet<br />

werden. Dabei handelt es sich um Pergament, Holz,<br />

feine Leinwand oder grundiertes• (also mit einer kreidehaltigen<br />

Grundierung• versehenes) Papier. Sein klarer<br />

und eleganter, zugleich feiner und dichter Strich prägt<br />

sich tief in die Unterlage ein. Er hinterlässt eine graue,<br />

unauslöschliche Spur, die sich mit der Zeit verfärbt<br />

und oxidiert. Der Silberstift erlaubt also eine genaue,<br />

Giovanni Domenico Tiepolo,<br />

Kopf eines toten Widders (Detail), um 1755<br />

18.Jahrhundert. Und so tauchen zum Beispiel auch später<br />

noch in einem Werk von Giovanni Segantini die mit<br />

Kreide gezeichneten Formen aus der Dunkelheit des<br />

Blattes auf 53. E.H.<br />

detaillierte Darstellung. Deshalb wird er nicht nur für<br />

Skizzen, sondern auch für vollendete Zeichnungen verwendet,<br />

insbesondere für Illustrationen wissenschaft-<br />

2<br />

licher Werke. Insgesamt liefern Metallstifte in Bezug auf<br />

2<br />

4<br />

4<br />

2<br />

Reinheit, Genauigkeit und Linearität schöne Ergebnisse.<br />

3<br />

8<br />

9<br />

W<br />

W<br />

P<br />

Wenn auch das erste aufgeschriebene Rezept für<br />

T<br />

P<br />

E<br />

E<br />

A<br />

PASTELLKREIDE auf das Jahr 1574 zurückgeht,<br />

R<br />

A<br />

I<br />

I<br />

S<br />

wird die Technik bereits vor diesem Datum von Künst-<br />

O<br />

S<br />

S<br />

S<br />

T<br />

lern wie Leonardo da Vinci, Jacopo Bassano oder Fe-<br />

C<br />

T<br />

S<br />

S<br />

E<br />

derico Barocci verwendet. Da sie damals eine noch<br />

K<br />

E<br />

E<br />

E<br />

L<br />

eingeschränkte Palette aufweist, wird sie bis ins 17.Jahr-<br />

E<br />

L<br />

L<br />

hundert hinein im Wesentlichen dazu benutzt, Zeich-<br />

N<br />

L<br />

K<br />

K<br />

K<br />

nungen zu höhen und somit andere trockene Zeichen-<br />

E<br />

K<br />

R<br />

R<br />

R<br />

techniken zu ergänzen. Dieser Gebrauch dauert weit<br />

R<br />

E<br />

E<br />

E<br />

über diese Zeit hinaus an, wie Blätter von Maurice Denis<br />

T<br />

E<br />

I<br />

I<br />

I<br />

aus dem 20.Jahrhundert belegen 184↓. Erst zum Ende<br />

E<br />

I<br />

D<br />

D<br />

D<br />

des 17.Jahrhunderts entwickelt sie sich zu einer sehr<br />

C<br />

D<br />

E<br />

E<br />

E<br />

geschätzten eigenständigen Technik. Zu ihren bedeu-<br />

H<br />

E<br />

tendsten Repräsentanten im Jahrhundert der Aufklä-<br />

N<br />

rung zählen Maurice Quentin de La Tour, Jean-Siméon<br />

I<br />

Chardin, Jean-Étienne Liotard oder Rosalba Carriera.<br />

K<br />

Damals befindet sich die Kunst des mit Pastellkreiden<br />

E<br />

gemalten Porträts auf ihrem Höhepunkt – «gemalt»,<br />

N<br />

weil die Technik zu jener Zeit nicht als eine grafische<br />

Jean-Baptiste Mauzaisse,<br />

Ossians letzter Gesang, 19. Jh.<br />

Jacques Courtois, genannt Le Bourguignon, zugeschrieben,<br />

Soldatenstudie (Detail), 17. Jh.<br />

Otto Vautier, Nackte Frau<br />

mit blauen Strümpfen (Detail), um 1915–1917<br />

Kunst gilt, sondern zu den Malkünsten gezählt wird. Die<br />

von ihr sowohl in chromatischer Hinsicht als auch durch<br />

die Wiedergabe mit Schraffur, Überlagerung und Verwischung<br />

gebotenen Möglichkeiten geben ihr tatsächlich<br />

eine pikturale Dimension. Pastellkreide setzt sich<br />

aus einem zu feinem Pulver zermahlenen Pigment• und<br />

einem mineralischen Füllstoff• zusammen, welcher zu<br />

ihrer Konsistenz und ihrer Farbnuance beiträgt. Manchmal<br />

werden ihr Bindemittel• (unter anderem Gummiwasser,<br />

Kandiszucker, Feigensaft) oder auch andere Zusatzstoffe<br />

beigegeben. Die so gebildete Paste wird zu<br />

Stäbchen geschnitten, geformt oder gerollt und dann<br />

getrocknet. Durch den Spielraum bei der Zubereitung<br />

und der Quantität der Bestandteile ist es möglich, eine<br />

sehr grosse Vielfalt an Farbtönen zu erlangen und die<br />

Härte des Materials zu variieren. Dieses ist jedoch in der<br />

Regel sehr zart und zerbrechlich.<br />

5<br />

5<br />

6<br />

6<br />

0<br />

1<br />

4<br />

5<br />

B<br />

A<br />

C<br />

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K<br />

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S<br />

E<br />

F<br />

C<br />

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H<br />

Oskar Kokoschka,<br />

Totes Kaninchen, 1944<br />

Frans van Mieris,<br />

Der Wein ist ein Spötter, 1664<br />

Henri Chopin,<br />

Collage Poem, 1971<br />

2<br />

2<br />

9<br />

0<br />

0<br />

1<br />

4<br />

5


Im Jahr 2015 wurde dem Musée Jenisch Vevey ein Grafikfundus von einzigartiger Qualität<br />

vererbt, der Tausende Druckgrafiken und Zeichnungen u.a. von Eugène Delacroix,<br />

Auguste Rodin, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Max Ernst und Hermann Hesse<br />

umfasst. Eine Ausstellung im Winter 2016/17 stellt diese Sammlung erstmals der Öffentlichkeit<br />

vor.<br />

Das aus diesem Anlass erschienene Buch ist weit mehr als ein gewöhnlicher Ausstellungskatalog.<br />

Vielmehr dienen die ausgewählten Werke aus diesem ausserordentlichen<br />

Vermächtnis als Beispiele in einem eigentlichen Handbuch der Zeichnungskunst, das<br />

diese Disziplin in ihren unterschiedlichen Ausprägungen umfassend und anschaulich<br />

darstellt. Es vermittelt Details zu den mannigfaltigen Zeichentechniken und erläutert<br />

die Unterschiede zwischen den Trocken- und Nassverfahren sowie den Einsatz diverser<br />

Papiersorten. Und es erklärt kuriose Begriffe wie etwa die «Schummelnudel» und wozu<br />

eine solche benötigt wird.<br />

Zudem ist das Kleine Handbuch der Zeichnungskunst eine Ode an den perfekten Einsatz<br />

des zeichnerischen Duktus und die meisterhafte Darstellung der Bewegung – ein<br />

Kunstbuch für visuelle Geniesser.<br />

9 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Alles, was Sie schon immer über das<br />

künstlerische Zeichnen wissen wollten<br />

Kleines Handbuch<br />

der Zeichnungskunst<br />

Ein kompaktes und zugleich umfassendes<br />

Handbuch zur Kunst<br />

des Zeichnens<br />

Vermittelt anhand ausgewählter<br />

Werke aus einer einzigartigen<br />

Sammlung Techniken, Verfahren<br />

und Materialien und erläutert<br />

spezielle Begriffe<br />

Erscheint anlässlich der Ausstellung<br />

Rien que pour vos yeux<br />

im Musée Jenisch Vevey (bis<br />

19. Februar <strong>2017</strong>)<br />

Mit Beiträgen von Julie Enckell<br />

Julliard, Elisa de Halleux und<br />

Emmanuelle Neukomm<br />

In Zusammenarbeit mit dem<br />

Musée Jenisch Vevey<br />

Julie Enckell Julliard ist seit 2013<br />

Direktorin des Musée Jenisch<br />

Vevey und Mitglied der Eidgenössischen<br />

Kunstkommission. Zahlreiche<br />

Publikationen, v.a. zur zeitgenössischen<br />

Zeichenkunst.<br />

Gestaltet von Bonbon<br />

Gebunden<br />

238 Seiten, 157 farbige und<br />

1 sw Abbildungen<br />

11,5 × 16,5 cm<br />

978-3-85881-534-7 Deutsch<br />

978-3-85881-790-7 Französisch<br />

sFr. 29.– | € 29.–<br />

Lieferbar<br />

ISBN 978-3-85881-534-7<br />

Deutsch<br />

ISBN 978-3-85881-790-7<br />

Französisch<br />

9 783858 815347<br />

9 783858 817907


Charlotte Perriand<br />

Prospectus « Bibliothèques Charlotte Perriand,<br />

éditions Steph Simon », 1958.<br />

Bibliothèques composées de tablettes en latté<br />

plaqué, entretoisées par des éléments<br />

plots métalliques laqués noir ou aluminités<br />

satiné naturel. Possibilité de placer des portes<br />

coulissantes en verre ou en stratifié de couleur.<br />

AChP.<br />

Prospectus « Bibliothèque à plots<br />

Charlotte Perriand, édition Steph Simon », 1956.<br />

Bibliothèque composée par des éléments à plots<br />

en tôle laquée au four entretoisant<br />

des étagères en latté plaqué d’essences variées.<br />

Portes coulissantes en métal laqué, verre ou<br />

plastique. Une seule profondeur, 335 mm.<br />

AChP.<br />

Page de droite<br />

Bibliothèque à plots aluminités naturel.<br />

Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />

Photographie Christie’s.<br />

42 43<br />

Charlotte Perriand<br />

Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes<br />

en polyester. Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />

Photographie Françoise Calmon/Galerie 54.<br />

Prospectus « Rangements Charlotte Perriand »,<br />

Édition Steph Simon, 1958.<br />

Éléments de rangement constitués par assemblage<br />

de joues et fonds métalliques laqués noir,<br />

entretoisant des plateaux en latté plaqué frêne<br />

ou merisier. Les blocs peuvent être juxtaposés ou<br />

superposés pour constituer des ensembles meubles.<br />

AChP.<br />

Charlotte Perriand<br />

Bloc-rangement à joues avec portes coulissantes<br />

en polyester, tiroirs et tablettes intermédiaires.<br />

Édition Steph Simon à partir de 1958.<br />

Photographie Marie Clérin/<br />

Galerie Downtown-François Laffanour.<br />

Blocs-rangement « Éditions Steph Simon,<br />

meubles galerie 58 ». Élévations, vers 1957.<br />

Mine de plomb, encre de Chine,<br />

Zip-a-tone sur calque.<br />

Archives Steph Simon/<br />

Galerie Downtown-François Laffanour.<br />

Ci-contre et page de droite<br />

Charlotte Perriand<br />

Bureau forme libre en bois massif, petit modèle, 1953.<br />

Édition Steph Simon à partir de 1956.<br />

Photographies Jacques Delacroix/<br />

Galerie Downtown-François Laffanour.<br />

Les bibliothèques<br />

Les bibliothèques de Charlotte Perriand éditées par la galerie Steph Simon à partir de 1956<br />

puisent leur origine dans les modèles qu’elle avait créés pour la maison de la Tunisie et pour<br />

la maison du Mexique à la cité universitaire de Paris en 1952 86 . Elles sont de deux types. La<br />

première, type Tunisie, est composée de plots métalliques en U d’une seule pièce disposés<br />

en quinconce entre les étagères. Elle se fixe au mur. Les hauteurs des plots sont de quatre<br />

dimensions pour s’adapter à la diversité des formats des livres ou des objets. La seconde, type<br />

Mexique, est composée de casiers ouverts à l’avant formés par deux joues métalliques latérales<br />

réunies par un fond, entretoisant les étagères. Elle est autoportante et peut être disposée librement<br />

dans l’espace ou contre un mur. Les joues sont de cinq hauteurs et de quatre profondeurs<br />

différentes. Elles sont perforées pour permettre l’accrochage d’étagères intermédiaires en glace<br />

48 49<br />

74 75<br />

94 95<br />

Der dritte Band über Leben und Werk der grossartigen<br />

Avantgarde-Designerin Charlotte Perriand<br />

102 103<br />

Weiterhin lieferbar:<br />

HABITER<br />

Charlotte Perriand:<br />

Complete Works<br />

Volume 1: 1903–1940<br />

978-3-85881-746-4 Englisch<br />

sFr. 120.– | € 120.–<br />

Volume 2: 1940 –1955<br />

978-3-85881-747-1 Englisch<br />

sFr. 120.– | € 120.–<br />

268 269


11 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Der dritte Band der bisher ausführlichsten Monografie über die herausragende französische<br />

Designerin Charlotte Perriand umfasst die Jahre 1956 bis 1968. Im Zentrum<br />

steht zum einen ihre Kooperation mit Steph Simon, der ihr zusammen mit Jean Prouvé<br />

die künstlerische Leitung seiner 1956 in Paris eröffneten Galerie für zeitgenössische<br />

Einrichtung überantwortete. Den zweiten Schwerpunkt bilden das von Perriand geschaffene<br />

Firmenimage für Air France und verschiedene von ihr gestaltete Reisebüros<br />

und Niederlassungen weltweit. Schliesslich widmet sich das Buch ausführlich Perriands<br />

bisher kaum bekannter Beteiligung an der Neueinrichtung des Palais des Nations in<br />

Genf, des europäischen Hauptsitzes der UN: die Entwürfe für einzelne Möbel, die Ausstattung<br />

ganzer Sitzungssäle und Salons, von denen viele bis heute in unveränderter<br />

Form genutzt werden.<br />

Weiter dokumentiert der neue Band mit wiederum reichem Bildmaterial Perriands Ferienhaus<br />

im savoyischen Méribel sowie die ebenfalls bisher kaum publizierten Häuser<br />

des japanischen Botschafters in Paris und des Air-France-Direktors Jacques Martin in<br />

Rio de Janeiro sowie zahlreiche Möbelentwürfe der späten 1950er- und 1960er-Jahre.<br />

Jacques Barsac<br />

Charlotte Perriand<br />

Complete Works. Volume 3: 1956 –1968<br />

Charlotte Perriand ist eine der<br />

massgeblichen Protagonistinnen<br />

der Designgeschichte des<br />

20. Jahrhunderts<br />

Band 3 der grossen Monografie<br />

dokumentiert bisher kaum publizierte<br />

Werke Perriands wie die<br />

Möbelentwürfe und Ausstattungen<br />

von Sitzungssälen im Palais<br />

des Nations in Genf sowie ihre<br />

engen Verbindungen zu<br />

Brasilien<br />

Reich illustriert mit einer Fülle<br />

noch nie zuvor veröffentlichter<br />

Dokumente und Bilder<br />

Ein wertvolles Nachschlagewerk<br />

für Wissenschaftler, Kunsthändler<br />

und Sammler<br />

Mit einem Vorwort von<br />

Barry Bergdoll<br />

Gestaltet von Delphine Renon<br />

Gebunden<br />

ca. 528 Seiten, ca. 600 farbige<br />

und 200 sw Abbildungen<br />

23 × 30,5 cm<br />

978-3-85881-748-8 Englisch<br />

ca. sFr. 120.– | € 120.–<br />

Erscheint<br />

ISBN 978-3-85881-748-8<br />

im März <strong>2017</strong><br />

Jacques Barsac realisierte Dokumentarfilme<br />

über Charlotte Perriand,<br />

Le Corbusier, Jean Cocteau<br />

und Winston Churchill. Seit 2001<br />

beschäftigt er sich ausschliesslich<br />

mit Perriands Werk.<br />

Barry Bergdoll ist Professor für<br />

Kunstgeschichte an der Columbia<br />

University sowie Kurator für Architektur<br />

und Design am MoMA,<br />

New York.<br />

9 783858 817488<br />

Im <strong>Frühjahr</strong> 2018 erscheint:<br />

Volume 4: 1969–1999<br />

978-3-85881-778-5 Englisch<br />

ca. sFr. 120.– | € 120.–<br />

ISBN 978-3-85881-778-5<br />

9 783858 817785


«Der verschneite Lukmanierpass mit seinen lichten Arvenwäldern<br />

ist so wenig ein Vergnügungspark für die rasenden<br />

Motorschlittenclubs, wie das Zürcher Grossmünster ein Ort<br />

ist für Spielautomaten. Und die grandiose Gletscherlandschaft<br />

Monte-Rosa-Dent-Blanche darf kein Platz sein, wo sich<br />

betuchte Konsumenten beim Heliskiing ein schnelles Tiefschneeabenteuer<br />

kaufen.» Helmut Scheben


Heimat, Energie, Freizeit und Transit sind die Themen von Hans Peter Josts Bildern aus<br />

den Schweizer Alpen, die über die letzten drei Jahre entstanden sind. Eine beeindruckende<br />

Auswahl davon präsentiert dieses Buch. Die Aufnahmen erzählen von Begegnungen<br />

mit Bergbewohnern und Touristen, zeigen Skurriles und Nachdenkliches, Kritisches<br />

und Liebenswertes.<br />

Die Fotografien werden begleitet von einer Einleitung von Mario Broggi, dem vormaligen<br />

Präsidenten der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Der Journalist<br />

und Schriftsteller Erwin Koch porträtiert zwei Menschen, die bei aller Verschiedenheit<br />

beide eine sehr enge Beziehung zu den Bergen haben. Der Autor Emil Zopfi befasst sich<br />

mit der Energiegewinnung in den Alpen und der Fernsehjournalist Helmut Scheben<br />

betrachtet kritisch deren stetig fortschreitende Mutation zum gigantischen Vergnügungspark.<br />

Josts Blicke auf aktuelle Entwicklungen im Alpenraum und die Texte beleuchten die<br />

Kontroversen zwischen ökonomischem und ökologischem Entwicklungsansatz oder<br />

das Gegenüberstehen von Kraftwerken und Kraftorten, physischer und spiritueller<br />

Energie und verdeutlicht so den unschätzbaren Wert des Alpenraums.<br />

13 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Eine beeindruckende fotografische<br />

Darstellung kontroverser<br />

Entwicklungen im Alpenraum<br />

Alpen-Blicke.ch<br />

Heimat, Energie, Freizeit, Transit<br />

Die Texte bekannter Schweizer<br />

Autoren und Journalisten<br />

verdeutlichen die Botschaft der<br />

Bilder<br />

Ein vielschichtiger Beitrag zur<br />

Diskussion um die Zukunft des<br />

alpinen Lebensraums<br />

Herausgegeben und mit<br />

Fotografien von Hans Peter Jost<br />

Mit Beiträgen von Mario Broggi,<br />

Erwin Koch, Helmut Scheben und<br />

Emil Zopfi<br />

Hans Peter Jost, geboren 1953, lebt<br />

und arbeitet in Zürich als Fotograf.<br />

Seit 1984 ist er für zahlreiche<br />

Medien tätig. Menschen und ihr<br />

soziales Umfeld stehen bei ihm im<br />

Zentrum.<br />

Gestaltet von unfolded<br />

Gebunden<br />

ca. 320 Seiten, ca. 240 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 27 × 23 cm<br />

978-3-85881-545-3 Deutsch<br />

ca. sFr. 59.– | € 58.–<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-545-3<br />

9 783858 815453


128 /129<br />

from “Polaroid SX’70’s”, 1977/78 –› s.b.<br />

174 /175<br />

Klee, Kistlerweg 6, Bern, 2005<br />

The living room of Paul Klee’s two-room apartment, used as a studio<br />

where his late and largest works were realized, 1934 – 1940<br />

from Lenin/Klee/Fromm, 2005 – 06 –› s.b.<br />

32 /33<br />

Lenin, St. Johanns Vorstadt 48, Basel, 2005<br />

The venue of a pre-revolutionary speech delivered by Vladimir<br />

Ilyich Ulyanov (Lenin), 1916<br />

212 /213<br />

from “Prison Cells”, 1989<br />

from “Bei Sich”, 1986 –<br />

118 /119<br />

from “Naturräume”, 2004 – 2010 –› s.b.<br />

58 /59<br />

210 /211 48 /49


Seit fast 50 Jahren arbeitet der 1946 geborene Schweizer Christian Vogt mit dem Medium<br />

der Fotografie. Schon früh bewies er, dass er Meister seines Fachs ist, ein Bilderkünstler<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Vogts Schaffen kann gesamthaft als eine Erforschung<br />

des Sehens begriffen werden. Für ihn sind Bilder immer Projektionsflächen, weil<br />

jeder Betrachter anders auf das zu Sehende reagiert. Leere Räume und Orte, an denen<br />

etwas geschehen ist – sozusagen «geladene» Orte –, beflügeln die Fantasie des Fotografen<br />

und ziehen sich als roter Faden immer wieder durch sein Werk. Andere Aufnahmen<br />

sind von der Interaktion von Text und Bild bestimmt, das eine ist ohne das andere nicht<br />

mehr denkbar. Vogt zeigt sich so als fotografierender Philosoph.<br />

Diese neue Monografie würdigt nun erstmals alle Phasen seines Werks umfassend. Den<br />

