F E S T S C H R I F T Zwanzig Jahre Literarischer Gesprächskreis ...
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Vielfältig ist die Art der Gedenkstätten, die den großen<br />
Söhnen des Schwabenlandes gewidmet sind: die Palette<br />
reicht von großartigen Ausstellungen mit literarisch<br />
hochwertigen Zeugnissen (wie im Marbacher Schiller-<br />
Nationalmuseum) über reichhaltige Schausammlungen<br />
oder museumsdidaktisch aufbereitete Darbietungen (wie<br />
beispielsweise im Biberacher Wieland-Museum) bis hin<br />
zu den fast rührend zusammengetragenen kleinen<br />
Andenken, wie dies im Gasthof zu Cleversulzbach der<br />
Fall ist. Eine große Zahl der Orte der Erinnerung<br />
bestehen nicht mehr, sie sind durch den Krieg zerstört<br />
oder fielen in den <strong>Jahre</strong>n des Aufbaus einer rigorosen<br />
Modernisierung zum Opfer. Viele der Häuser, in denen<br />
die Dichter oft nur für kurze Zeit wohnten, sind nicht<br />
mehr zu besichtigen, weil sie „zweckentfremdet“ wurden<br />
- oft erinnern nur noch kleine Gedenktäfelchen an ihre<br />
einstigen Bewohner. Zwar stehen eine Reihe von<br />
Instituten, alten Schulen, Klöstern oder fürstlichen<br />
Bauwerken noch, aber oft sind sie so verändert, dass man<br />
sie auf Grund von historischen Beschreibungen kaum<br />
noch wiedererkennt – die Hohe Carlsschule in Stuttgart<br />
indessen ist als Zeitzeuge humanistischer Bildung für<br />
immer verloren.<br />
Dieses Angebot an die Leser, anhand der Dichterstraße<br />
jene Orte und Landschaften einmal selbst aufzusuchen, in<br />
denen die großen Schwabengeister gewirkt haben, führt<br />
auf die Aufforderung Goethes zurück, der meinte:<br />
„Wer den Dichter will verstehen,<br />
muss in Dichters Lande gehen.“<br />
(Aus: „...und Wasser trink ich oft dazu.“)