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März-Ausgabe der Fachzeitschrift "der gemeinderat" mit Schwerpunkt Integration

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Titel<br />

Integration<br />

Titel<br />

Bauteil am Haken: Für ein Flüchtlingswohnheim im Landkreis Uelzen wurde die Modulbauweise gewählt, die einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk<br />

und damit kurze Bauzeiten ermöglicht. Das Gebäude kann später ohne großen Aufwand umgebaut werden.<br />

Foto: Human Care<br />

Die Projektplanung durch die Auftragnehmer<br />

erfolgte in Abstimmung mit <strong>der</strong><br />

Liegenschaftsverwaltung des Landkreises<br />

und den Sozialbehörden. Die Wahl <strong>der</strong><br />

technischen Umsetzung fiel auch aus Zeitgründen<br />

auf eine Modulbauweise, da diese<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen hohen Vorfertigungsgrad,<br />

weitgehend witterungsunabhängiger<br />

Bauweise sowie <strong>der</strong> Parallelität<br />

von Genehmigungsverfahren und gleichzeitiger<br />

Vorfertigung im Werk ermöglichte.<br />

VORAUSSCHAUENDE PLANUNG<br />

Die Grundrisse wurden so gestaltet, dass<br />

durch minimalste Verän<strong>der</strong>ungen Sozialwohnungen<br />

in unterschiedlichen Größen<br />

entstehen können, die Fenster so gewählt,<br />

dass sich ohne nachträgliche Än<strong>der</strong>ungen<br />

Balkone vorstellen lassen. Damit können<br />

die Wohnungen auch den heutigen Ansprüchen<br />

an Sozialbauten optimal entsprechen.<br />

Die gesamte Anlage wurde in nur zwölf<br />

Monaten vom ersten Kontakt mit <strong>der</strong><br />

Kommune projektiert, geplant, beantragt,<br />

genehmigt, gebaut und in Betrieb genommen.<br />

Das dreieinhalbgeschossige Gebäude<br />

erlaubt die Unterbringung von 120 Flüchtlinge<br />

in 20 Wohngruppen mit jeweils sechs<br />

Bewohnern. Jede Wohngruppe hat ein eigenes<br />

Duschbad und eine eigene Küche.<br />

Ebenfalls zur Verfügung stehen Gemeinschaftsräume<br />

für Schulungen sowie<br />

Spielzimmer und Verwaltungsräume zur<br />

sozialen Betreuung. Der Gartenbereich<br />

des Gebäudes wurde mit Spielgeräten und<br />

Freiflächen angelegt.<br />

Das Wohngruppenkonzept trägt nachweislich<br />

zum sozialen Frieden in <strong>der</strong><br />

Einrichtung bei, bietet Geborgenheit in<br />

kleinen Einheiten und unterstützt die Integrationsbemühungen.<br />

Auch bietet sich<br />

geschützter Raum für jene Bewohner, die<br />

aufgrund ihrer Fluchterlebnisse traumatisiert<br />

sind. Die Akzeptanz des Gebäudes in<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung ist hoch. Red.<br />

LANDKREIS UELZEN<br />

Die Gemeinden des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Landkreises Uelzen (www.landkreisuelzen.de)<br />

unterstützen den Kreis bei<br />

<strong>der</strong> Suche nach Wohnraum für die<br />

Unterbringung von Flüchtlingen. Sie<br />

melden <strong>der</strong> Verwaltung geeignete<br />

Objekte, besichtigen diese und führen<br />

Vorverhandlungen zur Vermietung.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Heute für die Zukunft gebaut<br />

Die Investitionen in den Bau von Übergangswohnheimen für Flüchtlinge sollen<br />

nachhaltig eingesetzt werden. Angesichts dessen empfiehlt sich, entsprechende<br />

Gebäude gleich für eine Nachnutzung im Bereich des Sozialwohnungsbaus zu<br />

planen. Der Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen hat diesen Weg beschritten.<br />

Ab Sommer 2015 stellte <strong>der</strong> starke<br />

Zuzug von Asylsuchenden in<br />

Deutschland Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />

vor bislang ungekannte Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die auf Basis<br />

kurzfristiger Zuteilungen kaum planbare<br />

Unterbringung von Schutzsuchenden war<br />

problematisch. Dies führte teils zu unzumutbaren<br />

Wohnverhältnissen, in denen<br />

nicht einmal Minimalanfor<strong>der</strong>ungen an die<br />

Privatsphäre eingehalten werden konnten.<br />

Vor dieser Herausfor<strong>der</strong>ung stand auch<br />

<strong>der</strong> Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

dort fehlten ebenfalls menschenwürdige<br />

Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge.<br />

Wegen des hohen Handlungsdrucks<br />

entschieden sich die Verantwortlichen<br />

beim Kreis, den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft<br />

auszuschreiben, die kurzfristig<br />

und kostenbewusst errichtet werden sollte.<br />

Eine Containerlösung war nicht gewünscht.<br />

Vielmehr wollte <strong>der</strong> Kreis ein<br />

Gebäude mit architektonischem Anspruch<br />

und nach den anerkannten Kriterien für<br />

angemessenen Wohnraum sowie <strong>der</strong><br />

Möglichkeit einer Anschlussnutzung für<br />

den sozialen Wohnungsbau, ohne jedoch<br />

hierfür Umbauarbeiten mit erheblichem<br />

Aufwand vornehmen zu müssen. Zudem<br />

sollte <strong>der</strong> Bautyp möglichst in vergleichbarer<br />

Ausfertigung ebenso an an<strong>der</strong>en Standorten<br />

eingesetzt werden können.<br />

Die mit <strong>der</strong> Realisierung beauftragte<br />

Firma Elbe Bau (www.elbe-bau.de) mit ihrem<br />

Schwesterunternehmen Human Care<br />

als Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften<br />

entwickelte einen modularen Bautyp,<br />

<strong>der</strong> einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />

Replizierbarkeit zulässt. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Architektur hatte das Übergangswohnheim<br />

