Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München
Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München
Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München
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<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER
2<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
Krisen und Krisenmanagement,<br />
es vergeht kein<br />
Tag mehr ohne diese Worte.<br />
Und wir gewöhnen uns daran,<br />
zumal wir kaum verstehen,<br />
was wirklich vor sich<br />
geht, welche Gefahren sich<br />
hinter welcher Zahl und<br />
Prognose verbergen.<br />
Krisen und Krisenmanagement,<br />
das prägt auch<br />
den Alltag vieler, die beruflich<br />
oder auch ehrenamtlich<br />
mit Sterbenden, Verstorbenen<br />
und den Hinterbliebenen<br />
zu tun haben.<br />
Als größtmögliche persönliche<br />
Tragödie und Krise<br />
erleben vor allem viele Trauernde<br />
den Tod eines ihrer<br />
Lieben. Guter Rat ist gefragt,<br />
manchmal auch schneller.<br />
imPressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>München</strong>er Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG<br />
Paul-Heyse-Straße 2 - 4<br />
80336 <strong>München</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />
Redaktion & Layout<br />
MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />
Verantwortlich für Anzeigen<br />
Hans-Georg Bechthold<br />
Druck<br />
Druckhaus Dessauerstraße<br />
Titelfoto<br />
dpa/Karl-Josef Hildenbrand<br />
Manches muss sofort oder<br />
innerhalb kürzester Zeit entschieden<br />
werden.<br />
Trauerratgeber, so steht es<br />
auf der Titelseite jeder Ausgabe<br />
von <strong>Loslassen</strong>. Rat,<br />
aber auch Information in einer<br />
so intensiven Lebenskrise<br />
anzubieten, darum bemühen<br />
wir uns. Gleichzeitig<br />
wollen wir mit unserem Ratgeber<br />
auch Entwicklungen<br />
im Bestattungsbereich vorstellen.<br />
Manche, wie die<br />
Online-Übertragung von<br />
Trauerfeiern, scheinen in<br />
Deutschland noch gar keinen<br />
Platz zu haben.<br />
Manches Problem, zum<br />
Beispiel wie die Würde von<br />
sehr übergewichtigen Menschen<br />
auch im Tod gewahrt<br />
Ihr Kontakt<br />
Münchner Merkur,<br />
Paul-Heyse-Straße 2 - 4,<br />
80336 <strong>München</strong>,<br />
Telefon 089/5306-0,<br />
www.merkur-online.de<br />
„<strong>Loslassen</strong>“ ist eine Sonderveröffentlichung<br />
des Münchner Merkur und seiner<br />
Heimatzeitungen zur<br />
Ausgabe 163 am 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
werden kann, ist bereits in<br />
der Bestattungswirklichkeit<br />
Deutschlands angekommen<br />
und ist noch nicht oder nur<br />
unzureichend gelöst.<br />
Wenn es Ihnen gut geht,<br />
dann brauchen Sie momentan<br />
vielleicht keinen Rat zu<br />
diesen Themen. Genießen Sie<br />
diese Zeit. Wenn Sie gerade<br />
trauern oder der Abschied<br />
sich in Form von schwerer<br />
Erkrankung ankündigt, dann<br />
hoffen wir, dass wir mit unseren<br />
Informationen etwas Unterstützung<br />
bereithalten. Auf<br />
jeden Fall wünschen wir Ihnen<br />
Kraft.<br />
Vielleicht sind Sie aber<br />
einfach auch nur interessiert<br />
an dem, was es an Neuem im<br />
Bereich Bestattung gibt?<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
thomas multhaup<br />
Dann finden Sie sicherlich<br />
auch dazu das ein oder andere.<br />
Inmitten aller öffentlichen<br />
und privaten Krisen<br />
wünschen wir Ihnen in diesen<br />
Sommerwochen eine<br />
gute Zeit.<br />
thomas multhaup<br />
FREIER sEElsoRGER<br />
thomas.multhaup@<br />
FREIE-sEElsoRGE.DE<br />
den tod eines geliebten menschen<br />
und den damit verbundenen<br />
Abschied empfinden die<br />
menschen als größte aller Krisen.<br />
foto: fotolia/styleuneed<br />
eDitoriaL<br />
<strong>Loslassen</strong><br />
DER TRAUER-RATGEBER<br />
die nächste Ausgabe erscheint am:<br />
■ Dienstag, 2. Oktober <strong>2012</strong><br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Wollen sie sich und ihr unternehmen im<br />
trauer-ratgeber „loslassen“ präsentieren?<br />
dann rufen sie uns an: telefon 0 89 / 53 06 - 347.<br />
Wir beraten sie gerne kostenlos und unverbindlich!
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
In rund zwei Wochen beginnen<br />
in Bayern die Sommerferien,<br />
in vielen anderen<br />
Bundesländern haben sie<br />
schon begonnen. Eine der<br />
schönsten Zeiten des Jahres<br />
beginnt: Urlaub, ein paar Wochen<br />
Abstand vom Alltag, nur<br />
mal raus. Man hofft, gesund,<br />
erholt und gestärkt nach Hause<br />
zu kommen. Niemand<br />
denkt dran, dass etwas<br />
Schlimmes passieren könne.<br />
Doch immer wieder ereignet<br />
sich das Unvorstellbare: Jemand<br />
verstirbt im Ausland,<br />
während des Urlaubs.<br />
Ist der Verstorbene alleine<br />
unterwegs gewesen, dann<br />
werden die Angehörigen in<br />
Deutschland zumeist durch<br />
den Reiseveranstalter, die Polizei<br />
oder durch Mitreisende<br />
verständigt. Die Überführung<br />
aus dem Urlaubsort nach<br />
Deutschland zu organisieren,<br />
ist nicht ganz einfach. Polizei<br />
und das jeweilige Deutsche<br />
Konsulat sind hier erste Anlaufstellen,<br />
oft zeigen sich<br />
auch die Reiseveranstalter als<br />
sehr kooperativ.<br />
Anlaufstelle<br />
Standesamt Berlin 1<br />
Das Standesamt Berlin 1 ist<br />
bürokratische Anlaufstelle für<br />
Todesfälle von deutschen<br />
Staatsbürgern im Ausland.<br />
Tod im Urlaub –<br />
Was ist zu tun?<br />
Hier können alle Sterbefälle<br />
gemeldet, im Amtsdeutsch<br />
angezeigt werden, doch es besteht<br />
keine Pflicht.<br />
Sollten aber im weiteren<br />
Verlauf ausländische Sterbeurkunden,<br />
warum auch immer,<br />
nicht anerkannt werden,<br />
dann ist das über diese Stelle<br />
zu regeln. Dieses Amt ist aber<br />
immer dann zuständig, wenn<br />
der Tod eines Menschen während<br />
der Reise auf einem Seeschiff,<br />
das die Bundesflagge<br />
führt, eintritt. Dies gilt auch,<br />
wenn sich der Sterbefall während<br />
eines Landganges ereignet.<br />
Zwei Unternehmen<br />
notwendig<br />
Zumeist sind zwei Bestattungsunternehmen<br />
zu beauftragen:<br />
Eines in dem Land, in<br />
dem sich der Todesfall ereignet<br />
hat, eines in Deutschland.<br />
Bei der Kontaktaufnahme zu<br />
einem ausländischen Bestatter<br />
hilft ebenfalls das Deutsche<br />
Konsulat in dem jeweiligen<br />
Land.<br />
Manchmal wird es aber nötig<br />
sein, dass ein enger Angehöriger<br />
in das entsprechende<br />
Land fahren oder fliegen<br />
muss, um bestimmte Dinge<br />
vor Ort zu regeln. In der außerordentlichen<br />
Anspannung<br />
einer solchen Situation sollte<br />
die Überführung vom urlaubsort<br />
nach deutschland ist meistens<br />
nicht leicht zu organisieren.<br />
foto: dpa<br />
man auf jeden Fall mit dem<br />
deutschen Bestatter besprochen<br />
haben, welche Dokumente<br />
auf jeden Fall vorzulegen<br />
sind, und auf welche Dinge<br />
man unbedingt achten<br />
sollte.<br />
Abdeckung<br />
der Kosten<br />
Abgeschlossene und bezahlteAuslandsreiseversicherungen<br />
tragen in den meisten<br />
Fällen die entstehenden Kosten.<br />
Allerdings meist nur bis<br />
zu einer bestimmten Höhe.<br />
Diese ist normalerweise in<br />
denVertragsunterlagenfixiert.<br />
Grundsätzlich gilt: Je weiter<br />
dasUrlaubslandvonDeutschland<br />
entfernt ist, desto höher<br />
sind die Überführungskosten.<br />
Ebenso nachvollziehbar<br />
ist, dass die Überführung eines<br />
Sarges deutlich teurer ist,<br />
als die Überführung einer<br />
Aschekapsel. Zumal bei der<br />
Überführung eines Sarges ein<br />
sogenannter Überführungssarg<br />
benötigt wird, der aus<br />
gesundheitsrechtlichenGründen<br />
vorgeschrieben ist. Zusätzlich<br />
werden weitere Dokumente<br />
benötigt, wie etwa<br />
eine Bescheinigung, die das<br />
ordnungsgemäße Einsargen<br />
des Leichnams im Ausland<br />
bestätigt. thomas multhaup<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
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� Verlegen von Platten +Verbundsteinen<br />
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3
4<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Etwa fünf Prozent sind von der<br />
„komplizierten trauer“ betroffen.<br />
foto: fotolia/ Chepko danil Chepko@yandex.ru<br />
Wenn ein nahestehender<br />
Mensch stirbt, dann beginnt<br />
für die, die ihn geliebt und<br />
wertgeschätzt haben, die Zeit<br />
der Trauer. Enge Verwandte<br />
und Freunde empfinden dabei<br />
Trauer bewältigen.<br />
www.merkurtz.trauer.de<br />
Trauern ist Stress für die Seele<br />
sehr häufig einen großen Verlustschmerz.<br />
Das Durchleben<br />
dieser Zeit kostet sehr viel<br />
Kraft.<br />
Und nicht selten haben<br />
Trauernde in dieser Zeit das<br />
beängstigende Gefühl, irgendwie<br />
verrückt zu werden.<br />
Man glaubt, dem Verstorbenen<br />
auf der Straße zu begegnen,<br />
seine Stimme zu hören<br />
und vor allem, niemals wieder<br />
ohne ihn zurechtkommen<br />
zu können.<br />
Und doch bewältigen die<br />
allermeisten Trauernden diese<br />
Zeit und erleben, dass<br />
Trauer vergehen kann und sie<br />
trotz der emotionalen Wellenschläge<br />
in dieser Zeit<br />
nicht verrückt geworden<br />
sind.<br />
auf warnsignaLe achten<br />
Empfindungen und<br />
Verhaltensweisen, die<br />
auf komplizierte trauer<br />
hindeuten können:<br />
■ die sehnsucht nach dem<br />
verstorbenen menschen<br />
bleibt sehr stark.<br />
■ die Gedanken an den<br />
Verlust kommen immer<br />
wieder.<br />
■ das Gefühl: ich bin ein<br />
stück mitgestorben.<br />
Das Phänomen<br />
„komplizierte Trauer“<br />
Dennoch gibt es auch einige<br />
wenigeMenschen,derenTrauer<br />
nicht vergehen will. Ganz<br />
im Gegenteil: Im Lauf der Zeit<br />
scheint die Trauer größer zu<br />
werden und nach und nach<br />
das ganze Leben zu bestimmen<br />
und auszumachen. Für<br />
dieses Trauerverhalten wird in<br />
der Trauerforschung seit einiger<br />
Zeit der Begriff „komplizierte<br />
Trauer“ verwendet. Ihr<br />
■ man fragt immer nach<br />
dem eigenen Anteil an<br />
schuld.<br />
■ tiefe lebensangst.<br />
■ orte, die man gemeinsam<br />
mit dem Verstorbenen<br />
aufgesucht hat,<br />
werden bewusst<br />
gemieden.<br />
■ man empfindet<br />
Bitterkeit, Gereiztheit,<br />
Wut , wenn man an den<br />
Verlust denkt. tm<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
gegenüber steht die „normale<br />
Trauer“, zu deren<br />
Kennzeichen es eben gehört,<br />
dass die Verlustgefühle<br />
nach und nach abklingen.<br />
Allerdings dauert<br />
„normale Trauer“<br />
meist länger, als das die<br />
Betroffenen oder ihr Umfeld<br />
vermuten.<br />
In seinem Buch „KomplizierteTrauer“beschreibt<br />
Hansjörg Znoj, Professor<br />
für Klinische Psychologie<br />
undPsychotherapieander<br />
Universität Bern, was die<br />
Anzeichen für „komplizierte<br />
Trauer“ sein können:<br />
Da ist zuerst die Dauer<br />
der Trauer. Trauer, die<br />
chronisch, also über viele<br />
Jahre besteht, ist sehr ungewöhnlich.<br />
Diese lange<br />
Trauer auf intensivem Niveau<br />
verursacht bei den<br />
Betroffenen zumeist körperliche<br />
und seelische Beschwerden.<br />
Prozess der<br />
Aufschaukelung<br />
Mangelnde soziale Unterstützung,Bewältigungsstrategien,<br />
die in<br />
die falsche Richtung führen,<br />
andauernde unpassende,<br />
in der Fachsprache<br />
dysfunktionale Gedanken<br />
und nicht zuletzt<br />
die ständige Beschäftigung<br />
mit dem Verlust, so<br />
Znoj, führten nach und<br />
nach zu einem Aufschaukelungsprozess,<br />
der sich<br />
dann irgendwann verselbständigen<br />
könne.<br />
Wie viele sind<br />
betroffen?<br />
Während etwa 95 Prozent<br />
aller Trauernden die<br />
„normale Trauer“ erleben<br />
und bewältigen, sind etwa<br />
fünf Prozent der Trauernden<br />
von „komplizierter<br />
Trauer“ betroffen. Allerdings<br />
wird auch in der<br />
Trauerforschung darauf<br />
verwiesen, dass die Unterscheidung<br />
selbst Fachleute<br />
nicht ohne weiteres vornehmen<br />
können.<br />
Da auch „normale Trauer“<br />
oft intensiver, langanhaltender<br />
und individueller<br />
ist, als das in Phasenmodellen<br />
beschrieben ist,<br />
ist eine Selbstdiagnose<br />
nicht ratsam. Trauernde,<br />
die das Gefühl haben, betroffen<br />
zu sein, sollten professionellen<br />
Rat suchen.<br />
Wird dann ein komplizierter<br />
Trauerverlauf diagnostiziert,<br />
ist nach heutigen<br />
Erkenntnissen eine Psychotherapie<br />
am hilfreichsten.<br />
thomas multhaup
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Erinnerungen sind kostbar.<br />
Wenn sie gepflegt werden,<br />
dann bleiben sie lebendig.<br />
Friedhöfe sind Orte der Erinnerung.<br />
Die vielen sehr schön<br />
und liebevoll gepflegten Gräber<br />
machen deutlich, wie wert-<br />
WIR HELFEN WEITER<br />
Sommerliche Grabbepflanzung<br />
Begonien sind beliebte sommerpflanzen<br />
fürs Grab. foto: dpa<br />
voll die Erinnerung an die Verstorbenen<br />
