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Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München

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<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER


2<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

Krisen und Krisenmanagement,<br />

es vergeht kein<br />

Tag mehr ohne diese Worte.<br />

Und wir gewöhnen uns daran,<br />

zumal wir kaum verstehen,<br />

was wirklich vor sich<br />

geht, welche Gefahren sich<br />

hinter welcher Zahl und<br />

Prognose verbergen.<br />

Krisen und Krisenmanagement,<br />

das prägt auch<br />

den Alltag vieler, die beruflich<br />

oder auch ehrenamtlich<br />

mit Sterbenden, Verstorbenen<br />

und den Hinterbliebenen<br />

zu tun haben.<br />

Als größtmögliche persönliche<br />

Tragödie und Krise<br />

erleben vor allem viele Trauernde<br />

den Tod eines ihrer<br />

Lieben. Guter Rat ist gefragt,<br />

manchmal auch schneller.<br />

imPressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>München</strong>er Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG<br />

Paul-Heyse-Straße 2 - 4<br />

80336 <strong>München</strong><br />

Geschäftsführer<br />

Uwe Günther, Daniel Schöningh<br />

Redaktion & Layout<br />

MKM Merkur Kreativ Media GmbH<br />

Verantwortlich für Anzeigen<br />

Hans-Georg Bechthold<br />

Druck<br />

Druckhaus Dessauerstraße<br />

Titelfoto<br />

dpa/Karl-Josef Hildenbrand<br />

Manches muss sofort oder<br />

innerhalb kürzester Zeit entschieden<br />

werden.<br />

Trauerratgeber, so steht es<br />

auf der Titelseite jeder Ausgabe<br />

von <strong>Loslassen</strong>. Rat,<br />

aber auch Information in einer<br />

so intensiven Lebenskrise<br />

anzubieten, darum bemühen<br />

wir uns. Gleichzeitig<br />

wollen wir mit unserem Ratgeber<br />

auch Entwicklungen<br />

im Bestattungsbereich vorstellen.<br />

Manche, wie die<br />

Online-Übertragung von<br />

Trauerfeiern, scheinen in<br />

Deutschland noch gar keinen<br />

Platz zu haben.<br />

Manches Problem, zum<br />

Beispiel wie die Würde von<br />

sehr übergewichtigen Menschen<br />

auch im Tod gewahrt<br />

Ihr Kontakt<br />

Münchner Merkur,<br />

Paul-Heyse-Straße 2 - 4,<br />

80336 <strong>München</strong>,<br />

Telefon 089/5306-0,<br />

www.merkur-online.de<br />

„<strong>Loslassen</strong>“ ist eine Sonderveröffentlichung<br />

des Münchner Merkur und seiner<br />

Heimatzeitungen zur<br />

Ausgabe 163 am 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

werden kann, ist bereits in<br />

der Bestattungswirklichkeit<br />

Deutschlands angekommen<br />

und ist noch nicht oder nur<br />

unzureichend gelöst.<br />

Wenn es Ihnen gut geht,<br />

dann brauchen Sie momentan<br />

vielleicht keinen Rat zu<br />

diesen Themen. Genießen Sie<br />

diese Zeit. Wenn Sie gerade<br />

trauern oder der Abschied<br />

sich in Form von schwerer<br />

Erkrankung ankündigt, dann<br />

hoffen wir, dass wir mit unseren<br />

Informationen etwas Unterstützung<br />

bereithalten. Auf<br />

jeden Fall wünschen wir Ihnen<br />

Kraft.<br />

Vielleicht sind Sie aber<br />

einfach auch nur interessiert<br />

an dem, was es an Neuem im<br />

Bereich Bestattung gibt?<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

thomas multhaup<br />

Dann finden Sie sicherlich<br />

auch dazu das ein oder andere.<br />

Inmitten aller öffentlichen<br />

und privaten Krisen<br />

wünschen wir Ihnen in diesen<br />

Sommerwochen eine<br />

gute Zeit.<br />

thomas multhaup<br />

FREIER sEElsoRGER<br />

thomas.multhaup@<br />

FREIE-sEElsoRGE.DE<br />

den tod eines geliebten menschen<br />

und den damit verbundenen<br />

Abschied empfinden die<br />

menschen als größte aller Krisen.<br />

foto: fotolia/styleuneed<br />

eDitoriaL<br />

<strong>Loslassen</strong><br />

DER TRAUER-RATGEBER<br />

die nächste Ausgabe erscheint am:<br />

■ Dienstag, 2. Oktober <strong>2012</strong><br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Wollen sie sich und ihr unternehmen im<br />

trauer-ratgeber „loslassen“ präsentieren?<br />

dann rufen sie uns an: telefon 0 89 / 53 06 - 347.<br />

Wir beraten sie gerne kostenlos und unverbindlich!


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

In rund zwei Wochen beginnen<br />

in Bayern die Sommerferien,<br />

in vielen anderen<br />

Bundesländern haben sie<br />

schon begonnen. Eine der<br />

schönsten Zeiten des Jahres<br />

beginnt: Urlaub, ein paar Wochen<br />

Abstand vom Alltag, nur<br />

mal raus. Man hofft, gesund,<br />

erholt und gestärkt nach Hause<br />

zu kommen. Niemand<br />

denkt dran, dass etwas<br />

Schlimmes passieren könne.<br />

Doch immer wieder ereignet<br />

sich das Unvorstellbare: Jemand<br />

verstirbt im Ausland,<br />

während des Urlaubs.<br />

Ist der Verstorbene alleine<br />

unterwegs gewesen, dann<br />

werden die Angehörigen in<br />

Deutschland zumeist durch<br />

den Reiseveranstalter, die Polizei<br />

oder durch Mitreisende<br />

verständigt. Die Überführung<br />

aus dem Urlaubsort nach<br />

Deutschland zu organisieren,<br />

ist nicht ganz einfach. Polizei<br />

und das jeweilige Deutsche<br />

Konsulat sind hier erste Anlaufstellen,<br />

oft zeigen sich<br />

auch die Reiseveranstalter als<br />

sehr kooperativ.<br />

Anlaufstelle<br />

Standesamt Berlin 1<br />

Das Standesamt Berlin 1 ist<br />

bürokratische Anlaufstelle für<br />

Todesfälle von deutschen<br />

Staatsbürgern im Ausland.<br />

Tod im Urlaub –<br />

Was ist zu tun?<br />

Hier können alle Sterbefälle<br />

gemeldet, im Amtsdeutsch<br />

angezeigt werden, doch es besteht<br />

keine Pflicht.<br />

Sollten aber im weiteren<br />

Verlauf ausländische Sterbeurkunden,<br />

warum auch immer,<br />

nicht anerkannt werden,<br />

dann ist das über diese Stelle<br />

zu regeln. Dieses Amt ist aber<br />

immer dann zuständig, wenn<br />

der Tod eines Menschen während<br />

der Reise auf einem Seeschiff,<br />

das die Bundesflagge<br />

führt, eintritt. Dies gilt auch,<br />

wenn sich der Sterbefall während<br />

eines Landganges ereignet.<br />

Zwei Unternehmen<br />

notwendig<br />

Zumeist sind zwei Bestattungsunternehmen<br />

zu beauftragen:<br />

Eines in dem Land, in<br />

dem sich der Todesfall ereignet<br />

hat, eines in Deutschland.<br />

Bei der Kontaktaufnahme zu<br />

einem ausländischen Bestatter<br />

hilft ebenfalls das Deutsche<br />

Konsulat in dem jeweiligen<br />

Land.<br />

Manchmal wird es aber nötig<br />

sein, dass ein enger Angehöriger<br />

in das entsprechende<br />

Land fahren oder fliegen<br />

muss, um bestimmte Dinge<br />

vor Ort zu regeln. In der außerordentlichen<br />

Anspannung<br />

einer solchen Situation sollte<br />

die Überführung vom urlaubsort<br />

nach deutschland ist meistens<br />

nicht leicht zu organisieren.<br />

foto: dpa<br />

man auf jeden Fall mit dem<br />

deutschen Bestatter besprochen<br />

haben, welche Dokumente<br />

auf jeden Fall vorzulegen<br />

sind, und auf welche Dinge<br />

man unbedingt achten<br />

sollte.<br />

Abdeckung<br />

der Kosten<br />

Abgeschlossene und bezahlteAuslandsreiseversicherungen<br />

tragen in den meisten<br />

Fällen die entstehenden Kosten.<br />

Allerdings meist nur bis<br />

zu einer bestimmten Höhe.<br />

Diese ist normalerweise in<br />

denVertragsunterlagenfixiert.<br />

Grundsätzlich gilt: Je weiter<br />

dasUrlaubslandvonDeutschland<br />

entfernt ist, desto höher<br />

sind die Überführungskosten.<br />

Ebenso nachvollziehbar<br />

ist, dass die Überführung eines<br />

Sarges deutlich teurer ist,<br />

als die Überführung einer<br />

Aschekapsel. Zumal bei der<br />

Überführung eines Sarges ein<br />

sogenannter Überführungssarg<br />

benötigt wird, der aus<br />

gesundheitsrechtlichenGründen<br />

vorgeschrieben ist. Zusätzlich<br />

werden weitere Dokumente<br />

benötigt, wie etwa<br />

eine Bescheinigung, die das<br />

ordnungsgemäße Einsargen<br />

des Leichnams im Ausland<br />

bestätigt. thomas multhaup<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Trauerfloristik<br />

stilvoll und persönlich,kompetent und zuverlässig<br />

Grabpflege<br />

Dauergrabpflegeund Grabneuanlagen<br />

Individuelle Gestaltung nach IhrenWünschen<br />

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Gewerbestraße 50<br />

Tel. 08152/37 28 74, Fax 37 28 75<br />

Mo.–Fr. 8–18, Sa. 8–13 Uhr<br />

Blumen am See<br />

SEEFELD<br />

Hauptstraße 31<br />

Tel. 08152/3 96 19 30, Fax 3961927<br />

Mo.–Fr. 9–18, Sa. 9–13, So. 10–13 Uhr<br />

Mitglied imTBF (Treuhand bayerischerFriedhofsgärtner)<br />

Trauerfälle inder Region.<br />

www.merkurtz.trauer.de<br />

www.bestattung-rauffer.de<br />

Erd- und Feuerbestattungen<br />

Überführungen In-/Ausland<br />

Erledigung aller Formalitäten<br />

Trauerdrucke<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Verabschiedungsraum im Haus<br />

Gerne beraten wir Sie in allen Fragen der Trauerbegleitung und Vorsorge.<br />

Auf Wunschkommen wir auch zu Ihnen nach Hause für ein persönliches Gespräch.<br />

Wir sind Tagund Nacht für Sie erreichbar<br />

Tel: 08025/15 80<br />

83714 Miesbach, amFriedhof<br />

Tel: 08026/93660<br />

83734 Hausham, Agatharied 4<br />

Friedhofsgärtnerei<br />

Grabneuanlagen, Grabbepflanzungen, Dauergrabpflege<br />

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� Pflanzungen aller Art.<br />

� Dachbegrünung � Dachgartenbepflanzung<br />

� Baum-, Strauch-, Heckenschnitt<br />

� Gartenrenovierung � Gartenpflege<br />

� Zaunbau in Holz und Draht<br />

� Spielsandaustausch � Spielplatzpflege<br />

� Verlegen von Platten +Verbundsteinen<br />

� Häckseldienst � Wurzelstockfräsen<br />

Fuhrunternehmen<br />

� Anlieferung von Humus, Kies, Sand, Rindenmulch<br />

� Schuttabfuhr m. Selbstlade LKW’s von 7,5 t–18t<br />

�Radlader +Baggerarbeiten<br />

3


4<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Etwa fünf Prozent sind von der<br />

„komplizierten trauer“ betroffen.<br />

foto: fotolia/ Chepko danil Chepko@yandex.ru<br />

Wenn ein nahestehender<br />

Mensch stirbt, dann beginnt<br />

für die, die ihn geliebt und<br />

wertgeschätzt haben, die Zeit<br />

der Trauer. Enge Verwandte<br />

und Freunde empfinden dabei<br />

Trauer bewältigen.<br />

www.merkurtz.trauer.de<br />

Trauern ist Stress für die Seele<br />

sehr häufig einen großen Verlustschmerz.<br />

Das Durchleben<br />

dieser Zeit kostet sehr viel<br />

Kraft.<br />

Und nicht selten haben<br />

Trauernde in dieser Zeit das<br />

beängstigende Gefühl, irgendwie<br />

verrückt zu werden.<br />

Man glaubt, dem Verstorbenen<br />

auf der Straße zu begegnen,<br />

seine Stimme zu hören<br />

und vor allem, niemals wieder<br />

ohne ihn zurechtkommen<br />

zu können.<br />

Und doch bewältigen die<br />

allermeisten Trauernden diese<br />

Zeit und erleben, dass<br />

Trauer vergehen kann und sie<br />

trotz der emotionalen Wellenschläge<br />

in dieser Zeit<br />

nicht verrückt geworden<br />

sind.<br />

auf warnsignaLe achten<br />

Empfindungen und<br />

Verhaltensweisen, die<br />

auf komplizierte trauer<br />

hindeuten können:<br />

■ die sehnsucht nach dem<br />

verstorbenen menschen<br />

bleibt sehr stark.<br />

■ die Gedanken an den<br />

Verlust kommen immer<br />

wieder.<br />

■ das Gefühl: ich bin ein<br />

stück mitgestorben.<br />

Das Phänomen<br />

„komplizierte Trauer“<br />

Dennoch gibt es auch einige<br />

wenigeMenschen,derenTrauer<br />

nicht vergehen will. Ganz<br />

im Gegenteil: Im Lauf der Zeit<br />

scheint die Trauer größer zu<br />

werden und nach und nach<br />

das ganze Leben zu bestimmen<br />

und auszumachen. Für<br />

dieses Trauerverhalten wird in<br />

der Trauerforschung seit einiger<br />

Zeit der Begriff „komplizierte<br />

Trauer“ verwendet. Ihr<br />

■ man fragt immer nach<br />

dem eigenen Anteil an<br />

schuld.<br />

■ tiefe lebensangst.<br />

■ orte, die man gemeinsam<br />

mit dem Verstorbenen<br />

aufgesucht hat,<br />

werden bewusst<br />

gemieden.<br />

■ man empfindet<br />

Bitterkeit, Gereiztheit,<br />

Wut , wenn man an den<br />

Verlust denkt. tm<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

gegenüber steht die „normale<br />

Trauer“, zu deren<br />

Kennzeichen es eben gehört,<br />

dass die Verlustgefühle<br />

nach und nach abklingen.<br />

Allerdings dauert<br />

„normale Trauer“<br />

meist länger, als das die<br />

Betroffenen oder ihr Umfeld<br />

vermuten.<br />

In seinem Buch „KomplizierteTrauer“beschreibt<br />

Hansjörg Znoj, Professor<br />

für Klinische Psychologie<br />

undPsychotherapieander<br />

Universität Bern, was die<br />

Anzeichen für „komplizierte<br />

Trauer“ sein können:<br />

Da ist zuerst die Dauer<br />

der Trauer. Trauer, die<br />

chronisch, also über viele<br />

Jahre besteht, ist sehr ungewöhnlich.<br />

Diese lange<br />

Trauer auf intensivem Niveau<br />

verursacht bei den<br />

Betroffenen zumeist körperliche<br />

und seelische Beschwerden.<br />

Prozess der<br />

Aufschaukelung<br />

Mangelnde soziale Unterstützung,Bewältigungsstrategien,<br />

die in<br />

die falsche Richtung führen,<br />

andauernde unpassende,<br />

in der Fachsprache<br />

dysfunktionale Gedanken<br />

und nicht zuletzt<br />

die ständige Beschäftigung<br />

mit dem Verlust, so<br />

Znoj, führten nach und<br />

nach zu einem Aufschaukelungsprozess,<br />

der sich<br />

dann irgendwann verselbständigen<br />

könne.<br />

Wie viele sind<br />

betroffen?<br />

Während etwa 95 Prozent<br />

aller Trauernden die<br />

„normale Trauer“ erleben<br />

und bewältigen, sind etwa<br />

fünf Prozent der Trauernden<br />

von „komplizierter<br />

Trauer“ betroffen. Allerdings<br />

wird auch in der<br />

Trauerforschung darauf<br />

verwiesen, dass die Unterscheidung<br />

selbst Fachleute<br />

nicht ohne weiteres vornehmen<br />

können.<br />

Da auch „normale Trauer“<br />

oft intensiver, langanhaltender<br />

und individueller<br />

ist, als das in Phasenmodellen<br />

beschrieben ist,<br />

ist eine Selbstdiagnose<br />

nicht ratsam. Trauernde,<br />

die das Gefühl haben, betroffen<br />

zu sein, sollten professionellen<br />

Rat suchen.<br />

Wird dann ein komplizierter<br />

Trauerverlauf diagnostiziert,<br />

ist nach heutigen<br />

Erkenntnissen eine Psychotherapie<br />

am hilfreichsten.<br />

thomas multhaup


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Erinnerungen sind kostbar.<br />

