der_gemeinderat_Ausgabe_3_2017
März-Ausgabe der Fachzeitschrift "der gemeinderat" mit Schwerpunkt Integration
März-Ausgabe der Fachzeitschrift "der gemeinderat" mit Schwerpunkt Integration
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Nr. 3/<strong>2017</strong><br />
8,50 Euro<br />
60. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
MitMenschen!<br />
INTEGRATION ALS GESTALTUNGSAUFGABE<br />
EINER NEUEN STADTGESELLSCHAFT<br />
S. 45
So werden Sie zum Wahlsieger!<br />
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />
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das Handbuch von Achim Moeller und Gwendolin Jungblut,<br />
ist Ihr unverzichtbares Werkzeug für einen erfolgreichen Wahlkampf.<br />
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wie die unsichtbaren Muster von Wahlsiegen aussehen,<br />
wie die persönlichen Wahlchancen verbessert werden,<br />
wie wichtig die Persönlichkeit des Kandidaten ist,<br />
wie man Themen aufgreift, die Menschen wirklich interessieren,<br />
welche Aktionen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit ankommen.<br />
Die Autoren und Wahlsiegberater Achim Moeller und Gwendolin Jungblut wissen, worüber sie schreiben. Sie sind<br />
seit 30 Jahren erfolgreich in <strong>der</strong> politischen Beratung tätig und haben u.a. über 750 Bürgermeisterkandidaten und<br />
450 Fraktionen europaweit im Wahlkampf begleitet. Auf ca. 100 Arbeitsblättern online geben sie zusätzlich zu<br />
ihrem Handbuch ihre Arbeitshilfen und Werkzeuge weiter.<br />
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
sie lassen ein Leben zurück, das von Gefahren und Bedrohungen geprägt<br />
war, in dem nichts mehr als sicher galt und dem es an positiven privaten<br />
wie beruflichen Aussichten fehlte. So unterschiedlich die persönlichen<br />
Schicksale, die Erwartungen und Träume <strong>der</strong> Flüchtlinge sein mögen, die<br />
in Deutschland Schutz und Asyl suchen – eines haben wohl die meisten<br />
gemeinsam: die Zuversicht, schon bald in ihrem neuen Leben anzukommen,<br />
sich neue Perspektiven erarbeiten zu können und Teil <strong>der</strong> Gesellschaft eines<br />
friedlichen Landes zu werden, das beste Voraussetzungen zur Entfaltung des<br />
eigenen Ichs und des persönlichen Potenzials bietet.<br />
Dieser Blick nach vorn sollte Grundhaltung auch <strong>der</strong> Bürger hierzulande<br />
sein, wenn es darum geht, die Chancen <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung zu bewerten. Es<br />
gilt zu erkennen, dass Migration die Nation nicht an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit<br />
bringt, son<strong>der</strong>n angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels<br />
in Handwerk, Industrie, öffentlicher Verwaltung und im sozialem<br />
Sektor vielmehr bedeutet, auch in den nächsten Jahrzehnten Wohlstand und<br />
Wohlfahrt sichern zu können. Und es gilt auch, sich bewusst zu machen,<br />
dass Gesellschaften dann beson<strong>der</strong>s anpassungsfähig gegenüber neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
sind, wenn sie sich nicht abschotten.<br />
Die Chancen <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>ung zu nutzen, verlangt von <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
wie von den Flüchtlingen die Bereitschaft, Integration aktiv zu gestalten.<br />
Die Einheimischen müssen offen auf die Migranten zugehen und ihnen die<br />
für eine gelingende Einglie<strong>der</strong>ung notwendigen Hilfen und „Werkzeuge“<br />
anbieten. Von den Flüchtlingen wie<strong>der</strong>um ist zu for<strong>der</strong>n, dass sie die ihnen<br />
angebotene Unterstützung annehmen und den Lebensstil, die Kultur und die<br />
Werte ihres neuen Heimatlandes respektieren.<br />
In den Kommunen wird sich eine neue Stadtgesellschaft entwickeln müssen,<br />
die Einglie<strong>der</strong>ung von Zuwan<strong>der</strong>ern als eine ihrer zentralen Aufgaben<br />
erkennt und anerkennt. Und in <strong>der</strong> vor allem das Bewusstsein vorherrscht,<br />
dass Integration nur „von Mensch zu Mensch“ gelingen kann. Sie ist nicht<br />
(allein) Aufgabe des Staates und ferner Institutionen, son<strong>der</strong>n muss von<br />
allen – den hier Ansässigen wie den neu ins Land Kommenden – mitgetragen<br />
werden (Titel „Integration“, ab S. 10).<br />
Herzlich, Ihr<br />
KONTAKT<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Editorial<br />
Name, Vorname<br />
Organisation<br />
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PLZ, Ort<br />
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0791/95061-41<br />
o<strong>der</strong> per E-Mail an<br />
info@pro-vs.de<br />
Wolfram Markus, Chefredakteur<br />
E–Mail für Rückfragen<br />
Vertragsbedingungen: Bitte senden Sie das Formular an die angegebene Faxnummer bzw. E-Mail-Adresse.<br />
Die Rechnung wird Ihnen mit Ihrer Buchlieferung zugestellt.<br />
Leserumfrage<br />
Bitte nehmen Sie sich drei Minuten Zeit und nehmen an unserer Umfrage teil:<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Wi<strong>der</strong>rufsbelehrung: Mit <strong>der</strong> Bestellung darf keine Kündigung einhergehen. Der Vertrag kann innerhalb von 14 Tagen nach Bestellung durch eine schriftliche<br />
Mitteilung an den Verlag wi<strong>der</strong>rufen werden.<br />
Kontakt: pVS - pro Verlag & Service GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: 0791/95061-0<br />
http://www.askallo.com/zbp3ol6n/survey.html<br />
Unser Dankeschön:<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Unter allen Teilnehmern verlosen wir drei Ratgeber „WAHLEN gewinnen“.<br />
3<br />
Die Umfrage läuft bis 31.03.<strong>2017</strong>.
Inhalt<br />
Inhalt<br />
In diesem Heft:<br />
54<br />
Praxis: Die Task Force Graffiti in <strong>der</strong> Stadt<br />
Idar-Oberstein greift sofort ein 44<br />
Spielplätze: Die Stadt Barth bringt Kin<strong>der</strong><br />
unterschiedlicher Kulturen zueinan<strong>der</strong> 50<br />
Titel<br />
Integration: Städte und Gemeinden stehen<br />
vor vielfältigen Herausfor<strong>der</strong>ungen 10<br />
Themenspielplätze: Anregung zum Spielen<br />
abseits von Sandkasten und Schaukel 52<br />
Gesellschaft: Vier Flüchtlinge berichten von<br />
ihren Erfahrungen in ihrer neuen Heimat 12<br />
Interview: Landrat Erwin Schnei<strong>der</strong> über die<br />
Vernetzung von Bildungsangeboten im Kreis<br />
Altötting 14<br />
Sprachkurse: Kommunen brauchen qualifizierte<br />
Dienstleister 16<br />
Verwaltung: Software für das Management<br />
von Unterbringung und Versorgung 20<br />
Bauen für Flüchtlinge: Landkreis Uelzen<br />
errichtet Übergangswohnheim 24<br />
Integration mit vereinten Kräften<br />
10<br />
Die Integration von Flüchtlingen und Zuwan<strong>der</strong>ern ist eine Aufgabe für die ganze<br />
Gesellschaft. Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Roland<br />
Schäfer, schil<strong>der</strong>t in seinem Beitrag für diese <strong>Ausgabe</strong>, was die Kommunen bisher<br />
geleistet haben und wo die weiteren Herausfor<strong>der</strong>ungen liegen.<br />
Foto: Gaertner/Shutterstock<br />
Foto: Stadt Wipperfürth<br />
Leuchten mit Mehrwert in Wipperfürth<br />
Die Straßenlaternen von morgen erfassen Verkehrsbewegungen, messen die Luftverschmutzung<br />
und fungieren als WLAN-Knoten. Licht senden sie natürlich auch<br />
aus. Mit <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung öffentlicher Beleuchtungsanlagen geht künftig immer<br />
häufiger ihre Einbindung in Smart City-Konzepte einher. So wie in Wipperfürth.<br />
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung: Stadt Wipperfürth baut Leuchten<br />
in ihr Smart-City-Konzept ein 54<br />
Außenbeleuchtung: Lichtverschmutzung<br />
birgt Gefahren 58<br />
Vertragsgestaltung: Betrieb <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
muss separat vergeben werden 60<br />
Kommunaltechnik: Batterietechnik macht<br />
E-Transporter teuer 68<br />
Neues aus <strong>der</strong> Wirtschaft:<br />
Fahrzeuge und Geräte für den Bauhof 70<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Das Saarland vor <strong>der</strong> Landtagswahl 8<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Wahlen: Kommunen im Saarland hoffen auf<br />
mehr Geld nach den Landtagswahlen 8<br />
In keinem deutschen Flächenland geht es den Kommunen finanziell so schlecht wie<br />
im Saarland. Da ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich, wenn die Städte und Gemeinden auf die<br />
Zeit nach <strong>der</strong> Landtagswahl am 26. März hoffen: Sie wollen an den Entlastungen<br />
durch den Län<strong>der</strong>finanzausgleich teilhaben.<br />
Personalmanagement: Führungskräfte überzeugen<br />
durch die Persönlichkeit 72<br />
Planen & Bauen<br />
Kommunalbau: Konzept „Design and Build“<br />
schafft durchgängige Zuständigkeit 26<br />
Modulares Bauen: Maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
Lösungen für öffentliche Einrichtungen 28<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung: Bund investiert mehr Geld<br />
in den Ausbau von Kitaplätzen 30<br />
Energetische Stadtsanierung: Das Quartier ist<br />
die richtige Ebene für effiziente Ansätze 32<br />
Gebäudewirtschaft: Planungsfehler vermeiden<br />
mit baubegleitendem Facility Management 36<br />
Stadtplanung: Grünflächen und Plätze<br />
schaffen Raum zur Begegnung 40<br />
Graffiti-Bekämpfung: Wie Kommunen gegen<br />
wilde Schmierereien vorgehen 42<br />
Konzept für Qualität im Kommunalbau 26<br />
Terminüberschreitungen und Kostensteigerungen bei öffentlichen Bauprojekten<br />
haben oft ursächlich mit dem sequenziellen Wechsel <strong>der</strong> Verantwortung zu tun.<br />
Demgegenüber legt das Planungs- und Baukonzept „Design and Build“ für den<br />
kommunalen Hochbau die Projektverantwortung wie<strong>der</strong> in eine Hand.<br />
42<br />
Foto: Videoeditor4u/Fotolia<br />
Strategien gegen<br />
Graffiti in <strong>der</strong> Stadt<br />
Die Beseitigung von wilden Graffiti kostet<br />
die Kommunen viel Geld. Ebenso wichtig<br />
wie die rasche Entfernung von Schmierereien<br />
ist daher die Bürgerinformation. Unsere<br />
Redaktion hat in mehreren Rathäusern<br />
nachgefragt, wie die Verwaltung mit dem<br />
Thema umgeht.<br />
Fotos Titelseite: Bauer, Lechmann, Wieland, kantver/Fotolia<br />
Foto: Volkswagen<br />
Elektrotransporter auf dem Bauhof<br />
68<br />
Die geringe Reichweite ist einer <strong>der</strong> Nachteile von Elektrofahrzeugen. Doch auf dem<br />
städtischen Bauhof dürfte dieses Argument nicht groß zählen, denn <strong>der</strong> begrenzte<br />
Aktionsradius <strong>der</strong> Fahrzeuge ist bekannt. Die Batterietechnik allerdings hat ihren<br />
Preis, wie unser Markt- und Markenüberblick <strong>der</strong> E-Transporter zeigt.<br />
Die Persönlichkeit zählt 72<br />
Die Entwicklung von Führungskräften bedeutet im Wesentlichen die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Persönlichkeit. Gute Führungskräfte sind die Menschen, die in ihrer eigenen<br />
Art und Weise überzeugend sind. Das betrifft auch ein zentrales Aufgabengebiet<br />
des „Chefs“: die Fähigkeit, Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Organisation zu gestalten.<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
TOP Stellenmarkt 74<br />
Produkte & Dienstleistungen 76<br />
Was? Wann? Wo? 81<br />
Vorschau / Impressum 82<br />
Der Gesamtauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> ecoliGhts GmbH, Weißkirchen<br />
(Österreich), bei.<br />
Einer Teilauflage dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen<br />
Prospekte <strong>der</strong> Umweltinstitut Offenbach GmbH,<br />
Offenbach, sowie <strong>der</strong> Bernd Fischer alulines<br />
GmbH & Co. KG, Bad Rappenau, bei.<br />
4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
5
Panorama<br />
Fachmesse für die<br />
Glasfasertechnik<br />
Die BREKO Glasfasermesse am 25. und 26.<br />
April in Frankfurt am Main setzt auch in<br />
diesem Jahr auf den Dreiklang aus Ausstellung,<br />
Kongress und Experten-Seminaren.<br />
Die Fachmesse nimmt den Aufbau <strong>der</strong><br />
Gigabit-Gesellschaft in den Fokus. Zu <strong>der</strong><br />
Veranstaltung erwartet <strong>der</strong> Fachverband<br />
BREKO mehr als 120 Aussteller sowie<br />
mehr als 1200 Fachbesucher aus dem Inund<br />
Ausland.<br />
Den Schwerpunkt <strong>der</strong> zweitägigen<br />
Messe bildet die Ausstellung, auf <strong>der</strong> nationale<br />
und internationale Hersteller, Lieferanten<br />
und Dienstleister über die neuesten<br />
Entwicklungen und Lösungsansätze beim<br />
Glasfaserausbau informieren werden. Das<br />
Spektrum reicht von <strong>der</strong> Planung hochmo<strong>der</strong>ner<br />
Glasfasernetze über den eigentlichen<br />
Rollout bis hin zur App-Entwicklung.<br />
Zu sehen gibt es auch ganz konkrete Anwendungen<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung für Unternehmen,<br />
Verwaltung und Bürger.<br />
Auch das Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur (BMVI)<br />
und <strong>der</strong> Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) zeigen Flagge auf<br />
<strong>der</strong> Messe. Im Rahmen ihrer gemeinsamen<br />
Roadshow zum Thema „Breitband@Mittelstand“<br />
macht das Infomobil mit Experten<br />
des Breitbandbüros des Bundes an beiden<br />
Messetagen Station. – Weitere Informationen<br />
unter http://brekoverband.de/<br />
breko-glasfasermesse<br />
Demografischer Wandel<br />
Das neue Internetportal „Kommunen innovativ“<br />
(www.kommunen-innovativ.de)<br />
bietet Städten, Gemeinden und Regionen<br />
Unterstützung im Umgang mit dem demografischen<br />
Wandel. Das Portal des Deutschen<br />
Instituts für Urbanistik, Berlin, und<br />
des Instituts Raum und Energie, Wedel,<br />
informiert fortlaufend über aktuelle Forschungsprojekte,<br />
thematisiert übergreifende<br />
Aspekte und Rahmenbedingungen<br />
und zeigt wegweisende Konzepte zur Gestaltung<br />
<strong>der</strong> räumlichen Auswirkungen<br />
von Bevölkerungsrückgang und -wandel<br />
und zum notwendigen Umbau <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />
Veröffentlichungen und Veranstaltungshinweise<br />
ergänzen das Angebot.<br />
Ladesäule: Der Bund för<strong>der</strong>t den flächendeckenden Ausbau <strong>der</strong> Stromtankstellen.<br />
Elektromobilität<br />
Infrastruktur ausbauen<br />
Der Ausbau <strong>der</strong> öffentlichen Elektro-<br />
Ladeinfrastruk tur erhält einen neuen<br />
Schub. Der Bund stellt hierfür 300<br />
Millionen Euro bis 2020 bereit.<br />
Innovationspreis für Remschei<strong>der</strong> Verwaltung<br />
Die Stadt Remscheid (Nordrhein-Westfalen)<br />
hat mit ihrem Verwaltungsprojekt<br />
„Einrichtung des Kompetenzcenters Betreiberverantwortung“<br />
den Innovationspreis<br />
2016 des Software-Unternehmens<br />
Axians Infoma (www.axians-infoma.de)<br />
gewonnen. Auf Grundlage <strong>der</strong> Software<br />
Newsystem hat die Stadt einen ganzheitlichen<br />
Ansatz zur Prozessoptimierung und<br />
Das Bundesverkehrsministerium<br />
hat das „Marktanreizprogramm<br />
Elektromobilität“ gestartet. Mit<br />
insgesamt 300 Millionen Euro bis Ende<br />
2020 soll <strong>der</strong> flächendeckende Aufbau von<br />
öffentlichen Elektroladestationen vorangetrieben<br />
werden. 200 Millionen Euro sind<br />
für den Aufbau von 10 000 Schnellladestationen<br />
vorgesehen, 100 Millionen Euro<br />
für den Aufbau von 5000 Normalladestationen.<br />
Die Europäische Kommission hat<br />
das Programm Mitte Februar genehmigt.<br />
Städte und Gemeinden, Unternehmen und<br />
Investoren können im Rahmen des sogenannten<br />
Ersten Aufrufs nun bis Ende April<br />
<strong>2017</strong> För<strong>der</strong>mittel für die Errichtung von<br />
Stromladesäulen sowie Netzanschluss und<br />
Montage bei <strong>der</strong> Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen<br />
beantragen.<br />
Die Energieversorger begrüßen das För<strong>der</strong>programm.<br />
Damit könnten entscheidende<br />
Weichen für die Zukunft des Gesamtsystems<br />
Elektromobilität gestellt werden,<br />
so Stefan Kapferer, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands<br />
<strong>der</strong> Energie- und Wasserwirtschaft<br />
(BDEW). Um den Ausbau <strong>der</strong> Ladeinfrastruktur<br />
nachhaltig zu beschleunigen,<br />
sollte sehr schnell <strong>der</strong> zweite Aufruf folgen,<br />
so Kapferer. Nach Berechnungen des<br />
Verbands liegt <strong>der</strong> Bedarf an öffentlicher<br />
Ladeinfrastruktur bei 70 000 Normalladepunkten<br />
und 7000 Schnellladepunkten bis<br />
zum Jahr 2020.<br />
Abbildung von Managementideen entwickelt.<br />
Die 5000 Euro Preisgeld kommen<br />
dem För<strong>der</strong>verein Mittagstisch in Remschei<strong>der</strong><br />
Schulen zugute.<br />
Zweiter Finalist wurde die Stadt Gießen<br />
(Hessen) mit ihrem elektronischen Rechnungsworkflow<br />
in <strong>der</strong> Stadtverwaltung. –<br />
Die Bewerbungsfrist für den neuen Wettbewerb<br />
läuft bis 31. August <strong>2017</strong>.<br />
Foto: Buchheim/Fotolia<br />
Weniger Energie<br />
beim Beheizen,<br />
mehr fürs Anheizen.<br />
Lassen auch Sie sich die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />
alten Heizungsanlagen in Ihrer Kommune mit bis<br />
zu 17,5 % vom Staat för<strong>der</strong>n.<br />
machts-effizient.de | Hotline: 0800 0115 000<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Politik & Gesellschaft<br />
Wahlen<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Saarland<br />
Zwischen Druck und Wi<strong>der</strong>stand<br />
Am 26. März wählen die Saarlän<strong>der</strong> einen neuen Landtag. Man darf gespannt<br />
sein, ob danach die überfällige nachhaltige Lösung <strong>der</strong> kommunalen<br />
Finanzprobleme angepackt wird. Der Handlungsdruck ist enorm, doch gegen<br />
tiefgreifende strukturelle Verän<strong>der</strong>ungen gibt es Wi<strong>der</strong>stände.<br />
In einigen Jahren, so sagt es Ministerpräsidentin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
(CDU) gerne, werde das Saarland<br />
an<strong>der</strong>s aussehen als heute. Es geht dabei<br />
auch um die Strukturen auf kommunaler<br />
Ebene. Der Verän<strong>der</strong>ungsdruck ist gewaltig,<br />
nirgendwo in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
sind die Städte und Gemeinden so hoch<br />
verschuldet wie im kleinsten deutschen<br />
Bundesland. Kassenkredite werden missbraucht,<br />
um Personal und Sozialkosten zu<br />
Saarländischer Landtag in Saarbrücken:<br />
Die Kommunen wollen nach <strong>der</strong><br />
Landtagswahl an den Entlastungen des<br />
Landes durch den Län<strong>der</strong>finanzausgleich<br />
beteiligt werden.<br />
finanzieren. Im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n hat sich die finanzielle<br />
Lage <strong>der</strong> Kommunen an <strong>der</strong> Saar seit 2010<br />
sogar noch verschlechtert. Zum Leben zu<br />
wenig, zum Sterben zu viel – so könnte<br />
man die Finanzsituation <strong>der</strong> 52 Städte und<br />
Gemeinden zusammenfassen. Der Sanierungsstau<br />
ist immens, allein für die kommunalen<br />
Bä<strong>der</strong> ermittelte das Innenministerium<br />
kürzlich einen Investitionsbedarf<br />
von 68 Millionen Euro.<br />
Der Kaiserslauterer Ökonom Martin<br />
Junkernheinrich kam 2015 in einem Gutachten<br />
zu dem Schluss, sowohl Bund als<br />
auch Land und Kommunen hätten „mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger große Beiträge zur Problementstehung<br />
und Problemverfestigung<br />
geleistet“. Als Ursachen<br />
identifizierte<br />
er neben <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Strukturschwäche, die sich in einer niedrigen<br />
Steuerkraft auswirkt, auch rechtlich<br />
vorgegebene <strong>Ausgabe</strong>n (so z. B. Sozialkosten<br />
und Kita-Ausbau), eine mangelnde<br />
Haushaltskontrolle durch das Land, eine<br />
schlechte Haushaltsdisziplin und eine zu<br />
geringe Ausschöpfung eigener Einnahmen.<br />
So weisen die Saar-Kommunen im<br />
bundesweiten Vergleich niedrige Grundsteuer-Hebesätze<br />
auf.<br />
PERSONALKOSTEN SENKEN<br />
Um gegenzusteuern, schlossen das Land<br />
und die Kommunen 2015 einen „Kommunalpakt“<br />
mit dem Ziel, dass die Städte und<br />
Gemeinden ihr strukturelles Defizit von<br />
160 Millionen Euro bis 2024 schrittweise<br />
abbauen und danach ohne neue Kredite<br />
auskommen. Der Pakt sieht die Senkung<br />
<strong>der</strong> Personalkosten um zehn Prozent vor<br />
– was die Bürgermeister wegen des massiven<br />
Stellenanstiegs in den Kitas und zusätzlicher<br />
Mitarbeiter für die Integration<br />
Foto: Fotoschlick/Fotolia<br />
von Flüchtlingen mittlerweile allerdings<br />
für illusorisch halten – und außerdem die<br />
Anhebung <strong>der</strong> Grundsteuersätze sowie<br />
<strong>der</strong> Gebühren und Beiträge. Im Gegenzug<br />
sagte das Land eine Entlastung <strong>der</strong> Kommunen<br />
zu.<br />
Das Verhältnis zwischen Land und Kommunen<br />
war lange Zeit schlecht. Im Jahr<br />
2014 demonstrierten die Bürgermeister öffentlichkeitswirksam<br />
vor dem Landtag gegen<br />
immer neue Eingriffe des Landes in die<br />
kommunalen Kassen. Das Klima hat sich<br />
jedoch gebessert, unter an<strong>der</strong>em durch die<br />
Verankerung eines Konnexitätsprinzips<br />
in <strong>der</strong> Landesverfassung. Zuletzt hat die<br />
Regierung mit Mitteln aus Bedarfszuweisungen<br />
außerdem Son<strong>der</strong>programme für<br />
die Sanierung von Schwimmbä<strong>der</strong>n (zehn<br />
Millionen Euro) und Gemeindestraßen<br />
(20 Millionen Euro) aufgelegt.<br />
Auch in einem weiteren Punkt folgt<br />
das Land einem Anliegen <strong>der</strong> Städte und<br />
Gemeinden: Es lässt die Landkreise und<br />
den Regionalverband Saarbrücken auf ihre<br />
Effizienz hin überprüfen. Hier stehen die<br />
Sozial- und Jugendhilfekosten im Mittelpunkt,<br />
die seit Jahren die Kreisumlagen<br />
ansteigen lassen, was mühsam erzielte<br />
Einsparungen <strong>der</strong> Städte und Gemeinden<br />
wie<strong>der</strong> zunichte macht. Von 2000 bis 2014<br />
ging die Umlage landesweit um 50 Prozent<br />
nach oben. Vor allem im Saarbrücker Umland<br />
drohen die Kommunen dadurch bei<br />
ihren Konsolidierungsbemühungen in eine<br />
„Vergeblichkeitsfalle“ zu geraten.<br />
Das wichtigste Anliegen <strong>der</strong> Kommunen<br />
