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<strong>41</strong>.<strong>Ausgabe</strong><br />
Dezember 2016<br />
N o t i z e n<br />
a u s N e h m t e n<br />
für<br />
Paßop – Vogelsang – Sepel – Kühland – Godau – Alte Försterei – Schloss –<br />
Gutshof – Am Hof – Alte Meierei – Weiße Kate – Sande – Ziegelei –<br />
Lappland – Bredenbek – Pehmen – Pehmerhörn – Pehmerfelde - Stadtbek
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Inhalt<br />
Notizen................................................................................................2<br />
Der Bürgemeister spricht:....................................................................3<br />
Gemeindevertretung und Ausschüsse..................................................4<br />
GV – 29.September 2016...............................................................4<br />
Gemeindeleben....................................................................................9<br />
Kino - Kino.....................................................................................9<br />
Eiserne Hochzeit - 65 Jahre..........................................................10<br />
Offener Adventskalender der Gemeinde Nehmten.......................11<br />
Gemeindefahrt an die Schlei.........................................................12<br />
Feuerwehr Nehmten..........................................................................13<br />
Brandübung auf dem Gut Nehmten..............................................13<br />
Neue Mitglieder in der Feuerwehr................................................14<br />
Volkstrauertag...............................................................................15<br />
Feuerwehrzufahrt..........................................................................15<br />
Die Feuerwehr sammelt an der Haustür.......................................15<br />
Weihnachtszeit ist Kerzenzeit.......................................................16<br />
Geschichte(n) aus der Gemeinde.......................................................16<br />
Notizen aus Nehmten....................................................................16<br />
Erzähl doch mal von früher..........................................................18<br />
Aktenzeichen XY – ungelöst – oder ein Rätsel um Nehmten?.....21<br />
Das Letzte!........................................................................................24<br />
Notizen<br />
Titelbild<br />
Dezember 2012 – wann gibt es wieder richtig Winter... (UPr)<br />
Readktionstean <strong>NaN</strong> – <strong>NaN</strong>@nehmten.de – www.nehmten.de
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Der Bürgemeister spricht:<br />
Liebe Bürgerinnen, Liebe Bürger,<br />
zum Abschluss des Jahres gibt es erfreuliches zu<br />
berichten.<br />
Der Zweckverband Breitband hat in der Mitgliederversammlung<br />
vom 31.10.2016 beschlossen, dem<br />
bayrischen Unternehmen Pepcom den Zuschlag für den Ausbau des<br />
Breitbandnetzes in 46 Gemeinden zu übertragen. Beginn der Arbeiten<br />
wird der Januar 2017, Fertigstellung Sommer 2019.<br />
Näheres dazu erfahren Sie in einem Bürgerbrief. (s.a. nehmten.de)<br />
Im Amtsausschuss hatten wir einen Vortrag über papierlose Gremienarbeit.<br />
Die Kosten für Sitzungen, Einladungen usw. sind immens.<br />
Neue Technologien können hier sparen helfen. Wir werden uns mit<br />
diesem Thema beschäftigen.<br />
Das Jahr 2016 war ein ruhiges Jahr. Sowohl das Wetter als auch die<br />
Gemeindearbeit verlief ohne Turbolenzen. Finanziell stehen wir sehr<br />
gut dar. An dieser Stelle noch mal ein Dank an die Gewerbebetriebe.<br />
In Sepel und Bredenbek stehen wieder beleuchtete Weihnachtsbäume<br />
und Adventskränze. Aufgestellt von Sepelern und der Feuerwehr. Ich<br />
bedanke mich bei allen für die gute und ruhige Gemeindearbeit, allen<br />
eine ruhige Adventszeit, schöne besinnliche Weihnacht und ein guter<br />
Rutsch ins neue Jahr. Bleiben Sie gesund! Ich freue mich auf den<br />
Neujahrsempfang am 8.1.2017, schauen Sie doch mal rein.<br />
Ihr<br />
- 3 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Gemeindevertretung und Ausschüsse<br />
Gemeindevertretung – 29.September 2016<br />
Anwesend: R. Knof, K. Korbmacher, E. Brüne, BGM J.Hinz, Chr.v.Fürstenberg,<br />
P. Schuldt, H. Kraft, A. Ilinsch, M. Kraft<br />
● nach der Begrüßung durch den Bürgermeister wurde die ordnungsgemäße<br />
und termingerechte Einladung festgestellt. Es gab<br />
keine Ergänzungen zur Tagesordnung.<br />
● einstimmiger Beschluss zur Nichtöffentlichkeit von<br />
Tagesordnungspunkten. Der Gemeinderat zog sich nach Abschluss<br />
der öffentlichen Sitzung zum nichtöffentlichen Teil zurück.<br />
● einstimmige Annahme der Niederschrift vom 09.05.2016<br />
● Bekanntgaben des Bürgermeisters:<br />
o zum Ausbau der Breitbandversorgung Kreis Plön wird es am<br />
19.10.2016 ein Treffen geben; Angebotsabgabeschluss für die<br />
