Forschungs- und Laborbauten 2016
Jährliches Fachmagazin für Planung, Bau und Ausstattung von Forschungs- und Laborbauten.
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Projektvorstellungen<br />
Bild 2. Lageplan<br />
tauschen können. Ein uniformiertes Badge-System <strong>und</strong> ein<br />
kompatibles Telefon- <strong>und</strong> Page-System ermöglichen ein<br />
freies Bewegen in beiden Gebäuden <strong>und</strong> Freiräumen.<br />
Raumprogramm <strong>und</strong> Organisation<br />
Analysen von bestehenden <strong>Forschungs</strong>einrichtungen haben<br />
ergeben, dass der Besitz von eigenen Räumlichkeiten<br />
<strong>und</strong> „privatem“ Territorium in einem Gebäude oft einhergeht<br />
mit der Hortung von Ideen <strong>und</strong> Fachwissen. Um den<br />
Wissensaustausch zu fördern, wurden im Balgrist Campus<br />
Nasslabore, Büroflächen <strong>und</strong> Trockenlabore auf je einem<br />
Geschoss angeordnet. Professoren, Ingenieure, Ärzte <strong>und</strong><br />
Studenten aller Disziplinen arbeiten nun Tisch an Tisch in<br />
einem offenen Bürogefüge <strong>und</strong> bewegen sich je nach aktuellem<br />
Handlungsfeld <strong>und</strong> Bedürfnis durchs Gebäude. Ein<br />
Großteil der Infrastruktur wird als „shared facility“ (geteilte<br />
Ausstattung) angeboten, die von allen Forschern je nach<br />
Bedarf genutzt wird.<br />
Entwurfskonzept<br />
Die Gruppierung von Funktionen nach Tätigkeiten in einem<br />
offenen Raumgefüge ist zentraler Entwurfsgedanke des Projektes:<br />
Die Fluchttreppen, die technischen vertikalen Elemente<br />
<strong>und</strong> angrenzenden Bereiche sind jeweils an den Gebäudestirnseiten<br />
im Norden <strong>und</strong> Süden des Gebäudes angeordnet.<br />
So bleibt die Mitte des Gr<strong>und</strong>risses frei für räumliche<br />
Interaktion. Mit Rücksicht auf die Hanglage des Gr<strong>und</strong>stückes<br />
sind die Geschossebenen im „Split-Level“ angeordnet.<br />
Die Trennung in einzelne Geschosse wird somit aufgehoben,<br />
von jeder Ebene aus hat man Einblick in mindestens<br />
zwei weitere Ebenen, diagonale Sichtbezüge über das gesamte<br />
Gebäude werden möglich. Wegen der Hanglage tritt<br />
das Gebäude von Osten her in Richtung Uniklinik Balgrist<br />
nur zweigeschossig <strong>und</strong> nach Westen dreigeschossig in Erscheinung.<br />
Nutzungskonzept<br />
Vor Bezug des Gebäudes waren die Professuren über verschiedene<br />
Orte verteilt. Eines der zentralen Anliegen des<br />
Balgrist Campus ist es, diese Funktionen zusammenzuführen<br />
<strong>und</strong> unter einem Dach zu vereinen. Um das volle Potenzial<br />
der Zusammenarbeit auszuschöpfen, wurden beim<br />
anfänglichen Konzept die Benutzergruppen involviert <strong>und</strong><br />
schließlich durch ihre Vertreter <strong>und</strong> via periodische Workshops<br />
beim gesamten Planungsprozess einbezogen.<br />
Haustechnikkonzept<br />
Balgrist Campus engagierte Nissen Wentzlaff Architekten<br />
als Generalplaner, die alle Planungsdisziplinen unter Vertrag<br />
nahmen <strong>und</strong> koordinierten. Nissen Wentzlaff arbeiteten<br />
mit einem kleinen Kernteam von erfahrenen Spezialisten,<br />
die schon bei anderen vergleichbar komplexen<br />
44 Ernst & Sohn Special <strong>2016</strong> · <strong>Forschungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Laborbauten</strong>