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Gesundheitsmagazin 2016

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<strong>Gesundheitsmagazin</strong><br />

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WORK-LIFE-BALANCE: WENIGER<br />

IST MEHR<br />

Wer ständig Stress im Bürohat, läuft auchnachFeierabend häufig nochim<br />

Hamsterrad. Abschalten kann nur,wer auchmal halblang macht. Wersich<br />

entspannen will, muss lernen, auchmal Dampf aus einem Arbeitstag zu<br />

nehmen.<br />

Hand aufs Herz, worüber haben Sie gestern vor<br />

dem Einschlafen nachgegrübelt? Über die Arbeit?<br />

Den Chef, die Kollegen? Dann wird es Zeit,<br />

etwas zu ändern. Denn wer die Arbeit im Kopf<br />

mit nach Hause nimmt, der erholt sich nicht,<br />

brennt schneller aus. Und kann sich wahrscheinlich<br />

am nächsten Tagnicht konzentrieren,<br />

wenn sich noch mehr Akten auf dem Schreibtisch<br />

türmen, noch mehr E-Mails auflaufen und<br />

der Chef mal wieder Sonderwünsche hat.<br />

Am Arbeitsvolumen können Mitarbeitende in der<br />

Regel wenig ändern. Aber wer ein zu hohes Pensum<br />

im Büro fährt, kann häufig die Freizeit nicht<br />

mehr geniessen: Denn nach den Überstunden im<br />

Büro folgt der innere Stress in der Freizeit oder<br />

in den Ferien. Da hilft es auch nicht, dass laut Bundesverwaltungsgericht<br />

der Sonntag für fast alle<br />

Arbeitnehmer frei bleibt. Eine Umfrage im Auftrag<br />

eines Onlineversicherers ergab, dass 41 Prozent<br />

aller Frauen schon einmal das Gefühl hatte,<br />

nicht richtig abschalten zu können. Und 36 Prozent<br />

der Männer gaben an, dass sie von zu Hause<br />

aus schon die nächste Arbeitswoche geplant<br />

haben.<br />

Viele Menschen machen sich auch nach Feierabend<br />

noch Sorgen über Probleme, die mit ihrer<br />

Arbeit zusammenhängen. Auch gelingt es immer<br />

weniger Menschen, abzuschalten oder sich<br />

nach der Arbeit zu Freizeitaktivitäten aufzuraffen.<br />

Viele geben ausserdem an, dass Familie und<br />

Freunde unter ihrer hohen Arbeitsbelastung leiden.<br />

Davon ist auch die junge Generation nicht ausgenommen.<br />

Laut einer Umfrage unter Studenten,<br />

Absolventen und Berufseinsteiger achten nur<br />

etwa 21 Prozent der 20- bis 30-Jährigen in Karrierefragen<br />

primär auf die innere Zufriedenheit.<br />

Dennoch werden in der jungen Generation Auszeiten<br />

wichtiger. Sie haben bei ihren Eltern gesehen,<br />

wohin zu viel Arbeit führen kann: Burnout,<br />

gescheiterte Ehe, keine Zeit für die Familie.<br />

Immer längere Arbeitszeiten,<br />

immer weniger Freizeit<br />

Doch es gibt auch noch das andere Extrem: jene<br />

Arbeitnehmer, die sich nur schwer von ihrem<br />

Schreibtisch oder ihrem Arbeitsplatz trennen<br />

können. Im Schnitt leisten Arbeitnehmer zwölf<br />

Überstunden je Quartal -und es werden immer<br />

mehr. Soviel Engagement ist vielleicht ein wunderbarer<br />

Antrieb für die Konjunktur, aber gleichzeitig<br />

ein echter Freizeitkiller.<br />

Wenn die Arbeit sehr viel Raum einnimmt, sollten<br />

Mitarbeitende sich regelmässig Zeit nehmen,<br />

ihre Prioritäten zu überprüfen. In der Hektik<br />

des Alltags verlieren Berufstätige leicht den<br />

Blick für das Wesentliche, sagt sie. Frei nach dem<br />

Motto: Auf dem Sterbebett hat noch niemand bereut,<br />

zu wenig Zeit im Büro verbracht zu haben.<br />

Drei Tricks für<br />

mehr Balance<br />

Trick 1: Daten Sie sich selbst<br />

Erst der Job, dann die Familie,<br />

der Haushalt, der Einkauf,<br />

die Freunde... Auf der<br />

To-do-Liste ist meist kein<br />

Platz für sich selbst. Überlegen<br />

Sie, was Sie sich wünschen,<br />

und verabreden sich<br />

dann einfach mit sich selbst.<br />

Ein Abend in der warmen Badewanne,<br />

ins Kino, Theater<br />

oder in die Sauna gehen,<br />

durch den Wald joggen...<br />

Wichtig sei es, den Termin<br />

fest im Kalender zu notieren<br />

und auch einzuhalten.<br />

Trick 2: Arbeit delegieren<br />

Viele Mitmenschen möchten<br />

andere nicht belasten und<br />

geben deshalb keine Arbeit<br />

ab. Lernen Sie das Nein-Sagen.<br />

Reissen Sie nicht alles an<br />

sich, sondern übertragen Sie<br />

Aufgaben, die nicht so wichtig<br />

sind, an andere. Schreiben<br />

Sie alle Termine und<br />

Pflichten auf eine To-do-Liste.<br />

Was nicht so dringend ist,<br />

wird gestrichen.<br />

Trick 3: To-do-Box<br />

Jeder schleppt einen Katalog<br />

mit unerledigten Aufgaben<br />

mit sich herum. Befreien Sie<br />

sich von Ihrem schlechten<br />

Gewissen und dem ewigen<br />

'Ich-muss-Druck'». Notieren<br />

Sie sich Ihre Ideen und Aufgaben<br />

nicht im Tageskalender,<br />

sondern in einem Block,<br />

einem Word-Dokument oder<br />

einer App. Aus dieser «To-do-<br />

Box» können sich Berufstätige<br />

dann «Arbeit» herauspicken.<br />

Die Trennung zwischen<br />

Pflicht- und Kann-Aufgaben<br />

spart Frust.

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