der_gemeinderat_Ausgabe_3_2017
März-Ausgabe der Fachzeitschrift "der gemeinderat" mit Schwerpunkt Integration
März-Ausgabe der Fachzeitschrift "der gemeinderat" mit Schwerpunkt Integration
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Titel<br />
Integration<br />
Titel<br />
Bauteil am Haken: Für ein Flüchtlingswohnheim im Landkreis Uelzen wurde die Modulbauweise gewählt, die einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk<br />
und damit kurze Bauzeiten ermöglicht. Das Gebäude kann später ohne großen Aufwand umgebaut werden.<br />
Foto: Human Care<br />
Die Projektplanung durch die Auftragnehmer<br />
erfolgte in Abstimmung mit <strong>der</strong><br />
Liegenschaftsverwaltung des Landkreises<br />
und den Sozialbehörden. Die Wahl <strong>der</strong><br />
technischen Umsetzung fiel auch aus Zeitgründen<br />
auf eine Modulbauweise, da diese<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen hohen Vorfertigungsgrad,<br />
weitgehend witterungsunabhängiger<br />
Bauweise sowie <strong>der</strong> Parallelität<br />
von Genehmigungsverfahren und gleichzeitiger<br />
Vorfertigung im Werk ermöglichte.<br />
VORAUSSCHAUENDE PLANUNG<br />
Die Grundrisse wurden so gestaltet, dass<br />
durch minimalste Verän<strong>der</strong>ungen Sozialwohnungen<br />
in unterschiedlichen Größen<br />
entstehen können, die Fenster so gewählt,<br />
dass sich ohne nachträgliche Än<strong>der</strong>ungen<br />
Balkone vorstellen lassen. Damit können<br />
die Wohnungen auch den heutigen Ansprüchen<br />
an Sozialbauten optimal entsprechen.<br />
Die gesamte Anlage wurde in nur zwölf<br />
Monaten vom ersten Kontakt mit <strong>der</strong><br />
Kommune projektiert, geplant, beantragt,<br />
genehmigt, gebaut und in Betrieb genommen.<br />
Das dreieinhalbgeschossige Gebäude<br />
erlaubt die Unterbringung von 120 Flüchtlinge<br />
in 20 Wohngruppen mit jeweils sechs<br />
Bewohnern. Jede Wohngruppe hat ein eigenes<br />
Duschbad und eine eigene Küche.<br />
Ebenfalls zur Verfügung stehen Gemeinschaftsräume<br />
für Schulungen sowie<br />
Spielzimmer und Verwaltungsräume zur<br />
sozialen Betreuung. Der Gartenbereich<br />
des Gebäudes wurde mit Spielgeräten und<br />
Freiflächen angelegt.<br />
Das Wohngruppenkonzept trägt nachweislich<br />
zum sozialen Frieden in <strong>der</strong><br />
Einrichtung bei, bietet Geborgenheit in<br />
kleinen Einheiten und unterstützt die Integrationsbemühungen.<br />
Auch bietet sich<br />
geschützter Raum für jene Bewohner, die<br />
aufgrund ihrer Fluchterlebnisse traumatisiert<br />
sind. Die Akzeptanz des Gebäudes in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung ist hoch. Red.<br />
LANDKREIS UELZEN<br />
Die Gemeinden des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Landkreises Uelzen (www.landkreisuelzen.de)<br />
unterstützen den Kreis bei<br />
<strong>der</strong> Suche nach Wohnraum für die<br />
Unterbringung von Flüchtlingen. Sie<br />
melden <strong>der</strong> Verwaltung geeignete<br />
Objekte, besichtigen diese und führen<br />
Vorverhandlungen zur Vermietung.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Heute für die Zukunft gebaut<br />
Die Investitionen in den Bau von Übergangswohnheimen für Flüchtlinge sollen<br />
nachhaltig eingesetzt werden. Angesichts dessen empfiehlt sich, entsprechende<br />
Gebäude gleich für eine Nachnutzung im Bereich des Sozialwohnungsbaus zu<br />
planen. Der Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen hat diesen Weg beschritten.<br />
Ab Sommer 2015 stellte <strong>der</strong> starke<br />
Zuzug von Asylsuchenden in<br />
Deutschland Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />
vor bislang ungekannte Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die auf Basis<br />
kurzfristiger Zuteilungen kaum planbare<br />
Unterbringung von Schutzsuchenden war<br />
problematisch. Dies führte teils zu unzumutbaren<br />
Wohnverhältnissen, in denen<br />
nicht einmal Minimalanfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Privatsphäre eingehalten werden konnten.<br />
Vor dieser Herausfor<strong>der</strong>ung stand auch<br />
<strong>der</strong> Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
dort fehlten ebenfalls menschenwürdige<br />
Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge.<br />
Wegen des hohen Handlungsdrucks<br />
entschieden sich die Verantwortlichen<br />
beim Kreis, den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft<br />
auszuschreiben, die kurzfristig<br />
und kostenbewusst errichtet werden sollte.<br />
Eine Containerlösung war nicht gewünscht.<br />
Vielmehr wollte <strong>der</strong> Kreis ein<br />
Gebäude mit architektonischem Anspruch<br />
und nach den anerkannten Kriterien für<br />
