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Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München

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16<br />

LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

Großes Ärgernis und unwürdiger<br />

Abschied: Wenn die lautsprecheranlage<br />

nicht gut funktioniert,<br />

bekommen die Angehörigen<br />

oftmals wenig von den<br />

tröstenden Worten mit.<br />

foto: fotolia/Kzenon<br />

Von Sprechen und<br />

Lautsprechern<br />

„Leider hat man Sie schon<br />

n der dritten Reihe nicht<br />

ehr verstanden!“ Kaum jeand,<br />

der kirchliche oder<br />

eltliche Trauerfeiern hält,<br />

at diesen Satz von Angehöigen<br />

nicht schon einmal geört.<br />

Für alle Beteiligten ärerlich,<br />

denn eine Trauerfeier<br />

st nicht wiederholbar.<br />

Nicht verstanden, bedeuet:<br />

Die letzten offiziellen<br />

orte über einen Menschen<br />

ind ungehört verklungen.<br />

unkt. Und natürlich ist darn<br />

immer derjenige Schuld,<br />

er gesprochen hat. Zuminest<br />

aus der Sicht der Angeörigen.<br />

Und dieser Standunkt<br />

ist nachvollziehbar,<br />

eistens allerdings nicht richig.<br />

Einige Informationen, waum<br />

laut und deutlich gesprohen,<br />

dennoch nicht immer<br />

erständlich sein muss.<br />

Raumakustik und<br />

Mikrofonanlagen<br />

In vielen ländlich geprägen<br />

Gemeinden ist es beinahe<br />

elbstverständlich, dass die<br />

rauerfeierlichkeiten mit eiem<br />

Gottesdienst in der Ortsirche<br />

beginnen. Haben die<br />

irchen eine gute Raumanrdnung<br />

und/oder eine gute<br />

ingeregelte Mikrofonanlage,<br />

ann wird es hier wohl nur<br />

anzseltenakustischeProblee<br />

oder Unverständlichkeit<br />

eben.<br />

Technik, die nicht<br />

geht, ist nutzlos<br />

Anders sieht es dann schon<br />

äufig beim Leichenhaus aus.<br />

ibt es keine eigene Aussegungshalle,<br />

so steht der Reende<br />

im <strong>Freie</strong>n. Und es ge-<br />

Problemfall: Akustik auf Friedhöfen<br />

hört zu den nicht ganz nachvollziehbaren<br />

Eigenarten, dass sich<br />

die Trauergemeinde häufig in einem<br />

Umkreis von etlichen Metern<br />

um das Leichenhaus aufzustellen<br />

pflegt. Gibt es dann keine<br />

mobile Mikrofonanlage, herrscht<br />

dazu vielleicht noch windiges<br />

oder regnerisches Wetter, dann ist<br />

das gesprochene Wort nur in einem<br />

sehr begrenzten Radius verstehbar.<br />

Und lauter werden? Das hat<br />

seine Grenzen: Die natürliche<br />

einerseits, andererseits macht es<br />

sich nicht gut, wenn die Nahestehenden,<br />

das sind, sie im doppelten<br />

Sinn, das Gefühl haben, angeschrien<br />

zu werden. Näher heranzutreten<br />

wäre eine Lösung,<br />

eine funktionierende Mikrofonanlage<br />

eine andere.<br />

Funktionierend ist deshalb ein<br />

gutes Stichwort. Jede Technik hat<br />

nur dann einen Nutzen, wenn sie<br />

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stÄDtische bestattung:<br />

