10.12.2012 Aufrufe

Brylok, A.; Uhlmann, M.; Zimmermann, U.; Israel, D. Schaefer, N.

Brylok, A.; Uhlmann, M.; Zimmermann, U.; Israel, D. Schaefer, N.

Brylok, A.; Uhlmann, M.; Zimmermann, U.; Israel, D. Schaefer, N.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.2.4.1 Altersbedingte Bedürfnisse<br />

Bestimmte altersbedingte Änderungen in der Bedürfnisstruktur eines jeden Menschen treten unwei-<br />

gerlich auf. Dennoch muss beachtet werden, dass die Ausprägung und Konsequenzen jeder Bedürf-<br />

nisverlagerung genau so individuell sind, wie die jeweilige Person. Auch stellen sie sich nicht un-<br />

mittelbar mit dem Eintritt in das Seniorenalter ein. Teilweise leiden schon deutlich jüngere Men-<br />

schen an Einschränkungen, die sonst oft nur ältere Personen erleben (Otten 2008, S. 181). Anderer-<br />

seits können einige Senioren bis ins hohe Alter ein nahezu beschwerdefreies Leben führen<br />

(Rutishauser 2005, S. 34ff). Dies verdeutlicht, dass es schon bei oberflächlicher Betrachtung un-<br />

möglich ist, alle Senioren als homogene Masse zu betrachten (Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel<br />

2004, S.10).<br />

Seniorengerechte Dienstleistungen müssen gleichwohl eine Reihe altersbedingter Veränderungen<br />

berücksichtigen, um einem möglichst großen Anteil der Zielgruppe deren Nutzung zu ermöglichen.<br />

Trotz der zunehmenden Agilität der ‚neuen’ Senioren ist es unvermeidbar, dass die Sinnesorgane<br />

mit dem Alter nachlassen (Krieb/Reidl 2001, S. 60). So treten mit zunehmendem Alter Verände-<br />

rungen beim Sehen auf. Ältere Menschen sind wesentlich blendempfindlicher, die Sehschärfe<br />

nimmt ab und ihre Augen können sich weniger schnell an hell-dunkel Veränderungen anpassen.<br />

Außerdem lässt das Farbensehen deutlich nach, insbesondere was die Unterscheidung von Blau,<br />

Grün und Violett angeht (Mayer 2008, S. 13) Ebenso lässt im Alter das Hören nach. Leisere Töne<br />

können nur noch schwer wahrgenommen und verarbeitet werden (Krieb/Reidl 2001, S. 63). Die<br />

Empfindlichkeit gegenüber Hintergrundgeräuschen nimmt zu und es treten Probleme bei höheren<br />

Frequenzen auf (Grunder/Rutishauser 2004, S. 6). Veränderungen beim Schmecken und Riechen<br />

machen sich hingegen wenn überhaupt erst im fortgeschrittenen Seniorenalter bemerkbar<br />

(Krieb/Reidl 2001, S. 63). Neben den Sinnesorganen lassen auch Kraft und Motorik im Alter nach<br />

und führen, verstärkt durch eventuelle zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen, zu einer gerin-<br />

geren Mobilität und körperlichen Leistungsfähigkeit (Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, S.<br />

27).<br />

Die geistige Leistungsfähigkeit ist ebenfalls vom Alterungsprozess betroffen. Zwar kann hier nicht<br />

unbedingt von einer generellen Abnahme der Intelligenz gesprochen werden, wohl aber von einer<br />

Verlagerung. Es wird dabei zwischen der fluiden und kristallinen Intelligenz unterschieden. Die<br />

fluide Intelligenz beschreibt die Fähigkeiten sich in neuen, ungewohnten Situationen zu orientieren<br />

und sich dementsprechend anzupassen. Diese Fähigkeit verringert sich ab dem dritten Lebensjahr-<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!