für 120 Geflüchtete den Vorstellungen<br />

<strong>der</strong> Stadtplanung zu entsprechen und<br />

sich in die Umgebung einzufügen, ohne<br />

den Eindruck von „Luxusunterkünften“ zu<br />

vermitteln. Die Nutzung für die Unterbringung<br />

von Flüchtlingen sollte am Gebäude<br />

explizit nicht ablesbar sein.<br />

Um sozialen Spannungen innerhalb<br />

<strong>der</strong> Unterkunft vorzubeugen, sollte die<br />

Unterbringung in möglichst kleinen Einzelgruppen<br />

erfolgen. Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

war die sozialverträgliche<br />

Umsetzung des Bauvorhabens. Dabei<br />

mussten sowohl religiöse und kulturelle<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Bewohner als auch die<br />

kritische Erwartungshaltung <strong>der</strong> einheimischen<br />

Bevölkerung berücksichtigt werden.<br />

Anzeige<br />

Das Leben neu erfinden – Flüchtlinge frühzeitig integrieren<br />

Foto: Ingeus GmbH<br />

„Arbeit, Sprache und Integration“: Auf diesen<br />

Säulen basiert das Ingeus-Programm „FIFaA“<br />

für Flüchtlinge und unterstützt so die nachhaltige<br />

Integration in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Der Zuzug geflüchteter Menschen stellt Kommunen<br />

und Jobcenter vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Nicht nur die Frage <strong>der</strong> Unterbringung so<br />

vieler Neubürger in kurzer Zeit bringt die Verwaltungen<br />

an ihre Grenzen. Mit <strong>der</strong> steigenden Zahl<br />

positiver Entscheidungen des BAMF wechseln<br />

die meisten in den Rechtskreis des SGB II und<br />

damit in die Verantwortung <strong>der</strong> Jobcenter und<br />

<strong>der</strong> sie tragenden Kommunen.<br />

Die Männer und Frauen, die aus ihrer Heimat<br />

geflohen sind, wollen schnell Arbeit finden.<br />

Doch wer sich nachhaltig auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt etablieren will, braucht Geduld.<br />

Aus unserer Arbeit mit Flüchtlingen wissen<br />

wir, dass sprachliche Defizite und gegensätzliche<br />

Kulturkreise zu Missverständnissen führen<br />

können.<br />

Deshalb unterstützen wir Geflüchtete auf allen<br />

Ebenen: Nur die Sprache zu lernen, ohne<br />

das Gefühl zu haben dem Ziel Arbeit näher zu<br />

kommen, wirkt sich nachteilig auf die Motivation<br />

und den Willen zur Integration aus. Daher<br />

war es Reinhard Ma<strong>der</strong>, Produktentwickler bei<br />

Ingeus, wichtig mit „FIFaA – Frühzeitige Integrationsunterstützung<br />

für anerkannte Asylbewerber“<br />

ein Programm zu entwickeln, bei dem die für die<br />

Integration in den ersten Arbeitsmarkt notwendigen<br />

Schritte von Anfang an parallel zum Spracherwerb<br />

stattfinden.<br />

Unsere Berater und Integrationslotsen helfen<br />

u.a. bei <strong>der</strong> Wohnungssuche, übersetzen Behördenschreiben<br />

o<strong>der</strong> kümmern sich um Plätze<br />

in Integrationskursen. Dabei gerät die Arbeitsmarktintegration<br />

nie aus dem Blick: Unsere<br />

Jobcoaches entwickeln mit den Teilnehmenden<br />

Jobziele und bereiten sie auf deutsche Bewerbungsverfahren<br />

und Vorstellungsgespräche vor.<br />

Ein Arbeitgeberkoordinator akquiriert Firmen<br />

und vermittelt Praktika und Arbeitsplätze.<br />

„Die ganzheitliche Arbeitsmarktintegration<br />

von Flüchtlingen ist entscheidend für die Integration<br />

in die Gesellschaft. Wer arbeitet, kommuniziert,<br />

wer kommuniziert, lernt und findet sich<br />

letztlich schneller und besser in seinem neuen<br />

Leben zurecht.“ erklärt Marc Hanke, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Ingeus GmbH.<br />

Ingeus GmbH<br />

Reinhard Ma<strong>der</strong><br />

Bahnhofstrasse 11b<br />

90411 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 - 21667 - 0<br />

E-Mail: rma<strong>der</strong>@ingeus.de<br />

www.ingeus.de<br />

Advertorial<br />

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