Bildern zur Seite stehen ein Interview mit dem Künstler von Martin Gasser sowie eine<br />

kurze Einleitung von Christian Vogt.<br />

15 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

«Oft werde ich gefragt, was ich denn so fotografiere.<br />

Nie fragt man nach dem Wie. Wenn man van Gogh<br />

fragen würde, was er denn male, ohne seinen Stil<br />

zu kennen, und er würde antworten: Sonnenblumen<br />

– was wüsste man dann mehr?» Christian Vogt<br />

Christian Vogt zählt zu den wichtigsten<br />

zeitgenössischen Schweizer<br />

Fotokünstlern<br />

Das Buch präsentiert freie Projekte<br />

und einige Auftragsarbeiten<br />

Erste umfassende Monografie zu<br />

allen Phasen seines Schaffens<br />

Christian Vogt<br />

The longer I look<br />

Mit Beiträgen von Martin Gasser<br />

und Christian Vogt<br />

Gestaltet von Matthias Huber<br />

Gebunden<br />

ca. 268 Seiten, ca. 125 farbige<br />

und 200 sw Abbildungen<br />

ca. 20 × 27,5 cm<br />

978-3-85881-791-4 Englisch<br />

ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erscheint im März <strong>2017</strong><br />

Martin Gasser studierte Fotografiegeschichte<br />

an der Princeton<br />

University und ist seit 1998 Konservator<br />

und Kurator bei der Fotostiftung<br />

Schweiz in Winterthur.<br />

Christian Vogt, geboren 1946,<br />

realisiert seit den 1960er-Jahren<br />

fotografisch-visuelle Konzepte für<br />

sich selbst und im Auftrag. Zahlreiche<br />

Bücher und internationale<br />

Ausstellungen.<br />

ISBN 978-3-85881-791-4<br />

9 783858 817914


8005-016d_Neugasse 1995 /10.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8005-016b_Neugasse_155/159/163.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

108 109<br />

8004-053_Neufrankengasse_6/14.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8004-061_Schöneggstr.28.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

72 73<br />

50 51<br />

8003-079_Weststr.94.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

32<br />

8005-067_Neugasse-1335_Bronx.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8004-006_Neufrankengasse_4.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8003-066-Weststrasse46.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

33<br />

8003-112-Birmensdorferstrasse155.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8005-062-HB&Gleisfeld.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8003-078a_Weststr.84.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8004-046a_Molkenstr.5-9.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

74<br />

8004-070b_Werdstr.40/Stauffach25.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8004-108_Stauffacherstr.28.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

56 57<br />

8003-169A-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8003-191A_Schimmel_Seebahnstr_FlaMa_009.jpg<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8003-169C-Birmensdorferstr80-Bhf.Wiedikon.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8055-262B-Triemlihalde_02380.jpg<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

48 49<br />

8032-129_Forchstr.150..tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

112<br />

75<br />

8004-075b_Köchlistr.10.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8003-102_Zweierstr 138.tif<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

