Forschungs- und Laborbauten 2016
Jährliches Fachmagazin für Planung, Bau und Ausstattung von Forschungs- und Laborbauten.
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Projektvorstellungen<br />
nach außen transportiert. Diese bewegen sich mit 180 U/<br />
min eher langsam. Durch ihren Durchmesser von 8 m erreichen<br />
die Flügel an der Spitze jedoch schon eine Geschwindigkeit<br />
von 271 km/h.<br />
Insgesamt ergibt sich ein Abstand der Flügelspitzen<br />
zur aus GFK gefertigten Kühlturmwand von nur wenigen<br />
Zentimetern. Oberhalb der Ventilatoren sind Schalldämpfer<br />
angebracht, um die Lärmemission im berechneten Rahmen<br />
zu halten. Antriebswelle <strong>und</strong> Motor der Ventilatoren<br />
befinden sich außen, ebenso die Einrichtung zur Ölversorgung.<br />
Daher kann die Wartung an diesen Anlagenteilen<br />
weitgehend von außen erfolgen.<br />
Das Pumpenhaus<br />
In geringem Abstand zum Kühlturm wurde das Pumpenhaus<br />
errichtet. Hier sind auf der einen Seite die Anbindungen<br />
an den Kühlturm angeordnet, auf der anderen die Anbindungen<br />
für die Versuchsstände. Der Vor- <strong>und</strong> Rücklauf<br />
zum Kühlturm ist jeweils mit einem Hosenstück an die<br />
einzelnen Stränge angeb<strong>und</strong>en. Es wurden Rohre bis zur<br />
Nennweite DN 1100 eingesetzt. Der Trinkwasserzulauf für<br />
den Kühlturm ist mit Hilfe eines freien Auslaufs in Trichterform<br />
umgesetzt worden. Auf diese Weise wird eine Rückwärtsverkeimung<br />
vom Kühlturm in die Trinkwasseranlage<br />
unterb<strong>und</strong>en.<br />
Das Deutsche Zentrum für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR)<br />
Das DLR ist das <strong>Forschungs</strong>zentrum der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Seine <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr<br />
<strong>und</strong> Sicherheit sind in nationale <strong>und</strong> internationale Kooperationen<br />
eingeb<strong>und</strong>en. Im Auftrag der B<strong>und</strong>esregierung ist das DLR<br />
außerdem für die Planung <strong>und</strong> Umsetzung der deutschen<br />
Raumfahrtaktivitäten zuständig. Das DLR erforscht Erde <strong>und</strong><br />
Sonnensystem, es stellt Wissen für den Erhalt der Umwelt zur<br />
Verfügung <strong>und</strong> entwickelt umweltverträgliche Technologien für<br />
Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation <strong>und</strong> Sicherheit.<br />
Sein Portfolio reicht dabei von der Gr<strong>und</strong>lagenforschung bis zur<br />
Entwicklung von Produkten für morgen. Das DLR betreibt Großforschungsanlagen<br />
für eigene Projekte <strong>und</strong> als Dienstleister für<br />
Partner in der Wirtschaft. Darüber hinaus fördert es den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs, berät die Politik <strong>und</strong> ist eine treibende<br />
Kraft in den Re gionen seiner 16 Standorte.<br />
Das DLR Köln<br />
Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr, Energie <strong>und</strong> Sicherheit sind die<br />
<strong>Forschungs</strong>felder, die im DLR Köln in neun <strong>Forschungs</strong>einrichtungen<br />
bearbeitet werden. Das Rückgrat der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
bilden Großversuchsanlagen, beispielsweise Windkanäle,<br />
Triebwerks- <strong>und</strong> Materialprüfstände <strong>und</strong> ein Hochflussdichte-Sonnenofen.<br />
Der Standort Köln ist Sitz des DLR-Vorstandes <strong>und</strong> der Zentralverwaltung.<br />
Das DLR-Technologiemarketing als Schnittstelle<br />
zwischen Forschung <strong>und</strong> Industrie hat hier seinen Hauptsitz<br />
wie auch die Qualitäts- <strong>und</strong> Produktsicherung des DLR. Weiterhin<br />
befindet sich der Projektträger im DLR mit den Abteilungen<br />
Technische Innovationen in der Wirtschaft, Informationstechnik<br />
am Standort.<br />
Auf dem 1959 eröffneten, 55 ha großen Gelände ist neben den<br />
<strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> Zentraleinrichtungen des DLR auch das Astronautenzentrum<br />
EAC der Europäischen Weltraumbehörde ESA<br />
angesiedelt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der<br />
modernste Windkanal Europas, der Europäische Transschall<br />
Windkanal (ETW) sowie der Flughafen Köln/Bonn. Das DLR beschäftigt<br />
in Köln-Porz ca. 1.400 Mitarbeiter.<br />
Da berechnet worden ist, dass sich der Kühlturm innerhalb<br />
von ca. zwei Jahren um 5 cm mehr setzt als das<br />
Pumpenhaus, wurden alle relevanten Verbindungsleitungen<br />
mit Kompensatoren ausgestattet. Als weitere Sicherheitsmaßnahme<br />
ist die Installation von Windkesseln zu<br />
nennen. Sollten die Pumpen durch einen Stromausfall zum<br />
Stillstand kommen, fangen die Behälter Druckstöße auf<br />
<strong>und</strong> verhindern so größere Schäden. Im Pumpenhaus befinden<br />
sich auch die komplette Regelungstechnik <strong>und</strong> die<br />
Stromversorgung.<br />
Die Umsetzung<br />
Bild 5. Die Verbindungen von Kühlturm <strong>und</strong> Pumpenhaus sind mit Kompensatoren<br />
ausgerüstet, um die unterschiedlichen Setzungen der Gebäude auszugleichen<br />
Das Kühlwassersystem zur Anbindung der Versuchsstände<br />
wurde aus schwarzen Stahlrohren mit Nennweiten bis<br />
DN 900 erstellt <strong>und</strong> weitgehend innerhalb des Erdreichs verlegt.<br />
Die Verlegung erfolgte überwiegend in sehr hoch installierten<br />
Bereichen. Weil Unterbrechungen des Versuchsbetriebs<br />
für das DLR mit sehr hohen Einnahmeausfällen verb<strong>und</strong>en<br />
sind, musste der Anschluss der Bestandsanlagen an<br />
32 Ernst & Sohn Special <strong>2016</strong> · <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Laborbauten</strong>