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Jahresbericht 2011/2012 - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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Verbindung. Schwerpunkte in der Arbeit der<br />

Diakoniestiftung Lazarus sind die Altenhilfe<br />

mit unterschiedlichen Wohnformen und<br />

Ausbildungsstätten für soziale Berufe sowie<br />

das erste evangelische Hospiz in Berlin. Im<br />

Bereich der Verwaltung, der Personalwirtschaft<br />

und der Informationstechnologie hat<br />

sich in den vergangenen Jahren eine gute<br />

Zusammenarbeit entwickelt. Sie ist <strong>2011</strong><br />

weiter ausgebaut worden, und eine organisatorische<br />

Verbindung wird geprüft.<br />

Zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> sind die Angebote<br />

und Einrichtungen <strong>Bethel</strong>s in Nordrhein­<br />

Westfalen neu strukturiert worden. Die<br />

Angebote für Menschen mit Behinderung,<br />

mit psychischer Erkrankung, mit Abhängigkeitserkrankungen,<br />

mit erworbener<br />

Hirnschädigung, Angebote der Jugendhilfe<br />

sowie der Wohnungslosenhilfe und die Hospizarbeit<br />

in Dortmund wurden zusammengefasst.<br />

Die Leistungen und Unterstützungsangebote<br />

aus <strong>Bethel</strong> werden in Nordrhein­<br />

Westfalen jetzt aus einer Hand angeboten.<br />

Für alle Fragen, die sich in der Betreuung<br />

eines Klienten ergeben, oder auch für die<br />

Kontakte zu staatlichen Stellen gibt es eine<br />

klare einheitliche Struktur und eine enge<br />

Zusammenarbeit der Bereiche.<br />

Ziele und Zielerreichung <strong>2011</strong> –<br />

Gemeinschaft verwirklichen ist das<br />

Ziel der Arbeit<br />

Für die Angebote der Unterstützung und<br />

Begleitung von <strong>Bethel</strong> hat es auch <strong>2011</strong><br />

eine große Nachfrage gegeben. Hier hat<br />

sich die Weiterentwicklung der diakonischen<br />

Arbeit in den verschiedenen Hilfefeldern<br />

positiv bemerkbar gemacht. In der Eingliederungshilfe<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

ist in Nordrhein­Westfalen, in Brandenburg<br />

und Niedersachsen der Kurs fortgesetzt<br />

worden, weniger stationäre Angebote in<br />

größeren Häusern zu machen und deutlich<br />

mehr Arbeit ambulant oder stationär in<br />

kleineren Einrichtungen in den Regionen<br />

anzubieten. Dies entspricht der Vision<br />

»<strong>Bethel</strong> – Gemeinschaft verwirklichen«.<br />

Diese Vision, die seit zehn Jahren Leitbild<br />

für das Handeln in den v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> ist, wurde <strong>2011</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>_Tätigkeitsbericht<br />

für weitere fünf Jahre bestätigt und in ihren<br />

Inhalten behutsam aktualisiert.<br />

Gemeinschaft verwirklichen ist die <strong>Bethel</strong>er<br />

Übertragung des Begriffs »Inklusion«, deren<br />

Verwirklichung die UN­Behindertenrechtskonvention<br />

fordert. Diese Konvention<br />

aus dem Jahr 2007 gilt seit 2009 auch in<br />

Deutsch land. Mit Hilfeangeboten, die zu<br />

den Menschen kommen, mit Einrichtungen,<br />

die in Wohnquartieren gebaut werden, und<br />

mit Begegnungsstätten in Stadtvierteln,<br />

die Gemeinschaft ermöglichen, haben die<br />

v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n <strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

im Jahr <strong>2011</strong> den Gedanken der Inklusion<br />

weiterentwickelt. Neuen Angeboten etwa in<br />

Hamm, Dortmund oder Ostwestfalen steht<br />

ein Platzabbau in größe ren Einrichtungen<br />

in Bielefeld gegenüber. Die Inklusion und<br />

ein soweit wie möglich selbstbestimmtes<br />

Leben von Menschen mit Behinderung, ihre<br />

Teilhabe in der Gesellschaft, bleiben das<br />

Ziel <strong>Bethel</strong>s. Dafür setzen sich die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> auch politisch<br />

