Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20 | 21<br />
Für die meisten Frauen und Männer in<br />
der Einrichtung Breslaustraße in Dortmund<br />
Hörde gibt es kein »Zurück« in ihr altes<br />
Leben und ihren bisherigen Beruf. Als Folge<br />
ihrer erworbenen Hirnschädigung benötigen<br />
sie langfristig Unterstützung. Eine gezielte<br />
Förderung hilft ihnen jedoch, möglichst viel<br />
Selbstständigkeit zurückzugewinnen.<br />
Die Einrichtung im Dortmunder Stadtteil<br />
Hörde umfasst zwei Standorte und Hilfeformen.<br />
Im Wohnheim in der Breslaustraße<br />
finden Menschen mit erworbenen Hirnschä<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Projektbericht<br />
Hilfefeld_Menschen mit<br />
erworbenen Hirnschädigungen<br />
Plötzlich ist alles anders – bei einem schweren Verkehrsunfall<br />
oder durch einen Tumor wird das Gehirn geschädigt,<br />
und ein bisher selbstständiger Mensch ist auf Hilfe angewiesen.<br />
Mehr als 120 Betroffene finden in <strong>Bethel</strong>er Einrichtungen<br />
Unterstützung. <strong>Bethel</strong> gehörte zu den Ersten,<br />
die den besonderen Förder und Pflegebedarf von Menschen<br />
mit erworbenen Hirnschädigungen im Blick hatten.<br />
Für sie wurden im vergangenen Jahr Spenden in Höhe von<br />
111.792,30 Euro eingesetzt.<br />
u Ausstattung von Wohnangeboten in Dortmund<br />
digungen aus dem Großraum Dortmund<br />
seit April <strong>2011</strong> ein neues Zuhause in 24<br />
Einzelapartments mit stationärer Betreuung.<br />
Das Wohnheim liegt zentral in einem<br />
gewachsenen Wohngebiet in der Nähe von<br />
Geschäften und dem öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Im benachbarten neuen Apartmenthaus<br />
sind zehn der elf Wohnungen für Mieter<br />
bestimmt, die von <strong>Bethel</strong> ambulant unterstützt<br />
werden. Das selbstständigere Leben<br />
in der eigenen Wohnung wird ihnen durch<br />
das Intensiv Betreute Wohnen ermöglicht.<br />
Die besondere Unterstützungsform, die<br />
Modellcharakter hat, schließt die Versorgungslücke<br />
zwischen stationärem Heimaufenthalt<br />
und klassisch ambulant betreutem<br />
Wohnen. Eine Wohnung in dem Apartmenthaus<br />
wird von <strong>Bethel</strong> als »Servicewohnung«<br />
für das Betreuungsteam genutzt.<br />
Aus Spendenmitteln wurden 20.666,77 Euro<br />
dafür eingesetzt, das Apartmenthaus Breslaustraße<br />
auszustatten. Angeschafft wurden<br />
elf Küchenzeilen. Zu einem eigenständigen<br />
Leben ge hört es, sich selbst versorgen zu<br />
können. Dank der Küchenzeilen können die<br />
Mieter im neuen Apartmenthaus, soweit es<br />
ihnen möglich ist, selbstständiger leben.<br />
21 | 21<br />
<strong>Bethel</strong> hat den Auftrag, Menschen mit einer<br />
Behinderung oder einer anderen Benachteiligung<br />
eine berufliche Teilhabe zu ermöglichen,<br />
wenn sie nicht – oder noch nicht –<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig<br />
sein können.<br />
Eine willkommene Abwechslung vom<br />
Arbeitsalltag bieten »erlebnispädagogische<br />
Maßnahmen« den Beschäftigten. In Gruppen<br />
können sie an Tagesausflügen oder<br />
sogar einmal an einem mehrtägigen Urlaub<br />
teilnehmen, sich dabei entspannen und neue<br />
anregende Eindrücke gewinnen. Die behinderten<br />
Menschen erleben eine besondere<br />
Zeit, die ihnen gut tut und an die sie gerne<br />
zurückdenken. Zugleich fördern die gemeinsamen<br />
Aktivitäten den Zusammenhalt und<br />
das Verständnis füreinander. Das wirkt auch<br />
im Arbeitsalltag positiv nach: Es gibt weniger<br />
Konflikte, wenn man sich besser kennt.<br />
Aus Spendenmitteln wurden für erlebnispädagogische<br />
Maßnahmen 27.000,00 Euro<br />
Hilfefeld_Arbeit und<br />
berufliche Rehabilitation<br />
Schon Friedrich von Bodelschwingh war es wichtig,<br />
einem arbeitsfähigen Menschen Arbeit statt Almosen<br />
zu geben. Aus diesem Gedanken heraus hat sich in den<br />
v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ein eindrucksvolles<br />
Spektrum an Hilfen zur Arbeit sowie zur beruflichen<br />
Rehabili tation und Förderung entwickelt. In vier Bundesländern<br />
bietet <strong>Bethel</strong> mehr als 4.000 Plätze für Menschen<br />
an, die im Berufsleben auf Unterstützung angewiesen sind.<br />
Für das Hilfefeld »Arbeit und berufliche Rehabilitation«<br />
wurden Spenden in Höhe von 1.434.878,54 Euro eingesetzt.<br />
u Gruppenurlaub und Tagesausflüge für behinderte Beschäftigte<br />
zur Verfügung gestellt. Viele Werkstatt<br />
Beschäftigte nahmen an ihnen teil. Sie<br />
besuchten die Zoos in Hannover oder Osnabrück,<br />
informierten sich im Heinz Nixdorf<br />
MuseumsForum in Paderborn oder auch im<br />
Grafikmuseum in Münster und freuten sich<br />
über die Tiere im Vogelpark Heiligenkirchen.<br />
Auch das Freilichtmuseum Detmold, »potts<br />
park« in Minden und das Hubschraubermuseum<br />
Bückeburg waren Ziele der Tagesausflüge.<br />
Zwei Gruppen hatten die Gelegenheit,<br />
vier Tage in Hamburg und in Kalifornien<br />
zu verbringen – allerdings nicht im amerikanischen<br />
Kalifornien, sondern in dem<br />
der Gemeinde Schönberg an der Ostsee.<br />
Dort genossen die behinderten Menschen<br />
erholsame Tage am weißen Sandstrand<br />
und kehrten mit neuen Kräften in den<br />
Arbeitsalltag zurück.