8047-252-Stadtgaernerei_5068-sw.jpg<br />

Baujahr Nein<br />

Fotografiert Nein<br />

113<br />

Focus: Kreis 4<br />

Andrea Helblings Atelier liegt nahe bei Helvetiaplatz<br />

und Langstrasse, in einer Nebengasse, die<br />

sich freilich recht schmuck präsentiert, dezent<br />

renoviert. So richtig proletarisch sieht es hier<br />

nicht mehr aus. Ihr «Langstrassen-Dörfli», meint<br />

sie, reiche eigentlich nur bis zu den Gleisen,<br />

wo der Kreis 5 beginnt. Sie kennt die kleinen<br />

Läden und Handwerksbetriebe um die Ecke,<br />

die Bars und Beizen, viele Leute aus der Kreativwirtschaft,<br />

die hier ansässig geworden und in<br />

allen möglichen Sparten tätig sind. Die Bilder<br />

jedoch sucht sie in einem weiteren Radius: Wipkingen,<br />

Zürich-West, Oerlikon, Leutschenbach,<br />

Affoltern, Altstetten, Hardbrücke, Wiedikon,<br />

Albisriederplatz … Das sind Gegenden, die für<br />

viele erst seit ein paar Jahren mit Prime Tower,<br />

Schiffbau und der Zürcher Hochschule der Künste<br />

vertrauter geworden sind. Der Schriftsteller<br />

Hugo Loetscher hat sie seinen Lesern allerdings<br />

schon in den 1960er-Jahren nahegebracht. In<br />

seinem Roman Die Kranzflechterin zieht seine<br />

Grossmutter Anna ihren Leiterwagen mit dem<br />

Gemüse durch ebendiese Quartiere. Sie lebte vor<br />

über hundert Jahren. Ihr dürftiges Ladenlokal<br />

befand sich samt Küche und Wohnstube in einer<br />

Quergasse zur Langstrasse, wie heute Andrea<br />

Helblings Atelier.<br />

Nicht Vorzeigestadt,<br />

sondern<br />

Gebrauchsstadt<br />

Die repräsentative Zürcher Innenstadt ist in<br />

dieser Häuserserie nicht vertreten. Aus der Sicht<br />

der Fotografin weist sie allzu bekannte Konturen<br />

auf, ist gar sehr auf ihr Image bedacht, kommt<br />

sich gediegen vor, vollendet. Fertig gebaut sei<br />

diese Stadt, hiess es ja noch vor einigen Jahren.<br />

Zürich sei «hoffnungslos verbaut», schreibt<br />

Friedrich Dürrenmatt im Roman Justiz, womit<br />

er wohl auch meint, die Stadt sei lähmend festgelegt,<br />

definiert 4 . Nicht die Landmarks, nicht<br />

die symbolbehafteten Zeugen der Vergangenheit<br />

fasst Andrea Helbling also ins Auge, nicht die<br />

Vorzeigestadt, sondern die Gebrauchsstadt. Weder<br />

Rat- und Stadthaus, noch Gross- und Fraumünster<br />

treten als Protagonisten auf. Am Rand<br />

zeigt sich einmal eine Ikone der Bahnhofstrasse:<br />

das Globus-Gebäude beispielsweise, weil dessen<br />

«brutalistisches» Aussehen die Fotografin, wie sie<br />

sagt, fessle, und sie überhaupt die 1960er-Jahre<br />

ins Herz geschlossen habe; daneben auch noch<br />

das feingliedrige Griederhaus mit dem steil<br />

aufschiessenden Dach, das an die Hansearchitektur<br />

nordischer Kaufmannschaften erinnert.<br />

Auch die heute geschönte Altstadt fällt ausser<br />

Betracht. Noch im 19. Jahrhundert war sie nichts<br />

Besonderes. Als ärmliches, ganz gewöhnliches<br />

Quartier hat sie der Knabe Gottfried Keller empfunden,<br />

der da gewohnt, gespielt, gelitten hat.<br />

Selbst die landschaftliche Schönheit, die man seit<br />

Jahrhunderten an Zürich rühmt, darf bei Andrea<br />

Helbling nicht mitspielen, höchstens taucht da<br />

und dort als zarter Akzent ein Bäumchen oder<br />

Vorgärtchen auf. See, Limmat, Zürichberg und<br />

Üetliberg bleiben ausgespart.<br />

Das spricht natürlich nicht gegen das<br />

Übergangene. Gerade auch die Schreibende,<br />

die noch die graue, oft beklemmend brave Atmosphäre<br />

im Zürich der späten 1950er-Jahre<br />

erlebt hat, schätzt die Lockerheit, die Farbigkeit<br />

und – ja doch auch – Lebendigkeit der heutigen<br />

Stadtmitte. Helblings Blick aber erweitert das<br />

urbane Verständnis. Er macht die Stadt grösser,<br />

differenzierter, redlicher.<br />

Neue Blicke<br />

Es ist auch ein Generationenblick, der hier waltet.<br />

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit dem<br />

Schriftsteller Peter Weber. Es ging um das Buch<br />

Bahnhofsprosa, Webers surreale Hommage an<br />

den vielstimmigen Klangkörper des Zürcher<br />

Hauptbahnhofs. Man spazierte durch Albisrieden,<br />

wo der Autor wohnt. Ich bekam damals<br />

einiges mit von der mir unbekannten Schönheit<br />

des Vororts. Was mich aber doch verblüffte, war<br />

Webers Aussage, nach Möglichkeit würden er<br />

und seine Schriftsteller- und Künstlerkollegen<br />

die Innenstadt meiden.<br />

Oder ich lese Peter Stamm, der sich gern<br />

architektonischen und städtebaulichen Themen<br />

widmet; im Roman Sieben Jahre – er spielt in<br />

München und Marseille – sind sie konstitutiv.<br />

Auch Stamm favorisiert die Bauten der Gewöhnlichkeit.<br />

Jahrelang sei er zwar der Altstadt in<br />

Winterthur treu geblieben, habe sich aber stets<br />

nach Quartieren gesehnt, die man «gemeinhin<br />

als anonym» bezeichnet. Dort sei «nicht alles<br />

Denkmal», nicht jedes Loch in der Erde fördere<br />

alte Kultur zu Tage: «Es sind geschichtslose<br />

Quartiere, gebaut ohne ästhetische Absichten<br />

und vielleicht gerade deswegen ästhetisch, weil<br />

zweckmässig», so Stamm im Essay Mein Winterthur<br />

5 . In Endstation Zürich legt er eine skurril<br />

kleinteilige Betrachtung einiger Endschlaufen<br />

der Zürcher Tramlinien vor 6 . Zusammen mit<br />

ihrem architektonischen Zubehör sind sie wenig<br />

aufregend, doch gewinnt jede ihr eigenes<br />

Gesicht.<br />

Die Zuwendung zur Alltagsstadt und<br />

deren Detailansichten hat schon eine längere<br />

Tradition, sowohl in der bildenden Kunst und<br />

in der Fotografie, als auch in der Literatur. Wenn<br />

Adalbert Stifter vom alten Wien berichtet, dann<br />

bezieht er eindringlich die Masse der Vorstädte<br />

mit ein, die sich «in ungeheurem Kreise» gegen<br />

die Innenstadt heranschieben 7 . Oder man denke<br />

an die Spaziergänger und Feuilletonisten Robert<br />

Walser und Franz Hessel in Berlin. Walser fasste<br />

populäre Örtlichkeiten ins Auge, die Bierlokale<br />

«Aschinger» und «Gebirgshallen» beispielsweise.<br />

Franz Hessel war süchtig nach dem «heimlichen<br />

Berlin». Wenn er dessen übersehenen Winkeln<br />

nachspürte, nannte er das «Heimatkunde». Eine<br />

Stadt sei nicht leicht zu entdecken, «gerade wenn<br />

man in ihr zu Hause ist» 8 .<br />

Vieles in der Welt muss man von den Dichtern<br />

und Künstlern erzählt bekommen, damit<br />

man es selber wahrnimmt.<br />

Die Kamera<br />

macht fremde<br />

Dinge vertraut<br />

Andrea Helbling – aufgewachsen in traditionell<br />

bürgerlichen Quartieren – fotografierte zunächst<br />

vom Fenster ihrer ersten eigenen Wohnung<br />

aus. Diese lag nahe beim Albisriederplatz. Die<br />

Kamera mache fremde Dinge vertraut, schreibt<br />

auch Susan Sontag 9 . Fotografien würden einem<br />

helfen, einen Platz zu finden auf der Welt. Später<br />

zog Andrea Helbling in die Nachbarschaft ihres<br />

Ateliers an der Marmorgasse, zu Fuss war sie<br />

unterwegs, samt schwerer Sinar-Grossformatkamera<br />

– noch nicht digital. Allmählich<br />

schwärmte sie immer weiter aus, beschaffte sich<br />

für ihre Geräte ein Wägelchen, packte dieses ins<br />

Auto. So steuerte sie Altstetten an, Affoltern und<br />

Seebach, Höngg und Wipkingen via Europa- und<br />

Hardbrücke. Inzwischen hat sie umgestellt und<br />

ist Besitzerin einer verstellbaren Alpa mit Digitalrückteil.<br />

Auch hier lässt sich das Objektiv<br />

gegenüber der Bildebene verschieben. Nicht alle,<br />

sagt sie, könnten sich eine solche leisten, unter<br />

den Fotografen sei eine Zweiklassengesellschaft<br />

entstanden. Doch ob analog oder digital, die<br />

Fotografin zielt in diesem Zyklus auf das Unspektakuläre.<br />

Es sind Orte, wo Abertausende ihr<br />

Leben verbringen. Da zieht man meistens ohne<br />

Blick für die Umgebung seiner Wege. Nur selten<br />

schaut man noch zu den Obergeschossen und<br />

zum Himmel darüber. Gerade, wo sich unser<br />

Alltag abspielt, sehen wir am flüchtigsten hin.<br />

Wir achten nicht auf die Modellierung, die plastische<br />

Form, der gewöhnlichen Häuser. Andrea<br />

Helblings Bilder sind also auch ein Plädoyer für<br />

eine Demokratisierung des ästhetischen Blicks.<br />

Die anerzogenen Unterscheidungen zwischen<br />

«trivial» und «bedeutend» werden von ihr einer<br />

energischen Kritik unterzogen.<br />

Dabei beschönigt sie gar nichts an ihrem<br />

Viertel. Nach Mitternacht fahre sie mit dem<br />

Fahrrad oft auf Umwegen nach Hause. Denn<br />

die Langstrasse komme ihr manchmal auch<br />

unheimlich vor. Und mit dem berühmten Multikulti-Ideal<br />

sei es auch nicht gar so weit her. Sie<br />

habe zwar Nachbarn aus vielen Ländern und<br />

man grüsse sich freundlich, doch die meisten<br />

blieben unter sich.<br />

Rigoroser Stilwille<br />

In dieser Arbeit herrscht ein rigoroser Stilwille.<br />

Die Objekte werden zunächst fast obsessiv als<br />

Einzelwesen inszeniert. Ebenso hingebungsvoll<br />

wie zurückhaltend sind Charakteristika hervorgehoben:<br />

Bänder, Balkone, Fensterfronten,<br />

Brüstungen, nicht zuletzt die Baumaterialien,<br />

ob Backstein, Beton, Stahl und Glas, Sandstein<br />

ist auch diese Periode historisch, hatte doch der<br />

Häuserkampf seinen Höhepunkt in den frühen<br />

1990er-Jahren. In der letzten Zeit haben sich in<br />

Zürich die Fronten verschoben. Wo noch besetzt<br />

wird, geht es weniger um die Frage des Wohnens<br />

als um kreative Freiräume: Zum Schauplatz für<br />

einschlägige Aktionen wurden die wenigen,<br />

noch verbliebenen Industriebrachen. Widerstand<br />

kristallisierte sich im Fall von Binz- und<br />

Koch-Areal an weitaus periferer gelegenen<br />

Orten. Einen Rand wie noch vor zwanzig Jahren<br />

verkörpert Aussersihl demnach nicht mehr<br />

(selbst wenn im administrativen Sinn seine<br />

Rand-Eigenschaft mit der zweiten Eingemeindung<br />

von 1934 längst verloren gegangen war).<br />

Die Arbeit von Andrea Helbling kann in<br />

den Kontext einer Umkodierung von Zentrum<br />

und Rand gestellt werden. In ihre Bildfindung<br />

schiebt sich ein vorausgeahntes Verschwinden.<br />

Indem viele Aufnahmen eine immanent zeitliche<br />

Dimension besitzen, bewegt sich Häuser und<br />

Konglomerate in der dokumentarischen Tradition<br />

eines Charles Marville im Paris des Second<br />

Empire, der die Stadt vor den grossen Eingriffen<br />

unter Georges Eugène Haussmann festhielt. In<br />

beiden Fällen sind später verschwundene Welten<br />

akribisch festgehalten und in einer Art Unschuld<br />

zu sehen. Bei Marville handelte es sich um die<br />

Normalität von Strassenräumen, Ensembles<br />

und Objekten, die Baron Haussmanns Erneuerungswalze<br />

im Weg standen. Der Zeitraum<br />

seiner Dokumentation ist von vergleichbarer<br />

Länge wie bei Andrea Helbling, die im Gegensatz<br />

zu Marville allerdings keinen offiziellen Auftrag<br />

hatte, die bauliche Transformation ihrer Umgebung<br />

festzuhalten.<br />

Angesichts der schleichenden Zerstörung<br />

dieser Substanz geht es der Fotografin weder um<br />

Anklage, noch um das Schicksal von Bauzeugen,<br />

die der Spekulation getrotzt haben. Eher handelt<br />

es sich um eine Auseinandersetzung mit durchschnittlichen<br />

Situationen, die sind, was sie sind.<br />

Für die Fotografin, die seit langem in Aussersihl<br />

lebt, ist der Stadtteil zugleich ein Raum persönlicher<br />

Erinnerung. Daher ist es auch möglich,<br />

über ihre Arbeiten im Sinne hermetischer Bilder<br />

zu schreiben, die aus einem Prozess der kontinuierlichen<br />

Betrachtung hervorgegangen sind und<br />

die einer inneren Logik folgen. Die Bilder sind<br />

hypersubjektiv und dennoch unsentimental.<br />

Unschärfen existieren praktisch nicht, was eine<br />

hyperreale Verfremdung, zuweilen auch den<br />

Eindruck einer Einheit von Objekt und Umraum<br />

entstehen lässt. Anderseits trägt die Bildfindung<br />

zu einer Auratisierung stilisierter Alltagssituationen<br />

bei: Ein Gebäude, ein Konglomerat,<br />

ein Ausschnitt aus einem gebauten Ensemble<br />

arrangiert Andrea Helbling derart, dass selbst<br />

die zufälligsten Ensembles zu Kompositionen<br />

sublimiert werden. Dies gilt für das Geschäftshaus<br />

einer moderaten Moderne der 1950er- und<br />

1960er-Jahre ebenso wie für das Mietshaus im<br />

historischen Aussersihler Blockrandgefüge oder<br />

für die baulichen Havarien der 1980er-Jahre.<br />

Zu Objekten herausgearbeitet, gelegentlich<br />

in hartes Licht getaucht, erscheinen diese<br />

Bauten wie auf einer Petrischale als Vertreter<br />

der Gattung «Haus». Ihre bis zur Heroisierung<br />

reichende Vereinzelung steht jedoch in Gegensatz<br />

zu einer auf Wiederholung und Rationalität<br />

basierenden ökonomischen Logik, die für<br />

das Mietshaus ja massgebend war. Ihm ist die<br />

Wirkung als singuläres Objekt im Grunde genommen<br />

fremd, handelt es sich doch um einen<br />

Massenartikel der eher eine Extrusion aus der<br />

Parzelle darstellt. Zum Hofverbund gruppiert,<br />

spiegeln die Mietshäuser die Baugesetze einer<br />

Zeit, in der spekulative Bauproduktion die<br />

Nachfrage nach billigem Wohnraum in der<br />

Industriestadt befriedigte. Bis über den Ersten<br />

Weltkrieg hinaus waren die Gewerbenutzungen<br />

überlassenen Innenhöfe die Matrix für dieses<br />

«steinerne» Zürich. Von ähnlicher Kompaktheit<br />

war aber auch die anschliessende Reformarchitektur,<br />

die sich in Zürich vorerst nicht auf der<br />

Grünen Wiese abspielte: Die Genossenschaftssiedlungen<br />

der Zwischenkriegszeit schreiben<br />

sich in die Blockrandviertel ein und beteiligen<br />

sich als ein konstituierender Faktor am Weiterbau<br />

der Stadt des 19. Jahrhunderts.<br />

Die Fügungsprinzipien des Blockrands,<br />

die sich in vielen Bildern von Andrea Helbling<br />

zeigen, geben etwas über den morphogenetischen<br />

Code der Stadt preis. Als Unregelmässigkeiten<br />

in dieser Struktur erscheinen etwa die<br />

freistehenden Baumeisterhäuser des 19.Jahrhunderts<br />

– für die späteren Erneuerungswellen<br />

eine leichte Beute, weil hier die Baulinie nicht<br />

vollständig ausgenutzt wird. Indem sie die<br />

Symptome dieses Verwertungsdrucks aufzeigt,<br />

unterscheidet sich Andrea Helbling in ihrer<br />

Arbeitsweise von den Inventaren bei Bernd<br />

und Hilla Becher. Zwar zeigt das fotografische<br />

Werk in beiden Fällen ein Interesse am Seriellen<br />

und Typisierten. Doch im Gegensatz zu den<br />

verklärenden Phänotypen der Bechers treten<br />

hier Massstabsprünge und unvorhergesehene<br />

Ereignisse in Erscheinung. Andrea Helbling<br />

beschäftigen «Häuser» in ihrer Bedingtheit –<br />

dann, wenn sie als Objekte von Zusatznutzungen<br />

und baulichen Eingriffe korrumpiert worden<br />

sind. Obwohl sie die jeweilige Konstellation mit<br />

einer eigenen Aura ausstattet, führt sie Gebäude<br />

innerhalb eines urbanen Dispositivs vor. Dem<br />

Universellen stehen Störungen, Unregelmässigkeiten,<br />

Improvisationen gegenüber, was wiederum<br />

die Gestaltungskraft dieser Ereignisse ins<br />

Bild rückt. Aus solcher Bewährung resultieren<br />

architektonische Metamorphosen – ein Thema,<br />

das bereits von Kevin Lynch, Aldo Rossi und O.M<br />

Ungers in den 1950er- und 1960er-Jahren aufgegriffen<br />

wurde. Diese Theoretiker suchten nach<br />

Alternativen zu Organisationsprinzipien der<br />

Nachkriegsmoderne wie Mobilität und Wachstum,<br />

weshalb sie die Stadt als eine gewachsene<br />

Umwelt entwarfen. Die damit zusammenhängenden<br />

Gestaltlogiken, für die Alltag, Repetition,<br />

Abschleifung, Umnutzung, Erneuerung eine<br />

Art Ökologie bilden, finden wir indirekt auch in<br />

Häuser und Konglomerate vor.<br />

Pluralismus,<br />

Identität,<br />

Geschichte<br />

Häufig thematisiert Andrea Helbling die Präsenz<br />

und Kommunikation eines Objekts im Strassenraum.<br />

Sie erinnert damit an Bildsequenzen, die<br />

Ed Ruscha sowie Denise Scott Brown und Robert<br />

Venturi in Los Angeles beziehungsweise in Las<br />

Vegas während der 1960er-Jahre herstellten.<br />

Nachdem Kevin Lynch die «Ablesbarkeit» der<br />

städtischen Umwelt gefordert hatte, ging es für<br />

Venturi Scott Brown dort um «Kommunikationssequenzen».<br />

Was angesichts der sprachlos<br />

gewordenen offiziellen Idiome von International<br />

Style und Brutalismus damals radikale Forderungen<br />

waren, sollte später in der postmodernen<br />

Architektur in Erfüllung gehen. Der im Manifest<br />

The Ugly and Ordinary as Symbol and Style von<br />

Venturi Scott Brown festgehaltene Anspruch,<br />

alltägliche Dissonanzen zuzulassen, gehört<br />

inzwischen zu den Allgemeinplätzen von Architektur<br />

und Stadtplanung. In einer bildgestützten<br />

Ökonomie kommen der Architektur strategische<br />

Kommunikationsaufgaben zu – so etwa wenn es<br />

um die Darstellung von «authentischen» Ortseigenschaften<br />

geht.<br />

Pluralismus, Identität, Geschichte sind<br />

heute feste Bestandteile professionellen Stadtmarketings,<br />

das Urbanität sichert und mediatisiert.<br />

Es ist gerade möglich, die Arbeit von<br />

Andrea Helbling hin zu Fragen der Identität<br />

zu öffnen: Welches Bild von sich selbst entwirft<br />

eine Stadt, die, nach einer längeren Periode<br />

der Stagnation, nach politisch-ökonomischen<br />

Blockaden, den eigenen Erfolg zelebriert? Lange<br />

Zeit mit dem Cliché der Verkrampftheit behaftet,<br />

ist es Zürich gelungen, ein «attraktives» Image<br />

weit über die Landesgrenzen hinauszutragen.<br />

Das damit verknüpfte Versprechen von Urbanität<br />

kann jedoch weniger als Basel oder Genf an<br />

alte Traditionen anknüpfen. Zusammen mit dem<br />

Kanton figuriert die Stadt zwar unbestritten als<br />

Schwergewicht der Schweizer Wirtschaft, aber<br />

in der Erscheinung des Geschäftszentrums<br />

drückt sich ihre Hegemonie kaum aus. Die Anzeichen<br />

auf diese erfolgreiche Positionierung<br />

bleiben weiterhin überaus diskret. Von der<br />

Verdrängung von Traditionsgeschäften durch<br />

Luxuslabels abgesehen, setzt sich die monokulturelle<br />

Erstarrung von Räumen wie Paradeplatz,<br />

Bahnhofstrasse und den angrenzenden Adressen<br />

fort. So erzeugen weite Teile der Innenstadt<br />

den Eindruck, Zürich folge über Tourismus,<br />

Shopping und als Ausgehdestination dem ehrgeizigen<br />

Fremdenverkehrs-Slogan des «World<br />

Class – Swiss Made».<br />

Zusammen mit dem Anstieg von Arbeitsplätzen<br />

in der aufgeblähten Dienstleistungsbranche<br />

deckt Zürich zunehmend entgrenzte<br />

Konsumbedürfnisse ab, die in immer ausgedehnteren<br />

Fussgängerzonen erfüllt werden.<br />

Eine Veränderung zeigt allenfalls deren Bespielung,<br />

wurde doch über Jahre die Innenstadt<br />

von den Sommer-Aktionen der City-Vereinigung<br />

infantilisiert: Kühe, Löwen oder übergrosse<br />

Blumentöpfe – jeweils in Plastik ausgeführt<br />

und mit individuell gesponsorter Bemalung –<br />

möblierten die Fussgängerzonen. Heute lässt<br />

sich jedoch eine Verlagerung der Bildsprache<br />

in Richtung Hochkultur ausmachen. Von Grossbanken<br />

gesponserte und professionell kuratierte<br />

künstlerische Interventionen übernehmen im<br />

öffentlichen Raum themengebende Aufgaben.<br />

Eine versteckt pädagogische Dimension hatte<br />

etwa die 2014 durchgeführte Aktion Zürich<br />

Maritim. Zur Reflexion sollte ein am Limmatquai<br />

aufgestellter alter Hafenkran aus Rostock<br />

anstiften – ein in die musealisierte Altstadt versetztes<br />

Ready Made aus dem real existierenden<br />

Sozialismus der DDR. Der Vintage-Effekt weckte<br />

nicht nur Konnotationen an die Ferne. Nach<br />

dem Wegzug der gesamten Maschinenindustrie<br />

aus der Schweiz hatte Zürich Maritim auch<br />

den Stellenwert einer industriegeschichtlichen<br />

Reminiszenz und kommentierte die gewandelte<br />

Identität der Stadt.<br />

Umschichtungen<br />

Was Transformationsprozesse angeht, gehört<br />

Zürich ganz vorn mit zu den Städten, deren<br />

Periferie unendlich interessanter ist als seine<br />

saturierte Innenstadt. Es ist gerade der Stadtrand,<br />

wo die in den vergangenen Jahrzehnten<br />

von Andrea Helbling festgehaltenen Texturen,<br />

Atmosphären und Morphologien mit spektakulären<br />

Investitionsdynamiken konfrontiert<br />

worden sind. Diese Entwicklungsschübe haben<br />

eine Nachfrage nach anderen Bildern von<br />

Stadt erzeugt. Darin spiegelt sich ein reflexiver<br />

Konsum von Urbanität, wie er für wohlhabende<br />

postindustrielle Städte wie Zürich typisch ist.<br />

Wie beim Hafenkran kann sich solcher<br />

Konsum durch Atmosphären-Recycling auszeichnen,<br />

kann sich im Rahmen der Gentrifizierung<br />

aber auch ganze Stadtteile aneignen.<br />

Inzwischen spiegelt sich die Ausdifferenzierung<br />

touristischer Bedürfnisse darin, dass auch<br />

Abschleifen,<br />

Arrangieren,<br />

Umkodieren –<br />

Zürichs<br />

Transformation<br />

André Bideau<br />

Städte verändern sich in der Regel in Zyklen.<br />

Unterschiedliche Faktoren tragen dazu bei, dass<br />

sie verdichtet, ausgedünnt, zerstört, neu lanciert<br />

werden. In diesem Prozess werden Bilder des<br />

Urbanen gesucht, formuliert und transportiert.<br />

Vorhandenes wird dabei zu Geschichte. Was vor<br />

zwanzig Jahren alltäglich unspektakulär war,<br />

vor sich hin existierte, ist in der Zwischenzeit<br />

eine Seltenheit, besteht in vielen Fällen nicht<br />

mehr und wird gerade deshalb zum Gegenstand<br />

einer Verklärung. Solcher Wandel ruft unterschiedliche<br />

Interpretinnen und Interpreten auf<br />

den Plan. Dazu gehört auch Andrea Helbling, die<br />

während bald dreier Jahrzehnte Mietshäuser,<br />

Gewerbebauten, Tankstellen dokumentiert hat.<br />

Als Resultat dieser Sichtung der urbanen Landschaft<br />

ist die inoffizielle Chronik eines Umbaus<br />

zur postindustriellen Stadt entstanden.<br />

Seit den 1980er-Jahren hat die Entwicklung<br />

zur Dienstleistungsgesellschaft, das heisst, die<br />

Tertiärisierung Zürichs Ränder einer radikalen<br />

Verwertung ausgesetzt. Ein Entwicklungsschub<br />

hat dort grösstenteils spekulativ entstandene<br />

Bebauungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert<br />

überrollt. Während Veränderungen am Zentrum<br />

Zürichs mehrheitlich abprallten, haben Abriss,<br />

Sanierung, Ergänzung die Semantik der noch<br />

vorhandenen vorstädtischen Bebauungen verändert.<br />

Im Verlauf dieser Evolution erfuhr der<br />

urbane Raum eine Umkodierung, die sich vor<br />

allem im Stadtteil Aussersihl beschreiben lässt.<br />

Dort deckt die Arbeit Häuser und Konglomerate<br />

den Zeitraum ab, in dem dieser Prozess stattfand<br />

und an dessen Ende die Gentrifizierung steht.<br />

Wie der Name andeutet, erwies sich im 19.<br />

Jahrhundert die Lage ausserhalb, hinter der Sihl,<br />

dem zweiten Zürcher Fluss, konstituierend für<br />

den Charakter dieser Gegend. Ihre Verarmung<br />

als Industrie- und Proletariergürtel war 1893 ein<br />

Hauptgrund für die Eingemeindung, die Zürich<br />

mit einem Schlag in eine Grossstadt verwandelte.<br />

Als Andrea Helbling ihre Kamera auf Aussersihl<br />

zu richten begann, hatte der Stadtteil seine<br />

Vergangenheit als Arbeiterbezirk mehr oder<br />

weniger hinter sich. In den 1980er-Jahren hatte<br />

eine Entwicklung eingesetzt, bei der seine Liegenschaften<br />

zum zweiten Mal zum Gegenstand<br />

der Spekulation wurden. Unter diesem Druck<br />

entstanden Neubauten und Hybride, Konglomerate<br />

eben, für deren Verrenkungen Andrea<br />

Helbling eine eigene Sensibilität entwickelt hat,<br />

indem sie groteske Massstabsprünge, absurde<br />

Nachbarschaften und bodenlose Hässlichkeiten<br />

in Kompositionen überführt.<br />

Das vorausgeahnte<br />

Verschwinden<br />

Eine hypertrophe Bauspekulation war die Folie,<br />

vor der die Zürcher Hausbesetzerszene in Aussersihl<br />

ihren Kampf gegen Wohnungsnot und<br />

Stadtzerstörung begonnen hatte. Inzwischen


Die Zürcher Architekturfotografin Andrea Helbling fotografiert seit 1993 in ihrer Heimatstadt<br />

ausgewählte Häuser. Es sind diejenigen Bauten, die «bar jeder Exotik» sind,<br />

wie es die Literaturkritikerin Beatrice von Matt formuliert. Wir übersehen sie, finden<br />

sie vielleicht hässlich – und doch bilden auch sie das Gesicht der Stadt.<br />

Dieses Buch präsentiert erstmals Helblings Schwarz-Weiss-Fotografien in einer grossen<br />

Auswahl. Die Bilder befragen Zürichs unauffällige Gebäude nach ihrem architektonischen<br />

und städtebaulichen Stellenwert, nach ihrem Charakter, ihrer Emotionalität und<br />

machen einen historischen Transformationsprozess sichtbar.<br />

Beatrice von Matt betrachtet Helblings Häuser aus der Perspektive der Spaziergängerin<br />

und zeigt die Verbindung zu Stadtmotiven in der Literatur auf. Der Architekturkritiker<br />

André Bideau legt die Entwicklung von Zürichs Architektur, Infrastruktur und den<br />

ökonomischen Druck auf die Bauten dar. Nadine Olonetzky ordnet Helblings Langzeitprojekt<br />

in die Geschichte der Architekturfotografie ein.<br />

17 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

200 auffällig unauffällige Gebäude<br />

in der Stadt Zürich<br />

Ein Porträt Zürichs, wie es bislang<br />

noch keines gab<br />

Ein weit gefasster Blick auf Zürich<br />

abseits der Postkartenidylle<br />

Eine fotografische Erkundung<br />

der Stadtentwicklung<br />

Andrea Helbling<br />

Vertreter der Gattung Haus<br />

Die erste Monografie zum Werk<br />

der Fotografin Andrea Helbling<br />

Zürich 1993 –2016<br />

Mit Beiträgen von<br />

André Bideau, Beatrice von Matt<br />

und Nadine Olonetzky<br />

Gestaltet von Bonbon<br />

Gebunden<br />

ca. 280 Seiten, ca. 200 sw<br />

Abbildungen<br />

ca. 23 × 28 cm<br />

978-3-85881-516-3 Deutsch<br />

ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erscheint im März <strong>2017</strong><br />

Andrea Helbling, geboren 1966,<br />

studierte Fotografie an der Hochschule<br />

für Gestaltung und Kunst<br />

Zürich (heute ZHdK). Seit 1995<br />

ist sie als freischaffende Architekturfotografin<br />

tätig.<br />

André Bideau ist Architekturkritiker,<br />

-theoretiker und Dozent mit<br />

Lehrtätigkeit an verschiedenen<br />

Universitäten und Architekturschulen<br />

in Europa und den USA.<br />

Beatrice von Matt, bis 1995<br />

Feuilletonredaktorin der Neuen<br />

Zürcher Zeitung, ist freie Autorin<br />

und Literaturkritikerin.<br />

Nadine Olonetzky schreibt für<br />

die NZZ am Sonntag über Fotografie<br />

und ist Lektorin im Verlag<br />

<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong>.<br />

ISBN 978-3-85881-516-3<br />

9 783858 815163


49<br />

7


Alfons Rohrer (1925–1998) war Wirt im Gasthaus Bahnhof in Sachseln, einer klassischen<br />

Schweizer Dorfbeiz. Zugleich war er auch ein begabter und unermüdlicher Fotograf,<br />

sodass sich in seinem Nachlass rund 14000 Diapositive befinden. Nicht das<br />

künstlerische Bild war Rohrers Ziel, sondern das Festhalten von Eindrücken, Momenten<br />

und Situationen, vom Vergänglichen quasi für immer. Die Aufnahmen bezeugen<br />

seine Begeisterung für das Motiv, seine Freude über die jeweiligen Begegnungen und<br />

Ereignisse. Die gezeigten Posen sind aus einer anderen, einer prädigitalen Zeit, als man<br />

sich noch geehrt fühlte, ein Bild wert zu sein.<br />

Die in diesem Buch zusammengetragenen Aufnahmen, Dokumente aus mehr als fünf<br />

Jahrzehnten eines Dorflebens, lösen beim Betrachter unmittelbar ein nostalgisches Gefühl<br />

aus und laden zur Auseinandersetzung mit der persönlichen Vergangenheit und<br />

den eigenen Erinnerungen ein.<br />

19 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Ein Stück wiederentdeckte Heimat:<br />

die Fotografien eines Dorfwirts<br />

Alfons Rohrer – Heimat<br />

Ein Fotoalbum<br />

Präsentiert erstmals das Werk<br />

des Amateurfotografen Alfons<br />

Rohrer<br />

Zeigt über mehrere Jahrzehnte<br />

das ländliche Leben im Herzen<br />

der Schweiz vom Standpunkt des<br />

Gastwirts, einer Schlüsselfigur<br />

des Dorflebens<br />

Eine Einladung, sich mit persönlicher<br />

Vergangenheit und eigener<br />

Erinnerung auseinanderzusetzen<br />

Herausgegeben von<br />

Heinz Anderhalden<br />

Mit Beiträgen von<br />

Martina Clavadetscher und<br />

Sylvie Henguely<br />

Gestaltet von Heinz Anderhalden<br />

Gebunden<br />

ca. 240 Seiten, ca. 200 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 16,6 × 22,8 cm<br />

978-3-85881-539-2<br />

Deutsch / Französisch<br />

ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />

Erscheint im Januar <strong>2017</strong><br />

Heinz Anderhalden, geboren 1981<br />

in Sarnen, bildete sich an der<br />

Hochschule der Künste in Bern<br />

zum Grafikdesigner aus. Lebt und<br />

arbeitet nach Aufenthalten u.a. in<br />

Paris seit 2011 wieder als selbstständiger<br />

Grafiker in Sarnen. Seit<br />

2012 hat er den fotografischen<br />

Nachlass seiner Grossvaters Alfons<br />

Rohrer aufgearbeitet.<br />

Martina Clavadetscher, geboren<br />

1979, studierte Germanistik, Linguistik<br />

und Philosophie. Lebt seit<br />

2006 als Dramatikerin und Kolumnistin<br />

für das Schweizer Radio<br />

SRF in der Zentralschweiz. 2014<br />

erschien ihr erster Roman Sammler.<br />

ISBN 978-3-85881-539-2<br />

Sylvie Henguely, geboren 1968,<br />

studierte Kunstgeschichte, Romanistik<br />

und Anglistik. Sie arbeitete<br />

u.a. am Musée de l’Elysée in Lausanne,<br />

am Institut suisse pour la<br />

conservation de la photographie<br />

(ISCP) in Neuchâtel und 2001–<br />

2016 für die Fotostiftung Schweiz<br />

in Winterthur.<br />

9 783858 815392


Walter Mittelholzer (1894–1937), Flugpionier und einer der Mitbegründer der Swissair,<br />

ist vor allem als grossartiger Luftfotograf bekannt. Insbesondere seine Aufnahmen<br />

der Schweizer Alpen sind bis heute vielfach präsent. Weniger bekannt sind Mittelholzers<br />

Flugexpeditionen ins Ausland, mit denen er sich auch als gewiefter Medienunternehmer<br />

erwies. Die Bilder seiner Reisen nach Spitzbergen, ins damalige Persien oder<br />

Abessinien vermarktete er auf allen Kanälen: in Büchern, Filmen und in der Presse.<br />

Der Durchbruch gelang Mittelholzer mit dem Afrikaflug 1926/27 im Wasserflugzeug<br />

Switzerland von Zürich nach Kapstadt. Mittelholzers Flüge wurden von wichtigen Industriellen<br />

und Bankiers jener Zeit finanziell unterstützt und hatten die erklärte Absicht,<br />

die Luftfahrt in der Schweiz populär zu machen.<br />

Der neue Band der Reihe Bilderwelten betrachtet Mittelholzers Medienproduktionen<br />

neu. Über 200 herausragende Bilder aus seinem Archiv werden wieder von einem<br />

ausführlichen Einführungsessay begleitet, der nach dem Afrikabild des Flug- und<br />

Foto pioniers fragt und erzählt, wie die Swissair vor einer weitgehend kolonialistischen<br />

Kulisse abhob.<br />

20 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Weiterhin lieferbar:<br />