vielen Menschen<br />
ist. Im Sommer leuchtet es auf<br />
vielen Gräbern ganz besonders<br />
schön. Allerdings ist damit<br />
häufig auch ein höherer Pflegeaufwand<br />
durch das Gießen<br />
Bestattungstradition seit über 165 Jahren<br />
•zuverlässige Soforthilfe imTrauerfall<br />
•Bestattungen aller Art<br />
•Überführungen im In- und Ausland<br />
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•auf Wunsch Hausbesuche<br />
•Gestaltung von persönlichen Trauerdrucksachen und -anzeigen<br />
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Beratungszentrum im Haus der Trauerkultur: Baldurstraße 27 -amWestfriedhof<br />
Zentrum: Lindwurmstr aße 19<br />
Großhadern: Immastraße 1 | Haidhausen: Ismaninger Straße 7<br />
Harlaching: Seybothstraße 66 | Obermenzing: Bergsonstraße 41<br />
Pasing: Bodenseestraße 7 | Perlach: Ottobrunner Straße 145<br />
Waldfriedhof: Würmtalstraße 20<br />
Sie finden uns unter anderem in:<br />
Bad Tölz |Dachau |Dorfen |Erding |Freising |Fürstenfeldbruck<br />
Garmisch-Partenkirchen |Germering |Gilching |Murnau<br />
Neufahrn bei Freising |Weilheim |Wolfratshausen<br />
der Pflanzen verbunden. Was<br />
ist im Sommer besonders<br />
schön?<br />
Immergrüne<br />
Bodendecker<br />
Bodendecker erleichtern die<br />
Pflegearbeiten. Gerade im Sommer<br />
erfüllen sie eine wichtige<br />
Aufgabe, denn diese Bepflanzung<br />
hält den Boden frisch. Bei<br />
der Auswahl der Sorten gilt es<br />
immer, die Lage des Grabes zu<br />
bedenken. Je nachdem, ob sich<br />
das Grab an einem sonnigen<br />
oder an einem eher schattigen<br />
Platz befindet, sollte die Bepflanzung<br />
entsprechend ausgewählt<br />
werden. Sicher darf und<br />
soll Individualität auch bei der<br />
Bepflanzung sein, aber schöner<br />
ist es, wenn die Bepflanzung<br />
auch mit der der umliegenden<br />
Grabstellen harmoniert.<br />
Farbtupfer der<br />
Erinnerung<br />
Auf vielen Gräbern finden sich<br />
Begonien. Diese unempfindliche<br />
und genügsame Pflanze gibt es in<br />
den verschiedensten Farben und<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Sorten. Für schattigere Plätze<br />
eignet sich die schöne<br />
und unkomplizierte Knollenbegonie.<br />
Ihre „Schwester“,<br />
die Eisbegonie, mag es<br />
dagegen lieber hell und sonnig.<br />
Zu den klassischen<br />
Friedhofsblumen, die man<br />
im Sommer auf vielen Gräbern<br />
findet, gehören die Lo-<br />
beratung beim fLoristen<br />
die fachbetriebe an<br />
den friedhöfen halten<br />
nicht nur ein großes<br />
Angebot vor, sie kennen<br />
natürlich auch „ihre<br />
friedhöfe“, wissen, worauf<br />
es genau hier zu<br />
achten gilt. Hier bekommt<br />
man also auch<br />
guten rat zum thema<br />
Grabpflege und -bepflanzung.<br />
Viele friedhofsgärtner<br />
wissen, dass Angehörige<br />
das Grab gerne selber<br />
pflegen und trotzdem<br />
an der einen oder<br />
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GUT (2,5)<br />
Im Test:<br />
13 Bestatter<br />
Ausgabe<br />
11/2008<br />
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DURCH VORSORGE<br />
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Anhörigen hilft eine Bestattungsvorsorge,<br />
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Ihrer Angehörigen<br />
BESTATTUNGEN &ÜBERFÜHRUNGEN &VORSORGE<br />
5<br />
belien. Ihre wunderschönen<br />
blauen Blüten können Sonne,<br />
aber auch einen halbschattigen<br />
Platz vertragen.<br />
Die Auswahl an geeigneten<br />
Sommerblühern ist groß;<br />
Fuchsien, das Wandelröschen<br />
oder Studentenblumen<br />
sind nur einige Beispiele.<br />
thomas multhaup<br />
anderen stelle unterstützung<br />
benötigen. so<br />
bieten viele friedhofsgärtner<br />
an, dass sie den<br />
sommerlichen Gießservice<br />
oder das Gießen<br />
während eines geplanten<br />
urlaubs übernehmen.<br />
Aber auch das einmalige<br />
zurechtschneiden<br />
von zu üppig gewordenem<br />
Grün auf dem<br />
Grab gehört selbstverständlich<br />
zu den leistungen<br />
eines modernen<br />
friedhofsgärtners. tm
6<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Es ist nicht überraschend, dass<br />
erufe, die mit Sterben, Trauer<br />
nd ihrer Verarbeitung zu tun<br />
aben, teilweise zu den ältesten<br />
ekannten Berufszweigen gehöen.<br />
Die sogenannte Totensorge<br />
st, lange bevor sie juristisch berachtet<br />
und geregelt wurde, ein<br />
usdruck von Kultur, menschliher<br />
Verbundenheit und oft auch<br />
er von religiöser Vorstellung<br />
nd Hoffnung. So, wie das für<br />
en Friedhofsgärtner gilt, ist es<br />
uch beim Steinmetz und Steinildhauer.<br />
Die ältesten<br />
Grabsteine<br />
Natürlich war es nicht allein<br />
ie Anfertigung von Grabmalen,<br />
ie dieses Handwerk begründet<br />
at. Da die Menschen sich zum<br />
chutz Häuser bauen wollten,<br />
rauchte es jemanden, der die<br />
teine in Form brachte. Damit<br />
ilt als dieser Beruf als einer der<br />
ltesten überhaupt. Doch finden<br />
ich eindeutige Belege dafür, dass<br />
s in Europa schon in der Jungteinzeit,<br />
also vor etwa 8000 Jahen,<br />
eine Art Grabstein gab. In<br />
ngland, Frankreich und<br />
Grabmal als Andenken:<br />
Fantasie und Kreativität sind gefragt<br />
Familientradition seit über 55Jahren<br />
Wir sehen unsere Aufgabe als Bestatter und Trauerbegleiterdarin,den<br />
VerstorbeneninWürde und Respekt zur letzten<br />
Ruhe zu begleiten, Ihnen als Trauernde die nötigen<br />
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nachricht@bestattungenzirngibl.de<br />
Deutschland findet man die<br />
Menhire. Das ist ein aufrecht<br />
stehender unbehauener hoher<br />
Stein von kultischer Bedeutung,<br />
der in dieser Zeit<br />
auch auf oder neben Gräbern<br />
errichtet wurde. Die weltbekanntesten<br />
Grabmäler sind<br />
natürlich die Pyramiden, die<br />
sich die ägyptischen Herrscher<br />
seit etwa 2800 vor Christus<br />
errichten ließen.<br />
Kirchen als<br />
Grabstätten<br />
Wer alte und besondere<br />
Kirchen wie beispielsweise<br />
eine Kathedrale besucht,<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
die Wohl bekanntesten Grabmäler<br />
der Welt: die Pyramiden<br />
von Gizeh in Ägypten. foto: dpa<br />
grabmaLe fÜr Die normaLsterbLichen<br />
für das „gemeine Volk“ kamen<br />
Grabsteine erstmals im<br />
16. Jahrhundert auf, zuerst<br />
bei den Protestanten. ihre<br />
friedhöfe waren die ersten,<br />
die außerhalb des jeweiligen<br />
ortes lagen. Weil dort mehr<br />
Platz war, als auf den traditionellen<br />
„Kirchhöfen“, konnten<br />
familien- und Erbbegräbnisstätten<br />
vergeben werden.<br />
Jetzt erst entstand das, was<br />
wir heute unter dem Beruf<br />
Grabsteinmacher verstehen:<br />
Erst dann, wenn man ein<br />
wird einerseits nicht selten<br />
auf den Seitenaltären gläserne<br />
Sarkophage mit einem<br />
menschlichen Skelett<br />
darin finden. Was uns heute<br />
sehr fremd anmutet, war<br />
lange Zeit ein wichtiger Bestandteil<br />
insbesondere katholischer<br />
Frömmigkeit.<br />
Hier sind Heilige beigesetzt.<br />
Und die Menschen,<br />
die dort beteten, hofften,<br />
dass durch diese körperliche<br />
Nähe ihr Wunsch oder<br />
ihr Anliegen schneller Gehör<br />
finden würde. Gleichzeitig<br />
finden sich aber auch<br />
in eigenen Räumen wie einer<br />
Krypta oder eingelassen<br />
Grab für lange zeit als sein<br />
eigenes ansehen konnte,<br />
lohnte es sich natürlich auch,<br />
Grabsteine aufzustellen.<br />
Bei den Katholiken gab es<br />
die ersten Grabsteine im 18.<br />
Jahrhundert in größerer zahl,<br />
was mit der Begräbniskultur<br />
zu tun hatte. den katholischen<br />
Christen war es lange<br />
zeit wichtiger, möglichst nahe<br />
bei den in den verschiedenen<br />
Kirchengebäuden verehrten<br />
reliquien beigesetzt<br />
zu werden.<br />
Hier wurden entweder hohe<br />
geistliche Würdenträger<br />
oder Adelige beigesetzt.<br />
Ein Grabstein<br />
darf Zeit kosten<br />
Ein Grabmal ist aber<br />
nicht nur unter Umständen<br />
teuer, sondern es ist vor allen<br />
Dingen kostbar. Warum?<br />
Das Grabmal kann<br />
und soll etwas über die Beziehung<br />
zum Verstorbenen<br />
aussagen, es ist Teil der Liebe<br />
über den Tod hinaus.<br />
in den Boden Grabstätten. Fortsetzung Seite 7<br />
die Konsequenz war auch,<br />
dass die Kirchhöfe sehr<br />
schnell voll waren und die<br />
Gräber immer wieder neu<br />
belegt wurden.<br />
deshalb rechnete sich auch<br />
die Anschaffung eines Grabsteines<br />
nicht, wurde doch<br />
die Grabstelle schon nach<br />
wenigen Jahren neu belegt.<br />
die frage nach den Kosten<br />
ist also auch im Hinblick auf<br />
den Grabstein eine historische,<br />
gleichzeitig aber auch<br />
eine aktuelle. tm
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Fortsetzung von Seite 6<br />
Möchten Angehörige auf einem neu<br />
erworbenen Grab einen Grabstein setzen,<br />
muss manches beachtet werden.<br />
Zum Beispiel: Nicht auf jedem Grabfeld,<br />
das gilt zumindest für <strong>München</strong><br />
und andere große Städte, in denen die<br />
Friedhöfe auch Parkcharakter haben,<br />
darf jedes Material und jeder Form für<br />
den Grabstein oder das Grabzeichen<br />
verwendet werden.<br />
Oder: Bei einem Grabmal, das nach<br />
einer Erdbestattung errichtet werden<br />
soll, muss sich das Grab erst gesenkt<br />
haben und anschließend aufgefüllt<br />
worden sein, bevor man an die Errichtung<br />
des Grabsteines gehen kann.<br />
Trauerexperten raten aus diesem<br />
Grund, mindestens ein Jahr nach dem<br />
Sterben vergehen zu lassen und erst<br />
dann das Grab in der endgültigen Form<br />
zu gestalten. Trauer und die Gefühle für<br />
den Verstorbenen verändern sich möglicherweiseimLaufeinesJahres.Daein<br />
Grabstein ja fast etwas für die Ewigkeit<br />
ist, sollte er nicht nur Ausdruck von<br />
einem Moment der Trauer sein.<br />
Ideen sammeln,<br />
Rat einholen<br />
Das Grabmal ist kein Gebrauchsgegenstand,<br />
sondern es erfordert Überlegung,<br />
Phantasie und Kreativität. Wenn<br />
es um seine Gestaltung geht, ist das<br />
Gespräch darüber mit anderen Menschen<br />
hilfreich. Es können Verwandte<br />
sein, Angehörige, Freunde. Es ist das<br />
letzte Geschenk, das der Hinterbliebene<br />
dem Toten machen kann. Für ein<br />
solches Gespräch, in dem gedanklich<br />
das Grabmal entwickelt wird, stehen<br />
auch Bildhauer, Friedhofsverwalter<br />
und in manchen Städten und Gemeinden<br />
auch Grabmalberater zur Verfügung.<br />
Auf deren Erfahrung und fachliche<br />
Kompetenz sollte man nicht verzichten.<br />
Ein in dieser Weise verantwortetes<br />
und gestaltetes Grabmal wird das eigene<br />
Leben bereichern, eine bleibende<br />
Verbindung zum Verstorbenen schaf-<br />
fen und seine Spuren auch bei anderen<br />
Menschen hinterlassen. Wer mit Muße<br />
über einen Friedhof geht, kann solche<br />
gereiften Grabsteine und Denkmale<br />
leicht erkennen: Sie sind einfach besonders,<br />
ohne dass sei zwangsläufig<br />
größer und aufwändiger sein müssten.<br />
Das Material<br />
Für einen Grabstein wird, das sagt<br />
schon der Name, meist ein Naturstein<br />
als Material empfohlen. Dafür<br />
sprechen seine hohe Qualität, seine<br />
Einmaligkeit und die lange Erhaltungsdauer<br />
des Steins. Patina und<br />
Verwitterung, die einen Naturstein<br />
im Lauf der Jahre und Jahrzehnte verändern,<br />
nehmen dem Stein im Lauf<br />
der Jahre meistens nichts, sondern<br />
veredeln ihn manchmal noch, lassen<br />
ihn gewissermaßen zeitlos werden.<br />
Natürlich eignen sich auch Holz und<br />
Metall als Rohstoff für ein Grabzeichen.<br />
thomas multhaup<br />
Bei den Grabsteinausstellungen<br />
der steinmetze können sich Betroffene<br />
mit den verschiedenen<br />
möglichkeiten vertraut machen.<br />
foto: fotolia/Klaus Eppele<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
7<br />
mit Grabsteinen wird oftmals leider<br />
ein ganz schmutziges Geschäft betrieben,<br />
da viele steine unter mitwirken<br />
von Kindern produziert werden.<br />
foto: dpa<br />
grabsteine unD<br />
KinDerarbeit<br />
215 millionen Kinder verrichten Kinderarbeit.<br />
noch immer gibt es Kinder,<br />
die in steinbrüchen arbeiten und so<br />
für billige rohware auch für Grabsteine<br />
sorgen. der Versuch, den Verkauf<br />
bzw. das Aufstellen von solchen<br />
steinen zu verbieten, ist juristisch<br />
nicht gelungen.<br />
trotzdem bleibt es mehr als anerkennenswert,<br />
dass es die stadtverwaltung<br />
münchen war, die als erste genau<br />
dieses Verbot versucht hat. Aktuell<br />
gibt es einen Vorstoß der landesregierung<br />
von Baden-Württemberg.<br />
dazu sagt der Vorsitzende der<br />
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />
(GEW) , ulrich thöne: „die Bildungsgewerkschaft<br />
begrüßt, dass die<br />
landesregierung einen wegweisenden<br />
Gesetzesentwurf in den landtag<br />
eingebracht: dieser soll den Kommunen<br />
ermöglichen, Grabsteine, die mit<br />
