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Kinder mit Fluchterfahrung in Kita und Grundschule

KiTaFT_Ritter_Albers_Flucht__2016

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<strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>Fluchterfahrung</strong> <strong>in</strong> <strong>Kita</strong> <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />

von Eva Charlotte Ritter <strong>und</strong> Timm Albers<br />

die älter als drei Jahre s<strong>in</strong>d gilt bis zum Schule<strong>in</strong>tritt der Rechtsanspruch auf die<br />

Förderung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>K<strong>in</strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtung im Umfang von sechs St<strong>und</strong>en (vgl.<br />

Meysen et al. 2016, 10).<br />

Zugang zum Schulsystem<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf den Schulbesuch schaffen die B<strong>und</strong>esländer über rechtliche <strong>und</strong><br />

strukturelle Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die die Beschulung von neu zugewanderten<br />

<strong>K<strong>in</strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen regeln, die auch <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>mit</strong> <strong>Fluchterfahrung</strong> betreffen.<br />

Basis für den Schulbesuch ist dabei die Regelung der Schulpflicht. <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche, die sich noch im Asylantragsverfahren bef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Aufenthaltsgestattung<br />

beziehungsweise ke<strong>in</strong>en Aufenthaltstitel besitzen, s<strong>in</strong>d nicht<br />

zwangsläufig automatisch schulpflichtig, da viele B<strong>und</strong>esländer dies <strong>in</strong> ihren<br />

Schulgesetzen sowie Verwaltungsvorschriften regeln. Die <strong>K<strong>in</strong>der</strong> müssen gegebenenfalls<br />

bestimmte Auflagen erfüllen, wie zum Beispiel die Zuweisung zu e<strong>in</strong>em<br />

Landkreis oder e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de. Manche B<strong>und</strong>esländer räumen e<strong>in</strong> Schulbesuchsrecht<br />

e<strong>in</strong>, welches sich aus völkerrechtlichen (<strong>K<strong>in</strong>der</strong>rechtskonvention) sowie<br />

europäischen Bestimmungen aus dem Recht auf Bildung ableiten lässt. Der<br />

Schulbesuch darf gemäß e<strong>in</strong>er europäischen Richtl<strong>in</strong>ie nicht länger als drei Monate<br />

nach Antragstellung h<strong>in</strong>ausgezögert werden (vgl. Masumi et al 2015, 33ff).<br />

Die Zuweisungen zu den Schulen können je B<strong>und</strong>esland ebenso unterschiedlich<br />

ausfallen wie die Form der angebotenen Beschulung. Es bestehen <strong>in</strong> allen B<strong>und</strong>esländern<br />

verschiedene Varianten, die sich <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> den Vorgaben der<br />

Schul- <strong>und</strong> Unterrichtsorganisation anhand von Alter <strong>und</strong> Bildungszusammenhang<br />

unterscheiden. Ziel ist <strong>in</strong> der Regel der erfolgreiche Übergang <strong>in</strong> den Regelunterricht<br />

(vgl. Masumi et al 2015, 32ff).<br />

Beschulungsmodelle<br />

Im B<strong>und</strong>esgebiet lassen sich gemäß e<strong>in</strong>er Studie des Mercator-Instituts (Masumi<br />

et al. 2014, 44ff) strukturell fünf Modelle unterscheiden, von denen nur vier für<br />

den Altersbereich relevant s<strong>in</strong>d:<br />

●●<br />

Im submersiven Modell nehmen die SchülerInnen vom ersten Tag an am Regelunterricht<br />

teil <strong>und</strong> besuchen allgeme<strong>in</strong>e Förderangebote der Schule.<br />

●●<br />

Im <strong>in</strong>tegrativen Modell bef<strong>in</strong>den sich die SchülerInnen zwar auch vom ersten<br />

Tag an <strong>in</strong> Regelklassen, nehmen aber ergänzend an zusätzlichen Förderangeboten<br />

für die deutsche Sprache teil.<br />

●●<br />

Im teil<strong>in</strong>tegrativen Modell bef<strong>in</strong>den sich die SchülerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er für sie e<strong>in</strong>gerichteten<br />

Klasse <strong>und</strong> besuchen den Regelunterricht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fächern.<br />

●●<br />

Im parallelen Modell f<strong>in</strong>det der Unterricht ebenfalls <strong>in</strong> Klassen statt, die für<br />

e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitraum für die SchülerInnen e<strong>in</strong>gerichtet s<strong>in</strong>d.<br />

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