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Loslassen, Juli 2012 - Freie Seelsorge München

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Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

enn<br />

chwangerschaft und<br />

od zusammentreffen<br />

Extreme<br />

Emotionen<br />

„Der Eine geht, der Andere<br />

kommt“ – diese alte Weisheit<br />

über Leben und Tod kann<br />

während einer Schwangerschaft<br />

zur Achterbahnfahrt<br />

der Gefühle werden. Gar<br />

nicht mal selten treffen diese<br />

zweiLebensereignissezusammen:<br />

Frauen erwarten die Geburtihres<br />

Kindes,währendsie<br />

sich gleichzeitig von einem<br />

eigenen Elternteil verabschieden<br />

müssen. „Das ist eine große<br />

Herausforderung, diese<br />

extremen Gefühle von Trauer<br />

und Freude unter einen Hut<br />

zu bringen“, sagt die Diplom-<br />

Psychologin Constanze Weigle<br />

aus Stuttgart.<br />

Weigle betreut in ihrer Praxis<br />

Frauen, die mit psychischen<br />

Problemen rund um<br />

Schwangerschaft,Geburtund<br />

Wochenbett zu kämpfen haben.<br />

So unterschiedlich die<br />

Charaktere der Menschen<br />

und die Beziehungen in den<br />

Familien seien, so unterschiedlich<br />

reagierten auch die<br />

Frauen, wenn Schwangerschaft<br />

und Tod so nahe beieinandersind,sagtsie.„Eskommt<br />

natürlich auch darauf an, wie<br />

plötzlich der Tod eintritt. War<br />

es eine lange Erkrankung, ist<br />

es vielleicht sogar eine Erleichterung.<br />

Stirbt jemand unerwartet,<br />

ist das oft schwieriger<br />

zu bewältigen“, sagt sie.<br />

Viele Fragen kommen bei<br />

werdenden Müttern auf: Was<br />

macht das mit meinem Kind,<br />

wenn ich sehr viel weinen<br />

muss? Darf ich mich über<br />

mein Kind freuen, wenn meine<br />

Mutter oder mein Vater<br />

nun alleine sind und es ihnen<br />

schlecht geht?<br />

„In so einer Situation versuche<br />

ich immer den Frauen<br />

zuvermitteln,dassalleGefühle<br />

erlaubt und wichtig sind“,<br />

sagt die Hebamme Clarissa<br />

Schwarz. Seit 2010 leitet die<br />

Professorin den frisch gestarteten<br />

Studiengang Hebammenkunde<br />

an der Hochschule<br />

für Gesundheit in Bochum.<br />

„Ein Alarmzeichen ist es für<br />

mich, wenn eine Frau gar<br />

nicht weint und die Trauer<br />

nicht zulassen kann.“ Bemerke<br />

sie bei einer Frau große<br />

Schwierigkeiten, rate sie ihr,<br />

sich psychotherapeutische<br />

Hilfe zu holen.<br />

Viele Angehörige würden<br />

Schwangeren raten, nicht zu<br />

einer Beerdigung zu gehen.<br />

„Tu dir das nicht an“ höre man<br />

dann oft. „Davon halte ich gar<br />

nicht so viel. Rituale haben<br />

etwas sehr Heilsames, besonders<br />

beim Abschied nehmen.“<br />

Wichtig sei aber, dass die Frau<br />

bei der Beerdigung eine Unterstützung<br />

habe, beispielsweise<br />

durch den eigenen Partner,<br />

und nicht selbst noch<br />

anderen Angehörigen wie<br />

Kindern oder Eltern Halt geben<br />

müsse.<br />

Besonders der Tod der eigenen<br />

Mutter ist laut Weigle für<br />

Schwangere und junge Mütter<br />

schwierig. „Viele sehnen sich<br />

danach, selbst bemuttert zu<br />

werden. Und viele würden ihrer<br />

Mutter ihr Kind am ehesten<br />

überlassen, um sich selbst einmal<br />

auszuruhen.“ Auch sie rät,<br />

sich schnell professionelle Hilfe<br />

zu holen, wenn starke depressive<br />

Gefühle oder Verlustängste<br />

in Bezug auf das Kind<br />

auftreten.<br />

„Wichtig ist für diese Frauen<br />

zu überlegen, woher sie Kraft<br />

und Unterstützung bekommen<br />

können“, sagt Weigle. Dabei<br />

RIMMELE &Sohn Grabdenkmale •Kreuze•Inschriften<br />

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Traueranzeigen mit Portraitfoto des Verstorbenen<br />

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Ein Angehöriger oder Ihnen nahestehender<br />

Mensch ist verstorben?<br />

Sie möchten alle, die ihn gekannt und geschätzt<br />

haben,darüber in Kenntnis setzen?<br />

Dann hilft Ihnen eine Traueranzeige<br />

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Zuverlässig erreichen Sie Verwandte,<br />

Freunde, Nachbarn und Kollegen.<br />

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Telefon: (089) 53 06-311<br />

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LosLassen – Der trauer-ratgeber<br />

spielten natürlich auch der<br />

Partner, Angehörige und<br />

Freunde eine Rolle. Sie könnten<br />

bei der Frage helfen, wie<br />

sich Freiraum für die werdende<br />

Mutter organisieren lässt, damit<br />

diese ihre Gefühle verarbeiten<br />

können.<br />

Die Medizinerin Petra Clara<br />

Arck beschäftigt sich seit<br />

15 Jahren mit den AuswirkungenvonStressaufdieSchwangerschaft<br />

und die Kinder.<br />

Laut einer Studie an der Berliner<br />

Charité, die sie betreut<br />

hat, gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen einem niedrigen<br />

Spiegel des Hormons<br />

DUBIST NICHT MEHR DA,<br />

WO DU WARST,<br />

ABER DU BIST ÜBERALL,<br />

WO WIR SIND.<br />

FRANZ SCHMIDT<br />

*5.SEPTEMBER 1939 †28. APRIL 2010<br />

IN LIEBE:<br />

GABY UND HORST MIT SVEN UND TANJA<br />

BIRGIT UND ANTON SCHMIDT<br />

DIE BEERDIGUNG FINDET MITTWOCH,<br />

DEN 5. MAI 2010, 11 UHR,<br />

AUF DEM NEUEN FRIEDHOF STATT.<br />

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Erinnerung ist ein Fenster<br />

durch das ich Dich sehenkann,<br />

wann immer ich will.<br />

TamaraSchneider<br />

3. Januar 1986<br />

28. April2010<br />

Die Beerdigung findet Mittwoch,<br />

den 5. Mai 2010, 11 Uhr,<br />

auf dem Neuen Friedhof statt.<br />

Musteranzeige<br />

23<br />

tod und neues leben: für viele<br />

frauen bedeutet es eine enorme<br />

Herausforderung, mit diesen<br />

beiden Polen umzugehen.<br />

foto: dpa<br />

Progesteron, erhöhter Wahrnehmung<br />

von Stress und einem<br />

höheren Lebensalter der<br />

Frauen.<br />

Dabei komme es aber sehr<br />

darauf an, in welchem Stadium<br />

die Schwangerschaft sei, im<br />

ersten Drittel ist das Risiko für<br />

eine Fehlgeburt am höchsten.<br />

Für viele Frauen sei die Geburt<br />

eines Babys ein großer Trostfaktor,<br />

sagt die Psychologin<br />

Weigle. Die Freude darüber<br />

könne bei der Trauerbewältigung<br />

helfen. „Und die Aufgabe<br />

für die Schwangere ist eigentlich<br />

klar: Ein neues Leben beginnt.“<br />

ChRIstIaNE lÖll

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