Hilfe von Kinderarbeit hergestellt<br />
werden, auf den friedhöfen zu verbieten.Wenn<br />
die Abnehmer Händler<br />
und Produzenten unter druck setzen,<br />
lässt sich die menschenverachtende<br />
Praxis, Kinder zur Arbeit in steinbrüchen<br />
zu zwingen, verändern. “<br />
Bis zur umsetzung einer solchen Verordnung<br />
in Bayern scheint noch ein<br />
stück zeit zu vergehen, leider. solange<br />
liegt nun wieder ein ganzes stück<br />
mehr Verantwortung beim Käufer<br />
von Grabsteinen. Vor dem Kauf sollte<br />
er sich im fachbetrieb die Herkunft<br />
der steine nennen und garantieren<br />
lassen, dass sie keinesfalls von Kindern<br />
gebrochen und bearbeitet worden<br />
sind. tm
8<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Musik berührt die Menschen.<br />
eder Mensch hat ein oder mehere<br />
Lieder, die ihn tief berühren.<br />
rinnerungen an ein schönes Erebnis<br />
werden wach. Lieblingslieer<br />
eben. „Rauf und runter wurde<br />
as Lied gespielt“, „da hat die<br />
utti immer mitgepfiffen“, „das<br />
arunsereErkennungsmelodie“;<br />
Ein musikalischer Abschied<br />
Wenn Menschen<br />
Menschen brauchen.<br />
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Birkenhof 17 08106/3 79 72 70<br />
wenn bei einem Trauergespräch<br />
mit dem Bestatter oder demjenigen,<br />
der die Trauerfeier leitet, solche<br />
Worte fallen, dann sollte man<br />
unbedingt einhalten.<br />
„Passt so ein Lieblingslied<br />
auch in eine Trauerfeier?“, wird<br />
man dann vielleicht gefragt. Aber<br />
ja. Solche Lieder sind viel persön-<br />
Innungs-Fachbetrieb<br />
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licher, viel stimmiger, als das<br />
Standardrepertoire, das an<br />
vielen Friedhöfen so oft zu<br />
hören ist. Bei jedem Bestatter<br />
gibt es Listen und bei jedem<br />
Friedhof entsprechende CDs<br />
mit gängigen Musikstücken.<br />
Viele wählen einfach aus<br />
einer solchen Liste aus, weil<br />
sie nicht wissen, dass selbstverständlich<br />
auch eigene Musikwünsche<br />
umgesetzt werden<br />
können. Nichts gegen<br />
„Time to say Goodbye“ und<br />
„My way“, auch nichts gegen<br />
„Ave Maria“ von welchem<br />
Komponisten auch immer,<br />
aber warum nicht ein Lied,<br />
das wirklich das Lied des Verstorbenen<br />
war?<br />
Eigene Wünsche<br />
aufschreiben<br />
Im akuten Trauerfall haben<br />
erfahrungsgemäß nur wenige<br />
Angehörige genügend Kraft<br />
und Muße dafür, sich um eine<br />
persönliche Trauermusik zu<br />
kümmern. Verständlich. Wer<br />
sich aber zu Lebzeiten mit der<br />
Bestattungen<br />
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Uhr für Sie dienstbereit!<br />
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Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />
aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />
(Jean Paul)<br />
Gestaltung seiner eigenen<br />
Trauerfeier befasst, der sollte<br />
das Thema Musik in seine<br />
Überlegungen mit einbeziehen<br />
und seine Wünsche<br />
schriftlichfesthalten.Einealte<br />
Dame, eine große Verehrerin<br />
von Jopie Heesters, legte fest,<br />
dass am Ende ihrer Trauerfeier<br />
„Ich tanze mit Dir in den<br />
Himmel hinein“ gespielt werden<br />
sollte. Wunderschön und<br />
für sie perfekt.<br />
Natürlich waren da auch<br />
Zweifel da, ob so eine Musik<br />
auch wirklich passend wäre<br />
und nicht vielleicht mancher<br />
Trauergast pikiert sein könnte.<br />
Das war dann überhaupt<br />
niemand, vielmehr fanden einige<br />
nahezu gleichaltrige Damen,<br />
dass die Feier für Ihre<br />
Freundin nicht besser hätte<br />
schließen können.<br />
Beim Gottesdienst<br />
in der Kirche<br />
Wird für den Verstorbenen<br />
in der Kirche ein Gottesdienst<br />
abgehalten, gehört meist auch<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
beLiebteste<br />
LieDer<br />
Wer eine ausgefallene<br />
und persönliche<br />
musikauswahl<br />
nicht möchte, trotzdem<br />
aber wissen<br />
will, welche musik<br />
bei trauerfeiern<br />
häufig gespielt<br />
wird, für den gibt es<br />
auf www.gute-trauer.de<br />
eine möglichkeit.<br />
die Gute-trauer-Homepage<br />
wird<br />
von Aeternitas e.V.,<br />
der VerbraucherinitiativeBestattungskultur,<br />
betrieben.<br />
in einer Art musikbox<br />
sind dort 81<br />
lieder aufrufbar, die<br />
häufig bei Beerdigungen<br />
gespielt<br />
werden. die Vorschlagsliste<br />
erhebt<br />
keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit und<br />
kann interaktiv<br />
auch selbst um eigene<br />
neue Vorschläge<br />
erweitert werden.<br />
tm<br />
hier Musik dazu. Natürlich<br />
sinddasehergeistlicheLieder,<br />
die im Normalfall der Pfarrer<br />
oder der Organist aussuchen.<br />
Wer den Wunsch hat, dass ein<br />
bestimmtes Kirchenlied gesungen<br />
wird, sollte aber auf<br />
jeden Fall darum bitten.<br />
Ohne Musik –<br />
eine Alternative?<br />
Eine Trauerfeier ganz ohne<br />
Musik? Das ist wohl nur<br />
ganz selten die richtige Entscheidung.<br />
Ist der Verstorbene<br />
jemand gewesen, der Musik<br />
gar nicht gemocht hat,<br />
dann sollte Musik wohl nicht<br />
Hauptbestandteil seiner<br />
Trauerfeier sein. Aber vielleicht<br />
hilft Musik ja seinen<br />
Angehörigen?<br />
Ganz pragmatisch sollte<br />
der Verzicht auf Musik wohl<br />
nur dann erwogen werden,<br />
wenn die musikalischen oder<br />
technischen Möglichkeiten in<br />
der Trauerhalle eine schöne<br />
Akustik unmöglich machen.<br />
thomas multhaup<br />
Michael-Irl-Straße 2•85659 Forstern<br />
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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Traueranzeigen: Der erste Blick in die Zeitung<br />
Nur wenige werden es ofen<br />
zugeben: Nicht selten<br />
ird die Zeitung von hinten<br />
ach vorne gelesen. Dann<br />
eiß man nicht nur, was sich<br />
m regionalen Sport getan<br />
at, sondern hat auch die<br />
raueranzeigen gelesen. Wer<br />
n einer Kleinstadt oder eier<br />
überschaubaren Geeinde<br />
lebt, ist zwar nicht<br />
uf eine solche Information<br />
ngewiesen, aber sie ist von<br />
nteresse. Keinesfalls nur,<br />
eil man neugierig ist.<br />
chnell gibt es eine Begegung,<br />
in der es gut zu wissen<br />
st, wenn es in einer Familie<br />
m Ort einen Trauerfall geeben<br />
hat.<br />
Regelmäßige Zeitungsleer<br />
wissen, wie sehr sich die<br />
estaltung einer Traueraneige<br />
verändert hat. Viele<br />
ind viel persönlicher als früer.<br />
Und auch wenn das etas<br />
fremd klingt: Das ist gut<br />
nd schön und richtig so.<br />
Da Traueranzeigen in den<br />
eisten Fällen über den Betatter<br />
an die Zeitung weiteregeben<br />
werden, ist es hilfeich,<br />
sich vor dem Gespräch<br />
it dem Bestatter, einige Geanken<br />
über die Gestaltung<br />
u machen. Folgende Fragen<br />
önnen Angehörigen dabei<br />
elfen?<br />
Größe und<br />
Erscheinungsort<br />
Wie groß soll die Anzeige<br />
sein?<br />
Neben dem preislichen<br />
spekt ist zu beachten, welhe<br />
Größe man selber als<br />
ngemessen, welche als zu<br />
lein, aber auch als zu groß<br />
mpfunden wird.<br />
Wo soll die Anzeige erscheinen?<br />
Im ganzen Verbreitungsebiet<br />
einer Zeitung oder<br />
ur in einer oder mehreren<br />
egionen?<br />
Was sollte in der<br />
Anzeige stehen?<br />
Welche Daten sind wichtig?<br />
Zunächst einmal der Nae<br />
des Verstorbenen, meist<br />
uch sein Geburts- und sein<br />
terbedatum.<br />
Wer steht als Trauernder<br />
Hilfe im durch<br />
Trauerfall<br />
die traueranzeige informiert<br />
unter anderem über<br />
datum und ort der Bestattung.<br />
foto: dpa<br />
erscheinungsDatum<br />
das datum, an dem<br />
eine traueranzeige erscheinen<br />
soll, hängt<br />
nicht unerheblich mit<br />
der Bestattungsart<br />
zusammen. Wird der<br />
Verstorbene mit einer<br />
Erdbestattung verabschiedet<br />
oder gibt es<br />
vor der Einäscherung<br />
eine trauerfeier, finden<br />
diese meist wenige<br />
tage nach dem tod<br />
statt.<br />
dann wird die traueranzeige<br />
sicher zeitnah,<br />
also ein oder<br />
zwei tage nach dem<br />
Versterben, in der zeitung<br />
erscheinen müssen.<br />
ist die eigentliche<br />
trauerfeier eine<br />
sogenannte urnentrauerfeier,<br />
wird die<br />
traueranzeige wohl<br />
eher einige tage vor<br />
dem bestimmten Beisetzungsterminerscheinen.<br />
dann, wenn<br />
die Kremierung bereits<br />
stattgefunden<br />
hat und die urne sich<br />
bereits auf dem Weg<br />
zum friedhof, in dem<br />
sie beigesetzt werden<br />
soll, befindet. tm<br />
Bestattungen K. Liegl<br />
Tagund Nacht,Sonn- u. Feiertagdienstbereit<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
am Ende der Anzeige?<br />
Dorfen,080 81/9 55 35 01, Bahnhofstr. 4<br />
Schwindegg/Buchbach, 08082/94 71 82 Kothbach 4<br />
Mühldorf, 086 31/76 03, Krankenhausstr. 2a<br />
9<br />
Partner oder Partnerin sind<br />
selbstverständlich, meist auch die<br />
Kinder mit Ihren Partnern und,<br />
falls es welche gibt, die Enkel. Alles,<br />
was darüber hinausgeht, sollte<br />
gut überlegt werden. Wie so häufig<br />
gilt auch hier: je mehr Namen aufgeführt<br />
werden, desto eher vergisst<br />
man einen. Dann ist zumindest<br />
Verärgerung programmiert.<br />
■ Welchen Spruch wählt man?<br />
Welches Symbol stimmt?<br />
Wer hier klare Vorstellungen hat,<br />
sollte dies bereits zu Lebezeiten<br />
festhalten. Das hilft im Trauerfall<br />
sehr. Sonst wird leicht mal ein Satz<br />
ausgewählt, der gar nicht so gut<br />
zum Verstorbenen passt.<br />
■ Anzeige mit oder ohne Foto?<br />
Falls ja, muss ein gutes und weiter<br />
zu verarbeitendes Foto ausgewählt<br />
werden. Meist kann ein Foto<br />
durch den Bestatter auch noch etwas<br />
aufgearbeitet werden, wenn<br />
beispielsweise eine zweite Person<br />
mit auf dem Lieblingsfoto sein sollte.<br />
■ Tag und Ort der Trauerfeier<br />
Das ist eine wesentliche Information,<br />
die eine Traueranzeige in der<br />
Zeitung enthalten sollte. Manchmal<br />
ist ein Friedhof für auswärtige Gäste<br />
nicht eindeutig zuzuordnen: So beispielsweise<br />
beim Ostfriedhof in<br />
<strong>München</strong>, der eine Trauerhalle im<br />
sogenannten Erdteil und eine im<br />
Krematorium hat. Dann ist eine eindeutige<br />
Angabe mit Adresse sehr<br />
wichtig, sonst landen die Trauergäste<br />
eventuell im falschen Teil und bei der<br />
falschen Trauerfeier.thomas multhaup<br />
musterbuch fÜr traueranZeigen<br />
die zeitungsmitarbeiter stehen mit<br />
rat und tat zur seite. foto: dpa<br />
Es gibt ein vom münchner merkur,<br />
seinen Heimatzeitungen<br />
und der schwesterzeitung tz herausgegebenes<br />
musterbuch, in<br />
dem Angehörige die vielfältigen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten einsehen<br />
können. dies kann man<br />
in den jeweiligen Geschäftsstellen<br />
einsehen, liegt aber auch<br />
bei vielen Bestattern in der region<br />
vor.<br />
im Großraum münchen werden<br />
Angehörige darüber hinaus unter<br />
telefon 0 89 / 53 06 - 3 11 oder<br />
familienanzeigen@merkur-online.de<br />
von montag bis freitag,<br />
aber auch sonntags beraten. tm
10<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
„Der hat sich ja schnell wieer<br />
getröstet!“, das ist der Oriinalton<br />
eines Witwers, der<br />
twa ein Jahr nach dem Tod<br />
ine neue Partnerin gefunden<br />
at und mit dieser zusammenebt.<br />
Andererseits kennen Anehörige<br />
aber auch den Satz:<br />
Jetzt ist das doch schon fast<br />
in Jahr her, da muss doch nieand<br />
mehr schwarz tragen.<br />
nd lachen darf man doch<br />
ohl auch wieder.“<br />
Eigentlich, so scheint es,<br />
önnen es Trauernde nur<br />
alsch machen mit ihrer Traur.<br />
Dahinter steckt allerdings<br />
ine letztlich unhaltbare Verutung:<br />
Es gibt Kriterien, an<br />
enen man richtige oder falche<br />
Trauer festmachen und<br />
ewerten kann. Neueste wisenschaftliche<br />
Forschungen<br />
elegen allerdings, dass diese<br />
nnahme so schlichtweg nicht<br />
altbar ist?<br />
Trauerphasenmodelle<br />
nicht haltbar<br />
Trauernde fragen sich nicht<br />
elten: Wann ist das vorbei?<br />
n welchem Punkt des Trauerrozesses<br />
stehe ich denn? Bin<br />
ch schon in Phase drei oder<br />
ier angekommen? Die Hoffung,<br />
dass man richtig trauert,<br />
ber auch die Hoffnung, dass<br />
as Leben irgendwann auch<br />
ieder schön, zumindest aber<br />
ebenswert ist, bewegt sehr viee<br />
Trauernde.<br />
So wurden in der inzwischen<br />
nüberschaubaren Trauerliteatur<br />
oft von Vergleichbarkeien<br />
auf eine feste Regel gechlossen:<br />
Wenn beispielsweie<br />
viele Trauernde Momente<br />
aben, in denen sie den Tod<br />
icht wahrhaben wollen, dann<br />
uss das allgemeingültig richig<br />
sein.<br />
Zum Problem kann das dann<br />
erden, wenn nun jemand diee<br />
vermeintliche Phase nicht<br />
urchlebt und sich fragt: Trauee<br />
ich normal? Holt mich diese<br />
hase irgendwann später noch<br />
Sie nehmen Abschied,<br />