Breitbandversorgung ist 07.10.2016. Es geht voran.<br />
o Die Kosten für die Klärschlammabfuhr erhöhen sich von 13,10<br />
€ auf 15,10 € ab 01.01.2017. Die Sonderabgaben werden auf<br />
Null gefahren.<br />
o 01.10.2017 Tag der offenen Tür der neuen Feuerwehrzentrale<br />
in Preetz<br />
o Schulverband: für die Schulhallensanierung übernimmt das<br />
Land 90% der Kosten. Ascheberg möchte mehr Einfluss, die<br />
Mehrheit der Beteiligten wünscht, dass alles so bleibt wie<br />
bisher.<br />
o In Sepel gibt es am Festplatz jetzt Hundekotbeutel. Es wird der<br />
Wunsch geäußert, dass auch in Godau an der Linde<br />
Hundekotbeutel verfügbar sein sollten. Als Problem wird gesehen,<br />
dass der Hundekot zwar aufgenommen, dann aber der<br />
- 4 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
gefüllte Beutel weggeschmissen wird, Mülleimer fehlen. Der<br />
Bürgermeister weist darauf hin, dass das Prinzip „Mein Müll<br />
muss mit“ in der Gemeinde gelte – auch für den Hundekot!<br />
o Die Wartung der Wanderwegschilder und –zeichen übernimmt<br />
Holger Schuldt. Notwendige Sachkosten trägt die Gemeinde.<br />
Dank an Holger Schuldt für sein ehrenamtliches Engagement.<br />
o allgemeine Anerkennung für den guten Zustand der wassergebundenen<br />
Wege der Gemeinde.<br />
o Wildreflektoren sind installiert. Dank besonders an Hartmut<br />
Kraft, Ernst und Wolfram Brüne. Wie effektiv die Reflektoren<br />
wirken, wird die Erfahrung zeigen.<br />
o Notizen aus Nehmten sind in neuem Format erschienen. Der<br />
Bürgermeister bedankt sich bei der anwesenden Gertraud<br />
Almon für ihr langjähriges Engagement für die Notizen aus<br />
Nehmten und all ihre Arbeit.<br />
o Melanie Kraft berichtet über gelungene Aktionen des<br />
Kulturausschusses: Besuch Karl May und den Gemeindeausflug<br />
nach Eckernförde. Dank an Melanie Kraft für ihren<br />
Einsatz und die Organisation.<br />
o Freiherr Chr. von Fürstenberg berichtet über die Sitzung des<br />
Schwarzdeckenverbandes:<br />
2 Fahrzeuge werden gebraucht, es sollen weiter Unimogs<br />
sein. 1 Unimog wird neu angeschafft.<br />
Beiträge steigen in 3 Schritten ab 2017 bis 2019 von 0,25<br />
€auf 0.40 € / m2 Schwarzdecke.<br />
alle 35 – 40 Jahre wird die Schwarzdecke erneuert. Strecken<br />
Sepel- Godau und der Meierei Weg stehen demnächst an.<br />
der Bauhof soll von Plön nach Ascheberg verlagert werden.<br />
Der Umzug verzögert sich um 1 Jahr.<br />
● Einwohnerfragestunde<br />
o Martin Herzog fragt nach, wann die zugesagten Anpassungen<br />
- 5 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
des Feuerwehrgerätehaustores umgesetzt werden. – Umsetzung<br />
wird zugesagt.<br />
o für die notwendige jährliche Prüfung des kraftbetriebenen<br />
Feuerwehrhaustores liegen jetzt 3 Angebote vor. - Die Angebote<br />
sollen geprüft und danach der Auftrag erteilt werden.<br />
o Martin Herzog weißt auf die fehlenden Mitglieder der<br />
Feuerwehr Nehmten hin. Er benennt konkrete Einsatzsituationen:<br />
2 Einsätze in Dersau – es waren jeweils nur 3 Feuerwehrleute<br />
verfügbar, 1 Einsatz in Stadtbek – es waren nur 6<br />
Feuerwehrleute verfügbar. Die für einen erfolgreichen Einsatz<br />
notwendige Mindesteinsatzstärke beträgt 9 Personen. Der<br />
Bürgermeister bedauert die Situation, aber kein Gemeindemitglied<br />
kann zur Teilnahme in der Feuerwehr verpflichtet werden.<br />
Für die Gemeindewehrführer, die sich vorrangig um einen<br />
guten Schutz der Bevölkerung und Gebäude bemühen und<br />
sorgen, ist die mangelnde Mitgliederzahl eine frustrierende<br />
Situation. Für die Gemeindebewohner kann diese Feuerwehr<br />
Unterbesetzung im Ernstfall schwerwiegende Folgen haben.<br />
Besser jetzt mitmachen.<br />
● Für die Wasserversorgung Sepel / Godau wird ab 01.01.2017 eine<br />
Gebührenanpassung notwendig, da die Ausgleichsrücklage aufgebraucht<br />
ist. Zur Kostendeckung ist ab 01.01.2017 der Betrag von<br />
0,40€ / qm Wasser vorgesehen. Beschluss: die Kostenerhöhung<br />
zum 01.01.2017 wird einstimmig angenommen.<br />
● Feuerwehrangelegenheiten<br />
o Beschaffung von Trägersystemen für Atemschutzgeräte<br />
einschließlich Druckminderern (s. Protokoll vom 26.07.2016)<br />
Beschluss: Zurückstellung in 2017 von 1600 € für den Erwerb<br />
der Atemschutzgeräte wird einstimmig angenommen.<br />
o Erwerb von Handsprechfundgeräten ca. 400 €/ Gerät ist<br />
notwendig ( s. Protokoll vom 26.07.2016). Beschluss:<br />
Bestellung für die Handsprechfunkgeräte wird einstimmig<br />
- 6 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
angenommen.<br />
o der Standort der Sirene Nehmten wurde gekündigt.<br />
Martin Herzog stellt vor: notwendiger Rückbau des Sirenenstandorts<br />
Gut Nehmten ca. 600 €. Neuaufstellung Sirene an<br />
anderem Standort, z.B. auf Mast an der Biogasanlage Kosten<br />
ca.5000 € für die Sirene, Stromanschluss ca. 1200 € plus Abgaben<br />
