07.02.2017 Aufrufe

Basel Live Winter 2016

Basel Live - Sonderausgabe

Basel Live - Sonderausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Natürlich wollten wir von Elia<br />

wissen, wie er diese Wahl begründet<br />

und auf was es bei der Zubereitung<br />

ankommt. «Die Pastinakensuppe war<br />

auf jeden Fall gesetzt», sagt Elia. «Die<br />

findet man praktisch in jedem alten<br />

Basler Kochbuch. Die Pastinake ist<br />

ein typisches <strong>Winter</strong>gemüse – und<br />

weil es früher grundsätzlich und in<br />

den kalten Monaten speziell viel<br />

weniger Auswahl an Lebensmitteln<br />

gab, war sie zur Suppe verarbeitet im<br />

Raum <strong>Basel</strong> ein absoluter Renner.»<br />

Pastinaken – für diejenigen, die<br />

bislang nur Bahnhof verstanden<br />

haben – sind ein Wurzelgemüse, das<br />

bis Ende des 18. Jahrhunderts in der<br />

Schweiz sehr beliebt war, seither aber<br />

stark von der vergleichbaren Karotte<br />

(beides sind sogenannte Doldenblütler)<br />

verdrängt wurde. «Tatsächlich<br />

wissen viele jüngere Gäste nicht<br />

mehr, was eine Pastinake ist», sagt<br />

Elia. «Aber ältere Kunden können<br />

sich manchmal daran erinnern, so<br />

eine Suppe noch bei ihrer Grossmutter<br />

gegessen zu haben.»<br />

Die Zubereitung selbst ist nicht<br />

sehr aufwendig. Das Gemüse wird<br />

eingekocht und gemixt. Elia würzt<br />

die Suppe zusätzlich mit Muskataroma<br />

und verfeinert sie mit etwas<br />

Rahm. Geschmacklich ähnelt die<br />

Pastinaken- der Karotten-Suppe, ist<br />

aber etwas weniger süss.<br />

Als Hauptgang schlägt Elia einen<br />

«suure Lümmelibroote» vor, einen<br />

gebeizten Schmorbraten von der<br />

Rindsschulter. Das Fleisch wird zunächst<br />

kurz angebraten und kommt<br />

anschliessend in einen Bräter. Danach<br />

werden verschiedene Röstgemüse<br />

(Karotten, Lauch, Zwiebeln) angebraten,<br />

bevor sie zusammen mit dem<br />

gesalzenen und gepfefferten, mittlerweile<br />

in Rotwein und etwas Rotweinessig<br />

badenden «Lümmeli» in den<br />

Ofen wandern. Dort schmort das<br />

Ganze dann für dreieinhalb bis vier<br />

Stunden bei 160 Grad.<br />

«Wenn der Sonntagsbraten in den<br />

Ofen geschoben worden war, gingen<br />

die Leute in die Kirche zur Predigt.<br />

Und wenn sie von der Messe nach<br />

Hause kamen, war das Festmahl bereit»,<br />

sagt Elia. Fast zumindest, denn<br />

es fehlt ja noch die Sauce. Hierfür<br />

verwendet er die Beize, in welcher der<br />

«Lümmeli» schmorte, und mixt diese<br />

mit dem mitgegarten Röstgemüse,<br />

wodurch eine wunderbar sämige, leicht<br />

säuerliche Sauce entsteht. Garniert<br />

wird der Braten mit Eierschwämmchen,<br />

Speck und Silberzwiebeln. Und als<br />

Beilage würde Elia im «Kornhaus»<br />

saisonales Dörrgemüse und hausgemachte<br />

Spätzli servieren.<br />

Als Weihnachtsdessert empfiehlt<br />

der Koch ein Basler Blanc Manger, eine<br />

Art «Panna-cotta-Köpfchen» – wobei<br />

vor allem die beigemengten, geriebenen<br />

Mandeln es speziell machen. «Das<br />

hat früher wirklich zu jedem Basler<br />

Festmahl gehört.» Die Festtage können<br />

kommen! <br />

Philipp Schrämmli<br />

Schenken Sie<br />

Wohlbefi nden.<br />

Tolle Ideen zum Fest,<br />

von A wie «Abtauchen»<br />

bis Z wie «Zeit zu zweit».<br />

Wellness-<br />

Gutscheine unter<br />

shop-soleuno.ch<br />

Ich bin entspannt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!