alles anderemachenwir<br />
• Bestattungen<br />
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Gibt es falsche und richtige Trauer?<br />
ein? Verunsicherung, die<br />
weitreichende Folgen haben<br />
kann, entsteht. Auch wenn<br />
viele Menschen ähnliche<br />
Trauerabläufe haben, es gibt,<br />
Stand heute, kein wissenschaftlich<br />
nachweis- und<br />
haltbares Trauerphasenmodell.<br />
irrtÜmer Der trauer<br />
■ trauernde können nicht lachen,<br />
sind verschlossen gegenüber positiven<br />
emotionen.<br />
nicht wenige trauernde erschrecken<br />
beinahe, wenn sie feststellen, dass sie,<br />
manchmal sogar sehr schnell, lachen<br />
und positive Emotionen empfinden<br />
können. das ist nicht nur nicht verwerflich,<br />
sondern kann sich sogar sehr<br />
positiv auf den trauerverlauf auswirken.<br />
■ trauer ist erst dann beendet,<br />
wenn die bindung zum Verstorbenen<br />
aufgelöst ist.<br />
Viele trauernde finden gut in ihr leben<br />
zurück, manchmal sogar mit einem neuen<br />
lebensbegleiter an der seite und fühlen<br />
sich dennoch dem Verstorbenen weiterhin<br />
verbunden und nahe. dass das mal<br />
Trauer passt in<br />
kein Schema<br />
Der Wunsch nach Sicherheit,<br />
nach Vergleichbarkeit<br />
und Verstehbarkeit hat dazu<br />
geführt, dass Regel- und Phasenverständnisse<br />
ein bestimm-<br />
tesBildvonrichtigerunddamit<br />
auch von falscher Trauer entworfen<br />
und geprägt haben.<br />
Trauer ist offenbar viel persönlicher,<br />
die Strategien, sie zu<br />
bewältigen, vielfältiger, als bisher<br />
angenommen. Doch es<br />
werden durch die Trauerforschung<br />
ja nicht nur Modelle als<br />
intensiver und mal weniger intensiv ist,<br />
ist vollkommen normal.<br />
■ trauerarbeit muss geleistet werden.<br />
der von siegmund freud erstmals verwendetet<br />
Begriff meint, dass eine intensive Beschäftigung<br />
mit dem Verlust notwendig ist,<br />
damit die trauer auf dauer nicht krank<br />
macht. forschungen bestätigen das nicht.<br />
Auch menschen, die sich mit dem Verlust<br />
nicht so intensiv befassen, können gut<br />
trauern, ohne seelische rückstände zu behalten.<br />
offensichtlich scheint es ratsam,<br />
verschiedene Bewältigungsstrategien zu<br />
kombinieren: mal den trüben Gedanken<br />
nachhängen, ein anderes mal aber auch<br />
bewusst Ablenkung suchen.<br />
■ Die trauerzeit dauert ein bis zwei<br />
Jahre.<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
die form der trauer und des<br />
Abschiednehmens läuft bei<br />
den verschiedenen menschen<br />
ganz unterschiedlich. foto: dpa<br />
Irrwegeidentifiziert.DieStudien<br />
zu sozial nicht anerkannter<br />
Trauer oder zu komplizierter<br />
Trauer belegen das. Ihre Ergebnisse<br />
machen es leichter, Menschen,<br />
die in der Gefahr stehen,<br />
dass ihre Trauer sie tatsächlich<br />
krank macht, dann<br />
auch helfen zu können. tm<br />
Es wäre sicher falsch, zu behaupten,<br />
dass daran gar nichts stimmen würde.<br />
doch oft spricht schon die eigene Erfahrung<br />
dagegen. Gerade an bestimmten<br />
tagen ist die Erinnerung an den Verstorbenen<br />
auf einmal wieder da und das<br />
schmerzhaft: Geburtstag, todestag oder<br />
an familienfesten. insofern hört trauer<br />
eigentlich nie auf, wird aber nach und<br />
nach seltener. Es hat etwas von einem<br />
verblassenden licht. Auch wenn es<br />
schwächer wird, geht es nicht aus, zumindest<br />
nicht ganz. tm
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Todesfall in der Familie:<br />
Was als Erstes zu tun ist<br />
Wenn ein Mensch stirbt,<br />
dann sollte Zeit für Trauer<br />
sein können. Doch es gibt<br />
eine Vielzahl von Dingen<br />
zu veranlassen und zu entscheiden.<br />
Die nachstehende<br />
Liste bietet Hilfestellungen<br />
an, um im Todesfall alle<br />
notwendigen Schritte unternehmen<br />
zu können, damit<br />
eine persönliche, angemessene<br />
und der Trauer<br />
Raum gebende Bestattung<br />
möglich wird.<br />
Hat der Verstorbene zu<br />
Lebzeiten Vorsorge getroffen<br />
oder Wünsche hinsichtlich<br />
der Bestattung hinterlassen,<br />
so sollte sein diesbezüglicher<br />
„Letzter Wille“<br />
nach Möglichkeit eins zu<br />
eins respektiert und umgesetzt<br />
werden. Gibt es keine<br />
Vorsorgebestimmungen, so<br />
haben die nächsten Angehörigen<br />
eines Verstorbenen<br />
das Recht und die Pflicht,<br />
die Bestattung zu organisieren.<br />
Dann entscheiden sie<br />
über Art und Umfang der<br />
Bestattung. Sind keine Angehörigen<br />
zu ermitteln,<br />
ordnet das Sozialamt in der<br />
wichtiger hinweis<br />
Punkte, die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />
sind, müssen von Gesetzes wegen unbedingt<br />
beachtet werden.die anderen Punk-<br />
Die ersten und<br />
wichtigsten schritte<br />
✔ Ein Arzt muss den Verstorbenen<br />
untersuchen und offiziell<br />
dentod feststellen. Er stellt den<br />
totenschein als wichtiges dokument<br />
aus. sollte die todesursachenichteindeutigfestzustellen<br />
sein, ist der Arzt verpflichtet,<br />
weitere untersuchungen zu veranlassen,<br />
was häufig die Hinzuziehung<br />
der Polizei und eine<br />
gerichtsmedizinische untersuchung<br />
bedeutet.<br />
für viele trauernde ist das eine<br />
furchtbare situation: Ein geliebter<br />
mensch ist beispielsweise<br />
bei einem häuslichen unfall verstorben.<br />
man ist entsetzt und<br />
geschockt.und dann ordnet der<br />
Arzt noch eine weitere untersuchung<br />
des Verstorbenen an!<br />
doch kein Arzt tut dies, weil er<br />
jemandem damit etwas unterstellen<br />
möchte. das Gesetz verpflichtet<br />
ihn dazu.<br />
Grundsätzlich gilt: die Benachrichtigung<br />
eines Arztes<br />
Regel eine kostengünstige<br />
Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung<br />
an.<br />
Die Planung einer Bestattung<br />
umfasst viele verschiedene<br />
Einzelpunkte. Gerade<br />
im Schock der ersten Tage<br />
fällt die Organisation dieser<br />
Dinge besonders schwer.<br />
11<br />
Hier kompetent, unaufdringlich<br />
und entlastend an der<br />
Seite der Trauernden zu sein<br />
und zu helfen, gehört zu den<br />
Kernaufgaben eines qualifizierten<br />
Bestatters und aller an<br />
der Abwicklung des Sterbefalles<br />
beteiligten Dienst-leister.<br />
thomas multhaup<br />
der tod eines geliebten menschen sorgt in der regel zunächst für<br />
eine große innere leere und Einsamkeit. trotzdem müssen die Angehörigen<br />
auch ihre Kräfte mobilisieren, um dem Verstorbenen einen<br />
würdigen Abschied organisieren zu können. foto: fotolia/Beta-Artworks<br />
Ein Arzt muss dEn tod fEststEllEn<br />
sollte immer der erste schritt<br />
sein. stirbt ein mensch daheim,<br />
dürfen die Angehörigen<br />
nicht länger als vier<br />
stunden warten, bis sie den<br />
Arzt informieren.<br />
tritt der tod im Krankenhaus<br />
oder einer Pflegeeinrichtung<br />
ein, die von Ärzten betreut<br />
wird, erfolgt die Benachrichti-<br />
te verstehen sich als Hinweis oder Anregung,<br />
woran man denken sollte und was<br />
möglich ist.<br />
der benachrichtigte Arzt muss den tod offiziell feststellen und<br />
den totenschein ausstellen. foto: dpa<br />
gung des Arztes im regelfall<br />
durch diese Einrichtung.<br />
■ Benachrichtigung enger<br />
Verwandter, um weitere<br />
schritte zu besprechen.<br />
■ nachforschungen, ob der<br />
Verstorbene zu lebzeiten<br />
seinen Willen hinsichtlich<br />
seiner Bestattung hinterlassen<br />
hat. tm<br />
Familienbetrieb in 2. Generation<br />
Überführung imIn- und Ausland<br />
Erledigung aller anfallenden<br />
Besorgungen im Todesfall<br />
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Telefon: 08161 –92173<br />
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Ob Sie sich für eine Grabrede im kleinen Kreis oder<br />
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Gemeinsam legen wir in einem vertraulichen Gespräch die Eckpunkte dafür fest.<br />
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Verantwortung und<br />
Vertrauen gehören fürmich<br />
unmittelbar zusammen.<br />
Auf ein Wort…<br />
Bereitsim18. Jahrhundert<br />
schrieb Matthias Claudius,<br />
Poet und Journalist: Die größte<br />
Ehre,die man einem Menschen<br />
antun kann, istdie,dass man zu<br />
ihm Vertrauen hat.Vertrauen,<br />
das nichtauf vertrauensvollen<br />
Umgang trifft, kann gefährlich<br />
sein. Vertrauen,das auf<br />
Verantwortung trifft, gehört<br />
zu den kostbarsten Gütern.Wir<br />
sollten uns im Klaren sein,dass<br />
verantwortlichesHandeln –<br />
sei es im privaten oder im<br />
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Verantwortung<br />
geschäftlichenBereich–eine<br />
Investition in dieses Gut istund<br />
beileibe kein Luxus.<br />
VerantwortungsvollesHandeln<br />
bedeutet fürmich,dem Vertrauen<br />
unserer Kunden gerecht<br />
zu werden. Es bedeutet, in all<br />
unserem Handeln die Würde des<br />
Verstorbenen zu achten. Und es<br />
bedeutet, den Hinterbliebenen<br />
gegenüberehrlicher Treuhänder<br />
des Abschiedsprozesses zu sein.<br />
Dafür stehe ich ein.<br />
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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Von der Grabstätte bis zur Bestattungsart<br />
✔ Suche nach Grabstätte<br />
Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />
das heißt, das Grabnutungsrecht<br />
ist für eine betimmte<br />
Zahl von Jahren erorben,<br />
dann gibt es eine<br />
rkunde, auf der neben dem<br />
aufdatum auch die Grablage<br />
ngegeben ist.<br />
Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />
noch für einige<br />
ahre entrichtet ist, sind häuig<br />
kommunale Gebühren für<br />
ine Verlängerung der Grabtättennutzung<br />
einzuplanen.<br />
Ein Grabneukauf sollte in<br />
uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />
am ausgewählten<br />
riedhof erfolgen. Wer als Anehöriger<br />
zu diesem Zeitunkt<br />
schon eine Vorstellung<br />
on einem möglichen Grabtein<br />
hat, sollte fragen, ob diee<br />
Art von Grabstein an dem<br />
ewählten Feld aufgestellt<br />
erden kann. Unter Umstänen<br />
gibt es hier sehr genaue<br />
orschriften seitens der Friedofsverwaltung.<br />
✔ Wahl des<br />
Bestattungsunternehmens<br />
Sicher sind Angehörige unmittelbar<br />
nach dem Tod eines<br />
geliebten Menschen angespannter,<br />
aufgewühlter als<br />
sonst. Deshalb haben sie das<br />
Recht, manche Frage auch<br />
zweimal zu stellen. Bestatter<br />
sind mit dieser Sondersituation<br />
vertraut. Da es um den einmaligen<br />
Abschied von einem<br />
geliebten Menschen geht, ist<br />
es für die Hinterbliebenen<br />
wichtig, sicher und mit einem<br />
guten Gefühl entscheiden zu<br />
können. Um einen würdigen<br />
Abschiedzugestalten,braucht<br />
es Beratung und Information,<br />
zu der auch zuverlässige Preisnennungen<br />
gehören.<br />
Dienstleistungen des<br />
Bestatters:<br />
■ Abholung des Leichnams<br />
Wer daheim Abschied nehmen<br />
möchte, hat dafür Zeit.<br />
Der Leichnam darf bis zu 36<br />
Stunden – in einigen Bundesländern<br />
24 Stunden – in<br />
der Wohnung bleiben, bis er<br />
in eine öffentliche Leichenhalle<br />
überführt werden<br />
muss.<br />
✔ Festlegung Bestattungsart<br />
Möglich sind inzwischen<br />
eine Reihe verschiedener Bestattungsarten.<br />
Abgesehen<br />
von der Erdbestattung setzen<br />
die meisten Bestattungsarten<br />
eine Einäscherung voraus.<br />
Die Bestattungsart sollte im<br />
Einklang mit dem Lebensstil<br />
und der persönlichen Überzeugung<br />
des Verstorbenen<br />
sein.<br />
Für folgende<br />
Bestattungsarten braucht<br />
es eine Verfügung:<br />
Einäscherung<br />
■ Verfügung zur Einäscherung<br />
oder Kremierung:<br />
Eine handschriftliche Verfügung<br />
kann so lauten: „Ich (Vorund<br />
Nachname), wünsche nach<br />
meinem Tode feuerbestattet zu<br />
werden. Ort, Datum, Unterschrift.“<br />
Diese Verfügung kann auch<br />
von den engsten Angehörigen<br />
nach Eintritt des Todes ausgestellt<br />
werden. Gegen den Willen<br />
auch nur eines dieser engsten<br />
Angehörigen darf allerdings<br />
keine Einäscherung erfolgen.<br />
Seebestattung<br />
■ Seebestattungsverfügung:<br />
Zu jeder Seebestattung ist<br />
eine schriftliche Willenserklärung<br />
erforderlich. Sie<br />
dokumentiert den Wunsch<br />
des Verstorbenen oder<br />
durch die Hinterbliebenen,<br />
auf See bestattet zu werden.<br />
Erledigung folgender<br />
Behördengänge und<br />
Terminierung:<br />
■ Absprache des Bestattungstermins<br />
mit der Friedhofsverwaltung.<br />
Haben Angehörige einen be-<br />
Bei der Wahl des Bestatters ist unter anderem<br />
entscheidend, wie sensibel der Anbieter<br />
mit dem thema trauer umgeht. foto: dpa<br />
stimmten Terminwunsch,<br />
sollten sie diesen dem Bestatter<br />
sehr schnell mitteilen.<br />
Da die Terminvergabe<br />
beispielsweise in <strong>München</strong><br />
zentral erfolgt, wird<br />
er zwar versuchen, den<br />
Wunschtermin zu erhalten,<br />
kann das aber nicht<br />