an das Umweltamt für jeden laufenden Meter des Sirenenmastes<br />
über den höchsten bebauten Punkt. Oder Meldeempfänger<br />
für die Feuerwehrkameraden. Kosten für 16 Geräte 4285 €.<br />
Nach angeregter Diskussion um den Bedarf der Meldeempfänger<br />
erging folgender Beschluss: Abbau der Sirene Gut<br />
Nehmten. Ermittlung des Bedarfs der Meldeempfänger für die<br />
aktiven Feuerwehrleute und Vorlage im Finanzausschuss - einstimmig<br />
o Erstellung aktueller Luftbilder der Gemeinde Nehmten ist<br />
geplant für Mai 2017. Die Kosten von max. 500 € trägt die<br />
Gemeinde, die Bilder sind Eigentum der Gemeinde, werden<br />
ausgestellt und können erworben werden. 1 Ablehnung der Erstellung<br />
von Luftbildern des Hauses und Grundstückes wird<br />
berücksichtigt. Beschluss: Luftbilder sollen per Drone erstellt<br />
werden – einstimmig.<br />
● Anfragen:<br />
o Wie steht es um die Erneuerung des Tresens im Gemeindehaus?<br />
– Nach angeregter Diskussion um Bedarf und Kosten wird das<br />
Vorhaben für derzeit nicht durchsetzbar erklärt und auf 2018<br />
verschoben.<br />
o Was ist mit dem Loch in der Straße am Wiesenweg? – Der<br />
Bürgermeister sagt zu, dass das Loch repariert wird. Auch die<br />
Banketten werden noch einmal in diesem Jahr gemacht.<br />
o Was ist mit der Reinigung der Straßen nach der Maisernte? –<br />
Freiherr Chr. von Fürstenberg erklärt, dass die Reinigung<br />
- 7 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
erfolgt ist, weist aber darauf hin, dass Bäume und Büsche die<br />
zu weit auf die Straße ragten, die Verschmutzng gefördert<br />
haben.<br />
o Die Situation der Gullys in Sande ist nicht gut. Der Bürgermeister<br />
hat bereits einen Termin mit der Firma Dobbertin um<br />
Verbesserungen zu besprechen.<br />
o Der Badestrand in Stadtbek ist sehr gut gepflegt durch Günther<br />
Ilinsch. Beim Steg sind 2 Pfähle gebrochen. Die Reparatur wird<br />
zugesagt.<br />
o Zum Teil behindert Brombeergestrüpp den Fahrradweg.<br />
o wo soll in Bredenbek der Weihnachtsbaum aufgestellt werden?<br />
Die Frage kommt den meisten verfrüht vor, wird vertagt und ist<br />
„Sache“ der Bredenbeker!<br />
● Der Bürgermeister beendet den öffentlichen Teil der<br />
Gemeindeversammlung, bedankt sich für die rege Beteiligung und<br />
die Teilnahme. Die Gemeindevertreter ziehen sich zum nichtöffentlichen<br />
Teil zurück.<br />
Die offiziellen Protokolle können auch auf der Internetseite der<br />
Amtsverwaltung eingesehen werden:<br />
http://www.amt-grosser-ploener-see.de/<br />
- 8 -
Gemeindeleben<br />
Kino - Kino<br />
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Liebe Kinofreunde!<br />
Zu unseren Filmvorführungen im Gemeindehaus in Bredenbek in den letzten<br />
8 Monaten hat sich immer ein kleiner Kreis interessierter Gemeindemitglieder<br />
eingefunden. So motiviert, werden wir auch in den folgenden Monaten<br />
unseren Kinoabend stattfinden lassen. Wir werden die Filme abwechselnd<br />
im Gemeindehaus in Bredenbek und im Feuerwehrhaus in Sepel<br />
zeigen.<br />
Wir haben folgende Filme für Euch ausgewählt:<br />
Datum Titel<br />
12.01.2017<br />
Gemeindehaus<br />
Bredenbek<br />
09.02.2017<br />
Feuerwehrhaus Sepel<br />
09.03.2017<br />
Gemeindehaus<br />
Bredenbek<br />
Forrest Gump<br />
ist eine Literaturverfilmung der mit vielen Oscars<br />
ausgezeichnet wurde. Forrest Gump sitzt auf einer<br />
Bank an einer Bushaltestelle und erzählt dort auch<br />
wartenden Personen sein bisheriges Leben. Er läuft<br />
durch die USA, wird Footballspieler, Kriegsheld und<br />
Garnelenfischer und Vater...…<br />
Good Bye Lenin!<br />
Ist ein Film von Wolfgang Becker. DDR 1989 - Vor<br />
dem Fall der Mauer fällt die Mutter des 21-jährigen<br />
Alex, die eine ueberzeugte Bürgerin der DDR ist,<br />
nach einem Herzinfarkt ins Koma und erwacht nach 8<br />
Monaten in einem anderen Land. Aufregungen könnte<br />
sie mit ihrem schwachen Herzen nicht überleben. Alex<br />
lässt nun in der Wohnung die DDR wieder auferstehen.<br />
…<br />
Das Leben der Anderen<br />
stellt den Staatssicherheits-Apparat und die<br />
Kulturszene Ost-Berlins in den Mittelpunkt dieses<br />
Filmes. Der Film wurde mit Auszeichnungen<br />
- 9 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
13.04.2017<br />
Feuerwehrhaus Sepel<br />
überhäuft und bekam den Oscar für den besten fremdsprachigen<br />
Film.<br />
1984 wird der Stasi Hauptmann Gerd Wiesler (kurz<br />
HGW XX/7) in Ost-Berlin beauftragt, gegen den<br />
Theaterschriftsteller Georg Dreyman belastendes Material<br />
zu sammeln. Wiesler verwanzt die Wohnung von<br />
Dreyman und richtet auf dem Dachboden eine Abhörstation<br />
ein...…<br />
Die Rede des Königs – The King's Speech<br />
hat 4 Oscars bekommen und Kinozuschauer weltweit<br />
begeistert.<br />
Der 2. Sohn des britischen Königs George V. leidet seit<br />
seiner Jugend an schwerem Stottern. Öffentliche<br />