für die Zeit nach <strong>der</strong> Wahl ist, dass das<br />
Land sie entlastet und an den Segnungen<br />
des neuen Bund-Län<strong>der</strong>-Finanzausgleichs<br />
teilhaben lässt. Dieser beschert dem Land<br />
ab dem Jahr 2020 rund 500 Millionen<br />
Euro zusätzlich. Die Landesregierung verspricht,<br />
die Kommunen fair zu beteiligen.<br />
Diese erwarten auch, dass sämtliche Entlastungen<br />
des Bundes eins zu eins durchgereicht<br />
werden.<br />
Zwar werden die existenziell wichtigen<br />
Fragen für die Städte und Gemeinden<br />
im Landtagswahlkampf von an<strong>der</strong>en<br />
Themen, etwa <strong>der</strong> inneren Sicherheit,<br />
überlagert, dennoch bleiben sie auf <strong>der</strong><br />
Tagesordnung. Beispiel Neuordnung <strong>der</strong><br />
kommunalen Verwaltungsstrukturen: Innenminister<br />
Klaus Bouillon (CDU), bis<br />
2014 Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt St. Wendel,<br />
ist ein Anhänger einer Gebietsreform. In<br />
seiner Partei und in <strong>der</strong> SPD gibt es gegen<br />
eine solche aber massive Bedenken – auch<br />
weil die letzte Gebietsreform, die des Jahres<br />
1974, bis heute umstritten ist. CDU<br />
und SPD setzen daher auf mehr interkommunale<br />
Zusammenarbeit, die bis hin zu<br />
freiwilligen Zusammenschlüssen reicht.<br />
Von dem Fusionsangebot, das bereits im<br />
Koalitionsvertrag von 2012 auftaucht, hat<br />
indes noch niemand Gebrauch gemacht.<br />
VERWALTUNGSSTRUKTUREN IM FOKUS<br />
Die CDU stellt sich „Infrastruktur-Einheiten“<br />
aus mehreren Kommunen mit insgesamt<br />
30 000 bis 50 000 Einwohnern vor.<br />
Die SPD hat ein Modell für eine landesweite<br />
Zentralisierung von „Back office“-<br />
Bereichen vorgelegt. Grüne, AfD, FDP sowie<br />
die Saarbrücker Oberbürgermeisterin<br />
Charlotte Britz (SPD) for<strong>der</strong>n eine Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Gemeindeverbände<br />
(<strong>der</strong>zeit sechs). Die führenden Unternehmensverbände,<br />
die sich zu einer „Allianz<br />
für Reformen“ zusammengeschlossen haben,<br />
machen sich sogar dafür stark, die<br />
sechs Kreise zu einem Kommunalverband<br />
nach dem Vorbild <strong>der</strong> Region Hannover<br />
zusammenzulegen. In <strong>der</strong> Politik erhält die<br />
Allianz dafür aber praktisch keine Unterstützung.<br />
Das Innenministerium treibt die interkommunale<br />
Zusammenarbeit voran und<br />
übernimmt die Kosten für Aufträge an<br />
Gutachter. In mehreren Projekten prüfen<br />
externe Experten, in welchen Bereichen<br />
sich eine Zusammenarbeit lohnt, etwa bei<br />
Ordnungsämtern, Verkehrsüberwachung,<br />
IT, Personalabrechnung o<strong>der</strong> Bauhöfen.<br />
Entsprechende Bestrebungen stoßen in <strong>der</strong><br />
Kommunalpolitik allerdings nicht überall<br />
auf Begeisterung. Es wird daher erwartet,<br />
dass die Landesebene nach <strong>der</strong> Landtagswahl<br />
mit einer Reform <strong>der</strong> Verwaltungsstrukturen<br />
„nachhilft“. Daniel Kirch<br />
DAS SAARLAND WÄHLT<br />
Im Saarland, dem kleinsten deutschen<br />
Flächenland, leben rund 996 000 Menschen<br />
(2015). Am 26. März <strong>2017</strong> sind<br />
knapp 800 000 Bürger zur Wahl des<br />
16. Landtags aufgerufen. Die Wahlbeteiligung<br />
2012 lag bei 61,6 Prozent.<br />
Die aktuell 51 vergebenen Sitze verteilen<br />
sich wie folgt auf die Fraktionen:<br />
CDU 19, SPD 18, Linke acht, Grüne und<br />
Piraten je drei. Ministerpräsidentin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer ist Mitglied<br />
des CDU-Bundespräsidiums.<br />
Eine Umfrage von Infratest-Dimap von<br />
Ende Januar <strong>2017</strong> zu den Wahlchancen<br />
<strong>der</strong> Parteien sieht die CDU bei 38 Prozent<br />
(2012: 35,2 %) und die SPD bei<br />
26 Prozent (- 4,5 %). Dritte Kraft wäre<br />
demnach die Linke mit 14 Prozent<br />
(- 2 %) vor <strong>der</strong> erstmals vertretenen AfD<br />
(9 %) und den Grünen (5 %).<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Daniel Kirch ist Chefkorrespondent<br />
Landespolitik <strong>der</strong> „Saarbrücker Zeitung“<br />
(d.kirch@sz-sb.de)<br />
„<br />
Überlassen Sie die Besetzung<br />
von Führungspositionen nicht dem Zufall …<br />
“ – Edmund Mastiaux, Inhaber<br />
zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen • www.zfm-bonn.de
Integration<br />
Titel<br />
Gemeinsam gewinnen: Sportliche Begegnungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen (hier 2016 in Nellingen, Baden-Württemberg)<br />
sind Beispiele für das kooperative Engagement von staatlichen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Initiativen für die Integration.<br />
Einglie<strong>der</strong>ung von Flüchtlingen<br />
Aufgabe für die ganze<br />
Stadtgesellschaft<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung ist eine große Chance für Deutschland. Das gilt aber nur,<br />
wenn es gelingt, die Migranten mit Bleibeperspektive rasch zu integrieren.<br />
Roland Schäfer, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes,<br />
beleuchtet, was hierfür bisher getan wird und wie viel noch zu tun bleibt.<br />
Deutschland erlebte in den Jahren<br />
2015 und 2016 eine noch nie gekannte<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung von rund 1,2<br />
Millionen Flüchtlingen und Asylsuchenden.<br />
Die große Zahl von Menschen, die<br />
Schutz begehrten, stellte die Städte und<br />
Gemeinden in dieser Zeit vor kaum noch<br />
zu bewältigende Herausfor<strong>der</strong>ungen. Der<br />
Bund hat in den letzten zwei Jahren verschiedene<br />
Gesetze auf den Weg gebracht,<br />
um die ungebremste Zuwan<strong>der</strong>ung in die<br />
Bundesrepublik zu stoppen und die Aufnahmefähigkeit<br />
des Landes sicherzustellen<br />
sollen. Die Zahl <strong>der</strong> Schutzsuchenden<br />
ist seitdem gesunken. Dies hat den Kommunen<br />
eine Atempause verschafft und den<br />
Rahmen für eine gelingende Integration<br />
gesetzt.<br />
Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Migranten<br />
wird auf Dauer in Deutschland bleiben.<br />
Auf ihre erfolgreiche Integration kommt<br />
es in den nächsten Jahren an. Zentrale<br />
Bausteine sind <strong>der</strong> Zugang zur deutschen<br />
Sprache, das Akzeptieren <strong>der</strong> Gesetze<br />
und <strong>der</strong> Grundwerte <strong>der</strong> deutschen Gesellschaft<br />
sowie das Vorhandensein von<br />
Wohnungen, Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.<br />
Integration setzt die Bereitschaft<br />
und Mitwirkung <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>er voraus.<br />
Das Integrationsgesetz greift den Grundsatz<br />
des „För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n“ auf und<br />
stellt Weichen für die Integration.<br />
Den Städten und Gemeinden kommt für<br />
das Gelingen <strong>der</strong> „Herkulesaufgabe Integration“<br />
eine Schlüsselrolle zu. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> hohen Flüchtlingszahlen wird mit<br />
voraussichtlich 200 000 zusätzlichen Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen im Bildungssystem<br />
und rund 60 000 zusätzlichen Kin<strong>der</strong>n in<br />
den Kin<strong>der</strong>tagesstätten gerechnet. Hierfür<br />
werden mehr Gebäude, mehr Personal und<br />
mehr Busse und Bahnen für den Schulweg<br />
benötigt. Der Bildungsbericht 2016 spricht<br />
von 33 000 bis 44 000 zusätzlichen Erziehern,<br />
Lehrkräften und Sozialarbeitern.<br />
Das Thema <strong>der</strong> Integration von Asylbewerbern<br />
und Flüchtlingen ist für die Kommunen<br />
nicht neu. Schon seit Jahren haben<br />
viele Kommunen aufgrund <strong>der</strong> bisherigen<br />
Zuwan<strong>der</strong>ung Konzepte erarbeitet, die Integration<br />
als strategische Aufgabe erkannt<br />
und sie auch personell in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
verankert. Allerdings können die hauptamtlichen<br />
Beschäftigten <strong>der</strong> Kommunen<br />
die Integrationsaufgaben nicht alleine bewältigen,<br />
gefor<strong>der</strong>t ist die gesamte Stadtgesellschaft.<br />
Die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Sprach- und<br />
Integrationsangebote ist Grundvoraussetzung<br />
für gesellschaftliche Teilhabe <strong>der</strong> Mi-<br />
Foto: Gaertner/Shutterstock<br />
granten und den Übergang in Ausbildung<br />
und Arbeit. Das Integrationsgesetz hat die<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme an<br />
Sprach- und Integrationskursen wesentlich<br />
verbessert. Dennoch deckt das tatsächliche<br />
Angebot an Kursplätzen die Nachfrage <strong>der</strong>zeit<br />
nicht. Es fehlt an Lehrkräften wie auch<br />
an Räumlichkeiten für den Unterricht. Ziel<br />
muss eine systematische, aufeinan<strong>der</strong> aufbauende<br />
Sprachför<strong>der</strong>ung sein, die mit <strong>der</strong><br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration<br />
Hand in Hand geht.<br />
JUNGE MENSCHEN QUALIFIZIEREN<br />
Während für die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
ein Besuch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätten und <strong>der</strong><br />
Schulen die beste Basis für Integration<br />
bildet, muss bei den Erwachsenen möglichst<br />
frühzeitig – wenn möglich parallel<br />
zu den laufenden Sprachkursen – ein Zugang<br />
zum Arbeitsmarkt erreicht werden.<br />
Die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen,<br />
Qualifizierung und Nachschulung,<br />
gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten<br />
sowie Praktikums- und Ausbildungsplätze<br />
können dazu beitragen, den Einzelnen<br />
möglichst rasch für den allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
zu befähigen.<br />
Die Integration wird mehrere Jahre<br />
dauern, denn die überwiegende Zahl <strong>der</strong><br />
Flüchtlinge hat keine formale Berufsausbildung.<br />
Dies darf nicht falsch interpretiert<br />
werden. Zum einen ist eine zertifizierte<br />
duale Ausbildung in den Hauptherkunftslän<strong>der</strong>n<br />
nicht bekannt; es kommt deshalb<br />
darauf an, möglichst schnell die vorhandenen<br />
Kenntnisse zu ermitteln und Wege zu<br />
finden, fehlende Nachweise zu ersetzen.<br />
Zum an<strong>der</strong>en ist die Mehrzahl <strong>der</strong> Flüchtlinge<br />
überdurchschnittlich jung (rund 70<br />
Prozent sind keine 35 Jahre alt); sie können<br />
durch eine qualifizierte Ausbildung an<br />
den Arbeitsmarkt herangeführt werden.<br />
Integration in die Stadtgesellschaft wird<br />
einfacher, wenn eine Flüchtlingsfamilie<br />
in einer eigenen Wohnung leben kann.<br />
Soweit in einer Stadt nicht ausreichend<br />
freier und bezahlbarer Wohnraum vorhanden<br />
ist, muss die Kommune die Initiative<br />
ergreifen und entwe<strong>der</strong> selbst o<strong>der</strong> über<br />
Wohnungsbaugesellschaften neuen Wohnraum<br />
errichten lassen. Die För<strong>der</strong>bedingungen<br />
für den sozialen Wohnungsbau<br />
sind innerhalb des letzten Jahres deutlich<br />
verbessert worden.<br />
Geflüchtete konzentrieren sich <strong>der</strong>zeit<br />
stark auf bestimmte Ballungsgebiete und<br />
Städte. Rund die Hälfte <strong>der</strong> erwerbsfähigen<br />
Personen aus den acht zugangsstärksten<br />
Asylherkunftslän<strong>der</strong>n leben in 61 von<br />
402 kreisfreien Städten und Landkreisen.<br />
Dadurch kommt es zu einer ungleichen<br />
Lastenverteilung und es entsteht die Gefahr,<br />
dass sich soziale Brennpunkte o<strong>der</strong><br />
Ghettos bilden. Die mit dem Ziel einer<br />
besseren integrationspolitischen Steuerung<br />
im Integrationsgesetz geschaffene<br />
Wohnsitzauflage kann hier nur bedingt<br />
abhelfen. Zahlreiche Ausnahmevorschriften<br />
begrenzen den Anwendungsbereich.<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> macht von<br />
<strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Wohnsitzauflage gar<br />
keinen Gebrauch.<br />
Neben Spracherwerb, Wohnen, Ausbildung<br />
und Arbeit setzt Integration auch ein<br />
Einbeziehen in das alltägliche städtische<br />
Leben voraus. Hierfür kommt den ehrenamtlichen<br />
Helfern aus <strong>der</strong> Bürgerschaft<br />
eine zentrale Bedeutung zu. Es ist wichtig,<br />
ehrenamtlich Engagierte nicht sich<br />
selbst zu überlassen, son<strong>der</strong>n sie von<br />
hauptamtlicher Seite zu unterstützen und<br />
zu begleiten. Wesentlich ist die Information<br />
und Einbindung <strong>der</strong> Bürger vor Ort.<br />
Fremdenfeindlichen Einstellungen muss<br />
deutlich entgegengetreten werden.<br />
Aber auch an Bund und Län<strong>der</strong> sind von<br />
kommunaler Seite For<strong>der</strong>ungen zu stellen:<br />
Eine ist, den Zuzug von Flüchtlingen zu<br />
begrenzen, damit <strong>der</strong> Fokus schneller auf<br />
die Integration <strong>der</strong> Zuwan<strong>der</strong>er mit Bleibeperspektive<br />
gerichtet werden kann. Nichtbleibeberechtigte<br />
müssen konsequent zurückgeführt<br />
werden; eine Verteilung auf<br />
die Kommunen darf nur bei Asylbewerbern<br />
mit Bleibeperspektive erfolgen.<br />
FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG<br />
Zudem sind die Verwaltungsverfahren<br />
besser miteinan<strong>der</strong> zu verzahnen. Die<br />
Wohnsitzverpflichtung muss in allen Län<strong>der</strong>n<br />
umgesetzt werden. Bei den Verteilungskriterien<br />
ist auch die jeweilige örtliche<br />
Infrastruktur zu berücksichtigen. Hier<br />
geht es vor allem um Kitas, Schulen und<br />
den Nahverkehr. Sprach- und Integrationskurse<br />
sind flächendeckend anzubieten.<br />
Insgesamt müssen Bund und Län<strong>der</strong><br />
bessere rechtliche Rahmenbedingungen<br />
für die Integration schaffen und die Kommunen<br />
finanziell unterstützen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
sollte die Integrationspauschale durch<br />
die Län<strong>der</strong> ungekürzt an die Kommunen<br />
weitergereicht werden. Roland Schäfer<br />
BEST PRACTICE<br />
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
bietet auf seiner Website<br />
www.dstgb.de (Unterseite Schwerpunkte<br />
> Asyl und Flüchtlinge > Gute<br />
Beispiele) eine Fülle von Beispielen für<br />
Integrationsinitiativen. Vorgestellt wird<br />
etwa die Bildungsinitiative <strong>der</strong> Stadt<br />
Hamm (Nordrhein-Westfalen), in <strong>der</strong>en<br />
Rahmen Eltern nicht nur im Hinblick auf<br />
Erziehungskompetenzen, son<strong>der</strong>n auch<br />
in Bildungsfragen unterstützt werden. So<br />
gibt es zum Beispiel für die häusliche<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Elterntrainer,<br />
die Türkisch o<strong>der</strong> Arabisch sprechen. Im<br />
baden-württembergischen Ostalbkreis<br />
bündelt das „Aktionsbündnis für Flüchtlinge<br />
im Ostalbkreis“ die Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Hilfsorganisationen.<br />
Durch eine Plattform im Internet wird<br />
die Hilfe und Unterstützung koordiniert<br />
und kann bedarfsgerecht erfolgen. In<br />
<strong>der</strong> Initiative „Neue Nachbarn Arnsberg“<br />
(Nordrhein-Westfalen) helfen Flüchtlinge<br />
neu angekommenen Migranten bei Angelegenheiten<br />
des Alltags wie etwa Behördengängen<br />
o<strong>der</strong> Arztbesuchen. Die<br />
Initiative ist im Rathaus angesiedelt mit<br />
einem direkten Kontakt zur Verwaltung.<br />
Auch <strong>der</strong> Deutsche Landkreistag hat<br />
auf seiner Themenseite „Flüchtlinge und<br />
Migranten“ eine Beispielsammlung von<br />
Integrationsinitiativen zusammengestellt<br />
(www.landkreistag.de > Themen<br />
> Flüchtlinge und Migranten > Gute<br />
Beispiele aus den Landkreisen).<br />
DER AUTOR<br />
Roland Schäfer, Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt<br />
Bergkamen (Nordrhein-Westfalen), ist<br />
Präsident des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebundes (DStGB) in Berlin<br />
(buergermeister@bergkamen.de)<br />
10<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
11
Titel<br />
Integration<br />
Titel<br />
Menschen<br />
Den Hin<strong>der</strong>nissen trotzen<br />
Wie leben Flüchtlinge in Deutschland? Momodou Bojang, Laith Hafez, Almasa<br />
Mohamad Ali und Naim Hosseini sind in Baden-Württem berg angekommen.<br />
Sie haben viel zu erzählen über ihre alte Heimat und ihr neues Zuhause, ihre<br />
Erfahrungen und Träume. Was sie eint, ist ihr zuversichtlicher Blick nach vorne.<br />
Momodou Bojang sitzt ein wenig<br />
schüchtern im Büro <strong>der</strong><br />
Firma Noma Präzisionsschliff in<br />
Künzelsau (15 000 Einwohner). Seit September<br />
2016 hat er dort eine Lehrstelle.<br />
Nach seiner Ausbildung wird er Schneidwerkzeugmechaniker<br />
sein. Bojang ist 22<br />
Jahre alt und stammt aus Gambia. Seit<br />
Oktober 2015 lebt er in Deutschland, hat<br />
Sprachkurse besucht und das Level B 1<br />
erreicht. Er ist, zusammen mit einem zweiten<br />
Flüchtling, Auszubilden<strong>der</strong> in einem<br />
Betrieb mit 16 Mitarbeitern. Seniorchef<br />
Norbert Marek (73) ist sehr zufrieden mit<br />
dem jungen Mann, erklärt aber auch, wo<br />
noch Schwierigkeiten liegen. „Bestimmte<br />
Fachbegriffe fehlen in seinem Wortschatz<br />
noch“, so <strong>der</strong> Firmengrün<strong>der</strong>.<br />
Das Unternehmen konnte im Gespräch<br />
mit dem Landratsamt erreichen, dass die<br />
beiden Auszubildenden dreimal pro Woche<br />
die Berufsschule besuchen statt <strong>der</strong><br />
üblichen zwei Tage. Bojang erzählt lächelnd,<br />
dass er sich dort sehr wohl fühlt:<br />
„Die Lehrer und Mitschüler sind sehr<br />
nett.“ In <strong>der</strong> Werkzeugschleiferei machen<br />
ihm das strukturierte Arbeiten Spaß und<br />
das Abschleifen mit <strong>der</strong> Handmaschine.<br />
Die beiden Auszubildenden wohnen<br />
nicht mehr in <strong>der</strong> Gemeinschaftsunterkunft,<br />
son<strong>der</strong>n in einem kleinen Haus.<br />
Hier können sie ungestört<br />
lernen und sich auf ihre<br />
Ausbildung konzentrieren,<br />
schil<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />
junge Mann sichtlich<br />
entspannt.<br />
Für seine Zukunft<br />
wünscht sich Bojang<br />
die Anerkennung als<br />
Flüchtling und dass er<br />
seine Ausbildung beenden und arbeiten<br />
kann. So sieht das auch sein Chef: „Für<br />
uns wäre Planungssicherheit gut, denn<br />
solange Bojang bei uns in <strong>der</strong> Ausbildung<br />
ist, ist er geduldet.“ Wie es aber mit <strong>der</strong><br />
Aufenthaltsgenehmigung weitergeht, weiß<br />
Marke nicht. „Gerne möchten wir ihn nach<br />
<strong>der</strong> Ausbildung als Mitarbeiter bei uns beschäftigen.“<br />
Annika Wieland<br />
Momodou Bojang (links) muss sich für seine<br />
Ausbildung deutsche Fachbegriffe aneignen.<br />
Auch Laith Hafez lernt fleißig Deutsch –<br />
in seiner Freizeit am liebsten mit Videos.<br />
Zusammen mit seinem Vater sitzt<br />
<strong>der</strong> 17-jährige Laith Hafez am Esstisch<br />
und erzählt. Seit drei Jahren<br />
sind sie in Deutschland. Zunächst in einer<br />
Flüchtlingsunterkunft mit neun an<strong>der</strong>en<br />
Familien. Insgesamt waren es 55 Personen.<br />
Mittlerweile wohnt die fünfköpfige<br />
Familie in einem Häuschen in Kupferzell<br />
(6000 Einwohner).<br />
„Deutsch ist eine schwierige Sprache.<br />
Die Grammatik und die Aussprache sind<br />
nicht so schwierig, aber die Artikel fallen<br />
mir schwer“, erklärt <strong>der</strong> junge Syrer und<br />
schmunzelt, denn Arabisch, das er bisher<br />
gelernt hat, sei noch viel komplizierter. Vieles<br />
aus <strong>der</strong> deutschen Sprache hat er sich<br />
selbst beigebracht.<br />
„Deutsch ist das Wichtigste, um später<br />
einmal studieren zu können.“ Deshalb lernt<br />
Hafez fleißig, alle in <strong>der</strong> Familie schauen im<br />
Internet Videos und Lernfilme auf Deutsch.<br />
„Das hilft uns sehr beim Lernen.“ Seit diesem<br />
Schuljahr besucht er<br />
die Freie Schule Anne-<br />
Sophie im benachbarten<br />
Kün zelsau.<br />
Für die private<br />
Ganztagesschule<br />
hat er aufgrund<br />
seiner sehr guten<br />
Leistungen ein Stipendium<br />
des Schulträgers, <strong>der</strong> Stiftung<br />
Würth, bekommen.<br />
Hafez träumt von einem Bauingenieurstudium,<br />
„Mathe und Physik sind noch<br />
immer meine Lieblingsfächer.“ Wenn er<br />
etwas nicht versteht, sage er das seinem<br />
Lehrer. Mit Freundschaften schließen ist<br />
es bisher noch nicht so einfach: „Bisher<br />
habe ich nur Freunde an <strong>der</strong> Schule. Ich<br />
wünsche mir gerne noch mehr Freunde.“<br />
Der junge Mann erklärt: „Integration heißt<br />
für mich, dass wir in Frieden zusammenleben<br />
und uns gegenseitig helfen.“ Statt<br />
Abschottung wünscht er sich gegenseitiges<br />
Kennenlernen.<br />
awi<br />
Die alleinerziehende Almasa Mohamad<br />
Ali stammt aus Syrien und<br />
sagt über die Zeit damals: „Aleppo<br />
ist keine offene Stadt. Die Frauen tragen<br />
schwarze Kleidung.“ Ohne Mann sei in<br />
Syrien alles schwierig. Trotzdem habe sie<br />
als Kunstlehrerin gearbeitet. Als aber im<br />
März 2011 <strong>der</strong> Krieg in Syrien ausgebrochen<br />
ist, sind sie geflohen. Zunächst in die<br />
Türkei, „aber wir wurden nicht gut, nicht<br />
respektvoll behandelt. Wir waren nicht<br />
willkommen. Im Juni 2013 sind wir dann<br />
über Griechenland nach Deutschland gekommen<br />
und in Stuttgart gelandet“, erzählt<br />
Ali. Sie schil<strong>der</strong>t lachend: „Da das<br />
Busfahren hier zu teuer war, habe ich das<br />
Fahrradfahren erlernt. In Syrien wäre das<br />
unmöglich gewesen.“ Eine gute Bekannte<br />
gab ihr Sprachunterricht.<br />
Heute lebt die Familie in Schwäbisch<br />
Hall (40000 Einwohner,). „Ich liebe diese<br />
Stadt. Es ist wie Aleppo, alte Häuser. Ein<br />
Fluss mitten durch die Stadt. Mein Heimweh<br />
wurde weniger“, stellt die Kurdin fest.<br />
In <strong>der</strong> Volkshochschule hat sie sieben<br />
Monate lang weitere Deutschkurse belegt.<br />
Außerdem hat sie eine Ausbildung<br />
zur Erzieherin begonnen.<br />
Ali sagt über sich selbst, dass sie<br />
sich mehr traue als früher. Sie habe<br />
keine Angst mehr. „In Syrien mussten<br />
wir lügen. Wenn wir nicht gelogen hätten,<br />
wären wir gestorben. In Deutschland<br />
kann ich ehrlich sein“, sagt<br />
sie. Hier sei sie eine ganz an<strong>der</strong>e<br />
Frau.<br />
awi<br />
Fotos: Bauer, Lechmann, Wieland<br />
In Hemd und Weste steht Naim Hosseini<br />
hinter einem ergonomischen Steh-/<br />