Wenn sie gepflegt werden,<br />

dann bleiben sie lebendig.<br />

Friedhöfe sind Orte der Erinnerung.<br />

Die vielen sehr schön<br />

und liebevoll gepflegten Gräber<br />

machen deutlich, wie wert-<br />

WIR HELFEN WEITER<br />

Sommerliche Grabbepflanzung<br />

Begonien sind beliebte sommerpflanzen<br />

fürs Grab. foto: dpa<br />

voll die Erinnerung an die Verstorbenen<br />

vielen Menschen<br />

ist. Im Sommer leuchtet es auf<br />

vielen Gräbern ganz besonders<br />

schön. Allerdings ist damit<br />

häufig auch ein höherer Pflegeaufwand<br />

durch das Gießen<br />

Bestattungstradition seit über 165 Jahren<br />

•zuverlässige Soforthilfe imTrauerfall<br />

•Bestattungen aller Art<br />

•Überführungen im In- und Ausland<br />

•Bestattungsvorsorge -auch mit finanzieller Absicherung<br />

•große Auswahl an Särgen, Urnen &Bestattungsartikeln<br />

•Erledigung aller Behördengänge und Besorgungen<br />

•auf Wunsch Hausbesuche<br />

•Gestaltung von persönlichen Trauerdrucksachen und -anzeigen<br />

•Trauerfloristik, Musik und Redner<br />

Beratungszentrum im Haus der Trauerkultur: Baldurstraße 27 -amWestfriedhof<br />

Zentrum: Lindwurmstr aße 19<br />

Großhadern: Immastraße 1 | Haidhausen: Ismaninger Straße 7<br />

Harlaching: Seybothstraße 66 | Obermenzing: Bergsonstraße 41<br />

Pasing: Bodenseestraße 7 | Perlach: Ottobrunner Straße 145<br />

Waldfriedhof: Würmtalstraße 20<br />

Sie finden uns unter anderem in:<br />

Bad Tölz |Dachau |Dorfen |Erding |Freising |Fürstenfeldbruck<br />

Garmisch-Partenkirchen |Germering |Gilching |Murnau<br />

Neufahrn bei Freising |Weilheim |Wolfratshausen<br />

der Pflanzen verbunden. Was<br />

ist im Sommer besonders<br />

schön?<br />

Immergrüne<br />

Bodendecker<br />

Bodendecker erleichtern die<br />

Pflegearbeiten. Gerade im Sommer<br />

erfüllen sie eine wichtige<br />

Aufgabe, denn diese Bepflanzung<br />

hält den Boden frisch. Bei<br />

der Auswahl der Sorten gilt es<br />

immer, die Lage des Grabes zu<br />

bedenken. Je nachdem, ob sich<br />

das Grab an einem sonnigen<br />

oder an einem eher schattigen<br />

Platz befindet, sollte die Bepflanzung<br />

entsprechend ausgewählt<br />

werden. Sicher darf und<br />

soll Individualität auch bei der<br />

Bepflanzung sein, aber schöner<br />

ist es, wenn die Bepflanzung<br />

auch mit der der umliegenden<br />

Grabstellen harmoniert.<br />

Farbtupfer der<br />

Erinnerung<br />

Auf vielen Gräbern finden sich<br />

Begonien. Diese unempfindliche<br />

und genügsame Pflanze gibt es in<br />

den verschiedensten Farben und<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Sorten. Für schattigere Plätze<br />

eignet sich die schöne<br />

und unkomplizierte Knollenbegonie.<br />

Ihre „Schwester“,<br />

die Eisbegonie, mag es<br />

dagegen lieber hell und sonnig.<br />

Zu den klassischen<br />

Friedhofsblumen, die man<br />

im Sommer auf vielen Gräbern<br />

findet, gehören die Lo-<br />

beratung beim fLoristen<br />

die fachbetriebe an<br />

den friedhöfen halten<br />

nicht nur ein großes<br />

Angebot vor, sie kennen<br />

natürlich auch „ihre<br />

friedhöfe“, wissen, worauf<br />

es genau hier zu<br />

achten gilt. Hier bekommt<br />

man also auch<br />

guten rat zum thema<br />

Grabpflege und -bepflanzung.<br />

Viele friedhofsgärtner<br />

wissen, dass Angehörige<br />

das Grab gerne selber<br />

pflegen und trotzdem<br />

an der einen oder<br />

www.trauerhilfe-denk.de<br />

www.trauervorsorge.de<br />

Tag & Nacht für Sie erreichbar<br />

089 /6201050<br />

GUT (2,5)<br />

Im Test:<br />

13 Bestatter<br />

Ausgabe<br />

11/2008<br />

SICHERHEIT<br />

DURCH VORSORGE<br />

Im eigenen Interesse und dem Ihrer<br />

Anhörigen hilft eine Bestattungsvorsorge,<br />

die letzten Dinge zu regeln.<br />

• Art und Umfang der Bestattung regeln<br />

• finanzielle und seelische Entlastung<br />

Ihrer Angehörigen<br />

BESTATTUNGEN &ÜBERFÜHRUNGEN &VORSORGE<br />

5<br />

belien. Ihre wunderschönen<br />

blauen Blüten können Sonne,<br />

aber auch einen halbschattigen<br />

Platz vertragen.<br />

Die Auswahl an geeigneten<br />

Sommerblühern ist groß;<br />

Fuchsien, das Wandelröschen<br />

oder Studentenblumen<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

thomas multhaup<br />

anderen stelle unterstützung<br />

benötigen. so<br />

bieten viele friedhofsgärtner<br />

an, dass sie den<br />

sommerlichen Gießservice<br />

oder das Gießen<br />

während eines geplanten<br />

urlaubs übernehmen.<br />

Aber auch das einmalige<br />

zurechtschneiden<br />

von zu üppig gewordenem<br />

Grün auf dem<br />

Grab gehört selbstverständlich<br />

zu den leistungen<br />

eines modernen<br />

friedhofsgärtners. tm


6<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Es ist nicht überraschend, dass<br />

erufe, die mit Sterben, Trauer<br />

nd ihrer Verarbeitung zu tun<br />

aben, teilweise zu den ältesten<br />

ekannten Berufszweigen gehöen.<br />

Die sogenannte Totensorge<br />

st, lange bevor sie juristisch berachtet<br />

und geregelt wurde, ein<br />

usdruck von Kultur, menschliher<br />

Verbundenheit und oft auch<br />

er von religiöser Vorstellung<br />

nd Hoffnung. So, wie das für<br />

en Friedhofsgärtner gilt, ist es<br />

uch beim Steinmetz und Steinildhauer.<br />

Die ältesten<br />

Grabsteine<br />

Natürlich war es nicht allein<br />

ie Anfertigung von Grabmalen,<br />

ie dieses Handwerk begründet<br />

at. Da die Menschen sich zum<br />

chutz Häuser bauen wollten,<br />

rauchte es jemanden, der die<br />

teine in Form brachte. Damit<br />

ilt als dieser Beruf als einer der<br />

ltesten überhaupt. Doch finden<br />

ich eindeutige Belege dafür, dass<br />

s in Europa schon in der Jungteinzeit,<br />

also vor etwa 8000 Jahen,<br />

eine Art Grabstein gab. In<br />

ngland, Frankreich und<br />

Grabmal als Andenken:<br />

Fantasie und Kreativität sind gefragt<br />

Familientradition seit über 55Jahren<br />

Wir sehen unsere Aufgabe als Bestatter und Trauerbegleiterdarin,den<br />

VerstorbeneninWürde und Respekt zur letzten<br />

Ruhe zu begleiten, Ihnen als Trauernde die nötigen<br />

Behördengänge abzunehmen, für den reibungslosen Ablauf<br />

der Bestattung zu sorgen, unsere Arbeit ganz nach<br />

Ihren Wünschen auszurichten undmit unserer langjährigen<br />

Erfahrung einfühlsam und zuverlässig für Sie da zu sein.<br />

82319 Starnberg -Hanfelder Str. 53<br />

Tel.: 08151/36140<br />

82131 Gauting –Bahnhofstr. 17<br />

Tel.: 089/8502178<br />

82327 Tutzing -Greinwaldstr. 13<br />

Tel.: 08158/6342<br />

86911 Dießen a. A. -Johannisstr. 21<br />

Tel.: 08807/6700<br />

82362 Weilheim -Bahnhofallee 2a<br />

Tel.: 08 81 /9270027<br />

82515 Wolfratshausen -SauerlacherStr.62<br />

Tel.: 08171/21180<br />

www.bestattungenzirngibl.de<br />

nachricht@bestattungenzirngibl.de<br />

Deutschland findet man die<br />

Menhire. Das ist ein aufrecht<br />

stehender unbehauener hoher<br />

Stein von kultischer Bedeutung,<br />

der in dieser Zeit<br />

auch auf oder neben Gräbern<br />

errichtet wurde. Die weltbekanntesten<br />

Grabmäler sind<br />

natürlich die Pyramiden, die<br />

sich die ägyptischen Herrscher<br />

seit etwa 2800 vor Christus<br />

errichten ließen.<br />

Kirchen als<br />

Grabstätten<br />

Wer alte und besondere<br />

Kirchen wie beispielsweise<br />

eine Kathedrale besucht,<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

die Wohl bekanntesten Grabmäler<br />

der Welt: die Pyramiden<br />

von Gizeh in Ägypten. foto: dpa<br />

grabmaLe fÜr Die normaLsterbLichen<br />

für das „gemeine Volk“ kamen<br />

Grabsteine erstmals im<br />

16. Jahrhundert auf, zuerst<br />

bei den Protestanten. ihre<br />

friedhöfe waren die ersten,<br />

die außerhalb des jeweiligen<br />

ortes lagen. Weil dort mehr<br />

Platz war, als auf den traditionellen<br />

„Kirchhöfen“, konnten<br />

familien- und Erbbegräbnisstätten<br />

vergeben werden.<br />

Jetzt erst entstand das, was<br />

wir heute unter dem Beruf<br />

Grabsteinmacher verstehen:<br />

Erst dann, wenn man ein<br />

wird einerseits nicht selten<br />

auf den Seitenaltären gläserne<br />

Sarkophage mit einem<br />

menschlichen Skelett<br />

darin finden. Was uns heute<br />

sehr fremd anmutet, war<br />

lange Zeit ein wichtiger Bestandteil<br />

insbesondere katholischer<br />

Frömmigkeit.<br />

Hier sind Heilige beigesetzt.<br />

Und die Menschen,<br />

die dort beteten, hofften,<br />

dass durch diese körperliche<br />

Nähe ihr Wunsch oder<br />

ihr Anliegen schneller Gehör<br />

finden würde. Gleichzeitig<br />

finden sich aber auch<br />

in eigenen Räumen wie einer<br />

Krypta oder eingelassen<br />

Grab für lange zeit als sein<br />

eigenes ansehen konnte,<br />

lohnte es sich natürlich auch,<br />

Grabsteine aufzustellen.<br />

Bei den Katholiken gab es<br />

die ersten Grabsteine im 18.<br />

Jahrhundert in größerer zahl,<br />

was mit der Begräbniskultur<br />

zu tun hatte. den katholischen<br />

Christen war es lange<br />

zeit wichtiger, möglichst nahe<br />

bei den in den verschiedenen<br />

Kirchengebäuden verehrten<br />

reliquien beigesetzt<br />

zu werden.<br />

Hier wurden entweder hohe<br />

geistliche Würdenträger<br />

oder Adelige beigesetzt.<br />

Ein Grabstein<br />

darf Zeit kosten<br />

Ein Grabmal ist aber<br />

nicht nur unter Umständen<br />

teuer, sondern es ist vor allen<br />

Dingen kostbar. Warum?<br />

Das Grabmal kann<br />

und soll etwas über die Beziehung<br />

zum Verstorbenen<br />

aussagen, es ist Teil der Liebe<br />

über den Tod hinaus.<br />

in den Boden Grabstätten. Fortsetzung Seite 7<br />

die Konsequenz war auch,<br />

dass die Kirchhöfe sehr<br />

schnell voll waren und die<br />

Gräber immer wieder neu<br />

belegt wurden.<br />

deshalb rechnete sich auch<br />

die Anschaffung eines Grabsteines<br />

nicht, wurde doch<br />

die Grabstelle schon nach<br />

wenigen Jahren neu belegt.<br />

die frage nach den Kosten<br />

ist also auch im Hinblick auf<br />

den Grabstein eine historische,<br />

gleichzeitig aber auch<br />

eine aktuelle. tm


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Fortsetzung von Seite 6<br />

Möchten Angehörige auf einem neu<br />

erworbenen Grab einen Grabstein setzen,<br />

muss manches beachtet werden.<br />

Zum Beispiel: Nicht auf jedem Grabfeld,<br />

das gilt zumindest für <strong>München</strong><br />

und andere große Städte, in denen die<br />

Friedhöfe auch Parkcharakter haben,<br />

darf jedes Material und jeder Form für<br />

den Grabstein oder das Grabzeichen<br />

verwendet werden.<br />

Oder: Bei einem Grabmal, das nach<br />

einer Erdbestattung errichtet werden<br />

soll, muss sich das Grab erst gesenkt<br />

haben und anschließend aufgefüllt<br />

worden sein, bevor man an die Errichtung<br />

des Grabsteines gehen kann.<br />

Trauerexperten raten aus diesem<br />

Grund, mindestens ein Jahr nach dem<br />

Sterben vergehen zu lassen und erst<br />

dann das Grab in der endgültigen Form<br />

zu gestalten. Trauer und die Gefühle für<br />

den Verstorbenen verändern sich möglicherweiseimLaufeinesJahres.Daein<br />

Grabstein ja fast etwas für die Ewigkeit<br />

ist, sollte er nicht nur Ausdruck von<br />

einem Moment der Trauer sein.<br />

Ideen sammeln,<br />

Rat einholen<br />

Das Grabmal ist kein Gebrauchsgegenstand,<br />

sondern es erfordert Überlegung,<br />

Phantasie und Kreativität. Wenn<br />

es um seine Gestaltung geht, ist das<br />

Gespräch darüber mit anderen Menschen<br />

hilfreich. Es können Verwandte<br />

sein, Angehörige, Freunde. Es ist das<br />

letzte Geschenk, das der Hinterbliebene<br />

dem Toten machen kann. Für ein<br />

solches Gespräch, in dem gedanklich<br />

das Grabmal entwickelt wird, stehen<br />

auch Bildhauer, Friedhofsverwalter<br />

und in manchen Städten und Gemeinden<br />

auch Grabmalberater zur Verfügung.<br />

Auf deren Erfahrung und fachliche<br />

Kompetenz sollte man nicht verzichten.<br />

Ein in dieser Weise verantwortetes<br />

und gestaltetes Grabmal wird das eigene<br />

Leben bereichern, eine bleibende<br />

Verbindung zum Verstorbenen schaf-<br />

fen und seine Spuren auch bei anderen<br />

Menschen hinterlassen. Wer mit Muße<br />

über einen Friedhof geht, kann solche<br />

gereiften Grabsteine und Denkmale<br />

leicht erkennen: Sie sind einfach besonders,<br />

ohne dass sei zwangsläufig<br />

größer und aufwändiger sein müssten.<br />

Das Material<br />

Für einen Grabstein wird, das sagt<br />

schon der Name, meist ein Naturstein<br />

als Material empfohlen. Dafür<br />

sprechen seine hohe Qualität, seine<br />

Einmaligkeit und die lange Erhaltungsdauer<br />

des Steins. Patina und<br />

Verwitterung, die einen Naturstein<br />

im Lauf der Jahre und Jahrzehnte verändern,<br />

nehmen dem Stein im Lauf<br />

der Jahre meistens nichts, sondern<br />

veredeln ihn manchmal noch, lassen<br />

ihn gewissermaßen zeitlos werden.<br />

Natürlich eignen sich auch Holz und<br />

Metall als Rohstoff für ein Grabzeichen.<br />

thomas multhaup<br />

Bei den Grabsteinausstellungen<br />

der steinmetze können sich Betroffene<br />

mit den verschiedenen<br />

möglichkeiten vertraut machen.<br />

foto: fotolia/Klaus Eppele<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

7<br />

mit Grabsteinen wird oftmals leider<br />

ein ganz schmutziges Geschäft betrieben,<br />

da viele steine unter mitwirken<br />

von Kindern produziert werden.<br />

foto: dpa<br />

grabsteine unD<br />

KinDerarbeit<br />

215 millionen Kinder verrichten Kinderarbeit.<br />

noch immer gibt es Kinder,<br />

die in steinbrüchen arbeiten und so<br />

für billige rohware auch für Grabsteine<br />

sorgen. der Versuch, den Verkauf<br />

bzw. das Aufstellen von solchen<br />

steinen zu verbieten, ist juristisch<br />

nicht gelungen.<br />

trotzdem bleibt es mehr als anerkennenswert,<br />

dass es die stadtverwaltung<br />

münchen war, die als erste genau<br />

dieses Verbot versucht hat. Aktuell<br />

gibt es einen Vorstoß der landesregierung<br />

von Baden-Württemberg.<br />

dazu sagt der Vorsitzende der<br />

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />

(GEW) , ulrich thöne: „die Bildungsgewerkschaft<br />

begrüßt, dass die<br />

landesregierung einen wegweisenden<br />

Gesetzesentwurf in den landtag<br />

eingebracht: dieser soll den Kommunen<br />

ermöglichen, Grabsteine, die mit<br />

Hilfe von Kinderarbeit hergestellt<br />

werden, auf den friedhöfen zu verbieten.Wenn<br />

die Abnehmer Händler<br />

und Produzenten unter druck setzen,<br />

lässt sich die menschenverachtende<br />

Praxis, Kinder zur Arbeit in steinbrüchen<br />

zu zwingen, verändern. “<br />

Bis zur umsetzung einer solchen Verordnung<br />

in Bayern scheint noch ein<br />

stück zeit zu vergehen, leider. solange<br />

liegt nun wieder ein ganzes stück<br />

mehr Verantwortung beim Käufer<br />

von Grabsteinen. Vor dem Kauf sollte<br />

er sich im fachbetrieb die Herkunft<br />

der steine nennen und garantieren<br />

lassen, dass sie keinesfalls von Kindern<br />

gebrochen und bearbeitet worden<br />

sind. tm


8<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Musik berührt die Menschen.<br />