Auftritte werden ihm zur Qual. Mit der Hilfe eines<br />
exzentrischen Sprachtherapeuten beginnt er, kleine<br />
Fortschritte zu machen. Doch dann wird er unerwartet<br />
zu Englands neuem König gekrönt und öffentliche<br />
Reden und Radioansprachen sind unvermeidlich. Vor<br />
dem drohenden II. Weltkrieg muss er eine Radioansprache<br />
halten und seinem Land Mut zusprechen.......<br />
Alle Filmvorführungen beginnen um 19.00 Uhr. Wir freuen uns<br />
mit Euch auf die Filmabende.<br />
Eiserne Hochzeit - 65 Jahre<br />
65 Jahre sind ein langer Abschitt –<br />
noch weit verbreitet bedeuten 65<br />
Jahre der Beginn des Ruhestands,<br />
aber noch bedeutender – da viel<br />
seltener sind 65 Jahre in der Ehe,<br />
die Eiserne Hochzeit!<br />
Vor 65 Jahren war das Jahr 1951,<br />
der letzte Krieg gewann Abstand,<br />
das Leben normalisierte sich<br />
- 10 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
langsam, auch wenn die Weltpolitik wieder rauher wurde - die<br />
Trennung in „Ostblock“ und westliche Welt wurde schärfer, der Korea<br />
Krieg bestimmte die Nachrichten, am 11. November wurde in Argentinien<br />
Juan Domingo Perón Sosa zum zweiten Mal zum Präsidenten<br />
gewählt – zur gleichen Zeit fand in Nehmten eine ganz andere Wahl<br />
statt – Thea Schütt und Franz Breski wählten ein gemeinsames<br />
Leben. An diesem Sonntag gaben sie sich im Forsthaus Nehmten das<br />
Ja-Wort. Bürgermeister und Standesbeamter war Förster Heitmann.<br />
Die kirchliche Trauung erfolgte in der St. Antoniuskirche in Plön.<br />
Schuld war sicher nicht der Bossa Nova, denn<br />
der war erst 10 Jahre später ein Hit, aber der<br />
„Danz up de Deel“ hat die Holsteinerin Thea<br />
mit dem durch die Kriegswirren auf dem Gut in<br />
Nehmten gelandeten Westpreußen Franz zusammen<br />
gebracht. Als dann beide eine feste Anstellung<br />
auf dem Gut hatten, sollte eine gemeinsame<br />
Familie gegründet werden. So ist es auch<br />
geschehen, zwei Töchtern folgte in den 60-ern<br />
ein Eigenheim in Bredenbek, dem Grundstock<br />
für eine regelrechte Dynastie. Inzwischen sind<br />
es 4 Familien, die in Bredenbek wohnen.<br />
Eine Eiserne Hochzeit ist ein Ereignis, das weite<br />
Beachtung findet. So darf es auch nicht verwundern,<br />
dass persönlich unterschriebene Glückwunschbriefe von<br />
Bundespräsident Joachim Gauck und Ministerpräsident Torsten Albig<br />
das Paar erreichten. Die Gemeinde Nehmten und die Redaktion der<br />
Notizen aus Nehmten will dem nicht nachstehen und wünscht dem<br />
Jubelpaar für die Zukunft alles Gute!<br />
Offener Adventskalender der Gemeinde Nehmten<br />
Da die Zeitung nach den ersten Terminen veröffentlicht<br />
wird, gibt es hier keine Übersicht!<br />
- 11 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Gemeindefahrt an die Schlei<br />
Es war mal wieder soweit, die<br />
Gemeindefahrt ging los. Die magische<br />
Zahl von 30 Teilnehmer hatten<br />
wir überschritten und der Bus<br />
fuhr mit uns nach Eckernförde. In<br />
Eckernförde angekommen, haben<br />
wir eine alte Fischräucherei erkundet.<br />
Wir haben gezeigt bekommen,<br />
wie mit viel Liebe und Geduld,<br />
die alte Räucherei in ihren<br />
Ursprungszustand zurück gebaut wurde. Das man für viel Geld den<br />
Schornstein erneuert hat und wie hart die Arbeit auf dem Meer war.<br />
Nach einem netten Dokumentarfilm wurden wir zum Sprottenessen<br />
eingeladen. Uns wurde gezeigt, wie man eine Sprotte richtig isst.<br />
Danach sind wir dann zum Mittagessen nach Kappeln gefahren und<br />
von dort auf die Schleiprinzessin.<br />
Die Schleiprinzessin, ein Ausflugdampfer, hat und bis zur Schleimündung<br />
gebracht. An der Mündung,<br />
gibt es die Lotseninsel<br />
Schleimünde. Mit dem Leuchtturm<br />
von 1871 und dem Lokal Giftbude,<br />
welche als einzige Kneipe in einer<br />
Seekarte verzeichnet ist. Da die<br />
Halbinsel unter Naturschutz steht,<br />
ist diese nur mit dem Schiff zu erreichen.<br />
Wir hatten eine halbe<br />
Stunde Zeit, die Insel zu erkunden,<br />
dann ging es wieder zurück und der Bus brachte uns sicher nach<br />
Hause.<br />
- 12 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Feuerwehr Nehmten<br />
Übungsabend der Freiwilligen Feuerwehren auf dem Gut<br />
Nehmten<br />
Im Ernstfall muss es schnell gehen.<br />
Das ist für die Freiwilligen Feuerwehren (FF) das wichtigste, um<br />
Schäden einzugrenzen. ̶ Da wäre der Schaden an Mensch, Tier und<br />
Wirtschaftsgütern, aber auch die Folgen eines Feuerschadens darf man<br />
nicht vernachlässigen. Wenn ein Gebäude einer Firma zerstört wird,<br />
ist die Existenzgrundlage entzogen und der wirtschaftliche Schaden ist<br />
da. Daraus folgende Ausfälle an Steuereinnahmen träffe dann auch die<br />
Gemeinde.<br />
Um fit für den Ernstfall zu sein, hat die Freiwillige Feuerwehr<br />
Nehmten am Abend des 15.08.2016 Ihre direkten Nachbarn zu einem<br />
