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Basel Live Winter 2016

Basel Live - Sonderausgabe

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«Frauen kaufen viel früher ein als Männer»<br />

Roger Rittscher, Geschäftsführer des Globus <strong>Basel</strong>, über die Eigenheiten<br />

des Weihnachtsgeschäfts<br />

Roger Rittscher, wie erleben Sie<br />

<strong>Basel</strong> als Weihnachtsstadt?<br />

Ich bin beruflich viel in der<br />

Schweiz unterwegs und würde behaupten,<br />

dass sich keine andere Stadt in<br />

dieser Jahreszeit so gut vermarktet wie<br />

<strong>Basel</strong>. Die Bemühungen haben ja auch<br />

eine lange Tradition, angefangen bei<br />

Johann Wanner über den Weihnachtsmarkt<br />

und die tolle Beleuchtung in der<br />

Freien Strasse bis hin zu den vielen<br />

Tannenbäumen, die überall in der Stadt<br />

aufgestellt sind.<br />

Täuscht der Eindruck oder fängt das<br />

Weihnachtsgeschäft jedes Jahr ein<br />

bisschen früher an?<br />

Das hören wir häufig. Dabei ist unsere<br />

Praxis immer die gleiche. Wir schauen,<br />

dass wir rund vier Wochen vor dem 1.<br />

Advent bereit sind. Das ist für uns der<br />

richtige Zeitpunkt, weil viele Menschen<br />

bei uns nicht nur Geschenke, sondern<br />

auch ihre ganze Weihnachtswelt einkaufen,<br />

also Kugeln, Kalender oder<br />

Kränze.<br />

Für Ihre Mitarbeitenden ist diese<br />

Jahreszeit bestimmt stressig.<br />

Stressig ja, aber gleichzeitig auch sehr<br />

beliebt. In dieser Zeit können sie<br />

nämlich besonders vielen Kunden<br />

helfen, ihre Anliegen zu lösen, und sie<br />

dadurch glücklich machen. Für die<br />

Stosszeiten rekrutieren wir zudem<br />

zusätzliches Personal, Aushilfen, die<br />

am Päckli-Tisch eingesetzt werden,<br />

oder auch pensioniere Mitarbeitende,<br />

die an Weihnachten besonders gerne<br />

gearbeitet haben.<br />

Wann kaufen die Basler ihre<br />

Geschenke ein?<br />

Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass<br />

die Frauen generell etwas früher dran<br />

sind als die Männer. Die ersten Anfragen,<br />

ob wir einen Einkauf als Weihnachtsgeschenk<br />

verpacken können,<br />

erhalten wir bereits Ende Oktober.<br />

Mitte November verzeichnen wir einen<br />

ersten Höhepunkt, dann kaufen die<br />

Organisierten ein. Im Laufe des Dezembers<br />

steigert sich dann der Anteil<br />

Männer zusehends. Verkaufsstärkster<br />

Tag ist jeweils der 23. Dezember, wobei<br />

dann insbesondere Frischprodukte aus<br />

unserer Food-Abteilung gefragt sind.<br />

Verhalten sich die Kunden in der<br />

Weihnachtszeit anders?<br />

Tendenziell bleiben die Menschen<br />

etwas länger bei uns im Laden. Viele<br />

Kunden haben positive Assoziationen<br />

zu Weinachten und fühlen sich durch<br />

unsere Dekorationen in ihre Kindheit<br />

zurückversetzt. Wir versuchen, diese<br />

Erinnerungen möglichst vielfältig<br />

anzuregen, und wollen die Kunden viele<br />

Kleinigkeiten entdecken lassen. Ausserdem<br />

stelle ich fest, dass sie verständnisvoller<br />

sind, wenn sie an einer Kasse<br />

einige Augenblicke warten müssen.<br />

Welche Bedeutung hat das Weihnachtsgeschäft<br />

für den Detailhandel?<br />

Grundsätzlich ist das die wichtigste<br />

Zeit im Jahr, jedoch variiert das in den<br />

verschiedenen Abteilungen. In der<br />

Kinderabteilung und in der Parfümerie<br />

verdoppelt sich in dieser Zeit in etwa<br />

der Umsatz, während für die Nachfrage<br />

an Damenmode das Weihnachtsgeschäft<br />

weniger relevant ist.<br />

Welchen Einfluss haben die verkaufsoffenen<br />

Sonntage?<br />

Diese Sonntage sind schon speziell, es<br />

ist auch eine etwas andere Kundschaft<br />

unterwegs. Am ersten Sonntag hat es<br />

viele Familien, die einen schönen Tag<br />

verbringen, durch die Stadt bummeln<br />

und die vielen Lichter bestaunen möchten.<br />

Am zweiten Sonntag geht es dann<br />

um die Wurst, dann wird eingekauft.<br />

Grundsätzlich sind wir zufrieden mit<br />

den beiden Sonntagen, mehr braucht es<br />

nicht.<br />

Was schenken Sie persönlich zu<br />

Weihnachten?<br />

Ich gehe meistens ohne Plan einkaufen<br />

und lasse mich inspirieren. Ich schätze<br />

es, wenn ich andere überraschen kann.<br />

Oft verschenke ich Dinge, die ich selber<br />

gerne erhalten würde. Wichtig ist mir<br />

vor allem, dass jedes Geschenk eine<br />

persönliche Note hat. Interview phs<br />

16 <strong>Basel</strong> <strong>Live</strong>

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