angemessenen Wohnraum sowie <strong>der</strong><br />
Möglichkeit einer Anschlussnutzung für<br />
den sozialen Wohnungsbau, ohne jedoch<br />
hierfür Umbauarbeiten mit erheblichem<br />
Aufwand vornehmen zu müssen. Zudem<br />
sollte <strong>der</strong> Bautyp möglichst in vergleichbarer<br />
Ausfertigung ebenso an an<strong>der</strong>en Standorten<br />
eingesetzt werden können.<br />
Die mit <strong>der</strong> Realisierung beauftragte<br />
Firma Elbe Bau (www.elbe-bau.de) mit ihrem<br />
Schwesterunternehmen Human Care<br />
als Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften<br />
entwickelte einen modularen Bautyp,<br />
<strong>der</strong> einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />
Replizierbarkeit zulässt. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Architektur hatte das Übergangswohnheim<br />
für 120 Geflüchtete den Vorstellungen<br />
<strong>der</strong> Stadtplanung zu entsprechen und<br />
sich in die Umgebung einzufügen, ohne<br />
den Eindruck von „Luxusunterkünften“ zu<br />
vermitteln. Die Nutzung für die Unterbringung<br />
von Flüchtlingen sollte am Gebäude<br />
explizit nicht ablesbar sein.<br />
Um sozialen Spannungen innerhalb<br />
<strong>der</strong> Unterkunft vorzubeugen, sollte die<br />
Unterbringung in möglichst kleinen Einzelgruppen<br />
erfolgen. Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
war die sozialverträgliche<br />
Umsetzung des Bauvorhabens. Dabei<br />
mussten sowohl religiöse und kulturelle<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Bewohner als auch die<br />
kritische Erwartungshaltung <strong>der</strong> einheimischen<br />
Bevölkerung berücksichtigt werden.<br />
Anzeige<br />
Das Leben neu erfinden – Flüchtlinge frühzeitig integrieren<br />
Foto: Ingeus GmbH<br />
„Arbeit, Sprache und Integration“: Auf diesen<br />
Säulen basiert das Ingeus-Programm „FIFaA“<br />
für Flüchtlinge und unterstützt so die nachhaltige<br />
Integration in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Der Zuzug geflüchteter Menschen stellt Kommunen<br />
und Jobcenter vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Nicht nur die Frage <strong>der</strong> Unterbringung so<br />
vieler Neubürger in kurzer Zeit bringt die Verwaltungen<br />
an ihre Grenzen. Mit <strong>der</strong> steigenden Zahl<br />
positiver Entscheidungen des BAMF wechseln<br />
die meisten in den Rechtskreis des SGB II und<br />
damit in die Verantwortung <strong>der</strong> Jobcenter und<br />
<strong>der</strong> sie tragenden Kommunen.<br />
Die Männer und Frauen, die aus ihrer Heimat<br />
geflohen sind, wollen schnell Arbeit finden.<br />
Doch wer sich nachhaltig auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt etablieren will, braucht Geduld.<br />
Aus unserer Arbeit mit Flüchtlingen wissen<br />
wir, dass sprachliche Defizite und gegensätzliche<br />
Kulturkreise zu Missverständnissen führen<br />
können.<br />
Deshalb unterstützen wir Geflüchtete auf allen<br />
Ebenen: Nur die Sprache zu lernen, ohne<br />
das Gefühl zu haben dem Ziel Arbeit näher zu<br />
kommen, wirkt sich nachteilig auf die Motivation<br />
und den Willen zur Integration aus. Daher<br />
war es Reinhard Ma<strong>der</strong>, Produktentwickler bei<br />
Ingeus, wichtig mit „FIFaA – Frühzeitige Integrationsunterstützung<br />
für anerkannte Asylbewerber“<br />
ein Programm zu entwickeln, bei dem die für die<br />
Integration in den ersten Arbeitsmarkt notwendigen<br />
Schritte von Anfang an parallel zum Spracherwerb<br />
stattfinden.<br />
Unsere Berater und Integrationslotsen helfen<br />
u.a. bei <strong>der</strong> Wohnungssuche, übersetzen Behördenschreiben<br />
o<strong>der</strong> kümmern sich um Plätze<br />
in Integrationskursen. Dabei gerät die Arbeitsmarktintegration<br />
nie aus dem Blick: Unsere<br />
Jobcoaches entwickeln mit den Teilnehmenden<br />
Jobziele und bereiten sie auf deutsche Bewerbungsverfahren<br />
und Vorstellungsgespräche vor.<br />
Ein Arbeitgeberkoordinator akquiriert Firmen<br />
und vermittelt Praktika und Arbeitsplätze.<br />
„Die ganzheitliche Arbeitsmarktintegration<br />
von Flüchtlingen ist entscheidend für die Integration<br />
in die Gesellschaft. Wer arbeitet, kommuniziert,<br />
wer kommuniziert, lernt und findet sich<br />
letztlich schneller und besser in seinem neuen<br />
Leben zurecht.“ erklärt Marc Hanke, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Ingeus GmbH.<br />
Ingeus GmbH<br />
Reinhard Ma<strong>der</strong><br />
Bahnhofstrasse 11b<br />
90411 Nürnberg<br />
Tel.: 0911 - 21667 - 0<br />
E-Mail: rma<strong>der</strong>@ingeus.de<br />
www.ingeus.de<br />
Advertorial<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17