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Ausgabe Juni 2010 (9,69 MB) - Gemeinde Hopfgarten - Land Tirol

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HOPFGARTNER BLATTL<br />

Schutz für die Wild-Kinderstube<br />

Wälder und Felder verwandeln<br />

sich derzeit in<br />

eine riesige Kinderstube,<br />

wenn Rotwild, Rehe,<br />

Fuchs und Hase Nachwuchs<br />

bekommen.<br />

Geben wir auf sie Acht.<br />

Natürlich lockt der Frühling<br />

auch die Erholungssuchenden<br />

und Freizeitsportler<br />

verstärkt hinaus ins<br />

Grüne. Und das ist gut so.<br />

Wer sich regelmäßig in der<br />

Natur aufhält, der schärft<br />

auch seine Sinne und das<br />

Verständnis für die Vorgänge<br />

in der Natur.<br />

So ist es für viele längst<br />

kein Geheimnis, mehr wie<br />

sie sich richtig verhalten,<br />

wenn sie beim Wandern in<br />

einer geschützten Grasmulde<br />

ein Rehkitz finden.<br />

Die oberste Regel lautet:<br />

liegen lassen, nicht aufnehmen<br />

oder gar mit nach<br />

Hause nehmen! Die Rehkitze<br />

sind nur vermutlich<br />

verlassen, nach Beendi-<br />

12 - <strong>Juni</strong> <strong>2010</strong><br />

gung der Störung wird sich<br />

die in der Nähe befindliche<br />

Rehgeiß wieder um ihren<br />

schutzbedürftigen Nachwuchs<br />

kümmern.<br />

Oft ist es gar kein böser<br />

Wille sondern bloße Gedankenlosigkeit,<br />

wenn Wanderer<br />

und Mountainbiker<br />

Abkürzungen quer durchs<br />

Gelände nehmen. Damit<br />

können nicht nur Rehe,<br />

sondern auch Hasen, am<br />

Boden brütende Vögel und<br />

andere Tiere ei der Aufzucht<br />

gestört werden.<br />

Ganz wichtig in dieser Zeit<br />

ist es natürlich auch, dass<br />

alle Hunde an die Leine<br />

genommen werden. Zu<br />

verführerisch sind die Gerüche,<br />

als dass nicht der<br />

folgsamste Hund einmal<br />

ausbüchst und dem Wild<br />

nachstellt. Daher der Appell<br />

alle Hundehalter, ihre<br />

Hunde bei Spaziergängen<br />

auf Wiesen und im Wald<br />

an der Leine zu halten.<br />

Laut § 35 Abs. c, <strong>Tirol</strong>er<br />

Jagdgesetz, ist das Jagdschutzpersonal<br />

befugt,<br />

Hunde, die sich außerhalb<br />

des Einwirkungsbereiches<br />

ihres Besitzers befinden,<br />

wildernd angetroffen werden<br />

und offensichtlich eine<br />

Gefahr für das Wild darstellen,<br />

zu töten.<br />

Ausdrücklich wird aber<br />

darauf hingewiesen, dass<br />

die Jäger keinesfalls willkürlich<br />

vorgehen.<br />

Ist der Hundehalter bekannt,<br />

so wird beim zuständigen<br />

Polizeiposten<br />

Anzeige erstattet. Weiters<br />

wird der Hundehalter<br />

schriftlich darüber informiert,<br />

dass sein Hund wildernd<br />

angetroffen wurde<br />

und dass bei einem eventuellen<br />

Wiederholungsfalls<br />

vom § 35 TJG Gebrauch<br />

gemacht wird.<br />

Wenn die Bauern im <strong>Juni</strong><br />

mit der Heumahd beginnen,<br />

hält sich ein großer<br />

Teil der Rehgeißen mit<br />

ihren Kitzen im hohen<br />

Gras auf. Instinktiv drückt<br />

sich das Jungwild bei Gefahr<br />

flach auf den Boden.<br />

Für den Bauern ist es unmöglich,<br />

bei den Mäharbeiten<br />

die Rehkitze im<br />

hohen Gras zu entdecken<br />

und sie vor einemdrohenden<br />

Mähtod zu retten.<br />

Die Jägerschaft richtet<br />

daher an die Bauern die<br />

Bitte, dass am Abend vor<br />

der geplanten Mäharbeit in<br />

den Feldern zur Abschrekkung<br />

Tücher aufgehängt<br />

oder Blinklampen aufgestellt<br />

werden, oder dass<br />

man den zuständigen Jäger<br />

verständigt. Durch diese<br />

Maßnahmen könnten viele<br />

Rehkitze und andere Jungtiere<br />

gerettet werde<br />

Alle, die diese wenigen<br />

Grundsätze beherzigen,<br />

leisten einen wertvollen<br />

Beitrag zum Schutz und<br />

zur Erhaltung unserer<br />

heimischen Tierwelt.<br />

Martin Antretter<br />

Bezirksjägermeister

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