Übungsabend auf dem Gut<br />
Nehmten eingeladen. Die FF<br />
Bichel-Wöbs-Löja aus dem Kreis<br />
OH, FF Hornsdorf-Hornsmühlen<br />
aus dem Kreis SE und die FF<br />
Dersau waren unserem Ruf gefolgt.<br />
Unser Ziel war es, zu<br />
sehen, wie schnell wir Löschwasser<br />
auf dem Hof des Schlosses<br />
liefern können. Man muss<br />
wissen, wo man am Besten an<br />
eine Wasserentnahmestelle an<br />
dem Großen Plöner See kommen kann und dann sind einige Schläuche<br />
zu verlegen.<br />
Um diese Übung abzurunden galt es, in einem Nachbargebäude und<br />
dem Schlosspark drei vermisste Personen zu suchen.<br />
Und das hat hervorragend funktioniert!<br />
So konnte die Zusammenarbeit der Feuerwehren und auch wichtig,<br />
die Erkundung der Ortslage vermittelt werden.<br />
- 13 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Vielen Dank an Familie von Fürstenberg, dass wir die Übung auf dem<br />
Gut durchführen durften.<br />
Und immer wieder der Apell:<br />
Wir brauchen Menschen, die in der<br />
Feuerwehr mitmachen!<br />
(Martin Herzog)<br />
Neue Mitglieder in der Feuerwehr<br />
Mit Jana Waschow, die nach Ihren 18.<br />
Geburtstag nun auch den aktiven<br />
Dienst in der Feuerwehr leisten darf,<br />
haben wir schon die zweite Frau bei<br />
uns in der Feuerwehr.<br />
Das lockert die Männerrunde auf.<br />
Jana kommt aus der Ascheberger<br />
Jugendwehr. So haben wir eine sehr<br />
engagierte Kameradin bekommen.<br />
Neben Ihrer Berufsausbildung zur<br />
Krankenschwester geht die Ausbildung<br />
in unserer FW weiter, als nächstes<br />
steht die Funkausbildung im Programm.<br />
Mit Lukas Raschke, dem Freund von Jana, konnten wir jemanden zu<br />
einer Zweitmitgliedschaft neben der FF Ascheberg gewinnen. Er ist<br />
ein ausgebildeter Atemschutzgeräteträger und damit eine wichtige<br />
Hilfe für unsere Gemeinde.<br />
Durch einen Umzug aus der Gemeinde und aus beruflichen Gründen<br />
sind zwei Kameraden aus der Feuerwehr ausgetreten.<br />
- 14 -
Volkstrauertag<br />
Es war kalt, aber trocken. Wir hätten<br />
uns gern mehr Zuhörer bei der interessanten<br />
Rede von Dr. Reinhard Knof<br />
zum Anlass des Volkstrauertages gewünscht.<br />
Er hat den Zuhörern vor<br />
Augen geführt, dass trotz aller Mahnmale<br />
die Menschheit nicht schlauer<br />
wird. Im Anschluss hat die FF Nehmten<br />
einen Kranz am Ehrenmal in Sande<br />
niedergelegt.<br />
Feuerwehrzufahrt<br />
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Oft konnte in letzter Zeit gesehen werden, dass Autos vor dem<br />
Feuerwehrtor parken - meist zu Kindergartenzeiten. Feuerwehrzufahrten<br />
müssen jeder Zeit frei sein – nicht nur in Bredenbek, bitte<br />
seien Sie für Ihre Kinder ein gutes Beispiel, denn wie war das noch:<br />
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!<br />
Die Feuerwehr sammelt an der Haustür<br />
Wir freuen uns über die Spenden, denn sie sichern unsere<br />
Einsatzbereitschaft!<br />
• Dies gilt für die Spenden, die wir an der Haustür gesammelt<br />
haben.<br />
• Wir freuen uns über direkte Spenden.<br />
- 15 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
• Und wir freuen uns über die Spenden in den Feuerwehrhelm.<br />
Dafür möchten wir uns bedanken. Es ist schön zu erfahren, dass die<br />
Bewohner unserer Gemeinde uns unterstützen.<br />
Vielen Dank aber auch an die Kameraden, die ihre Zeit für die Sammlung<br />
aufgebracht haben.<br />
Wir sind eine Freiwillige Feuerwehr.<br />
Weihnachtszeit ist Kerzenzeit<br />
Wussten Sie, dass der Mensch im Schlaf nicht riechen kann!<br />
So kann eine vergessene Kerze unbemerkt zum Unheil werden und<br />
man bekommt nichts davon mit!<br />
Vielleicht ein schönes Weihnachtsgeschenk? - Rauchmelder, die<br />
miteinander kommunizieren. Wird dieser in einem Raum ausgelöst,<br />
sagt dieser dem zweiten - in der Schlafstube - Bescheid und die<br />
Bewohner werden sicher alarmiert.<br />
Schöne Weihnachten wünscht die Freiwilligen Feuerwehr Nehmten.<br />
(Martin Herzog)<br />
Geschichte(n) aus der Gemeinde<br />
Notizen aus Nehmten<br />
Über die Stabübergabe für die Notizen aus Nehmten wurde bereits in<br />
der letzten <strong>Ausgabe</strong> berichtet, aber hier soll noch einmal ein Blick<br />
darauf geworfen werden, wie hatte alles begonnen?<br />
In einem Gespräch beantwortete mir Frau Gertraud Almon diese und<br />
andere Fragen. In diesem Gespräch war in allen Bereichen die Liebe<br />
und das Interesse der Almons für die Gemeinde spürbar und präsent.<br />
Gertraud und Armin Almon stammen beide aus Ostpreußen, arbeiteten<br />
- 16 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
als Lehrer in Kiel, die Familie wohnte in Flintbek. Bei einem Aufenthalt<br />
im Schullandheim Nehmten erwachte die Liebe für die Landschaft<br />
der Gemeinde Nehmten. Die Almons suchten und fanden ihr<br />
Haus in Godau und zogen 1990 ganz von Flintbek nach Godau.<br />