versprechen oder gar garantieren.<br />
■ Absprache über die<br />
Nutzung der Traueroder<br />
Leichenhalle<br />
■ Auswahl des Sarges/<br />
der Urne<br />
■ Ankleiden des Leichnams,Einbettunginden<br />
Sarg, Sargbeigaben<br />
(Fortsetzung auf Seite 13)<br />
Tag&Nacht<br />
dienstbereit<br />
·Grabbepflanzung<br />
·Grabpflege mit gießen<br />
·Grabvorsorge<br />
·Grabneuanlagen<br />
·Grabgestaltung bildlich an unserem Computer<br />
Alle Pflanzen und Sträucher für „Selbstpflanzer“<br />
natürlich auch zum Mitnehmen.<br />
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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
(Ein Verstorbener muss nicht<br />
mit einem speziellen Leichenkleid<br />
angezogen sein. Auch<br />
eigene Kleidung ist möglich<br />
und persönlicher.)<br />
■ Umfang der Bestattungsfeier.<br />
■ Absprache mit dem zuständigen<br />
Pfarramt. (Das<br />
zuständige Pfarramt sollte<br />
ebenfalls zeitnah über<br />
den Sterbefall informiert<br />
sein, damit die Terminabsprache<br />
für das Trauergespräch<br />
mit den Angehörigen<br />
und für die Bestattung<br />
so schnell wie möglich<br />
erfolgen kann.)<br />
■ Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />
■ Vorbereitung der Trauerdrucksachen:Trauerkarten,<br />
Sterbebilder.<br />
■ Blumenschmuck für die<br />
Bestattungsfeier.<br />
■ Bestellung von Blumenschmuck,Handsträußen,<br />
Kränzen für die Bestattungsfeier<br />
und eventuell<br />
den Gottesdienst (mit<br />
dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />
vorher absprechen)<br />
bei einem Gärtner.<br />
■ Suche nach einem Trauerredner,<br />
wenn der Verstorbene<br />
das bestimmt<br />
hat oder keiner Religionsgemeinschaftangehört.<br />
■ Suche nach Trauermusik<br />
– Musikkapelle – Trauerfeiersänger.<br />
■ Reservierung einer Lokalität<br />
für den Leichenschmaus<br />
– Einladung<br />
von Bekannten und Verwandten.<br />
der sterbeeintrag auf dem standesamt<br />
ist die Grundlage für das<br />
Ausstellen der sterbeurkunden.<br />
foto: fotolia/Gina sanders<br />
■ Kondolenzbuch besorgen,<br />
falls gewünscht.<br />
✔ Meldung des Todesfalls<br />
beim zuständigen Standesamt<br />
und Beantragung der<br />
Sterbeurkunden<br />
Hierfür wird benötigt:<br />
■ Totenschein<br />
■ Personalausweis/Geburtsurkunde/Heiratsurkunde.<br />
Bei Geschiedenen<br />
Scheidungsvermerk oder<br />
Scheidungsurteil mit<br />
Rechtskraftvermerk.<br />
■ Sterbeurkunde des Ehegatten,<br />
falls der Verstorbene<br />
verwitwet war.<br />
Das Bestattungsunternehmen<br />
übernimmt auch diese<br />
Behördengänge.<br />
Wenn der Verstorbene keine<br />
deutschen Papiere besitzt<br />
Ist der Verstorbene ausländischer<br />
Herkunft, so müssen die<br />
Dokumente, die nicht von<br />
deutschen Behörden ausgestellt<br />
sind, in offizieller Übersetzung<br />
vorliegen.<br />
Sterbeurkunden:<br />
Wozu? Wie viele?<br />
Nach einem Sterbefall ist für<br />
die Hinterbliebenen die Sterbeurkunde<br />
das wichtigste Dokument,<br />
um Rechtsbelange<br />
und -geschäfte eines Verstorbenen<br />
fortführen oder zu Ende<br />
bringen zu können. Sie wird in<br />
Deutschland von dem Standesamt<br />
ausgestellt, in dessen<br />
Bezirk sich der Sterbefall ereignete,<br />
was nicht immer gleichbedeutend<br />
mit dem Wohnort<br />
sein muss.<br />
Grundlage für die Ausstellung<br />
einer Sterbeurkunde ist<br />
der Sterbeeintrag im Sterberegister<br />
des Standesamtes. Die<br />
Urkunde weist Geburts- und<br />
Sterbedatum (Sterbeort und<br />
-zeit) sowie den Namen des<br />
möglicherweise vorhandenen<br />
oder vorverstorbenen Ehepartners<br />
sowie das Dienstsiegel des<br />
ausstellenden Standesamtes<br />
und den Namen des beurkundenden<br />
Standesbeamten aus.<br />
Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />
sowie für die Sozialver-<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
sicherung werden kostenfrei<br />
ausgestellt. Sie tragen einen<br />
Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />
hervorgeht. Jede<br />
weitere Sterbeurkunde kostet<br />
seit 2009 nach Maßgabe von<br />
Landesrecht zehn Euro.<br />
Da Banken und Versicherungen<br />
oft auf der Vorlage einer<br />
Sterbeurkunde im Original bestehen,<br />
sollte die Anzahl der<br />
Sterbeurkunden eher großzügig<br />
bemessen werden.<br />
Man sollte darauf achten,<br />
dass man mit der Aushändigung<br />
der Sterbeurkunden alle<br />
im Original vorgelegten Papiere<br />
und Dokumente zurückbekommt.<br />
Wenn ein Angehöriger<br />
im Ausland stirbt<br />
Stirbt ein Angehöriger im<br />
Ausland, stellt das Standesamt<br />
dort eine Sterbeurkunde aus.<br />
Mit der ausländischen Sterbeurkunde<br />
können die Angehörigen<br />
dann, falls dies beispielsweise<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Beantragung eines Erb-<br />
13<br />
die trauerfeier ist ein wichtiger Bestandteil<br />
für die Angehörigen, um Abschied<br />
nehmen zu können. foto: fotolia/ufot<br />
scheines erforderlich ist, über<br />
den örtlichen Standesbeamten in<br />
Deutschland oder die deutsche<br />
Auslandsvertretung die Ausstellung<br />
einer nachbeurkundenden<br />
deutschen Sterbeurkunde durch<br />
das Standesamt I in Berlin (Rückerstr.<br />
9, 10119 Berlin, Telefon<br />
030/90207-0) beantragen.<br />
■ Meldung des Todesfalls<br />
✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />
sofern er noch berufstätig<br />
war<br />
■ Bei Bekannten und Verwandten<br />
■ Bei Vereinen, Organisationen<br />
und eventuell dem ehemaligen<br />
Arbeitgeber, falls eine Teilnahme<br />
an der Bestattungsfeier erwünscht<br />
ist.<br />
Praktischer Hinweis:<br />
Wenn ein alleinstehender<br />
Mensch verstorben ist, sollte<br />
auch an Nachstehendes gedacht<br />
werden:<br />
■ Versorgung von Haustieren.<br />
■ Wasser und Gas in der Wohnung<br />
abstellen. t. multhaup
14<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Wichtige Kündigungen nicht vergessen<br />
Auch nach der Bestattung<br />
warten noch wichtige<br />
Aufgaben auf die<br />
Hinterbliebenen.<br />
Danksagungsanzeige in der Zeitung oder<br />
Danksagungskarten<br />
Abmeldung bei Krankenkasse, Rentenkasse,<br />
Sozialamt, Versorgungsamt<br />
Falls Betriebsrenten gezahlt werden: Abmeldung<br />
beim ehemaligen Arbeitgeber<br />
Kündigung von laufenden Zahlungen wie<br />
Miete, Einzugsermächtigungen, Daueraufträgen,<br />
Bankkonten, Fernseh- und<br />
Rundfunkgebühren, Telefon, Mobiltelefon,<br />
Internet, Versicherungen, Zeitschriften<br />
sowie Vereins- und sonstigen Mitgliedsbeiträgen<br />
Antrag auf Rentenfortzahlung (¼ Jahr)<br />
beim Rententräger stellen (dafür wird<br />
eine Kopie der Sterbeurkunde benötigt)<br />
Handschriftliches oder nicht amtliches<br />
Testament, sofern vorhanden, nach Auffinden<br />
an das Nachlassgericht übergeben,<br />
dann eine ausreichende Anzahl von Erbscheinen<br />
beantragen<br />
Räumung der Wohnung<br />
Abmeldung Kfz – Abmeldung der Kfz-<br />
Steuer beim Finanzamt<br />
Benachrichtigung von Geschäftspartnern<br />
Meldung beim Finanzamt und Erstellung<br />
einer Steuererklärung<br />
Nachsendeantrag bei der Post stellen<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Bestattungskosten eines nahen Angehöigen<br />
können steuerlich geltend gemacht<br />
erden, soweit sie nicht aus dem Nachlass<br />
ezahlt werden können und nicht durch<br />
rsatzleistungen (zum Beispiel Sterbegeldersicherung<br />
oder Kapitallebensversiche-<br />
Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />
–Qualifizierte Grabgestaltung<br />
–Zuverlässige Grabbetreuung<br />
–Hochwertige Floristik<br />
–Ganzjährige Eigenproduktion<br />
–anerkannte Ausbildung<br />
rung) gedeckt sind. Aufwendungen bis zu einer<br />
Höhe von 7500 Euro einschließlich Grabstein<br />
werden von den Finanzämtern als noch angemessen<br />
angesehen.<br />
Nicht abzugsfähig sind mittelbare<br />
Bestattungskosten wie beispielsweise:<br />
■ Bewirtung von Trauergästen<br />
■ Trauerkleidung<br />
■ Reisekosten<br />
thomas multhaup<br />
Schwanseestraße 57, 81549 <strong>München</strong>, Tel.:089 699 685 3<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
die Abmeldung bei der Krankenkasse<br />
ist nur eine Kündigung, an<br />
die gedacht werden muss. foto: dpa<br />
Wer sich um die Grabpflege nicht selber kümmern will, kann<br />
einen fachbetrieb damit beauftragen. foto: fotolia/nubia87<br />
Von Der PfLege<br />
bis Zum grabstein<br />
■ grabpflege<br />
natürlich pflegen viele Angehörige<br />
die Grabstätte selber.<br />
Wer das aber nicht übernehmen<br />
kann und will, kann<br />
einen Gärtner mit einer dauergrabpflege<br />
beauftragen.<br />
die anfallenden Kosten richten<br />
sich nach der Art des<br />
Grabes (beispielsweise urnen-,<br />
Einzel- oder doppelgrab),<br />
der gewünschten Bepflanzung<br />
und der Vertragslänge.<br />
■ grabeinfassung<br />
und grabstein<br />
BeiErdbestattungenwerdenin<br />
der regel Grabeinfassungen<br />
undGrabsteineamGrabangebracht.<br />
Ein steinmetz informiert<br />
darüber, welche setzzeit<br />
nach der Bestattung sinnvoll<br />
ist. Ein Grabmal sollte nach<br />
möglichkeit dem lebensstil,<br />
der lebenseinstellung und<br />
auch der religiösen Überzeugung<br />
des Verstorbenen entsprechen.<br />
Eine gute frage bei<br />
der Auswahl ist folgende:<br />
„Was würde der Verstorbene<br />
für sich selber wollen oder<br />
auswählen?“ tm
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Es gibt Entscheidungen,<br />
an denen der Fortbestand<br />
der Welt zu hängen scheint<br />
der tatsächlich hängt. Moentan<br />
scheint jeden Tag<br />
eine solche Entscheidung<br />
auf dem Tablett der Weltgechichte<br />
zu liegen: Atomanagen<br />
im Iran, Euroschulenkrise,<br />
Syrien, wo der<br />
räsident sein eigenes Volk<br />
mbringt. Furchtbar. Und<br />
s gibt Entscheidungen, an<br />
enen das Weiterleben eies<br />
Menschen hängen<br />
ann.<br />
Dazu gehört ohne jeden<br />
weifel die perönlicheEnt-<br />
cheidung, ob<br />
ach dem eigeen<br />
Tod Organe<br />
ransplantiert<br />
nd einem andeen<br />
Menschen<br />
perativ übertraen<br />
werden düren.<br />
Nach dem<br />
undestag, der<br />
ich in seltener<br />
inmütigkeit mit der Neureelung<br />
der Organspende beasst<br />
hat, hat auch die Länerkammer,<br />
der Bundesrat,<br />
m 15. Juni dieser Neuregeung<br />
zugestimmt. Nach wie<br />
or bleibt die Organspende<br />
n Deutschland freiwillig,<br />
rotzdem verändert sich eine<br />
anze Menge.<br />
Hoffnungslose<br />
Warteliste<br />
Fakt ist, dass die Zahl der<br />
isher zur Verfügung steenden<br />
Organe viel niedrier<br />
ist, als die, die gebraucht<br />
ürden. Die schlimme Fole<br />
ist, dass Menschen steren<br />
müssen, weil es für sie<br />
ein Spenderorgan gibt.<br />
aut Statistik etwa alle acht<br />
tunden. Fakt ist aber auch,<br />
ass es für viele Angehörie,<br />
die gerade einen Menchen<br />
verloren haben, eine<br />
berforderung darstellt,<br />
enn sie genau in dieser<br />
ituation danach gefragt<br />
erden, ob man ihrem Vertorbenen<br />
Organe zur<br />
ransplantation entnehen<br />
dürfe.<br />
Ein Brief von der<br />
Krankenkasse<br />
Der Gesetzgeber hat sich<br />
uf die sogenannte Entcheidungslösungfestgeegt.<br />
Mit ihr wird jeder Bürer<br />
ab 16 Jahre künftig reelmäßig<br />
per Brief aufgeforert,<br />
eine Erklärung über<br />
eine Bereitschaft zur Oranspende<br />
abzugeben. Die<br />
rklärung bleibt aber freiillig.<br />
Noch im Jahr <strong>2012</strong> weren<br />
die Bürger von ihrer<br />
Entscheidung für die Organspende<br />
Mit einer kleinen<br />
Karte im Ernstfall<br />
Leben retten: Noch<br />
immer haben viel zu<br />
wenige Menschen<br />
in Deutschland<br />
einen Organspendeausweis<br />
im Geldbeutel.<br />
Foto: dpa<br />
Krankenkasse<br />
erstmalsschriftlich<br />
über die<br />
Organspende<br />
informiert und<br />
zur Abgabe einer Erklärung<br />
aufgefordert werden. Ein<br />
Organspendeausweis wird<br />
mit dem Schreiben mitversandt.<br />
Auf dieses Schreiben<br />
kann man, muss man aber<br />
nicht reagieren. Ist man bereit,<br />
im Todesfall Organe zu<br />
spenden, so soll das zukünftig<br />
auch auf der elektronischenGesundheitskarte<br />
gespeichert werden.<br />
Dieses Schreiben wird<br />
alle zwei Jahre wiederholt<br />
und auch jedem neu ausgestellten<br />
Ausweisdokument<br />
liegen entsprechende Informationen<br />
bei.<br />
Nur ein Teil<br />
der Lösung<br />
Positiv ist zunächst einmal,<br />
dass das oft verdrängte Thema<br />
zumindest sichtbar wird.<br />
Und zwar für alle ab 16 Jahren.<br />
Das ist gut, denn diejenigen,<br />
die sich bisher damit<br />
freiwillig beschäftigt haben,<br />
waren potenziell sicher vorher<br />
schon zur Organspende<br />
bereit. Gut ist sicher auch,<br />
dass es eine freiwillige Entscheidung<br />
jedes Einzelnen<br />
bleibt. Mancher mag sich bei<br />
der regelmäßigen Wiederholung<br />
dann auch gedrängt und<br />
bevormundet vorkommen.<br />
Ob die Neuordnung den<br />