Die Welt im Taschenformat<br />

Die Postkartensammlung<br />

Adolf Feller<br />

978-3-85881-339-8<br />

Swissair Souvenirs<br />

Das Fotoarchiv der Swissair<br />

978-3-85881-359-6<br />

Forschung im Fokus<br />

Wissenschaftsfotografie aus<br />

dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek<br />

978-3-85881-395-4<br />

Swissair Luftbilder<br />

Das Luftbildarchiv der Swissair<br />

978-3-85881-429-6<br />

Fotomosaik Schweiz<br />

Das Archiv der Pressebildagentur<br />

Comet Photo AG<br />

978-3-85881-465-4<br />

Ferne Länder aus der Luft: der Flugpionier<br />

Walter Mittelholzer als Medienunternehmer<br />

Kaspar Surber<br />

Walter Mittelholzer revisited<br />

Zeigt eine grosse Auswahl herausragender<br />

Bilder von Walter<br />

Mittelholzers Flugexpeditionen<br />

in ferne Länder<br />

Der Text stellt Mittelholzers<br />

Wirken als Fotograf und Medienunternehmer<br />

in den Kontext<br />

der Zeit und fragt nach dessen<br />

Afrikabild<br />

Aus dem Fotoarchiv von Walter Mittelholzer<br />

Bilderwelten. Fotografien aus<br />

dem Bildarchiv der ETH-Bibliothek,<br />

Band 6<br />

Herausgegeben von<br />

Michael Gasser und Nicole Graf<br />

Gestaltet von Hi – Visuelle<br />

Gestaltung<br />

Gebunden<br />

ca. 192 Seiten, ca. 200 sw<br />

Abbildungen<br />

20 × 26 cm<br />

978-3-85881-543-9<br />

Deutsch / Englisch<br />

ca. sFr. 59.– | € 58.–<br />

Michael Gasser ist Leiter der<br />

Archive der ETH-Bibliothek in<br />

Zürich.<br />

Nicole Graf ist Leiterin des Bildarchivs<br />

der ETH-Bibliothek in<br />

Zürich.<br />

Kaspar Surber ist stellvertretender<br />

Redaktionsleiter Kultur der<br />

Schweizer Wochenzeitung WOZ<br />

und Redaktor beim Ostschweizer<br />

Kulturmagazin Saiten.<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-543-9<br />

9 783858 815439


Thomas Kern, geboren 1965, gehört zu den herausragenden Schweizer Reportagefotografen.<br />

Seit 1997 fotografiert er immer wieder in Haiti – ausschliesslich analog und in<br />

Schwarz-Weiss. Entstanden ist ein beeindruckender Fotoessay, der ein differenziertes<br />

und emotional ergreifendes Bild des Karibikstaats entwirft. Seit seiner hoffnungsvollen<br />

Gründung durch aufständische Sklaven 1804 wird Haiti immer wieder von politischen<br />

und sozialen Krisen sowie von Erdbeben heimgesucht. Kern porträtiert das Land mit<br />

all seinen Sonnen- und Schatten seiten – und zeigt ein Leben jenseits der Schreckensmeldungen,<br />

welche die Berichterstattung dominieren.<br />

Dieses vierteilige Buch präsentiert mit einer Auswahl aus Thomas Kerns Langzeitprojekt<br />

die ewigen Befreiungsversuche der Haitianer aus ihrer Not – und einen lebensprallen<br />

Alltag. Der Bildteil wird begleitet von drei Heften (jeweils in Deutsch, Englisch<br />

und Kreolisch): sachkundige Texte des Fotografen, die Innensicht auf Kultur und<br />

Si tuation Haitis von der angesehenen haitianischen Schriftstellerin Yanick Lahens und<br />

die Aussensicht auf Politik und Geschichte des Landes vom Schweizer Publizisten<br />

Georg Brunold.<br />

21 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Himmel und Hölle auf Erden<br />

Haiti<br />

Die endlose Befreiung<br />

Eine einmalig umfassende<br />

Darstellung des Lebens und der<br />

Kultur der Menschen auf Haiti<br />

Erste Publikation von Thomas<br />

Kerns Haiti-Fotoprojekt<br />

Erscheint zur gleichnamigen<br />

Ausstellung in der Fotostiftung<br />

Schweiz in Winterthur (bis 19. Februar<br />

<strong>2017</strong>)<br />

Fotografien von Thomas Kern<br />

Mit Beiträgen von<br />

Georg Brunold, Thomas Kern<br />

und Yanick Lahens<br />

Gestaltet von Hi – Visuelle<br />

Gestaltung<br />

Vier Teile im Schuber, Broschur<br />

Total 628 Seiten, 1 farbige und<br />

142 sw Abbildungen<br />

11 × 16,5 cm<br />

978-3-85881-515-6<br />

Deutsch / Englisch / Kreolisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–<br />

Lieferbar<br />

Haiti · Die endlose Befreiung<br />

Haiti · The Perpetual Liberation<br />

Haiti<br />

Die endlose Befreiung<br />

Haiti<br />

texte zu<br />

The<br />

den Fotografien<br />

Perpetual Liberation<br />

von Thomas Kern<br />

ayiti<br />

texts accompanying<br />

Liberasyon<br />

the Photographs<br />

pou tout<br />

by Thomas Kern<br />

tan gen tan<br />

ayiti · Liberasyon pou tout tan gen tan<br />

<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

tèks pou imaj Thomas Kern yo Haiti · The Perpetual Liberation<br />

<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Thomas Kern publiziert seine<br />

Fotografien in renommierten<br />

Zeitungen, Zeitschriften und Fotomagazinen<br />

und wurde u. a. mit<br />

dem World Press Photo Award und<br />

dem Swiss Press Photo Award ausgezeichnet.<br />

Georg Brunold ist freier Publizist.<br />

Er war u.a. Afrikakorrespondent<br />

der Neuen Zürcher Zeitung und<br />

als stellvertretender Chefredaktor<br />

des Du verantwortlich für die Ausgabe<br />

Nr. 680 über Haiti, die in<br />

Zusammenarbeit mit Thomas Kern<br />

entstand.<br />

Yanick Lahens lebt und arbeitet als<br />

Schriftstellerin und Radiomoderatorin<br />

in Port-au-Prince. 2014<br />

wurde sie mit dem französischen<br />

Literaturpreis Prix Fémina ausgezeichnet,<br />

2015 mit dem Prix<br />

Joseph D. Charles.<br />

ISBN 978-3-85881-515-6<br />

9 783858 815156


Bushaltestellen, Toilettenhäuschen, Briefkästen, Tankstellen: Beiläufig nehmen wir sie<br />

wahr, nutzen sie, vergessen sie sofort wieder. In der kleinen Schweiz ist die Landschaft<br />

gespickt mit Objekten, die bestimmten Zwecken dienen, mit Bänken, Schildern, Telefonzellen<br />

etwa. Das grosse Amerika ist unverbauter und viel weitläufiger, doch auch dort<br />

ist die Landschaft unter Druck, von Strassen durchschnitten und voller industriell gefertigter<br />

Gegenstände.<br />

Der Fotograf Roland Iselin hat auf seinem Unguided Road Trip durch die Schweiz und<br />

durch Amerika, seine zweite Heimat, viele gemeinsame Motive gefunden: Kuhgatter,<br />

Schützenhäuser, Gedenkkreuze für Verkehrsopfer, Rastplätze. Und weil die Möblierung<br />

einer Landschaft nicht zufällig ist, ist sie auch Zeichen für den Zustand einer Gesellschaft.<br />

Über Iselins Bilder werden Werte und Ideale sowie der verhaltenssteuernde<br />

Charakter aller gestalteten Orte sichtbar.<br />

23 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Robidog und Gasoline Station – die Schweiz<br />

und die USA im Doppelporträt<br />

Eine fotografische Feldstudie<br />

zur Gestaltung von Landschaften<br />

und Lebensräumen<br />

Die USA und die Schweiz im<br />

Doppelporträt mit spezifischer<br />

Perspektive<br />

Erste Monografie über Roland<br />

Iselins Projekt zur Möblierung<br />

der Landschaft<br />

Roland Iselin – Unguided Road Trip<br />

Herausgegeben und mit Texten<br />

von Nadine Olonetzky<br />

Gestaltet von Katarina Lang<br />

Gebunden<br />

ca. 196 Seiten, ca. 140 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 25,5 × 24 cm<br />

978-3-85881-517-0<br />

Deutsch / Englisch<br />

ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

Roland Iselin, geboren 1958 in<br />

Kreuzlingen, studierte an der Fotoklasse<br />

der Zürcher Hochschule der<br />

Künste ZHdK und an der School<br />

of Visual Arts in New York. Seine<br />

Fotografien sind in Ausstellungen<br />

zu sehen und in mehreren Kunstsammlungen<br />

vertreten.<br />

Nadine Olonetzky, geboren 1962<br />

in Zürich, schreibt u. a. für die<br />

NZZ am Sonntag über Fotografie<br />

und ist Lektorin im Verlag Schei d -<br />

egger & <strong>Spiess</strong>.<br />

ISBN 978-3-85881-517-0<br />

9 783858 815170


4<br />

24<br />

26<br />

29<br />

5<br />

21<br />

8<br />

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9<br />

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First of all, it was the name of the city, and second, the<br />

vague notion of what it might look like, that motivated me<br />

to travel to Bilbao for the first time in 1988. Having just<br />

completed my photography training and hardly seen anything<br />

of the world, I longed to travel and go on an adventure.<br />

Since my budget was extremely modest, I had no<br />

alternative but to seek out places that were both exotic<br />

and practically on my own doorstep, namely in Europe.<br />

Equipped with an old Nikon and a few black-and-white films, I set out to the Basque<br />

region. Eventually, the train and bus journey would make me feel like I was on a trip<br />

around the world.<br />

My first tours of Bilbao and its industrial zones can only be described as extremely<br />

disturbing. Never before in my young life had I seen anything like it: the smoking<br />

and fire-spewing chimneys of the furnaces, the slowly rusting freighters in the oily<br />

slurry of the Ria, and densely stacked, dilapidated, and soot-covered apartment<br />

blocks, which, as I noticed with shock, were actually still inhabited. What I saw there<br />

had nothing at all to do with my quaint little homeland, although looking at the undulating<br />

green of the surrounding countryside, it reminded me of the Alpine foothills.<br />

But the landscape similarities only served to confuse my senses all the more.<br />

Naturally, to me this scenery was at least as fascinating as it was intimidating.<br />

The industrial plants, which resembled the gates of hell, were one aspect, while the<br />

nocturnal activities of the Basque nationalists and left-wing radicals were another.<br />

As soon as darkness descended, when the shops closed in the Old Town, the<br />

Casco Viejo became their domain. Basque punk and ska music boomed from the<br />

bars, which were wallpapered in ETA propaganda posters. As soon as a few of the<br />

boys had had enough to drink, they would set out to provoke<br />

the policemen stationed nearby, who in turn seemed merely<br />

to have been waiting for an opportunity to fire their rubber<br />

bullets in the direction of the bars.<br />

By the end of my first Bilbao trip I knew I would be coming back<br />

as soon as I could. I had the sense of having stumbled upon a<br />

priceless treasure perfectly suited to me: a city that interested<br />

no one, no foreign photographers far and wide, leaving the<br />

whole playing field to me. It was a good job, too, because I was<br />

convinced that I could learn about real photography there.<br />

The aim of my next visits was to gain an insider perspective of<br />

the city and its surrounding region, which required contacts<br />

with the locals and the odd permit. For instance, I was desperate<br />

to visit the Altos Hornos de Viscaya, the gigantic furnaces<br />

of Sestao. To my surprise, that posed no problem, and<br />

in 1997 it was equally simple to get permission to photograph the Guggenheim Museum<br />

building site. The museum’s construction marked the beginning of a new era<br />

in Bilbao. The city’s spectacular calling card was built according to a bold design by<br />

bilbao<br />

Roger Wehrli<br />

Zum einen war es der Name der Stadt, zum andern die vage Vorstellung davon, wie<br />

es dort aussehen könnte, was mich 1988 zu meiner ersten Bilbao-Reise veranlasste.<br />

Eben erst die Fotografenausbildung beendet, noch kaum etwas von der Welt<br />

gesehen, dürstete es mich nach Reisen und Abenteuern. Da mein Budget äusserst<br />

bescheiden war, blieb mir nichts anderes übrig, als die Exotik quasi vor der Haustüre<br />

zu entdecken, also in Europa.<br />

Ausgerüstet mit einer alten Nikon und ein paar Schwarz-Weiss-Filmen machte ich<br />

mich auf den Weg ins spanische Baskenland. Die Anreise mit Zug und Bus gab mir<br />

letztendlich doch das Gefühl, eine kleine Weltreise unternommen<br />

zu haben.<br />

Die ersten Rundgänge durch Bilbao und seine Industriezonen<br />

waren zutiefst verstörend. Nie zuvor in meinem jungen<br />

Leben hatte ich etwas Derartiges gesehen. Die rauchenden<br />

und Feuer speienden Kamine der Hochöfen, die<br />

in der öligen Kloake der Ria vor sich hin rostenden Frachtschiffe,<br />

dicht an dicht stehende heruntergekommene,<br />

russgeschwärzte Mietskasernen, die zu meinem Entsetzen tatsächlich noch bewohnt<br />

waren. Was ich hier zu Gesicht bekam, hatte mit meiner putzigen Heimat so<br />

gar nichts gemein. Wenn ich jedoch das hügelige grüne Umland betrachtete, fühlte<br />

ich mich an eine Gegend in den Voralpen erinnert. Aber diese landschaftliche Ähnlichkeit<br />

verwirrte meine Sinne nur noch mehr.<br />

Natürlich faszinierte mich dieses Szenario mindestens so sehr, wie es mich einschüchterte.<br />

Die an eine Höllenpforte gemahnende Industrie war das eine, die nächtlichen Aktionen<br />

der baskischen Nationalisten und Autonomen das andere. Mit Einbruch der<br />

Dunkelheit, wenn die Geschäfte in der Altstadt schlossen, wurde der Casco Viejo<br />

zu ihrem Hoheitsgebiet. Aus den mit ETA-Propagandaplakaten tapezierten Bars<br />

dröhnte baskischer Punk und Ska, und wenn einige der Jungs genug getrunken<br />

hatten, zogen sie los, um die in der Nähe stationierten Polizisten zu provozieren.<br />

Die schienen nur darauf zu warten, ihre Gummigeschosse in Richtung der Bars abfeuern<br />

zu können.<br />

Am Ende meiner ersten Bilbao-Reise wusste ich, dass ich so schnell wie möglich<br />

zurückkehren würde. Ich hatte das Gefühl, auf einen kostbaren Schatz gestossen<br />

zu sein, wie gemacht für mich. Eine Stadt, für die sich niemand<br />

interessierte, kein ausländischer Fotograf weit breit, ich hatte<br />

die ganze Spielwiese für mich alleine. Das war auch gut so,<br />

denn ich war überzeugt, dass ich hier das wirkliche Fotografieren<br />

erlernen konnte.<br />

Ziel meiner nächsten Besuche war, eine Innenansicht der<br />

Stadt und ihres Umlands zu erlangen. Das erforderte Kontakte<br />

zur Bevölkerung und die eine oder andere Genehmigung.<br />

So wollte ich unbedingt die „Altos Hornos de Viscaya“<br />

besuchen, die gigantischen Hochöfen von Sestao. Zu meiner<br />

Überraschung war das kein Problem. Ebenso verhielt es sich<br />

mit der Bewilligung für das „Guggenheim-Museum“, dessen<br />

Baustelle ich 1997 fotografieren durfte. Der Bau des Museums<br />

markierte den Beginn einer neuen Epoche in Bilbao. Auf<br />

dem seit Jahren brachliegenden Grundstück der „Euskalduna-Werft“<br />

entstand nach den kühnen Plänen Frank Gehrys das spektakuläre Aushängeschild<br />

der Stadt. Eine rege Bautätigkeit erfasste das Stadtzentrum. Moderne<br />

Glaspaläste reckten sich immer höher in den Himmel, eine Untergrundbahn ersetzte<br />

Bilbao 1994<br />

Bilbao 1988 Die Eröffnung der Eisenbahnlinie, welche Bilbao mit den Hochöfen in Sestao<br />

und den Eisenerzminen in Gallarta verband, markiert im Jahre 1857 den Beginn des industriellen<br />

Zeitalters. / In 1857, the opening of the railway line connecting Bilbao to the furnaces<br />

in Sestao and the iron ore mines in Gallarta marked the beginning of the industrial age.<br />

Zwischen 1880 und 1890 wuchs die Bevölkerung Bilbaos von 10 000 auf<br />

80 000 Einwohner. / Between 1880 and 1890, the population of Bilbao<br />

grew from 10,000 to 80,000 inhabitants.<br />

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25<br />

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22<br />

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Bilbao 1993<br />

Bilbao 1997<br />

Bilbao 1999 Ein regnerischer Nachmittag im Geschäftsviertel.<br />

/ A rainy afternoon in the business quarter.<br />

29


Bilbao, die baskische Metropole, galt in den 1980er-Jahren noch als die wohl schmutzigste<br />

Stadt Spaniens. 1993 begann eine radikale Neuorientierung weg von der Industrie-<br />

und hin zur Dienstleistungs- und Kulturstadt. Architekten von Weltruf wie Santiago<br />

Calatrava, Norman Foster oder Frank O. Gehry wurden beauftragt, ikonische<br />

Bauwerke zu schaffen. Besonders Gehrys Guggenheim-Museum war als Aushängeschild<br />

des modernen Bilbao gedacht. Und tatsächlich gelang es, die Stadt zu einem neuen<br />

kulturellen Zentrum Spaniens aufblühen zu lassen – Bilbao hat die Chance seiner Krise<br />

genutzt. Die industrielle Vergangenheit ist jedoch nach wie vor sicht- und spürbar und<br />

verleiht dem Ort seinen eigentümlichen Charme.<br />

Der Schweizer Fotograf Roger Wehrli hat zwischen 1988 und 2014 den Wandel und die<br />

Neuerfindung Bilbaos in einem Langzeitprojekt fotografisch dokumentiert. Seine<br />

Schwarz-Weiss-Bilder erzählen diese spannende und besondere Geschichte, die als Beispiel<br />

für viele andere Industriestädte Europas gelten kann.<br />

25 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Vom Industriemoloch zur Kulturhauptstadt –<br />

die Geschichte eines urbanen Wandels<br />

Roger Wehrli – Bilbao<br />

Bilbao gehört heute zu den<br />

meistbesuchten Städten Europas<br />

Eine Langzeitdokumentation von<br />

Bilbaos beispielhaftem Wandel<br />

von einer Industrie- zu einer<br />

Dienstleistungs- und Kulturstadt<br />

Präsentiert erstmals umfassend<br />

Roger Wehrlis Bilbao-Projekt<br />

Fotografien seit 1988<br />

Mit Beiträgen von Roger Wehrli<br />

und Ibon Zubiaur<br />

Gestaltet von 2xGoldstein<br />

Gebunden<br />

160 Seiten, 80 sw Abbildungen<br />

17 × 24 cm<br />

978-3-85881-535-4<br />

Deutsch / Englisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

Roger Wehrli, geboren 1965, lebt<br />

und arbeitet als freischaffender<br />

Fotograf im schweizerischen Baden.<br />

Sein Arbeitsschwerpunkt sind<br />

Reportagen und Dokumentationen<br />

sowie Porträts. Seine Fotografien<br />

erscheinen in verschiedenen Zeitungen<br />

und Zeitschriften, u.a. in<br />

Neue Zürcher Zeitung, Sonntagszeitung,<br />

Der Bund, Die Weltwoche,<br />

Chrismon.<br />

Ibon Zubiaur, geboren 1971 in<br />

Getxo bei Bilbao, lebt als Autor<br />

und Übersetzer in Berlin. 2008–<br />

2013 war er Leiter des Instituto<br />

Cervantes in München. Er übersetzte<br />

zahlreiche klassische und<br />

neuere deutsche Autoren ins Spanische.<br />

2015 erschien sein Buch Wie<br />

man Baske wird. Über die Erfindung<br />

einer exotischen Nation.<br />

ISBN 978-3-85881-535-4<br />

9 783858 815354


Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch, ist eine der grössten Metropolen der Welt –<br />

und ein Theater des Absurden. Die einstige, gelegentlich als «Venedig des Ostens» bezeichnete<br />

Gartenstadt verabschiedete sich durch das rapide Bevölkerungswachstum von<br />

rund 400 000 im Jahr 1950 auf geschätzte 16,8 Mio. Einwohner 2015 von jeglicher<br />

Ordnung oder Nachhaltigkeit. Gläserne Wolkenkratzer und Luxusautos wecken ein<br />

Trugbild, hinter dem sich faszinierende Schicksale und unentdeckte Realitäten verbergen.<br />

Die Fotografien des Architekten Kashef Chowdhury sind Skizzen des Lebens in den<br />

dunklen Gassen und an unzugänglichen Flussufern, aufgenommen aus der Rikscha oder<br />

von Hausdächern herab, mitten in der Nacht oder im stärksten Monsunregen. Das<br />

Streiflicht eines Transporters, derart getarnt vor Dieben, dass er kaum sichtbar ist. Eine<br />

Frau wäscht und trocknet Plastikplanen zum Wiederverkauf. Arbeiter liegen spätmorgens<br />

wie leblos in den Strassen. Ein blinder Sänger singt geheimnisvolle Liebeslieder.<br />

