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UN 11/2003, Seite 2 Unabhängige Nachrichten . Postfach 10 17 06 . D-46017 Oberhausen Das offene Wort Mißhandlungen und 40 Stunden Haft Das mußten die jungen Deutschen, die die Kreuze aufgestellt hatten, hinnehmen, nachdem die Polizei sie in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai entdeckt und festgenommen hatte. Auch bei uns wäre eine solche Aktion als »Ordnungswidrigkeit« eingestuft und möglicherweise mit einem Bußgeld belegt worden. In Breslau aber wurden sie einer Polizeidienststelle zugeführt und nach der Vernehmung in einer kleinen Zelle mit insgesamt 20 Personen eingesperrt. Der Raum war so klein, daß ein Hinsetzen auf dem Fußboden nur für jeweils 3 bis 4 Personen möglich war. Zwischenzeitlich wurden die polnischen Zelleninsassen in den Gang vor der Tür geführt, während sich die drei Deutschen in der Zelle, an den Händen gefesselt, etwa zwei Stunden lang mit dem Gesicht zur Wand aufstellen mußten. Bei jeder Veränderung der Blickrichtung oder bei dem Versuch, sich einige Worte zu sagen, wurden sie vom Wachpersonal in den Rücken geschlagen. Am Morgen des 9. Mai wurden sie ins Polizeipräsidium überstellt, wo gegen Mittag eine Richterin ein Bußgeld in Höhe von je 250,00 € verhängte, das aber mit der insgesamt 40-stündigen Haft als abgegolten erklärt wurde. Während der gesamten Haftzeit wurde es den jungen Männern verwehrt, das deutsche Konsulat in Breslau oder einen Rechtsbeistand zu informieren. Die Landsmannschaft Schlesien wertet das als eine Menschenrechtsverletzung des künftigen EU - Mitgliedes Polen, die mit der europäischen Werte- und Rechtsgemeinschaft unvereinbar ist. Wir danken den jungen Schlesiern für Ihre uneigennützige Tat! Sabine Möller »Junge Deutsche kreuzigten niederschlesische Straßen«: Erinnerung erzeugt in Polen »Schock und Schrecken« »Nur die tägliche Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit führt zur Versöhnung« Diese uns von den Umerziehern eingeimpfte und zum Grundgesetz der »Erinnerungsarbeit« erhobene Mahnung gilt offenbar nur für uns Deutsche. Während wir Tag und Nacht und über alle Kanäle aufgefordert werden, uns an vergangenes Unrecht zu erinnern, führt der Hinweis auf polnische Verbrechen dort zu »Schock und Schrecken«. Um an die deutschen Opfer der Vertreibung aus Schlesien zu erinnern, hatte der Bundesvorsitzende der Schlesischen Jugend, Jürgen Hösl (Nürnberg), mit weiteren Mitgliedern einige hundert Holzkreuze angefertigt und sie an schlesischen Straßen und in Breslau aufgestellt. »Slowo Polskie«, die zweitgrößte Zeitung Schlesiens, berichtete unter dem Titel »Junge Deutsche kreuzigten niederschlesische Straßen«, daß »die Einwohner einiger Ortschaften des Landkreises Swidnica (Schweidnitz, UN) einen Schock erlitten, als sie die Holzkreuze am Straßenrand erblickten. Auf jedem war die gleiche Inschrift vorhanden: „Niemcy 1945-46“.« Die »Garzeta Wroclawska«, die größte Zeitung Schlesiens, erblickte in der Kreuzaktion sogar einen Akt der Rache: SPIEGEL DER ZEIT (verkleinerte Abbildung aus »Slowo Polskie«, 9.5.2003) »Drei junge Deutsche wollten den Tod ihrer Landsleute rächen«, hieß es in der Schlagzeile. Deshalb hätten auch die plötzlich aufgetauchten Kreuze »die Bevölkerung ungeheuerlich erschreckt. (...) Diese Kreuze verbreiten einfach Schrecken, bestätigte Katarzyna Ziobrowska, die Dorfvorsteherin von Bojanik (Ludwigsdorf, UN). Die zu Tode erschrockenen Menschen kommen zu mir ins Geschäft und sagen, dies sei ein Zeichen dafür, daß die Deutschen hier hier zurückkehren werden und an uns Rache nehmen für deren Vertreibung nach Kriegsende. (...) Nach Meinung der älteren Dorfbewohner ist das Datum 1945-46 das Datum des Verlassens dieses Gebietes durch die deutsche Bevölkerung. Jedoch nicht alle sprechen gern darüber. Manche meinen, daß viele Deutsche verzweifelt waren, weil sie ihre Häuser verlassen mußten, aber angeblich gab es auch solche, die zufrieden waren.« Ein Blatt mit Farbfotos und Einblicken in die Arbeit der Schlesischen Jugend können Sie anfordern bei der SJ, Krischelstr. 4, 02826 Görlitz. MAHNUNG »Am Anfang von Verständigung und Versöhnung muß das Ende von Unrecht und Lüge stehen« Herbert Jeschioro, Vorsitzender des Zentralrats der vertriebenen Deutschen e.V.