Im Dezember 2002 kam ein Weihnachtsmann in die letzte Gemeindeversammlung<br />
des Jahres und legte symbolisch Gemeindewünsche auf<br />
den Tisch. Darunter war der Wunsch nach gemeindebezogener Information.<br />
Dörnick hatte eine Gemeindezeitung und so machte sich eine<br />
Gruppe von engagierten Menschen aus der Gemeinde Nehmten auf<br />
den Weg nach Dörnick zur Zeitungsredaktion. Mit vielen guten Informationen<br />
und Ratschlägen ging es dann an die Fertigstellung der<br />
ersten <strong>Ausgabe</strong>. Sie erschien dann, wie berichtet, im September 2003.<br />
Ideen wurden eingebracht und ausprobiert. Erfahrungen wurden gemacht,<br />
wie was ankam bei den Lesern. Vor dem Druck der jeweiligen<br />
<strong>Ausgabe</strong> wurden alle Artikel auf dem Almonschen Billardtisch ausgelegt<br />
und von einem Gremium abgesegnet.<br />
Das Interesse für die Erforschung der Geschichte der Gemeinde wurde<br />
bei den Almons besonders durch die Chronik von Pastor Piening geweckt,<br />
die sie in einer Kopie aus Bosau erhielten. Es folgten Besuche<br />
in Kreisarchiv Plön – hier fand sich nur ein kleiner Karton mit losen<br />
Blättern, alles andere war wohl im Krieg „unter die Räder gekommen“.<br />
Dann hörten sie von den Schulchroniken der Schulen in Bredenbek<br />
und Godau. Die Suche danach begann. Die Godauer Schulchronik<br />
fand sich bei der Witwe, des letzten Godauer Lehrers, Frau Lütje. Sie<br />
wurde dem Bürgermeister der Gemeinde Nehmten übergeben. Die<br />
Bredenbeker Schulchronik 1908 – 1960 wurde von dem Gemeindevertreter<br />
Fritz Bauer beim Ausräumen der Schule vor dem Untergang<br />
gerettet und verwahrt und kam dann in die Hände des Nehmtener Bürgermeisters.<br />
2008 starb Armin Almon, ein großer Verlust. Gertraud machte weiter<br />
mit der Arbeit für die Notizen aus Nehmten, die beide begonnen<br />
hatten.<br />
- 17 -
Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Die handschriftlichen Chroniken (Sütterlin Schrift) hat Frau Almon in<br />
vielen Arbeitsstunden übertragen und mit historischen Hinweisen versehen.<br />
Die Chroniken wurden dann in Plön gedruckt, am 6. und 20.<br />
November 2009 in Auszügen vorgelesen. Die Lesungen fanden viel<br />
Interesse und Zuspruch in der Gemeinde, erinnert sich Frau Almon.<br />
Ohne ihre Arbeit und ihr Engagement wäre das alles nicht möglich gewesen.<br />
Rückblickend auf ihre Arbeit in der Gemeinde hebt Frau Almon die<br />
Offenheit und die Bürgerfragestunde in den Gemeindeversammlungen<br />
lobend hervor. – In Flintbek hatten die Almons die Gemeindevertretung<br />
eher als „closed shop“ erlebt. Die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern<br />
und dem Kulturausschussvertreter war immer gut. Die<br />
Zusammenarbeit mit den Redaktionsmitgliedern meist erfreulich, anregend<br />
und anfangs sehr diskussionsfreudig, bis dann die Struktur der<br />
Notizen aus Nehmten gefunden war.<br />
Für all das und vieles mehr ganz vielen Dank an<br />
Gertraud Almon.<br />
Das Gespräch mit Gertaud Almon führte Frauke von Bodelschwingh<br />
Erzähl doch mal von früher<br />
An dieser Stelle wollen wir fortfahren und weiter die Geschichte<br />
und Vergangenes beleuchten. Dazu höre ich gern den Erzählungen<br />
der Mitbürger zu.<br />
Heute: Baldur Japp.<br />
Am Samstagnachmittag hatte Baldur Zeit für mich. Wir trafen uns auf<br />
dem Hofplatz – ich kam mit dem Fahrrad und Baldur mit dem Rasenmäher<br />
– gerade fertig mit dem Blätteraufsaugen. Wir sahen weit über<br />
die Wiesen und freuten uns an den 3 Eseln, die über die Koppel spazierten.<br />
Annegret verwöhnte uns mit Kaffee und Kuchen und setzte<br />
sich dann dazu.<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Baldur, wie war es früher? Erzähl mal, wie war es als Kind in<br />
Nehmten.<br />
1934 wurde ich in eine lange Tradition von Bauern und Bürgermeistern<br />
geboren. Ich habe eine Schwester – Christa und viele Cousins<br />
und Cousinen.<br />
Im Krieg wurde Bredenbek zum Glück verschont, man sah die Angriffe<br />
und den Feuerschein über Kiel. Der Vater war im Krieg. Im Nehmtener<br />
Pferdestall in den Buchten waren die Kriegsgefangenen untergebracht.<br />
Hunger war zum Glück kein Problem. Nach dem Krieg blühte<br />
der Tauschhandel mit den Städtern, die kamen um Lebensmittel einzutauschen.<br />
In Bredenbek bin ich in die Schule gegangen. Nach dem Krieg bis<br />
1950, als ich die Schule verließ, wurden 70 Kinder in einen Raum<br />
unterrichtet und ich, als einer der Großen musste auch mal „Lehrer<br />
spielen“, wenn der „Hauptlehrer“ mit einer Gruppe Kindern intensiver<br />
beschäftigt war.<br />
Wohnraum war knapp nach dem Krieg, aber es musste gehen und es<br />
ging. Lautstärke und Unruhe waren kein Problem in der Schule. In<br />
den Häusern wohnten viele Familien, z.T. eine Familie pro Zimmer.<br />
Baldur erinnert sich, in seinem jetzigen Büro wohnte eine Familie und<br />