Die 35 ausdrucksstarken Fotografien Chowdhurys ergeben eine bedrückende Spurensuche<br />

nach existenzialistischen Manifestationen des Lebens.<br />

27 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Die Stadt Dhaka in Fotografien<br />

des Architekten Kashef Chowdhury<br />

Dhaka<br />

Ein sehr persönlicher Blick auf<br />

eine der grössten Metropolen<br />

der Welt in bisher unveröffentlichten<br />

Fotografien<br />

Kashef Chowdhury ist einer der<br />

bekanntesten Architekten Südasiens<br />

Memories or Lost<br />

Fotografien und Text von<br />

Kashef Chowdhury. Mit einem<br />

Interview von Philip Ursprung<br />

Gestaltet von Bruno Margreth<br />

Gebunden<br />

ca. 72 Seiten, ca. 35 sw<br />

Abbildungen<br />

ca. 24 × 32 cm<br />

978-3-85881-787-7 Englisch<br />

ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />

Kashef Chowdhury führt in Dhaka<br />

sein Architekturbüro URBANA,<br />

das seit 1995 ein international viel<br />

beachtetes und preisgekröntes<br />

Werk geschaffen hat. Sein Friendship<br />

Centre in Gaibandha, Bangladesch,<br />

wurde auf der Architekturbiennale<br />

von Venedig 2016<br />

ausgestellt und mit dem Aga Khan<br />

Architecture Award 2016 ausgezeichnet.<br />

Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-787-7<br />

9 783858 817877


Day after Reading beschäftigt sich mit unserem heutigen Medienkonsum, mit der Art,<br />

wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Von September bis Dezember 2016,<br />

während der heissen Endphase des Wahlkampfs bis unmittelbar nach den Präsidentschaftswahlen<br />

in den USA, bereiste der Schweizer Buchgestalter Ludovic Balland die<br />

Vereinigten Staaten. Zusammen mit der US-Journalistin Dasha Lisitsina hält er Hoffnungen<br />

und Erwartungen, aber auch Auswirkungen dieses politischen Grossereignisses<br />

fest und zeichnet ein detailreiches Porträt der amerikanischen Wählerinnen und Wähler.<br />

Interviews und Fotoporträts beziehen amerikanische Bürger verschiedenster sozialer<br />

und geografischer Herkunft mit ein, von gewöhnlichen Amerikanern über Personen des<br />

öffentlichen Lebens bis zu Prominenten aller Art. Day after Reading entwirft eine neue<br />

personalisierte Art, das Tagesgeschehen zu dokumentieren und zu konsumieren, in<br />

Zeiten des Überlebenskampfs der traditionellen Medien. Die Nachrichten werden in<br />

ein Verhältnis zum persönlichen Erleben gesetzt und im Alltag des Konsumierenden<br />

verankert. Das Projekt bedient sich verschiedener Kanäle: Zeitungsberichterstattung,<br />

Online-Präsenz, Video- und Audioaufnahmen. Das Buch sowie eine Ausstellung präsentieren<br />

das gesammelte Material.<br />

28 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Wie erleben wir das aktuelle Geschehen<br />

und formen daraus persönliche Erinnerungen?<br />

Day after Reading<br />

Eine völlig neuartige Perspektive<br />

auf die heutige Medienlandschaft<br />

und unsere Medienrezeption<br />

Eine einzigartige Dokumentation<br />

der kontroversen US-Präsidentschaftswahlen<br />

Ein Archiv amerikanischer Alltagsund<br />

Medienkultur<br />

A Road Trip across the United States during the 2016 Election<br />

Herausgegeben von<br />

Ludovic Balland<br />

Mit einem Beitrag von<br />

Dasha Lisitsina. Fotografien<br />

von Ludovic Balland<br />

Gestaltet von Ludovic Balland<br />

Typography Cabinet<br />

Ludovic Balland, geboren 1973 in<br />

Genf, ist ein vielfach ausgezeichneter<br />

Grafikdesigner mit einem Fokus<br />

auf Typografie und Schriftsatz.<br />

Er erarbeitet Gesamtkonzepte für<br />

Publikationen und unterrichtet an<br />

verschiedenen Kunstschulen und<br />

Universitäten.<br />

Gebunden<br />

ca. 256 Seiten, ca. 300 farbige<br />

und 150 sw Abbildungen<br />

ca. 22 × 28 cm<br />

978-3-85881-788-4 Englisch<br />

ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />

Erscheint im März <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-788-4<br />

9 783858 817884


Das Medium Film spielt im Schaffen vieler zeitgenössischer Künstler eine wichtige<br />

Rolle. Sie gestalten damit nicht nur ihre Werke, sondern lassen sich auch vom Prozess<br />

und den Produktionsbedingungen von Filmen inspirieren. Umgekehrt hegen Filmschaffende<br />

ein besonderes Interesse für die bildende Kunst und ihre Schöpfer. Künstlerporträts,<br />

Biopics sowie Werkdokumentationen finden immer wieder ein grosses Publikum,<br />

und die Filme prägen auch die öffentliche Wahrnehmung von bildenden Künstlern.<br />

Cinéma mon amour handelt von dieser wechselseitigen Faszination von Kunst und<br />

Film und knüpft damit an die gleichnamige Ausstellung im Aargauer Kunsthaus sowie<br />

das Filmprogramm Art mon amour an den Solothurner Filmtagen <strong>2017</strong> an. Das Buch<br />

präsentiert Werke internationaler Künstler, die sich mit unterschiedlichen Aspekten von<br />

Kino und Filmschaffen auseinandersetzen. Die Vielfalt der Medien, auf welche die<br />

Künstler zurückgreifen, zeigt, dass die Beschäftigung mit dem Thema weit über das eigentliche<br />

Genre hinausreicht: Zeichnung, Malerei, Fotografie und Skulptur sind ebenso<br />

vertreten wie Video- und Filmarbeiten. Dieses grosszügig bebilderte Buch spürt in sechs<br />

thematischen Schwerpunkten der Anziehung nach, die Film und Kino auf uns ausüben.<br />

29 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Die Liebesgeschichte<br />

zwischen Kunst und Kino<br />

Cinéma mon amour<br />

Kino in der Kunst<br />

Eine reich illustrierte Betrachtung<br />

der Wechselbeziehung zwischen<br />

zeitgenössischer bildender Kunst<br />

und Filmschaffen<br />

Präsentiert eine grosse Auswahl<br />

von Werken schweizerischer und<br />

internationaler Künstlerinnen<br />

und Künstler<br />

Begleitet die Ausstellung<br />

Cinéma mon amour im Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau (22. Januar bis<br />

17. April <strong>2017</strong>) und das Spezialprogramm<br />

Art mon amour im<br />

Rahmen der 52. Solothurner Filmtage<br />

(19. bis 26. Januar <strong>2017</strong>)<br />

Herausgegeben von<br />

Madeleine Schuppli und dem<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,<br />

Erika Balsom, Jenny Billeter,<br />

Steven Cairns, Vinzenz Hediger,<br />

Simon Koenig und Madeleine<br />

Schuppli<br />

Madeleine Schuppli, geboren 1965,<br />

ist Kunsthistorikerin und seit 2007<br />

Direktorin des Aargauer Kunsthauses,<br />

Aarau. Davor war sie<br />

1996–2000 Kuratorin an der<br />

Kunsthalle Basel und 2000–2007<br />

Direktorin des Kunstmuseums<br />

Thun.<br />

Gestaltet von NORM<br />

Broschur<br />

224 Seiten, 140 farbige<br />

Abbildungen<br />

26,4 × 19,8 cm<br />

978-3-85881-541-5<br />

Deutsch / Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Erscheint im Januar <strong>2017</strong><br />

Zeigt Werke von Martin Arnold, Fiona Banner, Marc Bauer, Pierre Bismuth,<br />

Candice Breitz, Janet Cardiff & George Bures Miller, collectif_fact,<br />

ISBN 978-3-85881-541-5<br />

Stan Douglas, Thomas Galler, Christoph Girardet & Matthias Müller,<br />

Teresa Hubbard / Alexander Birchler, Samson Kambalu, Daniela Keiser,<br />

9 783858 815415<br />

Julian Rosefeldt, Sam Taylor-Johnson, Mark Wallinger u.a.


höchsten Bergspitzen der Alpen wurden just zum ersten Mal bestiegen.<br />

1852 war selbst der höchste Berg der Erde bereits wissenschaftlich<br />

vermessen und nach dem ehem. Leiter des Vermessungsamtes,<br />

Sir George Everest, benannt. Kurz danach wurden die Alpenvereine<br />

in Österreich (1862), der Schweiz (1863) und in Deutschland (1869)<br />

gegründet und die durchgreifende touristische Erschließung der<br />

Berge begann. So vermessen, bestiegen und erschlossen waren die<br />

schroffen Alpen nicht mehr „schlechthin groß“. Diese Eigenschaft<br />

aber war es, die Immanuel Kant 1764 mit dem Gefühl des Erhabenen<br />

verknüpft hatte: „Erhaben nennen wir das, was schlechthin groß<br />

ist.“<br />

Es ist insofern signifikant, dass sich die Berge auf den von Loidl<br />

verwendeten Grafiken manchmal fast in den Hintergrund auflösen.<br />

Ihre einstige Erhabenheit scheint dadurch<br />

auch materiell zu schwinden. Die Grafiken<br />

öffnen damit eine Fehlstelle, in die Katharina<br />

Anna Loidl mit ihrer Nachbearbeitung<br />

kunstvoll eingreifen konnte. Ergänzt hat<br />

sie die vorgefundenen Landschaften mit<br />

geometrischen Fremdkörpern, die wie weiße<br />

Riesenkristalle in die Szenen eingebettet<br />

wurden. Zur Herstellung dieser Ergänzungen<br />

verwendete sie die gleichen Werkzeuge, die Friedrich Schiller, 1801<br />

bereits bei der Herstellung der originalen<br />

Druckplatten zum Einsatz kamen: Stichel<br />

und Radiernadel. Behutsam hat Loidl damit<br />

von Teilen des Papiers die Druckerschwärze<br />

abgehoben, bis schließlich ihre abstrakten<br />

weißen Kristallkörper erschienen. Handwerklich<br />

und im Wortsinn sind es damit „Radierungen“ (von lat. radere<br />

„kratzen, wegnehmen, entfernen“). Ideengeschichtlich ist es ein<br />

Weitererzählen des Erhabenen.<br />

Den Topos des Kristallin-Erhabenen kennt die Kunst seit der Zeit der<br />

Romantik. Berühmt ist Caspar David Friedrichs Gemälde „Eismeer<br />

/ gescheiterte Hoffnung“ (1823/24), das ein Schiff inmitten sich<br />

kalt auftürmender Eisschollen zeigt, oder auch Adalbert Stifters<br />

Erzählung „Der Bergkristall“ (1845), die von zwei Kindern handelt,<br />

die sich im Gebirge verlaufen. Später wanderte der kristalline Topos<br />

May we be bound to<br />

the sensual world<br />

by the beautiful,<br />

but freed from it<br />

by the sublime.<br />

of the Alps had just been climbed for the first time then. In 1852 even<br />

the highest mountain in the world had already been scientifically<br />

measured and named after the former Surveyor General of India,<br />

Sir George Everest. Shortly thereafter, Alpine Associations were<br />

founded in Austria (1862), Switzerland (1863) and Germany (1869), and<br />

the thorough development of tourism in the mountains began. Thus<br />

measured, climbed and developed, the rugged Alps were no longer<br />

“absolutely large”. Yet it was this characteristic that Immanuel Kant<br />

had linked with the feeling of the sublime in 1764: “We call sublime<br />

what is absolutely large.”<br />

In this sense it is significant that the mountains<br />

in the graphic works that Loidl uses seem almost<br />

to dissolve in the background sometimes. Their<br />

former sublimeness thus also seems to dwindle<br />

materially. In this way, the graphic works open<br />

up a crack that Katharina Anna Loidl was able<br />

to artfully intervene in with her reworking. She<br />

expanded the found landscapes with geometrical<br />

foreign bodies, which are embedded in the<br />

scenes like giant white crystals. To produce<br />

these expansions she used the same tools that<br />

were already employed to produce the original<br />

printing plates: graver and etching needle. With<br />

these Loidl carefully separated the printing ink<br />

from parts of the paper, until her abstract white<br />

crystal bodies finally appeared. In terms of craft,<br />

this type of technique involves making incisions, removing. In terms<br />

of the history of ideas, it is a matter of continuing the story of the<br />

sublime.<br />

The topos of the crystalline sublime is familiar to art since the<br />

Romantic period. There is the famous painting by Caspar David<br />

Friedrich, The Sea of Ice / The Wreck of Hope (1823/24), which<br />

shows a ship in the midst of a heap of shards of an ice floe, or<br />

Adalbert Stifter’s story Rock Crystal (1845) about two children lost<br />

in the mountains. Later the crystalline topos wandered through<br />

the architectural visions of Paul Scheerbart and Bruno Taut into<br />

N° 19<br />

N°20<br />

N°05<br />

N°06<br />

N°44<br />

N°05<br />

N°06


Die österreichische Künstlerin Katharina Anna Loidl, geboren 1978, hat für ihr Projekt<br />

Landschafts radierungen Stahlstiche von Schweizer Alpenlandschaften aus den 1830er-<br />

Jahren zusammengetragen. Diese Drucke bearbeitete sie dann mit Gravurnadel und<br />

Stichel. Durch vorsichtiges Entfernen der Drucktinte löscht sie einzelne Bereiche der<br />

Landschaften vom Papier und ersetzt sie durch geometrische (Fremd-)Körper. Die Einfachheit<br />

dieser Formen sowie das Weglassen jeglicher architektonischer Details ermöglichen<br />

es dem Betrachter, sich industrielle Strukturen, Wohngebäude oder Sportanlagen<br />

als Ergänzungen oder aber Störfaktoren in der idyllischen Landschaft vorzustellen.<br />

Loidl verweist so auf aktuelle Diskurse zur Be- und Verbauung des Alpenraums sowie<br />

den Konflikt zwischen Nutzung und Erhaltung von Landschaften in einer globalisierten<br />

Welt. Ihre Werkreihe beschäftigt sich mit den Alpen und den Folgen, welche deren<br />

wirtschaftliche Nutzung mit sich bringt. Die Texte befassen sich mit dem sublimen,<br />

kristallinen Charakter von Loidls Arbeit und mit Aspekten der Romantik als Fundus,<br />

der Wahrnehmung von Landschaft und der Kunst der Wiederholung.<br />

31 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Überwältigung, Idylle und Wandel:<br />

Katharina Anna Loidl hinterfragt<br />

Alpenromantik<br />

Präsentiert eine neue Werkserie<br />

der österreichischen Künstlerin<br />

Katharina Anna Loidl<br />

Ein visueller Beitrag im Spannungsfeld<br />

zwischen Nutzung und<br />

Erhaltung der alpinen Landschaft<br />

Landschaftsradierungen<br />

Katharina Anna Loidl<br />

Mit Beiträgen von Vitus Weh<br />

und Paolo Bianchi<br />

Gestaltet von<br />

Katharina Anna Loidl<br />

Gebunden<br />

ca. 64 Seiten, ca. 54 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 27 × 21 cm<br />

978-3-85881-530-9<br />

Deutsch / Englisch<br />

ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />

Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />

Katharina Anna Loidl lebt und<br />

arbeitet als Künstlerin in Linz.<br />

Sie studierte Experimentelle Gestaltung<br />

/ Bildende Kunst und<br />

Kulturwissenschaften an der<br />

Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeiten<br />

im Bereich Fotografie, Video,<br />

Objekt und Installation wurden<br />

in internationalen Ausstellungen<br />

präsentiert.<br />

Vitus Weh ist Kulturwissenschaftler,<br />

Ausstellungsmacher und<br />

Museumsplaner in Wien.<br />

Paolo Bianchi ist freier Kurator für<br />

zeitgenössische Kunst und Kunst<br />

im öffentlichen Raum. Dozent an<br />

der ZHdK in Zürich und Autor bei<br />

Kunstforum International.<br />

ISBN 978-3-85881-530-9<br />

9 783858 815309


1905 malte Edvard Munch (1863–1944) mehrere Bildnisse der Familie des Chemnitzer<br />

Textilindustriellen Herbert Esche. Die meisten dieser Bilder befinden sich seit Längerem<br />

als Dauerleihgabe der Herbert Eugen Esche-Stiftung im Kunsthaus Zürich. 2015 konnte<br />

ein weiteres zentrales Werk der Gruppe, das Porträt der Mutter Hanni Esche – ein<br />

Meilenstein in der Entwicklung von Munchs farbigem reifem Stil –, erworben werden.<br />

Entstanden sind die Gemälde für die berühmte Villa Esche, die der belgische Meister<br />

des Jugendstils Henry van de Velde 1902/03 für die Familie erbaut hatte. Das Buch<br />

präsentiert und erläutert Munchs Esche-Bildnisse und dokumentiert deren Platz in der<br />

Chemnitzer Villa fotografisch. Es illustriert zudem den Kontext der Familiensammlung,<br />

die ein für den avantgardistischen Geschmack um 1900 paradigmatisches Ensemble<br />

bildet, wie es sich nur selten erhalten hat.<br />

32 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Die Bildnisse der Familie Esche:<br />

ein Meilenstein in der künstlerischen<br />

Entwicklung Edvard Munchs<br />

Präsentiert die herausragende<br />

Werkgruppe der Familienbildnisse<br />

Esche von Edvard Munch<br />

und die berühmte Villa Esche<br />

von Henry van de Velde<br />

Erscheint zur gleichnamigen<br />

Ausstellung im Kunsthaus Zürich<br />

(bis 26. Februar <strong>2017</strong>)<br />

Edvard Munch und die Familie Esche<br />

Die Bildnisse, die Sammlung<br />

Herausgegeben vom<br />

Kunsthaus Zürich<br />

Mit Beiträgen von Lukas Gloor<br />

und Christian Klemm<br />

Gestaltet von Ralf Klöden<br />

Broschur<br />

112 Seiten, 49 farbige<br />

Abbildungen<br />

17 × 23,5 cm<br />

978-3-85881-544-6 Deutsch<br />

sFr. 19.– | € 19.–<br />

Lieferbar<br />

Lukas Gloor, geboren 1952,<br />

Kunsthistoriker und seit 2002<br />

Direktor der Stiftung Sammlung<br />

E.G. Bührle in Zürich. Davor Mitarbeit<br />

u.a. am Kunstmuseum Basel<br />

und am Schweizerischen Institut<br />

für Kunstwissenschaft SIK-ISEA in<br />

Zürich.<br />

Christian Klemm, geboren 1946,<br />

Kunsthistoriker und Geschäftsführer<br />

der Alberto Giacometti-<br />

Stiftung. 1982–2011 Sammlungskonservator<br />

des Kunsthaus Zürich,<br />

ab 1995 auch dessen Vizedirektor.<br />

ISBN 978-3-85881-544-6<br />

9 783858 815446


Sie hat Roman Signer entdeckt, Imi Knoebel und Franz Erhard Walther hatten ihre<br />

ersten Ausstellungen in der Schweiz in ihrer Galerie in St. Gallen: Wilma Lock war<br />

viele Jahre die Betty Parsons der Schweizer Kunstszene. Als sie 1969 ihre Ausstellungsräume<br />

eröffnete, zeigte Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern die wegweisende Ausstellung<br />

When Attitudes Become Form. Junge Künstler entdeckten neue Materialien<br />

und experimentierten mit neuen Formen, die zeitgenössische Kunst erlebte einen internationalen<br />

Epochenwandel. Als Wilma Lock ihre Galerie 2009 schloss, hatte sich der<br />

Kunstmarkt zum globalen Investmentvehikel entwickelt.<br />

Dieses Buch führt am Beispiel von Wilma Locks Ausstellungstätigkeit den kulturellen<br />

Aufbruch und die Veränderungen im Kunstmarkt von den 1960er-Jahren bis in die<br />

Gegenwart vor Augen. Ein Interview mit der Galeristin lässt ihre persönlichen Erfahrungen<br />

lebendig werden. Beiträge von Roland Wäspe und Claudia Jolles analysieren die<br />

Situation der Galerien und der Kunst in der Schweiz jener Jahrzehnte. Wichtige Künstler<br />

der Galerie äussern sich zur Bedeutung, die Wilma Lock für sie persönlich hatte.<br />

Zahlreiche Abbildungen und eine ausführliche Chronologie runden den Band ab.<br />

33 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Vier Jahrzehnte lang auf unermüdlicher<br />

Ent deckungsreise durch die Kunstwelt:<br />

die St. Galler Galeristin Wilma Lock<br />

Wilma Lock war über vier Jahrzehnte<br />

eine der bedeutendsten<br />

Vermittlerinnen zeitgenössischer<br />

Kunst in der Schweiz<br />

Das Buch dokumentiert Geschichte<br />

und Wirkung von Wilma<br />

Locks Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeit<br />

Vierzig Jahre Gegenwart<br />

Die Galerie Wilma Lock in St. Gallen<br />

Herausgegeben von<br />

Gerhard Mack<br />

Mit Beiträgen von Bernhard<br />

Mendes Bürgi, Claudia Jolles,<br />

Gerhard Mack und Roland Wäspe<br />

Gestaltet von Samuel Bänziger<br />

Gebunden<br />

ca. 216 Seiten, ca. 100 farbige<br />

und 100 sw Abbildungen<br />

ca. 23 × 29 cm<br />

978-3-85881-542-2 Deutsch<br />

ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erscheint im März <strong>2017</strong><br />