Sitzschreibtisch <strong>der</strong> Firma Bürotechnik<br />
Nie<strong>der</strong>le in Assamstadt und schaut<br />
in den Computer. Niemand käme auf die<br />
Idee, dass er erst seit an<strong>der</strong>thalb Jahren<br />
in Deutschland ist. Zusammen mit seiner<br />
Frau und dem zehn Monate<br />
alten Sohn lebt er<br />
in Bad Mergentheim<br />
(23 000 Einwohner).<br />
Hosseini<br />
ist zunächst aus<br />
Afghanistan in<br />
den Iran geflohen.<br />
Von dort<br />
ging es weiter<br />
nach<br />
Deutschland.<br />
Bis heute<br />
Anzeige<br />
konnte er keinen Sprachkurs absolvieren.<br />
Der 39-Jährige lächelt und wirkt, als<br />
würde er genau hierher gehören.<br />
Mit nur geringen Deutschkenntnissen<br />
bekam er vor einem Jahr die Möglichkeit,<br />
ein sechswöchiges Praktikum bei dieser<br />
Firma zu absolvieren. Nach intensiver<br />
Einarbeitung war er bald in <strong>der</strong> Lage,<br />
seine Kollegen zu unterstützen. So half<br />
er etwa bei <strong>der</strong> Montage von Büromöbeln<br />
und assistierte bei Serviceeinsätzen für<br />
Digitalsysteme im Außendienst. Sogar das<br />
Schreiben von Auftragsbestätigungen, Lieferscheinen<br />
und Rechnungen in deutscher<br />
Sprache erledigte er schnell selbstständig.<br />
Weil Hosseini ausgezeichnete Arbeit geleistet<br />
hatte, bekam er nach kurzer Pause<br />
einen neuen Vertrag von seinem bisherigen<br />
Arbeitgeber als Minijobber. Nun ist er<br />
52 Stunden im Monat für den Fachhändler<br />
tätig und erhält den Mindestlohn. Er ist<br />
Almasa Mohamad Ali lebt seit Juni 2013 in Deutschland. Naim Hosseini<br />
(rechts) hat durch ein Praktikum nun einen Minijob.<br />
Sie suchen bautechnisch clevere, wirtschaftlich attraktive sowie<br />
nachhaltige und rasch realisierbare Lösungen?<br />
Gebaut sind sie bereits: Vorzeigeobjekte für sozialen Wohnraum<br />
in Holz, die nicht nur Bewohner, son<strong>der</strong>n auch Bauherren überzeugen.<br />
Flexible Grundrissgestaltung, <strong>der</strong> Gewinn von Nutzfläche<br />
und hohe Energieeffizienz sind nur einige Vorzüge.<br />
Finden Sie das passende Konzept für eine adäquate Unterkunft<br />
von Geflüchteten in Ihrer Kommune! Koordinator Holzwohnbau<br />
für Flüchtlinge, Joachim Hörrmann, steht Ihnen zusammen mit<br />
dem gesamten Team <strong>der</strong> proHolzBW gerne fachlich zur Seite.<br />
Wir bieten Ihnen Informationen, Kontakte und Rundfahrten zu<br />
Wohnbauten in Holz kostenfrei an. Rufen Sie uns an unter Tel.<br />
0711 / 239 96 68 o<strong>der</strong> 0172 / 311 03 43. Wir freuen uns auf<br />
Ihren Kontakt.<br />
mehr als motiviert, seine Berufslaufbahn<br />
in einem neuen Land vorwärts zu treiben.<br />
Er kann sich, obwohl er noch keinen Integrationskurs<br />
besucht hat, sehr gut ausdrücken.<br />
Noch ist offen, wie lange Hosseini<br />
in Deutschland bleiben darf. Sein Antrag<br />
liegt noch beim Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge.<br />
Andrea Rudolf, Geschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Firma Nie<strong>der</strong>le,<br />
ist stolz auf ihn.<br />
„Er ist flexibel einsetzbar“<br />
und er nehme alles<br />
an. Rudolf ist überzeugt<br />
vom Potenzial des Familienvaters.<br />
Für Rudolf ist<br />
Hosseini „die Integration<br />
in Person“.<br />
Olga<br />
Lechmann<br />
Advertorial<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Titel<br />
Integration<br />
Titel<br />
ZUR PERSON<br />
Erwin Schnei<strong>der</strong> (Jahrg. 1961) ist seit<br />
2000 Landrat des Landkreises Altötting.<br />
Von 1990 bis zu seinem Amtsantritt war<br />
er Erster Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Pleiskirchen und von 1994 an zudem<br />
Mitglied des Bayerischen Landtags.<br />
Frühere berufliche Stationen waren<br />
<strong>der</strong> Bayerische Bauernverband und <strong>der</strong><br />
Arbeitgeberverband Land- und Forstwirtschaft<br />
in München.<br />
Maximilian Melyarki (Jahrg. 1989) ist<br />
seit September 2016 Bildungskoordinator<br />
des Landkreises Altötting für<br />
Neuzugewan<strong>der</strong>te. Der Wirtschaftsjurist<br />
war zuvor im Asylbewerberleistungsrecht<br />
tätig. (maximilian.melyarki@lra-aoe.de)<br />
„Wir wollen noch stärker an<br />
einer chancengerechten<br />
Gestaltung von Bildungsübergängen<br />
arbeiten“<br />
Erwin Schnei<strong>der</strong><br />
Interview<br />
Landratsamt vernetzt<br />
die Informationen<br />
Der bayerische Landkreis Altötting professionalisiert sein Bildungsmanagement.<br />
Landrat Erwin Schnei<strong>der</strong> und Bildungskoordinator Maximilian Melyarki<br />
erläutern im Interview die Ziele <strong>der</strong> Informationsvernetzung, den Aufbau eines<br />
Bildungsmonitorings und Angebote für Flüchtlinge und Zugewan<strong>der</strong>te.<br />
Herr Schnei<strong>der</strong>, um das kommunale Bildungsmanagement<br />
im Landkreis Altötting<br />
zu verbessern, arbeiten Sie seit September<br />
2016 mit <strong>der</strong> Transferagentur Bayern zusammen.<br />
Welche Ziele wollen Sie erreichen?<br />
Schnei<strong>der</strong>: Auf dem Weg zu einem datenbasierten<br />
Bildungsmanagement und unter<br />
Einbeziehung aller bildungsrelevanten<br />
Akteure strebt <strong>der</strong> Landkreis Altötting<br />
mehrere Entwicklungsziele an. Wir wollen<br />
künftig das Thema Bildung noch mehr<br />
in den Fokus rücken. Unser Landkreis ist<br />
eine wirtschaftlich starke Region. Hochqualifizierte<br />
Fachkräfte und berufliche<br />
Bildung sind wichtige Themen bei uns.<br />
Deshalb wollen wir nun noch stärker an<br />
einer chancengerechten Gestaltung von<br />
Bildungsübergängen arbeiten, vor allem<br />
an <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen Schule und<br />
Ausbildung beziehungsweise Beruf. Eine<br />
große Rolle wird auch die berufliche Integration<br />
von Neuzugewan<strong>der</strong>ten spielen.<br />
Welche Erfahrungen bringt Ihr Projekt- und<br />
Strategiepartner ein?<br />
Schnei<strong>der</strong>: Die Transferagentur Bayern<br />
unterstützt den Landkreis Altötting mit<br />
umfassendem Know-how und <strong>der</strong> hervorragenden<br />
Vernetzung <strong>der</strong> Kommunen<br />
untereinan<strong>der</strong>. So werden zum Beispiel<br />
Best-Practice-Ansätze aus an<strong>der</strong>en<br />
Kommunen vorgestellt. In einem<br />
ersten Schritt wurde anhand einer<br />
Situations- und Bedarfsanalyse<br />
vor Ort ein fortzuschreiben<strong>der</strong><br />
Meilensteinplan erstellt. Dieser<br />
umfasst beispielsweise auch<br />
den Aufbau eines Bildungsmonitorings.<br />
Herr Melyarki, Sie sind <strong>der</strong> Bildungskoordinator<br />
des Landkreises Altötting. Was sind<br />
Ihre Aufgaben?<br />
Melyarki: Zu den zentralen Aufgaben <strong>der</strong><br />
Bildungskoordination gehört es, verwaltungsinterne<br />
und -externe Bildungsakteure<br />
zu vernetzen sowie im Rahmen eines<br />
Bildungsmonitorings Daten zu sammeln,<br />
auszuwerten und aufzubereiten. Diese Daten<br />
werden im Rahmen eines kommunalen<br />
Bildungs managements gebündelt, an<br />
relevante Stellen vermittelt und diskutiert.<br />
Wie stellt sich die berufliche Situation <strong>der</strong><br />
Zuwan<strong>der</strong>er im Landkreis dar? Lassen<br />
sich Bereiche benennen – abgesehen von<br />
<strong>der</strong> Sprache –, in denen <strong>der</strong> Bildungsbedarf<br />
beson<strong>der</strong>s groß ist?<br />
Schnei<strong>der</strong>: Flüchtlinge sind keine homogene<br />
Gruppe. Aufgrund des sehr unterschiedlichen<br />
Bildungsniveaus ist auch die berufliche<br />
Qualifizierung sehr unterschiedlich.<br />
Einfache Qualifizierungen wie Staplerschein<br />
o<strong>der</strong> Lagerhelfer bis Anpassungsqualifizierungen<br />
zum Arzt werden daher<br />
individuell angeboten und unterbreitet.<br />
Wie informieren Sie die Flüchtlinge und<br />
Zuwan<strong>der</strong>er über die Bildungsangebote?<br />
Melyarki: Ein langfristiges Ziel ist natürlich<br />
die transparente Darstellung aller im Landkreis<br />
vorhandenen Bildungsangebote. Dies<br />
umfasst unter an<strong>der</strong>em auch ehrenamtliche<br />
Angebote. Der Landkreis Altötting befindet<br />
sich in einer guten Ausgangslage.<br />
Zum einen ist <strong>der</strong> Kontakt zu den Ehrenamtlichen,<br />
zu den Volkshochschulen,<br />
Fotos: Landratsamt Altötting<br />
Schulen sowie den Kammern sehr gut.<br />
Diese können <strong>der</strong>zeit gezielt Informationen<br />
an die Zielgruppe weitergeben. Aber<br />
auch das landkreiseigene Bildungsportal<br />
www.bildungsportal-innsalzach.de, welches<br />
in Zusammenarbeit mit dem Landkreis<br />
Mühldorf betrieben wird, könnte zu<br />
einem späteren Zeitpunkt entsprechend<br />
genutzt werden.<br />
Im Lauf des Projekts soll ein datenbasiertes<br />
Bildungsmonitoring aufgebaut werden. Bis<br />
wann rechnen Sie mit ersten Ergebnissen?<br />
Melyarki: Ein Schwerpunkt ist, wie Herr<br />
Landrat Schnei<strong>der</strong> betont, <strong>der</strong> Übergang<br />
Schule–Beruf sowie die berufliche Bildung<br />
und sprachliche För<strong>der</strong>ung. Kurzfristig<br />
konnten hier schon erste Ergebnisse erzielt<br />
werden. So wurden die Daten <strong>der</strong> im<br />
Landkreis tätigen Bildungsträger, welche<br />
die Integrationskurse des Bundesamts für<br />
Migration und Flüchtlinge durchführen,<br />
Anzeige<br />
zusammengetragen und in einem gemeinsamen<br />
Treffen mit den Daten <strong>der</strong> Verwaltung<br />
– Auslän<strong>der</strong>amt, Sozialamt, Jobcenter,<br />
Agentur für Arbeit – abgeglichen und<br />
diskutiert. Interview: Jörg Benzing<br />
Holzingenieurbau wie er heute sein muss.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema Integration finden Sie<br />
auf unserem Serviceportal<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Politik & Gesellschaft<br />
„Ein langfristiges Ziel ist<br />
die transparente Darstellung<br />
aller im Kreis vorhandenen<br />
Bildungsangebote“<br />
Maximilian Melyarki<br />
Wir sind beauftragt: Flüchtlingsunterkunft in Systembauweise in Ulm / Böfingen und Erbach<br />
Bauen heißt Verantwortung übernehmen. Gerade<br />
wenn es um die großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie die Aufstockung des sozialen Wohnungsbaus<br />
o<strong>der</strong> die Unterbringung von Asylsuchenden geht.<br />
Temporäre Wohnheime, Anschlussunterbringung<br />
o<strong>der</strong> Umnutzung des Gebäudes – als eines <strong>der</strong><br />
führenden Ingenieurholzbau-Unternehmen im<br />
süddeutschen Raum fertigen und montieren wir<br />
mit mehr als 60 Mitarbeitern in unseren Produktionshallen<br />
in Blaustein-Dietingen innovative<br />
Holz-, sowie Systembauteile für den gesamten<br />
europäischen Markt. Mit Sorgfalt, Ideenreichtum<br />
und Kostenorientierung bieten wir Ihnen immer<br />
die perfekte Lösung für Ihr Bauanliegen. Sei es<br />
aus Holz, einem Materialmix o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Werkstoffen<br />
– unser System aus Qualitätssicherung,<br />
Innovation und Tradition schafft Sicherheit!<br />
Bauen heißt Hand in Hand. Ohne Teamwork<br />
geht bei komplexen, integrierten Systemprozessen<br />
nichts. Ob wir mit klassischen Zimmer- und<br />
Holzbauarbeiten o<strong>der</strong> Holz-Ingenieurbau beauftragt<br />
werden, Holzmodule vorfertigen, einen<br />
Teil-Schlüsselfertigbau übernehmen o<strong>der</strong> vom<br />
Generalunternehmer bis zum Generalübernehmer<br />
tätig sind – unsere langjährige Erfahrung<br />
ermöglicht uns die Entwicklung nahezu grenzenloser<br />
Konstruktionen in Holz.<br />
Bauen heißt Vertrauen gewinnen. Die öffentliche<br />
Hand greift gerne auf uns zurück. Wir sind<br />
ein verlässlicher Partner und bieten passende<br />
Lösungen. Ob eine Unterkunft auf Zeit, Schule,<br />
Kin<strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> Verwaltungsbau, Sporthalle<br />
o<strong>der</strong> Gemeindezentrum, Pflegeheim o<strong>der</strong> Krankenhaus.<br />
Nutzen Sie unser Wissen über Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und kostenoptimierte Lösungen.<br />
Gerne beraten wir Sie.<br />
müllerblaustein Holzbau GmbH<br />
Pappelauer Strasse 51<br />
DE-89134 Blaustein<br />
Tel +49 73 04 96 16-0<br />
Fax +49 73 04 96 16-16<br />
info@muellerblaustein.de<br />
www.muellerblaustein.de<br />
Advertorial<br />
14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Titel<br />
Integration<br />
Titel<br />
QUALITÄTSMERKMALE VON<br />
KURSANBIETERN<br />
• Vorliegen <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Zulassungen durch das Bundesamt:<br />
BAMF-Zulassung als Integrationskurs-<br />
Träger sowie als Träger für die berufsbezogenen<br />
Sprachkurse (DeuFö)<br />
• Vorliegen <strong>der</strong> für den Bereich <strong>der</strong><br />
Arbeitsmarktdienstleistungen (AMDL)<br />
notwendigen Zertifizierungen, die Voraussetzung<br />
für die Durchführung von<br />
Aufträgen von BA und Jobcenter sind<br />
• Vorliegen eines zertifizierten<br />
Qualitätsmanagementsystems<br />
• Einsatz von zugelassenem, zertifiziertem<br />
Personal, das Zielgruppen<br />
respektvoll begegnet<br />
Integrationskurse<br />
Sprache ist die Basis<br />
In Integrationskursen wird neben <strong>der</strong> Sprache auch wichtiges Wissen zur<br />
Rechtsordnung, Geschichte und Kultur vermittelt. Damit Kommunen solche<br />
Lehrgänge anbieten können, sind sie auf Dienstleister im Bildungssektor<br />
angewiesen, die genau diesen Unterrichtsstoff qualifiziert vermitteln können.<br />
Sprache ist allgegenwärtig. Beim Busfahren,<br />
bei <strong>der</strong> Arbeit o<strong>der</strong> beim<br />
Elternabend wird sie benötigt. Um<br />
nach Deutschland zugewan<strong>der</strong>ten o<strong>der</strong><br />
geflüchteten Menschen die Integration, die<br />
von Sprache fundamental abhängig ist, zu<br />
ermöglichen, bietet das Bundesamt für Migration<br />
und Flüchtlinge (BAMF) Kurse an.<br />
Kommunen setzen diese um. Im Folgenden<br />
werden Chancen und Schwierigkeiten,<br />
die sich dabei ergeben können, exemplarisch<br />
zusammengefasst.<br />
Mit dem Anstieg <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> geflüchteten<br />
Menschen ist auch die Zahl <strong>der</strong><br />
Kursanbieter gestiegen. Bundesweit gibt<br />
es über 1600 vom BAMF zugelassene<br />
Anbieter. Es werden allgemeine Integrations-<br />
o<strong>der</strong> Alphabetisierungskurse angeboten<br />
und auch spezielle Lehrgänge für<br />
Frauen o<strong>der</strong> Jugendliche, Langsam- und<br />
auch Schnelllerner. Kursträger sind etwa<br />
Volkshochschulen, Sprach- und Fachschulen<br />
o<strong>der</strong> Bildungswerke. Die Volkshochschulen<br />
machen den größten Anteil aus.<br />
hung für die Lehrkräfte auf mindestens 35<br />
Euro je Unterrichtseinheit wurde begrüßt,<br />
dennoch seien die Integrationskurse unterfinanziert,<br />
so Simone Kaucher, Pressesprecherin<br />
des DVV. Denn auch die Struktur<br />
um die Kurse herum, wie Verwaltung,<br />
sozialpädagogische Begleitung o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />
müsse passen. Ferner stellt<br />
die Fluktuation von Kursteilnehmern eine<br />
große Aufgabe für Kommunen dar, denn<br />
sie verhin<strong>der</strong>t Planungssicherheit.<br />
In welchem Umfang zunächst Sprachvermittlung<br />
als Basis dienen muss, bevor<br />
mit <strong>der</strong> Arbeitsmarktorientierung begonnen<br />
werden kann, ist umstritten. Kooperationsmaßnahmen<br />
wie „KompAS“ o<strong>der</strong><br />
„Kommit“, die die Bundesagentur für Arbeit<br />
in Abstimmung mit dem BAMF entwickelt<br />
hat, versuchen, beide inhaltliche<br />
Schwerpunkte miteinan<strong>der</strong> zu verbinden.<br />
Stefan Brummund, Prokurist <strong>der</strong> ESO<br />
Education Group, plädiert dafür, die Vielzahl<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>projekte und -maßnahmen<br />
von Bund, Land und Kommunen besser<br />
aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen. In diesen „bewegten<br />
und bewegenden Zeiten“ sei es<br />
Anzeige<br />
eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen für<br />
Bildungsunternehmen, angesichts <strong>der</strong> rasanten<br />
Verän<strong>der</strong>ungen bei Angebot und<br />
Nachfrage, bei den verschiedenen Zielgruppen<br />
und Anpassungen bei Finanzierung<br />
und Vorgaben das Geschäftsfeld Integration<br />
auszubauen und dabei zugleich<br />
nachhaltig zu gestalten.<br />
Brummunds Ansicht nach sollten Anbieter<br />
auf diesem Gebiet Folgendes mitbringen:<br />
große Erfahrung, stabile Strukturen,<br />
motivierte und empathische Mitarbeiter,<br />
betriebswirtschaftliche Solidität<br />
und perspektivischer Weitblick. Mit diesen<br />
Qualitätsmerkmalen könne man sich am<br />
Markt behaupten und weiterentwickeln –<br />
und wäre so den Auftraggebern ein verlässlicher<br />
Partner.<br />
Gute Deutschreferenten zu finden, zählt<br />
zu den Hauptaufgaben für die Kursträger.<br />
Dabei sind Festanstellungen gefragt. Bei<br />
den Volkshochschulen gab es diese vielfach,<br />
erklärt <strong>der</strong> DVV. Der Trend gehe in<br />
diese Richtung. Allgemein gilt: Lehrende<br />
zu finden, wird mit steigendem Kursangebot<br />
nicht einfacher. Annika Wieland<br />
TIPPS FÜR DIE AUSWAHL VON<br />
KURSANBIETERN<br />
Was sollten Kommunen bei <strong>der</strong> Auswahl<br />
von Kursanbietern beachten? Nachfolgend<br />
einige Hinweise dazu:<br />
• Unternehmensvertreter befragen zu<br />
Erfahrung, Fachlichkeit, Zielgruppenkenntnis,<br />
Verlässlichkeit, wirtschaftlichem<br />
Leistungsvermögen<br />
• Angebot prüfen, inwieweit für die<br />
Teilnehmer „Bildungsketten“ angeboten<br />
werden<br />
• Sichtung, ob <strong>der</strong> potenzielle Auftragnehmer<br />
über fundierte Erfahrungen in<br />
wichtigen Bereichen verfügt, beispielsweise<br />
Sprachvermittlung (speziell<br />
Deutsch als Zweitsprache, DaZ),<br />
Arbeitsmarktnähe, Qualitätssicherung<br />
von Arbeitsmarktdienstleistungen<br />
(AMDL), Betreuung<br />
Advertorial<br />
LÄNDLICHEN RAUM BERÜCKSICHTIGEN<br />
Deutsch lernen: Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Sprach- und Integrationskursanbieter<br />
gibt es für Kommunen einiges zu beachten.<br />
Foto: Ingo Bartussek/Fotolia<br />
Für die Anbieter sind die stark gestiegene<br />
Zahl <strong>der</strong> potenziellen Kunden und große<br />
Schwankungen bei den Teilnehmerzahlen<br />
mit die größten Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Heidrun Englert, Geschäftsführerin von<br />
Inlingua, hält den Markt in Großstädten<br />
für ausreichend groß, in ländlichen Gebieten<br />
jedoch nicht für gedeckt. Gerade hier<br />
sei es für Träger schwierig, einen Kurs zusammenzustellen.<br />
Das sieht <strong>der</strong> Deutsche<br />
Volkshochschulverband (DVV) genauso.<br />
Fernab <strong>der</strong> urbanen Ballungsgebiete sei die<br />
Teilnehmerzahl oft geringer als nötig. Heidrun<br />
Englert rät den Kommunen bei <strong>der</strong><br />
Auswahl von Anbietern darauf zu achten,<br />
dass es ein umfassendes Angebot für alle<br />
Stufen gibt und die Kurse gut mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu erreichen sind.<br />
Viele Geflüchtete sind traumatisiert und<br />
brauchen spezielle Betreuung und Beratung.<br />
Diese Aufgaben lassen sich mit <strong>der</strong><br />
Pauschale von 3,90 Euro kaum abdecken.<br />
Diesen Betrag zahlt <strong>der</strong> Bund den Kursträgern<br />
je Teilnehmer und Unterrichtseinheit.<br />
Die vom Bundesinnenministerium zum<br />
1. Juli 2016 beschlossene Honorarerhö-<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Titel<br />
Integration<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Als Lehrer angestellter Flüchtling: Arbeiten zu können ist entscheidend für ein selbstbestimmtes<br />
Leben und eine positive Grundhaltung gegenüber dem Aufnahmeland.<br />
Arbeitsmarktintegration<br />
Potenziale erschließen<br />
Integration braucht Zeit und Perspektive – vor allem aber reelle Chancen für die<br />
Flüchtlinge, in den regulären Arbeitsmarkt eingeglie<strong>der</strong>t zu werden. Hier kommt<br />
den Kommunen eine bedeutende Rolle zu, unabhängig davon, ob sie über ein<br />
Jobcenter Arbeitsmarktakteur sind o<strong>der</strong> nicht.<br />
LESE-TIPP<br />
„Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen:<br />
bestehende Praxisansätze und<br />
weiterführende Empfehlungen“,<br />
Studie im Auftrag <strong>der</strong> Bertelsmann-<br />
Stiftung, Download unter<br />
www.bertelsmann-stiftung.de > Suche<br />
„Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen:<br />
bestehende Praxisansätze …“<br />
Junge Geflüchtete – Übersicht <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
für innovative Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung<br />
(GIB) über zentrale Angebote<br />
zur Integration in den Ausbildungs- und<br />
Arbeitsmarkt. Im Netz unter<br />
www.gib.nrw.de/service/<br />
downloaddatenbank/junge-gefluechtete<br />
Nach einer Studie des Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF) aus<br />
dem Jahr 2016 könnten beson<strong>der</strong>s<br />
Hauptankunftslän<strong>der</strong> wie Deutschland,<br />
Österreich und Schweden durch ein,<br />
wenngleich mo<strong>der</strong>ates, Wirtschaftswachstum<br />
vom Flüchtlingszustrom ökonomisch<br />
profitieren. Für Deutschland wäre demnach<br />
eine Steigerung <strong>der</strong> Wirtschaftsleistung<br />
um 0,3 Prozent möglich, bis zum Jahr<br />
2020 sogar um 0,53 Prozent. Allerdings<br />
müssten dazu möglichst viele Flüchtlinge<br />
gut integriert werden, vor allem auch am<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Die Kommunen sind, neben Bund und<br />
Län<strong>der</strong>n, wichtige Akteure <strong>der</strong> Arbeitsmarktintegration.<br />
Vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> Bedeutung einer schnellen Integration<br />
von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist<br />
Städten und Landkreisen angeraten, über<br />
das Jobcenter die Akteure aus Arbeitsverwaltung<br />
und Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung,<br />
Migrationspolitik, kommunaler Sozialpolitik<br />
und aus schulischen und beruflichen<br />
Foto: RKL-Foto/Shutterstock<br />
Bildungsinstitutionen vor Ort noch stärker<br />
zu vernetzen als schon bisher. Für eine<br />
Beschäftigungsför<strong>der</strong>ung sollte auch die<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung einbezogen werden<br />