eder Mensch hat ein oder mehere<br />

Lieder, die ihn tief berühren.<br />

rinnerungen an ein schönes Erebnis<br />

werden wach. Lieblingslieer<br />

eben. „Rauf und runter wurde<br />

as Lied gespielt“, „da hat die<br />

utti immer mitgepfiffen“, „das<br />

arunsereErkennungsmelodie“;<br />

Ein musikalischer Abschied<br />

Wenn Menschen<br />

Menschen brauchen.<br />

85567 Grafing<br />

Marktplatz 29 08092/23 27 70<br />

85586 Poing<br />

Hauptstr. 14 08121/2 57 50 30<br />

85591 Vaterstetten<br />

Wendelsteinstr. 1 08106/3 03 50 10<br />

85604 Zorneding<br />

Birkenhof 17 08106/3 79 72 70<br />

wenn bei einem Trauergespräch<br />

mit dem Bestatter oder demjenigen,<br />

der die Trauerfeier leitet, solche<br />

Worte fallen, dann sollte man<br />

unbedingt einhalten.<br />

„Passt so ein Lieblingslied<br />

auch in eine Trauerfeier?“, wird<br />

man dann vielleicht gefragt. Aber<br />

ja. Solche Lieder sind viel persön-<br />

Innungs-Fachbetrieb<br />

Steinmetzmeister<br />

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licher, viel stimmiger, als das<br />

Standardrepertoire, das an<br />

vielen Friedhöfen so oft zu<br />

hören ist. Bei jedem Bestatter<br />

gibt es Listen und bei jedem<br />

Friedhof entsprechende CDs<br />

mit gängigen Musikstücken.<br />

Viele wählen einfach aus<br />

einer solchen Liste aus, weil<br />

sie nicht wissen, dass selbstverständlich<br />

auch eigene Musikwünsche<br />

umgesetzt werden<br />

können. Nichts gegen<br />

„Time to say Goodbye“ und<br />

„My way“, auch nichts gegen<br />

„Ave Maria“ von welchem<br />

Komponisten auch immer,<br />

aber warum nicht ein Lied,<br />

das wirklich das Lied des Verstorbenen<br />

war?<br />

Eigene Wünsche<br />

aufschreiben<br />

Im akuten Trauerfall haben<br />

erfahrungsgemäß nur wenige<br />

Angehörige genügend Kraft<br />

und Muße dafür, sich um eine<br />

persönliche Trauermusik zu<br />

kümmern. Verständlich. Wer<br />

sich aber zu Lebzeiten mit der<br />

Bestattungen<br />

Imhoff<br />

An 365 Tagen rund um die<br />

Uhr für Sie dienstbereit!<br />

www.bestattungen-imhoff.de<br />

Die Erinnerung ist das einzige Paradies,<br />

aus dem wir nicht vertrieben werden können.<br />

(Jean Paul)<br />

Gestaltung seiner eigenen<br />

Trauerfeier befasst, der sollte<br />

das Thema Musik in seine<br />

Überlegungen mit einbeziehen<br />

und seine Wünsche<br />

schriftlichfesthalten.Einealte<br />

Dame, eine große Verehrerin<br />

von Jopie Heesters, legte fest,<br />

dass am Ende ihrer Trauerfeier<br />

„Ich tanze mit Dir in den<br />

Himmel hinein“ gespielt werden<br />

sollte. Wunderschön und<br />

für sie perfekt.<br />

Natürlich waren da auch<br />

Zweifel da, ob so eine Musik<br />

auch wirklich passend wäre<br />

und nicht vielleicht mancher<br />

Trauergast pikiert sein könnte.<br />

Das war dann überhaupt<br />

niemand, vielmehr fanden einige<br />

nahezu gleichaltrige Damen,<br />

dass die Feier für Ihre<br />

Freundin nicht besser hätte<br />

schließen können.<br />

Beim Gottesdienst<br />

in der Kirche<br />

Wird für den Verstorbenen<br />

in der Kirche ein Gottesdienst<br />

abgehalten, gehört meist auch<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

beLiebteste<br />

LieDer<br />

Wer eine ausgefallene<br />

und persönliche<br />

musikauswahl<br />

nicht möchte, trotzdem<br />

aber wissen<br />

will, welche musik<br />

bei trauerfeiern<br />

häufig gespielt<br />

wird, für den gibt es<br />

auf www.gute-trauer.de<br />

eine möglichkeit.<br />

die Gute-trauer-Homepage<br />

wird<br />

von Aeternitas e.V.,<br />

der VerbraucherinitiativeBestattungskultur,<br />

betrieben.<br />

in einer Art musikbox<br />

sind dort 81<br />

lieder aufrufbar, die<br />

häufig bei Beerdigungen<br />

gespielt<br />

werden. die Vorschlagsliste<br />

erhebt<br />

keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit und<br />

kann interaktiv<br />

auch selbst um eigene<br />

neue Vorschläge<br />

erweitert werden.<br />

tm<br />

hier Musik dazu. Natürlich<br />

sinddasehergeistlicheLieder,<br />

die im Normalfall der Pfarrer<br />

oder der Organist aussuchen.<br />

Wer den Wunsch hat, dass ein<br />

bestimmtes Kirchenlied gesungen<br />

wird, sollte aber auf<br />

jeden Fall darum bitten.<br />

Ohne Musik –<br />

eine Alternative?<br />

Eine Trauerfeier ganz ohne<br />

Musik? Das ist wohl nur<br />

ganz selten die richtige Entscheidung.<br />

Ist der Verstorbene<br />

jemand gewesen, der Musik<br />

gar nicht gemocht hat,<br />

dann sollte Musik wohl nicht<br />

Hauptbestandteil seiner<br />

Trauerfeier sein. Aber vielleicht<br />

hilft Musik ja seinen<br />

Angehörigen?<br />

Ganz pragmatisch sollte<br />

der Verzicht auf Musik wohl<br />

nur dann erwogen werden,<br />

wenn die musikalischen oder<br />

technischen Möglichkeiten in<br />

der Trauerhalle eine schöne<br />

Akustik unmöglich machen.<br />

thomas multhaup<br />

Michael-Irl-Straße 2•85659 Forstern<br />

Tel. 08124/88 40 •Mobil-Tel. 01 71/3 69 55 19


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Traueranzeigen: Der erste Blick in die Zeitung<br />

Nur wenige werden es ofen<br />

zugeben: Nicht selten<br />

ird die Zeitung von hinten<br />

ach vorne gelesen. Dann<br />

eiß man nicht nur, was sich<br />

m regionalen Sport getan<br />

at, sondern hat auch die<br />

raueranzeigen gelesen. Wer<br />

n einer Kleinstadt oder eier<br />

überschaubaren Geeinde<br />

lebt, ist zwar nicht<br />

uf eine solche Information<br />

ngewiesen, aber sie ist von<br />

nteresse. Keinesfalls nur,<br />

eil man neugierig ist.<br />

chnell gibt es eine Begegung,<br />

in der es gut zu wissen<br />

st, wenn es in einer Familie<br />

m Ort einen Trauerfall geeben<br />

hat.<br />

Regelmäßige Zeitungsleer<br />

wissen, wie sehr sich die<br />

estaltung einer Traueraneige<br />

verändert hat. Viele<br />

ind viel persönlicher als früer.<br />

Und auch wenn das etas<br />

fremd klingt: Das ist gut<br />

nd schön und richtig so.<br />

Da Traueranzeigen in den<br />

eisten Fällen über den Betatter<br />

an die Zeitung weiteregeben<br />

werden, ist es hilfeich,<br />

sich vor dem Gespräch<br />

it dem Bestatter, einige Geanken<br />

über die Gestaltung<br />

u machen. Folgende Fragen<br />

önnen Angehörigen dabei<br />

elfen?<br />

Größe und<br />

Erscheinungsort<br />

Wie groß soll die Anzeige<br />

sein?<br />

Neben dem preislichen<br />

spekt ist zu beachten, welhe<br />

Größe man selber als<br />

ngemessen, welche als zu<br />

lein, aber auch als zu groß<br />

mpfunden wird.<br />

Wo soll die Anzeige erscheinen?<br />

Im ganzen Verbreitungsebiet<br />

einer Zeitung oder<br />

ur in einer oder mehreren<br />

egionen?<br />

Was sollte in der<br />

Anzeige stehen?<br />

Welche Daten sind wichtig?<br />

Zunächst einmal der Nae<br />

des Verstorbenen, meist<br />

uch sein Geburts- und sein<br />

terbedatum.<br />

Wer steht als Trauernder<br />

Hilfe im durch<br />

Trauerfall<br />

die traueranzeige informiert<br />

unter anderem über<br />

datum und ort der Bestattung.<br />

foto: dpa<br />

erscheinungsDatum<br />

das datum, an dem<br />

eine traueranzeige erscheinen<br />

soll, hängt<br />

nicht unerheblich mit<br />

der Bestattungsart<br />

zusammen. Wird der<br />

Verstorbene mit einer<br />

Erdbestattung verabschiedet<br />

oder gibt es<br />

vor der Einäscherung<br />

eine trauerfeier, finden<br />

diese meist wenige<br />

tage nach dem tod<br />

statt.<br />

dann wird die traueranzeige<br />

sicher zeitnah,<br />

also ein oder<br />

zwei tage nach dem<br />

Versterben, in der zeitung<br />

erscheinen müssen.<br />

ist die eigentliche<br />

trauerfeier eine<br />

sogenannte urnentrauerfeier,<br />

wird die<br />

traueranzeige wohl<br />

eher einige tage vor<br />

dem bestimmten Beisetzungsterminerscheinen.<br />

dann, wenn<br />

die Kremierung bereits<br />

stattgefunden<br />

hat und die urne sich<br />

bereits auf dem Weg<br />

zum friedhof, in dem<br />

sie beigesetzt werden<br />

soll, befindet. tm<br />

Bestattungen K. Liegl<br />

Tagund Nacht,Sonn- u. Feiertagdienstbereit<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

am Ende der Anzeige?<br />

Dorfen,080 81/9 55 35 01, Bahnhofstr. 4<br />

Schwindegg/Buchbach, 08082/94 71 82 Kothbach 4<br />

Mühldorf, 086 31/76 03, Krankenhausstr. 2a<br />

9<br />

Partner oder Partnerin sind<br />

selbstverständlich, meist auch die<br />

Kinder mit Ihren Partnern und,<br />

falls es welche gibt, die Enkel. Alles,<br />

was darüber hinausgeht, sollte<br />

gut überlegt werden. Wie so häufig<br />

gilt auch hier: je mehr Namen aufgeführt<br />

werden, desto eher vergisst<br />

man einen. Dann ist zumindest<br />

Verärgerung programmiert.<br />

■ Welchen Spruch wählt man?<br />

Welches Symbol stimmt?<br />

Wer hier klare Vorstellungen hat,<br />

sollte dies bereits zu Lebezeiten<br />

festhalten. Das hilft im Trauerfall<br />

sehr. Sonst wird leicht mal ein Satz<br />

ausgewählt, der gar nicht so gut<br />

zum Verstorbenen passt.<br />

■ Anzeige mit oder ohne Foto?<br />

Falls ja, muss ein gutes und weiter<br />

zu verarbeitendes Foto ausgewählt<br />

werden. Meist kann ein Foto<br />

durch den Bestatter auch noch etwas<br />

aufgearbeitet werden, wenn<br />

beispielsweise eine zweite Person<br />

mit auf dem Lieblingsfoto sein sollte.<br />

■ Tag und Ort der Trauerfeier<br />

Das ist eine wesentliche Information,<br />

die eine Traueranzeige in der<br />

Zeitung enthalten sollte. Manchmal<br />

ist ein Friedhof für auswärtige Gäste<br />

nicht eindeutig zuzuordnen: So beispielsweise<br />

beim Ostfriedhof in<br />

<strong>München</strong>, der eine Trauerhalle im<br />

sogenannten Erdteil und eine im<br />

Krematorium hat. Dann ist eine eindeutige<br />

Angabe mit Adresse sehr<br />

wichtig, sonst landen die Trauergäste<br />

eventuell im falschen Teil und bei der<br />

falschen Trauerfeier.thomas multhaup<br />

musterbuch fÜr traueranZeigen<br />

die zeitungsmitarbeiter stehen mit<br />

rat und tat zur seite. foto: dpa<br />

Es gibt ein vom münchner merkur,<br />

seinen Heimatzeitungen<br />

und der schwesterzeitung tz herausgegebenes<br />

musterbuch, in<br />

dem Angehörige die vielfältigen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten einsehen<br />