Bernhard Mendes Bürgi ist Kunsthistoriker<br />

und war 2001–2016<br />

Direktor des Kunstmuseums Basel.<br />

Claudia Jolles ist Kunsthistorikerin<br />

und seit 1996 Chefredaktorin der<br />

Zeitschrift Kunstbulletin.<br />

Gerhard Mack ist seit 2002<br />

Kultur redaktor bei der NZZ am<br />

Sonntag und Autor mehrerer<br />

Bücher.<br />

Roland Wäspe ist Kunsthistoriker<br />

und Direktor des Kunstmuseums<br />

St. Gallen.<br />

ISBN 978-3-85881-542-2<br />

9 783858 815422


6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

14<br />

15<br />

18<br />

19<br />

Der besondere Blick auf ein aussergewöhnliches Werk:<br />

Jürg Hasslers Aufnahmen aus dem Atelier von Hans Josephsohn<br />

20<br />

21<br />

24<br />

25<br />

28<br />

29<br />

82<br />

83


Der Fotograf und Filmer Jürg Hassler, geboren 1938, beschäftigte sich über Jahre hinweg<br />

intensiv mit dem bildhauerischen Werk von Hans Josephsohn (1920–2012). Als<br />

Jugendlicher führte ihn sein Schulweg täglich am Atelier des Künstlers in Zürich vorbei,<br />

was Hasslers Interesse für die Arbeit des Bildhauers weckte. Nach der Matura begann<br />

Hassler bei Josephsohn als Assistent zu arbeiten und dabei das Handwerk der Bildhauerei<br />

zu erlernen. Nach einem Studium der Fotografie in Vevey und paralleler eigener<br />

bildhauerischer Tätigkeit realisierte Hassler 1977 den Film Josephsohn – Stein des<br />

Anstosses und fotografierte während vielen Jahren häufig in Josephsohns Atelier.<br />

Dieses Buch zeigt eine Auswahl von Hasslers fast ausschliesslich in Schwarz-Weiss gemachten<br />

Aufnahmen, mehrheitlich mit einzelnen Skulpturen Josephsohns als Motiv,<br />

und es beleuchtet die Eigenheiten seiner Bildsprache. In seiner Einführung schreibt<br />

Ulrich Meinherz über das Auffinden von Hasslers Fotografien in Josephsohns Atelier<br />

ein Jahr nach dessen Tod. Und Nina Keels Essay beschreibt, in welchem Zusammenhang<br />

Hasslers Fotografien der Skulpturen entstanden sind.<br />

35 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Weiterhin lieferbar:<br />

Gerhard Mack<br />

Hans Josephsohn<br />

978-3-85881-163-9 Deutsch<br />

978-3-85881-701-3 Englisch<br />

sFr. 98.– | € 97.–<br />

Hans Josephsohn Skulpturen<br />

Fotografien von Jürg Hassler<br />

Jürg Hassler ist als früherer<br />

Schüler und Assistent Hans<br />

Josephsohns ein intimer Kenner<br />

von dessen skulpturalem Werk<br />

und somit als Fotograf und<br />

Filmer dessen besonders berufener<br />

Dokumentarist<br />

Das Buch ist Auftakt einer losen<br />

Publikationsreihe zur fotografischen<br />

Auseinandersetzung mit<br />

dem Werk Hans Josephsohns<br />

Herausgegeben vom<br />

Kesselhaus Josephsohn<br />

Mit Beiträgen von Nina Keel<br />

und Ulrich Meinherz<br />

Gestaltet von István Scheibler<br />

Broschur<br />

ca. 96 Seiten, ca. 68 sw<br />

Abbildungen<br />

ca. 17 × 22,7 cm<br />

978-3-85881-548-4 Deutsch<br />

978-3-85881-796-9 Englisch<br />

ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />

Erscheint im März <strong>2017</strong><br />

Nina Keel, geboren 1990, arbeitet<br />

seit 2010 u.a. als Kuratorin für<br />

das Kesselhaus Josephsohn und<br />

studiert an der Universität Zürich<br />

Kunst- und Fotografiegeschichte.<br />

Daneben setzt sie sich in verschiedenen<br />

Projekten mit Stadtentwicklung<br />

sowie Kunst im öffentlichen<br />

Raum auseinander.<br />

Ulrich Meinherz, geboren 1969,<br />

ist seit 2005 Leiter des Museums<br />

Kesselhaus Josephsohn im Sitterwerk<br />

in St. Gallen. Während seines<br />

Studiums der Philosophie, Germanistik<br />

und Kunstgeschichte an der<br />

Universität Zürich war er für die<br />

Galerie Bob van Orsouw in Zürich<br />

tätig, die zu der Zeit Hans Josephsohn<br />

vertrat.<br />

ISBN 978-3-85881-548-4<br />

Deutsch<br />

ISBN 978-3-85881-796-9<br />

Englisch<br />

9 783858 815484<br />

9 783858 817969


Die ehemalige Klosterkirche.<br />

Gestiftet 1145 von<br />

Graf Adalbero von Froburg.<br />

Gewidmet dem Orden<br />

der Benediktiner.<br />

DIE AUSSTELLUNGEN IM KIRCHENRAUM<br />

134 135<br />

Ian Hamilton Finley<br />

Links:<br />

Stile 1<br />

2000<br />

Rechts:<br />

Marker Stone<br />

2000<br />

DER SKULPTURENPARK<br />

68 69<br />

8<br />

DAS GUTE WEITER DENKEN.<br />

DIE JAHRE 1986 BIS 2016. EIN ÜBERBLICK<br />

36 37<br />

Linke Seite:<br />

Hans Josephsohn<br />

2007<br />

Oben:<br />

Jean Tinguely,<br />

Totentanz<br />

2006<br />

Unten:<br />

Kurt Sigrist<br />

2004<br />

Das Kloster Schönthal, 1852.<br />

Bleistift mit Pinsel.<br />

Von Konstantin Guise (1811–1858)<br />

DER SKULPTURENPARK<br />

78 79<br />

Nicola Hicks<br />

Links:<br />

Crouching<br />

Minotaur<br />

2003<br />

Rechts:<br />

Recovered<br />

Memory<br />

1996–1997<br />

DER SKULPTURENPARK<br />

86 87<br />

168<br />

CHRONOLOGIE KLOSTERGESCHICHTE<br />

«Die Quelle meiner Arbeit ist die Natur. Ich nutze<br />

sie mit Respekt und Freiheit. Ich verwende<br />

Materialen, Idee, Zeit und Bewegung, um eine<br />

Gesamtansicht meiner Kunst in der Welt<br />

auszudrücken. Ich hoffe, damit Bilder und Ideen<br />

zu kreieren, die in der Vorstellungswelt<br />

Widerhall finden, die in der Erde und im Geist<br />

Spuren hinterlassen.» – Richard Long<br />

Richard Long<br />

Cowshed Ellipse<br />

und<br />

Yellow Mud<br />

On Wall<br />

2008<br />

1145 Ältester urkundlicher Hinweis auf eine Schönthaler Mönchsgemeinschaft.<br />

1146 Der genaue Zeitpunkt der Gründung des Klosters Schönthal ist unbekannt, doch<br />

bestätigt 1146 eine Urkunde, dass der Froburger Graf Adalbero sein Stifter war. Die<br />

Urkunde hält ferner fest, dass das Kloster der Regel des heiligen Benedikt gehorcht.<br />

1187 Weihung der Klosterkirche<br />

1266 Erste Erwähnung des aus einem Doppelkloster hervorgegangenen<br />

Benediktinerinnenklosters.<br />

1367 Das Geschlecht der Froburger erlischt.<br />

1400 Das Amt Waldenburg fällt an die die Stadt Basel;<br />

damit geht das Aufsichtsrecht über das Kloster an die Stadt.<br />

1415 Schönthal wird nach der Aufhebung des Frauenklosters vom Orden der<br />

Serviten übernommen.<br />

1525 Am Kirchweihtag (1. Mai) Plünderung und Verwüstung durch einheimische Bauern.<br />

1529 Am 1. Mai, dem Kirchweihtag, Aufhebung des Klosters als Folge der Reformation.<br />

1541 Übertragung des Klostergutes an das Basler Spital. Schönthal wird Basler Sennhof.<br />

1645 Einrichtung eines Ziegelbrennofens in der ehemaligen Klosterkirche.<br />

1682 Ausquartierung des Ziegelbrennofens. Die Kirche wird fortan als Geräteraum<br />

und Holzschopf genutzt.<br />

1686/87 Einbau eines Zwischenbodens.<br />

1833 Kantonstrennung; die Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft entstehen.<br />

1835 Der Schönthaler Sennhof wird von Basel an einer Gant abgestossen;<br />

er ist fortan Privatbesitz.<br />

1967 Der Kanton Basel-Landschaft stellt die Klosterkirche unter kantonalen Denkmalschutz.<br />

2000 Eröffnung des Skulpturen-Parks. Das Kloster Schönthal wird kultureller Begegnungsort.<br />

2001 John Schmid überführt das gesamte Ensemble in eine gemeinnützige Stiftung.<br />

DAS GUTE<br />

WEITER DENKEN.<br />

JOHN SCHMID<br />

D<br />

as Ende meiner Berufslaufbahn als Werber war in Sicht und<br />

da meldete sich eines Tages eine innere Stimme «versuche<br />

doch mal etwas anderes.» Peter Mayle ein erfolgreicher Texter aus<br />

London fand das Glück schreibend in der Provence. Ein Freund<br />

kaufte Rebberge in der Toscana. Geschickt konnte er Glück und Geschäft<br />

in eine Balance bringen. Den berühmten «Brancaia» kennen<br />

Sie doch? «Also ziehe Manchester und Windjacke über und mache<br />

statt Einträglichem etwas Sinnstiftendes, – etwas das Bestand hat.»<br />

Eines Tages stand ich im Baselbieter Jura vor einem Baudenkmal LIEBE AUF DEN<br />

inmitten einer traumschönen Landschaft. Dem Hofgut Kloster ERSTEN BLICK.<br />

Schönthal mit der ehemaligen Kiche, deren romanischer Westfassade<br />

nationale Bedeutung zukommt. Aber hinter der Fassade rieselte<br />

der Kalk und aus den fensterlosen Öffnungen roch es nach<br />

Moder und saurem Most. Und innen konnte man erahnen, dass<br />

sich unter dem Mörtel ein stattliches Christophorus Wand bild<br />

von anno 1310 verbirgt. Nach einer jahrhundertelangen Zweckentfremdung<br />

als Ziegelbrennerei, Holzschopf und dergleichen, rief<br />

das Kloster mit altersschwacher Stimme zum Himmel, man solle<br />

ihm wieder zu Würde und einer sinnvollen Bestimmung verhelfen.<br />

Fröhlich bimmelte es aber von den Weiden und Wiesen des<br />

Klostergutes: Eine Einladung zum Wandern. Ich entdeckte eine<br />

traumschöne Landschaft mit einem visuellen Reichtum an Wegen,<br />

Bächen und Pfaden. Der Kompass führte mich durch einen weit<br />

offenen Möglichkeitsraum, wo Neues mit einem respektvollen Umgang<br />

mit dem Baudenkmal entstehen könnte. Ermutigt und unterstützt<br />

von meiner Familie wurde es zu einer Wanderung Richtung<br />

Zukunft des «schönen Thals.»<br />

Im Skulpturenpark des Klosters Schönthal<br />

sind Werke zu sehen von Ilan Averbuch,<br />

Hamish Black, Miriam Cahn, Tony Cragg,<br />

Martin Disler, Walter Fähndrich, Ian<br />

Hamilton Finlay, Nigel Hall, Nicola Hicks,<br />

Hans Josephsohn, Peter Kamm, Richard<br />

Long, Peter Nagel, David Nash, William<br />

Pye, Ulrich Rückriem, Roman Signer, Kurt<br />

Sigrist, Erik Steinbrecher, Gerda Steiner /<br />

Jörg Lenzlinger, Not Vital u.a.<br />

CHRONOLOGIE<br />

KLOSTER-<br />

GESCHICHTE<br />

2001 2002 2003<br />

2004<br />

John Schmid überführt das gesamte<br />

Ensemble Kloster Schönthal in<br />

eine gemeinnützige Stiftung.<br />

Ein neuer Holzbau für die<br />

Pächterfamilie.<br />

Architekten: Erny & Schneider<br />

Installationen<br />

«Spring» von Nigel Hall<br />

«Weissweidbuche» von Erwin Wortelkamp<br />

Ausstellungen<br />

Ian Hamilton Finlay<br />

Andrew Ward<br />

Peter Kamm<br />

Installation<br />

«Rote Stehende» von Erwin<br />

Wortelkamp.<br />

Ausstellungen<br />

Erwin Wortelkamp und<br />

Patrick Rohner.<br />

Installation<br />

«Minotaur» von<br />

Nicola Hicks<br />

Ausstellungen<br />

Andrea Wolfensberger<br />

Nicola Hicks<br />

Jürg Stäuble<br />

Ankunft Kunsthaus Zug<br />

mobil mit Arbeiten von<br />

Tadashi Kawamata.<br />

Installation<br />

«Unterstand» von Kurt Sigrist.<br />

Ausstellungen<br />

Kurt Sigrist<br />

Claire Langdown<br />

Jennifer Gough-Cooper<br />

Verleihung Kulturpreis BL an John Schmid.


Das ehemalige Kloster Schönthal im Kanton Basel-Landschaft, 1145 erstmals urkundlich<br />

erwähnt, wurde während der Reformation geplündert und verwüstet. Die Gebäude,<br />

einschliesslich der Klosterkirche, deren romanischem Westportal nationale Bedeutung<br />

zukommt, dienten danach während fast 500 Jahren profanen Zwecken. Die<br />

gesamte Anlage mitsamt Umschwung wurde 1986 von John Schmid erworben, über die<br />

Jahre sorgfältig restauriert und in einen der schönsten kulturellen Begegnungsorte der<br />

Schweiz verwandelt. Internationale und Schweizer Künstler haben für den zauberhaften<br />

Landschaftspark im Schönthal ortsspezifische Werke geschaffen. Zuvor machten sie<br />

sich jeweils mit dem Kloster, seiner Geschichte und der Landschaft vertraut. Derzeit<br />

säumen 31 Werke von 22 Künstlern die Wege und Pfade.<br />

Dieses reichhaltig bebilderte Buch zeigt die Kunstwerke im Dialog mit der Natur und<br />

lässt die Entwicklung dieses besonderen Ortes während der letzten drei Jahrzehnte<br />

chronologisch in Wort und Bild Revue passieren. Die Beiträge von Dieter Bachmann,<br />

Guido Magnaguagno, Raimund Rodewald, René Salathé und John Schmid erläutern<br />

umfassend die Geschichte des Klosters von der Gründung bis heute und informieren<br />

über die Kunstwerke und über die besondere Schönheit der sie beherbergenden Kulturlandschaft.<br />

37 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Ein kleines Paradies für Liebhaber von Kunst,<br />

Geschichte und Natur<br />

Himmel, Erde, Kunst<br />

Der Skulpturenpark Kloster<br />

Schönthal ist ein viel beachtetes<br />

Freiluftmuseum und kultureller<br />

Begegnungsort in schönster<br />

Landschaft<br />

Das Buch präsentiert die eigens<br />

für den Ort geschaffenen Kunstwerke<br />

und erzählt die Geschichte<br />

der Anlage und ihrer Umgebung<br />

Das Kloster Schönthal als Gesamtwerk, vorgestellt von John Schmid<br />

Herausgegeben von John Schmid<br />

Mit Beiträgen von Dieter<br />

Bachmann, Guido Magnaguagno,<br />

Raimund Rodewald, René Salathé<br />

und John Schmid<br />

Gestaltet von Equipo Basel<br />

Gebunden<br />

ca. 192 Seiten, ca. 122 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 22,5 × 25,5 cm<br />

978-3-85881-370-1 Deutsch<br />

ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />

John Schmid, geboren 1937, zählt<br />

zu den bekanntesten Schweizer<br />

Werbern. Er war Inhaber oder<br />

Mitbegründer von verschiedenen<br />

Agenturen und gewann zahlreiche<br />

Auszeichnungen für kreative Kampagnen.<br />

Auch sein Engagement für<br />

das Kloster Schönthal wurde mehrfach<br />

ausgezeichnet, u.a. 2004 mit<br />

dem Kulturpreis des Kantons<br />

Basel-Landschaft.<br />

Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-370-1<br />

9 783858 813701


Bild<br />

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1 Kirche St. Johannes, Zug, Kircheninneres, Detail mit Künstlersignatur, 1971<br />

4 Kirche St. Marien, Olten, 1952, Chorwandfresko, Ausschnitt<br />

9 Kircheninneres, heutiger Zustand, mit Fastentuch<br />

6<br />

17<br />

17 Gesamtansicht, links angeschnitten die zwei rechten Fenster des fünfteiligen Fensterzyklus<br />

26<br />

27<br />

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116 Ferdinand Gehr bei der Arbeit in der Kirche St. Michael, Luzern, 1979<br />

XIX Ferdinand Gehr beim Malen in der Kirche der Propstei St. Gerold, Vorarlberg, um 1966<br />

33) 1966 Kurhaus Bergruh<br />

34) 1966 Kirche Liebfrauen<br />

35) 1966 Igreja de Nossa Senhora<br />

36) 1966 Propstei St. Gerold<br />

Amden SG<br />

Nussbaumen bei Baden AG<br />

do Rosário de Fátima<br />

Fátima, Portugal<br />

St. Gerold, Vorarlberg, Österreich<br />

Architekt: Josef Scherrer<br />

Architekt: Ernest Brantschen<br />

Architekt: Luiz Cunha<br />

Architekt: Arnold Stöckli<br />

Fresko am Sakramentsaltar,<br />

Deckenmalerei im Chor, Glasfen­<br />

Deckenmalerei (Mineralfarbe) in<br />

Fresko im Chor, Deckenmalerei in<br />

Wandbild in der Eingangshalle<br />

ster bei Taufstein und Empore,<br />

der Sakramentskapelle<br />

der Taufnische und im Konvent<br />

Tabernakel<br />

(Mineralfarbe)<br />

41) 1970 Kloster<br />

42) 1970 Kirche St. Katharina<br />

43) 1971 Regionalspital<br />

44) 1971 Kirche St. Johannes<br />

Disentis GR<br />

Klingau AG<br />

Herisau AR<br />

Zug<br />

Hallenbad<br />

Anbau<br />

Aufbahrungshalle<br />

Architekt: Hermann und<br />

Architekt: Hanns Anton Brütsch<br />

Architekten: E. Schindler,<br />

Architekten: Leo Hafner,<br />

Hans Peter Baur<br />

H. Spitznagel, M. Burkhard<br />

Alfons Wiederkehr<br />

Entwurf zu Keramikwand im<br />

Hallenbad<br />

Keramik an der Aussenwand,<br />

Glasfenster<br />

Glasarbeit in der Aufbahrungshalle, Ausmalung des gesamten<br />

Entwurf zu Wandteppich<br />

Kirchenraumes (Mineralfarbe),<br />

Glasfenster, Entwürfe zu<br />

Wandteppichen<br />

167<br />

208<br />

224


Das Schaffen von Ferdinand Gehr (1896–1996) ist im öffentlichen Raum so präsent<br />

wie kaum ein anderes von einem Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist<br />

der Schöpfer von mehr als 60 Wand-, Decken- und Glasmalereien, Sgraffiti und Keramiken<br />

alleine für Kirchen, Schul- und Gemeindehäuser dem Publikum eigentlich nicht<br />

bekannt. Besonders Architekten der Schweizer Nachkriegsmoderne schätzten Gehrs<br />

reduzierte Formensprache und sein einmaliges Gespür für räumliche Zusammenhänge.<br />

Mit seiner Fähigkeit, sakrale Innenräume in Abstimmung mit der Architektur zu gestalten,<br />

schuf Gehr Arbeiten, die zum Herausragendsten zählen, was in der Schweiz in<br />

diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht wurde.<br />

Diese neue, reich bebilderte Monografie stellt nun erstmals Gehrs öffentliche Aufträge<br />

ins Zentrum. Die wichtigsten Werke in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und<br />

Portugal werden mit Fotografien des Architekten Marco Bakker dokumentiert. Die<br />

Texte nähern sich Gehrs Œuvre aus historischer, architekturtheoretischer und kunstgeschichtlicher<br />