mit dem Ziel, über sie Kontakte zur lokalen<br />
Wirtschaft herzustellen. Ein solches<br />
engmaschiges Netzwerk ist für den Integrationserfolg<br />
auch bei den Flüchtlingen<br />
wichtig, für die mangels (befristeter) Aufenthaltserlaubnis<br />
das Jobcenter noch nicht<br />
zuständig ist.<br />
EIGENSTÄNDIGE KOMMUNALE PROJEKTE<br />
In <strong>der</strong> Studie „Arbeitsmarktintegration von<br />
Flüchtlingen“ des Berliner Instituts für<br />
Demokratische Entwicklung und Soziale<br />
Integration (DESI) werden als beson<strong>der</strong>e<br />
kommunale Möglichkeiten, die Beschäftigung<br />
von Flüchtlingen zu för<strong>der</strong>n, zeitlich<br />
begrenzte Arbeitsgelegenheiten auf<br />
gemeinnütziger Basis (gegen eine Aufwandsentschädigung<br />
für die Beschäftigten)<br />
genannt. Zudem können Kommunen<br />
auch – unabhängig von einer Rolle als Arbeitsmarktakteur<br />
– eigenständige Projekte<br />
zur Arbeitsmarktintegration initiieren und<br />
durchführen.<br />
Ob neue, auch rechtskreisübergreifende<br />
Formen <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik für Flüchtlinge<br />
<strong>der</strong> bessere Integrationsweg sind<br />
o<strong>der</strong> es genügt, Migranten in die Regelangebote<br />
<strong>der</strong> Arbeitsvermittlung einzuglie<strong>der</strong>n,<br />
wird die Praxis zeigen. Es besteht<br />
jedoch bei kommunalen Jobcentern die<br />
Auffassung, dass es gänzlich neuer Formen<br />
<strong>der</strong> Berufsqualifizierung und <strong>der</strong> Zertifizierung<br />
von Kompetenzen bedarf, um<br />
Flüchtlingen eine reelle Chance auf Einglie<strong>der</strong>ung<br />
in den regulären Arbeitsmarkt<br />
zu eröffnen.<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeitsmarktintegration könnte<br />
übrigens auch die „migrantische Ökonomie”<br />
einen Beitrag leisten, wie das Institut<br />
Arbeit und Technik (IAT) an <strong>der</strong> Westfälischen<br />
Hochschule in Gelsenkirchen feststellt.<br />
Der Begriff meint die Gründung vor<br />
allem von Klein- und Kleinstunternehmen<br />
durch Migranten. Schon jetzt zeigen Studien,<br />
dass je<strong>der</strong> fünfte Unternehmer in<br />
Deutschland Einwan<strong>der</strong>er ist, also nicht<br />
die deutsche Staatsbürgerschaft hat o<strong>der</strong><br />
nicht in Deutschland geboren wurde. Italienische<br />
Eiscafés, türkische Dönerbuden<br />
und arabische Schnei<strong>der</strong>eien zeugen davon.<br />
Das IAT rät, aus den Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> bereits etablierten Migrantengruppen<br />
zu lernen. <br />
Wolfram Markus<br />
Refugee Care – Die umfassende Lösung für das<br />
Flüchtlingsmanagement<br />
Die Software Refugee Care verwaltet alle personenbezogenen Informationen von Flüchtlingen.<br />
Auch Betreuungsmaßnahmen und Umzüge können damit geplant und dokumentiert werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Betreuung von Flüchtlingen durch Kommunen<br />
ist eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen<br />
zu verwalten. Es geht nicht nur um<br />
die Herkunft, ein paar persönliche Daten, den<br />
Tag <strong>der</strong> Einreise, den Aufenthaltsstatus und die<br />
Unterbringung.<br />
Um die Menschen aus den Krisengebieten<br />
<strong>der</strong> Welt richtig, persönlich und effektiv betreuen<br />
zu können, brauchen Sachbearbeiter<br />
und Sozialarbeiter auf Abruf gut dokumentierte<br />
und aktuelle Daten über die Person und ihre gesamte<br />
Betreuungshistorie.<br />
• Wie sind die familiären Zusammenhänge?<br />
Wer ist mit wem verwandt? Eltern und ihre<br />
Kin<strong>der</strong> müssen im Zusammenhang betreut<br />
werden.<br />
• Welche Sprachfähigkeiten haben die Menschen<br />
bereits erworben? Beherrschen sie neben<br />
ihrer Muttersprache bereits Englisch o<strong>der</strong><br />
Deutsch, können sie lesen und schreiben?<br />
• Welchen Beruf haben sie, welche beruflichen<br />
Perspektiven bestehen? Welche Wünsche<br />
zur Qualifikation bestehen und sind diese<br />
realistisch?<br />
• An welchen Maßnahmen haben sie teilgenommen,<br />
welche Betreuungsaktivitäten gibt<br />
es, was ist geplant?<br />
Das Refugee Care Nutzerkonzept kann an Ihre<br />
individuellen Erfor<strong>der</strong>nisse angepasst werden.<br />
• Welche Krankenversicherung existiert?<br />
• Welche finanziellen Mittel erhalten die Menschen?<br />
Nach welcher Rechtsvorschrift erhalten<br />
sie Unterstützungsleistungen?<br />
• Wo gehen Kin<strong>der</strong> zur Schule o<strong>der</strong> in die Kita?<br />
• Welche Ausstattung haben die Personen<br />
erhalten?<br />
• Wer sind die zuständigen Betreuungspersonen<br />
und Ansprechpartner?<br />
Mit <strong>der</strong> Software Refugee Care verwalten Sie<br />
all diese Informationen. Darüber hinaus planen<br />
und dokumentieren Sie mit Refugee Care<br />
Betreuungsmaßnahmen und Umzüge. Heimausweise<br />
und Betreuungsakten können erzeugt und<br />
ausgedruckt werden.<br />
Refugee Care ermöglicht zudem die Erstellung<br />
und Dokumentation von Gebührenbescheiden<br />
für die Fälle, in denen Personen für die<br />
Nutzung kommunaler Unterkünfte Benutzungsgebühren<br />
zu entrichten haben. Die Verwaltung<br />
<strong>der</strong> Unterkünfte und ein Reporting zur Belegung<br />
sind selbstverständlich ebenfalls enthalten.<br />
Refugee Care ist eine mo<strong>der</strong>ne Web-Applikation,<br />
die sowohl auf Ihrem Webserver als auch<br />
von uns in einem deutschen Rechenzentrum<br />
nach strengen Datenschutzvorschriften betrieben<br />
werden kann. Bei einem Betrieb durch uns<br />
ist eine Bereitstellung innerhalb weniger Tage<br />
möglich.<br />
Durch den Betrieb als Web-Applikation ist<br />
es prinzipiell möglich, dass die Benutzer mit<br />
jedem PC, Notebook o<strong>der</strong> Tablet-Computer, <strong>der</strong><br />
mit dem Internet verbunden ist, auf die Daten<br />
zugreifen können. Zugleich stellt ein differenziertes<br />
Benutzerkonzept sicher, dass Funktionen<br />
und Daten genauso bereitgestellt werden, wie<br />
es dem jeweiligen Nutzerprofil entspricht. Dieses<br />
Nutzerkonzept kann an Ihre individuellen<br />
Erfor<strong>der</strong>nisse sowohl hinsichtlich <strong>der</strong> bereitgestellten<br />
Funktionsberechtigungen als auch<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> sichtbaren Daten angepasst<br />
werden. So können Sie die Sichtbarkeit auf<br />
bestimmte Standorte einschränken, aber auch<br />
die Erlaubnis zur Nutzung je<strong>der</strong> einzelnen Bildschirmmaske,<br />
zum Än<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Löschen von<br />
Daten genau festlegen.<br />
Mit dem Lizenzkonzept von Refugee Care<br />
partizipieren Sie automatisch an allen zukünftigen<br />
Erweiterungen des Systems. Und Sie<br />
können selbst Vorschläge für neue Funktionen<br />
machen, die Ihnen dann ohne weitere Kosten<br />
zeitnah bereitgestellt werden.<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich<br />
bitte an Jörg Friedrich – Tel. 02 51 / 41 446 -<br />
140, E-Mail: jf@indal.de<br />
INDAL GmbH & Co. KG<br />
Achtermannstraße 19<br />
48143 Münster<br />
Telefon: 02 51 / 41 446 - 140<br />
Internet: www.indal.de<br />
18<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Titel<br />
Integration<br />
Mit entscheidend für den Mehrwert <strong>der</strong><br />
Anwendungen ist ein durchdachtes Freigabemodell,<br />
damit die verschiedenen für<br />
die Integration zuständigen Stellen auf<br />
die benötigten Informationen zugreifen<br />
können und gleichzeitig <strong>der</strong> Datenschutz<br />
gewährleistet ist. Die Anbindung an zentrale<br />
Fachanwendungen übergeordneter<br />
Behörden sollte gegeben sein, damit die<br />
Übernahme von Flüchtlingsstammdaten<br />
digital erfolgen kann.<br />
Anzeige<br />
Integration gelingt in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Advertorial<br />
Titel<br />
Die ESO Education Group versteht Integration bereits seit ihrer<br />
Gründung als eine <strong>der</strong> bildungspolitisch zentralen Aufgaben. Eine<br />
ihrer Kernkompetenzen liegt seit jeher in <strong>der</strong> Arbeit mit Migranten<br />
und Flüchtlingen – im Jahr 2016 wurden an den zur Gruppe<br />
gehörenden Euro-Schulen bundesweit über 20.000 Menschen mit<br />
Migrationshintergrund betreut. Diese wurden und werden in den<br />
Phasen des Ankommens und Sich-Orientierens sowie beim Erlernen<br />
<strong>der</strong> deutschen Sprache mit Handlungskompetenz und mit<br />
allen Informationen und Handreichungen zur Bewältigung des<br />
Lebens in Deutschland intensiv unterstützt.<br />
Zwei Welten: Flüchtlingsmanagement „erzeugt“ viele Verwaltungsvorgänge. Die Digitalisierung <strong>der</strong><br />
Prozesse schafft Freiräume für die inhaltliche Integrationsarbeit.<br />
Flüchtlingsmanagement-Software<br />
Exceln war gestern<br />
Die Unterbringung, Versorgung und Integration von Flüchtlingen ist eine<br />
Querschnittsaufgabe mit vielen Berührungspunkten zwischen den Akteuren<br />
innerhalb und außerhalb <strong>der</strong> Kommunalverwaltung. Effizient lässt sich das<br />
nur mit Unterstützung von eigens dafür entwickelter Software erledigen.<br />
Integration ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
– allein schon in verwaltungstechnischer<br />
Hinsicht. Im Rathaus müssen<br />
sich gleich mehrere Stellen um die vielfältigen<br />
Bedürfnisse und Anliegen <strong>der</strong><br />
Flüchtlinge kümmern. Die Aufgaben umfassen<br />
die Aufnahme von Neuzugängen<br />
mit Erfassung <strong>der</strong> Personendaten und die<br />
Sicherstellung einer angemessenen Unterbringung<br />
über die Kin<strong>der</strong>betreuung und<br />
die Schulanmeldung älterer Kin<strong>der</strong> bis hin<br />
zur Vermittlung von Sprach- und Integrationskursen<br />
und Vereinbarung ärztlicher<br />
Termine. Hinzu kommt das Koordinieren<br />
ehrenamtlicher Betreuer sowie überhaupt<br />
<strong>der</strong> konstante Informationsaustausch mit<br />
allen Ansprechpartnern und Stellen in <strong>der</strong><br />
Stadt, die in die Integrationsarbeit einbezogen<br />
sind.<br />
Mit Excel-Listen lassen sich die komplexen<br />
Prozesse des Flüchtlingsmanagements<br />
nicht umfassend abbilden, geschweige<br />
denn effizient managen. Es ist daher sinnvoll,<br />
speziell für die Unterstützung dieser<br />
Aufgabe entwickelte Software-Lösungen<br />
zu nutzen. Diese erleichtern die Datenerfassung<br />
und -pflege, helfen Doppelerfassungen<br />
zu vermeiden, bieten Sicherheit<br />
hinsichtlich Datenschutz und -verlust und<br />
verbessern den Informationsaustausch<br />
zwischen den Integrationsakteuren. Namhafte<br />
Anbieter solcher „Werkzeuge“ sind<br />
unter an<strong>der</strong>em Optimal Systems (Berlin),<br />
das Koblenzer Unternehmen Prosozial<br />
o<strong>der</strong> Indal aus Münster.<br />
Mit vielen Features zum Beispiel für<br />
die Erfassung und Pflege von Stammdaten<br />
und aller weiteren Informationen wie<br />
etwa solchen zur Unterkunft, <strong>der</strong> zentralen<br />
Verwaltung von Adress- und Unterkunftsdaten,<br />
Wie<strong>der</strong>vorlagefunktionen o<strong>der</strong> dem<br />
Erzeugen von Berichten unterstützen die<br />
Lösungen das kommunale Flüchtlingsmanagement<br />
und schaffen durch Arbeitserleichterung<br />
und Zeitgewinn Freiräume für<br />
die inhaltliche Integrationsarbeit.<br />
Foto: Momius/Fotolia<br />
ERSTELLUNG VON AUSWEISEN<br />
Der Software-Anbieter Optimal Systems<br />
(www.optimal-systems.de) zum Beispiel<br />
hat auf Basis seines Enterprise-Content-<br />
Management-Systems Enaio eine Flüchtlingsmanagement-Software<br />
entwickelt.<br />
Sie bietet neben den klassischen Themen<br />
des Dokumentenmanagements wie etwa<br />
digitale Akte und E-Mail-Management zentrale<br />
Funktionen: Stammdatenpflege unter<br />
an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> Abbildung von Familien<br />
und Verwandtschaften und <strong>der</strong> Erfassung<br />
von Aliasnamen, ein Sozialregister für<br />
die Pflege von Informationen zu Integrationsmaßnahmen,<br />
zur Bildung sowie zu<br />
Gesundheitsinformationen und darüber<br />
hinaus ein Unterkunftsmanagement.<br />
Indal aus Münster (www.indal.de)<br />
hat eine browserbasierte Lösung für das<br />
Flüchtlingsmanagement auf dem Markt.<br />
„Refugee Care“ erlaubt, über eine Schnittstelle<br />
Excel-Daten von Neuankömmlingen<br />
in Erstaufnahmeeinrichtungen vorab<br />
einzulesen. Darüber hinaus können die<br />
notwendigen Stammdaten auch manuell<br />
erfasst und wichtige Informationen wie<br />
Daten zum Status als Alleinreisende, Mobilitätseinschränkungen<br />
o<strong>der</strong> Krankheiten,<br />
Teilnahme an Impfungen und am Röntgen<br />
o<strong>der</strong> an Beratungsterminen dokumentiert,<br />
verwaltet und je nach Notwendigkeit mit<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vorlage verknüpft werden. Das<br />
Gleiche gilt zum Beispiel für Essenskarten<br />
o<strong>der</strong> Schließsystemcodes. Für jeden<br />
Flüchtling kann eine Ausweiskarte mit<br />
Foto und Barcode erstellt werden, die den<br />
Zugang zur Wohnung o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Objekten<br />
sowie die einfache Identifikation im<br />
System ermöglicht.<br />
Mit <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Prozesse<br />
rund um das Flüchtlingsmanagement ist<br />
Integrationsarbeit verwaltungstechnisch<br />
kein Hexenwerk mehr. In keinem Rathaus<br />
müsste dazu mehr Excel bemüht werden.<br />
<br />
Wolfram Markus<br />
Kaum ein Thema hat in den vergangenen zwei Jahren die Politik<br />
und die öffentliche Meinung in Deutschland so sehr beschäftigt<br />
wie „Flüchtlinge und Zuwan<strong>der</strong>ung“. So wichtig auch übergreifende<br />
Steuerung und wegweisende Grundsatzentscheidungen sind,<br />
so richtig ist es, dass die entscheidende Integrationsarbeit in<br />
<strong>der</strong> Gemeinde geleistet wird. Neben steuernden Aktivitäten <strong>der</strong><br />
regionalen Entscheidungsträger sind Kommunikation, Transparenz,<br />
Netzwerkarbeit, Arbeit mit professionellen Partnern sowie Einbindung<br />
<strong>der</strong> einheimischen Bevölkerung Grundvoraussetzungen für<br />
gelingende Integration.<br />
Ein solch professioneller Partner ist seit 50 Jahren die ESO Education<br />
Group, die bundesweit an über 120 Mitgliedseinrichtungen<br />
(www.eso.de/standorte) im Bildungsbereich tätig ist. Die 1966<br />
gegründete Gruppe bietet von Kin<strong>der</strong>tagesstätten über Berufsfachschulen,<br />
Fachschulen, Fachakademien, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen<br />
bis hin zu Hochschulen ein breites Spektrum<br />
an Bildungsmöglichkeiten in verschiedenen Fachbereichen an.<br />
„Persönlichkeit durch Bildung“ ist das Leitmotiv <strong>der</strong> Bildungsarbeit,<br />
die als ganzheitlicher Prozess betrachtet wird:<br />
PERSÖNLICHKEIT DURCH BILDUNG<br />
ESO Education Group<br />
Hauptstraße 23 · 63811 Stockstadt am Main<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
Stefan Brummund (Prokurist, Leiter Business Development B2P)<br />
brummund.stefan@eso.de<br />
Jens Heckersbruch (Produktmanager Deutsch & Integration)<br />
heckersbruch.jens@eso.de<br />
20 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
21<br />
betreuen<br />
www.eso.de<br />
vermitteln<br />
weiterbilden<br />
ausbilden<br />
entwickeln<br />
integrieren<br />
Die ESO Education Group bietet sowohl standardisierte als auch<br />
individualisierte Angebote für Migranten in den jeweiligen<br />
Lebens- und Integrationsphasen. Dabei ist das Angebotsportfolio<br />
im Bereich <strong>der</strong> Integration im Sinne systematisch aufeinan<strong>der</strong> abgestimmter<br />
Bildungspfade angelegt, um als Bildungskette eine<br />
kontinuierliche Begleitung <strong>der</strong> Migranten und somit reibungslose<br />
Übergänge zu gewährleisten. Dazu gehören unter an<strong>der</strong>em:<br />
• Erstgespräche,<br />
• Feststellungen (Status, Sprachstand, Kompetenzen),<br />
• Willkommenskurse (Ankommen, Orientieren und Informieren),<br />
• Integrationskurse,<br />
• Kooperationsmodelle (KompAS, Kommit),<br />
• Sprach-Clubs für Kin<strong>der</strong>,<br />
• Aktivierung: Einzel- und Gruppencoachings,<br />
• berufsbezogene Sprachför<strong>der</strong>ung (DeuFöV),<br />
• Übergangsmanagement,<br />
• Qualifizierung (inkl. betriebliche Erprobung),<br />
• Vermittlung und Stabilisierung einer Beschäftigungsaufnahme,<br />
• Betreuung (auch im Wohnumfeld/<br />
im Zusammenleben mit Einheimischen).<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Integrationsarbeit greift die ESO Education Group<br />
auf zahlreiche professionelle Instrumente zurück, die ihren Kunden<br />
auf ihrem Integrationsweg hilfreiche Dienste leisten. Dazu zählen<br />
ESO-Kompetenzfeststellungsverfahren, das unternehmensinterne<br />
teilnehmerbezogene Arbeitsmarktportal esojob, Übersetzungen,<br />
Videodolmetschen, zielgruppenspezifische Lehrwerke/Materialien<br />
(inkl. Apps) sowie bundesweite telc-Prüfungszentren.<br />
Kunden <strong>der</strong> ESO Education Group profitieren zudem von <strong>der</strong> starken<br />
regionalen und bundesweiten Vernetzung, <strong>der</strong> Mitwirkung in<br />
Facharbeitskreisen und ausgeprägter Arbeitsmarktnähe.<br />
Garant guter Ergebnisse sind vor allem die überwiegend festangestellten<br />
Mitarbeiter, die über ein hohes Maß an Empathie sowie<br />
Fach- und Sachkenntnis verfügen. Sie sind sensibel mit Blick auf<br />
die vielfältigen Auswan<strong>der</strong>ungs- und Fluchtursachen, kennen –<br />
teils aus eigener Erfahrung – die Schwierigkeiten im Integrationsprozess<br />
und gehen auf die individuellen Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden ein.<br />
Sie benötigen Unterstützung bei Ihrer Arbeit mit Migranten?<br />
Sie sind auf <strong>der</strong> Suche nach innovativen Projektansätzen?<br />
Nennen Sie uns Ihre Bedarfe – wir unterbreiten Ihnen gerne<br />
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Titel<br />
Integration<br />
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Advertorial<br />
HOLZ IN DEUTSCHLAND<br />
Ein Drittel <strong>der</strong> Landfläche in Deutschland<br />
ist mit Wald bedeckt. Die Wäl<strong>der</strong><br />
gelten weltweit als vorbildlich. Jedes<br />
Jahr wächst mehr Holz nach, als<br />
geerntet wird. Der für den Holzbau<br />
benötigte Baustoff kann zur regionalen<br />
Wertschöpfung vor Ort wie auch zur<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.<br />
Indem Holz energieintensive Werkstoffe<br />
ersetzt, verbessert es die Klimabilanz im<br />
Bausektor. Melanie Wollenweber<br />
DIE AUTORIN<br />
Melanie Wollenweber ist Mitarbeiterin<br />
des Deutschen Holzwirtschaftsrats<br />
(DHWR) in Berlin<br />
(melanie.wollenweber@dhwr.de)<br />
Flüchtlingswohnheim in Korntal-<br />
Münchingen: Zum Nachnutzungskonzept<br />
gehört, dass die Leitungsführungen<br />
für spätere an<strong>der</strong>e Wohnungszuschnitte<br />
verdeckt bereits angelegt sind.<br />
Wohnungsbau<br />
Flexible Nutzung<br />
Die Modulbauweise im Holzbau bietet die Chance, zum einen rasch Wohnraum<br />
für Flüchtlinge zu erstellen, zum an<strong>der</strong>en eine langfristige Nachnutzung zu<br />
ermöglichen. So wurden zum Beispiel für Wohnheime in Korntal-Münchingen<br />
spätere Grundrissän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Räume von Anfang an mit eingeplant.<br />
Wohnraum – und zwar schnell.<br />
So lautete die For<strong>der</strong>ung in vielen<br />
Kommunen vor allem mit<br />
Blick auf die in den vergangenen zwei<br />
Jahren nach Deutschland eingereisten<br />
Flüchtlinge. Deutlich mehr Menschen als<br />
zuvor suchen eine Bleibe. Die bestehende<br />
Wohnungsknappheit in vielen Regionen<br />
verschärft die Situation zusätzlich.<br />
Viele Bauträger haben mittlerweile bei<br />
<strong>der</strong> Planung jedoch nicht nur den schnellen<br />
Wohnraum, son<strong>der</strong>n auch die Nachnutzung<br />
im Blick. Während <strong>der</strong> zu schaffende<br />
Wohnraum zum einen humanitären und<br />
sozialen Ansprüchen genügen muss sowie<br />
die aktuellen ökologischen und energetischen<br />
Standards erfüllen soll, wollen viele<br />
Gemeinden zum an<strong>der</strong>en langfristig günstigen<br />
Wohnraum anbieten.<br />
Hier kann <strong>der</strong> Holzbau seine Stärken<br />
ausspielen: hohe Vorfertigung, kurze Bauzeiten,<br />
Flexibilität in <strong>der</strong> Nachnutzung,<br />
Klimafreundlichkeit und attraktives Wohnen.<br />
Von <strong>der</strong> Wandaufteilung bis hin zur<br />
Foto: proHolzBW/Knörzer<br />
elektrischen und sanitären Infrastruktur<br />
können zum Beispiel bei <strong>der</strong> Modulbauweise<br />
die Holzelemente individuell entworfen<br />
und seriell vorgefertigt werden.<br />
Dies ermöglicht extrem kurze Bauzeiten<br />
und macht die Gebäude sehr flexibel. Einzelne<br />
Elemente könnten bei Bedarf umgebaut<br />
werden, sodass aus Unterkünften<br />
für Flüchtlinge später staatlich geför<strong>der</strong>te<br />
Wohnungen, Studentenheime, Seniorenresidenzen<br />
o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gärten werden.<br />
NACHNUTZUNG VORGEPLANT<br />
Die Stadt Korntal-Münchingen bei Stuttgart<br />
etwa hat vor Kurzem zwei Gebäude in<br />
Holzbauweise erstellt, bei denen eine verän<strong>der</strong>te<br />
Nachnutzung vorgeplant wurde.<br />
Die Leitungsführungen für unterschiedliche<br />
Wohnungsgrößen sind verdeckt bereits<br />
angelegt. Später kann dann <strong>der</strong> Zuschnitt<br />
<strong>der</strong> Wohneinheiten neu erfolgen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> positiven Erfahrungen mit<br />
den beiden Gebäuden hat die Kommune<br />
bereits zwei weitere Objekte mit leichten<br />
Modifikationen in Auftrag gegeben.<br />
Interessierte Kommunen sind bei dem<br />
Thema nicht auf sich allein gestellt. Die<br />
Website des Deutschen Holzwirtschaftsrates<br />
(www.wohnraum-fuer-fluechtlinge.<br />
info) zeigt Beispiele von Holzbauten auf<br />
und benennt lokale Ansprechpartner.<br />
Ein weiteres Beispiel für sozialen Wohnungsbau<br />
aus Holz ist das Objekt „e%“<br />
in Ansbach (Bayern). Innenwände und<br />
Decken sind aus Holz gefertigt. Die Treppenhäuser<br />
sind dank <strong>der</strong> Dachverglasung<br />
lichtdurchflutet. Die 37 Wohnungen erfüllen<br />
höchste Energiesparanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