Unabhängige Nachrichten . Postfach 10 17 06 . D-46017 Oberhausen UN 11/2003, Seite 3 Statt Versöhnung übelste Hetze: Polen fordern 1,16 Billionen Euro Entschädigung Schröder, Fischer und Miller einig in der Ablehnung des Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin. Der Streit um das von Erika Steinbach, der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (CDU) und dem SPD-Politiker Peter Glotz geplante »Zentrum gegen Vertreibungen« nimmt immer häßlichere Formen an. Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer machen - gegen den Mehrheitswillen der Deutschen - gemeinsam mit dem polnischen Ministerpräsidenten Miller demonstrativ Front gegen Berlin als Standort der Erinnerungsstätte. Polnische Scharfmacher lassen sich immer neue Geschmacklosigkeiten einfallen: Hauptsache, die Deutschen werden daran gehindert, ihrer eigenen Opfer zu gedenken. »Deutsches Trojanisches Pferd« So verunglimpfte die polnische Wochenzeitschrift Wprost (Direkt) in ihrer Ausgabe vom 23. September 2003 auf der Titelseite den Kanzler der BRD, weil er sich nicht strikt genug gegen den Bau des Zentrums in Berlin ausgesprochen hatte. Das Blatt mit immerhin 184.000 Exemplaren Auflage läßt Bundeskanzler Schröder auf allen vieren kriechen; auf seinem Rücken reitet die BdV-Präsidentin Erika Steinbach - in SS-Uniform und schwarzen Schaftstiefeln, mit Hakenkreuzbinde am Oberarm (von uns geschwärzt, da die UN sonst wegen »Verbreitung verfassungswidriger Symbole beschlagnahmt würde). Worum es bei der deutsch-polnischen Kampagne gegen das »Zentrum gegen Vertreibungen« eigentlich geht, verdeutlicht der zusätzliche Text auf der Wprost- Titelseite: Titelseite der polnischen Wochenzeitschrift »Wprost« vom 21. September 2003. Den dazugehörigen Artikel (4 Seiten) können polnischkundige UN-Leser bei uns anfordern (UN-Archiv 11033). »Die Deutschen schulden den Polen eine Billion Dollar für den Zweiten Weltkrieg«. Im zugehörigen Artikel der Wochenzeitschrift wird angekündigt, Deutschland werde »die Rechnung für den Vernichtungskrieg« präsentiert. Und insgesamt wird so getan, als hätten Frau Steinbach, der BdV oder die Landsmannschaften den Streit mit maßlosen Entschädigungsforderungen für Flucht und Vertreibung eröffnet. Daß dies nachweislich gelogen ist, irritiert die polnischen Scharfmacher offenbar überhaupt nicht. SPAREN - DANN FANGT MAL AN! Der Antreiber war der deutsche (!) SPD- Volksvertreter Meckel! Angestoßen hatte die jüngste Kampagne gegen die deutschen Vertriebenen der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Meckel, auf dessen Initiative hin - so Frau Steinbach - »in Richtung Polen und Tschechische Republik Ängste geschürt« wurden, um das den Vergangenheitsvergewaltigern offenbar verhaßte »Zentrum gegen Vertreibungen« wenn schon nicht zu verhindern, so doch wenigstens von Berlin fernzuhalten. Verbündete fanden sich bei polnischen und tschechischen Nationalisten schnell.
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