die erste Jahreszeit
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INHALT:<br />
Prolog<br />
1) Junggeselle im Frühling<br />
2) Frühlingsanfang<br />
3) Löblich<br />
4) Blühende Fantasie?<br />
5) Nach Aschermittwoch<br />
6) Frühlingsgefühle<br />
7) Der Lenz ist da<br />
8) Frühjahrsputz<br />
9) Einen Anfang machen<br />
10) Zum neuen Gartenjahr<br />
11) Nach Plan<br />
12) Frühlingsgefühle<br />
13) Frühlingsboten<br />
14) Wieder Frühlingsanfang<br />
15) Demnächst
Prolog<br />
Die <strong>erste</strong> aller <strong>Jahreszeit</strong>en<br />
ist letztlich doch des Jahres Zier.<br />
Für <strong>die</strong>se will ich gerne streite.<br />
Deshalb schrieb ich <strong>die</strong> Zeilen hier.<br />
Jedoch ganz ist es nicht gelungen.<br />
Zu mannigfaltig ist ihr Wesen.<br />
Was mir beim Reimen ist gelungen,<br />
könnt ihr in <strong>die</strong>sen Büchlein lesen.
Junggeselle im Frühling<br />
Der Vogel, Freund,<br />
singt nicht für Dich.<br />
Er wirbt um seines Gleichen.<br />
Seine Kunst, das wünsche ich,<br />
magst auch Du erreichen.<br />
Nur Mut!<br />
Vertraue dem Vokal<br />
und alten Melo<strong>die</strong>n.<br />
Denen man eins um andere mal<br />
schon oft das Ohr geliehen.<br />
Das all zu Menschliche passiert.<br />
Nur der Text wird variiert.<br />
In Kenntnis <strong>die</strong>ser Regel<br />
sei Vorbild oder Flegel.
Frühlingsanfang<br />
Was immer auch bisher geschah,<br />
es mildert sich, der Lenz ist da!<br />
Der, wie schon öfters üblich,<br />
mal heiter, mal betrüblich.<br />
Und wieder wird der Mensch vergleichen.<br />
Vergangenheit mit Gegenwart.<br />
Gewünschtes manchmal nicht erreichen.<br />
Trotz alledem keimt neue Saat.
Löblich<br />
Ich will nicht nur des Honigs wegen<br />
hier ein gutes Wort einlegen.<br />
Bewundernswert ist ein Insekt<br />
dessen Exkrement uns schmeckt.<br />
Sein Fleiß darf uns als Vorbild <strong>die</strong>nen.<br />
Ich spreche hier vom Volk der Bienen.<br />
Das Bienenvolk ist stets bereit.<br />
Kennt keine Frühjahrsmüdigkeit.<br />
Und fliegt mit eifrigen Gemüt<br />
auf alles was da neu erblüht.<br />
Der Landmann sieht dann mit Behagen<br />
wie Feld und Garten Früchte tragen.<br />
Weshalb auch er <strong>die</strong> Biene ehrt,<br />
<strong>die</strong> in sein Revier verkehrt.<br />
Merke:<br />
Ein Mitgeschöpf wird gern geschützt<br />
wenn sein Bestäuben allen nützt!
Blühende Fantasie<br />
Was uns so blüht im Lauf der Zeit<br />
sind Einsichten und Eitelkeit.<br />
Ist mal bunt, mal grau in grau.<br />
Mal höchst konkret, mal ungenau.<br />
Mal urplötzlich, mal ersehnt.<br />
Mal viel zu kurz, mal sehr gedehnt.<br />
Was uns so blüht im Lauf der Zeit,<br />
ist rührend und gemein.<br />
Ist mit sich selber einsam<br />
und gesellig sein.<br />
Das sind Irrtum und Versuch.<br />
Dinge <strong>die</strong> gelingen.<br />
Mir scheint<br />
Du kannst im eigenen Buch<br />
hiervon manch Liedchen singen.
Nach Aschermittwoch<br />
Das Licht wird mehr,<br />
das Dunkel weicht.<br />
Ob das schon zur Erleuchtung reicht?<br />
Denn auch im neuen Jahr ist halt<br />
so manche Sorge schon uralt.<br />
So manche Hoffnung schon zerstoben<br />
und es gibt wenig Grund zum Loben.<br />
Noch aber, und das lässt uns hoffen,<br />
ist der Rest des Jahres offen.
Frühlingsgefühle<br />
Es gibt wohl kein Grund zu Beschwerden,<br />
wenn Schneeglöckchen nicht läuten werden.<br />
Dagegen gibt es allen Grund<br />
bei Zahnschmerz,<br />
hinten links im Mund.<br />
Beim Beißen einer Frühlingsrolle<br />
beschloss er,<br />
das er zwicken wolle.<br />
Und ist, da stechend von Gemüt,<br />
bei jeden Bisse aufgeblüht.<br />
Der Schmerz befördert Sinneswandlung<br />
und animiert zur Zahnbehandlung.<br />
Der Backenzahn muss sich bequemen<br />
beim Dentist Reißaus zu nehmen.