können. dies kann man<br />

in den jeweiligen Geschäftsstellen<br />

einsehen, liegt aber auch<br />

bei vielen Bestattern in der region<br />

vor.<br />

im Großraum münchen werden<br />

Angehörige darüber hinaus unter<br />

telefon 0 89 / 53 06 - 3 11 oder<br />

familienanzeigen@merkur-online.de<br />

von montag bis freitag,<br />

aber auch sonntags beraten. tm


10<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

„Der hat sich ja schnell wieer<br />

getröstet!“, das ist der Oriinalton<br />

eines Witwers, der<br />

twa ein Jahr nach dem Tod<br />

ine neue Partnerin gefunden<br />

at und mit dieser zusammenebt.<br />

Andererseits kennen Anehörige<br />

aber auch den Satz:<br />

Jetzt ist das doch schon fast<br />

in Jahr her, da muss doch nieand<br />

mehr schwarz tragen.<br />

nd lachen darf man doch<br />

ohl auch wieder.“<br />

Eigentlich, so scheint es,<br />

önnen es Trauernde nur<br />

alsch machen mit ihrer Traur.<br />

Dahinter steckt allerdings<br />

ine letztlich unhaltbare Verutung:<br />

Es gibt Kriterien, an<br />

enen man richtige oder falche<br />

Trauer festmachen und<br />

ewerten kann. Neueste wisenschaftliche<br />

Forschungen<br />

elegen allerdings, dass diese<br />

nnahme so schlichtweg nicht<br />

altbar ist?<br />

Trauerphasenmodelle<br />

nicht haltbar<br />

Trauernde fragen sich nicht<br />

elten: Wann ist das vorbei?<br />

n welchem Punkt des Trauerrozesses<br />

stehe ich denn? Bin<br />

ch schon in Phase drei oder<br />

ier angekommen? Die Hoffung,<br />

dass man richtig trauert,<br />

ber auch die Hoffnung, dass<br />

as Leben irgendwann auch<br />

ieder schön, zumindest aber<br />

ebenswert ist, bewegt sehr viee<br />

Trauernde.<br />

So wurden in der inzwischen<br />

nüberschaubaren Trauerliteatur<br />

oft von Vergleichbarkeien<br />

auf eine feste Regel gechlossen:<br />

Wenn beispielsweie<br />

viele Trauernde Momente<br />

aben, in denen sie den Tod<br />

icht wahrhaben wollen, dann<br />

uss das allgemeingültig richig<br />

sein.<br />

Zum Problem kann das dann<br />

erden, wenn nun jemand diee<br />

vermeintliche Phase nicht<br />

urchlebt und sich fragt: Trauee<br />

ich normal? Holt mich diese<br />

hase irgendwann später noch<br />

Sie nehmen Abschied,<br />

alles anderemachenwir<br />

• Bestattungen<br />

• Vorsorge<br />

Wir beraten Sie kompetent, umfassend<br />

und individuell.<br />

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erreichbar<br />

Damenstiftstr. 7l80331 <strong>München</strong><br />

=> S-Bhf Karlsplatz (Stachus)<br />

Telefon 235 06 70<br />

Gibt es falsche und richtige Trauer?<br />

ein? Verunsicherung, die<br />

weitreichende Folgen haben<br />

kann, entsteht. Auch wenn<br />

viele Menschen ähnliche<br />

Trauerabläufe haben, es gibt,<br />

Stand heute, kein wissenschaftlich<br />

nachweis- und<br />

haltbares Trauerphasenmodell.<br />

irrtÜmer Der trauer<br />

■ trauernde können nicht lachen,<br />

sind verschlossen gegenüber positiven<br />

emotionen.<br />

nicht wenige trauernde erschrecken<br />

beinahe, wenn sie feststellen, dass sie,<br />

manchmal sogar sehr schnell, lachen<br />

und positive Emotionen empfinden<br />

können. das ist nicht nur nicht verwerflich,<br />

sondern kann sich sogar sehr<br />

positiv auf den trauerverlauf auswirken.<br />

■ trauer ist erst dann beendet,<br />

wenn die bindung zum Verstorbenen<br />

aufgelöst ist.<br />

Viele trauernde finden gut in ihr leben<br />

zurück, manchmal sogar mit einem neuen<br />

lebensbegleiter an der seite und fühlen<br />

sich dennoch dem Verstorbenen weiterhin<br />

verbunden und nahe. dass das mal<br />

Trauer passt in<br />

kein Schema<br />

Der Wunsch nach Sicherheit,<br />

nach Vergleichbarkeit<br />

und Verstehbarkeit hat dazu<br />

geführt, dass Regel- und Phasenverständnisse<br />

ein bestimm-<br />

tesBildvonrichtigerunddamit<br />

auch von falscher Trauer entworfen<br />

und geprägt haben.<br />

Trauer ist offenbar viel persönlicher,<br />

die Strategien, sie zu<br />

bewältigen, vielfältiger, als bisher<br />

angenommen. Doch es<br />

werden durch die Trauerforschung<br />

ja nicht nur Modelle als<br />

intensiver und mal weniger intensiv ist,<br />

ist vollkommen normal.<br />

■ trauerarbeit muss geleistet werden.<br />

der von siegmund freud erstmals verwendetet<br />

Begriff meint, dass eine intensive Beschäftigung<br />

mit dem Verlust notwendig ist,<br />

damit die trauer auf dauer nicht krank<br />

macht. forschungen bestätigen das nicht.<br />

Auch menschen, die sich mit dem Verlust<br />

nicht so intensiv befassen, können gut<br />

trauern, ohne seelische rückstände zu behalten.<br />

offensichtlich scheint es ratsam,<br />

verschiedene Bewältigungsstrategien zu<br />

kombinieren: mal den trüben Gedanken<br />

nachhängen, ein anderes mal aber auch<br />

bewusst Ablenkung suchen.<br />

■ Die trauerzeit dauert ein bis zwei<br />

Jahre.<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

die form der trauer und des<br />

Abschiednehmens läuft bei<br />

den verschiedenen menschen<br />

ganz unterschiedlich. foto: dpa<br />

Irrwegeidentifiziert.DieStudien<br />

zu sozial nicht anerkannter<br />

Trauer oder zu komplizierter<br />

Trauer belegen das. Ihre Ergebnisse<br />

machen es leichter, Menschen,<br />

die in der Gefahr stehen,<br />

dass ihre Trauer sie tatsächlich<br />

krank macht, dann<br />

auch helfen zu können. tm<br />

Es wäre sicher falsch, zu behaupten,<br />

dass daran gar nichts stimmen würde.<br />

doch oft spricht schon die eigene Erfahrung<br />

dagegen. Gerade an bestimmten<br />

tagen ist die Erinnerung an den Verstorbenen<br />

auf einmal wieder da und das<br />

schmerzhaft: Geburtstag, todestag oder<br />

an familienfesten. insofern hört trauer<br />

eigentlich nie auf, wird aber nach und<br />

nach seltener. Es hat etwas von einem<br />

verblassenden licht. Auch wenn es<br />

schwächer wird, geht es nicht aus, zumindest<br />

nicht ganz. tm


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Todesfall in der Familie:<br />

Was als Erstes zu tun ist<br />

Wenn ein Mensch stirbt,<br />

dann sollte Zeit für Trauer<br />

sein können. Doch es gibt<br />

eine Vielzahl von Dingen<br />

zu veranlassen und zu entscheiden.<br />

Die nachstehende<br />

Liste bietet Hilfestellungen<br />

an, um im Todesfall alle<br />

notwendigen Schritte unternehmen<br />

zu können, damit<br />

eine persönliche, angemessene<br />

und der Trauer<br />

Raum gebende Bestattung<br />

möglich wird.<br />

Hat der Verstorbene zu<br />

Lebzeiten Vorsorge getroffen<br />

oder Wünsche hinsichtlich<br />

der Bestattung hinterlassen,<br />

so sollte sein diesbezüglicher<br />

„Letzter Wille“<br />

nach Möglichkeit eins zu<br />

eins respektiert und umgesetzt<br />

werden. Gibt es keine<br />

Vorsorgebestimmungen, so<br />

haben die nächsten Angehörigen<br />

eines Verstorbenen<br />

das Recht und die Pflicht,<br />

die Bestattung zu organisieren.<br />

Dann entscheiden sie<br />

über Art und Umfang der<br />

Bestattung. Sind keine Angehörigen<br />

zu ermitteln,<br />

ordnet das Sozialamt in der<br />

wichtiger hinweis<br />

Punkte, die mit einem ✔ gekennzeichnet<br />

sind, müssen von Gesetzes wegen unbedingt<br />

beachtet werden.die anderen Punk-<br />

Die ersten und<br />

wichtigsten schritte<br />

✔ Ein Arzt muss den Verstorbenen<br />

untersuchen und offiziell<br />

dentod feststellen. Er stellt den<br />

totenschein als wichtiges dokument<br />

aus. sollte die todesursachenichteindeutigfestzustellen<br />

sein, ist der Arzt verpflichtet,<br />

weitere untersuchungen zu veranlassen,<br />

was häufig die Hinzuziehung<br />

der Polizei und eine<br />

gerichtsmedizinische untersuchung<br />

bedeutet.<br />

für viele trauernde ist das eine<br />

furchtbare situation: Ein geliebter<br />

mensch ist beispielsweise<br />

bei einem häuslichen unfall verstorben.<br />

man ist entsetzt und<br />

geschockt.und dann ordnet der<br />

Arzt noch eine weitere untersuchung<br />

des Verstorbenen an!<br />

doch kein Arzt tut dies, weil er<br />

jemandem damit etwas unterstellen<br />

möchte. das Gesetz verpflichtet<br />

ihn dazu.<br />

Grundsätzlich gilt: die Benachrichtigung<br />

eines Arztes<br />

Regel eine kostengünstige<br />

Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung<br />

an.<br />

Die Planung einer Bestattung<br />

umfasst viele verschiedene<br />

Einzelpunkte. Gerade<br />

im Schock der ersten Tage<br />

fällt die Organisation dieser<br />

Dinge besonders schwer.<br />

11<br />

Hier kompetent, unaufdringlich<br />

und entlastend an der<br />

Seite der Trauernden zu sein<br />

und zu helfen, gehört zu den<br />

Kernaufgaben eines qualifizierten<br />

Bestatters und aller an<br />

der Abwicklung des Sterbefalles<br />

beteiligten Dienst-leister.<br />

thomas multhaup<br />

der tod eines geliebten menschen sorgt in der regel zunächst für<br />

eine große innere leere und Einsamkeit. trotzdem müssen die Angehörigen<br />

auch ihre Kräfte mobilisieren, um dem Verstorbenen einen<br />

würdigen Abschied organisieren zu können. foto: fotolia/Beta-Artworks<br />

Ein Arzt muss dEn tod fEststEllEn<br />

sollte immer der erste schritt<br />

sein. stirbt ein mensch daheim,<br />

dürfen die Angehörigen<br />

nicht länger als vier<br />

stunden warten, bis sie den<br />

Arzt informieren.<br />

tritt der tod im Krankenhaus<br />

oder einer Pflegeeinrichtung<br />

ein, die von Ärzten betreut<br />

wird, erfolgt die Benachrichti-<br />

te verstehen sich als Hinweis oder Anregung,<br />

woran man denken sollte und was<br />

möglich ist.<br />

der benachrichtigte Arzt muss den tod offiziell feststellen und<br />

den totenschein ausstellen. foto: dpa<br />

gung des Arztes im regelfall<br />

durch diese Einrichtung.<br />

■ Benachrichtigung enger<br />

Verwandter, um weitere<br />

schritte zu besprechen.<br />

■ nachforschungen, ob der<br />

Verstorbene zu lebzeiten<br />

seinen Willen hinsichtlich<br />

seiner Bestattung hinterlassen<br />

hat. tm<br />

Familienbetrieb in 2. Generation<br />

Überführung imIn- und Ausland<br />

Erledigung aller anfallenden<br />

Besorgungen im Todesfall<br />

Sterbevorsorge<br />

Särge und Sterbewäsche<br />

82481 Mittenwald, Goethestr. 55a ·Tel. 08823/8380<br />

Ernst Leonhard Kugler<br />

<strong>Freie</strong>r Redner –Katechet<br />

An der Mühle 3<br />

85354 Freising<br />

Telefon: 08161 –92173<br />

Internet: www.ernstkugler.de<br />

Konfessionsfreie christliche Bestattungen<br />

Ob Sie sich für eine Grabrede im kleinen Kreis oder<br />

eine öffentliche Trauerfeier entscheiden, ich helfe Ihnen dabei.<br />

Gemeinsam legen wir in einem vertraulichen Gespräch die Eckpunkte dafür fest.<br />

Hilfe im Trauerfall<br />

Telefon<br />

(0 88 21)<br />

25 47<br />

Zoeppritzstraße 10<br />

82467 Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

Anzeige<br />

Verantwortung und<br />

Vertrauen gehören fürmich<br />

unmittelbar zusammen.<br />

Auf ein Wort…<br />

Bereitsim18. Jahrhundert<br />

schrieb Matthias Claudius,<br />

Poet und Journalist: Die größte<br />

Ehre,die man einem Menschen<br />

antun kann, istdie,dass man zu<br />

ihm Vertrauen hat.Vertrauen,<br />

das nichtauf vertrauensvollen<br />

Umgang trifft, kann gefährlich<br />

sein. Vertrauen,das auf<br />

Verantwortung trifft, gehört<br />

zu den kostbarsten Gütern.Wir<br />

sollten uns im Klaren sein,dass<br />

verantwortlichesHandeln –<br />

sei es im privaten oder im<br />

Bestattungen oHG<br />

Erd- und Feuerbestattungen<br />

Überführungen im In- und<br />

Ausland<br />

Erledigung der Formalitäten<br />

Tag- und Nachtservice<br />

Sarglager<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Toni Hanrieder<br />

Verantwortung<br />

geschäftlichenBereich–eine<br />

Investition in dieses Gut istund<br />

beileibe kein Luxus.<br />

VerantwortungsvollesHandeln<br />

bedeutet fürmich,dem Vertrauen<br />

unserer Kunden gerecht<br />

zu werden. Es bedeutet, in all<br />

unserem Handeln die Würde des<br />

Verstorbenen zu achten. Und es<br />

bedeutet, den Hinterbliebenen<br />

gegenüberehrlicher Treuhänder<br />

des Abschiedsprozesses zu sein.<br />

Dafür stehe ich ein.<br />

WeitereInformationen: www.hanrieder.de/verantwortung<br />

Tel. Tel. 08131-376633<br />

089 -6205050<br />

www.hanrieder.de<br />

IhrPartner auf allen Friedhöfen


12<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Ihr Partner rund um den Friedhof<br />

Unser Service:<br />

Seit über 40 Jahren<br />

für Sie da.<br />

Wirhelfen und begleiten<br />

• Bestattungen • Überführungen • Vorsorge<br />

Neuhausen |Leonrodstraße 9 | 139 88 30<br />

Feldmoching |Josef-Frankl-Straße 58a | 312 00 905<br />

Informationen unter www.bestattungsdienst-friede.de<br />

sIhrer<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Von der Grabstätte bis zur Bestattungsart<br />

