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Neue Szene Augsburg_2017-03

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Cinerama<br />

45<br />

ZWISCHEN DEN<br />

JAHREN<br />

Regie: Lars Henning<br />

Mit: Peter Kurth, Karl Markovics u.a.<br />

Sapperlot. Ein wenig einfallsreicher<br />

Titel und ein Hauptdarsteller, den man<br />

viel zu oft im „Tatort“ gesehen hat.<br />

Peter Kurth als Ex-Knacki auf der Suche<br />

nach Frieden und Liebe (Catrin Striebeck,<br />

bekannt aus Fatih-Akin-Filmen)<br />

wird von der Vergangenheit eingeholt.<br />

Hier begeistert der österreichische<br />

Oscar-Preisträger Karl Markovics als<br />

rachedurstiger Stalker. Es ist erstaunlich,<br />

was für ein tolles Ensemble Regieneuling<br />

Lars Henning nach seinem<br />

TV-Filmdebüt „Kaltfront“ von 2016 da<br />

zusammengebracht hat. Ihm gelingt<br />

tatsächlich der anvisierte „Versuch<br />

eines moralisch ambivalenten Genre-<br />

Updates“. (flo) (Kinostart: 16.<strong>03</strong>.)<br />

<br />

DER JUNGE KARL<br />

MARX<br />

Regie: Raoul Peck<br />

mit: August Diehl, S. Konarske, u.a.<br />

Karl Marx, der Mann mit dem Rauschebart.<br />

Der war auch mal jung.<br />

Gerade mal 26, als er auf Friedrich<br />

Engels traf und genauso jung wie<br />

Martin Luther King, als dieser Rosa<br />

Parks begegnete. Den größeren<br />

Zusammenhang mag Raoul Peck im<br />

Sinn gehabt haben. Schade nur, dass<br />

die Idee gegen einen altbackenen<br />

Historienfilm eingetauscht wurde.<br />

Irgendwann mag man die ehrgeizigen<br />

Denker mit den langen Zylindern<br />

und den langen Zigarren nicht mehr<br />

sehen. Den wichtigeren Film bringt<br />

Peck kommenden Monat mit „I Am<br />

Not Your Negro“ aufs Parkett, dem<br />

Portrait des Dichters James Baldwin.<br />

(fs) (Kinostart: 02.<strong>03</strong>.)<br />

<br />

SILENCE<br />

Regie: Martin Scorsese<br />

Mit: Andrew Garfield, L. Neeson u.a.<br />

Immer, wenn ein großer Meister von<br />

einem Herzensprojekt spricht, sollte<br />

man lieber in Deckung gehen. Meistens<br />

handelt es sich um eine schwer<br />

vermittelbare Obsession, die sich<br />

wie ein viel zu groß ausgefallenes<br />

Faschingskostüm anfühlt. „Silence“<br />

soll Scorsese über zwanzig Jahre<br />

beschäftigt haben. Es ist eine historische<br />

Fußnote des Christentums: Zwei<br />

portugiesische Jesuiten reisen im 17.<br />

Jahrhundert nach Japan, um einen<br />

ehemaligen Mentor aufzuspüren.<br />

Was nach einer Variante von „Apocalypse<br />

Now“ klingt, ist kein Meisterwerk<br />

geworden. Die Portugiesen<br />

sprechen Englisch, während die<br />

Japaner subtituliert wurden. Genug,<br />

Silentium! (fs) (Kinostart: 02.<strong>03</strong>.)<br />

<br />

WILDE MAUS<br />

Regie: Josef Hader<br />

Mit: Josef Hader, Jörg Hartmann u.a.<br />

Die großen Dramen des kleinen Mannes.<br />

Damit kennt sich Hader aus. Die<br />

Popularität ist in seinem Regiedebüt<br />

Problem und Tugend zugleich. Die<br />

Story: Altgedienter Musikkritiker<br />

wird gekündigt und verheimlicht die<br />

Sache seiner Frau. Ratlos strawanzt<br />

Hader über den Prater und hilft<br />

einem Kumpel, die Achterbahn zu<br />

restaurieren. Der Chef soll aber noch<br />

bluten. Erst sind es Kleinigkeiten,<br />

dann zunehmend größere Racheakte,<br />

die Hader in eine existenzgefährdende<br />

Raserei treiben. Alles andere als<br />

ein perfekter Film, aber allein, dass<br />

es ein „deutsches Oaschloch“ ist,<br />

welches das Wiener Blut in Wallung<br />

geraten lässt, ist hochamüsant. (fs)<br />

(Kinostart: 09.<strong>03</strong>.)

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