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Natürlich wollten wir von Elia<br />
wissen, wie er diese Wahl begründet<br />
und auf was es bei der Zubereitung<br />
ankommt. «Die Pastinakensuppe war<br />
auf jeden Fall gesetzt», sagt Elia. «Die<br />
findet man praktisch in jedem alten<br />
Basler Kochbuch. Die Pastinake ist<br />
ein typisches <strong>Winter</strong>gemüse – und<br />
weil es früher grundsätzlich und in<br />
den kalten Monaten speziell viel<br />
weniger Auswahl an Lebensmitteln<br />
gab, war sie zur Suppe verarbeitet im<br />
Raum <strong>Basel</strong> ein absoluter Renner.»<br />
Pastinaken – für diejenigen, die<br />
bislang nur Bahnhof verstanden<br />
haben – sind ein Wurzelgemüse, das<br />
bis Ende des 18. Jahrhunderts in der<br />
Schweiz sehr beliebt war, seither aber<br />
stark von der vergleichbaren Karotte<br />
(beides sind sogenannte Doldenblütler)<br />
verdrängt wurde. «Tatsächlich<br />
wissen viele jüngere Gäste nicht<br />
mehr, was eine Pastinake ist», sagt<br />
Elia. «Aber ältere Kunden können<br />
sich manchmal daran erinnern, so<br />
eine Suppe noch bei ihrer Grossmutter<br />
gegessen zu haben.»<br />
Die Zubereitung selbst ist nicht<br />
sehr aufwendig. Das Gemüse wird<br />
eingekocht und gemixt. Elia würzt<br />
die Suppe zusätzlich mit Muskataroma<br />
und verfeinert sie mit etwas<br />
Rahm. Geschmacklich ähnelt die<br />
Pastinaken- der Karotten-Suppe, ist<br />
aber etwas weniger süss.<br />
Als Hauptgang schlägt Elia einen<br />
«suure Lümmelibroote» vor, einen<br />
gebeizten Schmorbraten von der<br />
Rindsschulter. Das Fleisch wird zunächst<br />
kurz angebraten und kommt<br />
anschliessend in einen Bräter. Danach<br />
werden verschiedene Röstgemüse<br />
(Karotten, Lauch, Zwiebeln) angebraten,<br />
bevor sie zusammen mit dem<br />
gesalzenen und gepfefferten, mittlerweile<br />
in Rotwein und etwas Rotweinessig<br />
badenden «Lümmeli» in den<br />
Ofen wandern. Dort schmort das<br />
Ganze dann für dreieinhalb bis vier<br />
Stunden bei 160 Grad.<br />
«Wenn der Sonntagsbraten in den<br />
Ofen geschoben worden war, gingen<br />
die Leute in die Kirche zur Predigt.<br />
Und wenn sie von der Messe nach<br />
Hause kamen, war das Festmahl bereit»,<br />
sagt Elia. Fast zumindest, denn<br />
es fehlt ja noch die Sauce. Hierfür<br />
verwendet er die Beize, in welcher der<br />
«Lümmeli» schmorte, und mixt diese<br />
mit dem mitgegarten Röstgemüse,<br />
wodurch eine wunderbar sämige, leicht<br />
säuerliche Sauce entsteht. Garniert<br />
wird der Braten mit Eierschwämmchen,<br />
Speck und Silberzwiebeln. Und als<br />
Beilage würde Elia im «Kornhaus»<br />
saisonales Dörrgemüse und hausgemachte<br />
Spätzli servieren.<br />
Als Weihnachtsdessert empfiehlt<br />
der Koch ein Basler Blanc Manger, eine<br />
Art «Panna-cotta-Köpfchen» – wobei<br />
vor allem die beigemengten, geriebenen<br />
Mandeln es speziell machen. «Das<br />
hat früher wirklich zu jedem Basler<br />
Festmahl gehört.» Die Festtage können<br />
kommen! <br />
Philipp Schrämmli<br />
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