des sozialen Wohnungsbaus. Der Wohnkomplex<br />
erzeugt Heizung, Strom und<br />
Warmwasser über eine Pellet-Anlage sowie<br />
Fotovoltaik. Melanie Wollenweber<br />
Fotos: bin<strong>der</strong>holz<br />
Integration beginnt mit <strong>der</strong> Unterbringung in<br />
menschenwürdigen Unterkünften<br />
Systembauweise mit bin<strong>der</strong>holz Brettsperrholz BBS<br />
Wohnraum schnell und in entsprechend ausreichen<strong>der</strong> Qualität genau dort entstehen zu lassen,<br />
wo er am nötigsten gebraucht wird, ist eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen im Zusammenhang<br />
mit Integration. Flexibilität, Nachhaltigkeit und die Konzeption einer integrativen Gemeinschaftsanlage<br />
für alle Altersgruppen sollten bei <strong>der</strong> Planung im Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />
Mit Massivholzprodukten und Baulösungen<br />
von bin<strong>der</strong>holz entstehen solche nachhaltigen<br />
Bauprojekte. Diese Massivholzbauten sind wertsicher,<br />
stabil und werden höchsten Ansprüchen<br />
an Qualität, Wirtschaftlichkeit und ökologische<br />
Nachhaltigkeit gerecht. Intelligente Konzeptionierungen<br />
von zuerst temporär genutzten Gebäuden<br />
lassen optimale Nachnutzungen zu und<br />
führen so zu einem deutlichen Mehrwert des<br />
Gebäudes.<br />
Holzbau mit hohem Vorfertigungsgrad<br />
bin<strong>der</strong>holz Baulösungen ermöglichen und gewährleisten<br />
eine hohe Qualität. Zudem überzeugen<br />
Massivholzkonstruktionen im Vergleich<br />
zu konventionellen Bauweisen durch ein wirtschaftlich<br />
attraktives Verhältnis von Brutto- zu<br />
Nettowohnfläche. Diese Tatsache gewinnt mit<br />
Blick auf die Baukosten gerade im urbanen<br />
Raum zunehmend an Bedeutung. bin<strong>der</strong>holz<br />
setzt konsequent auf geprüfte, zertifizierte und<br />
praxisgerechte Standardlösungen, die sich flexibel<br />
in die Planung und Ausführung eines Bauvorhabens<br />
integrieren lassen.<br />
Oftmals führen auch intelligente<br />
Kombinationen aus Massivholz<br />
und herkömmlichen<br />
Baumaterialien<br />
wie Beton, Stahl und Glas zu wirtschaftlichen<br />
Hybridlösungen. Diese verbinden<br />
die Vorzüge traditioneller Materialien mit den<br />
Vorteilen <strong>der</strong> massiven Holzbauweise. Ein großer<br />
Vorteil ist beispielsweise das vergleichsweise<br />
geringe Gewicht von Massivholz. Buchstäblich<br />
zum Tragen kommt diese Stärke bei<br />
Gebäudeaufstockungen.<br />
bin<strong>der</strong>holz Produkte setzen Maßstäbe<br />
Zudem produziert bin<strong>der</strong>holz nach dem No-<br />
Waste-Prinzip. Dabei wird <strong>der</strong> Rohstoff Holz<br />
weitgehend klimaneutral und zu 100 Prozent<br />
verwertet. Das beginnt bei <strong>der</strong> schonenden<br />
Holzernte in ausschließlich nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäl<strong>der</strong>n und mündet in ein breites<br />
Angebot massiver Holzbauprodukte.<br />
Massivholz steht für Wohlbefinden und Wohnbehaglichkeit.<br />
Dafür sorgen allein schon die<br />
vielseitigen architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Die intelligente Verarbeitung sichert<br />
ein kostenbewusstes und individuelles Finalprodukt.<br />
bin<strong>der</strong>holz produziert durchdachte Lösungen<br />
aus Holz. Zusammen mit den hervorragenden<br />
Eigenschaften <strong>der</strong> Holzmasse als Wärmeund<br />
Feuchtespeicher garantieren die warmen<br />
Holzoberflächen ein ausgeglichenes Wohnklima<br />
und ein hohes Maß an Behaglichkeit. Neben <strong>der</strong><br />
kompletten Palette an Massivholzprodukten für<br />
den innovativen Holzbau produziert bin<strong>der</strong>holz<br />
ebenso Biobrennstoffe.<br />
Das Produkt bin<strong>der</strong>holz Brettsperrholz BBS ist<br />
mehrschichtig und vollkommen massiv aus Holz<br />
aufgebaut. BBS ist monolithisch, also gewissermaßen<br />
„ein Stück Holz“, mit 0,6% ökologisch<br />
unbedenklichem Leim. Es reguliert die Raumluft-Feuchte<br />
und schafft so ein behagliches<br />
Raumklima – im Sommer wie im Winter.<br />
Systembauweise mit Brettsperrholz BBS125<br />
Die optimale Grundlage für eine schnelle Bauweise<br />
bieten bin<strong>der</strong>holz BBS125 Elemente.<br />
Diese Standardelemente ermöglichen wirtschaftliche<br />
Lösungen in Systembauweise für<br />
den mehrgeschossigen Wohnbau. Die Standardelemente<br />
können bauseits montiert o<strong>der</strong> zu<br />
ganzen Raummodulen vorgefertigt werden. Die<br />
sichtbaren Holzoberflächen <strong>der</strong> BBS-Elemente<br />
sorgen für eine hohe Wohnbehaglichkeit und<br />
verbessern das Raumklima. Darüber hinaus<br />
erfüllen die Massivholzdecken höchste Brandschutzanfor<strong>der</strong>ungen<br />
und weisen eine Brandwi<strong>der</strong>standsdauer<br />
von 90 Minuten auf!<br />
Bin<strong>der</strong>holz GmbH<br />
Zillertalstraße 39<br />
A-6263 Fügen<br />
office@bin<strong>der</strong>holz.com<br />
www.bin<strong>der</strong>holz.com<br />
22 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Titel<br />
Integration<br />
Titel<br />
Bauteil am Haken: Für ein Flüchtlingswohnheim im Landkreis Uelzen wurde die Modulbauweise gewählt, die einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk<br />
und damit kurze Bauzeiten ermöglicht. Das Gebäude kann später ohne großen Aufwand umgebaut werden.<br />
Foto: Human Care<br />
Die Projektplanung durch die Auftragnehmer<br />
erfolgte in Abstimmung mit <strong>der</strong><br />
Liegenschaftsverwaltung des Landkreises<br />
und den Sozialbehörden. Die Wahl <strong>der</strong><br />
technischen Umsetzung fiel auch aus Zeitgründen<br />
auf eine Modulbauweise, da diese<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen an einen hohen Vorfertigungsgrad,<br />
weitgehend witterungsunabhängiger<br />
Bauweise sowie <strong>der</strong> Parallelität<br />
von Genehmigungsverfahren und gleichzeitiger<br />
Vorfertigung im Werk ermöglichte.<br />
VORAUSSCHAUENDE PLANUNG<br />
Die Grundrisse wurden so gestaltet, dass<br />
durch minimalste Verän<strong>der</strong>ungen Sozialwohnungen<br />
in unterschiedlichen Größen<br />
entstehen können, die Fenster so gewählt,<br />
dass sich ohne nachträgliche Än<strong>der</strong>ungen<br />
Balkone vorstellen lassen. Damit können<br />
die Wohnungen auch den heutigen Ansprüchen<br />
an Sozialbauten optimal entsprechen.<br />
Die gesamte Anlage wurde in nur zwölf<br />
Monaten vom ersten Kontakt mit <strong>der</strong><br />
Kommune projektiert, geplant, beantragt,<br />
genehmigt, gebaut und in Betrieb genommen.<br />
Das dreieinhalbgeschossige Gebäude<br />
erlaubt die Unterbringung von 120 Flüchtlinge<br />
in 20 Wohngruppen mit jeweils sechs<br />
Bewohnern. Jede Wohngruppe hat ein eigenes<br />
Duschbad und eine eigene Küche.<br />
Ebenfalls zur Verfügung stehen Gemeinschaftsräume<br />
für Schulungen sowie<br />
Spielzimmer und Verwaltungsräume zur<br />
sozialen Betreuung. Der Gartenbereich<br />
des Gebäudes wurde mit Spielgeräten und<br />
Freiflächen angelegt.<br />
Das Wohngruppenkonzept trägt nachweislich<br />
zum sozialen Frieden in <strong>der</strong><br />
Einrichtung bei, bietet Geborgenheit in<br />
kleinen Einheiten und unterstützt die Integrationsbemühungen.<br />
Auch bietet sich<br />
geschützter Raum für jene Bewohner, die<br />
aufgrund ihrer Fluchterlebnisse traumatisiert<br />
sind. Die Akzeptanz des Gebäudes in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung ist hoch. Red.<br />
LANDKREIS UELZEN<br />
Die Gemeinden des nie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Landkreises Uelzen (www.landkreisuelzen.de)<br />
unterstützen den Kreis bei<br />
<strong>der</strong> Suche nach Wohnraum für die<br />
Unterbringung von Flüchtlingen. Sie<br />
melden <strong>der</strong> Verwaltung geeignete<br />
Objekte, besichtigen diese und führen<br />
Vorverhandlungen zur Vermietung.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Heute für die Zukunft gebaut<br />
Die Investitionen in den Bau von Übergangswohnheimen für Flüchtlinge sollen<br />
nachhaltig eingesetzt werden. Angesichts dessen empfiehlt sich, entsprechende<br />
Gebäude gleich für eine Nachnutzung im Bereich des Sozialwohnungsbaus zu<br />
planen. Der Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen hat diesen Weg beschritten.<br />
Ab Sommer 2015 stellte <strong>der</strong> starke<br />
Zuzug von Asylsuchenden in<br />
Deutschland Län<strong>der</strong> und Kommunen<br />
vor bislang ungekannte Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die auf Basis<br />
kurzfristiger Zuteilungen kaum planbare<br />
Unterbringung von Schutzsuchenden war<br />
problematisch. Dies führte teils zu unzumutbaren<br />
Wohnverhältnissen, in denen<br />
nicht einmal Minimalanfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Privatsphäre eingehalten werden konnten.<br />
Vor dieser Herausfor<strong>der</strong>ung stand auch<br />
<strong>der</strong> Landkreis Uelzen in Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
dort fehlten ebenfalls menschenwürdige<br />
Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge.<br />
Wegen des hohen Handlungsdrucks<br />
entschieden sich die Verantwortlichen<br />
beim Kreis, den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft<br />
auszuschreiben, die kurzfristig<br />
und kostenbewusst errichtet werden sollte.<br />
Eine Containerlösung war nicht gewünscht.<br />
Vielmehr wollte <strong>der</strong> Kreis ein<br />
Gebäude mit architektonischem Anspruch<br />
und nach den anerkannten Kriterien für<br />
angemessenen Wohnraum sowie <strong>der</strong><br />
Möglichkeit einer Anschlussnutzung für<br />
den sozialen Wohnungsbau, ohne jedoch<br />
hierfür Umbauarbeiten mit erheblichem<br />
Aufwand vornehmen zu müssen. Zudem<br />
sollte <strong>der</strong> Bautyp möglichst in vergleichbarer<br />
Ausfertigung ebenso an an<strong>der</strong>en Standorten<br />
eingesetzt werden können.<br />
Die mit <strong>der</strong> Realisierung beauftragte<br />
Firma Elbe Bau (www.elbe-bau.de) mit ihrem<br />
Schwesterunternehmen Human Care<br />
als Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften<br />
entwickelte einen modularen Bautyp,<br />
<strong>der</strong> einen hohen Vorfertigungsgrad und<br />
Replizierbarkeit zulässt. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />
Architektur hatte das Übergangswohnheim<br />
für 120 Geflüchtete den Vorstellungen<br />
<strong>der</strong> Stadtplanung zu entsprechen und<br />
sich in die Umgebung einzufügen, ohne<br />
den Eindruck von „Luxusunterkünften“ zu<br />
vermitteln. Die Nutzung für die Unterbringung<br />
von Flüchtlingen sollte am Gebäude<br />
explizit nicht ablesbar sein.<br />
Um sozialen Spannungen innerhalb<br />
<strong>der</strong> Unterkunft vorzubeugen, sollte die<br />
Unterbringung in möglichst kleinen Einzelgruppen<br />
erfolgen. Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
war die sozialverträgliche<br />
Umsetzung des Bauvorhabens. Dabei<br />
mussten sowohl religiöse und kulturelle<br />
Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Bewohner als auch die<br />
kritische Erwartungshaltung <strong>der</strong> einheimischen<br />
Bevölkerung berücksichtigt werden.<br />
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Das Leben neu erfinden – Flüchtlinge frühzeitig integrieren<br />
Foto: Ingeus GmbH<br />
„Arbeit, Sprache und Integration“: Auf diesen<br />
Säulen basiert das Ingeus-Programm „FIFaA“<br />
für Flüchtlinge und unterstützt so die nachhaltige<br />
Integration in den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Der Zuzug geflüchteter Menschen stellt Kommunen<br />
und Jobcenter vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Nicht nur die Frage <strong>der</strong> Unterbringung so<br />
vieler Neubürger in kurzer Zeit bringt die Verwaltungen<br />
an ihre Grenzen. Mit <strong>der</strong> steigenden Zahl<br />
positiver Entscheidungen des BAMF wechseln<br />
die meisten in den Rechtskreis des SGB II und<br />
damit in die Verantwortung <strong>der</strong> Jobcenter und<br />
<strong>der</strong> sie tragenden Kommunen.<br />
Die Männer und Frauen, die aus ihrer Heimat<br />
geflohen sind, wollen schnell Arbeit finden.<br />
Doch wer sich nachhaltig auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt etablieren will, braucht Geduld.<br />
Aus unserer Arbeit mit Flüchtlingen wissen<br />
wir, dass sprachliche Defizite und gegensätzliche<br />
Kulturkreise zu Missverständnissen führen<br />
können.<br />
Deshalb unterstützen wir Geflüchtete auf allen<br />
Ebenen: Nur die Sprache zu lernen, ohne<br />
das Gefühl zu haben dem Ziel Arbeit näher zu<br />
kommen, wirkt sich nachteilig auf die Motivation<br />
und den Willen zur Integration aus. Daher<br />
war es Reinhard Ma<strong>der</strong>, Produktentwickler bei<br />
Ingeus, wichtig mit „FIFaA – Frühzeitige Integrationsunterstützung<br />
für anerkannte Asylbewerber“<br />
ein Programm zu entwickeln, bei dem die für die<br />
Integration in den ersten Arbeitsmarkt notwendigen<br />
Schritte von Anfang an parallel zum Spracherwerb<br />
stattfinden.<br />
Unsere Berater und Integrationslotsen helfen<br />
u.a. bei <strong>der</strong> Wohnungssuche, übersetzen Behördenschreiben<br />
o<strong>der</strong> kümmern sich um Plätze<br />
in Integrationskursen. Dabei gerät die Arbeitsmarktintegration<br />
nie aus dem Blick: Unsere<br />
Jobcoaches entwickeln mit den Teilnehmenden<br />
Jobziele und bereiten sie auf deutsche Bewerbungsverfahren<br />
und Vorstellungsgespräche vor.<br />
Ein Arbeitgeberkoordinator akquiriert Firmen<br />
und vermittelt Praktika und Arbeitsplätze.<br />
„Die ganzheitliche Arbeitsmarktintegration<br />
von Flüchtlingen ist entscheidend für die Integration<br />
in die Gesellschaft. Wer arbeitet, kommuniziert,<br />
wer kommuniziert, lernt und findet sich<br />
letztlich schneller und besser in seinem neuen<br />
Leben zurecht.“ erklärt Marc Hanke, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Ingeus GmbH.<br />
Ingeus GmbH<br />
Reinhard Ma<strong>der</strong><br />
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Tel.: 0911 - 21667 - 0<br />
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Advertorial<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Planen & Bauen<br />
Design and Build<br />
Bau braucht klare Zuständigkeiten<br />
Die Öffentlichkeit erwartet von kommunalen Bauprojekten Kostensicherheit,<br />
Qualität und Termintreue. Um dies zu gewährleisten, sollte die Verantwortung für<br />
das Vorhaben in einer Hand liegen. Diesen Ansatz verfolgt das Konzept Design<br />
and Build. Die Voraussetzungen für eine breite Anwendung sind gegeben.<br />
Die Bauwirtschaft gilt im Branchenvergleich<br />
als durchaus traditionell.<br />
Viele Marktteilnehmer auf<br />
<strong>der</strong> Planungs- und Ausführungsseite von<br />
kommunalen Hochbauten bewegen sich<br />
in bewährten Prozessen. Nun muss das<br />
nicht grundsätzlich falsch sein. In Zeiten<br />
mit enormem Nachfrageüberhang gibt es<br />
kaum Anlass, sich mit neuen Themen zu<br />
beschäftigen. An<strong>der</strong>erseits können alternative<br />
Organisationsformen wie Design<br />
and Build einen Mehrwert erzeugen, <strong>der</strong><br />
zu besseren Ergebnissen führt und ein<br />
höheres Anspruchsniveau erfüllt als die<br />
konventionellen Methoden.<br />
Das Finanzierungsumfeld und <strong>der</strong><br />
Handlungsdruck führen auch bei Kommunen<br />
zu einem gestiegenen Interesse und zu<br />
<strong>der</strong> Bereitschaft, zumindest teilweise den<br />
Investitionsstau abzubauen. Das gilt nun<br />
endlich auch für die soziale Infrastruktur.<br />
Die Öffentlichkeit reagiert auf die spektakulären,<br />
medial kommunizierten Themen<br />
wie zum Beispiel den baulichen Zustand<br />
von Schulgebäuden sehr sensibel.<br />
Damit geht aber auch eine gestiegene<br />
Erwartungshaltung einher. Denn wenn<br />
man schon eine Investition im kommunalen<br />
Bereich angeht, dann muss sie auch<br />
gelingen. Eine Toleranzgrenze für Qualität,<br />
Kostensicherheit und Termintreue ist nicht<br />
mehr vorhanden. Es muss so realisiert<br />
werden, wie es die Planung verspricht.<br />
Eine sequenzielle Analyse des Planungund<br />
Bauprozesses wird es immer geben.<br />
Am Anfang stehen auch in Zukunft sowohl<br />
Kommunalbau<br />
Baupläne: Die Voraussetzungen für den<br />
Design-and-Build-Ansatz haben sich in den<br />
letzten Jahren verbessert.<br />
<strong>der</strong> Bedarf als auch die Projektidee, und<br />
die Planung entwickelt sich vom Allgemeinen<br />
zum Konkreten. Erst dann kann<br />
gebaut werden.<br />
Doch gerade die sequenzielle Übertragung<br />
<strong>der</strong> Verantwortung für die einzelnen<br />
Schritte in dieser Kette ist häufig die Ursache<br />
für Kosten- und Terminüberschreitungen.<br />
In <strong>der</strong> Regel entspricht dann auch<br />
die Qualität nicht den Erwartungen. Die<br />
Organisationsform Design and Build für<br />
den kommunalen Hochbau fasst im Wesentlichen<br />
diese Verantwortung wie<strong>der</strong><br />
zusammen und gibt sie in eine Hand. Das<br />
macht den zentralen Unterschied zu an<strong>der</strong>en<br />
Realisierungsformen aus. Ein einziger<br />
Vertragspartner <strong>der</strong> öffentlichen Hand ist<br />
dann für den vollständigen Planungs- und<br />
Bauprozess verantwortlich und damit zentraler<br />
Dreh- und Angelpunkt des Projektes.<br />
Die immer noch aktuelle Diskussion<br />
um die erheblichen Kosten- und Terminüberschreitungen<br />
bei Großprojekten in<br />
Deutschland stützt diesen Ansatz. Es fällt<br />
auf, dass <strong>der</strong> in diesem Zusammenhang<br />
vorgetragene Aktionsplan viele Elemente<br />
einfor<strong>der</strong>t, die bei Design-and-Build-Projekten<br />
systemimmanent sind.<br />
Eine Übertragung dieser Erkenntnisse<br />
auf die übliche Projektgröße und<br />
-struktur von kommunalen Projekten ist<br />
zwingend geboten. Auch diese Projekte<br />
haben einen zunehmend hohen Technisierungsgrad<br />
und vergleichbare Randbedingungen.<br />
INTEGRALE PLANUNG<br />
Das gilt gleichermaßen für das zunehmend<br />
prominente Thema „Building Information<br />
Modelling“ (BIM). Auch diese<br />
Methode einer optimierten Planung,<br />
Realisierung und Bewirtschaftung von<br />
Gebäuden spielt dem Design-and-Build-<br />
Ansatz in die Hände. BIM ist weniger<br />
eine neue Software, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />
eine Arbeitsmethodik. Dahinter steht<br />
eine grundsätzliche Haltung zur integralen<br />
Planung, die dem sequenziellen<br />
Planungsansatz entgegengesetzt ist.<br />
Der Planungsprozess wird an<strong>der</strong>s<br />
aufgesetzt und einige Planungsleistungen<br />
werden in frühe Projektphasen<br />
genommen. Dies führt zu deutlich<br />
besseren Erkenntnissen im frühen Projektstadium<br />
und verringert in erheblichem<br />
Maße das Risiko von Kosten- und<br />
Foto: Aldecastudio/Fotolia<br />
Terminüberschreitungen bei gleichbleiben<strong>der</strong><br />
Qualität. Will man mit Design<br />
and Build ein Projekt umsetzen, ist es<br />
von großem Vorteil, wenn gleich die<br />
BIM-Methode integriert wird. Kein Projekt<br />
wird dadurch schlecht steuerbar –<br />
das Gegenteil ist <strong>der</strong> Fall.<br />
Design and Build ist jedoch von alternativen<br />
Beschaffungsformen wie Öffentlich-Privaten<br />
Partnerschaften (ÖPP)<br />
zu unterscheiden. Die Verantwortung ist<br />
bis zur Inbetriebnahme <strong>der</strong> Immobilie<br />
auf den Projektpartner beschränkt. Sie<br />
wird nicht wie bei ÖPP-Projekten auf die<br />
Nutzungsphase ausgeweitet. Doch einer<br />
gewünschten Lebenszyklusbetrachtung<br />
<strong>der</strong> Immobilie wird schon sehr weit<br />
Rechnung getragen.<br />
Und dies ist ebenso von Bedeutung,<br />
wenn man eine nachhaltig wirtschaftliche<br />
Immobilie realisieren will. Erfreulicherweise<br />
lässt sich auf bekannte Kumulativleistungen<br />
bei Total- o<strong>der</strong> Generalunternehmeransätzen<br />
sehr gut aufsetzen<br />
und ein Design-and-Build-Ansatz entwickeln.<br />
Entscheidend dabei ist die konsequente<br />
Bündelung <strong>der</strong> Verantwortung.<br />
Es gibt bereits einige Beispiele, die<br />
erfolgreich umgesetzt worden sind. Zunächst<br />
hat die private Wirtschaft die Vorteile<br />
erkannt. Sie entscheidet sich auch<br />
vor dem Hintergrund fehlen<strong>der</strong> eigener<br />
Ressourcen für einen sequenziellen Planungsprozess<br />
immer häufiger für Design<br />
and Build. Im kommunalen Bereich bieten<br />
sich Geschossbauten wie Schul- und<br />
Verwaltungsgebäude an. Sie haben eine<br />
hohe Komplexität, viele Schnittstellen<br />
und eine ausreichende Mindestgröße.<br />
Auch vergaberechtlich gibt es keine<br />
grundsätzlichen Bedenken. Kommunalpolitik<br />
und -verwaltung sollten daher<br />
diese Form <strong>der</strong> Realisierung zumindest<br />
als Alternative in Erwägung ziehen. Das<br />
Zielsystem <strong>der</strong> privatwirtschaftlichen<br />
Immobilien ist häufig ähnlich wie bei<br />
kommunalen Hochbauten. <br />
<br />
Andreas Iding<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Andreas Iding ist Geschäftsführer<br />
von Goldbeck Public Partner in Bielefeld<br />
(katrin.borcherding@goldbeck.de)<br />
25 Jahre<br />
LIGNO ®<br />
Planen & Bauen<br />
Holzbau-Trends<br />
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Architektur: slangen + koenis, Ijsselstein<br />
Bild: van <strong>der</strong> burg photography, Amsterdam<br />
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Planen & Bauen<br />
Kommunalbau<br />
Planen & Bauen<br />
Kin<strong>der</strong>garten in Modulbauweise:<br />
Das Gebäude ist nicht dauerhaft<br />
zweckgebunden und kann<br />
mit wenig Aufwand zu Wohnraum<br />
umgestaltet werden.<br />
DER AUTOR<br />
Günter Jösch ist Geschäftsführer des<br />
Bundesverbands Bausysteme mit Sitz in<br />
Koblenz und Leiter des Fach verbandes<br />
Vorgefertigte Raumsysteme im Bundesverband<br />
Bausysteme<br />
(guenter.joesch@bv-bausysteme.de)<br />
Modulares Bauen<br />
Baukastensystem<br />
bietet die Lösung<br />
Zu den drängendsten Aufgaben <strong>der</strong> Städte und Gemeinden zählt <strong>der</strong>zeit,<br />
flexiblen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Das Baukastenprinzip<br />
des Modulbaus ermöglicht schnelle und individuelle Lösungen für<br />
Sozialwohnungen wie auch für Schulen, Kin<strong>der</strong>gärten o<strong>der</strong> Seniorenheime.<br />