✔ Suche nach Grabstätte<br />

Ist ein Grab im Familienbeitz,<br />

das heißt, das Grabnutungsrecht<br />

ist für eine betimmte<br />

Zahl von Jahren erorben,<br />

dann gibt es eine<br />

rkunde, auf der neben dem<br />

aufdatum auch die Grablage<br />

ngegeben ist.<br />

Auch wenn die Grabnutungsgebühr<br />

noch für einige<br />

ahre entrichtet ist, sind häuig<br />

kommunale Gebühren für<br />

ine Verlängerung der Grabtättennutzung<br />

einzuplanen.<br />

Ein Grabneukauf sollte in<br />

uhe und nach einer Ortsbeichtigung<br />

am ausgewählten<br />

riedhof erfolgen. Wer als Anehöriger<br />

zu diesem Zeitunkt<br />

schon eine Vorstellung<br />

on einem möglichen Grabtein<br />

hat, sollte fragen, ob diee<br />

Art von Grabstein an dem<br />

ewählten Feld aufgestellt<br />

erden kann. Unter Umstänen<br />

gibt es hier sehr genaue<br />

orschriften seitens der Friedofsverwaltung.<br />

✔ Wahl des<br />

Bestattungsunternehmens<br />

Sicher sind Angehörige unmittelbar<br />

nach dem Tod eines<br />

geliebten Menschen angespannter,<br />

aufgewühlter als<br />

sonst. Deshalb haben sie das<br />

Recht, manche Frage auch<br />

zweimal zu stellen. Bestatter<br />

sind mit dieser Sondersituation<br />

vertraut. Da es um den einmaligen<br />

Abschied von einem<br />

geliebten Menschen geht, ist<br />

es für die Hinterbliebenen<br />

wichtig, sicher und mit einem<br />

guten Gefühl entscheiden zu<br />

können. Um einen würdigen<br />

Abschiedzugestalten,braucht<br />

es Beratung und Information,<br />

zu der auch zuverlässige Preisnennungen<br />

gehören.<br />

Dienstleistungen des<br />

Bestatters:<br />

■ Abholung des Leichnams<br />

Wer daheim Abschied nehmen<br />

möchte, hat dafür Zeit.<br />

Der Leichnam darf bis zu 36<br />

Stunden – in einigen Bundesländern<br />

24 Stunden – in<br />

der Wohnung bleiben, bis er<br />

in eine öffentliche Leichenhalle<br />

überführt werden<br />

muss.<br />

✔ Festlegung Bestattungsart<br />

Möglich sind inzwischen<br />

eine Reihe verschiedener Bestattungsarten.<br />

Abgesehen<br />

von der Erdbestattung setzen<br />

die meisten Bestattungsarten<br />

eine Einäscherung voraus.<br />

Die Bestattungsart sollte im<br />

Einklang mit dem Lebensstil<br />

und der persönlichen Überzeugung<br />

des Verstorbenen<br />

sein.<br />

Für folgende<br />

Bestattungsarten braucht<br />

es eine Verfügung:<br />

Einäscherung<br />

■ Verfügung zur Einäscherung<br />

oder Kremierung:<br />

Eine handschriftliche Verfügung<br />

kann so lauten: „Ich (Vorund<br />

Nachname), wünsche nach<br />

meinem Tode feuerbestattet zu<br />

werden. Ort, Datum, Unterschrift.“<br />

Diese Verfügung kann auch<br />

von den engsten Angehörigen<br />

nach Eintritt des Todes ausgestellt<br />

werden. Gegen den Willen<br />

auch nur eines dieser engsten<br />

Angehörigen darf allerdings<br />

keine Einäscherung erfolgen.<br />

Seebestattung<br />

■ Seebestattungsverfügung:<br />

Zu jeder Seebestattung ist<br />

eine schriftliche Willenserklärung<br />

erforderlich. Sie<br />

dokumentiert den Wunsch<br />

des Verstorbenen oder<br />

durch die Hinterbliebenen,<br />

auf See bestattet zu werden.<br />

Erledigung folgender<br />

Behördengänge und<br />

Terminierung:<br />

■ Absprache des Bestattungstermins<br />

mit der Friedhofsverwaltung.<br />

Haben Angehörige einen be-<br />

Bei der Wahl des Bestatters ist unter anderem<br />

entscheidend, wie sensibel der Anbieter<br />

mit dem thema trauer umgeht. foto: dpa<br />

stimmten Terminwunsch,<br />

sollten sie diesen dem Bestatter<br />

sehr schnell mitteilen.<br />

Da die Terminvergabe<br />

beispielsweise in <strong>München</strong><br />

zentral erfolgt, wird<br />

er zwar versuchen, den<br />

Wunschtermin zu erhalten,<br />

kann das aber nicht<br />

versprechen oder gar garantieren.<br />

■ Absprache über die<br />

Nutzung der Traueroder<br />

Leichenhalle<br />

■ Auswahl des Sarges/<br />

der Urne<br />

■ Ankleiden des Leichnams,Einbettunginden<br />

Sarg, Sargbeigaben<br />

(Fortsetzung auf Seite 13)<br />

Tag&Nacht<br />

dienstbereit<br />

·Grabbepflanzung<br />

·Grabpflege mit gießen<br />

·Grabvorsorge<br />

·Grabneuanlagen<br />

·Grabgestaltung bildlich an unserem Computer<br />

Alle Pflanzen und Sträucher für „Selbstpflanzer“<br />

natürlich auch zum Mitnehmen.<br />

Am Kanal 12 ·82538 Gelting ·Tel. 08171/18091


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

(Ein Verstorbener muss nicht<br />

mit einem speziellen Leichenkleid<br />

angezogen sein. Auch<br />

eigene Kleidung ist möglich<br />

und persönlicher.)<br />

■ Umfang der Bestattungsfeier.<br />

■ Absprache mit dem zuständigen<br />

Pfarramt. (Das<br />

zuständige Pfarramt sollte<br />

ebenfalls zeitnah über<br />

den Sterbefall informiert<br />

sein, damit die Terminabsprache<br />

für das Trauergespräch<br />

mit den Angehörigen<br />

und für die Bestattung<br />

so schnell wie möglich<br />

erfolgen kann.)<br />

■ Aufsetzen einer Todesanzeige.<br />

■ Vorbereitung der Trauerdrucksachen:Trauerkarten,<br />

Sterbebilder.<br />

■ Blumenschmuck für die<br />

Bestattungsfeier.<br />

■ Bestellung von Blumenschmuck,Handsträußen,<br />

Kränzen für die Bestattungsfeier<br />

und eventuell<br />

den Gottesdienst (mit<br />

dem zuständigen <strong>Seelsorge</strong>r<br />

vorher absprechen)<br />

bei einem Gärtner.<br />

■ Suche nach einem Trauerredner,<br />

wenn der Verstorbene<br />

das bestimmt<br />

hat oder keiner Religionsgemeinschaftangehört.<br />

■ Suche nach Trauermusik<br />

– Musikkapelle – Trauerfeiersänger.<br />

■ Reservierung einer Lokalität<br />

für den Leichenschmaus<br />

– Einladung<br />

von Bekannten und Verwandten.<br />

der sterbeeintrag auf dem standesamt<br />

ist die Grundlage für das<br />

Ausstellen der sterbeurkunden.<br />

foto: fotolia/Gina sanders<br />

■ Kondolenzbuch besorgen,<br />

falls gewünscht.<br />

✔ Meldung des Todesfalls<br />

beim zuständigen Standesamt<br />

und Beantragung der<br />

Sterbeurkunden<br />

Hierfür wird benötigt:<br />

■ Totenschein<br />

■ Personalausweis/Geburtsurkunde/Heiratsurkunde.<br />

Bei Geschiedenen<br />

Scheidungsvermerk oder<br />

Scheidungsurteil mit<br />

Rechtskraftvermerk.<br />

■ Sterbeurkunde des Ehegatten,<br />

falls der Verstorbene<br />

verwitwet war.<br />

Das Bestattungsunternehmen<br />

übernimmt auch diese<br />

Behördengänge.<br />

Wenn der Verstorbene keine<br />

deutschen Papiere besitzt<br />

Ist der Verstorbene ausländischer<br />

Herkunft, so müssen die<br />

Dokumente, die nicht von<br />

deutschen Behörden ausgestellt<br />

sind, in offizieller Übersetzung<br />

vorliegen.<br />

Sterbeurkunden:<br />

Wozu? Wie viele?<br />

Nach einem Sterbefall ist für<br />

die Hinterbliebenen die Sterbeurkunde<br />

das wichtigste Dokument,<br />

um Rechtsbelange<br />

und -geschäfte eines Verstorbenen<br />

fortführen oder zu Ende<br />

bringen zu können. Sie wird in<br />

Deutschland von dem Standesamt<br />

ausgestellt, in dessen<br />

Bezirk sich der Sterbefall ereignete,<br />

was nicht immer gleichbedeutend<br />

mit dem Wohnort<br />

sein muss.<br />

Grundlage für die Ausstellung<br />

einer Sterbeurkunde ist<br />

der Sterbeeintrag im Sterberegister<br />

des Standesamtes. Die<br />

Urkunde weist Geburts- und<br />

Sterbedatum (Sterbeort und<br />

-zeit) sowie den Namen des<br />

möglicherweise vorhandenen<br />

oder vorverstorbenen Ehepartners<br />

sowie das Dienstsiegel des<br />

ausstellenden Standesamtes<br />

und den Namen des beurkundenden<br />

Standesbeamten aus.<br />

Sterbeurkunden für Rentenzwecke<br />

sowie für die Sozialver-<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

sicherung werden kostenfrei<br />

ausgestellt. Sie tragen einen<br />

Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung<br />

hervorgeht. Jede<br />

weitere Sterbeurkunde kostet<br />

seit 2009 nach Maßgabe von<br />

Landesrecht zehn Euro.<br />

Da Banken und Versicherungen<br />

oft auf der Vorlage einer<br />

Sterbeurkunde im Original bestehen,<br />

sollte die Anzahl der<br />

Sterbeurkunden eher großzügig<br />

bemessen werden.<br />

Man sollte darauf achten,<br />

dass man mit der Aushändigung<br />

der Sterbeurkunden alle<br />

im Original vorgelegten Papiere<br />

und Dokumente zurückbekommt.<br />

Wenn ein Angehöriger<br />

im Ausland stirbt<br />

Stirbt ein Angehöriger im<br />

Ausland, stellt das Standesamt<br />

dort eine Sterbeurkunde aus.<br />

Mit der ausländischen Sterbeurkunde<br />

können die Angehörigen<br />

dann, falls dies beispielsweise<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Beantragung eines Erb-<br />

13<br />

die trauerfeier ist ein wichtiger Bestandteil<br />

für die Angehörigen, um Abschied<br />

nehmen zu können. foto: fotolia/ufot<br />

scheines erforderlich ist, über<br />

den örtlichen Standesbeamten in<br />

Deutschland oder die deutsche<br />

Auslandsvertretung die Ausstellung<br />

einer nachbeurkundenden<br />

deutschen Sterbeurkunde durch<br />

das Standesamt I in Berlin (Rückerstr.<br />

9, 10119 Berlin, Telefon<br />

030/90207-0) beantragen.<br />

■ Meldung des Todesfalls<br />

✔ Beim Arbeitgeber des Verstorbenen,<br />

sofern er noch berufstätig<br />

war<br />

■ Bei Bekannten und Verwandten<br />

■ Bei Vereinen, Organisationen<br />

und eventuell dem ehemaligen<br />

Arbeitgeber, falls eine Teilnahme<br />

an der Bestattungsfeier erwünscht<br />

ist.<br />

Praktischer Hinweis:<br />

Wenn ein alleinstehender<br />

Mensch verstorben ist, sollte<br />

auch an Nachstehendes gedacht<br />

werden:<br />

■ Versorgung von Haustieren.<br />

■ Wasser und Gas in der Wohnung<br />

abstellen. t. multhaup


14<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Wichtige Kündigungen nicht vergessen<br />

Auch nach der Bestattung<br />

warten noch wichtige<br />

Aufgaben auf die<br />

Hinterbliebenen.<br />

Danksagungsanzeige in der Zeitung oder<br />

Danksagungskarten<br />

Abmeldung bei Krankenkasse, Rentenkasse,<br />

Sozialamt, Versorgungsamt<br />

Falls Betriebsrenten gezahlt werden: Abmeldung<br />

beim ehemaligen Arbeitgeber<br />

Kündigung von laufenden Zahlungen wie<br />

Miete, Einzugsermächtigungen, Daueraufträgen,<br />

Bankkonten, Fernseh- und<br />

Rundfunkgebühren, Telefon, Mobiltelefon,<br />

Internet, Versicherungen, Zeitschriften<br />

sowie Vereins- und sonstigen Mitgliedsbeiträgen<br />

Antrag auf Rentenfortzahlung (¼ Jahr)<br />

beim Rententräger stellen (dafür wird<br />

eine Kopie der Sterbeurkunde benötigt)<br />

Handschriftliches oder nicht amtliches<br />

Testament, sofern vorhanden, nach Auffinden<br />

an das Nachlassgericht übergeben,<br />

dann eine ausreichende Anzahl von Erbscheinen<br />

beantragen<br />

Räumung der Wohnung<br />

Abmeldung Kfz – Abmeldung der Kfz-<br />

Steuer beim Finanzamt<br />

Benachrichtigung von Geschäftspartnern<br />

Meldung beim Finanzamt und Erstellung<br />

einer Steuererklärung<br />

Nachsendeantrag bei der Post stellen<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Bestattungskosten eines nahen Angehöigen<br />

können steuerlich geltend gemacht<br />

erden, soweit sie nicht aus dem Nachlass<br />

ezahlt werden können und nicht durch<br />

rsatzleistungen (zum Beispiel Sterbegeldersicherung<br />

oder Kapitallebensversiche-<br />

Ihr Partner imMünchner Südostenfür:<br />

–Qualifizierte Grabgestaltung<br />

–Zuverlässige Grabbetreuung<br />

–Hochwertige Floristik<br />

–Ganzjährige Eigenproduktion<br />

–anerkannte Ausbildung<br />

rung) gedeckt sind. Aufwendungen bis zu einer<br />

Höhe von 7500 Euro einschließlich Grabstein<br />

werden von den Finanzämtern als noch angemessen<br />

angesehen.<br />

Nicht abzugsfähig sind mittelbare<br />

Bestattungskosten wie beispielsweise:<br />

■ Bewirtung von Trauergästen<br />

■ Trauerkleidung<br />

■ Reisekosten<br />

thomas multhaup<br />

Schwanseestraße 57, 81549 <strong>München</strong>, Tel.:089 699 685 3<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

die Abmeldung bei der Krankenkasse<br />

ist nur eine Kündigung, an<br />

die gedacht werden muss. foto: dpa<br />

Wer sich um die Grabpflege nicht selber kümmern will, kann<br />

einen fachbetrieb damit beauftragen. foto: fotolia/nubia87<br />

Von Der PfLege<br />

bis Zum grabstein<br />

■ grabpflege<br />

natürlich pflegen viele Angehörige<br />

die Grabstätte selber.<br />

Wer das aber nicht übernehmen<br />

kann und will, kann<br />

einen Gärtner mit einer dauergrabpflege<br />

beauftragen.<br />

die anfallenden Kosten richten<br />

sich nach der Art des<br />

Grabes (beispielsweise urnen-,<br />

Einzel- oder doppelgrab),<br />

der gewünschten Bepflanzung<br />

und der Vertragslänge.<br />

■ grabeinfassung<br />

und grabstein<br />

BeiErdbestattungenwerdenin<br />

der regel Grabeinfassungen<br />

undGrabsteineamGrabangebracht.<br />

Ein steinmetz informiert<br />

darüber, welche setzzeit<br />

nach der Bestattung sinnvoll<br />

ist. Ein Grabmal sollte nach<br />

möglichkeit dem lebensstil,<br />

der lebenseinstellung und<br />

auch der religiösen Überzeugung<br />

des Verstorbenen entsprechen.<br />

Eine gute frage bei<br />

der Auswahl ist folgende:<br />

„Was würde der Verstorbene<br />

für sich selber wollen oder<br />

auswählen?“ tm


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Es gibt Entscheidungen,<br />

an denen der Fortbestand<br />

der Welt zu hängen scheint<br />

der tatsächlich hängt. Moentan<br />

scheint jeden Tag<br />

eine solche Entscheidung<br />

auf dem Tablett der Weltgechichte<br />

zu liegen: Atomanagen<br />

im Iran, Euroschulenkrise,<br />

Syrien, wo der<br />

räsident sein eigenes Volk<br />

mbringt. Furchtbar. Und<br />

s gibt Entscheidungen, an<br />

enen das Weiterleben eies<br />

Menschen hängen<br />

ann.<br />

Dazu gehört ohne jeden<br />

weifel die perönlicheEnt-<br />

cheidung, ob<br />

ach dem eigeen<br />

Tod Organe<br />

ransplantiert<br />

nd einem andeen<br />

Menschen<br />

perativ übertraen<br />

werden düren.<br />

Nach dem<br />

undestag, der<br />

ich in seltener<br />

inmütigkeit mit der Neureelung<br />

der Organspende beasst<br />

hat, hat auch die Länerkammer,<br />

der Bundesrat,<br />

m 15. Juni dieser Neuregeung<br />

zugestimmt. Nach wie<br />

or bleibt die Organspende<br />

n Deutschland freiwillig,<br />

rotzdem verändert sich eine<br />

anze Menge.<br />

Hoffnungslose<br />

Warteliste<br />

Fakt ist, dass die Zahl der<br />

isher zur Verfügung steenden<br />

Organe viel niedrier<br />

ist, als die, die gebraucht<br />

ürden. Die schlimme Fole<br />

ist, dass Menschen steren<br />

müssen, weil es für sie<br />

ein Spenderorgan gibt.<br />

aut Statistik etwa alle acht<br />

tunden. Fakt ist aber auch,<br />

ass es für viele Angehörie,<br />

die gerade einen Menchen<br />

verloren haben, eine<br />

berforderung darstellt,<br />

enn sie genau in dieser<br />

ituation danach gefragt<br />

erden, ob man ihrem Vertorbenen<br />

Organe zur<br />

ransplantation entnehen<br />

dürfe.<br />

Ein Brief von der<br />

Krankenkasse<br />

Der Gesetzgeber hat sich<br />

uf die sogenannte Entcheidungslösungfestgeegt.<br />

Mit ihr wird jeder Bürer<br />

ab 16 Jahre künftig reelmäßig<br />

per Brief aufgeforert,<br />

eine Erklärung über<br />

eine Bereitschaft zur Oranspende<br />

abzugeben. Die<br />

rklärung bleibt aber freiillig.<br />

Noch im Jahr <strong>2012</strong> weren<br />

die Bürger von ihrer<br />

Entscheidung für die Organspende<br />

Mit einer kleinen<br />

Karte im Ernstfall<br />

Leben retten: Noch<br />

immer haben viel zu<br />

wenige Menschen<br />

in Deutschland<br />

einen Organspendeausweis<br />

im Geldbeutel.<br />

Foto: dpa<br />

Krankenkasse<br />

erstmalsschriftlich<br />

über die<br />

Organspende<br />

informiert und<br />

zur Abgabe einer Erklärung<br />

aufgefordert werden. Ein<br />

Organspendeausweis wird<br />

mit dem Schreiben mitversandt.<br />

Auf dieses Schreiben<br />

kann man, muss man aber<br />

nicht reagieren. Ist man bereit,<br />

im Todesfall Organe zu<br />

spenden, so soll das zukünftig<br />

auch auf der elektronischenGesundheitskarte<br />

gespeichert werden.<br />

Dieses Schreiben wird<br />

alle zwei Jahre wiederholt<br />

und auch jedem neu ausgestellten<br />

Ausweisdokument<br />

liegen entsprechende Informationen<br />

bei.<br />

Nur ein Teil<br />

der Lösung<br />

Positiv ist zunächst einmal,<br />

dass das oft verdrängte Thema<br />

zumindest sichtbar wird.<br />

Und zwar für alle ab 16 Jahren.<br />

Das ist gut, denn diejenigen,<br />

die sich bisher damit<br />

freiwillig beschäftigt haben,<br />

waren potenziell sicher vorher<br />

schon zur Organspende<br />

bereit. Gut ist sicher auch,<br />

dass es eine freiwillige Entscheidung<br />

jedes Einzelnen<br />

bleibt. Mancher mag sich bei<br />

der regelmäßigen Wiederholung<br />

dann auch gedrängt und<br />

bevormundet vorkommen.<br />

Ob die Neuordnung den<br />

erhofften Erfolg haben<br />

wird, wird also erst die Zukunft<br />

zeigen. Aus medizinischer<br />

Sicht wird darauf verwiesen,<br />

dass die inzwischen<br />

15 Jahre alte Hirntodkriterien<br />

der Bundesärztekammer,<br />

die den medizinischen<br />

Hintergrund für Todesbescheinigungen<br />

bilden, der<br />

Aktualisierung und Überarbeitung<br />

bedürften.<br />

thomas multhaup<br />

nicht warten, seLber informieren<br />

Alles, was nur Aktionismus ist, hilft kein leben zu<br />

retten.Alles, was aber dazu führt, dass menschen<br />

weniger lang auf der Warteliste für ein spenderorgan<br />

stehen und somit die Chance auf ein „neues<br />

leben“ erhalten, ist richtig und auch eine<br />

Bestattungsvorsorge<br />

Sterbegeldversicherung<br />

Erd-,Feuer-, Seebestattung<br />

alternative Bestattungsformen<br />

Überführung im<br />

In- und Ausland<br />

Bestattungsinstitut<br />

Anton Wimmer<br />

85354 Freising • Kammergasse 2 (Ecke Biberstraße)<br />

Unser lieber Vater<br />

Anton Lechner<br />

ehem. Landwirt und Ziegeleibesitzer<br />

*8.5.1945 †4.2.2006<br />

Auferstehung ist unser Glaube,<br />

Wiedersehen unsere Hoffnung,<br />

Gedenken unsere Liebe.<br />

Augustinus<br />

ist seiner Frau in den ewigen Frieden gefolgt.<br />

In Liebe und Dankbarkeit:<br />

Dr. Anton und Traudl Lechner<br />

mit Michael, Brigitte und Robert<br />

Unterföhring im Namen aller Angehörigen<br />

MUSTER<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

WirbegleitenSie<br />

im Trauerfall<br />

seit 1970 in Freising<br />

Beerdigung am Mittwoch, dem 9. Februar 2006, um 9.30 Uhr im Kirchenfriedhof.<br />

