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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Aktenzeichen XY – ungelöst – oder können<br />
Knochenfunde in Hannover eines der größten Rätsel in<br />
der Geschichte Nehmtens klären?<br />
Es geht um Philipp Christoph Graf von Königsmarck, der nach dem<br />
Tod seines älteren Bruders (1686) bis zu seinem rätselhafte Verschwinden<br />
am 1.7.1694 Besitzer des Gutes Nehmten war, auch wenn<br />
er persönlich wohl nie dagewesen ist. In einer früheren <strong>Ausgabe</strong> der<br />
<strong>NaN</strong> wurde das Thema bereits erwähnt.<br />
Philipp Christoph stand als Offizier (Obrist)<br />
im Dienst des damaligen Kurfürstentums<br />
Hannover und hatte dort seit 1690 eine<br />
Liebesaffäre mit der verheirateten Kurprinzessin<br />
Sophie Dorothea, der Ehefrau des<br />
Thronfolgers.<br />
Beide waren sich über die damit verbundenen<br />
Probleme im Klaren und versuchten die<br />
Beziehung geheim zu halten. In den 280 erhaltenen,<br />
vermeintlich heimlichen Briefen<br />
des Liebespaares, dem sogenannten Königsmarck-Briefwechsel,<br />
ist das Verhältnis dokumentiert.<br />
Es blieb nicht geheim und war dem Kurfürstenhaus ein Dorn<br />
im Auge.<br />
In der Nacht vom 1./ 2. Juli 1694 verschwandt Königsmarck im<br />
Schloss von Hannover spurlos und zwar für immer. Es gibt begründete<br />
Vermutungen, dass dies – wenn nicht im Auftrag, so doch – mit Wissen<br />
des Kurfürsten veranlasst wurde. Der Verbleib der sterblichen<br />
Überreste von Philipp Christoph ist bisher unbekannt. Sein Besitz –<br />
so auch Nehmten – ging an seine Schwestern Maria Aurora und<br />
Amalie Wilhelmine, sie verkauften Nehmten 1710.<br />
Wenn im Bereich des ehemaligen hannoverschen Schlosses menschliche<br />
Knochen gefunden werden, taucht auch heute noch das Ver-<br />
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