Foto: Kleusberg<br />
Trotz ihres hohen Standardisierungsund<br />
Vorfertigungsgrades sind modulare<br />
Baulösungen keine Stangenware.<br />
Sie werden individuell nach den<br />
Wünschen und Anfor<strong>der</strong>ungen des Bauherrn<br />
geplant und innen wie außen maßgeschnei<strong>der</strong>t<br />
und objektbezogen gestaltet.<br />
Zu differenzieren sind Containerlösungen<br />
und Modulgebäude. Beide Bauweisen<br />
zeichnen sich durch ihren modularen Charakter<br />
und ihre Flexibilität aus, unterscheiden<br />
sich jedoch in Standardisierungsgrad,<br />
Planung, Ausführung und Kosten.<br />
Containerlösungen finden je nach Nutzungsdauer<br />
als temporäre Mietsysteme<br />
o<strong>der</strong> bei einer längerfristigen Nutzung<br />
von vielen Jahren als Kauflösung Verwendung.<br />
Modulgebäude hingegen sind auf<br />
eine dauerhafte Nutzung ausgelegt. Modulare<br />
und konventionelle Bauteile werden<br />
in <strong>der</strong> Praxis häufig auch kombiniert.<br />
So werden beispielsweise Kellergeschoss,<br />
Treppenhäuser o<strong>der</strong> Aufzugsanlagen konventionell<br />
hergestellt und in das Modulgebäude<br />
integriert. Ebenso eignet sich die<br />
Modulbauweise für die Erweiterung o<strong>der</strong><br />
Aufstockung von massiv errichteten Bestandsgebäuden.<br />
Die wichtigisten Merkmale des Modulbaus<br />
werden im folgenden Überblick<br />
aufgezeigt.<br />
FLEXIBILITÄT<br />
Modulare Gebäudelösungen bieten einen<br />
hohen architektonischen Gestaltungsraum<br />
und machen keine Abstriche an baukulturellen<br />
Qualitäten. Auch wenn <strong>der</strong> Grundriss<br />
auf einem Raster basiert, können die<br />
einzelnen Container o<strong>der</strong> großvolumigen<br />
Module vielfältig in jedem Geschoss angeordnet<br />
werden. So lassen sich Raumzonen<br />
zum Beispiel für spielende Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> separate<br />
Einheiten schaffen. Die Innenräume<br />
können ebenso wie das gesamte Gebäude<br />
flexibel auf neue Anfor<strong>der</strong>ungen angepasst<br />
werden. Auch die Umnutzung des Gebäudes<br />
o<strong>der</strong> ein Standortwechsel ist möglich.<br />
BAUZEIT<br />
Als wesentlicher Vorteil des modularen<br />
Bauens gilt die im Vergleich zu konventionellen<br />
Bauten um bis zu 70 Prozent<br />
reduzierte Bauzeit. Diese resultiert unter<br />
an<strong>der</strong>em aus dem hohen Standardisierungs-<br />
und Vorfertigungsgrad <strong>der</strong> Bauelemente<br />
sowie den parallelen Abläufen im<br />
Werk und auf <strong>der</strong> Baustelle. Erdarbeiten,<br />
Gründung und Hausanschlüsse erfolgen<br />
zeitgleich mit <strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> Module.<br />
Sind die Vorbereitungen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
abgeschlossen, werden die Module just<br />
in time geliefert, montiert und endausgebaut.<br />
Durch eine präzise Transport- und<br />
Montageplanung werden die funktionalen<br />
Abläufe im Bestand nur minimal beein-<br />
trächtigt. Im Gegensatz zu Massivbauten<br />
entfallen Verzögerungen durch witterungsbedingte<br />
Einflüsse, Baufeuchte o<strong>der</strong> Trocknungsphasen.<br />
EINSPARPOTENZIALE<br />
Durch die kürzere Bauzeit, den geringeren<br />
Personaleinsatz des Investors (bzw. Bauherren),<br />
die kürzeren Zeiträume <strong>der</strong> Vorfinanzierung<br />
sowie die verringerten Unterhaltungsaufwendungen<br />
des Investors<br />
durch die hohen Qualitäten in <strong>der</strong> Vorfertigung<br />
ergeben sich deutliche Einsparpotentiale.<br />
Der verkürzte Vorfinanzierungszeitraum<br />
und schnellere Kapitalrückfluss<br />
durch eine frühere Nutzbarkeit <strong>der</strong> Immobilie<br />
führen zudem zu einer deutlichen finanziellen<br />
Entlastung des Bauherren.<br />
BAULICHE QUALITÄT<br />
Modulare Gebäude überzeugen durch eine<br />
gesichert hohe Qualität <strong>der</strong> Bauteile, die<br />
in kontrollierter industrieller Fertigung<br />
entstehen, sowie eine hohe Ausführungsqualität.<br />
Sie stehen den bauphysikalischen<br />
Merkmalen von Massivgebäuden in nichts<br />
nach. So können beispielsweise Brandschutzklassen<br />
zwischen F30 und F90 erreicht<br />
werden. Auch regenerative Energien<br />
wie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen o<strong>der</strong><br />
Solarthermie können gekoppelt werden.<br />
GESTALTUNG<br />
Innen- und Außengestaltung können individuell<br />
nach Anfor<strong>der</strong>ungen und Wünschen<br />
des Bauherrn realisiert werden.<br />
Durch großflächige Verglasungen, farbig<br />
gestaltete Putzflächen auf Wärmedämmverbundsystem<br />
o<strong>der</strong> vorgehängte, hinterlüftete<br />
Fassadenelemente in Holz, Metall<br />
o<strong>der</strong> Glas lassen sich die modularen Gebäudelösungen<br />
gestalterisch in das jeweilige<br />
Ortsbild integrieren.<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Durch die rationale industrielle Fertigung<br />
wird <strong>der</strong> Verschnitt von Baustoffen minimiert,<br />
anfallende Abfälle werden sortenrein<br />
getrennt und recycelt. Eine Bündelung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsvorgänge an einem Ort und<br />
eine effiziente Planung reduzieren Materialtransporte<br />
und schonen Infrastruktur<br />
sowie Umwelt.<br />
So werden beispielsweise die für den<br />
Endausbau o<strong>der</strong> Fassadenanschlussarbeiten<br />
benötigten Materialien in den Modulen<br />
mittransportiert. Die Montage <strong>der</strong><br />
Elemente vor Ort erfolgt mit einer deutlich<br />
minimierten Belastung <strong>der</strong> Bauzone<br />
und <strong>der</strong> Bestandsstruktur durch Bauemissionen<br />
wie Lärm, Staub, Abgase und Vibrationen.<br />
Gerade bei Erweiterungen im<br />
Gesundheitsbereich wie Krankenhäusern<br />
und Pflegeeinrichtungen ist dies ein ganz<br />
entscheiden<strong>der</strong> Faktor.<br />
Am Ende seiner Nutzungszeit kann<br />
das Gebäude leicht demontiert o<strong>der</strong> umgesetzt<br />
werden. Sämtliche rückgebauten<br />
Bauteile können sortenrein getrennt werden.<br />
Beson<strong>der</strong>s nachhaltig sind in diesem<br />
Zusammenhang Container, speziell im<br />
Mietbereich, die aufbereitet und für weitere<br />
temporäre Einsätze wie<strong>der</strong>verwendet<br />
werden. <br />
Günter Jösch<br />
FACHINFORMATIONEN<br />
Der Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme<br />
im Bundesverband Bausysteme<br />
treibt technische und qualitative<br />
Standards voran und entwickelt Ideen<br />
im modularen Bauen. Neben Gremien-,<br />
Richtlinien- und Hochschularbeit sind<br />
für <strong>2017</strong>/2018 unter an<strong>der</strong>em ein Positionspapier<br />
zu europaweiten Ausschreibungen<br />
und ein Merkblatt zum Transport<br />
von Raumsystemen geplant. Außerdem<br />
will <strong>der</strong> Verband Veranstaltungen zu<br />
Leuchtturmprojekten organisieren, zu<br />
Building Information Modeling (BIM)<br />
wie auch Seminare zum Bauen mit<br />
vorgefertigten Raumsystemen.<br />
www.fv-raumsysteme.de<br />
„Wer eine Kita plant, schaut besser zweimal hin.<br />
Wenn Sie in kürzester Zeit hochwertigen, flexiblen<br />
und nachhaltigen Spielraum schaffen wollen, für<br />
den ist die ALHO Modulbauweise die erste Wahl.“<br />
Modulbau ist mehr als eine Alternative zu konventionellen<br />
Bauweisen. Denn ALHO baut an<strong>der</strong>s:<br />
▪ 70 % kürzere Bauzeit und Terminsicherheit durch<br />
witterungsunabhängige, serielle Produktion<br />
▪ Bedarfsgerechte Raumkonzepte durch flexible<br />
Grundrissgestaltung<br />
▪ Nachhaltige Bauweise durch optimierten Ressourceneinsatz<br />
▪ Kontrollierte Qualität durch zertifizierte Werksfertigung<br />
▪ Behagliches Raumklima durch Einsatz wohngesun<strong>der</strong>,<br />
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Kommunalbau<br />
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Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
Mehr Geld für Kitas<br />
Das Gesetz zum Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung ist auf dem Weg. Im Februar<br />
befasste sich <strong>der</strong> Bundesrat mit dem Regierungsentwurf zum Ausbau <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung. Er äußerte nur wenig Än<strong>der</strong>ungsbedarf an dem Vorhaben<br />
des Bundes, bei dem es um 100 000 zusätzliche Betreuungsplätze geht.<br />
Beim sogenannten Krippengipfel im<br />
April 2007 hatten Bund, Län<strong>der</strong> und<br />
Kommunen vereinbart, bis 2013<br />
schrittweise ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot<br />
für unter Dreijährige aufzubauen.<br />
Seither ist einiges geschehen. Mit<br />
dem Investitionsprogramm „Kin<strong>der</strong>betreuungsfinanzierung<br />
2008–2013“ wurde vom<br />
Bund zum 1. Januar 2008 das Son<strong>der</strong>vermögen<br />
„Kin<strong>der</strong>betreuungsausbau“ eingerichtet.<br />
In dessen Rahmen stellte Berlin<br />
Mittel in Höhe von 2,15 Milliarden Euro<br />
zur Verfügung. Mit Inkrafttreten des „Gesetzes<br />
zur zusätzlichen För<strong>der</strong>ung von<br />
Kin<strong>der</strong>n unter drei Jahren in Tageseinrichtungen<br />
und in Kin<strong>der</strong>tagespflege“<br />
dann im Februar 2013 wurden im<br />
Rahmen des Investitionsprogramms<br />
„Baustelle“: Das Angebot an<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsplätzen<br />
deckt auch zehn<br />
Jahre nach dem<br />
„Krippengipfel“ nicht<br />
den Bedarf.<br />
Foto: Monticellllo/Fotolia<br />
„Kin<strong>der</strong>betreuungsfinanzierung 2013–<br />
2014“ zusätzliche Mittel zur Errichtung<br />
weiterer 30 000 Betreuungsplätze zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Es folgte Ende 2014 das „Gesetz zur weiteren<br />
Entlastung von Län<strong>der</strong>n und Kommunen<br />
ab 2015 und zum quantitativen<br />
und qualitativen Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesbetreuung“<br />
als Grundlage des Investitionsprogramms<br />
„Kin<strong>der</strong>betreuungsfinanzierung<br />
2015–2018“. Damit einher geht eine<br />
Erhöhung des Festbetrags an <strong>der</strong> Umsatzsteuer<br />
um jeweils 100 Millionen Euro in<br />
den Jahren <strong>2017</strong> und 2018 zugunsten <strong>der</strong><br />
Län<strong>der</strong> für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Betriebskosten.<br />
Zudem wurde das bestehende<br />
Son<strong>der</strong>vermögen um 550 Millionen Euro<br />
aufgestockt.<br />
Zwar ist <strong>der</strong> Ausbau und Erhalt von<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsplätzen grundsätzlich<br />
eine Aufgabe von<br />
Län<strong>der</strong>n und Kommunen,<br />
allerdings<br />
besteht bundesweit nach wie vor Bedarf<br />
an zusätzlichen Betreuungsangeboten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e für Kin<strong>der</strong> unter drei Jahren.<br />
So bewegte sich die Betreuungsquote bei<br />
dieser Altersgruppe 2016 bei nicht ganz<br />
33 Prozent, <strong>der</strong> Bedarf lag laut einer Umfrage<br />
des Deutschen Jugendinstituts 2015<br />
jedoch bei knapp über 43 Prozent. Zudem<br />
gibt es für Kin<strong>der</strong> aus Flüchtlingsfamilien<br />
zusätzlichen Bedarf an Betreuungsplätzen.<br />
Daher will <strong>der</strong> Bund jetzt gemeinsam mit<br />
den Län<strong>der</strong>n 100 000 zusätzliche Betreuungsplätze<br />
in Kitas, Kin<strong>der</strong>gärten und bei<br />
Pflegeeltern für Kin<strong>der</strong> unter sechs Jahren<br />
finanzieren und zudem die Qualität <strong>der</strong><br />
Betreuung verbessern.<br />
KINDER BIS ZUM SCHULALTER<br />
In dem im Dezember 2016 vorgelegten<br />
Gesetzentwurf des Regierungskabinetts<br />
ist vorgesehen, dass <strong>der</strong> Bund im Rahmen<br />
eines vierten Investitionsprogramms „Kin<strong>der</strong>betreuungsfinanzierung<br />
<strong>2017</strong>–2020“<br />
gut 1,1 Milliarden Euro bis 2020 zur Verfügung<br />
stellt. Im Unterschied zu den bisherigen<br />
Programmen geht es jetzt um Plätze<br />
für alle Kin<strong>der</strong> bis zum Schuleintritt.<br />
Der Bund stockt für den Ausbau <strong>der</strong> Betreuungsplätze<br />
das Son<strong>der</strong>vermögen „Kin<strong>der</strong>betreuungsausbau“<br />
auf. Im nächsten<br />
Jahr stehen 226 Millionen Euro zur Verfügung,<br />
2018 bis 2020 dann je 300 Millionen<br />
Euro. Parallel dazu haben Län<strong>der</strong>, Kommunen<br />
und sonstige Träger einen Eigenanteil<br />
von mindestens 46 Prozent zu leisten.<br />
Über den quantitativen Ausbau hinaus<br />
soll mit dem Investitionsprogramm auch<br />
die Qualität <strong>der</strong> Betreuungsangebote vorangetrieben<br />
werden. För<strong>der</strong>fähig sollen<br />
vor allem Investitionen sein, die <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung,<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung,<br />
<strong>der</strong> Umsetzung von Inklusion<br />
und <strong>der</strong> Familienorientierung dienen.<br />
Das Gesetz steht nach <strong>der</strong> Befassung<br />
des Bundesrates mit dem Gesetzesentwurf<br />
noch vor <strong>der</strong> parlamentarischen Beratung.<br />
Der Bundesrat sieht nur wenig Än<strong>der</strong>ungsbedarf.<br />
So schlägt die Län<strong>der</strong>kammer vor,<br />
dass bis zu einer Grenze von 1000 Euro für<br />
einen zusätzlichen Kitaplatz ausnahmsweise<br />
auch eine Vollför<strong>der</strong>ung durch den<br />
Bund möglich sein soll. Wolfram Markus<br />
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Bunte Vielfalt, auch am Boden<br />
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Foto: Yohan Zerdoun<br />
Im gesamten Gebäude <strong>der</strong> „Kita am Seepark“<br />
liegen die Kautschukböden von nora systems.<br />
In <strong>der</strong> „Kita am Seepark“ in Freiburg liegt ein<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit auf <strong>der</strong> Inklusion von<br />
Kin<strong>der</strong>n mit geistigen, körperlichen und seelischen<br />
Beeinträchtigungen. Dies stellt beson<strong>der</strong>e<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Ausstattung des Gebäudes.<br />
Vor allem <strong>der</strong> Bodenbelag muss eine<br />
Vielzahl von Eigenschaften aufweisen: Er muss<br />
rutschhemmend, rollstuhlgeeignet, ergonomisch<br />
sowie pflegeleicht sein und sollte durch<br />
eine hohe Trittschalldämmung zu einer guten<br />
Akustik in den Räumen beitragen. Daher liegen<br />
die Kautschukböden von nora systems in <strong>der</strong><br />
„Kita am Seepark“ im gesamten Gebäude.<br />
Farben für eine harmonische Umgebung<br />
„Jede Gruppe hat ihre eigene Farbzusammenstellung“,<br />
berichtet Architekt Wolfgang Stocker.<br />
Dabei geht das Farbkonzept über ein reines Gestaltungselement<br />
hinaus: „Gerade unsere Krabbelkin<strong>der</strong>,<br />
aber auch die Mädchen und Jungen<br />
mit Handicap können sich durch die verschiedenen<br />
Farben in <strong>der</strong> Einrichtung leichter orientieren<br />
und ihre Gruppe wie<strong>der</strong>finden“, erläutert<br />
Kita-Leiterin Gabriele Schmal.<br />
Im Untergeschoss <strong>der</strong> Kita liegt die Fliesenware<br />
norament satura in einem hellgrauen Farbton.<br />
Die Räume für unter Dreijährige im Obergeschoss<br />
sowie <strong>der</strong> Bewegungsraum wurden mit<br />
<strong>der</strong> Bahnenware noraplan sentica in verschiedenen<br />
kräftigen Farbtönen ausgestattet.<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig war den Verantwortlichen<br />
neben dem positiven Ambiente das Thema<br />
Sicherheit: Die Kautschuk-Beläge sind nicht<br />
nur rutschhemmend, son<strong>der</strong>n auch beson<strong>der</strong>s<br />
emissionsarm. Ihre extrem wi<strong>der</strong>standsfähige<br />
Oberfläche macht sie belastbar sowie<br />
leicht und hygienisch zu reinigen – ganz ohne<br />
Beschichtung.<br />
Lärmbelastung wird deutlich reduziert<br />
Durch ihre Dauerelastizität vermin<strong>der</strong>n die Böden<br />
die Entstehung von Geräuschen, die Lärmbelastung<br />
wird somit deutlich reduziert. Ein weiterer<br />
Vorteil: Stolpert ein Kind und fällt hin, tut<br />
es sich nicht gleich weh. Beson<strong>der</strong>e Sicherheit<br />
beim Toben im Bewegungsraum gibt <strong>der</strong> vier<br />
Millimeter dicke noraplan sentica acoustic.<br />
nora systems GmbH<br />
Höhnerweg 2 – 4<br />
69469 Weinheim<br />
Tel. : (+49) 6201 80-6040<br />
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KLIMANEUTRAL BAUEN<br />
Die Informationsstelle Effizienzhaus<br />
Plus wird sich in diesem Jahr an vielen<br />
Veranstaltungen in Deutschland mit ihrem<br />
Fachwissen und neuen Forschungsergebnissen<br />
zum klimaneutralen Bauen<br />
beteiligen. Einer <strong>der</strong> nächsten Termine<br />
sind die Berliner Energietage von<br />
3. bis 5. Mai (www.energietage.de).<br />
Im Auftrag des Bundesbauministeriums<br />
vermittelt das Zentrum für Energie,<br />
Bauen, Architektur und Umwelt (Zebau)<br />
mit Sitz in Hamburg Informationen<br />
rund um den Effizienzhaus-Plus-Ansatz<br />
im Gebäudebereich. Interessierte<br />
erhalten umfassende Beratung bei<br />
allen Fragen zum Bauen und Wohnen<br />
<strong>der</strong> Zukunft, vom Modellvorhaben bis<br />
zur För<strong>der</strong>ung. Die Informationsstelle<br />
steht in Austausch mit den Trägern des<br />
technischen und sozialwissenschaftlichen<br />
Monitorings und den Modellprojekten<br />
(www.zebau.de/projekte/<br />
informationsstelle-effizienzhaus-plus).<br />
DER AUTOR<br />
Dr.-Ing. Frank Friesecke ist Leiter des<br />
Geschäftsfelds Stadterneuerung bei<br />
<strong>der</strong> STEG Stadtentwicklung in Stuttgart<br />
(www.steg.de)<br />
Energetische Stadterneuerung<br />
Gelungene Projekte<br />
dienen als Vorbild<br />
Die energetische Gebäudesanierung lässt sich gut mit Zielen <strong>der</strong> Stadt entwicklung<br />
verknüpfen. Das zeigen Projekte wie in Fellbach, wo Aktivitäten zum<br />
Klimaschutz im Rahmen eines Quartierskonzeptes weiterentwickelt wurden.<br />
Unterstützung bieten die Städtebauför<strong>der</strong>ung und ein Programm <strong>der</strong> KfW.<br />
Städtebauliche und energetische Planung am Modell: Die Einbindung und Beratung <strong>der</strong> Bürger<br />
gehört zu den zentralen Aufgaben des Sanierungsmanagements.<br />
Foto: Jütting/Plan 2<br />
Klimaanpassung und Energieeinsparung<br />
stehen seit einigen Jahren<br />
ganz oben auf <strong>der</strong> Agenda<br />
von Städten und Gemeinden. Die Kommunen<br />
gehen diese Aufgabe insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Zuge von Stadterneuerungsprozessen<br />
an. Unterstützung hierbei bietet<br />
die För<strong>der</strong>bank KfW. Ihr Programm<br />
„Energetische Stadtsanierung“ (Programmnummer<br />
432) existiert seit dem<br />
Jahr 2011 und hat sich mit bislang über<br />
750 För<strong>der</strong>zusagen für Quartiere in allen<br />
Teilen <strong>der</strong> Republik als Erfolgsfaktor<br />
erwiesen.<br />
Das Programm, dessen Mittel aus<br />
dem Energie- und Klimafonds (EKF)<br />
stammen, för<strong>der</strong>t quartiersbezogene<br />
energetische Konzepte und ein Sanierungsmanagement,<br />
mit dem die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Maßnahmen begleitet werden<br />
soll. Den Kommunen werden von <strong>der</strong><br />
KfW-Bank 65 Prozent <strong>der</strong> anfallenden<br />
Kosten für beide Programmteile erstattet.<br />
Einige Bundeslän<strong>der</strong> erhöhen diesen<br />
Anteil noch durch die Städtebauför<strong>der</strong>ung,<br />
spezifische Län<strong>der</strong>programme<br />
o<strong>der</strong> die soziale Wohnraumför<strong>der</strong>ung.<br />
HAUSEIGENTÜMER BERATEN<br />
In <strong>der</strong> Stadt Fellbach (Baden-Württemberg)<br />
hat die energetische Einsparung<br />
mit dem CO 2 -Min<strong>der</strong>ungskonzept angefangen.<br />
Es folgten ein kommunales<br />
För<strong>der</strong>programm für Energieeinsparmaßnahmen,<br />
ein Klimaschutzkonzept<br />
und ein Stadtentwicklungskonzept mit<br />
dem Fokus auf Umwelt und Energie.<br />
Aufbauend auf den Zielsetzungen<br />
dieser Konzepte ist das integrierte Quartierskonzept<br />
für das Ortszentrum in<br />
Schmiden vor drei Jahren fertiggestellt<br />
worden. Die aktuellen Aufgaben des Sanierungsmanagements,<br />
bestehend aus<br />
Stadtverwaltung und <strong>der</strong> STEG Stadtentwicklung<br />
als Sanierungsbeauftragter,<br />
liegen in <strong>der</strong> Eigentümeraktivierung,<br />
<strong>der</strong> Beratung zur Gebäudesanierung in<br />
<strong>der</strong> Ortsbildpflege und in <strong>der</strong> Steuerung<br />
zum Aufbau eines Nahwärmenetzes.<br />
Damit das Nahwärmenetz wirtschaftlich<br />
betrieben werden kann, wird es<br />
sich auf ein Areal entlang <strong>der</strong> Fellbacher<br />
Straße erstrecken, das als Ortszentrum<br />
durch „Großverbraucher“ geprägt<br />
ist. Die zukünftige Bebauung des Areals<br />
„Neue Mitte Schmiden“ wird nach<br />
heutigem Stand ein Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW) enthalten, betrieben durch die<br />
Stadtwerke Fellbach, an das sich weitere<br />
Eigentümer anschließen können.<br />
Das wettbewerbliche Verfahren für<br />
die Neubaumaßnahme läuft aktuell, das<br />
Ergebnis wird in Kürze erwartet. Der<br />
Baubeginn inklusive Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW) ist für Ende des Jahres<br />
<strong>2017</strong> vorgesehen. Es sollen etwa 30<br />
Wohnungen, eine Tiefgarage mit privaten<br />
sowie 25 öffentlichen Stellplätzen,<br />
eine Gemeinschaftspraxis sowie ein<br />
Café entstehen.<br />
KONKRETE MASSNAHMEN<br />
Des Weiteren haben die Stadtverwaltung<br />
und das Stadtentwicklungsunternehmen<br />
in Informationsveranstaltungen<br />
die Inhalte des Quartierskonzepts den<br />
Bürgern vorgestellt. „Je konkreter es für<br />
den Einzelnen ist, desto interessierter<br />
ist <strong>der</strong> Einzelne“, deutet Marion Maiwald,<br />
Leiterin des Bauverwaltungs- und<br />
Bauordnungsamtes, das rege Interesse,<br />
durch die För<strong>der</strong>ung mit Mo<strong>der</strong>nisierungszuschüssen<br />
Gebäude energetisch<br />
zu sanieren.<br />
Mittlerweile haben zahlreiche Eigentümer<br />
die För<strong>der</strong>angebote von Stadt und<br />
Land genutzt. Je<strong>der</strong> private Eigentümer<br />
erhält 25 Prozent seiner Sanierungskosten<br />
über die Städtebauför<strong>der</strong>ung. Die<br />
übrigen 75 Prozent können Eigentümer<br />