Sterberosenkranz am Donnerstag, dem 10. Februar 2006, um 18.00 Uhr.<br />

Eine klassische Traueranzeige mit Bild des Verstorbenen,<br />

ab sofort auch in Farbe möglich.<br />

Tel.: 08161-620 71<br />

Fax: 08161-669 91<br />

15<br />

menge Aufwand wert. Wer nicht auf den Brief<br />

seiner Krankenkasse warten will, findet seriöse<br />

und sachliche informationen auf der Homepage<br />

der deutschen stiftung organtransplantation,<br />

kurz dso: www.dso.de. tm<br />

E-Mail:info@bestattung-wimmer.de<br />

www.bestattung-wimmer.de


16<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Großes Ärgernis und unwürdiger<br />

Abschied: Wenn die lautsprecheranlage<br />

nicht gut funktioniert,<br />

bekommen die Angehörigen<br />

oftmals wenig von den<br />

tröstenden Worten mit.<br />

foto: fotolia/Kzenon<br />

Von Sprechen und<br />

Lautsprechern<br />

„Leider hat man Sie schon<br />

n der dritten Reihe nicht<br />

ehr verstanden!“ Kaum jeand,<br />

der kirchliche oder<br />

eltliche Trauerfeiern hält,<br />

at diesen Satz von Angehöigen<br />

nicht schon einmal geört.<br />

Für alle Beteiligten ärerlich,<br />

denn eine Trauerfeier<br />

st nicht wiederholbar.<br />

Nicht verstanden, bedeuet:<br />

Die letzten offiziellen<br />

orte über einen Menschen<br />

ind ungehört verklungen.<br />

unkt. Und natürlich ist darn<br />

immer derjenige Schuld,<br />

er gesprochen hat. Zuminest<br />

aus der Sicht der Angeörigen.<br />

Und dieser Standunkt<br />

ist nachvollziehbar,<br />

eistens allerdings nicht richig.<br />

Einige Informationen, waum<br />

laut und deutlich gesprohen,<br />

dennoch nicht immer<br />

erständlich sein muss.<br />

Raumakustik und<br />

Mikrofonanlagen<br />

In vielen ländlich geprägen<br />

Gemeinden ist es beinahe<br />

elbstverständlich, dass die<br />

rauerfeierlichkeiten mit eiem<br />

Gottesdienst in der Ortsirche<br />

beginnen. Haben die<br />

irchen eine gute Raumanrdnung<br />

und/oder eine gute<br />

ingeregelte Mikrofonanlage,<br />

ann wird es hier wohl nur<br />

anzseltenakustischeProblee<br />

oder Unverständlichkeit<br />

eben.<br />

Technik, die nicht<br />

geht, ist nutzlos<br />

Anders sieht es dann schon<br />

äufig beim Leichenhaus aus.<br />

ibt es keine eigene Aussegungshalle,<br />

so steht der Reende<br />

im <strong>Freie</strong>n. Und es ge-<br />

Problemfall: Akustik auf Friedhöfen<br />

hört zu den nicht ganz nachvollziehbaren<br />

Eigenarten, dass sich<br />

die Trauergemeinde häufig in einem<br />

Umkreis von etlichen Metern<br />

um das Leichenhaus aufzustellen<br />

pflegt. Gibt es dann keine<br />

mobile Mikrofonanlage, herrscht<br />

dazu vielleicht noch windiges<br />

oder regnerisches Wetter, dann ist<br />

das gesprochene Wort nur in einem<br />

sehr begrenzten Radius verstehbar.<br />

Und lauter werden? Das hat<br />

seine Grenzen: Die natürliche<br />

einerseits, andererseits macht es<br />

sich nicht gut, wenn die Nahestehenden,<br />

das sind, sie im doppelten<br />

Sinn, das Gefühl haben, angeschrien<br />

zu werden. Näher heranzutreten<br />

wäre eine Lösung,<br />

eine funktionierende Mikrofonanlage<br />

eine andere.<br />

Funktionierend ist deshalb ein<br />

gutes Stichwort. Jede Technik hat<br />

nur dann einen Nutzen, wenn sie<br />

ANZEIGE<br />

stÄDtische bestattung:<br />

ein schÖnes Leben braucht<br />

ein gebÜhrenDes enDe<br />

Wir sind gegen alles versichert, planen<br />

akribisch jeden urlaub und den<br />

Hausbau, organisieren frühzeitig<br />

Kinderhort und Krippenplätze, regeln<br />

die rundum-Versorgung im Alter.<br />

Aber an eines denken wir ungern,<br />

an das was danach kommt.<br />

doch gerade, wenn es um die letzte<br />

ruhe geht, ist eine professionelle<br />

Beratung wichtig. die städtische<br />

Bestattung münchen ist ein kommunaler<br />

dienstleister der landeshauptstadt,<br />

der sich um Erd-, feuersee-<br />

und alternative Bestattungen<br />

kümmert.<br />

die mitarbeiter sind 24 stunden<br />

täglich an 365 tagen im Jahr erreichbar.<br />

sie organiseren die Bestattung,<br />

helfen beim Aussuchen<br />

des sarges oder der urne, kümmern<br />

sich um die Blumengestaltung,<br />

funktioniert. Mikrofone, die rauschen<br />

oder ausfallen, Akkus, die<br />

währendderTrauerfeierleersind,<br />

weil sie vorher nicht aufgeladen<br />

wurden, Anlagen, bei denen ein<br />

wichtiger Bestandteil nicht vor<br />

Ort ist: Was sonst vielleicht auch<br />

zu einer erheiternden Form von<br />

Beschallung beiträgt, ist bei einer<br />

Trauerfeier einfach nur peinlich<br />

und darf nicht passieren.<br />

Überall werden für Friedhofsund<br />

Leichenhausnutzung Gebühren<br />

erhoben. Wenn die Friedhofsbetreiber<br />

einen Teil davon in<br />

eine gute Soundanlage investieren<br />

würden, wäre das kein Luxus,<br />

eher wohl eine Selbstverständlichkeit.<br />

Tipps für Trauergäste<br />

Allerdings können Trauerversammlungen<br />

auch schon vorher<br />

sterbebilder und andere drucksachen.<br />

sie helfen den Angehörigen in den<br />

ersten tagen nach dem Verlust eines<br />

geliebten menschen und darüber<br />

hinaus, denn es gibt viel Bürokratie<br />

zu bewältigen. Auch bei der<br />

Wahl des Grabplatzes wird unterstützung<br />

gegeben. das alles geschieht<br />

kostentransparant.<br />

Ein guter rat: Wer seinen Angehörigen<br />

später die schweren Wege ersparen<br />

will, kann hier rechtzeitig<br />

alle formalitäten für das eigene<br />

Ableben erledigen.<br />

informationen und Kontakt:<br />

städtische bestattung, Palais<br />

Lerchenfeld, Damenstiftstraße<br />

8, telefon 0 89 / 2 31 99 02,<br />

www.städtische-bestattung.de<br />

ihren Teil dazu tun, dass Pfarrer<br />

und Redner besser zu verstehen<br />

sind. Ist der Kreis der<br />

Trauergäste überschaubar, ist<br />

es gut, wenn alle auf einer Seite<br />

der Halle sitzen. In einem<br />

Rundbau, und das sind einige<br />

der Friedhofshallen, ist es<br />

sonst schwer, so zu sprechen,<br />

dassmananjedemPlatzgleich<br />

gut verstanden wird.<br />

Auch auf Pünktlichkeit<br />

sollte geachtet werden: Wird<br />

in einer etwa zwanzigminütigen<br />

Feier mehrfach die Tür<br />

nachträglich geöffnet, weil jemand<br />

zu spät kommt, fällt das<br />

auch sehr hörbar auf.<br />

Und, wer es nicht glauben<br />

mag, kann es selber erleben:<br />

Immer häufiger wird schon<br />

bei Trauerfeiern im Hintergrund<br />

getuschelt, findet ein<br />

privater Informationsaustausch<br />

statt. Mancher, der so<br />

während einer Trauerfeier<br />

spricht, wäre überrascht, wie<br />

sehr eine alte Hallenkonstruktion<br />

auch ein Flüstern<br />

verstärken und störend hörbar<br />

machen kann. Auch Han-<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

dys, die klingeln, sollten vermeidbar<br />

sein.<br />

Schließlich noch ein Appell<br />

an alle, die zwar eine Hörschwäche<br />

haben, aber ihr<br />

Hörgerät nicht tragen wollen:<br />

In Räumen, die eine ohnehin<br />

schwierige Akustik haben, so<br />

zu artikulieren, dass es auch<br />

Menschen mit Hörschwächen<br />

verstehen, ist fast kaum<br />

möglich.<br />

Es geht um<br />

Trauerkultur<br />

Auch wenn alle Verbesserungen<br />

und Anpassungen<br />

vorgenommen sind, alle<br />

Tipps umgesetzt werden,<br />

hundertprozentige Verstehbarkeit<br />

bei Trauerfeiern wird<br />

es nie geben. Aber, die momentan<br />

bestehende Situation<br />

deutlich zu verbessern,<br />

hat ganz grundsätzlich etwas<br />

mit Respekt vor dem<br />

Verstorbenen und auch mit<br />

Trauerkultur zu tun.<br />

staDt mÜnchen<br />

wiLL inVestieren<br />

Vorhandene mikrofonanlagen<br />

auf friedhöfen, auch in Großstädten,<br />

sind oft auf dem<br />

technischen stand der späten<br />

70er-Jahre. Bei wie vielen<br />

trauerfeiern und Bestattungen<br />

sie schon im Einsatz waren?<br />

unzählig ist übertrieben,<br />

sehr häufig aber deutlich untertrieben.<br />

die stadt münchen hat vor<br />

kurzem angekündigt, auf ih-<br />

thomas multhaup<br />

ren Großfriedhöfen die seit<br />

langem immer wieder kritisierte<br />

schlechte Akustik nun<br />

verbessern zu wollen und die<br />

vorhandene technik zu modernisieren.<br />

im sinne der Angehörigen,<br />

aber auch all jener,<br />

die versuchen, mit einem redebeitrag<br />

in dieser schweren<br />

situation trost zu geben und<br />

Würdigung, höchste, ja allerhöchste<br />

zeit. tm


Kramer, Fuchs &Freilinger GbR


18<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Wenn ein Mensch seinem<br />

Leben selbst ein Ende setzt,<br />

dann wird wie selbstverständlich<br />

das Wort Selbstord<br />

gebraucht. Ob im priaten<br />

Bereich, in Printmeien,<br />

im Radio und im Fernehen,<br />

auch im Internet;<br />

mmer dieses Wort. Wer<br />

ieses Wort einmal bewusst<br />

pricht oder hört, wird den<br />

bwertenden und abschätigen<br />

Charakter spüren.<br />

„Der hat Selbstmord geacht!“,<br />

ein solcher Satz<br />

ird selten der Verzweiflung<br />

oder der Not gerecht,<br />

die Menschen diesen letzten<br />

und unumkehrbaren<br />

Schritt gehen lassen. Darüber<br />

hinaus verletzt das<br />

Unwort des Sterbens: Selbstmord<br />

Wort auch die Gefühle der von<br />

dieser Verzweiflungstat betroffenen<br />

Hinterbliebenen, die<br />

sehr oft mit großen Schuldgefühlen<br />

kämpfen, aufs Tiefste.<br />

Deshalb der Appell: Selbstmord<br />

sollte zum Unwort des<br />

Sterbens erklärt werden und<br />

sein Gebrauch ganz bewusst<br />

vermieden werden.<br />

Selbsttötung ist<br />

kein Mord<br />

Mord, so das Strafgesetzbuch,<br />

„ist die Tötung eines<br />

Menschen aus besonders verwerflichen<br />

Motiven, auf besonders<br />

verwerfliche Art und<br />

Weise oder zu besonders ver-<br />

werflichen Zwecken. Die Tat<br />

wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe<br />

bestraft.“ Diese juristische<br />

Formulierung macht<br />

Freitod, Suizid und<br />

Selbsttötung sind<br />

Alternativen bei der<br />

Wortwahl. Vor allem,<br />

da diese Begriffe nicht<br />

den moralischen und<br />

verurteilenden Unterton<br />

wie der Begriff<br />

Selbstmord haben.<br />

es überdeutlich: Selbsttötung<br />

hat nichts, aber auch gar nichts<br />

mit Mord zu tun! Den Mörder<br />

und den Menschen, der sei-<br />

Bestattungen Eisenmann GmbH<br />

Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />

Wirhelfen Ihnen im Trauerfall<br />

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nem Leben selbst ein Ende<br />

setzt, treiben ganz andere<br />

Motive an. Und auch wenn<br />

es nur um gefühlte Wirklichkeiten<br />

geht: Jeder zusätzliche<br />

Schmerz, der<br />

durch diese sprachliche<br />

Unüberlegtheit bei den<br />

Hinterbliebenen entsteht,<br />

kann und sollte deshalb<br />

vermieden werden. Unbedingt.<br />

Sprachliche<br />

Alternativen<br />

Freitod, Suizid oder<br />

Selbsttötung sind die Begriffe,<br />

die man in diesem Zusammenhang<br />

alternativ verwenden<br />

sollte. Jeder ist eindeutig<br />

und klar, hat aber nicht die<br />

verletzende Wucht von<br />

Selbstmord. Alle Drei haben<br />

weder den moralischen,<br />

noch verurteilenden Unterton,<br />

der im Wort Selbstmord<br />

immer mitklingt.<br />

Die Not der fast elftausend<br />

Menschen, die sich allein in<br />

Deutschland jedes Jahr das<br />

Leben nehmen, und ihrer<br />

Angehörigen, sollte alle ermutigen,<br />

hier den sprachlichen<br />

Vorzeichenwechsel zu<br />

vollziehen. Vielleicht wird<br />

diese Ermutigung noch dadurch<br />

intensiver, wenn man<br />

sich bewusst macht, dass die<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