ein schÖnes Leben braucht<br />

ein gebÜhrenDes enDe<br />

Wir sind gegen alles versichert, planen<br />

akribisch jeden urlaub und den<br />

Hausbau, organisieren frühzeitig<br />

Kinderhort und Krippenplätze, regeln<br />

die rundum-Versorgung im Alter.<br />

Aber an eines denken wir ungern,<br />

an das was danach kommt.<br />

doch gerade, wenn es um die letzte<br />

ruhe geht, ist eine professionelle<br />

Beratung wichtig. die städtische<br />

Bestattung münchen ist ein kommunaler<br />

dienstleister der landeshauptstadt,<br />

der sich um Erd-, feuersee-<br />

und alternative Bestattungen<br />

kümmert.<br />

die mitarbeiter sind 24 stunden<br />

täglich an 365 tagen im Jahr erreichbar.<br />

sie organiseren die Bestattung,<br />

helfen beim Aussuchen<br />

des sarges oder der urne, kümmern<br />

sich um die Blumengestaltung,<br />

funktioniert. Mikrofone, die rauschen<br />

oder ausfallen, Akkus, die<br />

währendderTrauerfeierleersind,<br />

weil sie vorher nicht aufgeladen<br />

wurden, Anlagen, bei denen ein<br />

wichtiger Bestandteil nicht vor<br />

Ort ist: Was sonst vielleicht auch<br />

zu einer erheiternden Form von<br />

Beschallung beiträgt, ist bei einer<br />

Trauerfeier einfach nur peinlich<br />

und darf nicht passieren.<br />

Überall werden für Friedhofsund<br />

Leichenhausnutzung Gebühren<br />

erhoben. Wenn die Friedhofsbetreiber<br />

einen Teil davon in<br />

eine gute Soundanlage investieren<br />

würden, wäre das kein Luxus,<br />

eher wohl eine Selbstverständlichkeit.<br />

Tipps für Trauergäste<br />

Allerdings können Trauerversammlungen<br />

auch schon vorher<br />

sterbebilder und andere drucksachen.<br />

sie helfen den Angehörigen in den<br />

ersten tagen nach dem Verlust eines<br />

geliebten menschen und darüber<br />

hinaus, denn es gibt viel Bürokratie<br />

zu bewältigen. Auch bei der<br />

Wahl des Grabplatzes wird unterstützung<br />

gegeben. das alles geschieht<br />

kostentransparant.<br />

Ein guter rat: Wer seinen Angehörigen<br />

später die schweren Wege ersparen<br />

will, kann hier rechtzeitig<br />

alle formalitäten für das eigene<br />

Ableben erledigen.<br />

informationen und Kontakt:<br />

städtische bestattung, Palais<br />

Lerchenfeld, Damenstiftstraße<br />

8, telefon 0 89 / 2 31 99 02,<br />

www.städtische-bestattung.de<br />

ihren Teil dazu tun, dass Pfarrer<br />

und Redner besser zu verstehen<br />

sind. Ist der Kreis der<br />

Trauergäste überschaubar, ist<br />

es gut, wenn alle auf einer Seite<br />

der Halle sitzen. In einem<br />

Rundbau, und das sind einige<br />

der Friedhofshallen, ist es<br />

sonst schwer, so zu sprechen,<br />

dassmananjedemPlatzgleich<br />

gut verstanden wird.<br />

Auch auf Pünktlichkeit<br />

sollte geachtet werden: Wird<br />

in einer etwa zwanzigminütigen<br />

Feier mehrfach die Tür<br />

nachträglich geöffnet, weil jemand<br />

zu spät kommt, fällt das<br />

auch sehr hörbar auf.<br />

Und, wer es nicht glauben<br />

mag, kann es selber erleben:<br />

Immer häufiger wird schon<br />

bei Trauerfeiern im Hintergrund<br />

getuschelt, findet ein<br />

privater Informationsaustausch<br />

statt. Mancher, der so<br />

während einer Trauerfeier<br />

spricht, wäre überrascht, wie<br />

sehr eine alte Hallenkonstruktion<br />

auch ein Flüstern<br />

verstärken und störend hörbar<br />

machen kann. Auch Han-<br />

Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

dys, die klingeln, sollten vermeidbar<br />

sein.<br />

Schließlich noch ein Appell<br />

an alle, die zwar eine Hörschwäche<br />

haben, aber ihr<br />

Hörgerät nicht tragen wollen:<br />

In Räumen, die eine ohnehin<br />

schwierige Akustik haben, so<br />

zu artikulieren, dass es auch<br />

Menschen mit Hörschwächen<br />

verstehen, ist fast kaum<br />

möglich.<br />

Es geht um<br />

Trauerkultur<br />

Auch wenn alle Verbesserungen<br />

und Anpassungen<br />

vorgenommen sind, alle<br />

Tipps umgesetzt werden,<br />

hundertprozentige Verstehbarkeit<br />

bei Trauerfeiern wird<br />

es nie geben. Aber, die momentan<br />

bestehende Situation<br />

deutlich zu verbessern,<br />

hat ganz grundsätzlich etwas<br />

mit Respekt vor dem<br />

Verstorbenen und auch mit<br />

Trauerkultur zu tun.<br />

staDt mÜnchen<br />

wiLL inVestieren<br />

Vorhandene mikrofonanlagen<br />

auf friedhöfen, auch in Großstädten,<br />

sind oft auf dem<br />

technischen stand der späten<br />

70er-Jahre. Bei wie vielen<br />

trauerfeiern und Bestattungen<br />

sie schon im Einsatz waren?<br />

unzählig ist übertrieben,<br />

sehr häufig aber deutlich untertrieben.<br />

die stadt münchen hat vor<br />

kurzem angekündigt, auf ih-<br />

thomas multhaup<br />

ren Großfriedhöfen die seit<br />

langem immer wieder kritisierte<br />

schlechte Akustik nun<br />

verbessern zu wollen und die<br />

vorhandene technik zu modernisieren.<br />

im sinne der Angehörigen,<br />

aber auch all jener,<br />

die versuchen, mit einem redebeitrag<br />

in dieser schweren<br />

situation trost zu geben und<br />

Würdigung, höchste, ja allerhöchste<br />

zeit. tm

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