im Sanierungsgebiet steuerlich erhöht<br />
abschreiben.<br />
Die Städtebauför<strong>der</strong>ung und das<br />
KfW-Programm 432 „Energetische<br />
Stadtsanierung“ demonstrieren, dass<br />
Gestaltung und Baukultur vereinbar<br />
sind. Es ist wichtig zu zeigen, welche<br />
guten Beispiele energetischer Sanierungen<br />
es in Fellbach bereits gibt o<strong>der</strong> wie<br />
zum Beispiel Fassaden auch von innen<br />
gedämmt werden können. Die mittlerweile<br />
aufgelegte „Gestaltungsmappe für<br />
private Eigentümer“ veranschaulicht<br />
viele gelungene Beispiele von Sanierungsmaßnahmen.<br />
Die STEG Stadtentwicklung hat bislang<br />
über 20 Quartierskonzepte und<br />
Sanierungsmanagements vor allem in<br />
Baden-Württemberg und Sachsen begleitet.<br />
Aktuell startet das Sanierungsmanagement<br />
für den Stuttgarter Stadtteil<br />
Botnang, das mit einer umfangreichen<br />
Bürgermitwirkung gekoppelt<br />
werden soll. Frank Friesecke<br />
RAUM<br />
AUS EINER<br />
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Mit dem Alles-aus-einer-Hand-Prinzip verwirklicht<br />
KLEUSBERG Kita, Schule o<strong>der</strong> Wohn gebäude<br />
als hochwertige Gebäudelösung in Modulbauweise.<br />
In Rekordzeit geplant, vorgefertigt und<br />
realisiert entsteht zukunfts bringen<strong>der</strong> modularer<br />
und auch kin<strong>der</strong>freund licher, lernoptimierter<br />
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NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Platz für Familien: In lediglich drei Monaten entstand im Bochumer Stadtteil Hofstede ein<br />
nach dem modularen Prinzip produziertes Holzhybrid-Wohnhaus.<br />
Serieller Wohnungsbau<br />
Voran mit guten Ideen<br />
Das Wohnungsunternehmen<br />
Vonovia hat in Bochum das erste<br />
seriell gebaute Punkthaus<br />
fertig gestellt. In <strong>der</strong> schnellen<br />
modularen Bauweise wurden<br />
14 Wohneinheiten geschaffen.<br />
Bezahlbaren Wohnraum in zentralen<br />
Lagen zu schaffen, ist die<br />
drängendste Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Wohnungswirtschaft in Deutschland“,<br />
sagt Rolf Buch, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Vonovia SE (Bochum). Das bundesweit ak-<br />
Foto: Vonovia/Bierwald<br />
tive Wohnungsunternehmen will hier mit<br />
guten Ideen vorangehen und trat unlängst<br />
den Beweis an, dass das modulare Bauen<br />
gut funktioniert. Im Bochumer Stadtteil<br />
Hofstede hat man für 1,6 Millionen Euro<br />
das erste seriell gebaute Wohngebäude als<br />
Punkthaus (mit innenliegendem Treppenhaus)<br />
errichtet. In nur drei Monaten entstanden<br />
14 schlüsselfertige Wohnungen.<br />
„Modular“ bedeutet, dass solche Gebäude<br />
aus vorproduzierten standardisierten<br />
Elementen errichtet werden, die ein<br />
Tiefla<strong>der</strong> zur Baustelle bringt. Das Haus<br />
in Hofstede entstand auf diese Weise aus<br />
45 Holzmodulen, die zu senioren- und<br />
familiengerechten Wohnungen mit zwei<br />
bis vier Zimmern, von 44 bis 88 Quadratmetern,<br />
montiert wurden. Alle Wohnungen<br />
haben Balkon o<strong>der</strong> Terrasse, fünf<br />
sind barrierearm, eine ist rollstuhlgerecht.<br />
Geplant wurde das Gebäude von Vonovia<br />
gemeinsam mit Koschany + Zimmer Architekten<br />
KZA aus Essen, die Bauausführung<br />
übernahm Modulbau Lingen.<br />
www.vonovia.de<br />
Foto: ELA<br />
Schulerweiterung<br />
Platzbedarf<br />
mobil lösen<br />
Wie kann eine Schule schnell und<br />
unkompliziert erweitert werden?<br />
ELA Container bietet mit mobilen<br />
Klassenzimmern eine ausgeklügelte<br />
und anspruchsvolle Lösung.<br />
Umbaumaßnahmen, Schäden am<br />
Gebäude o<strong>der</strong> steigende Schülerzahlen<br />
– immer wie<strong>der</strong> stehen Verantwortliche<br />
von Schulen vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
kurzfristig Platz für Unterricht<br />
zu schaffen. „Wenn man in so einer Situation<br />
auf mobile Klassenräume setzt, sind<br />
Unterrichtsausfall und überfüllte Zimmer<br />
keine Option mehr“, sagt Projektmanager<br />
Schulerweiterungsbau: Die mobilen Räume des Containerspezialisten ELA fügen sich harmonisch<br />
in das Gesamtbild von Bildungseinrichtungen ein.<br />
Michel Wolf vom Containerspezialisten<br />
ELA aus Haren. Das Unternehmen ist mit<br />
seinen flexiblen Raummodulen seit vielen<br />
Jahren für Schulen im Einsatz. Von <strong>der</strong><br />
Planung bis zur Umsetzung steht es seinen<br />
Kunden kompetent zur Seite.<br />
Im Programm ist eine breite Auswahl<br />
an Raummodulen mit bis zu drei Metern<br />
Breite, die sich nach dem Lego-Prinzip<br />
etwa zu großen Unterrichtsräumen, Fluren,<br />
Mensa-, Pausen- o<strong>der</strong> Sanitärbereichen<br />
kombinieren lassen – auch gestapelt. Bei<br />
<strong>der</strong> Ausstattung <strong>der</strong> mobilen Klassenzimmer<br />
ist <strong>der</strong> Anbieter ebenfalls behilflich.<br />
Auf Wunsch werden die komplette Elektronik,<br />
mo<strong>der</strong>ne Kommunikationstechnik<br />
und das entsprechende Schulmobiliar<br />
gleich mitgeliefert. Dazu gehören Tische,<br />
Stühle, Schränke o<strong>der</strong> auch Akustiksegel.<br />
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35
Planen & Bauen<br />
GEBÄUDEWIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Gebäudemanagement<br />
Flexibilität eingeplant<br />
Baubegleitendes Facility Management erlebt <strong>der</strong>zeit eine Renaissance. Mit <strong>der</strong><br />
zukunftsorientierten Strategie lassen sich Planungsfehler vermeiden, die im<br />
Gebäudebetrieb nicht mehr o<strong>der</strong> aber nur sehr kostenintensiv behoben werden<br />
können. FM-Dienstleister erwarten einen deutlichen Nachfrageanstieg.<br />
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Die Gebäudekosten im Griff halten:<br />
Im Zusammenhang mit Planung und<br />
Errichtung lassen sich die<br />
Bewirtschaftungsausgaben für<br />
Immobilien wesentlich beeinflussen.<br />
Hier setzt baubegleitendes Facility<br />
Management an.<br />
Sind ein Rathaus o<strong>der</strong> eine Schule<br />
erst einmal errichtet, ist damit auch<br />
<strong>der</strong> Bewirtschaftungsaufwand quasi<br />
zementiert: Eine Gebäudetechnik, die wenige<br />
Jahre später nicht flexibel auf neue<br />
Spartechnologien angepasst werden kann,<br />
o<strong>der</strong> reinigungsintensive Oberflächen werden<br />
die Energiekosten und den Pflegeaufwand<br />
unnötig hoch halten. Wesentliche<br />
Einflussmöglichkeiten auf die Bewirtschaftungskosten<br />
sind aber bei <strong>der</strong> Planung und<br />
Errichtung von Gebäuden möglich. Baubegleitendes<br />
Facility Management (FM)<br />
heißt hier das Zauberwort. Der Begriff<br />
meint eine zukunftsorientierte Strategie,<br />
um Planungsfehler zu vermeiden, die im<br />
Betrieb nicht mehr o<strong>der</strong> nur sehr kostenintensiv<br />
behoben werden können.<br />
Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Digitalisierung<br />
eröffnen dabei neue Effizienzpotenziale,<br />
die in den vergangenen Jahren nicht zur<br />
Verfügung standen. So sind etwa durch<br />
BIM-Lösungen (BIM: Building Information<br />
Modelling, Gebäudedatenmodellierung)<br />
bereits in <strong>der</strong> Planungsphase Bewirtschaftungskosten<br />
kalkulierbar und Korrekturen<br />
kostengünstig umsetzbar.<br />
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Die Aktualität des Themas zeigt eine aktuelle<br />
Befragung von 65 Facility-Service-<br />
Anbietern durch das Beratungsunternehmen<br />
Lünendonk (Mindelheim). Demnach<br />
erwartet die deutliche Mehrheit <strong>der</strong><br />
Dienstleister einen Nachfrageanstieg <strong>der</strong><br />
Kunden nach bau- und planungsbegleitenden<br />
Beratungsleistungen.<br />
HOHE EINSPARPOTENZIALE<br />
Die Nutzungsphase von Immobilien beträgt<br />
oft bis zu 50 Jahre. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Gebäude än<strong>der</strong>n sich indes oft<br />
über die Jahre und Nachhaltigkeit sowie<br />
Flexibilität sind grundlegend, um auch für<br />
künftige Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nutzer gute<br />
Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Wird bei <strong>der</strong> Planung bereits <strong>der</strong> Betrieb<br />
<strong>der</strong> Immobilie in den Blick genommen, lassen<br />
sich vergleichsweise große Effizienzpotenziale<br />
bei den Bewirtschaftungskosten<br />
heben. Baubegleitendes FM bedeutet<br />
zwar regelmäßig höhere Aufwände in <strong>der</strong><br />
Konzeptionsphase, die jedoch lassen sich<br />
durch Einsparungen im Betrieb wie<strong>der</strong><br />
hereinholen. Die Amortisationszeit dürfte<br />
dabei unter zehn Jahren liegen.<br />
Hinzu kommt, dass Gebäude, bei denen<br />
zum Beispiel künftige Nutzungsän<strong>der</strong>ungen<br />
bereits bei <strong>der</strong> Planung bedacht<br />
wurden, langfristig attraktiv bleiben und<br />
einen höheren Wert haben, was bei einem<br />
Verkauf dem kommunalen Eigentümer<br />
zugutekommt. Bleibt die Immobilie<br />
im Eigentum <strong>der</strong> Gemeinde und soll sie<br />
im Laufe <strong>der</strong> Nutzungszeit einem an<strong>der</strong>en<br />
Zweck zugeführt werden als dem, für den<br />
sie ursprünglich errichtet wurde, werden<br />
sich aufgrund vorausschauen<strong>der</strong> Planung<br />
die Aufwände für die Umnutzung in Grenzen<br />
halten.<br />
Grundlage für das baubegleitende Facility<br />
Management ist <strong>der</strong> Ansatz des<br />
Immobilienlebenszyklus. Er ersetzt die<br />
Trennung zwischen Bedarfsermittlung,<br />
Planung, Bau, Nutzung und Abriss beziehungsweise<br />
<strong>der</strong> Umnutzung. Um die<br />
hieraus entstehenden Effizienzpotenziale<br />
zu nutzen, bedarf es eines steuernden Akteurs,<br />
<strong>der</strong> nicht nur an geringen Kosten<br />
für ein Segment des Lebenszyklus interessiert<br />
ist, son<strong>der</strong>n die Gesamtkosten im<br />
Blick behält. Das kann ein Anbieter für Gebäudedienstleistungen<br />
sein, <strong>der</strong> mit seiner<br />
Erfahrung einen Mehrwert bieten.<br />
Facility Manager befassen sich in ihren<br />
Kerngeschäft mit Pflege und Wartung des<br />
Gebäudes und <strong>der</strong> Haustechnik und kennen<br />
die Kostentreiber. In <strong>der</strong> Planungsphase<br />
können sie das Projektmanagement<br />
und -controlling optimieren und die Interessen<br />
des Bauherren bezüglich einer über<br />
die gesamte Nutzungsdauer hinweg wirtschaftlichen<br />
Immobilie gegenüber Architekt,<br />
Fachplanern und Bauunternehmen<br />
durchsetzen.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass sich<br />
gegenüber dem konventionellen Planungsansatz<br />
durch baubegleitendes FM über den<br />
Immobilienlebenszyklus hinweg zehn bis<br />
20 Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten einsparen<br />
lassen. Die durch den höheren Planungsaufwand<br />
verursachten Mehrkosten sind<br />
hier bereits einkalkuliert. Red.<br />
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37
Planen & Bauen<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Planen & Bauen<br />
DER AUTOR<br />
Marcus Kober ist Geschäftsführer des<br />
Europäischen Zentrums für Kriminalprävention<br />
in Münster (kober@ezkev.de)<br />
Montage einer Überwachungskamera:<br />
Kriminalität lässt sich am wirksamsten<br />
dort bekämpfen, wo sie entsteht – im<br />
Stadtteil o<strong>der</strong> Wohnblock.<br />
Sicherheit<br />
Prävention vor Ort<br />
Das Konzept <strong>der</strong> kommunalen Kriminalprävention setzt auf die Zusammenarbeit<br />
aller mit dem Thema befassten Organisationen und Personen. Für die Lösung<br />
von Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum o<strong>der</strong> die Verhin<strong>der</strong>ung von<br />
Einbrüchen können die Akteure auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen.<br />
Eine zentrale Aufgabe des Staates<br />
besteht darin, für ein ungefährdetes<br />
Zusammenleben <strong>der</strong> Bürger zu sorgen.<br />
Nach klassischem Verständnis wird<br />
diese Aufgabe in erster Linie und originär<br />
durch Polizei und Justiz wahrgenommen.<br />
Seit Anfang <strong>der</strong> 1990er-Jahre hat sich jedoch<br />
ein Perspektivwechsel vollzogen, <strong>der</strong><br />
auch viele an<strong>der</strong>e „zivile“ Akteure in die<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Sicherheitsgewährleistung<br />
einbezieht.<br />
Das Konzept <strong>der</strong> „Kommunalen Kriminalprävention“<br />
hat in den letzten Jahrzehnten<br />
wie kaum ein an<strong>der</strong>es die Kriminalitätsbekämpfung<br />
beeinflusst. Wie <strong>der</strong><br />
Name erkennen lässt, wird das Konzept<br />
durch zwei zentrale Aspekte bestimmt:<br />
Zum einen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,<br />
dass es sinnvoller ist, Kriminalität<br />
erst gar nicht entstehen zu lassen, anstatt<br />
sie später bekämpfen zu müssen. Unter<br />
dem Schlagwort „Vorbeugen ist besser als<br />
heilen“ hat <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> Prävention<br />
einen deutlich größeren Stellenwert erhalten.<br />
Zudem rückte mit <strong>der</strong> Kommune<br />
ein örtlicher Bezugsrahmen in den Blick,<br />
in dem möglichst alle sachlich berührten<br />
Institutionen, Organisationen und Personen<br />
in einem „gesamtgesellschaftlichen“<br />
Ansatz gemeinsam an <strong>der</strong> Vorbeugung von<br />
Kriminalität mitwirken sollen.<br />
Das Konzept <strong>der</strong> kommunalen Kriminalprävention<br />
hat dazu beigetragen, dass<br />
in Deutschland in den meisten größeren<br />
Städten und auch in vielen kleineren Kommunen<br />
Gremien wie zum Beispiel Runde<br />
Tische, Ordnungspartnerschaften o<strong>der</strong><br />
Räte eingerichtet wurden, in denen sich<br />
alle treffen (sollten), die zur Vorbeugung<br />
von Kriminalität beitragen können. Kooperative<br />
Formen <strong>der</strong> Sicherheitsgewährleistung<br />
sind damit zumindest in Städten<br />
vielfach zu einem Standard geworden.<br />
Die Zusammenarbeit von Sicherheits- und<br />
Ordnungsbehörden, sozialen Diensten von<br />
Kommunen und freien Trägern, Gesundheitsdiensten<br />
und vielfältigen an<strong>der</strong>en Institutionen<br />
gilt als eine Form <strong>der</strong> Problembewältigung,<br />
auf die nicht mehr verzichtet<br />
werden kann.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland etwa 950<br />
Initiativen und Gremien, die zur Vorbeugung<br />
von Kriminalität auf kommunaler<br />
Ebene beitragen wollen. Hintergrund für<br />
dieses Engagement ist die Erkenntnis, dass<br />
sich Kriminalität am wirksamsten dort beeinflussen<br />
und bekämpfen lässt, wo <strong>der</strong>en<br />
Entstehungs- und Bedingungsfaktoren<br />
liegen. Damit rücken <strong>der</strong> Stadtteil o<strong>der</strong><br />
Wohnblock, die Städte und Gemeinden in<br />
den Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit.<br />
TATEN MIT LOKALEM BEZUG<br />
Viele <strong>der</strong> für Tatgeschehen relevanten soziokulturellen,<br />
wirtschaftlichen und infrastrukturellen<br />
Faktoren weisen einen deutlichen<br />
lokalen Bezug auf. Rund 70 Prozent<br />
<strong>der</strong> polizeilich registrierten Delikte werden<br />
am Wohnort von Täter und Opfer o<strong>der</strong> in<br />
dessen unmittelbarer Nähe begangen. Die<br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Täter begeht also Straftaten<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde, in <strong>der</strong> auch ihre Erziehung<br />
und Sozialisation (durch Familie,<br />
Schule und soziales Umfeld) stattfinden.<br />
Zudem werden Tatgelegenheiten maßgeblich<br />
durch lokale Faktoren wie die<br />
Ausprägung informeller sozialer Kontrolle<br />
o<strong>der</strong> (städte-)bauliche Gegebenheiten mitbeeinflusst.<br />
Kriminalität wird aus dieser<br />
Perspektive als Resultat eines Prozesses<br />
verstanden, in dem viele Faktoren zusammenfließen,<br />
die potenzielle Ansatzpunkte<br />
für Prävention darstellen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Vielschichtigkeit möglicher<br />
Einflussfaktoren ist die Kriminalprävention<br />
auf kommunaler Ebene eine Querschnittsaufgabe,<br />
zu <strong>der</strong>en Bewältigung<br />
breit gefächerter, professioneller Sachverstand<br />
erfor<strong>der</strong>lich ist. Als Akteure kommen<br />
neben <strong>der</strong> Polizei sowie den Ressorts<br />
<strong>der</strong> Kommunalverwaltungen viele weitere<br />
zivile Institutionen infrage wie Schulen,<br />
Träger <strong>der</strong> sozialen Arbeit, Vereine und<br />
Kirchen.<br />
Erscheinungen <strong>der</strong> Alltagskriminalität<br />
(z. B. Taschendiebstähle) können mitunter<br />
erfolgreich durch die Zusammenarbeit<br />
von Ordnungsamt und Polizei bekämpft<br />
werden. Die präventiv nachhaltige Beeinflussung<br />
von Ursachenzusammenhängen<br />
komplexer Phänomene wie etwa im Bereich<br />
<strong>der</strong> Jugendkriminalität setzen hingegen<br />
das Zusammenwirken einer Vielzahl<br />
von Professionen voraus.<br />
Die kommunale Kriminalprävention<br />
bietet einen konzeptionellen Rahmen für<br />
die interdisziplinäre, kooperative Bearbeitung<br />
vieler sicherheitsbezogener Probleme.<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung<br />
kriminalpräventiver Maßnahmen und Ansätze<br />
kann mittlerweile auf einen großen<br />
Erfahrungsschatz hinsichtlich typischer<br />
Gelingensbedingungen und Stolpersteine<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Dieses Erfahrungswissen kann und<br />
sollte auch zur Bewältigung aktueller<br />
kommunaler Herausfor<strong>der</strong>ungen genutzt<br />
werden, seien dies Taschendiebstähle,<br />
Wohnungseinbrüche und Nutzungskonflikte<br />
im öffentlichen Raum o<strong>der</strong> die Integration<br />
vieler neuer Bürger in die Stadtgesellschaft.<br />
Marcus Kober<br />
FACHLITERATUR<br />
Impulse für das Kommunale Präventionsmanagement,<br />
Erkenntnisse und<br />
Empfehlungen zu Organisation und<br />
Arbeit kriminalpräventiver Gremien auf<br />
kommunaler Ebene, Leitfaden für die<br />
kommunale Praxis, Deutsches Forum für<br />
Kriminalprävention (Hrsg.), Bonn, 2012.<br />
Download unter www.kriminalpraeven<br />
tion.de > Publikationen<br />
Perspektiven kooperativer Sicherheitspolitik,<br />
Bernhard Frevel, Marcus Kober,<br />
in: Handlungsfel<strong>der</strong> lokaler Sicherheitspolitik,<br />
Netzwerke, Politikgestaltung und<br />
Perspektiven, Bernhard Frevel (Hrsg.),<br />
Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt<br />
am Main, 2012<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
39
Planen & Bauen<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Planen & Bauen<br />
Stadtplanung<br />
Kommunen brauchen<br />
Plätze <strong>der</strong> Begegnung<br />
Öffentliche Räume spielen eine wichtige Rolle im städtischen Leben. Die<br />
Kommunen haben eine Reihe von Möglichkeiten, die Attraktivität von Plätzen<br />
und Grünflächen zu erhalten o<strong>der</strong> zu steigern. Voraussetzung ist eine fachbereichsübergreifende<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Situation unter Beteiligung lokaler Akteure.<br />
Foto: ASonne30/Fotolia<br />
Zusammenhang mit <strong>der</strong> Attraktivität und<br />
Vielfalt <strong>der</strong> Nutzungsangebote in den innerstädtischen<br />
Bereichen. Dies kann ein<br />
abwechslungsreiches Einzelhandels- und<br />
Gastronomieangebot sein, aber auch<br />
kulturell und bauhistorisch wertvolle<br />
Gebäude und Einrichtungen können Besucher<br />
anziehen und damit zur Belebung<br />
von Plätzen und Grünräumen beitragen.<br />
Zur Sicherung o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
von prosperierenden innerstädtischen<br />
Angeboten benötigen die Kommunen<br />
Mittel. Unterstützung bieten die Städtebauför<strong>der</strong>mittel<br />
des Landes und des Bundes<br />
– beispielsweise über die Programme<br />
„Kleinere Städte und Gemeinden“, „Aktive<br />
Stadt- und Ortsteilzentren“ o<strong>der</strong> „Städtebaulicher<br />
Denkmalschutz“. Weil in kleinen<br />
und mittleren Stadtverwaltungen die Mitarbeiter<br />
oft als „Allroun<strong>der</strong>“ agieren und<br />
kaum Zeit haben, För<strong>der</strong>anträge zu verfassen,<br />
ist es sinnvoll, bei <strong>der</strong> Qualifizierung<br />
öffentlicher Räume Kooperationen mit lokalen<br />
Akteuren aus <strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong><br />
Stadtgesellschaft einzugehen.<br />
Sollen öffentliche Räume ihre Attraktivität<br />
bewahren, müssen sie den sich wandelnden<br />
Nutzungsansprüchen folgen. Im<br />
Zuge <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Gesellschaft müssen<br />
daher Planungs- und Gestaltungskonzepte<br />
entsprechend angepasst werden.<br />
Hierzu gehört eine konsequente Barrierefreiheit<br />
öffentlicher Räume mit Absenkung<br />
<strong>der</strong> Bordsteine, Zugängen zu Geschäften<br />
durch Geländeanhebungen und<br />
<strong>der</strong> Einrichtung von Blindenleitsystemen<br />
sowie ein ausreichendes Angebot an Sitzgelegenheiten.<br />
Gerade für die jüngeren<br />
Bevölkerungsgruppen können hingegen<br />
multifunktionale Spiel-, Bewegungs- und<br />
Aufenthaltsräume sowie ein freies öffentliches<br />
WLAN-Netz wichtige Attraktoren im<br />
öffentlichen Raum sein.<br />
ZERSCHNITTENE ZENTREN<br />
Gerade in kleinen und mittleren Städten<br />
schränken überörtliche Durchgangsverkehre<br />
die Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> Innenstadtbereiche<br />
ein. Sichtbare Kennzeichen<br />
hierfür sind unter an<strong>der</strong>em Leerstände<br />
und Min<strong>der</strong>nutzungen von Ladenlokalen,<br />
Lärmbelastungen und räumliche Barrieren.<br />
In <strong>der</strong> Konsequenz kann <strong>der</strong> Rückbau<br />
von Verkehrsflächen sowie die Herstellung<br />
beziehungsweise <strong>der</strong> Ausbau von grünen<br />
o<strong>der</strong> autofreien Wegeverbindungen zur<br />
Belebung <strong>der</strong> innerstädtischen Räume<br />
beitragen.<br />
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfor<strong>der</strong>t<br />
abgesehen von <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong><br />
finanziellen Ressourcen eine Kooperation<br />
zwischen <strong>der</strong> Kommune und lokalen Akteuren<br />
im Hinblick auf Planung, Gestaltung<br />
und Bau sowie bei Pflege, Nutzung<br />