oftmals könnte ein<br />

suizid vermieden<br />

werden, wenn auf<br />

auffälliges Verhalten<br />

reagiert werden würde.<br />

foto: dpa<br />

Zahl der Selbsttötungsversuche<br />

mindestens vier- bis<br />

zehnmal so hoch ist.<br />

Verändertes<br />

Verhalten<br />

Das Wichtigste wäre natürlich,<br />

dass sich die Umstände<br />

verändern, so dass<br />

Menschen sich nicht zu diesem<br />

furchtbaren Schritt gezwungen<br />

sehen. Das wäre,<br />

nein, das ist eine gesellschaftliche<br />

Aufgabe.<br />

Konkret kann aber jeder<br />

etwas tun: Wenn Menschen<br />

sich im Freundes- oder Bekanntenkreiszurückziehen,<br />

dann kann das durchaus<br />

der Beginn eines Kreislaufes<br />

nach unten sein.<br />

Nachfragen, den Kontakt<br />

halten, gegebenenfalls auch<br />

im Freundeskreis oder mit<br />

Fachleuten Kontakt suchen,<br />

könnte manchen Weg<br />

noch umkehren. Das ist<br />

zwar meist nicht einfach,<br />

weil der Betroffene das<br />

scheinbar nicht will. Aber<br />

dennoch viele Versuche<br />

wert. Die Nachricht, dass<br />

sich ein Freund oder Verwandter<br />

das Leben genommen<br />

hat, ist eine von den<br />

Trauerwunden, die am<br />

schwierigsten heilt.<br />

thomas multhaup


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Eine Zahl als<br />

dringender Hilfeschrei<br />

Robert Enke, Hannelore<br />

Kohl, Adolf Merckle, Gunter<br />

Sachs: Vier prominente Menschen,<br />

vier ganz unterschiedliche<br />

Lebensgeschichten, die<br />

dennoch an einem Punkt<br />

identisch sind: Alle vier haben<br />

ihrem Leben selbst ein Ende<br />

gesetzt. Sie sind die prominenten<br />

Gesichter, hinter denen<br />

eine große Zahl steht:<br />

Elftausend Menschen töten<br />

sich jedes Jahr selber.<br />

Zwischen 40000 und<br />

100000 Suizidversuche, so<br />

wirdinFachkreisengeschätzt,<br />

gibt es jedes Jahr in Deutschland.<br />

Um sich das konkret<br />

vorstellen zu können: Elftausend<br />

Menschen, das ist eine<br />

Stadt in der Größe von Bad<br />

Staffelstein. Jedes Jahr nehmen<br />

sich so viele Menschen,<br />

wie dort wohnen, das Leben.<br />

Viele der Hinterbliebenen<br />

sind froh, wenn nicht bekannt<br />

wird, dass es kein natürlicher<br />

Tod war, den ihr Verstorbener<br />

gestorben ist. Der eigene<br />

Zweifel, der bis hin zum dauerhaften<br />

Sich-Mitschuldig-<br />

Fühlen reichen kann, ist<br />

schon schwer genug zu ertragen,<br />

da möchte man nicht<br />

noch von der Umwelt schief<br />

angeschaut oder gar zum Gesprächsthema<br />

gemacht werden.<br />

Tabuthema Suizid? In<br />

der öffentlichen Diskussion<br />

scheinbar, was angesichts der<br />

genannten und belegbaren<br />

Zahleneigentlichunverständlich<br />

ist.<br />

Lebensschutz contra<br />

Freitodhilfe<br />

Noch eine Zahl: 58000. So<br />

viele zahlende Mitglieder hat<br />

der Freitodhilfeverein EXIT<br />

in der deutschsprachigen<br />

Schweiz, mehr als 20000 in<br />

der italienischsprachigen<br />

Schweiz kommen noch hinzu.<br />

Diesem Verein treten die<br />

Mitglieder mit meist nur einem<br />

einzigen erklärten Ziel<br />

bei: Den Endpunkt des eigenenLebensirgendwannselbst<br />

bestimmen zu können und<br />

dieses dann auch irgendwann<br />

zu tun.<br />

Die direkte Demokratie der<br />

Schweiz, ein anderes Verständnis<br />

von Selbstbestimmungsrechten<br />

und Freiheit,<br />

damit verbunden eine andere<br />

Definition von dem, was aktive<br />

Sterbehilfe ist, machen einen<br />

solchen Verein wie EXIT<br />

oder Dignitas in der Schweiz<br />

möglich.<br />

Das deutsche Recht lässt<br />

tatt auch aktive sterbehilfe setzen organisationen in deutschland<br />

arauf, die Hospitzangebote weiter auszubauen. foto: dpa<br />

einen solchen Verein nicht zu.<br />

Politik, Kirchen und andere<br />

gesellschaftliche Gruppierungen<br />

wollen einen anderen<br />

Weg gehen. In Bayern hat die<br />

Regierung sich auf ein Verbot<br />

der gewerblichen Suizidbeihilfe,<br />

die man beispielsweise<br />

in diesen Vereinen sieht, verständigt.<br />

Als der ehemalige<br />

Fußballprofi Timo Konietzka<br />

sich im Frühjahr dieses Jahres<br />

das Leben nahm, berichtete<br />

die Presse natürlich sehr ausführlich<br />

darüber.<br />

Eugen Brysch, Geschäftsführender<br />

Vorstand der Patientenschutzorganisation<br />

Deutsche Hospiz Stiftung,<br />

nannte es damals entsetzlich,<br />

dass Schweizer Sterbehilfeorganisationen<br />

immer wieder<br />

versuchten, durch die Suizidbegleitung<br />

von Prominenten<br />

Öffentlichkeit für ihr Geschäftsmodell<br />

zu erlangen.<br />

„In der Eskalation des Marketings<br />

geht es darum, die<br />

größtmögliche Aufmerksamkeit<br />

zu erhalten“, kritisierte<br />

Brysch. Stattdessen soll in<br />

Deutschland die Intensivierung<br />

von Hospizarbeit und<br />

Palliativmedizin weiter intensiviert<br />

werden. Damit könne,<br />

so Justizministerin Beate<br />

Merk, „Menschen, die Angst<br />

vor schweren Schmerzen am<br />

Lebensende haben, ein anderer<br />

Weg aufgezeigt werden als<br />

der schnelle Tod“.<br />

Außerdem hoffe man auf<br />

eine bundesweite Gesetzesinititative<br />

in diese Richtung.<br />

Angesichts der vielen Suizidversuche,<br />

manchmal endloser<br />

Wartezeiten bei Psychotherapeuten<br />

und der immer noch<br />

überschaubaren Zahl an Plätzen<br />

in Hospizen und auf Palliativstationen,<br />

ist zu hoffen,<br />

dass es nicht nur Absichtserklärungen<br />

bleiben, sondern<br />

zeitnah die Realisierung solcher<br />

Zusagen erfolgt.<br />

Passive Sterbehilfe<br />

Schon der Begriff ist missverständlich:<br />

Zwar ist er international<br />

etabliert, dennoch<br />

scheint er für viele missverständlich<br />

und unglücklich<br />

gewählt. Besser und eindeutiger<br />

solle man von „Sterbenlassen“<br />

sprechen. Passive<br />

Sterbehilfe, also das Nichtergreifen<br />

oder Nichtfortführen<br />

lebenserhaltender Maßnahmen,<br />

ist dann zulässig und<br />

damit auch straffrei, wenn die<br />

ärztliche Behandlung das<br />

Recht eines Menschen auf<br />

menschenwürdiges Sterben<br />

verletzen würde.<br />

Hat also ein Mensch eine<br />

Patientenverfügung ausgefüllt,<br />

die richtig, klar und eindeutig<br />

ist, dann ist diese bindend,<br />

ist sie doch Ausdruck<br />

des menschlichen Selbstbestimmungsrechtes.<br />

Dieses<br />

Sterbenlassen, so die Befürworter<br />

der passiven Sterbehilfe,<br />

solle auch den Menschen<br />

ermöglicht werden, die nicht<br />

mehr einwilligungsfähig seien,<br />

bei denen vorbereitende<br />

Gespräche nicht möglich waren<br />

oder keine Patientenverfügung<br />

vorliegt. Die Rechtslage<br />

ist hier nicht eindeutig,<br />

doch zuletzt hat der Bundesgerichtshof<br />

ein Grundsatzurteil<br />

gefällt, in welchem er das<br />

Recht auf ein menschenwürdiges<br />

Sterben gestärkt hat.<br />

In einem solchen Fall muss<br />

der mutmaßliche Patientenwille<br />

ermittelt werden: frühere<br />

mündliche oder schriftliche<br />

Äußerungen des Patienten,<br />

seine religiöse Überzeugung,<br />

seine sonstigen persönlichen<br />

Wertvorstellungen, seine altersbedingteLebenserwartung<br />

und sein Erleiden von<br />

Schmerzen sind die Bausteine,<br />

aus denen dieser mutmaßliche<br />

Wille ermittelt werden<br />

soll. Ärzteorganisationen<br />

empfehlen ihren Mitgliedern,<br />

im Zweifelsfall immer lebenserhaltende<br />

medizinische<br />

Maßnahmen einzuleiten.<br />

thomas multhaup<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

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19


20<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Soziale Netzwerke, ihr<br />

Wert und ihre Werte, nahezu<br />

ein Tagesthema. Kaum ein Ereignis,<br />

das nicht gepostet, geteilt,<br />

mit „gefällt mir“-Buttons<br />

versehen werden kann. Und<br />

jede Gebrauchsanleitung<br />

scheint als Video so viel nachvollziehbarer<br />

zu sein, als<br />

wenn man sich durch ge-<br />

druckte Seiten quälen muss,<br />

die durch ein Korrekturprogramm<br />

gelaufen, einen häufig<br />

unverständlichen Wortwust<br />

enthalten. Dass auch freudige<br />

Ereignisse wie Hochzeiten<br />

auf solchen Portalen eingestellt<br />

und öffentlich gemacht<br />

werden, erscheint nachvollziehbar.<br />

Wir sind Ihnenbehilflich!<br />

Bei einem Trauerfall sind wir Tagund Nacht,<br />

Sonn- und Feiertag erreichbar.<br />

Bestattungen<br />

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Große Ausstellung an Särgen, Ausstattungen und Urnen.<br />

In den USA entwickelt sich<br />

in den letzten Jahren dieser<br />

Trend auch bei Trauerfeiern:<br />

Trauerfeier online, so kann<br />

man das nennen, worum es<br />

geht. Zwei Dinge verbergen<br />

sich dahinter. Als erstes die<br />

Möglichkeit, dass man zu Lebzeiten<br />

oder aber die Angehörigen<br />

bei Eintritt des Sterbefalles<br />

Bäder<br />

Küchenarbeitsplatten<br />

Treppen- und<br />

Bodenbeläge<br />

sowie Grabmale<br />

aus Marmor<br />

und Granit<br />

Thomas Hölzl<br />

Hauptstraße 34<br />

82229 Seefeld<br />

Telefon 08152/7371<br />

Telefax 08152/79072<br />

steinhoelzl@t-online.de<br />

Eine trauerfeier aus der Entfernung<br />

online verfolgen – in den<br />

usA ist das ein immer größerer<br />

trend. foto: dpa<br />

„Trauerfeier online“ –<br />

Bestattungstrend aus den USA<br />

die gewünschten Beerdigungsdienste<br />

online konfigurieren<br />

kann. Wer sich<br />

schon einmal ein Auto auf<br />

diese Weise im Internet zusammengestellt<br />

hat, weiß,<br />

worum es geht: Ein bestimmtes<br />

Modell auswählen und<br />

durch ein paar Klicks auf Zusatzausstattungen<br />

das Ganze<br />

personalisieren.<br />

Das funktioniert scheinbar<br />

auch bei amerikanischen<br />

Bestattern und ihren Diensten:<br />

Man kann seine Bestattung<br />

jederzeit online selbstständig<br />

planen oder auch mit<br />

Hilfe einer Online-Beratung,<br />

die vom Bestatter angeboten<br />

wird, vornehmen. Interessant<br />

ist, dass viele der Bestatterhomepages<br />

wirklich gute<br />

und verständliche Ratschläge<br />

anbieten, wie und wann<br />

man beispielsweise darüber<br />

mit seinen Angehörigen<br />

sprechen sollte.<br />

Scheinbar ist sowohl das<br />

Thema „Vorsorge“, als auch<br />

der Gebrauch des Internets<br />

auch in diesem Bereich viel<br />

selbstverständlicher, als bei<br />

uns in Deutschland. All das<br />

scheint schon seit etlichen<br />

Jahren beinahe selbstverständlich<br />

zu sein.<br />

Trauerfeier online bedeutet<br />

aber auch funeral<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

webstreaming, also die Live-<br />

Übertragung der Trauerfeier<br />

via Internet. Konkret: Die<br />

Trauerfeier findet an einem<br />

bestimmten Ort statt und<br />

gleichzeitig können eingeladene<br />

Menschen an jedem<br />

anderen Ort der Welt sich<br />

einwählen und online dabei<br />

sein. Es gibt ein eigenes Unternehmen,<br />

das sein Geld<br />

mit der Bereitstellung der<br />

technischen Voraussetzungen<br />

für die Bestatter und ihre<br />

Kunden verdient.<br />

Mehr als 5000 Kunden,<br />

also Bestatter weltweit, habe<br />

die Firma funeralOne inzwischen<br />

– laut ihrer Firmenhomepage.<br />

Die Übertragung<br />

von Trauerfeiern liegt in den<br />

USA scheinbar im Trend:<br />

Boten 2008 erst 126 USamerikanische<br />

Bestatter diesen<br />

Service an, waren es im<br />

Jahr 2010 bereits 1053, Tendenz<br />

weiter stark steigend.<br />

Erste Bestatter mit der Option<br />

„Trauerfeier online“ in<br />

europäischen Nachbarländern<br />

gibt es bereits, in<br />

Deutschland scheint bisher<br />

noch kein Bestatter ein solches<br />

Angebot zu machen.<br />

Beim Bundesverband Deutscher<br />

Bestatter (BDB) ist<br />

man der Ansicht, dass nicht<br />

jeder aktuelle Trend zwangsläufig<br />

auch in Deutschland<br />

nachgefragt und umgesetzt<br />

werde.<br />

Für diese Einschätzung<br />

spricht, dass Deutschland im<br />

Vergleich zu den USA ein<br />

flächenmäßig kleines Land<br />

ist, wo es noch relativ leicht<br />

ist, persönlich bei einer Trauerfeier<br />

anwesend zu sein.<br />

Dagegen spricht aber, dass<br />

man manchem Internettrend,<br />

der in anderen Ländern<br />

erfolgreich anlief, keine<br />

Zukunft in Deutschland vorausgesagt<br />

hat und die Wirklichkeit<br />

ein paar Jahre später<br />

ganz anders aussieht. Nachdem<br />

„Virtuelles Kondolieren“<br />

unter anderem auch auf<br />

unserem Portal trauer.de immer<br />

beliebter wird, ist Trauerfeier<br />

online vielleicht ein<br />

nächster Schritt. Als Bestattungshaus<br />

könnte man zumindest<br />

darüber nachdenken,<br />

ob mit einem solchen<br />

Angebot ein Mehrwert für<br />

das eigene Unternehmen,<br />

aber auch für die Hinterbliebenen<br />

erreicht werden könnte.<br />

Ob „Trauerfeiern online“<br />

pietätvoll und angemessen<br />

ist? Schwierig zu beurteilen.<br />

In manchem Kommentar<br />

wird das sehr bezweifelt,<br />

wird diese Entwicklung sogar<br />

als skurril bezeichnet.<br />

Wer am anderen Ende der<br />

Welt wohnt und nicht in der<br />

Lage ist, innerhalb weniger<br />

Tage seinen Terminkalender<br />

so einzurichten, um an einer<br />

Trauerfeier teilzunehmen,<br />

wird das anders sehen. Im<br />

wahrsten Sinn des Wortes.<br />

thomas multhaup


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Übergewicht: Ein Problem über den Tod hinaus<br />

Viele Krematorien in deutschland<br />

sind nicht auf XXl-särge<br />

ausgerichtet. foto: dpa<br />

Das Robert-Koch-Instiut<br />

hat in den vergangenen<br />

ochen einen Bericht zum<br />

esundheitszustand der<br />

eutschen vorgelegt. Der<br />

efund, auf den am intenivsten<br />

hingewiesen wure,<br />

war, dass inzwischen<br />

fast 25 Prozent aller Deutschen<br />

nicht mehr nur übergewichtig<br />

sind, sondern<br />

als fettleibig gelten.<br />

Dass dadurch die Lebensqualität<br />

sinken und<br />

das Krankheitsrisiko steigen,<br />

ja sich sogar die Le-<br />

benszeit verkürzen kann,<br />

ist bekannt. Letztlich liegt<br />

vieles in der Verantwortung<br />

des Einzelnen. Doch<br />

Fettleibigkeit kann selbst<br />

im Tod Probleme bereiten,<br />

wie folgender aktueller<br />

Fall aus Österreich belegt:<br />

SteinmetzbetriebWolfgang Neumeier inErding:<br />

Das einzigWichtige imLeben sind die Spuren der Liebe,<br />

die wir hinterlassen, wenn wir gehen. (Albert Schweitzer)<br />

Niemand kann vorher wissen, wie er mit dem Todeines geliebten Menschen leben kann,<br />

auch wenn es alle Menschen vor uns schon erlebt haben.<br />

Allerdings kann man eines beobachten: Menschen haben zuallen Zeiten versucht, die Trennung durch Erinnerung<br />

zu meistern. So markiert das Zeichen des Gedenkens am Ort des Grabes,<br />

dass dieser Mensch zumindest für eine gewisse Spanne irdischer Ewigkeit unvergessen bleibt.<br />