Perspektive und werden durch ein Werkverzeichnis seiner öffentlichen<br />

Aufträge komplettiert.<br />

39 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Lange verkannt, heute hochgeachtet:<br />

die Werke des Kirchenmalers Ferdinand Gehr<br />

Ferdinand Gehr<br />

Die öffentlichen Aufträge<br />

Stellt reich illustriert ein herausragendes<br />

Werk der zeitgenössischen<br />

Schweizer Kunst in<br />

Wand-, Decken- und Glasmalerei,<br />

Sgraffito und Keramik vor<br />

Dokumentiert erstmals umfassend<br />

die öffentlichen Auftragswerke<br />

Ferdinand Gehrs in der<br />

Schweiz, Österreich, Deutschland<br />

und Portugal<br />

Erscheint zur Ausstellung Ferdinand<br />

Gehr – Bauen an der Kunst<br />

im Kunstmuseum Olten (bis<br />

26. Februar <strong>2017</strong>)<br />

Herausgegeben vom Kunstmuseum<br />

Olten, Dorothee<br />

Messmer und Katja Herlach<br />

Mit Beiträgen von Dorothee<br />

Messmer, Laetitia Zenklusen<br />

und Roland Züger<br />

Fotografien von Marco Bakker<br />

Gestaltet von Herrmann Germann<br />

Dorothee Messmer ist Kunsthistorikerin<br />

und seit 2012 Direktorin<br />

des Kunstmuseums Olten.<br />

Katja Herlach ist Kunsthistorikerin<br />

und seit 2003 Konservatorin der<br />

Oltener Stiftung für Kunst des<br />

19. Jahrhunderts sowie seit 2009<br />

stellvertretende Direktorin des<br />

Kunstmuseums Olten.<br />

Broschur<br />

224 Seiten, 207 farbige und<br />

56 sw Abbildungen<br />

21 × 27 cm<br />

978-3-85881-533-0 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Lieferbar<br />

Laetitia Zenklusen ist Kunsthistorikerin<br />

und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin der Kantonalen<br />

Denkmalpflege Zürich.<br />

Roland Züger ist Architekt mit<br />

eigenem Büro in Zürich. Daneben<br />

ist er als Dozent für Entwurf am<br />

Institut Urban Landscape der<br />

ZHAW Winterthur und als Redaktor<br />

der Zeitschrift werk, bauen +<br />

wohnen tätig.<br />

ISBN 978-3-85881-533-0<br />

9 783858 815330


Der Lausanner Künstler Jean-Pierre Kaiser (1915–2001), ausgebildet und später nahezu<br />

30 Jahre lang auch Lehrer an der damaligen École cantonale de dessin ECAL in<br />

Lausanne, schuf neben zahlreichen Kirchenfenstern, Wandgemälden, Gebrauchsgrafik<br />

und kleineren Skulpturen auch mehr als 300 druckgrafische Werke. Unermüdlich widmete<br />

er sich der Radierung. In dieser Technik liess er mysteriöse Welten auf Papier<br />

entstehen: ungeheure Maschinen mit menschlichem Äusseren, gigantische Städte,<br />

schwebend zwischen Erde und Himmel, oder scheinbar in Stein gemeisselte florale<br />

Muster.<br />

Erstmals seit mehr als vier Jahrzehnten widmet sich eine umfassende Monografie Kaisers<br />

druckgrafischem Schaffen. Das Buch macht namentlich die enorme künstlerische<br />

Qualität seiner eindrücklichen Fantasiewelten deutlich. Zudem zeigt es auf, in welchem<br />

Masse Kaisers Werke ein Echo in der zeitgenössischen Schweizer Kunst finden.<br />

40 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

«Die Radierung ist eine sehr intime Kunst,<br />

eine Entblössung der eigenen Persönlichkeit.»<br />

Jean-Pierre Kaiser<br />

Erste Monografie zum druckgrafischen<br />

Werk Jean-Pierre Kaisers<br />

seit vier Jahrzehnten<br />

Jean-Pierre Kaiser<br />

Himmlische Phänomene. Das druckgrafische Werk<br />

Herausgegeben von<br />

Laurence Schmidlin<br />

Mit Beiträgen von Marc Atallah,<br />

Bruno Corthésy, Jérémie Gindre,<br />

Philippe Kaenel, François Kaiser,<br />

Christopher Kaiser und Laurence<br />

Schmidlin<br />

Gestaltet von Noémi Gygax<br />

Gebunden<br />

ca. 192 Seiten, ca. 150 sw<br />

Abbildungen<br />

ca. 21 × 30 cm<br />

978-3-85881-538-5<br />

Deutsch / Französisch<br />

ca. sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

Marc Atallah ist Direktor des Maison<br />

d’Ailleurs in Yverdon-les-Bains<br />

sowie Lehr- und Forschungsbeauftragter<br />

an der Université de Lausanne.<br />

Bruno Corthésy arbeitet als freier<br />

Architekturhistoriker u.a. für den<br />

Bund, den Kanton Waadt und die<br />

Städte Genf und Lausanne.<br />

Jérémie Gindre lebt und arbeitet als<br />

Schriftsteller und Künstler in Genf.<br />

Philippe Kaenel ist Lehr- und Forschungsbeauftragter<br />

in Kunstgeschichte<br />

an der Université de Lausanne.<br />

Christopher Kaiser ist Bibliothekar<br />

an der Université de Genève und<br />

Enkel des Künstlers Jean-Pierre<br />

Kaiser.<br />

François Kaiser ist Rechtsanwalt<br />

und Sohn des Künstlers Jean-Pierre<br />

Kaiser.<br />

ISBN 978-3-85881-538-5<br />

9 783858 815385<br />

Laurence Schmidlin ist am Musée<br />

Jenisch Vevey als Konservatorin im<br />

Cabinet cantonal des estampes und<br />

als stellvertretende Direktorin tätig.


Anne Loch (1946–2014) hat nach ihrer Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf<br />

und einem längeren Aufenthalt in Italien in den 1980er-Jahren grosse Beachtung als<br />

Malerin von Landschaften und Stillleben gefunden und wurde von wichtigen Galerien<br />

in Deutschland und in der Schweiz vertreten. 1988 zog sie sich für 14 Jahre nach<br />

Graubünden zurück, wo sie in Thusis eine neue Wahlheimat fand. Der Rückzug war<br />

radikal sowohl gegenüber dem Kunstbetrieb wie gegenüber der neuen Umgebung. Im<br />

Stillen schuf sie hier ein umfangreiches Werk, das sich mit der Natur, dem Bild der<br />

Landschaft in der Malerei und dem künstlichen Paradies in seiner ganzen zerbrechlichen<br />

Schönheit auseinandersetzt. Nach einem weiteren elfjährigen Aufenthalt in<br />

Deutschland kehrte sie 2013 erneut nach Graubünden zurück, wo sie ein Jahr später im<br />

Bergell verstarb.<br />

Das Bündner Kunstmuseum Chur widmet Anne Loch nun erstmals eine umfassende<br />

Retrospektive. Diese gleichzeitig erscheinende Monografie ruft in Erinnerung, was durch<br />

den Rückzug in Vergessenheit geriet. Vor allem aber ermöglicht sie die Entdeckung eines<br />

immensen künstlerischen Werks, das bis heute kaum an die Öffentlichkeit gelangte.<br />

41 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Grosse Kunst, im Verborgenen geschaffen:<br />

die Entdeckung der Malerin Anne Loch<br />

Anne Loch hat in den 1980er-<br />

Jahren grosse Beachtung als<br />

Malerin von Landschaften und<br />

Stillleben gefunden<br />

Das Buch ermöglicht die (Neu-)<br />

Entdeckung ihres bislang weitgehend<br />

unveröffentlichten Schaffens<br />

aus rund vier Jahrzehnten<br />

Anne Loch<br />

Künstliche Paradiese<br />

Erscheint zur gleichnamigen<br />

Ausstellung im Bündner Kunstmuseum<br />

Chur (24. Februar bis<br />

7. Mai <strong>2017</strong>)<br />

Herausgegeben vom Bündner<br />

Kunstmuseum Chur<br />

Mit Beiträgen von Stephan Kunz,<br />

Annelie Pohlen und Konrad<br />

Tobler<br />

Gestaltet vom Büro 146<br />

Broschur<br />

ca. 192 Seiten, ca. 100 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 22 × 26 cm<br />

978-3-85881-547-7 Deutsch<br />

ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />

Erscheint im Februar <strong>2017</strong><br />

Stephan Kunz, geboren 1962, ist<br />

seit Herbst 2011 Direktor des<br />

Bündner Kunstmuseums Chur.<br />

Davor war er langjähriger Kurator<br />

und stellvertretender Direktor des<br />

Aargauer Kunsthauses, Aarau.<br />

Annelie Pohlen, geboren 1944, ist<br />

freie Kunstkritikerin und Publizistin.<br />

1986–2004 war sie Direktorin<br />

des Bonner Kunstvereins.<br />

Konrad Tobler, geboren 1956, ist<br />

seit 2007 als freier Kunst- und<br />

Architekturkritiker u.a. für die<br />

Neue Zürcher Zeitung, den Tages-<br />

Anzeiger und das Kunstbulletin<br />

tätig. 1992–2007 war er Kulturredaktor<br />

der Berner Zeitung, ab<br />

2000 Leiter des Kulturressorts.<br />

ISBN 978-3-85881-547-7<br />

9 783858 815477


Günther Wizemann, 1953 in Graz geboren, lebt seit 1960 in der Schweiz. Nach seiner<br />

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule der Stadt Zürich in den 1970er-Jahren ist er<br />

heute als Maler und Konzeptkünstler aktiv. Durch das Studium der russischen Moderne<br />

stellte sich ihm die Frage, was nach Malewitsch und Rodtschenko noch gemalt<br />

werden könne. Mario Merz’ Neonarbeit che fare? aus dem Jahr 1968 oder, wie Barnett<br />

Newman es formulierte, «What to paint?» wurde auch für Wizemann programmatisch.<br />

Der Werkzyklus Der schwarze Garten, entstanden 2003 bis 2013, ist eine mögliche<br />

Ant wort darauf. Die 43 Gemälde, Öl und Kunstharz auf Leinwand, sind aus zeitintensiven<br />

malerischen Prozessen und einer Vielzahl von Farbschichten hervorgegangen, die<br />

einen Bildraum nach innen wie nach aussen konstruieren.<br />

Die Texte dieser Monografie ordnen Wizemanns bis anhin grösste Werkgruppe in die<br />

Kunstgeschichte ein und eröffnen eine Sicht auf mögliche formale und konzeptuelle<br />

Verwandtschaften, die von der Renaissance bis in die Gegenwart reichen. Ausgehend<br />

vom Titel Der schwarze Garten, wird zudem ein literaturgeschichtlicher Bogen zwischen<br />

Wizemanns Œuvre und manchen Fragen des Menschseins gespannt.<br />

42 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Spiegelung und Selbsterkenntnis:<br />

der eindrucksvolle Werkzyklus des Künstlers<br />

Günther Wizemann<br />

Erste Publikation zum Schaffen<br />

Günther Wizemanns seit mehr als<br />

20 Jahren<br />

Präsentiert erstmals überhaupt<br />

den grossen Gemäldezyklus<br />

Der schwarze Garten<br />

Günther Wizemann<br />

Der schwarze Garten<br />

Mit Beiträgen von Giorgia von<br />

Albertini und Florian Vetsch<br />

Gestaltet von Urs Stuber und<br />

Susanna Entress<br />

Gebunden<br />

ca. 144 Seiten, ca. 70 farbige<br />

Abbildungen<br />

ca. 20 × 27 cm<br />

978-3-85881-550-7<br />

Deutsch / Englisch<br />

ca. sFr. 49.– | € 48.–<br />

Giorgia von Albertini, geboren<br />

1992, ist Kunsthistorikerin und<br />

freie Kuratorin, seit 2015 arbeitet<br />

sie u.a. als Archivarin und Assistentin<br />

für die Schweizer Kuratorin<br />

Bice Curiger.<br />

Florian Vetsch, geboren 1960, ist<br />

Gymnasiallehrer, Autor, Übersetzer<br />

und Herausgeber. Er lebt und<br />

arbeitet in St. Gallen.<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-550-7<br />

9 783858 815507


Transdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

jenseits eines Problems<br />

The Wind Tunnel Model<br />

Transdisciplinary Encounters<br />

Herausgegeben von<br />

Florian Dombois<br />

Mit Beiträgen von Haseeb<br />

Ahmed, Jacqueline Burckhardt,<br />

Martin Burr, Florian Dombois,<br />

Julie Harboe, Christoph Hoffmann,<br />

Kaspar König, Dieter<br />

Mersch, Isabel Mundry, Mirjam<br />

Steiner, Jan Svenungsson,<br />

Sarine Waltenspül und Reinhard<br />

Wendler<br />

Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? In dem neuen Buch The<br />

Wind Tunnel Model schlägt der Künstler Florian Dombois alternative<br />

Formen der Interaktion zwischen den Disziplinen vor:<br />

zwischen den Künsten, aber auch zwischen Künsten und Wissenschaften.<br />

Statt ein Problem oder ein Thema zu definieren, zu<br />

dem sich die jeweiligen Vertreter unterschiedlicher Richtungen<br />

zusammenfinden, gründete Dombois ein Windkanal-Labor mit<br />

leerer Mitte. Eine Architektur, die uns ihren Rücken zukehrt<br />

und ein nicht Sichtbares formt, ein Modell zweiter Ordnung,<br />

dabei verstörend konkret.<br />

In dem Buch kommen die Akteure des Windkanal-Labors zu<br />

Wort, ebenso wie eine eigens eingerichtete Reflexionsgruppe.<br />

Die Texte plädieren darüber hinaus für einen Austausch zwischen<br />

verbalem und nonverbalem Denken nach dem Modell<br />

der Fahrkunst, einer Transporttechnik des Bergbaus im 19.<br />

Jahrhundert, die Dombois zur Leitmetapher seiner Arbeitsgruppe<br />

und ihrer Zusammenarbeit umdeutete.<br />

Gestaltet von Viola Zimmermann<br />

Broschur<br />

ca. 224 Seiten, ca. 88 farbige<br />

und 5 sw Abbildungen<br />

ca. 17 × 24 cm<br />

978-3-85881-792-1 Englisch<br />

ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />

Florian Dombois, geboren 1966,<br />

ist Künstler und seit 2011 Professor<br />

an der Zürcher Hochschule der<br />

Künste ZHdK. <strong>2017</strong> wird er den<br />

Research Pavilion in Venedig bespielen.<br />

Untersucht den Windkanal<br />

als künstlerisches Labor und<br />

Metaphernmaschine<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-792-1<br />

9 783858 817921<br />

Wachsen und Schrumpfen:<br />

der Begriff der Skalierung im<br />

21. Jahrhundert<br />

Too Big to Scale<br />

On Scaling Space, Number, Time and Energy<br />

Herausgegeben von Florian<br />

Dombois und Julie Harboe<br />

Mit Beiträgen von Haseeb<br />

Ahmed, Olivier Chazot, Florian<br />

Dombois, Andrew Fisher, Simon<br />

Grand, Julie Harboe, Juliet Koss,<br />

Adrien Lucca, Frank Schweitzer,<br />

Mirjam Steiner, Helmut Völter,<br />

Sarine Waltenspül, Christoph<br />

Weckerle und Reinhard Wendler<br />

Gestaltet von Viola Zimmermann<br />

Broschur<br />

ca. 208 Seiten, ca. 5 farbige<br />

und 57 sw Abbildungen<br />

ca. 14 × 20 cm<br />

978-3-85881-793-8 Englisch<br />

ca. sFr. 29.– | € 29.–<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-793-8<br />

9 783858 817938<br />

Was wäre das 21. Jahrhundert ohne eine Vergangenheit massloser<br />

Skalierung? Der technologische Fortschritt lebt wesentlich<br />

von der gedanklichen Fähigkeit des Menschen, sich Dinge grösser<br />

oder kleiner vorzustellen, Prozesse schneller oder langsamer<br />

zu imaginieren oder Energien in der Vorstellung zu verstärken<br />

oder zu reduzieren. Diese Fähigkeit begleitet den Menschen<br />

zwar seit den Anfängen der Kunst und ihrer Repräsentation,<br />

nahm aber seit der Industrialisierung nochmals ganz andere<br />

Dimensionen an.<br />

Dieses Buch versammelt Beiträge von 14 Vertreterinnen und<br />

Vertretern aus Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign, Kulturanalyse<br />

und Aerodynamik, die sich an der ZHdK in Zürich zur<br />

Diskussion der Bedeutung des Skalierens in ihren jeweiligen<br />

Disziplinen getroffen haben. Ausgangspunkt war dabei die<br />

Kamera, die mit Linse, Zeitlupe/Zeitraffer, Filmempfindlichkeit<br />

bereits drei Dimensionen des Skalierens in ihrem Apparat vereint.<br />

Die Vervielfältigung als vierte Dimension lässt den vermeintlichen<br />

Abbildungsapparat zur Denk- und Vorstellungsmaschine<br />

avancieren.<br />

Julie Harboe, geboren 1962, ist<br />

Kunsthistorikerin, Kritikerin sowie<br />

Kuratorin und derzeit Dozentin im<br />

Zukunftslabor CreaLab der Hochschule<br />

Luzern.<br />

Vermittelt eine Expertendiskussion<br />

zum Thema Skalierung und<br />

zur erweiterten Funktion der Kamera<br />

als Denk- und Vorstellungsmaschine<br />

Versammelt Texte internationaler<br />

Vertreter aus den Bereichen<br />

Kunst, Kunstgeschichte, Systemdesign,<br />

Kulturanalyse und Aerodynamik


Kunst für kurze Zeit: die<br />

temporären Kunst-am-Bau-Werke<br />

im Zürcher Sihlcity<br />

Farbanschlag<br />

Kunstprojekte in Sihlcity 2007–2016<br />

Herausgegeben von der<br />

Miteigentümerschaft Sihlcity,<br />

Magdalena Plüss, Gabriela<br />

Gerber und Mirjam Varadinis<br />

Mit Beiträgen von Bernadette<br />

Fülscher, Magdalena Plüss,<br />

Brita Polzer und Philipp Schoch<br />

In den Jahren 2007 bis 2016 finanzierte die Miteigentümerschaft<br />

des Einkaufs-, Kultur- und Dienstleistungszentrums Sihlcity<br />

in Zürich das Projekt Kunst am Gebäude. In einem jurierten<br />

Wettbewerb an verschiedenen Kunstschulen in der Schweiz<br />

und im angrenzenden Ausland wurden für jedes Jahr Künstlerinnen<br />

und Künstler für die Gestaltung von Megapostern ausgewählt,<br />

die dann für jeweils drei Monate an den Aussenfassaden<br />

der Sihlcity-Gebäude hingen. Nach Ausstellungsende<br />

wurden die Kunstwerke vernichtet.<br />

Dieses Buch präsentiert die realisierten Siegerprojekte sowie<br />

auch die zweitplatzierten Vorschläge und hält sie so in Erinnerung.<br />

Neben zahlreichen Abbildungen widmen sich die Texte<br />

Themen wie der Wechselbeziehung zwischen Kunst und Laienpublikum<br />

seit der Moderne, der Bedeutung von vergänglicher<br />

Kunst und dem Potenzial von Auftragskunst im 21. Jahrhundert.<br />

Gestaltet von Bonbon<br />

Gebunden<br />

ca. 112 Seiten, ca. 130 farbige<br />

und sw Abbildungen<br />

ca. 20 × 25 cm<br />

978-3-85881-537-8 Deutsch<br />

ca. sFr. 39.– | € 38.–<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-537-8<br />