erhofften Erfolg haben<br />
wird, wird also erst die Zukunft<br />
zeigen. Aus medizinischer<br />
Sicht wird darauf verwiesen,<br />
dass die inzwischen<br />
15 Jahre alte Hirntodkriterien<br />
der Bundesärztekammer,<br />
die den medizinischen<br />
Hintergrund für Todesbescheinigungen<br />
bilden, der<br />
Aktualisierung und Überarbeitung<br />
bedürften.<br />
thomas multhaup<br />
nicht warten, seLber informieren<br />
Alles, was nur Aktionismus ist, hilft kein leben zu<br />
retten.Alles, was aber dazu führt, dass menschen<br />
weniger lang auf der Warteliste für ein spenderorgan<br />
stehen und somit die Chance auf ein „neues<br />
leben“ erhalten, ist richtig und auch eine<br />
Bestattungsvorsorge<br />
Sterbegeldversicherung<br />
Erd-,Feuer-, Seebestattung<br />
alternative Bestattungsformen<br />
Überführung im<br />
In- und Ausland<br />
Bestattungsinstitut<br />
Anton Wimmer<br />
85354 Freising • Kammergasse 2 (Ecke Biberstraße)<br />
Unser lieber Vater<br />
Anton Lechner<br />
ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />
*8.5.1945 †4.2.2006<br />
Auferstehung ist unser Glaube,<br />
Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />
Gedenken unsere Liebe.<br />
Augustinus<br />
ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />
In Liebe und Dankbarkeit:<br />
Dr. Anton und Traudl Lechner<br />
mit Michael, Brigitte und Robert<br />
Unterföhring im Namen aller Angehörigen<br />
MUSTER<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
WirbegleitenSie<br />
im Trauerfall<br />
seit 1970 in Freising<br />
Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />
Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />
Eine klassische Traueranzeige mit Bild des Verstorbenen,<br />
ab sofort auch in Farbe möglich.<br />
Tel.: 08161-620 71<br />
Fax: 08161-669 91<br />
15<br />
menge Aufwand wert. Wer nicht auf den Brief<br />
seiner Krankenkasse warten will, findet seriöse<br />
und sachliche informationen auf der Homepage<br />
der deutschen stiftung organtransplantation,<br />
kurz dso: www.dso.de. tm<br />
E-Mail:info@bestattung-wimmer.de<br />
www.bestattung-wimmer.de
16<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Großes Ärgernis und unwürdiger<br />
Abschied: Wenn die lautsprecheranlage<br />
nicht gut funktioniert,<br />
bekommen die Angehörigen<br />
oftmals wenig von den<br />
tröstenden Worten mit.<br />
foto: fotolia/Kzenon<br />
Von Sprechen und<br />
Lautsprechern<br />
„Leider hat man Sie schon<br />
n der dritten Reihe nicht<br />
ehr verstanden!“ Kaum jeand,<br />
der kirchliche oder<br />
eltliche Trauerfeiern hält,<br />
at diesen Satz von Angehöigen<br />
nicht schon einmal geört.<br />
Für alle Beteiligten ärerlich,<br />
denn eine Trauerfeier<br />
st nicht wiederholbar.<br />
Nicht verstanden, bedeuet:<br />
Die letzten offiziellen<br />
orte über einen Menschen<br />
ind ungehört verklungen.<br />
unkt. Und natürlich ist darn<br />
immer derjenige Schuld,<br />
er gesprochen hat. Zuminest<br />
aus der Sicht der Angeörigen.<br />
Und dieser Standunkt<br />
ist nachvollziehbar,<br />
eistens allerdings nicht richig.<br />
Einige Informationen, waum<br />
laut und deutlich gesprohen,<br />
dennoch nicht immer<br />
erständlich sein muss.<br />
Raumakustik und<br />
Mikrofonanlagen<br />
In vielen ländlich geprägen<br />
Gemeinden ist es beinahe<br />
elbstverständlich, dass die<br />
rauerfeierlichkeiten mit eiem<br />
Gottesdienst in der Ortsirche<br />
beginnen. Haben die<br />
irchen eine gute Raumanrdnung<br />
und/oder eine gute<br />
ingeregelte Mikrofonanlage,<br />
ann wird es hier wohl nur<br />
anzseltenakustischeProblee<br />
oder Unverständlichkeit<br />
eben.<br />
Technik, die nicht<br />
geht, ist nutzlos<br />
Anders sieht es dann schon<br />
äufig beim Leichenhaus aus.<br />
ibt es keine eigene Aussegungshalle,<br />
so steht der Reende<br />
im <strong>Freie</strong>n. Und es ge-<br />
Problemfall: Akustik auf Friedhöfen<br />
hört zu den nicht ganz nachvollziehbaren<br />
Eigenarten, dass sich<br />
die Trauergemeinde häufig in einem<br />
Umkreis von etlichen Metern<br />
um das Leichenhaus aufzustellen<br />
pflegt. Gibt es dann keine<br />
mobile Mikrofonanlage, herrscht<br />
dazu vielleicht noch windiges<br />
oder regnerisches Wetter, dann ist<br />
das gesprochene Wort nur in einem<br />
sehr begrenzten Radius verstehbar.<br />
Und lauter werden? Das hat<br />
seine Grenzen: Die natürliche<br />
einerseits, andererseits macht es<br />
sich nicht gut, wenn die Nahestehenden,<br />
das sind, sie im doppelten<br />
Sinn, das Gefühl haben, angeschrien<br />
zu werden. Näher heranzutreten<br />
wäre eine Lösung,<br />
eine funktionierende Mikrofonanlage<br />
eine andere.<br />
Funktionierend ist deshalb ein<br />
gutes Stichwort. Jede Technik hat<br />
nur dann einen Nutzen, wenn sie<br />
ANZEIGE<br />
stÄDtische bestattung:<br />
ein schÖnes Leben braucht<br />
ein gebÜhrenDes enDe<br />
Wir sind gegen alles versichert, planen<br />
akribisch jeden urlaub und den<br />
Hausbau, organisieren frühzeitig<br />
Kinderhort und Krippenplätze, regeln<br />
die rundum-Versorgung im Alter.<br />
Aber an eines denken wir ungern,<br />
an das was danach kommt.<br />
doch gerade, wenn es um die letzte<br />
ruhe geht, ist eine professionelle<br />
Beratung wichtig. die städtische<br />
Bestattung münchen ist ein kommunaler<br />
dienstleister der landeshauptstadt,<br />
der sich um Erd-, feuersee-<br />
und alternative Bestattungen<br />
kümmert.<br />
die mitarbeiter sind 24 stunden<br />
täglich an 365 tagen im Jahr erreichbar.<br />
sie organiseren die Bestattung,<br />
helfen beim Aussuchen<br />
des sarges oder der urne, kümmern<br />
sich um die Blumengestaltung,<br />
funktioniert. Mikrofone, die rauschen<br />
oder ausfallen, Akkus, die<br />
währendderTrauerfeierleersind,<br />
weil sie vorher nicht aufgeladen<br />
wurden, Anlagen, bei denen ein<br />
wichtiger Bestandteil nicht vor<br />
Ort ist: Was sonst vielleicht auch<br />
zu einer erheiternden Form von<br />
Beschallung beiträgt, ist bei einer<br />
Trauerfeier einfach nur peinlich<br />
und darf nicht passieren.<br />
Überall werden für Friedhofsund<br />
Leichenhausnutzung Gebühren<br />
erhoben. Wenn die Friedhofsbetreiber<br />
einen Teil davon in<br />
eine gute Soundanlage investieren<br />
würden, wäre das kein Luxus,<br />
eher wohl eine Selbstverständlichkeit.<br />
Tipps für Trauergäste<br />
Allerdings können Trauerversammlungen<br />
auch schon vorher<br />
sterbebilder und andere drucksachen.<br />
sie helfen den Angehörigen in den<br />
ersten tagen nach dem Verlust eines<br />
geliebten menschen und darüber<br />
hinaus, denn es gibt viel Bürokratie<br />
zu bewältigen. Auch bei der<br />
Wahl des Grabplatzes wird unterstützung<br />
gegeben. das alles geschieht<br />
kostentransparant.<br />
Ein guter rat: Wer seinen Angehörigen<br />
später die schweren Wege ersparen<br />
will, kann hier rechtzeitig<br />
alle formalitäten für das eigene<br />
Ableben erledigen.<br />
informationen und Kontakt:<br />
städtische bestattung, Palais<br />
Lerchenfeld, Damenstiftstraße<br />
8, telefon 0 89 / 2 31 99 02,<br />
www.städtische-bestattung.de<br />
ihren Teil dazu tun, dass Pfarrer<br />
und Redner besser zu verstehen<br />
sind. Ist der Kreis der<br />
Trauergäste überschaubar, ist<br />
es gut, wenn alle auf einer Seite<br />
der Halle sitzen. In einem<br />
Rundbau, und das sind einige<br />
der Friedhofshallen, ist es<br />
sonst schwer, so zu sprechen,<br />
dassmananjedemPlatzgleich<br />
gut verstanden wird.<br />
Auch auf Pünktlichkeit<br />
sollte geachtet werden: Wird<br />
in einer etwa zwanzigminütigen<br />
Feier mehrfach die Tür<br />
nachträglich geöffnet, weil jemand<br />
zu spät kommt, fällt das<br />
auch sehr hörbar auf.<br />
Und, wer es nicht glauben<br />
mag, kann es selber erleben:<br />
Immer häufiger wird schon<br />
bei Trauerfeiern im Hintergrund<br />
getuschelt, findet ein<br />
privater Informationsaustausch<br />
statt. Mancher, der so<br />
während einer Trauerfeier<br />
spricht, wäre überrascht, wie<br />
sehr eine alte Hallenkonstruktion<br />
auch ein Flüstern<br />
verstärken und störend hörbar<br />
machen kann. Auch Han-<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
dys, die klingeln, sollten vermeidbar<br />
sein.<br />
Schließlich noch ein Appell<br />
an alle, die zwar eine Hörschwäche<br />
haben, aber ihr<br />
Hörgerät nicht tragen wollen:<br />
In Räumen, die eine ohnehin<br />
schwierige Akustik haben, so<br />
zu artikulieren, dass es auch<br />
Menschen mit Hörschwächen<br />
verstehen, ist fast kaum<br />
möglich.<br />
Es geht um<br />
Trauerkultur<br />
Auch wenn alle Verbesserungen<br />
und Anpassungen<br />
vorgenommen sind, alle<br />
Tipps umgesetzt werden,<br />
hundertprozentige Verstehbarkeit<br />
bei Trauerfeiern wird<br />
es nie geben. Aber, die momentan<br />
bestehende Situation<br />
deutlich zu verbessern,<br />
hat ganz grundsätzlich etwas<br />
mit Respekt vor dem<br />
Verstorbenen und auch mit<br />
Trauerkultur zu tun.<br />
staDt mÜnchen<br />
wiLL inVestieren<br />
Vorhandene mikrofonanlagen<br />
auf friedhöfen, auch in Großstädten,<br />
sind oft auf dem<br />
technischen stand der späten<br />
70er-Jahre. Bei wie vielen<br />
trauerfeiern und Bestattungen<br />
sie schon im Einsatz waren?<br />
unzählig ist übertrieben,<br />
sehr häufig aber deutlich untertrieben.<br />
die stadt münchen hat vor<br />
kurzem angekündigt, auf ih-<br />
thomas multhaup<br />
ren Großfriedhöfen die seit<br />
langem immer wieder kritisierte<br />
schlechte Akustik nun<br />
verbessern zu wollen und die<br />
vorhandene technik zu modernisieren.<br />
im sinne der Angehörigen,<br />
aber auch all jener,<br />
die versuchen, mit einem redebeitrag<br />
in dieser schweren<br />
situation trost zu geben und<br />
Würdigung, höchste, ja allerhöchste<br />
zeit. tm
Kramer, Fuchs &Freilinger GbR
18<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
Wenn ein Mensch seinem<br />
Leben selbst ein Ende setzt,<br />
dann wird wie selbstverständlich<br />
das Wort Selbstord<br />
gebraucht. Ob im priaten<br />
Bereich, in Printmeien,<br />
im Radio und im Fernehen,<br />
auch im Internet;<br />
mmer dieses Wort. Wer<br />
ieses Wort einmal bewusst<br />
pricht oder hört, wird den<br />
bwertenden und abschätigen<br />
Charakter spüren.<br />
„Der hat Selbstmord geacht!“,<br />
ein solcher Satz<br />
ird selten der Verzweiflung<br />
oder der Not gerecht,<br />
die Menschen diesen letzten<br />
und unumkehrbaren<br />
Schritt gehen lassen. Darüber<br />
hinaus verletzt das<br />
Unwort des Sterbens: Selbstmord<br />
Wort auch die Gefühle der von<br />
dieser Verzweiflungstat betroffenen<br />
Hinterbliebenen, die<br />
sehr oft mit großen Schuldgefühlen<br />
kämpfen, aufs Tiefste.<br />
Deshalb der Appell: Selbstmord<br />
sollte zum Unwort des<br />
Sterbens erklärt werden und<br />
sein Gebrauch ganz bewusst<br />
vermieden werden.<br />
Selbsttötung ist<br />
kein Mord<br />
Mord, so das Strafgesetzbuch,<br />
„ist die Tötung eines<br />
Menschen aus besonders verwerflichen<br />
Motiven, auf besonders<br />
verwerfliche Art und<br />
Weise oder zu besonders ver-<br />
werflichen Zwecken. Die Tat<br />
wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe<br />
bestraft.“ Diese juristische<br />
Formulierung macht<br />
Freitod, Suizid und<br />
Selbsttötung sind<br />
Alternativen bei der<br />
Wortwahl. Vor allem,<br />
da diese Begriffe nicht<br />
den moralischen und<br />
verurteilenden Unterton<br />
wie der Begriff<br />
Selbstmord haben.<br />
es überdeutlich: Selbsttötung<br />
hat nichts, aber auch gar nichts<br />
mit Mord zu tun! Den Mörder<br />
und den Menschen, der sei-<br />
Bestattungen Eisenmann GmbH<br />
Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />
Wirhelfen Ihnen im Trauerfall<br />
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nem Leben selbst ein Ende<br />
setzt, treiben ganz andere<br />
Motive an. Und auch wenn<br />
es nur um gefühlte Wirklichkeiten<br />
geht: Jeder zusätzliche<br />
Schmerz, der<br />
durch diese sprachliche<br />
Unüberlegtheit bei den<br />
Hinterbliebenen entsteht,<br />
kann und sollte deshalb<br />
vermieden werden. Unbedingt.<br />
Sprachliche<br />
Alternativen<br />
Freitod, Suizid oder<br />
Selbsttötung sind die Begriffe,<br />
die man in diesem Zusammenhang<br />
alternativ verwenden<br />
sollte. Jeder ist eindeutig<br />
und klar, hat aber nicht die<br />
verletzende Wucht von<br />
Selbstmord. Alle Drei haben<br />
weder den moralischen,<br />
noch verurteilenden Unterton,<br />
der im Wort Selbstmord<br />
immer mitklingt.<br />
Die Not der fast elftausend<br />
Menschen, die sich allein in<br />
Deutschland jedes Jahr das<br />
Leben nehmen, und ihrer<br />
Angehörigen, sollte alle ermutigen,<br />
hier den sprachlichen<br />
Vorzeichenwechsel zu<br />
vollziehen. Vielleicht wird<br />
diese Ermutigung noch dadurch<br />
intensiver, wenn man<br />