Ein Grabmal würdigt die Erinnerung an einen geliebten Menschen, ist Andenken,<br />

Zeichen, Monument in einemAusdruck von Liebe und Verbundenheit,<br />

entscheidend für die Ausdruckskraft ist das gewählte Material.<br />

Dazu bieten wir Ihnen:<br />

•hochwertig gestaltete Grabmale<br />

•qualitativ erstklassige handwerkliche Arbeiten<br />

•fachmännische Beratung<br />

•standsichere Fundamentierung<br />

•Erledigung aller Formalitäten, die zum Aufstellen benötigt werden<br />

•Kundendienst auf Jahre hinaus, Nachschriften usw.<br />

•Bildhauerarbeiten und Sonderanfertigungen auf Wunsch<br />

Um Ihre Vorstellungen für ein würdiges, der jetzigen Zeit entsprechendes Grabmal<br />

zu verwirklichen, wäre ein persönliches Gespräch inunserem<br />

Hause sinnvoll (Erding, Michael-Ferstl-Str. 12).<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

XXL-Leiche setzt<br />

Krematorium in Brand<br />

In Graz hat eine Österreicherin<br />

mit ihrer Fettleibigkeit ein Krematorium<br />

in Brand gesetzt, so stellte<br />

sich heraus. Im Krematorium auf<br />

dem Grazer Zentralfriedhof war im<br />

April ein Brand ausgebrochen. Die<br />

Verantwortlichen hatten das Feuer<br />

erst bemerkt, als dicker schwarzer<br />

RauchindasGebäudedrang.Zwar<br />

wurde der Ofen sofort ausgeschaltet,<br />

doch das Feuer hatte bereits auf<br />

andere Gebäudeteile übergegriffen.<br />

Nachdem der Brand gelöscht<br />

worden war, wurde nach der Brandursache<br />

gesucht. Der ORF berichtete,<br />

dass die Verbrennung einer<br />

stark übergewichtigen Frauenleiche<br />

mit über 200 Kilo Gewicht<br />

zu einer Überhitzung in der Filteranlage<br />

geführt hatte.<br />

Wie schon in unserer letzten<br />

Ausgabe berichtet, mehren sich<br />

die Fälle, dass die üblichen Krematorien<br />

mit der Einäscherung von<br />

sehr übergewichtigen Leichen<br />

überfordert zu sein scheinen. Von<br />

Bränden in Krematorien aus ähnlichem<br />

Grund wurde schon aus<br />

der Schweiz, aus Deutschland<br />

und Großbritannien berichtet. Im<br />

21<br />

schweizerischen Bern gibt es deshalb<br />

bereits ein Krematorium für<br />

sogenannte „XXL-Leichen“.<br />

Neben Problemlösung<br />

ist die Würde wichtig<br />

Doch es geht um mehr, als um<br />

eine praktikable Lösung für ein<br />

praktisches Problem. Die tatsächliche<br />

Frage ist: Wie kann man am<br />

Ende des Lebens jedem Menschen<br />

eine würdevolle Bestattung bereiten?<br />

Darum gehören Themen wie<br />

Särge in Übergrößen, Bestattungswäsche<br />

in den entsprechenden<br />

Größen und vor allem die Probleme<br />

beim Transport übergewichtiger<br />

Verstorbener auch in Deutschland<br />

zu den Themen, die in Bestatterkreisen<br />

zwangsläufig diskutiert<br />

werden.<br />

Lösungen sollten zunächst zwischen<br />

den Eigentümern von Krematorien<br />

und Bestattern erarbeitet<br />

werden. Ein zentrales XXL-Krematorium<br />

in einem Bundesland<br />

wäre ein möglicher Ansatz, der<br />

auch Angehörigen vermittelt werden<br />

kann. Dass diese sich oder den<br />

Verstorbenen diskriminiert fühlen,<br />

ist auf jeden Fall zu vermeiden.<br />

thomas multhaup


22<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

betreuer in<br />

VerfÜgung<br />

bestimmen<br />

Bei einer sogenannten<br />

Patientenverfügung<br />

sollte immer auch ein<br />

Bevollmächtigter bestimmt<br />

werden. das rät<br />

die notarkammer Berlin.<br />

Bei der Entscheidung<br />

über lebensverlängernde<br />

maßnahmen<br />

dürfe ein Arzt sich nicht<br />

allein auf eine Patientenverfügung<br />

stützen.<br />

laut Gesetz müsse er<br />

auch ein ausführliches<br />

Gespräch mit dem Bevollmächtigten<br />

des Patienten<br />

führen, erklärten<br />

die Juristen. Wurde<br />

niemand bevollmächtigt,<br />

werde letztlich ein<br />

Betreuer vom Gericht<br />

gestellt.<br />

der Betreuer sollte unbedingt<br />

genau darüber<br />

informiert werden,<br />

wann welche lebensverlängerndenmaßnahmen<br />

gewünscht<br />

sind und wann nicht,<br />

empfehlen die Experten.<br />

schließlich müsse<br />

er den Arzt von dem<br />

Willen des Patienten<br />

überzeugen.<br />

Vor größeren medizinischen<br />

Eingriffen könnten<br />

Patienten auch direkt<br />

mit dem Arzt über<br />

die bestimmten risiken<br />

sprechen. dabei sollte<br />

auch die Patientenverfügung<br />

erörtert werden,<br />

um für den Betreuungsfall<br />

letztlich<br />

konkrete Weisungen zu<br />

erteilen. Dpa<br />

Friedhof am<br />

Perlacher Forst –<br />

Grablage<br />

73-1-18/19<br />

Wutbürger, das waren die<br />

Mitglieder der Weißen Rose<br />

vielleicht auch. Noch mehr<br />

aber waren sie Mutbürger.<br />

Und dies zu einer Zeit, in der<br />

Mutigsein lebensgefährlich<br />

Schmiede &Metallbau Meisterbetrieb<br />

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Restaurierungen<br />

Gedenken an die Mitglieder<br />

der Weißen Rose<br />

war, in der Zeit der NS-Diktatur.<br />

Die Münchner Gruppe<br />

„Weiße Rose“ verbreitete<br />

sechs Flugblätter gegen das<br />

NS-Regime. Zum Kern der<br />

Gruppe gehörten neben Hans<br />

und Sophie Scholl, Alexander<br />

Schmorell (1917 - 1943),<br />

Christoph Probst (1919 -<br />

1943), Willi Graf (1918 - 1943)<br />

und der Professor Kurt Huber<br />

(1893 - 1943).<br />

Die ersten vier von der<br />

V eronika R aithel<br />

Gruppe erstellten Flugblätter<br />

hatten nur eine kleine Auflage<br />

von etwa 100 Exemplaren,<br />

der Verteilerkreis war genau<br />

ausgesucht. Im Januar 1943<br />

entstand ein fünftes Flugblatt.<br />

mit einer Auflage von<br />

6000 bis 9000 Exemplaren,<br />

das natürlich viel weiter verbreitet<br />

war als die ersten.<br />

Nicht nur in <strong>München</strong>, auch<br />

in mehreren Städten Süddeutschlands<br />

und in Österreich<br />

wurde es gelesen.<br />

Rechtsanwältin<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Erbrecht und<br />

rechtliche Vorsorge fürs Alter<br />

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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

frische Blumen sind am Grab<br />

der Geschwister scholl eigentlich<br />

fast immer zu fi nden.<br />

foto: Heinz Gebhardt<br />

Ab Februar 1943 unternahm<br />

die Gruppe nächtliche<br />

Aktionen, bei denen sie verschiedene<br />

Gebäude in <strong>München</strong><br />

mit Parolen wie „Nieder<br />

mit Hitler“, „Hitler Massenmörder“<br />

und „Freiheit“<br />

beschrifteten. Wären sie dabei<br />

bereits verhaftet worden,<br />

wäre das sechste Flugblatt<br />

sicher schon nicht mehr erschienen.<br />

Dieses richtete<br />

sich an die Münchner Studentenschaft<br />

und forderte<br />

vor dem Hintergrund der<br />

Schlacht um Stalingrad dazu<br />

auf, sich vom nationalsozialistischen<br />

System zu befreien.<br />

Bei der Verteilung dieses<br />

Flugblatts wurden die Geschwister<br />

Scholl am 18. Februar<br />

1943 in der Münchner<br />

Universität beobachtet, vom<br />

Hausmeister denunziert und<br />

verhaftet.<br />

Die Mitglieder der Widerstandsgruppe<br />

„Weiße Rose“<br />

wurden nach wenigen Tagen<br />

durch Roland Freisler zum<br />

Tod verurteilt, sofort hingerichtet<br />

und verscharrt. Auf<br />

dem Münchner Friedhof im<br />

Perlacher Forst erinnern drei<br />

schlichte eiserne Kreuze an<br />

Sophie und Hans Scholl sowie<br />

Christoph Probst.<br />

Das Grab ist selten ohne<br />

frische Blumen oder ein<br />

brennendes Grablicht anzutreffen.<br />

Vielleicht ein Zeichen?<br />

Dafür, dass in einer<br />

Welt, in der man nicht selten<br />

mutlos ist, sich nicht nur<br />

Wut, sondern vor allem Mut<br />

lohnen? thomas multhaup


Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

enn<br />

chwangerschaft und<br />

od zusammentreffen<br />

Extreme<br />

Emotionen<br />

„Der Eine geht, der Andere<br />

kommt“ – diese alte Weisheit<br />

über Leben und Tod kann<br />

während einer Schwangerschaft<br />

zur Achterbahnfahrt<br />

der Gefühle werden. Gar<br />

nicht mal selten treffen diese<br />

zweiLebensereignissezusammen:<br />

Frauen erwarten die Geburtihres<br />

Kindes,währendsie<br />

sich gleichzeitig von einem<br />

eigenen Elternteil verabschieden<br />

müssen. „Das ist eine große<br />

Herausforderung, diese<br />

extremen Gefühle von Trauer<br />

und Freude unter einen Hut<br />

zu bringen“, sagt die Diplom-<br />

Psychologin Constanze Weigle<br />

aus Stuttgart.<br />

Weigle betreut in ihrer Praxis<br />

Frauen, die mit psychischen<br />

Problemen rund um<br />

Schwangerschaft,Geburtund<br />

Wochenbett zu kämpfen haben.<br />

So unterschiedlich die<br />

Charaktere der Menschen<br />

und die Beziehungen in den<br />

Familien seien, so unterschiedlich<br />

reagierten auch die<br />

Frauen, wenn Schwangerschaft<br />

und Tod so nahe beieinandersind,sagtsie.„Eskommt<br />

natürlich auch darauf an, wie<br />

plötzlich der Tod eintritt. War<br />

es eine lange Erkrankung, ist<br />

es vielleicht sogar eine Erleichterung.<br />

Stirbt jemand unerwartet,<br />

ist das oft schwieriger<br />

zu bewältigen“, sagt sie.<br />

Viele Fragen kommen bei<br />

werdenden Müttern auf: Was<br />

macht das mit meinem Kind,<br />

wenn ich sehr viel weinen<br />

muss? Darf ich mich über<br />

mein Kind freuen, wenn meine<br />

Mutter oder mein Vater<br />

nun alleine sind und es ihnen<br />

schlecht geht?<br />

„In so einer Situation versuche<br />

ich immer den Frauen<br />

zuvermitteln,dassalleGefühle<br />

erlaubt und wichtig sind“,<br />

sagt die Hebamme Clarissa<br />

Schwarz. Seit 2010 leitet die<br />

Professorin den frisch gestarteten<br />

Studiengang Hebammenkunde<br />

an der Hochschule<br />

für Gesundheit in Bochum.<br />

„Ein Alarmzeichen ist es für<br />

mich, wenn eine Frau gar<br />

nicht weint und die Trauer<br />

nicht zulassen kann.“ Bemerke<br />

sie bei einer Frau große<br />

Schwierigkeiten, rate sie ihr,<br />

sich psychotherapeutische<br />

Hilfe zu holen.<br />

Viele Angehörige würden<br />

Schwangeren raten, nicht zu<br />

einer Beerdigung zu gehen.<br />

„Tu dir das nicht an“ höre man<br />

dann oft. „Davon halte ich gar<br />

nicht so viel. Rituale haben<br />

etwas sehr Heilsames, besonders<br />

beim Abschied nehmen.“<br />

Wichtig sei aber, dass die Frau<br />

bei der Beerdigung eine Unterstützung<br />

habe, beispielsweise<br />

durch den eigenen Partner,<br />

und nicht selbst noch<br />

anderen Angehörigen wie<br />

Kindern oder Eltern Halt geben<br />

müsse.<br />

Besonders der Tod der eigenen<br />

Mutter ist laut Weigle für<br />

Schwangere und junge Mütter<br />

schwierig. „Viele sehnen sich<br />

danach, selbst bemuttert zu<br />

werden. Und viele würden ihrer<br />

Mutter ihr Kind am ehesten<br />

überlassen, um sich selbst einmal<br />

auszuruhen.“ Auch sie rät,<br />

sich schnell professionelle Hilfe<br />

zu holen, wenn starke depressive<br />

Gefühle oder Verlustängste<br />

in Bezug auf das Kind<br />

auftreten.<br />

„Wichtig ist für diese Frauen<br />

zu überlegen, woher sie Kraft<br />

und Unterstützung bekommen<br />

können“, sagt Weigle. Dabei<br />

RIMMELE &Sohn Grabdenkmale •Kreuze•Inschriften<br />

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GROSSE AUSSTELLUNG –IMMER GEÖFFNET<br />

Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />

in Münchner Merkur und tz Die<br />

Ein Angehöriger oder Ihnen nahestehender<br />

Mensch ist verstorben?<br />

Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />

haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />

Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />

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Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />

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LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

spielten natürlich auch der<br />

Partner, Angehörige und<br />

Freunde eine Rolle. Sie könnten<br />

bei der Frage helfen, wie<br />

sich Freiraum für die werdende<br />

Mutter organisieren lässt, damit<br />

diese ihre Gefühle verarbeiten<br />

können.<br />

Die Medizinerin Petra Clara<br />

Arck beschäftigt sich seit<br />

15 Jahren mit den AuswirkungenvonStressaufdieSchwangerschaft<br />

und die Kinder.<br />

Laut einer Studie an der Berliner<br />

Charité, die sie betreut<br />

hat, gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen einem niedrigen<br />

Spiegel des Hormons<br />

DUBIST NICHT MEHR DA,<br />

WO DU WARST,<br />

ABER DU BIST ÜBERALL,<br />

WO WIR SIND.<br />

FRANZ SCHMIDT<br />

*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />

IN LIEBE:<br />

GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />

BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />

DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />

DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />

AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />

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Erinnerung ist ein Fenster<br />

durch das ich Dich sehenkann,<br />

wann immer ich will.<br />

TamaraSchneider<br />

3. Januar 1986<br />

28. April2010<br />

Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />

den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />

auf dem Neuen Friedhof statt.<br />

Musteranzeige<br />

23<br />

tod und neues leben: für viele<br />

frauen bedeutet es eine enorme<br />

Herausforderung, mit diesen<br />

beiden Polen umzugehen.<br />

foto: dpa<br />

Progesteron, erhöhter Wahrnehmung<br />

von Stress und einem<br />

höheren Lebensalter der<br />

Frauen.<br />

Dabei komme es aber sehr<br />

darauf an, in welchem Stadium<br />

die Schwangerschaft sei, im<br />

ersten Drittel ist das Risiko für<br />

eine Fehlgeburt am höchsten.<br />

Für viele Frauen sei die Geburt<br />

eines Babys ein großer Trostfaktor,<br />

sagt die Psychologin<br />

Weigle. Die Freude darüber<br />

könne bei der Trauerbewältigung<br />

helfen. „Und die Aufgabe<br />

für die Schwangere ist eigentlich<br />

klar: Ein neues Leben beginnt.“<br />

ChRIstIaNE lÖll

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