z.T. wurde in dem Raum auch noch gekocht. Viele der Flüchtlingsfamilien<br />
sind bald ins Rheinland weitergezogen, weil es dort Arbeit gab.<br />
Einige sind aber geblieben und ihre Nachkommen leben noch immer<br />
in der Gemeinde.<br />
Die vielen Kinder spielten alle zusammen, es wurde eigentlich nur<br />
draußen gespielt – Spiele wir „Pick Pal“, „Kibbel Kabbel“ oder<br />
„Völkerball“. Aber vor allem mussten wir Kinder mithelfen – bei der<br />
Kartoffelernte z.B. und bei den vielen Arbeiten auf den Höfen. Geraucht<br />
wurde auch – um des Rauchens Willen – Tabak? – NEIN das<br />
gab es nicht – wir rauchten was es so gab, auch mal Laub.<br />
Baldur, was war dein Berufswunsch als Junge?<br />
Ich wollte Busfahrer oder Kellner werden. Aber die Tradition setzte<br />
sich durch. Nach der Schule lernte ich 2 Jahre beim Vater auf dem<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
elterlichen Hof und ein Jahr in auf einem großen Hof in Wankendorf<br />
mit vielen Lehrlingen. Hier wurden die Kühe noch mit der Hand gemolken.<br />
Diese Zeit hat viel Spaß gemacht! Nach der Lehre folgten<br />
dann Anstellungen auf anderen Höfen in Schleswig – hier gab es<br />
schon eine Melkmaschine für die 50 Kühe und dann wurde ich für 4<br />
Jahre Verwalter auf einem Gutsbetrieb bei Kappeln. Hier lernte ich<br />
Annegret kennen, die auf dem Gut Erzieherin der Kinder war. Das war<br />
eine sehr schöne Zeit und wir stehen immer noch im Kontakt mit der<br />
Familie.<br />
Am 1.12.1961 heirateten Annegret und Baldur in Flensburg. Im März<br />
1962 kamen wir dann auf den elterlichen Hof. Der Vater konnte den<br />
Hof nicht mehr allein bearbeiten. Annegret erinnert sich, dass das<br />
morgendliche Herdanheizen mit den häufig noch feuchten Buschholz,<br />
oft ein Problem war.<br />
Annegret, wie war es als Neue hier in die Dorfgemeinschaft rein<br />
zu kommen?<br />
Das war gut. Es gab viel Arbeit, die wir zusammen mit den Eltern bewältigten.<br />
Im Juni 1962 stand bei einem Gewitter plötzlich die Scheune<br />
in Flammen. Zum Glück waren die Tiere auf der Weide. Wir haben<br />
dann einen neuen Kuhstall und Schweinestall gebaut - aber wir haben<br />
auch viel gemeinsam gefeiert - das war schön.<br />
Baldur, die Gemeinde Nehmten ist flächenmäßig sehr groß mit<br />
2204 ha und mit seinen 5 Ortschaften weit verstreut. Heute habe<br />
ich manchmal das Gefühl, als gäbe es eine unausgesprochene<br />
Konkurrenz zwischen den verschiedenen Ortschaften in der Gemeinde.<br />
Wie war das in deiner Jugend? Gab es da einen zentralen<br />
Kern wo sich alle immer wieder trafen und sich begegneten?<br />
Ja, der Krug hier in Bredenbek war zentral für alle und alle kamen,<br />
egal ob Sepel, Godau, Nehmten,Sande, Bredenbek, Stadtbek oder<br />
Pehmen. Es gab Vogelschießen und abends „Danz op de Deel“, dann<br />
den Feuerwehrball und die Geburtstage wurden oft groß gefeiert. Annegret<br />
erinnert sich, wie das Schmücken für das Fest am Vortag schon<br />
immer ein Fest für sich war und am Tag danach wurden die Reste der<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Bowle ausgetrunken, gemeinsam erzählt und aufgeräumt. Als es dann<br />
den Saal im Krug nicht mehr gab, fanden die großen Feste in Baldurs<br />
Scheune statt. Um den Betonboden „tanzbar“ glatt zu machen, wurde<br />
Raps auf den Boden gestreut. Bald hatten alle Tänzer und Tänzerinnen<br />
Raps an ihren feinen Hosen und Strümpfen, was der Freude an der gemeinsamen<br />
Feier gar keinen Abbruch tat.<br />
- Ach, das war schön! - Zum Teil sind wir dann auch alle in einem gemeinsamen<br />
Bus zu den Bällen z.B. nach Kembs und nach Rickling gefahren.<br />
Dort gab es versalzene Haxen, aber Spaß hat es trotzdem gemacht.<br />
Warum gibt es deiner Meinung nach diese gemeinsamen Feste<br />
nicht mehr? Woher kommt diese Konkurrenz?<br />
Mit der Auflösung der Dorfschulen wurde es mit Vogelschießen immer<br />
schwieriger. Die Kinder gingen auf verschiedene Schulen und<br />
kannten sich z.T. nicht mehr. Die Eltern hatten dann auch kein Interesse<br />
mehr, dieses Fest auszurichten. Dann wurde es Ende der 70iger<br />
Jahre auch schwieriger eine Kapelle zu bekommen und Disco ist nicht<br />
das selbe. Ja, und einen Feuerwehrball gab es dann irgendwann auch<br />
nicht mehr – schade.<br />
Schön wäre es, sagt Baldur, wenn sich über gemeinschaftliche Aktivitäten<br />
(es gab auch mal eine Square Dance Gruppe, erzählt Annegret)<br />
oder bei einem gemeinsamen Fest die Gemeinsamkeiten wieder deutlicher<br />
werden und das Trennende bei einem Köm weggespült werden<br />
kann.<br />
Vielen Dank Annegret und Baldur für eure Zeit, das Gespräch<br />
und eure Offenheit.<br />
Das Gepräch führte Frauke Bodelschwingh<br />
Wer hat noch etwas zu erzählen? Wir würden uns über<br />
weitere Zeitzeugen als Gesprächspartner freuen!<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Aktenzeichen XY – ungelöst – oder können<br />