sich bewusst macht, dass die<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
oftmals könnte ein<br />
suizid vermieden<br />
werden, wenn auf<br />
auffälliges Verhalten<br />
reagiert werden würde.<br />
foto: dpa<br />
Zahl der Selbsttötungsversuche<br />
mindestens vier- bis<br />
zehnmal so hoch ist.<br />
Verändertes<br />
Verhalten<br />
Das Wichtigste wäre natürlich,<br />
dass sich die Umstände<br />
verändern, so dass<br />
Menschen sich nicht zu diesem<br />
furchtbaren Schritt gezwungen<br />
sehen. Das wäre,<br />
nein, das ist eine gesellschaftliche<br />
Aufgabe.<br />
Konkret kann aber jeder<br />
etwas tun: Wenn Menschen<br />
sich im Freundes- oder Bekanntenkreiszurückziehen,<br />
dann kann das durchaus<br />
der Beginn eines Kreislaufes<br />
nach unten sein.<br />
Nachfragen, den Kontakt<br />
halten, gegebenenfalls auch<br />
im Freundeskreis oder mit<br />
Fachleuten Kontakt suchen,<br />
könnte manchen Weg<br />
noch umkehren. Das ist<br />
zwar meist nicht einfach,<br />
weil der Betroffene das<br />
scheinbar nicht will. Aber<br />
dennoch viele Versuche<br />
wert. Die Nachricht, dass<br />
sich ein Freund oder Verwandter<br />
das Leben genommen<br />
hat, ist eine von den<br />
Trauerwunden, die am<br />
schwierigsten heilt.<br />
thomas multhaup
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Eine Zahl als<br />
dringender Hilfeschrei<br />
Robert Enke, Hannelore<br />
Kohl, Adolf Merckle, Gunter<br />
Sachs: Vier prominente Menschen,<br />
vier ganz unterschiedliche<br />
Lebensgeschichten, die<br />
dennoch an einem Punkt<br />
identisch sind: Alle vier haben<br />
ihrem Leben selbst ein Ende<br />
gesetzt. Sie sind die prominenten<br />
Gesichter, hinter denen<br />
eine große Zahl steht:<br />
Elftausend Menschen töten<br />
sich jedes Jahr selber.<br />
Zwischen 40000 und<br />
100000 Suizidversuche, so<br />
wirdinFachkreisengeschätzt,<br />
gibt es jedes Jahr in Deutschland.<br />
Um sich das konkret<br />
vorstellen zu können: Elftausend<br />
Menschen, das ist eine<br />
Stadt in der Größe von Bad<br />
Staffelstein. Jedes Jahr nehmen<br />
sich so viele Menschen,<br />
wie dort wohnen, das Leben.<br />
Viele der Hinterbliebenen<br />
sind froh, wenn nicht bekannt<br />
wird, dass es kein natürlicher<br />
Tod war, den ihr Verstorbener<br />
gestorben ist. Der eigene<br />
Zweifel, der bis hin zum dauerhaften<br />
Sich-Mitschuldig-<br />
Fühlen reichen kann, ist<br />
schon schwer genug zu ertragen,<br />
da möchte man nicht<br />
noch von der Umwelt schief<br />
angeschaut oder gar zum Gesprächsthema<br />
gemacht werden.<br />
Tabuthema Suizid? In<br />
der öffentlichen Diskussion<br />
scheinbar, was angesichts der<br />
genannten und belegbaren<br />
Zahleneigentlichunverständlich<br />
ist.<br />
Lebensschutz contra<br />
Freitodhilfe<br />
Noch eine Zahl: 58000. So<br />
viele zahlende Mitglieder hat<br />
der Freitodhilfeverein EXIT<br />
in der deutschsprachigen<br />
Schweiz, mehr als 20000 in<br />
der italienischsprachigen<br />
Schweiz kommen noch hinzu.<br />
Diesem Verein treten die<br />
Mitglieder mit meist nur einem<br />
einzigen erklärten Ziel<br />
bei: Den Endpunkt des eigenenLebensirgendwannselbst<br />
bestimmen zu können und<br />
dieses dann auch irgendwann<br />
zu tun.<br />
Die direkte Demokratie der<br />
Schweiz, ein anderes Verständnis<br />
von Selbstbestimmungsrechten<br />
und Freiheit,<br />
damit verbunden eine andere<br />
Definition von dem, was aktive<br />
Sterbehilfe ist, machen einen<br />
solchen Verein wie EXIT<br />
oder Dignitas in der Schweiz<br />
möglich.<br />
Das deutsche Recht lässt<br />
tatt auch aktive sterbehilfe setzen organisationen in deutschland<br />
arauf, die Hospitzangebote weiter auszubauen. foto: dpa<br />
einen solchen Verein nicht zu.<br />
Politik, Kirchen und andere<br />
gesellschaftliche Gruppierungen<br />
wollen einen anderen<br />
Weg gehen. In Bayern hat die<br />
Regierung sich auf ein Verbot<br />
der gewerblichen Suizidbeihilfe,<br />
die man beispielsweise<br />
in diesen Vereinen sieht, verständigt.<br />
Als der ehemalige<br />
Fußballprofi Timo Konietzka<br />
sich im Frühjahr dieses Jahres<br />
das Leben nahm, berichtete<br />
die Presse natürlich sehr ausführlich<br />
darüber.<br />
Eugen Brysch, Geschäftsführender<br />
Vorstand der Patientenschutzorganisation<br />
Deutsche Hospiz Stiftung,<br />
nannte es damals entsetzlich,<br />
dass Schweizer Sterbehilfeorganisationen<br />
immer wieder<br />
versuchten, durch die Suizidbegleitung<br />
von Prominenten<br />
Öffentlichkeit für ihr Geschäftsmodell<br />
zu erlangen.<br />
„In der Eskalation des Marketings<br />
geht es darum, die<br />
größtmögliche Aufmerksamkeit<br />
zu erhalten“, kritisierte<br />
Brysch. Stattdessen soll in<br />
Deutschland die Intensivierung<br />
von Hospizarbeit und<br />
Palliativmedizin weiter intensiviert<br />
werden. Damit könne,<br />
so Justizministerin Beate<br />
Merk, „Menschen, die Angst<br />
vor schweren Schmerzen am<br />
Lebensende haben, ein anderer<br />
Weg aufgezeigt werden als<br />
der schnelle Tod“.<br />
Außerdem hoffe man auf<br />
eine bundesweite Gesetzesinititative<br />
in diese Richtung.<br />
Angesichts der vielen Suizidversuche,<br />
manchmal endloser<br />
Wartezeiten bei Psychotherapeuten<br />
und der immer noch<br />
überschaubaren Zahl an Plätzen<br />
in Hospizen und auf Palliativstationen,<br />
ist zu hoffen,<br />
dass es nicht nur Absichtserklärungen<br />
bleiben, sondern<br />
zeitnah die Realisierung solcher<br />
Zusagen erfolgt.<br />
Passive Sterbehilfe<br />
Schon der Begriff ist missverständlich:<br />
Zwar ist er international<br />
etabliert, dennoch<br />
scheint er für viele missverständlich<br />
und unglücklich<br />
gewählt. Besser und eindeutiger<br />
solle man von „Sterbenlassen“<br />
sprechen. Passive<br />
Sterbehilfe, also das Nichtergreifen<br />
oder Nichtfortführen<br />
lebenserhaltender Maßnahmen,<br />
ist dann zulässig und<br />
damit auch straffrei, wenn die<br />
ärztliche Behandlung das<br />
Recht eines Menschen auf<br />
menschenwürdiges Sterben<br />
verletzen würde.<br />
Hat also ein Mensch eine<br />
Patientenverfügung ausgefüllt,<br />
die richtig, klar und eindeutig<br />
ist, dann ist diese bindend,<br />
ist sie doch Ausdruck<br />
des menschlichen Selbstbestimmungsrechtes.<br />
Dieses<br />
Sterbenlassen, so die Befürworter<br />
der passiven Sterbehilfe,<br />
solle auch den Menschen<br />
ermöglicht werden, die nicht<br />
mehr einwilligungsfähig seien,<br />
bei denen vorbereitende<br />
Gespräche nicht möglich waren<br />
oder keine Patientenverfügung<br />
vorliegt. Die Rechtslage<br />
ist hier nicht eindeutig,<br />
doch zuletzt hat der Bundesgerichtshof<br />
ein Grundsatzurteil<br />
gefällt, in welchem er das<br />
Recht auf ein menschenwürdiges<br />
Sterben gestärkt hat.<br />
In einem solchen Fall muss<br />
der mutmaßliche Patientenwille<br />
ermittelt werden: frühere<br />
mündliche oder schriftliche<br />
Äußerungen des Patienten,<br />
seine religiöse Überzeugung,<br />
seine sonstigen persönlichen<br />
Wertvorstellungen, seine altersbedingteLebenserwartung<br />
und sein Erleiden von<br />
Schmerzen sind die Bausteine,<br />
aus denen dieser mutmaßliche<br />
Wille ermittelt werden<br />
soll. Ärzteorganisationen<br />
empfehlen ihren Mitgliedern,<br />
im Zweifelsfall immer lebenserhaltende<br />
medizinische<br />
Maßnahmen einzuleiten.<br />
thomas multhaup<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
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20<br />
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Soziale Netzwerke, ihr<br />
Wert und ihre Werte, nahezu<br />
ein Tagesthema. Kaum ein Ereignis,<br />
das nicht gepostet, geteilt,<br />
mit „gefällt mir“-Buttons<br />
versehen werden kann. Und<br />
jede Gebrauchsanleitung<br />
scheint als Video so viel nachvollziehbarer<br />
zu sein, als<br />
wenn man sich durch ge-<br />
druckte Seiten quälen muss,<br />
die durch ein Korrekturprogramm<br />
gelaufen, einen häufig<br />
unverständlichen Wortwust<br />
enthalten. Dass auch freudige<br />
Ereignisse wie Hochzeiten<br />
auf solchen Portalen eingestellt<br />
und öffentlich gemacht<br />
werden, erscheint nachvollziehbar.<br />
Wir sind Ihnenbehilflich!<br />
Bei einem Trauerfall sind wir Tagund Nacht,<br />
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Große Ausstellung an Särgen, Ausstattungen und Urnen.<br />
In den USA entwickelt sich<br />
in den letzten Jahren dieser<br />
Trend auch bei Trauerfeiern:<br />
Trauerfeier online, so kann<br />
man das nennen, worum es<br />
geht. Zwei Dinge verbergen<br />
sich dahinter. Als erstes die<br />
Möglichkeit, dass man zu Lebzeiten<br />
oder aber die Angehörigen<br />
bei Eintritt des Sterbefalles<br />
Bäder<br />
Küchenarbeitsplatten<br />
Treppen- und<br />
Bodenbeläge<br />
sowie Grabmale<br />
aus Marmor<br />
und Granit<br />
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Eine trauerfeier aus der Entfernung<br />
online verfolgen – in den<br />
usA ist das ein immer größerer<br />
trend. foto: dpa<br />
„Trauerfeier online“ –<br />
Bestattungstrend aus den USA<br />
die gewünschten Beerdigungsdienste<br />
online konfigurieren<br />
kann. Wer sich<br />
schon einmal ein Auto auf<br />
diese Weise im Internet zusammengestellt<br />
hat, weiß,<br />
worum es geht: Ein bestimmtes<br />
Modell auswählen und<br />
durch ein paar Klicks auf Zusatzausstattungen<br />
das Ganze<br />
personalisieren.<br />
Das funktioniert scheinbar<br />
auch bei amerikanischen<br />
Bestattern und ihren Diensten:<br />
Man kann seine Bestattung<br />
jederzeit online selbstständig<br />
planen oder auch mit<br />
Hilfe einer Online-Beratung,<br />
die vom Bestatter angeboten<br />
wird, vornehmen. Interessant<br />
ist, dass viele der Bestatterhomepages<br />
wirklich gute<br />
und verständliche Ratschläge<br />
anbieten, wie und wann<br />
man beispielsweise darüber<br />
mit seinen Angehörigen<br />
sprechen sollte.<br />
Scheinbar ist sowohl das<br />
Thema „Vorsorge“, als auch<br />
der Gebrauch des Internets<br />
auch in diesem Bereich viel<br />
selbstverständlicher, als bei<br />
uns in Deutschland. All das<br />
scheint schon seit etlichen<br />
Jahren beinahe selbstverständlich<br />
zu sein.<br />
Trauerfeier online bedeutet<br />
aber auch funeral<br />
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
webstreaming, also die Live-<br />
Übertragung der Trauerfeier<br />
via Internet. Konkret: Die<br />
Trauerfeier findet an einem<br />
bestimmten Ort statt und<br />
gleichzeitig können eingeladene<br />
Menschen an jedem<br />
anderen Ort der Welt sich<br />
einwählen und online dabei<br />
sein. Es gibt ein eigenes Unternehmen,<br />
das sein Geld<br />
mit der Bereitstellung der<br />
technischen Voraussetzungen<br />
für die Bestatter und ihre<br />
Kunden verdient.<br />
Mehr als 5000 Kunden,<br />
also Bestatter weltweit, habe<br />
die Firma funeralOne inzwischen<br />
– laut ihrer Firmenhomepage.<br />
Die Übertragung<br />
von Trauerfeiern liegt in den<br />
USA scheinbar im Trend:<br />
Boten 2008 erst 126 USamerikanische<br />
Bestatter diesen<br />
Service an, waren es im<br />
Jahr 2010 bereits 1053, Tendenz<br />
weiter stark steigend.<br />
Erste Bestatter mit der Option<br />
„Trauerfeier online“ in<br />
europäischen Nachbarländern<br />
gibt es bereits, in<br />
Deutschland scheint bisher<br />
noch kein Bestatter ein solches<br />
Angebot zu machen.<br />
Beim Bundesverband Deutscher<br />
Bestatter (BDB) ist<br />
man der Ansicht, dass nicht<br />
jeder aktuelle Trend zwangsläufig<br />
auch in Deutschland<br />
nachgefragt und umgesetzt<br />
werde.<br />
Für diese Einschätzung<br />
spricht, dass Deutschland im<br />
Vergleich zu den USA ein<br />
flächenmäßig kleines Land<br />
ist, wo es noch relativ leicht<br />
ist, persönlich bei einer Trauerfeier<br />
anwesend zu sein.<br />
Dagegen spricht aber, dass<br />
man manchem Internettrend,<br />
der in anderen Ländern<br />
erfolgreich anlief, keine<br />
Zukunft in Deutschland vorausgesagt<br />
hat und die Wirklichkeit<br />
ein paar Jahre später<br />
ganz anders aussieht. Nachdem<br />
„Virtuelles Kondolieren“<br />
unter anderem auch auf<br />
unserem Portal trauer.de immer<br />
beliebter wird, ist Trauerfeier<br />
online vielleicht ein<br />
nächster Schritt. Als Bestattungshaus<br />
könnte man zumindest<br />
darüber nachdenken,<br />
ob mit einem solchen<br />
Angebot ein Mehrwert für<br />
das eigene Unternehmen,<br />
aber auch für die Hinterbliebenen<br />
erreicht werden könnte.<br />
Ob „Trauerfeiern online“<br />
pietätvoll und angemessen<br />
ist? Schwierig zu beurteilen.<br />
In manchem Kommentar<br />
wird das sehr bezweifelt,<br />
wird diese Entwicklung sogar<br />
als skurril bezeichnet.<br />
Wer am anderen Ende der<br />
Welt wohnt und nicht in der<br />
Lage ist, innerhalb weniger<br />
Tage seinen Terminkalender<br />
so einzurichten, um an einer<br />
Trauerfeier teilzunehmen,<br />
wird das anders sehen. Im<br />
