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Interkulturellen Kompetenz forschung - Frankfurt School of Finance ...

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Pluralismus und Zivilgesellschaft<br />

– „Interkulturelle Pädagogik<br />

in modernen Einwanderungsgesellschaften<br />

– Kanada, Frankreich,<br />

Deutschland“ von Ghodsi<br />

Hejazi<br />

Manuel Lorenz<br />

studiert Musik, Philosophie und Erziehungswissenschaft<br />

an der Hochschule<br />

für Musik Köln sowie an der<br />

Universität zu Köln<br />

Lorenz: Pluralismus und Zivilgesellschaft – “Interkulturelle Pädagogik in modernen Einwanderungsgesellschaften<br />

– Kanada, Frankreich, Deutschland” von Ghodsi Hejazi<br />

Rezension<br />

Bei dem hier besprochenen Buch handelt es sich um eine<br />

2008 an der Goethe-Universität zu <strong>Frankfurt</strong> am Main im<br />

Fachbereich Erziehungswissenschaft eingereichte Dissertation.<br />

Ghodsi Hejazi legt mit dieser Studie eine Analyse der Bildungssysteme<br />

der genannten Länder im Kontext ihrer jeweiligen<br />

historischen und sozialtheoretischen Realität vor, mit der<br />

das „generelle Verhältnis moderner westlicher Gesellschaften<br />

zu kultureller Fremdheit in Gestalt von Migration untersucht<br />

werden“ (Hejazi 2009:13) soll.<br />

Zu Beginn versucht Hejazi grundlegende Begriffe – z.B. moderne<br />

Gesellschaft und Bildung – zu klären. Hier wäre zudem<br />

als wichtige Ausgangsthese zu nennen, dass für die Intergrationsleistung<br />

eines Staates das moderne Bildungssystem als<br />

ein die Sozialstruktur der Gesellschaft reproduzierendes System<br />

relevant ist (Hejazi 2009:38).<br />

In dem umfangreichen, den Länderstudien vorangestellten<br />

Teil „Die bürgerlich-moderne Gesellschaft des Okzidents“<br />

werden die Begriffe Bürgertum, Bürgerlichkeit und Bürgerliche<br />

Gesellschaft historisch nachgezeichnet. Hier findet sich<br />

u.a. auch eine Kritik der Moderne, sowie eine Beschreibung<br />

der Postmodernen, in der das durch De- und Konstruktivismus<br />

aufgeworfene Problem der Identitätsbildung zwischen<br />

sozialstrukturellen Grenzen in der (entkolonialisierten), demokratischen<br />

Gesellschaft thematisiert wird.<br />

Der Tatsache, dass keine Beschreibung der „bürgerlichmodernen<br />

Gesellschaft des Okzidents“ in der heutigen Zeit<br />

mehr ohne einen Blick auf die Rolle des Islams in selbiger<br />

auskommt, wird zunächst mit einem kurzen allgemeinen Exkurs<br />

zur „Identitätsgestaltung von Muslimen“ Rechnung getragen.<br />

Zudem widmet Hejazi am Ende jeder Länderstudie<br />

einen eigenen Teil dem Thema, der sich dann konkret auf das<br />

jeweilige Land bezieht.<br />

Bevor es zu den Länderstudien geht, formuliert sie, worin sie<br />

das Potential von Bildung und also die Aufgabe der <strong>Interkulturellen</strong><br />

Pädagogik (folgend: 'IP') sieht: Dass nämlich „Bildung<br />

i[m] […] umfassenden Sinne der Subjektentfaltung […] heute<br />

wieder die H<strong>of</strong>fnung [nähre], als Integrationsmechanismus<br />

fungieren zu können“ (Hejazi 2009:110).<br />

Länderstudien<br />

In diesen drei Studien möchte Hejazi untersuchen, „wie eine<br />

westliche Gesellschaft mit der ethnischen und religiösen Pluralität<br />

ihrer Bevölkerung umgeht und welche praktischen Lö-<br />

131 © Interculture Journal 2010 | 12

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