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7. März 20<strong>17</strong> Seite 21<br />

Die Türkische Moschee am Rokokoschloss von Schwetzingen.<br />

Gebiet umfasste das Landgericht<br />

Sulzbach sowie die Ämter<br />

Parkstein-Weiden, Floss und<br />

Vohenstrauß (<strong>17</strong>65 kam noch<br />

Pleystein dazu). Das Wittelsbacher<br />

Fürstentum Pfalz-Sulzbach<br />

soll uns in der übernächsten<br />

Nummer genauer interessieren.<br />

Denn Sulzbach stand<br />

schon im 12. Jahrhundert in enger<br />

Verbindung zu Ortenburg.<br />

Der Titel Pfalzgraf hatte sich<br />

allerdings für die Ortenburger<br />

schon viel früher ergeben als<br />

für die Sulzbacher.<br />

Ein Sulzbacher Pfalzgraf<br />

wiederum mit dem neuen Titel<br />

Landesfürst von Sulzbach<br />

(<strong>17</strong>33-<strong>17</strong>90) schwang sich über<br />

den Titel Kurfürst von der Pfalz<br />

(<strong>17</strong>43-<strong>17</strong>99) zum Kurfürsten<br />

von Bayern auf. Es war der<br />

berühmte Kurfürst Karl Theodor,<br />

welcher die ausgestorbene<br />

Münchner Linie retten musste<br />

(<strong>17</strong>77-<strong>17</strong>99). Er vereinigte also<br />

wieder Bayern und die Pfalz.<br />

Napoleon unterbrach diese<br />

Personalunion, weil sich seine<br />

Franzosen in der Pfalz breit<br />

machten. Doch 1816 wurde die<br />

Pfalz richtiger Teil des neuen<br />

Königreichs Bayern (bis 1945).<br />

Der erste bayerische<br />

König wurde in<br />

Schwetzingen geboren<br />

Ein Geburtsort ist nie etwas<br />

Unanständiges, das weiß man<br />

heutzutage im Zeichen der Globalisierung<br />

schon lange. Wer<br />

aus einem Geburtsort auf einen<br />

Charakterzug schließt, kann<br />

völlig falsch liegen. Arbeiter,<br />

Beamte, Fußballer, Schauspieler<br />

oder Soldaten befinden<br />

sich nicht selten einige Zeit an<br />

diesem oder jenem Ort. Wenn<br />

dann Kinder zur Welt kommen,<br />

wird aus einem Amerikaner<br />

oder Russen nicht plötzlich ein<br />

Bayer oder Sachse, es sei denn,<br />

der Neugeborene lebt sehr lange<br />

am zufälligen Ort und wird<br />

völlig integriert. So konnte der<br />

liebenswerte David Alaba ein<br />

typischer Wiener werden oder<br />

der Pfälzer Maximilian Joseph,<br />

Sohn von Kurfürst Karl Theodor,<br />

ein guter bayerischer<br />

König. Aber in der Vita bleibt<br />

der Geburtsort und lenkt vom<br />

eigentlichen Charakterzug ab.<br />

Denn Schwetzingen war zwar<br />

der Geburtsort, doch München<br />

das lange Wirkungsfeld. Überliefert<br />

ist trotzdem, dass der<br />

erste König von Bayern, als<br />

ihm 1816 auch die Pfalz zufiel,<br />

von den Pfälzern als „verlorener<br />

Sohn“ gefeiert wurde.<br />

Die Wasserburg Schwetzingen<br />

(1350 erstmals erwähnt) war<br />

mit dem umliegenden Gebiet<br />

ein Lehen des Bischofs von<br />

Worms an die Pfalzgrafen. Im<br />

Lauf der Jahrhunderte wurde<br />

ein ansehnliches Schloss daraus.<br />

Im 16. Jahrhundert diente<br />

es den Kurfürsten als Jagd- und<br />

Ausflugsschloss. Im Dreißigjährigen<br />

Krieg (1618-1648)<br />

wurde es schwer beschädigt.<br />

Kurfürst Friedrich von der<br />

Pfalz (1596-1632) hatte seine<br />

Kurwürde samt der Oberpfalz<br />

1623 an Bayern abgeben müssen.<br />

Da half es auch nichts,<br />

dass Kurfürst Friedrich als<br />

Führer der protestantischen<br />

Union seit 1609 zum König von<br />

Böhmen gewählt worden war.<br />

Es gab bekanntlich die Niederlage<br />

am Weißen Berg 1620.<br />

Der andere Wittelsbacher, jener<br />

in München, war Führer<br />

der katholischen Liga. Schwetzingen<br />

brachte noch weitere<br />

Schmerzen ein. Weil Pfalzgraf<br />

Karl Ludwig zwar 1654 wieder<br />

Kurfürst wurde, aber seine<br />

1652 im Heidelberger Schloss<br />

zur Welt gekommene Tochter<br />

Elisabeth Charlotte im Alter<br />

von 19 Jahren mit dem Bruder<br />

des französischen Königs Ludwig<br />

XIV., Philipp von Orleans,<br />

verheiraten musste, ergab sich<br />

für sie nicht bloß der Schmäh-<br />

Titel am französischen Hof von<br />

der „Liselotte von der Pfalz“,<br />

sondern trotzdem der Einfall<br />

französischer Truppen 1672<br />

in der Pfalz. Schlimmer noch:<br />

als der Bruder der Königin aus<br />

der Pfalz 1685 kinderlos starb,<br />

war die Linie Pfalz-Simmern<br />

erloschen. Jetzt meldete der<br />

Sonnenkönig Ludwig XIV. sogar<br />

Gebietsansprüche an. Nach<br />

Krieg und Frieden (Rijswijk<br />

1697) blieb die Pfalz zwar franzosenfrei,<br />

aber doch sehr zerstört.<br />

Außerdem rückte die katholische<br />

Linie Pfalz-Neuburg<br />

und später Pfalz-Sulzbach ein.<br />

Deren bedeutendster Vertreter<br />

wurde, wie erwähnt, Karl<br />

Theodor. Er betrieb den glanzvollen<br />

Hof in Mannheim und<br />

die ständige Sommerresidenz<br />

in Schwetzingen, wo er illustre<br />

Künstler und Staatsmänner um<br />

sich versammelte (<strong>17</strong>53 sogar<br />

Voltaire). Mannheim war zur<br />

barocken Großresidenz ausgebaut,<br />

Schwetzingen aber zum<br />

„pfälzischen Versailles“. Ob<br />

sich beim Bau einer Moschee<br />

ähnlicher Widerstand wie heute<br />

regte, ist nicht überliefert.<br />

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