wahrsten Sinn des Wortes.<br />
thomas multhaup
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Übergewicht: Ein Problem über den Tod hinaus<br />
Viele Krematorien in deutschland<br />
sind nicht auf XXl-särge<br />
ausgerichtet. foto: dpa<br />
Das Robert-Koch-Instiut<br />
hat in den vergangenen<br />
ochen einen Bericht zum<br />
esundheitszustand der<br />
eutschen vorgelegt. Der<br />
efund, auf den am intenivsten<br />
hingewiesen wure,<br />
war, dass inzwischen<br />
fast 25 Prozent aller Deutschen<br />
nicht mehr nur übergewichtig<br />
sind, sondern<br />
als fettleibig gelten.<br />
Dass dadurch die Lebensqualität<br />
sinken und<br />
das Krankheitsrisiko steigen,<br />
ja sich sogar die Le-<br />
benszeit verkürzen kann,<br />
ist bekannt. Letztlich liegt<br />
vieles in der Verantwortung<br />
des Einzelnen. Doch<br />
Fettleibigkeit kann selbst<br />
im Tod Probleme bereiten,<br />
wie folgender aktueller<br />
Fall aus Österreich belegt:<br />
SteinmetzbetriebWolfgang Neumeier inErding:<br />
Das einzigWichtige imLeben sind die Spuren der Liebe,<br />
die wir hinterlassen, wenn wir gehen. (Albert Schweitzer)<br />
Niemand kann vorher wissen, wie er mit dem Todeines geliebten Menschen leben kann,<br />
auch wenn es alle Menschen vor uns schon erlebt haben.<br />
Allerdings kann man eines beobachten: Menschen haben zuallen Zeiten versucht, die Trennung durch Erinnerung<br />
zu meistern. So markiert das Zeichen des Gedenkens am Ort des Grabes,<br />
dass dieser Mensch zumindest für eine gewisse Spanne irdischer Ewigkeit unvergessen bleibt.<br />
Ein Grabmal würdigt die Erinnerung an einen geliebten Menschen, ist Andenken,<br />
Zeichen, Monument in einemAusdruck von Liebe und Verbundenheit,<br />
entscheidend für die Ausdruckskraft ist das gewählte Material.<br />
Dazu bieten wir Ihnen:<br />
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Um Ihre Vorstellungen für ein würdiges, der jetzigen Zeit entsprechendes Grabmal<br />
zu verwirklichen, wäre ein persönliches Gespräch inunserem<br />
Hause sinnvoll (Erding, Michael-Ferstl-Str. 12).<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
XXL-Leiche setzt<br />
Krematorium in Brand<br />
In Graz hat eine Österreicherin<br />
mit ihrer Fettleibigkeit ein Krematorium<br />
in Brand gesetzt, so stellte<br />
sich heraus. Im Krematorium auf<br />
dem Grazer Zentralfriedhof war im<br />
April ein Brand ausgebrochen. Die<br />
Verantwortlichen hatten das Feuer<br />
erst bemerkt, als dicker schwarzer<br />
RauchindasGebäudedrang.Zwar<br />
wurde der Ofen sofort ausgeschaltet,<br />
doch das Feuer hatte bereits auf<br />
andere Gebäudeteile übergegriffen.<br />
Nachdem der Brand gelöscht<br />
worden war, wurde nach der Brandursache<br />
gesucht. Der ORF berichtete,<br />
dass die Verbrennung einer<br />
stark übergewichtigen Frauenleiche<br />
mit über 200 Kilo Gewicht<br />
zu einer Überhitzung in der Filteranlage<br />
geführt hatte.<br />
Wie schon in unserer letzten<br />
Ausgabe berichtet, mehren sich<br />
die Fälle, dass die üblichen Krematorien<br />
mit der Einäscherung von<br />
sehr übergewichtigen Leichen<br />
überfordert zu sein scheinen. Von<br />
Bränden in Krematorien aus ähnlichem<br />
Grund wurde schon aus<br />
der Schweiz, aus Deutschland<br />
und Großbritannien berichtet. Im<br />
21<br />
schweizerischen Bern gibt es deshalb<br />
bereits ein Krematorium für<br />
sogenannte „XXL-Leichen“.<br />
Neben Problemlösung<br />
ist die Würde wichtig<br />
Doch es geht um mehr, als um<br />
eine praktikable Lösung für ein<br />
praktisches Problem. Die tatsächliche<br />
Frage ist: Wie kann man am<br />
Ende des Lebens jedem Menschen<br />
eine würdevolle Bestattung bereiten?<br />
Darum gehören Themen wie<br />
Särge in Übergrößen, Bestattungswäsche<br />
in den entsprechenden<br />
Größen und vor allem die Probleme<br />
beim Transport übergewichtiger<br />
Verstorbener auch in Deutschland<br />
zu den Themen, die in Bestatterkreisen<br />
zwangsläufig diskutiert<br />
werden.<br />
Lösungen sollten zunächst zwischen<br />
den Eigentümern von Krematorien<br />
und Bestattern erarbeitet<br />
werden. Ein zentrales XXL-Krematorium<br />
in einem Bundesland<br />
wäre ein möglicher Ansatz, der<br />
auch Angehörigen vermittelt werden<br />
kann. Dass diese sich oder den<br />
Verstorbenen diskriminiert fühlen,<br />
ist auf jeden Fall zu vermeiden.<br />
thomas multhaup
22<br />
LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />
betreuer in<br />
VerfÜgung<br />
bestimmen<br />
Bei einer sogenannten<br />
Patientenverfügung<br />
sollte immer auch ein<br />
Bevollmächtigter bestimmt<br />
werden. das rät<br />
die notarkammer Berlin.<br />
Bei der Entscheidung<br />
über lebensverlängernde<br />
maßnahmen<br />
dürfe ein Arzt sich nicht<br />
allein auf eine Patientenverfügung<br />
stützen.<br />
laut Gesetz müsse er<br />
auch ein ausführliches<br />
Gespräch mit dem Bevollmächtigten<br />
des Patienten<br />
führen, erklärten<br />
die Juristen. Wurde<br />
niemand bevollmächtigt,<br />
werde letztlich ein<br />
Betreuer vom Gericht<br />
gestellt.<br />
der Betreuer sollte unbedingt<br />
genau darüber<br />
informiert werden,<br />
wann welche lebensverlängerndenmaßnahmen<br />
gewünscht<br />
sind und wann nicht,<br />
empfehlen die Experten.<br />
schließlich müsse<br />
er den Arzt von dem<br />
Willen des Patienten<br />
überzeugen.<br />
Vor größeren medizinischen<br />
Eingriffen könnten<br />
Patienten auch direkt<br />
mit dem Arzt über<br />
die bestimmten risiken<br />
sprechen. dabei sollte<br />
auch die Patientenverfügung<br />
erörtert werden,<br />
um für den Betreuungsfall<br />
letztlich<br />
konkrete Weisungen zu<br />
erteilen. Dpa<br />
Friedhof am<br />
Perlacher Forst –<br />
Grablage<br />
73-1-18/19<br />
Wutbürger, das waren die<br />
Mitglieder der Weißen Rose<br />
vielleicht auch. Noch mehr<br />
aber waren sie Mutbürger.<br />
Und dies zu einer Zeit, in der<br />
Mutigsein lebensgefährlich<br />
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Gedenken an die Mitglieder<br />
der Weißen Rose<br />
war, in der Zeit der NS-Diktatur.<br />
Die Münchner Gruppe<br />
„Weiße Rose“ verbreitete<br />
sechs Flugblätter gegen das<br />
NS-Regime. Zum Kern der<br />
Gruppe gehörten neben Hans<br />
und Sophie Scholl, Alexander<br />
Schmorell (1917 - 1943),<br />
Christoph Probst (1919 -<br />
1943), Willi Graf (1918 - 1943)<br />
und der Professor Kurt Huber<br />
(1893 - 1943).<br />
Die ersten vier von der<br />
V eronika R aithel<br />
Gruppe erstellten Flugblätter<br />
hatten nur eine kleine Auflage<br />
von etwa 100 Exemplaren,<br />
der Verteilerkreis war genau<br />
ausgesucht. Im Januar 1943<br />
entstand ein fünftes Flugblatt.<br />
mit einer Auflage von<br />
6000 bis 9000 Exemplaren,<br />
das natürlich viel weiter verbreitet<br />
war als die ersten.<br />
Nicht nur in <strong>München</strong>, auch<br />
in mehreren Städten Süddeutschlands<br />
und in Österreich<br />
wurde es gelesen.<br />
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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
frische Blumen sind am Grab<br />
der Geschwister scholl eigentlich<br />
fast immer zu fi nden.<br />
foto: Heinz Gebhardt<br />
Ab Februar 1943 unternahm<br />
die Gruppe nächtliche<br />
Aktionen, bei denen sie verschiedene<br />
Gebäude in <strong>München</strong><br />
mit Parolen wie „Nieder<br />
mit Hitler“, „Hitler Massenmörder“<br />
und „Freiheit“<br />
beschrifteten. Wären sie dabei<br />
bereits verhaftet worden,<br />
wäre das sechste Flugblatt<br />
sicher schon nicht mehr erschienen.<br />
Dieses richtete<br />
sich an die Münchner Studentenschaft<br />
und forderte<br />
vor dem Hintergrund der<br />
Schlacht um Stalingrad dazu<br />
auf, sich vom nationalsozialistischen<br />
System zu befreien.<br />
Bei der Verteilung dieses<br />
Flugblatts wurden die Geschwister<br />
Scholl am 18. Februar<br />
1943 in der Münchner<br />
Universität beobachtet, vom<br />
Hausmeister denunziert und<br />
verhaftet.<br />
Die Mitglieder der Widerstandsgruppe<br />
„Weiße Rose“<br />
wurden nach wenigen Tagen<br />
durch Roland Freisler zum<br />
Tod verurteilt, sofort hingerichtet<br />
und verscharrt. Auf<br />
dem Münchner Friedhof im<br />
Perlacher Forst erinnern drei<br />
schlichte eiserne Kreuze an<br />
Sophie und Hans Scholl sowie<br />
Christoph Probst.<br />
Das Grab ist selten ohne<br />
frische Blumen oder ein<br />
brennendes Grablicht anzutreffen.<br />
Vielleicht ein Zeichen?<br />
Dafür, dass in einer<br />
Welt, in der man nicht selten<br />
mutlos ist, sich nicht nur<br />
Wut, sondern vor allem Mut<br />
lohnen? thomas multhaup
Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
enn<br />
chwangerschaft und<br />
od zusammentreffen<br />
Extreme<br />
Emotionen<br />
„Der Eine geht, der Andere<br />
kommt“ – diese alte Weisheit<br />
über Leben und Tod kann<br />
während einer Schwangerschaft<br />
zur Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle werden. Gar<br />
nicht mal selten treffen diese<br />
zweiLebensereignissezusammen:<br />
Frauen erwarten die Geburtihres<br />
Kindes,währendsie<br />
sich gleichzeitig von einem<br />
eigenen Elternteil verabschieden<br />
müssen. „Das ist eine große<br />
Herausforderung, diese<br />
extremen Gefühle von Trauer<br />
und Freude unter einen Hut<br />
zu bringen“, sagt die Diplom-<br />
Psychologin Constanze Weigle<br />
aus Stuttgart.<br />
Weigle betreut in ihrer Praxis<br />
Frauen, die mit psychischen<br />
Problemen rund um<br />
Schwangerschaft,Geburtund<br />
Wochenbett zu kämpfen haben.<br />
So unterschiedlich die<br />
Charaktere der Menschen<br />
und die Beziehungen in den<br />
Familien seien, so unterschiedlich<br />
reagierten auch die<br />
Frauen, wenn Schwangerschaft<br />
und Tod so nahe beieinandersind,sagtsie.„Eskommt<br />
natürlich auch darauf an, wie<br />
plötzlich der Tod eintritt. War<br />
es eine lange Erkrankung, ist<br />
es vielleicht sogar eine Erleichterung.<br />
Stirbt jemand unerwartet,<br />
ist das oft schwieriger<br />
zu bewältigen“, sagt sie.<br />
Viele Fragen kommen bei<br />
werdenden Müttern auf: Was<br />
macht das mit meinem Kind,<br />
wenn ich sehr viel weinen<br />
muss? Darf ich mich über<br />
mein Kind freuen, wenn meine<br />
Mutter oder mein Vater<br />
nun alleine sind und es ihnen<br />
schlecht geht?<br />
„In so einer Situation versuche<br />
ich immer den Frauen<br />
zuvermitteln,dassalleGefühle<br />
erlaubt und wichtig sind“,<br />
sagt die Hebamme Clarissa<br />
Schwarz. Seit 2010 leitet die<br />
Professorin den frisch gestarteten<br />
Studiengang Hebammenkunde<br />
an der Hochschule<br />
für Gesundheit in Bochum.<br />
„Ein Alarmzeichen ist es für<br />
mich, wenn eine Frau gar<br />
nicht weint und die Trauer<br />
nicht zulassen kann.“ Bemerke<br />
sie bei einer Frau große<br />
Schwierigkeiten, rate sie ihr,<br />
sich psychotherapeutische<br />
Hilfe zu holen.<br />
Viele Angehörige würden<br />
Schwangeren raten, nicht zu<br />
einer Beerdigung zu gehen.<br />
„Tu dir das nicht an“ höre man<br />
dann oft. „Davon halte ich gar<br />
nicht so viel. Rituale haben<br />
etwas sehr Heilsames, besonders<br />
beim Abschied nehmen.“<br />
Wichtig sei aber, dass die Frau<br />
bei der Beerdigung eine Unterstützung<br />
habe, beispielsweise<br />
durch den eigenen Partner,<br />
und nicht selbst noch<br />
anderen Angehörigen wie<br />
Kindern oder Eltern Halt geben<br />
müsse.<br />
Besonders der Tod der eigenen<br />
Mutter ist laut Weigle für<br />
Schwangere und junge Mütter<br />
schwierig. „Viele sehnen sich<br />
danach, selbst bemuttert zu<br />
werden. Und viele würden ihrer<br />
Mutter ihr Kind am ehesten<br />
überlassen, um sich selbst einmal<br />
auszuruhen.“ Auch sie rät,<br />
sich schnell professionelle Hilfe<br />
zu holen, wenn starke depressive<br />
Gefühle oder Verlustängste<br />
in Bezug auf das Kind<br />
auftreten.<br />
„Wichtig ist für diese Frauen<br />
zu überlegen, woher sie Kraft<br />
und Unterstützung bekommen<br />
können“, sagt Weigle. Dabei<br />
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Mutter organisieren lässt, damit<br />
diese ihre Gefühle verarbeiten<br />
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Arck beschäftigt sich seit<br />
15 Jahren mit den AuswirkungenvonStressaufdieSchwangerschaft<br />
und die Kinder.<br />
Laut einer Studie an der Berliner<br />
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hat, gibt es einen Zusammenhang<br />
zwischen einem niedrigen<br />
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die Schwangerschaft sei, im<br />
ersten Drittel ist das Risiko für<br />
eine Fehlgeburt am höchsten.<br />
Für viele Frauen sei die Geburt<br />
eines Babys ein großer Trostfaktor,<br />
sagt die Psychologin<br />
Weigle. Die Freude darüber<br />
könne bei der Trauerbewältigung<br />
helfen. „Und die Aufgabe<br />
für die Schwangere ist eigentlich<br />
klar: Ein neues Leben beginnt.“<br />
ChRIstIaNE lÖll