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Dominikanische Gestalten<br />

Nr. 10 / 2005 ProvinzZeitung<br />

Seite 8<br />

450 Jahre Augsburger Religionsfrieden<br />

- Dominikaner der Reformationszeit -<br />

Johannes Fabri OP<br />

Der 1504 in Heilbronn geborene Dr. Johann Fabri war<br />

seit 1520 Mitglied des Wimpfener Dominikanerklosters.<br />

Einige - allerdings umstrittene - Indizien lassen<br />

es möglich erscheinen, daß er schon 1534 in Augsburg<br />

als Domprediger in Erscheinung trat; dann wäre<br />

seine Predigttätigkeit jedoch schon im gleichen Jahr<br />

durch das gewaltsame Eingreifen des Augsburger Magistrats,<br />

der dem katholischen Klerus das Predigen<br />

verbot, wieder beendet gewesen.<br />

Er benutzte die unfreiwillige Unterbrechung zum Studium<br />

an der Kölner Universität. Nach einigen Jahren<br />

kehrte er nach Wimpfen zurück und trat offen und<br />

frei als Prediger für den katholischen Glauben ein.<br />

Fabri galt schon früh als hervorragendes Redetalent<br />

und wurde von seinen Oberen oft zum Hauptprediger<br />

gegen Unglauben und Sektenwesen ernannt.<br />

Von Wimpfen, das Fabri infolge der religiösen Spannungen<br />

verlassen musste, begab er sich 1539 nach<br />

Kolmar. Er war neben seiner Predigttätigkeit auch für<br />

den Priesternachwuchs zuständig. Um diese außergewöhnliche<br />

Stellung als Stadtprediger und Regens<br />

gut ausführen zu können, sollte Fabri nicht im Kloster,<br />

sondern in einer Privatwohnung wohnen. Am 11.<br />

Januar 1540 erhielt er vom Papst dazu die Erlaubnis.<br />

Nach einer fünfjährigen, sehr erfolgreichen Zeit, wurde<br />

er Prior in Schlettstadt, „von wo aus er häufiger<br />

nach Freiburg kam und an der dortigen Hochschule<br />

vor Professoren und Studenten Vorträge hielt.“<br />

1547 folgte Fabri dem Ruf von Kardinal Otto<br />

Truchseß von Waldburg nach Augsburg. „Nach Restitution<br />

der Klerisei“, erzählt ein alter Ordens-<br />

schriftsteller, „ist Johann Fabri von Heilbronn in die<br />

Stadt Augsburg zum Domprediger erfordert worden<br />

und hat mit seinem fleißigen, eifrigen Predigen, auch<br />

schönen nützlichen Schriften, daselbst in Religionssachen<br />

viel Gutes verrichtet“.<br />

Als Domprediger stand er einer kritischen, mehrheitlich<br />

protestantischen Öffentlichkeit gegenüber. Obwohl<br />

es 1554 zwischen ihm und den protestantischen Rednern<br />

sogar zu einem regelrechten Kanzelkrieg kam,<br />

der vom Rat der Stadt entschärft werden mußte, ging<br />

nach Einschätzung Buxbaums “von seinem Wirken ein<br />

„segensreicher Einfluß“ auf den Wiederaufbau des katholischen<br />

Lebens in Augsburg“ aus.<br />

Neben seiner Predigttätigkeit veröffentlichte er insgesamt<br />

21 Werke und Schriften, von denen sein Katechismus<br />

(1551), „Der geistliche Unterricht“ (1556),<br />

„Der rechte Weg“ (1553), das „Beichtbüchlein“ (1550)<br />

und sein Werk über die Messe (1555) hervorzuheben<br />

sind. Fortsetzung Seite 9

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