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Festessen vs. Wartezeit<br />

Laut rufend und lärmend trudelten Peter und seine Neffen <strong>im</strong> Haus seiner Familie ein.<br />

Monika empfing ihre Jungs mit einem breiten Lächeln und hielt ihnen den Korb hin, um<br />

die gefärbten Eier darin zu verstauen. Danach gab sie sich ganz diktatorisch und bestand<br />

auf ein kollektives Händewaschen. Schließlich konnte man nicht mit<br />

Schießpulverrückständen an den Händen zu Mittag essen.<br />

Tobi, Mathias und Peter marschierten gemeinsam ins Bad und unter viel Gelächter und<br />

auch einigen Wasserspritzern auf den Fliesen reinigten sie ihre Finger. Noch <strong>im</strong>mer<br />

lachend erschienen die Drei gemeinsam <strong>im</strong> Essz<strong>im</strong>mer. Auf dem Tisch erwartete sie ein<br />

leckeres Mittagessen. Monika hatte sich mal wieder übertroffen. Es gab herzhaften<br />

Sauerbraten, Kartoffelpüree und bunten Blattsalat. Da Peter für sich alleine nie so<br />

aufwendig kochen würde, gab es bei ihm <strong>im</strong>mer nur Kurzgebratenes, denn auf lange<br />

Garzeiten hatte er einfach keine Lust. Allgemein gehörte Kochen für Peter nur zu den<br />

ungeliebten aber leider lebensnotwendigen Fähigkeiten. Gerne tat er es nicht und dem<br />

entsprechend lieblos fielen seine Mahlzeiten teilweise aus. Daher genoss er es ungemein,<br />

wenn er von Monika oder seiner Mutter bekocht wurde. Dies passierte <strong>im</strong>mer, wenn er in<br />

Wilhelmsfeld zu Besuch war. Während des Essens schweiften Peters Gedanke <strong>im</strong>mer<br />

wieder zu Heiko, dem hübschen Blonden, ab. Wie er sich bewegt hatte! Der liebreizende<br />

Augenaufschlag hatte ihn ganz gefangen! Krampfhaft musste er ein Seufzen<br />

unterdrücken, denn damit würde er nur den Spott seines ältesten Neffen erregen. Und<br />

dieser konnte es sich auch erlauben, hatte er ihm vorhin doch <strong>im</strong> Schützenverein<br />

wortwörtlich Schützenhilfe geleistet. Allein diese Erinnerung ließ Peter erneut<br />

schmunzeln.<br />

Natürlich entdeckte dies Tobi und fragte ganz altklug nach: „Onkel Peter war auch<br />

vorhin schon so komisch! Jetzt guckt er schon wieder so!“<br />

Selbstverständlich hatte Peter jetzt ungewollt die volle Aufmerksamkeit seiner<br />

Familie. Seufzend schob er sich erst einmal einen leckeren Bissen des extrem zarten<br />

Fleischs in den Mund. Exzessiv und vollkommen unnötig kaute er diesen, bevor er darauf<br />

reagierte.<br />

Doch ehe er etwas sagen konnte, kam schon eine altkluge Erklärung: „Onkel Peter hat<br />

auf dem Schießstand einen Mann kennengelernt. Er ist ganz hübsch, denke ich.“ Dabei<br />

klang Mathias sehr nachdenklich.<br />

Irritiert sahen sowohl Robert als auch Peter den Jungen an. Interessierte er sich für<br />

Jungs? Peter sucht den Blick seines Bruders. Dieser wirkte etwas bedrückt, aber lächelte<br />

dann seinem kleinen Bruder doch zu. Sollte Mathias wirklich zum eigenen Geschlecht<br />

tendieren, würde Robert damit klar kommen. Trotzdem würde es ihm nicht wirklich<br />

gefallen, aber so waren Eltern und durften es auch sein. Auch Ihre eigenen Eltern, Peters<br />

und Roberts, schwiegen die sexuelle Orientierung Peters lieber tot, obwohl sie damals<br />

seinen verräterischen Ex in ihrer Familie willkommen geheißen hatten. Auf jeden Fall<br />

würde er in Zukunft besser auswählen, wen er mit nach Hause brachte.<br />

Auch Monika hatte diese Äußerung stutzen lassen, doch sie fing sich schneller: „Und<br />

hat er ihn auch angesprochen?“ Weibliche Neugier stand zusätzlich hinter dieser Frage.

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