Der Lenz ist da<br />
Ein Ginster fängt zu blühen an.<br />
Weil Frühling ist und er es kann.<br />
Das Gelb von <strong>die</strong>sen Ginsterstrauch<br />
begeistert einen Maler auch.<br />
Von <strong>die</strong>sem Anblick inspiriert<br />
hat er <strong>die</strong> Leinwand gelb grun<strong>die</strong>rt.<br />
Bekleckst sie bunt mit viel Tara<br />
und nennt sein Werk „Der Lenz ist da!“<br />
Vielleicht ist es nur Schmiererei.<br />
Doch gilt auch hier,<br />
<strong>die</strong> Kunst ist frei.
Frühjahrsputz<br />
Die Coladose ist geknickt,<br />
weil man sie in den Abfall schickt.<br />
Sie fühlt sich schlapp, total entleert,<br />
und keineswegs mehr heiß begehrt.<br />
Ihr Leben war einst ausgefüllt.<br />
Jetzt ist sie nur ein Jammerbild.<br />
Doch ist ihr Glaube nicht betroffen.<br />
Er lässt sie auf den Sommer hoffen.<br />
Gleich ihr hofft mancher unterdessen,<br />
man mag auch ihn noch einmal pressen.
Einen Anfang machen<br />
Ein Frühlingswind spielt launisch lau,<br />
bei strahlend schönen Himmelsblau,<br />
mit einer Wolke Rauch als sei <strong>die</strong>s<br />
Frühlingsbrauch.<br />
Ein Gärtner,<br />
Meister seiner Zunft,<br />
und Urheber der Schwade,<br />
zelebriert in seinen Reich<br />
<strong>die</strong> jährliche Parade.<br />
Er hat sich bestens präpariert.<br />
Zur Pflege neuer Saaten.<br />
Doch was ihm künftig alles blüht,<br />
das kann auch er nur raten.
Zum neuen Gartenjahr<br />
Der Gartenfreund blickt fröhlich drein.<br />
Wer will es ihm verdenken?<br />
Jetzt kann er wieder Meister sein<br />
und Samenkorn versenken.<br />
Ein winzig kleines Stückchen Welt<br />
liegt wieder ihm zu Füßen.<br />
Sofern er ehelich beweibt,<br />
will ich auch sie begrüßen.<br />
Auch Bündnisse der anderen Art<br />
sind von dem Gruß nicht ausgespart.<br />
Wünsche auf alle Fälle<br />
viel Spaß in der Parzelle!
Nach Plan<br />
Im Frühjahr ist Gelegenheit<br />
was Neues zu beginnen.<br />
Nur sollte <strong>die</strong>ses mit Bedacht<br />
und nach Plan gelingen.<br />
Nur junge Gärtner hoffen noch<br />
durch bloßes Schollen wenden,<br />
das sie eines Tages doch<br />
im Garten Eden enden.
Frühlingsgefühle<br />
Man fragt mich,<br />
und das ziemlich oft,<br />
ich hör es immer wieder.<br />
„Warum schreibst du eigentlich fast keine<br />
Liebeslieder?“<br />
Nun guter Freund,<br />
antworte ich,<br />
das sind verzwickte Sachen.<br />
Gelegenheit <strong>die</strong> findet sich.<br />
Doch weniges zum Lachen.
Frühlingsboten<br />
Ganz sicher wird es <strong>die</strong>ses Jahr<br />
wieder Fliegen geben.<br />
Am 3. März, der sonnig war,<br />
regte sich schon Leben.<br />
Ab <strong>die</strong>sem Datum sehe ich<br />
zum Himmel, aller halben,<br />
und erwarte inniglich<br />
<strong>die</strong> aller<strong>erste</strong>n Schwalben.
Wieder Frühling<br />
Auf den Wiesen wachsen jetzt<br />
wieder Maulwurfshügel.<br />
Ein letzter Rest von Schnee,<br />
er schmilzt,<br />
der Lust wachsen jetzt Flügel.<br />
Das alte Schlagloch ist zurück.<br />
Es testet neue Wagen.<br />
Der eine muss des andern Glück<br />
oft unter Schmerz ertragen.<br />
Ein Krokus, <strong>erste</strong>r seiner Art,<br />
duckt sich in der Wiese Gras.<br />
Am Frühlingsanfang 12 Uhr 10.<br />
Demnächst hier mehr, das wars!
Demnächst<br />
Vorbei <strong>die</strong> fünfte <strong>Jahreszeit</strong>.<br />
Jetzt geht es in <strong>die</strong> <strong>erste</strong>.<br />
Künftig gar kein Narr zu sein<br />
ist wohl demnächst das Schw<strong>erste</strong>.
Es muss nicht bei dem Text hier bleiben.<br />
Denn noch ist Platz zum weiter schreiben.<br />
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