Dokumentiert ein prominentes<br />

Langzeitprojekt mit temporärer<br />

Kunst-am-Bau in Zürich<br />

Beleuchtet Hintergrundthemen<br />

wie die Wechselbeziehung zwischen<br />

Kunst und Laienpublikum,<br />

die Bedeutung vergänglicher<br />

Kunst und das Potenzial von Auftragskunst<br />

9 783858 815378<br />

Schaffhausen? Ein bedeutendes<br />

europäisches Post-Scharnier!<br />

Hans Konrad Peyer<br />

Schaffhauser Postgeschichte<br />

1411 –1848<br />

Nachrichtenübermittlung vor dem Hintergrund<br />

der grossen europäischen Konflikte<br />

Gestaltet von PeyerDC<br />

Gebunden<br />

ca. 592 Seiten, ca. 100 farbige<br />

und sw Abbildungen<br />

ca. 24 × 27,5 cm<br />

978-3-85881-551-4 Deutsch<br />

ca. sFr. 99.– | € 97.–<br />

Dieses Buch beleuchtet eine faszinierende Periode der mitteleuropäischen<br />

Geschichte anhand einer jahrhundertelang zentralen<br />

Institution: der Post. Begünstigt durch die Lage am Schnittpunkt<br />

von Heiligem Römischem Reich Deutscher Nation, Vorderösterreich<br />

und Alter Eidgenossenschaft entstand in der Stadt<br />

Schaffhausen ab dem 15. Jahrhundert eine wichtige Drehscheibe<br />

der Nachrichtenübermittlung. Von den frühen Botenlinien über<br />

die Kaiserliche Reichspost und die Vorderösterreichische Post<br />

bis zum Postunternehmen der Thurn und Taxis erstreckt sich<br />

die Geschichte des Postwesens, in deren Mittelpunkt oft der<br />

rücksichtslose Kampf um Routen, Macht und Geld steht.<br />

Mit einer Fülle von Dokumenten – Verträge, Verlautbarungen<br />

und Briefwechsel – zeichnet das Buch ein lebhaftes Bild einer<br />

Zeit, in der das Postwesen höchst komplex war, aber trotz kriegerischer<br />

Wirren, Zoll- und Grenzstreitigkeiten schnell und<br />

zuverlässig funktionierte. In Verbindung mit den Biografien<br />

massgeblicher Persönlichkeiten und oft über Generationen im<br />

Postgeschäft wirkender Familien entfaltet sich vor dem Hintergrund<br />

der europäischen Geschichte die an Tragödien, Intrigen,<br />

Erfolgen und Misserfolgen reiche Schaffhauser Postgeschichte.<br />

Erscheint im April <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-551-4<br />

9 783858 815514<br />

Hans Konrad Peyer, geboren 1937<br />

in Schaffhausen, war bis 2003<br />

international tätiger Geschäfts anwalt<br />

und hat als Vorsitzender der<br />

Peyerschen Legate mehrere Biografien<br />

seiner Vorfahren verfasst.<br />

Schaffhausen bildete über mehr<br />

als 400 Jahre eine wichtige Drehscheibe<br />

des europäischen Nachrichtenverkehrs<br />

Das Buch zeichnet die Geschichte<br />

Schaffhausens in dieser Rolle mit<br />

einer Fülle erstmals ausgewerteter<br />

Dokumente präzise nach


Ferdinand Hodler (1853–1918), als Künstler bedeutend und umstritten zugleich,<br />

brachte an der Wende zum 20. Jahrhundert die Schweizer Malerei zu<br />

internationaler Geltung. Seine Landschaften und Porträts, seine monumentalen<br />

Historien- und symbolistischen Figurenbilder wurden überall in Europa ausgestellt.<br />

Sie fanden Eingang in zahlreiche öffentliche und private Sammlungen<br />

und wurden in Publikationen diskutiert, gelobt und kritisiert.<br />

Mit rund 630 Gemälden entspricht die Gattung der Figurenbilder umfangmässig<br />

etwa Hodlers Landschaftswerk. Der Bogen spannt sich von den patriotischen und<br />

religiösen Genrebildern bis zu den um 1890 mit dem Schlüsselwerk Die Nacht<br />

einsetzenden symbolistischen Menschenbildern und den Historiengemälden.<br />

Der nun erscheinende dritte Band des grossen Werkverzeichnisses von Hodlers<br />

Gemälden widmet sich diesem zentralen Teil seines Schaffens. Mit einer Einleitung<br />

der Herausgeber, dem chronologisch geordneten Katalogteil sowie dem<br />

umfangreichen Anhang, der unter anderem auch fragliche und irrtümliche<br />

Zuschreibungen sowie Fälschungen auflistet, setzt das Buch das Referenzwerk<br />

fort, das wissenschaftliche Kriterien erfüllt und Experten ebenso wie Liebhaber<br />

von Hodlers Kunst anspricht.<br />

Band 3 des Catalogue raisonné:<br />

die Fortsetzung des massgeblichen Referenzwerks<br />

zu Ferdinand Hodlers Gemälden<br />

Ferdinand Hodler<br />

Catalogue raisonné der Gemälde<br />

Band 3: Die Figurenbilder<br />

45 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Pressestimmen zu den bereits<br />

erschienenen Bänden<br />

«Ein Meilenstein der Hodler-<br />

Forschung.» Neue Zürcher Zeitung<br />

«Dieses wissenschaftlich anspruchsvolle<br />

Referenzwerk wirkt<br />

nicht wie eine ‹trockene› Auflistung<br />

von Fakten und Daten, sondern<br />

lädt zum Blättern, Lesen und Vergleichen<br />

ein. Eine schön gestaltete,<br />

sorgfältig edierte Buchausgabe.»<br />

Silvia Volkart, Kunst + Architektur<br />

in der Schweiz<br />

«Der ausserordentlich sorgfältig<br />

gemachte Band genügt allen wissenschaftlichen<br />

Ansprüchen und<br />

liegt dazu noch digitalisiert vor.»<br />

Barbara Basting, SRF-Kultur<br />

Ferdinand Hodler ist der<br />

«Schweizer Nationalkünstler»,<br />

sein Werk geniesst Weltruf<br />

Der Catalogue raisonné in vier<br />

Bänden ist das Referenzwerk zu<br />

Hodler und präsentiert erstmals<br />

sein malerisches Gesamtwerk<br />

vollständig<br />

Die Figurenbilder bilden einen<br />

ebenso umfangreichen Komplex<br />

in Hodlers Schaffen wie die Landschaften<br />

Äusserst reichhaltiges Bildmaterial<br />

und erhellende Essays<br />

Herausgegeben von<br />

Oskar Bätschmann und Paul Müller<br />

Mit Beiträgen von Oskar Bätschmann,<br />

Regula Bolleter, Monika<br />

Brunner, Sabine Hügli-Vass,<br />

Paul Müller und Milena Oehy<br />

Eine Publikation des Schweizerischen<br />

Instituts für Kunstwissenschaft<br />

SIK-ISEA<br />

2 Teilbände, gebunden, im Schuber<br />

Total ca. 630 Seiten,<br />

ca. 700 farbige Abbildungen<br />

23,5 × 32 cm<br />

978-3-85881-256-8 Deutsch<br />

Subskriptionspreis bis 31.5.<strong>2017</strong>:<br />

ca. sFr. 480.– | € 480.–<br />

Normalpreis ab 1.6.<strong>2017</strong>:<br />

ca. sFr. 640.– | € 640.–<br />

Erscheint im Mai <strong>2017</strong><br />

ISBN 978-3-85881-256-8<br />

9 783858 812568<br />

Band 1: Die Landschaften<br />

(2 Teilbände)<br />

978-3-85881-244-5 Deutsch<br />

sFr. 640.– | € 640.–<br />

Lieferbar<br />

Band 2: Die Bildnisse<br />

978-3-85881-255-1 Deutsch<br />

sFr. 480.– | € 480.–<br />

Lieferbar<br />

Band 4: Biografie und Dokumente<br />

978-3-85881-257-5 Deutsch<br />

Subskriptionspreis ca. sFr. 240.– | € 240.–<br />

Normalpreis ca. sFr. 320.– | € 320.–<br />

Erscheint 2018


Ausgewählte Backlist-Titel<br />

46 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Kunst<br />

Die Neuausgabe von Ernst<br />

<strong>Scheidegger</strong>s Klassiker<br />

mit mehr als 60 zuvor unveröffentlichten<br />

Farbbildern<br />

Alberto Giacometti<br />

Spuren einer Freundschaft<br />

978-3-85881-349-7<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Eine aussergewöhnliche<br />

private Sammlung:<br />

das Alberto-Giacometti-<br />

Museum in Sent<br />

Alberto Giacometti –<br />

Druckgrafik<br />

Die öffentliche Sammlung<br />

Gross in Sent<br />

978-3-85881-520-0 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Form, Farbe, Material, Klang<br />

und Bewegung: Dada<br />

und die Kunst aus Afrika,<br />

Ozeanien und Asien<br />

Dada Afrika<br />

Dialog mit dem Fremden<br />

978-3-85881-507-1 Deutsch<br />

978-3-85881-779-2 Englisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–<br />

Zum Dada-Jubiläum 2016<br />

erstmals veröffentlicht: die<br />

von Tristan Tzara geplante<br />

Anthologie der Dada-<br />

Bewegung<br />

Dadaglobe Reconstructed<br />

978-3-85881-499-9 Deutsch<br />

978-3-85881-775-4 Englisch<br />

sFr. 59.– | € 58.–<br />

Der Beitrag der Frauen an<br />

Dada erstmals umfassend<br />

und in seiner ganzen Vielfalt<br />

dargestellt<br />

Ina Boesch<br />

Die Dada<br />

Wie Frauen Dada prägten<br />

978-3-85881-453-1 Deutsch<br />

sFr. 29.– | € 29.–<br />

Kunst<br />

Emmy Hennings’ Dada-<br />

Œuvre in bislang einmaliger<br />

Fülle und Zeugnisse ihrer<br />

Zeit- und Weggenossen<br />

Emmy Hennings Dada<br />

978-3-85881-472-2 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Die Neuausgabe des<br />

populären Standardwerks<br />

Ferdinand Hodler –<br />

Landschaften<br />

978-3-85881-344-2 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Der Urknall der Dada-Bewegung<br />

vor 100 Jahren!<br />

Die Stimmung der Geburtsstunde!<br />

Die Bilder!<br />

Die Worte!<br />

Genese Dada<br />

100 Jahre Dada Zürich<br />

978-3-85881-492-0 Deutsch<br />

978-3-85881-767-9 Englisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–<br />

Ausgezeichnet mit der<br />

Goldenen Letter als<br />

schönstes Buch aus aller<br />

Welt 2014<br />

Meret Oppenheim – Worte<br />

nicht in giftige Buchstaben<br />

einwickeln<br />

978-3-85881-475-3 Deutsch<br />

sFr. 69.– | € 68.–<br />

Erstmalige Gegenüberstellung<br />

von zwei der<br />

wichtigsten Künstler des<br />

20. Jahrhunderts<br />

Torsten Otte<br />

Salvador Dali &<br />

Andy Warhol<br />

Encounters in New York<br />

and Beyond<br />

978-3-85881-774-7 Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Architektur<br />

Kunst<br />

Diverses Fotografie<br />

Die Schweizer Künstlerin<br />

im Kreis ihrer New Yorker<br />

Freunde: ein neues Porträt<br />

Sonja Sekula & Friends<br />

978-3-85881-512-5<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Die wegweisende Gesamtdarstellung<br />

des Schaffens<br />

dieses Universaltalents der<br />

frühen Avantgarde<br />

Sophie Taeuber-Arp –<br />

Heute ist Morgen<br />

978-3-85881-432-6 Deutsch<br />

978-3-85881-757-0 Englisch<br />

sFr. 59.– | € 58.–<br />

Architekturfantasien,<br />

Zeichnungen und Texte<br />

dreier Visionäre des frühen<br />

20. Jahrhunderts<br />

Visionäre der Moderne<br />

Paul Scheerbart, Bruno Taut,<br />

Paul Goesch<br />

978-3-85881-510-1<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–<br />

Ein künstlerischer Blick<br />

auf die legendäre indische<br />

Planstadt heute<br />

Chandigarh Redux<br />

Le Corbusier, Pierre Jeanneret,<br />

Jane B. Drew,<br />

E. Maxwell Fry<br />

978-3-85881-762-4 Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Beeindruckende Fotoporträts,<br />

mit Reflexionen von vier Schweizer<br />

Schriftstellern über das Alter<br />

Katja Snozzi –<br />

Jahrhundertmenschen<br />

Hundert 100-Jährige und ältere<br />

Schweizer und Schweizerinnen<br />

978-3-85881-518-7<br />

Deutsch/Französisch/<br />

Italienisch/Rätoromanisch<br />

sFr. 69.– | € 68.–


Ausgewählte Backlist-Titel<br />

47 <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Fotografie<br />

Die legendären Las-Vegas-<br />

Bilder von Robert Venturi<br />

und Denise Scott Brown<br />

Las Vegas Studio<br />

Images from the Archive<br />

of Robert Venturi and<br />

Denise Scott Brown<br />

978-3-85881-764-8 Englisch<br />

978-3-85881-765-5 Französisch<br />

sFr. 32.– | € 32.–<br />

Eine grandiose Entdeckung:<br />

das Gesamtwerk des<br />

französisch-brasilianischen<br />

Fotografen<br />

Marcel Gautherot<br />

Die Monografie<br />

978-3-85881-495-1 Deutsch<br />

978-3-85881-777-8 Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Ausgezeichnet mit der<br />

Silbermedaille des Deutschen<br />

Fotobuchpreises 2016<br />

Meinrad Schade –<br />

Krieg ohne Krieg<br />

Fotografien aus der<br />

ehemaligen Sowjetunion<br />

978-3-85881-452-4<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 54.– | € 54.–<br />

Eine der ungewöhnlichsten<br />

Städte des 20. Jahrhunderts,<br />

gesehen von einem der<br />

grössten Fotografen des<br />

20. Jahrhunderts<br />

René Burri. Brasilia<br />

Fotografien 1958–1997<br />

978-3-85881-307-7<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 79.– | € 77.–<br />

32 Städte, fünf Kontinente,<br />

ein Hotelzimmer: Standard<br />

Roger Eberhard – Standard<br />

978-3-85881-528-6<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 59.– | € 58.–<br />

Architektur<br />

Fotografie<br />

Architektur<br />

Die künstlerische Suche<br />

nach dem höheren Sinn<br />

alltäglicher architektonischer<br />

Unglücksfälle und Verbrechen<br />

Serge Fruehauf –<br />

Extra Normal<br />

978-3-85881-527-9<br />

Deutsch/Englisch/Französisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Die Schweiz als neue<br />

Heimat – eine fotografische<br />

Annäherung<br />

The Swiss<br />

Fotografien von<br />

Christian Nilson<br />

978-3-85881-529-3<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Städte und Landschaften als<br />

Produkt menschlicher Ideen,<br />

als Resultat von Ausbeutung<br />

und Gier<br />

Tobias Madörin. Topos<br />

Contemporary<br />

Global Prospects<br />

978-3-85881-372-5<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 99.– | € 97.–<br />

Leben und Schaffen<br />

des legendären Schweizer<br />

Magnum-Fotografen<br />

Werner Bischof<br />

Standpunkt<br />

978-3-85881-508-8 Deutsch<br />

sFr. 79.– | € 77.–<br />

Kann man Architektur filmen?<br />

Mögliche Antworten des<br />

Regisseurs Christoph Schaub<br />

auf drei DVDs<br />

Christoph Schaub –<br />

Films on Architecture<br />

978-3-85881-908-6<br />

Deutsch/Englisch<br />

sFr. 39.– | € 39.–<br />

Kunst Architektur<br />

Diverses<br />

Diverses<br />

«Einen Stuhl brauche<br />

ich zum Sitzen, weniger<br />

zum Bestaunen.»<br />

Hans Eichenberger<br />

Hans Eichenberger<br />

Designer und Innenarchitekt.<br />

Protagonist der Schweizer<br />

Wohnkultur<br />

978-3-85881-521-7 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Die grosse Monografie des<br />

weltbekannten Architekten<br />

Peter Zumthor 1985–2013<br />

Bauten und Projekte<br />

978-3-85881-304-6 Deutsch<br />

978-3-85881-723-5 Englisch<br />

978-3-85881-740-2 Französisch<br />

sFr. 250.– | € 250.–<br />

Moderne Hotel-Nostalgie<br />

auf Postkarten<br />

Bikini in den Bergen<br />

Badefotografie der Kunstanstalt<br />

Brügger Meiringen.<br />

Ein Postkartenbuch<br />

978-3-85881-481-4 Deutsch<br />

sFr. 24.– | € 24.–<br />

Opulenter Bildatlas und<br />

Enzyklopädie des Wissens<br />

zur Gebirgsregion im Herzen<br />

der Schweiz<br />

Der Gotthard / Il Gottardo<br />

Landscape – Myths –<br />

Technology<br />

978-3-85881-503-3<br />

Deutsch/Englisch/Italienisch<br />

sFr. 99.– | € 97.–<br />

Protokolle über Leben und<br />

Tod: das unvollendete letzte<br />

Filmprojekt Peter Liechtis<br />

Peter Liechti – Dedications<br />

978-3-85881-500-2 Deutsch<br />

978-3-85881-776-1 Englisch<br />

sFr. 39.– | € 38.–


<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

Niederdorfstrasse 54<br />

8001 Zürich<br />

Tel. +41 (0)44 262 16 62<br />

Fax +41 (0)44 262 16 63<br />

www.scheidegger-spiess.ch<br />

info@scheidegger-spiess.ch<br />

Vertrieb<br />

Patrick Schneebeli<br />

Tel. +41 (0)44 253 64 53<br />

p.schneebeli@scheidegger-spiess.ch<br />

Presse und PR<br />

Monique Zumbrunn<br />

Tel. +41 (0)44 253 64 52<br />

m.zumbrunn@scheidegger-spiess.ch<br />

Marketing<br />

Domenica Schulz<br />

Tel. +41 (0)44 253 64 56<br />

d.schulz@scheidegger-spiess.ch<br />

Verlagsleitung<br />

Thomas Kramer<br />

Tel. +41 (0)44 253 64 54<br />

t.kramer@scheidegger-spiess.ch<br />

<strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong> ist Mitglied<br />

von SWIPS, Swiss Independent Publishers<br />

Auslieferungen<br />

Schweiz<br />

AVA Verlagsauslieferung AG<br />

Centralweg 16<br />

8910 Affoltern a. A.<br />

Tel. 044 762 42 00<br />

Fax 044 762 42 10<br />

verlagsservice@ava.ch<br />

Vertreter<br />

Schweiz<br />

Markus Wieser<br />

Kasinostrasse 18<br />

8032 Zürich<br />

Tel. 044 260 36 05<br />

Fax 044 260 36 06<br />

wieser@bluewin.ch<br />

Der Verlag <strong>Scheidegger</strong> & <strong>Spiess</strong><br />

wird vom Bundesamt für Kultur<br />

mit einem Strukturbeitrag für die<br />

Jahre 2016–2020 unterstützt.<br />

Deutschland, Österreich,<br />

Belgien, Luxemburg, Niederlande<br />

GVA<br />

Postfach 2021<br />

37010 Göttingen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 (0)551 384 200-0<br />

Fax +49 (0)551 384 200-10<br />

bestellung@gva-verlage.de<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Hans Frieden<br />

Stefan Schempp<br />

c / o G.V.V.<br />

Verlagsvertretungen<br />

Groner Strasse 20 Wilhelmstrasse 32<br />

37073 Göttingen 80801 München<br />

Tel. 0551 797 73 90<br />

Deutschland<br />

Fax 0551 797 73 91 Tel. +49 89 230 777 37<br />

g.v.v@t-online.de Fax +49 89 230 777 38<br />

stefan.schempp@mnet-mail.de<br />

Stand Dezember 2016<br />

Die angegebenen Franken-Preise sind<br />

unverbindliche Preisempfehlungen für die<br />

Schweiz inklusive MwSt. – Die angege benen<br />

Euro-Preise sind gebundene Ladenpreise<br />

für Deutschland inklusive MwSt.<br />

und unverbind liche Preisempfehlungen<br />

für Österreich. Für Preise, Beschreibungen<br />

und Erscheinungstermine bleiben<br />

Änderungen und Irrtum vorbehalten.<br />

Umschlagbild:<br />

Regal Nuage von Charlotte Perriand<br />

(1957, © AChP., Paris / 2016, ProLitteris,<br />

Zurich), Sessel P 40 von Oswaldo Borsani<br />

(1955). Foto: Dulut, publiziert im Messekatalog<br />

Arts ménagers, Nr. 95, Nov. 1957.<br />

Aus dem Buch: Charlotte Perriand, S. 11<br />

William Eggleston<br />

Porträts<br />

Phillip Prodger. Mit einem Gespräch von William Eggleston<br />

mit Phillip Prodger, Rose Shoshana, Maud Schuyler Clay<br />

und Lesley Young<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

National Portrait Gallery, London<br />

Gebunden<br />

184 Seiten, 122 farbige und 89 sw Abbildungen<br />

27,5 × 28 cm<br />

978-3-85881-513-2 Deutsch<br />

sFr. 49.– | € 48.–<br />

Ungewöhnliche Bildkompositionen, ein treffender Blick<br />

und eine besondere Verspieltheit zeichnen William Egglestons<br />

Porträts aus. Über 50 Jahre fotografierte er Freunde,<br />

seine Familie und zahlreiche Künstler wie die Musiker<br />

Elvis Presley und Joe Strummer, den Schauspieler Dennis<br />

Hopper oder den Regisseur David Lynch. Diese erste<br />

Monografie zu Egglestons Porträtkunst zeigt rund 90 seiner<br />

Fotografien, viele davon erstmals überhaupt.

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