ein. Der Diskurs mit Verbänden, Interessenvertretungen<br />

und verantwortlichen<br />

Politikern hat <strong>2011</strong> verschiedentlich stattgefunden<br />

und wird weiter fortgesetzt.<br />

Neben den Wohnangeboten in verschiedenen<br />

Formen gilt es, die Beschäftigungs­ und<br />

Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die mit<br />

Einschränkungen leben müssen, weiterzuentwickeln.<br />

Die Plätze in den Werkstätten<br />

für behinderte Menschen waren sehr gut<br />

nachgefragt. Leider mussten aufgrund veränderter<br />

Förderrichtlinien und geringerer<br />

Finanzmittel im Bereich Arbeitsmarktprojekte<br />

deutlich Plätze abgebaut werden. Betroffen<br />

sind davon Qualifizierungen für den<br />

Arbeitsalltag, berufsfördernde Maßnahmen<br />

und Beschäftigungsprojekte für Menschen<br />

mit Behinderung. In der Folge mussten auch<br />

Arbeitsplätze von betreuenden Mitarbeitern<br />

verlagert werden. Die Auftragslage in den<br />

Werkstätten war aufgrund der Konjunktur<br />

so gut, dass dies möglich war. In Kooperation<br />

mit der Wirtschaft und einzelnen<br />

Unternehmen gelingt es immer wieder,<br />

Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt anzubieten.<br />

Die Möglichkeiten hierfür müssten im<br />

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Sinne der Inklusion aber durch bessere Rahmenbedingungen<br />

deutlich gestärkt werden.<br />

Ein wichtiges Ziel <strong>Bethel</strong>s ist es, auch in<br />

Zukunft die diakonische Arbeit zu sichern<br />

und dafür die nötigen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter zu gewinnen. Fachleute prognostizieren<br />

in fünf bis zehn Jahren einen<br />

Personalengpass für alle Branchen. <strong>Bethel</strong><br />

investiert darum jetzt schon erheblich in<br />

Pflegeausbildungen und andere soziale Ausbildungen<br />

an mehreren Standorten. Unter<br />

anderem wird auch die Fachhochschule der<br />

Diakonie in Bielefeld­<strong>Bethel</strong> weiterentwickelt.<br />

Dort werden mehrere Bachelor­Studiengänge<br />

im sozialen Bereich angeboten. Ein<br />

weiterführendes Masterstudium ist an der<br />

Kirchlichen Hochschule Wuppertal/<strong>Bethel</strong><br />

im Fach Diakoniemanagement am Standort<br />

<strong>Bethel</strong> möglich.<br />

Ein dynamisches Arbeitsfeld, in dem <strong>Bethel</strong><br />

engagiert ist, stellt die Altenhilfe dar. Aufgrund<br />

der Veränderungen in der Bevölkerung<br />

werden künftig mehr und besser<br />

ausgestattete Pflege­ und Betreuungsplätze<br />

gebraucht. Dem wurde unter anderem mit<br />

einem Neubau im nieder sächsischen Dissen<br />

und mit dem Baubeginn für zwei weitere<br />

Einrichtungen in Hannover und Bielefeld<br />

Rechnung getragen.<br />

Besonders in der Altenhilfe sind für eine<br />

noch bessere Arbeit auch technische Hilfsmittel<br />

zu nutzen. <strong>Bethel</strong> beteiligt sich daher<br />

an Forschungsvorhaben von Universitäten,<br />

sichert deren Praxisbezug und verfolgt<br />

außerdem eigene Projekte. Für Pflegekräfte<br />

soll der Verwaltungsaufwand in ihrer Arbeit<br />

verringert werden, und für hilfebedürftige<br />

Menschen soll mehr Sicherheit durch verbesserte<br />

Kommunikation entstehen. Dabei<br />

kann die Technik den Menschen mehr Zeit<br />

füreinander ermöglichen. Außerdem gilt<br />

es, behinderten Menschen den Zugang zur<br />

digitalen Computerwelt zu eröffnen und<br />

auch so ihre Selbstständigkeit zu fördern.<br />

Betten­ und Platzzahlen<br />

der v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong><br />

Akutkrankenhäuser<br />

(ohne Epilepsie und Psychiatrie)<br />

Anzahl<br />

1.241<br />

Epilepsie 936<br />

Behindertenhilfe 2.448<br />

Psychiatrie 1.814<br />

Wohnungs losenhilfe 466<br />

Jugendhilfe 770<br />

Altenhilfe 2.451<br />

Menschen mit<br />

erworbenen Hirnschädigungen<br />

Arbeit und beruf liche<br />

Rehabilitation<br />

114<br />

3.305<br />

Hospizarbeit 44<br />

Plätze der Kinder tagesstätten 219<br />

Schülerzahlen der Schul­ und<br />

Ausbildungsstätten<br />

6.352<br />

Summe 20.160<br />

Klienten der ambulanten<br />

Versorgung<br />

3.446<br />

Zu diesen Zahlen kommen noch einzelne<br />

Beratungs leistungen für behinderte oder sozial<br />

benachteiligte Menschen hinzu und einmalige<br />

ambulante Hilfen sowie stationäre und ambulante<br />

Behandlungen im Krankenhaus. Diese Zahlen mit<br />

eingerechnet haben die v. <strong>Bodelschwinghsche</strong>n<br />

<strong>Stiftungen</strong> <strong>Bethel</strong> in den einzelnen Einrichtungen,<br />

Diensten, Beratungsstellen und Krankenhäusern<br />

im Jahr <strong>2011</strong> über 185.000 Menschen behandelt,<br />

betreut, beraten oder gefördert und ausgebildet.

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