Knochenfunde in Hannover eines der größten Rätsel in<br />
der Geschichte Nehmtens klären?<br />
Es geht um Philipp Christoph Graf von Königsmarck, der nach dem<br />
Tod seines älteren Bruders (1686) bis zu seinem rätselhafte Verschwinden<br />
am 1.7.1694 Besitzer des Gutes Nehmten war, auch wenn<br />
er persönlich wohl nie dagewesen ist. In einer früheren <strong>Ausgabe</strong> der<br />
<strong>NaN</strong> wurde das Thema bereits erwähnt.<br />
Philipp Christoph stand als Offizier (Obrist)<br />
im Dienst des damaligen Kurfürstentums<br />
Hannover und hatte dort seit 1690 eine<br />
Liebesaffäre mit der verheirateten Kurprinzessin<br />
Sophie Dorothea, der Ehefrau des<br />
Thronfolgers.<br />
Beide waren sich über die damit verbundenen<br />
Probleme im Klaren und versuchten die<br />
Beziehung geheim zu halten. In den 280 erhaltenen,<br />
vermeintlich heimlichen Briefen<br />
des Liebespaares, dem sogenannten Königsmarck-Briefwechsel,<br />
ist das Verhältnis dokumentiert.<br />
Es blieb nicht geheim und war dem Kurfürstenhaus ein Dorn<br />
im Auge.<br />
In der Nacht vom 1./ 2. Juli 1694 verschwandt Königsmarck im<br />
Schloss von Hannover spurlos und zwar für immer. Es gibt begründete<br />
Vermutungen, dass dies – wenn nicht im Auftrag, so doch – mit Wissen<br />
des Kurfürsten veranlasst wurde. Der Verbleib der sterblichen<br />
Überreste von Philipp Christoph ist bisher unbekannt. Sein Besitz –<br />
so auch Nehmten – ging an seine Schwestern Maria Aurora und<br />
Amalie Wilhelmine, sie verkauften Nehmten 1710.<br />
Wenn im Bereich des ehemaligen hannoverschen Schlosses menschliche<br />
Knochen gefunden werden, taucht auch heute noch das Ver-<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
schwinden von Königsmark als Thema in der Presse auf. So auch<br />
nach dem 11.8.2016 - an diesem Tag wurden bei Ausschachtungsarbeiten<br />
für den Umbau des Niedersächsischen Landtags, der an der<br />
Stelle des ehemaligen Schlosses steht, in acht Meter Tiefe Knochen<br />
gefunden.<br />
Diese wurden kriminaltechnisch untersucht. Da die Familie Königsmarck<br />
noch besteht, bestand die Hoffnung, dass eine Klärung des<br />
Falles mit Gentests möglich sei. Am 14.11.2016 wurde aber veröffentlich,<br />
dass es sich bei den Funden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht<br />
um die Gebeine des Philipp Christoph Graf von Königsmarck handeln<br />
soll.<br />
Knochenfunde in diesem Bereich sind auch nicht ganz ungewöhnlich,<br />
da an der Stelle des ehemaigen Schlosses zuvor ein Kloster gestanden<br />
hat und die Mönche dort ihre Toten im Kloster zu beerdigen pflegten.<br />
Also heißt es weiter warten, bis eines der letzten Rätsel gelöst werden<br />
kann!<br />
Gab es schon eine Vorahnung?<br />
Schon im 4. Brief aus dem Jahr 1691 zitiert Königsmarck in dunkler<br />
Vorahnung ein Gedicht (nicht ganz buchstabengetreu) :<br />
Und also liebe ich mein Verderben<br />
Und häge ein feuer in meiner brust<br />
Daran ich doch zu lest mus sterben.<br />
Mein Unterganck ist mir gar wol bewust;<br />
Das magst ich habe lieben wollen,<br />
Was ich viel mehr anbäten sollen.<br />
(Wiedergabe bei Schnath: Der Königsmarck-Briefwechsel)<br />
(Hans-Jürgen Podlasly)<br />
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Notizen aus Nehmten - <strong>41</strong>. <strong>Ausgabe</strong> - Dezember 2016<br />
Das Letzte!<br />
Termine:<br />
12.12.2016<br />
19:00 / 20:00<br />
Finanzausschusssitzung / Gemeindevertretersitzung,<br />
Gemeindehaus Bredenbek<br />
27.12.2016 Dienstag 19:00 – Skat und Kniffeln der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Nehmten im Gemeindehaus<br />
08.01.2017 Sonntag 11:00 – Neujahrsempfang der Gemeinde Nehmten –<br />
Gemeindehaus<br />
15.02.2017<br />
15:00<br />
17.02.2017<br />
20:00<br />
Besuch mit Führung des Tuch und Technik Museum Neumünster,<br />
es sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden. Bitte Anmeldung<br />
bis zum 6.02.2017 – M. Kraft<br />
Jahreshauptversammlung des ASV Dersau e.V. - Ort wird noch<br />
mitgeteilt!<br />
24.02.2017 Freitag 19:00 – Lapskausessen AFWN – Drei Ländereck,<br />
Bredenbek – Anmeldung ist erforderlich<br />
Ende März<br />
Besuch der Sirius Werft in Plön, nähere Information auf<br />
nehmten.de<br />
05.04.2017 Plöner Stadtführung<br />
15.04.2017 Ostersonnabend – Osterfeuer – FF Nehmten (?)<br />
30.04.2017 Maibaum aufstellen – Bredenbek / Sepel<br />
Jeder 2.<br />
Donnerstag<br />
19:00<br />
Kino Kino – abwechselnd im Gemeindehaus in Bredenbek oder<br />
Feuerwehrhaus in Sepel (s. vorne im Heft).<br />
Neubürger:<br />
* 19.07.2016 – Carline Isenberg, Pehmerfelde<br />
* 26.11.2016 – Claas Hintz, Sepel<br />
Wir gratulieren!<br />
Redaktionsschluss <strong>NaN</strong> 42 – 25.03.2017<br />
<strong>NaN</strong>@nehmten.de<br />
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