und Management von Freiräumen. Das<br />
setzt eine fachbereichsübergreifende<br />
Betrachtung <strong>der</strong> räumlichen und funktionalen<br />
Zusammenhänge in ihren Wechselwirkungen<br />
voraus. Hier haben kleine<br />
und mittlere Kommunen mit ihren kurzen<br />
Verwaltungswegen die Chance, Projekte<br />
schneller umzusetzen und flexibler auf<br />
neue Anfor<strong>der</strong>ungen zu reagieren als größere<br />
Stadtverwaltungen. Ulrich Berding<br />
GRÜNPFLEGE SOLL<br />
PFLICHTAUFGABE SEIN<br />
Der Erhalt und die Pflege von Grün- und<br />
Freiflächen in Städten soll in Zukunft<br />
eine kommunale Pflichtaufgabe sein.<br />
Diese For<strong>der</strong>ung erheben <strong>der</strong> Bund<br />
deutscher Baumschulen (BdB) und die<br />
Gartenamtsleiterkonferenz (GALK). Das<br />
Stadtgrün habe eine große Bedeutung<br />
für das Wohlbefinden <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
und sei ein positiver Standortfaktor<br />
einer Kommune, so BdB-Präsident<br />
Helmut Sel<strong>der</strong>s. Diese Tatsache stelle<br />
hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die lokale<br />
Grünverwaltung mit Konsequenzen für<br />
Ressorts wie Stadtmarketing, Tourismus<br />
und Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung. „Es muss<br />
eine angemessene finanzielle Mittelausstattung<br />
geben, die Städte in die Lage<br />
versetzt, das städtische Grün zu sichern<br />
und zu entwickeln“, so Sel<strong>der</strong>s.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Ulrich Berding ist Mitarbeiter des<br />
Stadtplanung- und Architekturbüros<br />
Plan zwei in Hannover<br />
(berding@plan-zwei.com)<br />
Frühling im Park: Ansprechende Grün- und<br />
Freiflächen haben wichtige ökologische<br />
und soziale Funktionen im städtischen<br />
Lebensraum.<br />
Stadtplätze, Grünanlagen, Höfe, Promenaden<br />
und Passagen formen das<br />
Bild von Städten. Sie sind die Visitenkarte<br />
einer Stadt und wirken als Standortfaktor,<br />
sie machen Städte erlebbar. Mit<br />
lebendigen und ansprechend gestalteten<br />
öffentlichen Räumen können sich Kommunen<br />
ihren Bewohnern und Besuchern<br />
präsentieren, können zeigen, wie es um<br />
ihre soziale, kulturelle und wirtschaftliche<br />
Situation bestellt ist.<br />
In vielen Großstädten sind die öffentlichen<br />
Freiräume übernutzt. Hingegen ist<br />
in kleinen und mittleren Städten oftmals<br />
eher das Flächenüberangebot ein Problem.<br />
Gerade dann ist es wichtig, die Qualität<br />
und Attraktivität zumindest <strong>der</strong> zentralen<br />
öffentlichen Freiräume zu sichern. Vor<br />
allem in kleinen Kommunen ist dies tatsächlich<br />
in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> eine Stadt- o<strong>der</strong><br />
Marktplatz in <strong>der</strong> Stadtmitte, während es<br />
in größeren Kommunen auch mehrere<br />
Plätze und Freiräume geben kann, denen<br />
unterschiedliche soziale, kulturelle, wirtschaftliche<br />
und ökologische Funktionen<br />
zugewiesen sind – beispielsweise <strong>der</strong><br />
Bahnhofsvorplatz, <strong>der</strong> Rathausplatz o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Stadtteilplatz.<br />
Die Belebung und Anziehungskraft öffentlicher<br />
Räume steht in einem engen<br />
40 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
41
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Planen & Bauen<br />
Illegale Graffiti und „Tatwerkzeuge“: Die Kommunen<br />
bemühen sich, mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit gegen<br />
Schmierereien vorzugehen.<br />
Foto: Videoeditor4u/Fotolia<br />
Coswig (rund 20 000 Einwohner, Sachsen)<br />
verfolgt eine an<strong>der</strong>e Strategie. Zunächst<br />
werden alle festgestellten Graffiti und auch<br />
Kratzmuster erfasst und katalogisiert, damit<br />
Zusammenhänge deutlicher werden<br />
und eine Aufklärung, wenn sie möglich ist,<br />
ertragreicher wird. Bei Schmierereien an<br />
privaten Gebäuden werden <strong>der</strong>en Eigentümer<br />
darauf hingewiesen, dass sie Anzeige<br />
erstatten können. Denn nur dann kann die<br />
Polizei mit Ermittlungen beginnen.<br />
Die Fachbereichsleiter Marian Gruner<br />
und Olaf Lier, jeweils im Ordnungswesen<br />
tätig, heben die Bedeutung des persönlichen<br />
Kontakts hervor: „Viele Bürger sind<br />
dankbar, wenn sie einen Ansprechpartner<br />
in <strong>der</strong> Kommune haben, an den sie sich<br />
wenden können, um entwe<strong>der</strong> ein frisches<br />
Graffiti o<strong>der</strong> die eigene Betroffenheit zu<br />
melden.“ Gruner und Lier sind sich auch<br />
einig, dass die Mithilfe <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />
auch <strong>der</strong> Grundstücksbesitzer, benötigt<br />
wird, um mit <strong>der</strong> Aufklärung voranzukommen.<br />
Zur Entfernung <strong>der</strong> Schmierereien<br />
werden in Coswig keine Mittel im Haushaltsplan<br />
<strong>der</strong> Stadt eingeplant. „Wenn die<br />
mutwilligen Sachbeschädigungen festgestellt<br />
sind und nicht mehr für polizeiliche<br />
Ermittlung benötigt werden, erfolgt möglichst<br />
zeitnah die Beseitigung – an kommunalen<br />
Gebäuden“, führen Gruner und Lier<br />
aus. Problematischer seien die „Verzierungen“<br />
an baulichen Anlagen <strong>der</strong> Straßenund<br />
Eisenbahnverwaltung. „Hier sind die<br />
Flächen größer und in <strong>der</strong> Regel schlechter<br />
einseh- und kontrollierbar. Hier kommen<br />
die Kreis-, Land- und Bundesverwaltungen<br />
und -unternehmen an ihre Grenzen und<br />
resignieren teilweise“, erklären die Fachbereichsleiter.<br />
AUSGLEICH ZWISCHEN TÄTER UND OPFER<br />
Auch in Peine gibt es keinen Extraposten<br />
im Haushaltsplan für das Beseitigen von<br />
Schmierereien. Petra Neumann, Pressesprecherin<br />
<strong>der</strong> Stadt, macht deutlich, dass<br />
eine genaue Schadensvorkalkulation und<br />
damit verbunden eine exakte Mittelbereitstellung<br />
nicht erfolgen könne. Daher<br />
müsse die Entfernung <strong>der</strong> Graffiti aus dem<br />
laufenden Haushalt bestritten werden.<br />
Die Kommunen sehen auch die Prävention<br />
als nötigen Schritt, um Sprayer und<br />
Trittbrettfahrer vom illegalen Sprayen<br />
abzuhalten. Um die Zahl <strong>der</strong> illegal besprühten<br />
Wände zu minimieren, vergibt<br />
Coswig mögliche Flächen für eine geordnete<br />
Gestaltung, auch mit guten Graffiti,<br />
an Interessierte.<br />
Darin sieht die Stadt einen Vorteil: Die<br />
Akteure kommen aus <strong>der</strong> Illegalität und<br />
Strafverfolgung heraus. Und durch den<br />
„Ehrenkodex“ <strong>der</strong> Sprayer an<strong>der</strong>erseits,<br />
nicht über ein an<strong>der</strong>es Graffiti zu sprühen,<br />
sind diese Flächen geschützt.<br />
Bei <strong>der</strong> strafrechtlichen Verfolgung habe<br />
sich insbeson<strong>der</strong>e bei jungen Menschen<br />
<strong>der</strong> Täter-Opfer-Ausgleich bewährt, so die<br />
Fachbereichsleiter Marian Gruner und Olaf<br />
Lier. Durch eine Aufarbeitung <strong>der</strong> Tat – vor<br />
allem das Kennenlernen des Geschädigten<br />
– seien gute Voraussetzungen gegeben, um<br />
die Schäden materiell zu beseitigen. Auch<br />
das Bewusstsein <strong>der</strong> Täter werde dabei<br />
sensibilisiert. Annika Wieland<br />
Graffiti-Unwesen<br />
Kampf den wilden Schmierereien<br />
Die Beseitigung von wilden Graffiti kostet die Kommunen viel Geld. Unsere<br />
Redaktion hat in Coswig, Offenbach am Main, Peine und Reutlingen nach -<br />
gefragt, wie die Verwaltung mit Graffiti in <strong>der</strong> Praxis umgeht und mit welchem<br />
Konzept die Präventionsarbeit in <strong>der</strong> Öffentlichkeit betrieben wird.<br />
Durch Farbschmierereien und illegale<br />
Graffiti an öffentlichen Gebäuden,<br />
Anlagen und Einrichtungen<br />
entsteht Städten und Gemeinden jährlich<br />
hoher finanzieller Schaden. Die Graffiti<br />
müssen aufwendig entfernt werden,<br />
was sich im Haushaltsbudget bemerkbar<br />
macht. Die finanziellen Aufwendungen<br />
für die Fassadenreinigung variieren zwar<br />
von Stadt zu Stadt, summieren sich aber<br />
überall pro Jahr auf mehrere zehntausend<br />
Euro. Hinzu kommt, dass die Attraktivität<br />
und Lebensqualität in <strong>der</strong> Stadt unter<br />
Graffiti und an<strong>der</strong>en Sach beschädigungen<br />
leiden.<br />
Bei <strong>der</strong> Stadt Peine (50 000 Einwohner,<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen) schätzt man den Gesamtschaden<br />
durch illegale Graffiti an kommunalen<br />
Gebäuden und Einrichtungen<br />
auf rund 60 000 Euro jährlich. Die durchschnittliche<br />
Schadenssumme in Offenbach<br />
am Main (knapp 134 000 Einwohner, Hessen)<br />
lag in den vergangenen acht Jahren<br />
bei rund 27 000 Euro pro Jahr. Aus diesem<br />
Grund ist die Stadt 2008 in die Offensive<br />
gegangen. „Auf unsere Initiative hin hatten<br />
sich die im Kreis <strong>der</strong> Wohnungsbauwirtschaft<br />
zusammengeschlossenen Gesellschaften<br />
zur ‚Vereinbarung gegen Graffiti‘<br />
zusammengetan“, erläutert Fabian El<br />
Cheikh vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Unternehmen verpflichteten sich damit,<br />
unerwünschte Schmierereien bei <strong>der</strong><br />
Polizei anzuzeigen. Ein wichtiger Faktor<br />
dabei sei die Sensibilisierung <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />
so El Cheikh. Auch <strong>der</strong> städtischen<br />
Öffentlichkeitsarbeit komme hier eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung zu.<br />
Ähnlich agiert auch die Stadt Reutlingen<br />
(115 000 Einwohner, Baden Württemberg).<br />
Sabine Külsbach vom Amt für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit erklärt das Vorgehen:<br />
„Zur Bekämpfung von Sachbeschädigungen<br />
im Reutlinger Stadtgebiet wurde im<br />
Jahr 2015 eine gemeinsame Aktion <strong>der</strong><br />
Stadt Reutlingen, <strong>der</strong> GWG-Wohnungsgesellschaft<br />
Reutlingen, weiteren Institutionen<br />
und des Polizeireviers Reutlingen ins<br />
Leben gerufen.“ Im Rahmen dieser Aktion<br />
„Gemeinsam gegen Sachbeschädigungen“<br />
ist für sachdienliche Hinweise eine Belohnung<br />
ausgesetzt.<br />
Weitere Ziele <strong>der</strong> Aktion sind die konsequente<br />
Anzeige von Sachbeschädigungen<br />
und die verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
<strong>der</strong> Polizei. Hierfür sei auch die Mitarbeit<br />
<strong>der</strong> Bürger wichtig.<br />
42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Anzeige<br />
Schäden durch Graffiti-Entfernung vermeiden<br />
Anti-Graffiti-Maßnahmen sind ein sehr spezieller<br />
Fachbereich und größtenteils von den<br />
vielfältigen Materialoberflächen abhängig. Bei<br />
den Anti-Graffiti-Maßnahmen sollten Kommunen<br />
und <strong>der</strong>en Eigenbetriebe und Bauhöfe<br />
wissen, wie man gegen diese Graffiti vorgehen<br />
kann, ohne den Schaden noch zu vergrößern.<br />
Graffiti-Guard aus Wiesbaden hat schon<br />
mehrfach Kommunen und kommunale<br />
Unternehmen beim Aufbau von Antigraffiti-<br />
Dienstleistungen begleitet. Die Berater<br />
und Referenten von Graffiti-Guard bringen<br />
mit über 120.000 m² ausgeführter Graffiti-<br />
Entfernung und Graffiti-Schutz das nötige<br />
Praxiswissen mit.<br />
Die Wiesbadener Anti-Graffiti-Profis beraten<br />
nicht nur zu diesem ganz speziellen Fachgebiet<br />
hinsichtlich Material, Maschinen, Kalkulation<br />
und Marketing, son<strong>der</strong>n bieten auch die<br />
nötigen praxisnahen Schulungen für die<br />
kommunalen Mitarbeiter an.<br />
Praxisnahe Anti-Graffiti-Ausbildung<br />
Das Ausbildungsziel ist eine professionelle<br />
Herangehensweise an das Thema Graffiti-<br />
Entfernung und Graffiti-Schutz.<br />
Advertorial<br />
Praxisnahe Anti-Graffiti-Ausbildung für Eigenbetriebe und Bauhöfe<br />
Immer häufiger müssen Graffiti vor allem im Ortskern entfernt werden.<br />
Doch bei <strong>der</strong> Graffiti-Entfernung werden häufig Fehler gemacht und <strong>der</strong><br />
Schaden vergrößert. Graffiti-Guard zeigt die richtige Herangehensweise<br />
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über<br />
die Möglichkeiten <strong>der</strong> Graffiti-Entfernung und<br />
des Graffiti-Schutz hinsichtlich verschiedener<br />
Untergründe. Des Weiteren werden die Themen<br />
Gefahrenanalyse, Schadensbil<strong>der</strong>, Wirtschaftlichkeit<br />
von Graffiti-Schutzmaßnahmen,<br />
Arbeitsschutz, Gesundheit und Sicherheit <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter behandelt. Die Teilnehmer erhalten<br />
eine 2-tägige Schulung mit ausführlicher<br />
Theorie und Praxis.<br />
Die Kurse finden bereits im dritten Jahr statt<br />
und kommen aufgrund <strong>der</strong> Praxisnähe bei den<br />
Teilnehmern sehr gut an.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.graffiti-guard.net<br />
Graffiti-Guard<br />
Anti-Graffiti-System<br />
Guard KG<br />
Geisbergweg 10b • 65205 Wiesbaden<br />
Telefon: + 49 (0) 61 22 / 70 46 316<br />
info@graffiti-guard.net<br />
www.graffiti-guard.net
Planen & Bauen<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
IDAR-OBERSTEIN<br />
Eingebettet in eine <strong>der</strong> schönsten<br />
Mittelgebirgslandschaften Deutschlands<br />
liegt Idar-Oberstein(rund 32 000 Einwohner,<br />
Rheinland-Pfalz) als Mittelzentrum,<br />
das ein umfangreiches Angebot<br />
an Einrichtungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />
<strong>der</strong> Schul- und Berufsausbildung sowie<br />
des Gesundheitswesens bereithält. Die<br />
Stadt blickt auf eine mehr als 500-jährige<br />
Tradition als Kompetenzzentrum<br />
<strong>der</strong> Edelsteinbearbeitung zurück. Diese<br />
ist auch heute noch ein bedeuten<strong>der</strong><br />
Wirtschaftsfaktor. In den vergangenen<br />
Jahrzehnten sind aus den Kompetenzen<br />
im Schleifen, Polieren und Werkzeugbau<br />
neue Geschäftsfel<strong>der</strong> und Märkte<br />
insbeson<strong>der</strong>e im Zuliefererbereich<br />
entstanden. In Idar-Oberstein ist auch<br />
die Firma Fissler, einer <strong>der</strong> international<br />
führenden Hersteller von qualitativ<br />
hochwertigem Kochgeschirr, ansässig.<br />
VORBILDLICHE KOOPERATION<br />
Die im Rahmen <strong>der</strong> Initiative „Graffiti<br />
& ME – Gemeinsam für eine saubere<br />
Stadt“ gegründete „Task Force Graffiti“<br />
in Idar-Oberstein ist als Gesellschaft<br />
von sechs Unternehmen <strong>der</strong> Malerinnung<br />
im Kreis Birkenfeld organisiert.<br />
Zahlreiche Sponsoren haben die<br />
Anschaffung und den Umbau eines<br />
Einsatzfahrzeuges ermöglicht. Die<br />
Graffiti Task-Force ist mittlerweile auch<br />
für an<strong>der</strong>e Kommunen zur Entfernung<br />
wil<strong>der</strong> Schmierereien im Einsatz.<br />
(info@graffiti-me.de)<br />
Praxis<br />
Die Task Force rückt an<br />
Wilde Sprayer wollen Aufmerksamkeit erregen. Die Stadt Idar-Oberstein lässt<br />
solche Graffiti an öffentlichen Gebäuden umgehend beseitigen. Das Vorgehen<br />
hat Erfolg, wie die Einsätze einer spezialisierten Reinigungstruppe zeigen.<br />
Um den Vandalismus durch wilde<br />
Schmierereien im öffentlichen<br />
Raum einzudämmen, haben die<br />
Stadt Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz),<br />
Vertreter <strong>der</strong> Maler- und Lackiererinnung<br />
im Kreis Birkenfeld sowie die Polizei im<br />
Jahr 2016 die Initiative „Graffiti & ME – Gemeinsam<br />
für eine saubere Stadt” ins Leben<br />
gerufen. Das Ziel <strong>der</strong> eigens gegründeten<br />
„Task Force Graffiti“ ist die schnellstmögliche<br />
Entfernung illegaler Graffitis. Das soll<br />
den Schmierfinken die gewünschte Aufmerksamkeit<br />
entziehen. Werden die Flächen<br />
anschließend mit einem Schutzanstrich<br />
behandelt, können weitere „Werke“<br />
mühelos abgewaschen werden.<br />
Wichtig ist es darüber hinaus, die Bevölkerung<br />
für diesen Ansatz zu sensibilisieren.<br />
Denn die Schmierereien beschädigen<br />
das Erscheinungsbild <strong>der</strong> Innenstadt stark<br />
und beeinträchtigen das Sicherheitsgefühl<br />
<strong>der</strong> Bürger. Zudem ist es für Gebäudeeigentümer<br />
teuer, wenn sie wie<strong>der</strong>holt Graffitis<br />
aufwändig entfernen müssen.<br />
Zur Unterstützung <strong>der</strong> Task Force wurde<br />
ein altes Feuerwehrfahrzeug so ausgerüstet,<br />
dass es bei <strong>der</strong> Graffiti-Entfernung autark<br />
agieren kann. Fahrzeuganschaffung<br />
und -umbau hatten zahlreiche Sponsoren<br />
möglich gemacht. Ausgestattet mit einem<br />
800-Liter-Wassertank, einem Hochdruckreinigungsaggregat<br />
und allen zum Entfernen<br />
von Graffiti und zum Oberflächenschutz<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Materialien ist <strong>der</strong><br />
„Graffiti-Buster“ unabhängig von Wasserund<br />
Stromanschlüssen einsatzbereit.<br />
Um Schmierereien zu entfernen, wird<br />
zunächst die für den jeweiligen Untergrund<br />
geeignete Chemikalie auf die verunreinigte<br />
Fläche aufgetragen. Nach einer<br />
kurzen Einwirkzeit lassen sich die illegalen<br />
„Kunstwerke“ mit heißem Wasser aus dem<br />
Hochdruckreiniger mühelos entfernen.<br />
Welche Reinigungs- und Schutzmaßnahmen<br />
bei den unterschiedlichen Materialien<br />
am wirkungsvollsten sind, war Thema eines<br />
Workshop <strong>der</strong> Task Force.<br />
Seit Projektbeginn wurden überwiegend<br />
an öffentlichen Gebäuden und Bauwerken<br />
Farbschmierereien auf unterschiedlichsten<br />
Untergründen entfernt. Es zeigte sich, dass<br />
es in <strong>der</strong> Folge zu keinen Wie<strong>der</strong>holungso<strong>der</strong><br />
Nachahmungsdelikten kam. Dagegen<br />
dienen Gebäude, an denen Farbschmierereien<br />
nicht sofort entfernt werden, immer<br />
weiter als Angriffsfläche. Red.<br />
REINIGUNGSTECHNIK<br />
ohne Hochdruck, Wasser und Chemie<br />
GRAFFITIENTFERNUNG<br />
Mit <strong>der</strong> patentierten Tornado ACS Reinigungstechnik<br />
lassen sich Graffitis auf<br />
Klinker, Naturstein, Beton, Putz, Farbanstrich,<br />
Fliesen, Kunststoff und vielen an<strong>der</strong>en<br />
Untergründen problemlos und<br />
schnell entfernen. Für den Einsatz wird<br />
nur ein 230 V-Anschluss benötigt.<br />
Schutzkleidung und Schutzbrille sind<br />
nicht notwendig, Fachpersonal ist nicht<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Die leicht zu bedienende<br />
Reinigungsmaschine wird daher nicht<br />
nur von den klassischen Reinigungsdienstleistern<br />
eingesetzt, son<strong>der</strong>n auch<br />
von vielen Kommunen, Hausmeisterdiensten<br />
und Autobahnmeistereien. Unsere<br />
Reinigungsmaschine ist somit die<br />
ideale Alternative zum Hochdruckreiniger<br />
und Sandstrahlen.<br />
VORTEILE AUF EINEN BLICK<br />
• umweltfreundlich<br />
• ohne Hochdruck<br />
• ohne Wasser und Chemie<br />
• normaler Stromanschluss<br />
• einfache Handhabung<br />
• leicht und kompakt<br />
• kein Son<strong>der</strong>müll<br />
• bei Frost einsetzbar<br />
• geringer Geräuschpegel<br />
• keine Schutzkleidung notwendig<br />
• arbeiten im Publikumsverkehr<br />
Gern stellen<br />
wir Ihnen den<br />
Tornado ACS an einem<br />
Objekt Ihrer Wahl<br />
persönlich vor.<br />
Vereinbaren Sie<br />
einfach einen<br />
Termin!<br />
DAS VERFAHREN<br />
Die minimal-abrasive Technologie ermöglicht<br />
eine umweltschonende Reinigung<br />
von Oberflächen. Dazu wird die<br />
Strahlhaube auf die Oberfläche gesetzt,<br />
wodurch ein Unterdruck entsteht,<br />
<strong>der</strong> das Granulat aus dem Vorratsbehälter<br />
zieht und über die<br />
Strahllanze auf 400 km/h beschleunigt.<br />
Die hohe Auftreffgeschwindigkeit<br />
des Strahlmittels löst Verschmutzungen<br />
und Farbe schnell von <strong>der</strong><br />
Oberfläche. Das System arbeitet im<br />
geschlossenen Kreislauf. Dadurch<br />
kann das Granulat immer wie<strong>der</strong> verwendet<br />
werden. Die abgetragenen<br />
Partikel werden in einem Filtersystem<br />
vom Granulat getrennt und können<br />
dann problemlos entsorgt werden.<br />
EINSATZGEBIETE<br />
• Graffiti entfernen<br />
• Fassadenreinigung<br />
• Salpeter entfernen<br />
• Kalk entfernen<br />
• Bodenreinigung<br />
• Brandschadensanierung<br />
Mobile Einsatzgruppe: In Idar-<br />
Oberstein wird die Entfernung<br />
von wilden Graffiti nicht <strong>der</strong> Zeit<br />
überlassen. Für diesen Zweck<br />
wurde die Task Force Graffiti gegründet,<br />
die bei Bedarf mit professionellem<br />
Gerät aktiv wird.<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Foto: Stadtverwaltung Idar-Oberstein<br />
systeco steht für effektive und innovative Reinigungstechnik. Seit<br />
2005 sind wir die Experten für schwierige und hartnäckige Oberflächenverschmutzungen.<br />
Mit unserem patentierten Vakuum-Strahlverfahren<br />
haben wir eine zukunftsorientierte Reinigungstechnik<br />
entwickelt. Die kompakten Reinigungsmaschinen werden weltweit in<br />
den unterschiedlichsten Bereichen von Graffitientfernung über<br />
Brandschadensanierung bis Bodenreinigung eingesetzt.<br />
systeco GmbH<br />
Herbartstr. 28, 14057 Berlin<br />
Tel. +49 30 3270-2157<br />
Fax +49 30 3270-2134<br />
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ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Planen & Bauen<br />
Graffiti-Entfernung:<br />
Schmierereien zu beseitigen,<br />
ohne sichtbare Schäden<br />
am Mauerwerk zu hinterlassen,<br />
gerät schnell zur Kärrnerarbeit.<br />
Dies gilt beson<strong>der</strong>s bei<br />
historischer Bausubstanz<br />
etwa aus Naturstein.<br />
Graffiti-Entfernung<br />
Der Teufel<br />
steckt im<br />
Detail<br />
Farbschmierereien an Fassaden und<br />
Anlagen sind nicht nur optisch ein<br />
Ärgernis. Ihre Beseitigung ist auch<br />
aufwendig und teuer. Und wird dabei<br />
nicht professionell gearbeitet, können<br />
Schäden am Untergrund entstehen.<br />
Was ist bei <strong>der</strong> Entfernung und dem<br />
vorbeugenden Schutz zu beachten?<br />
Foto: Lucastor/Fotolia<br />
Ist das Kunst o<strong>der</strong> kann das professionell<br />
entfernt werden? Beim<br />
Thema Graffiti stehen Kommunen<br />
vor <strong>der</strong> Frage, in welchem Umfang<br />
gesäubert werden soll. Die Entfernung<br />
<strong>der</strong> Schmierereien verursacht<br />
einen enormen Aufwand – und beträchtliche<br />
Kosten. Prävention und<br />
Beseitigung haben indessen einen<br />
innovativen Wirtschaftszweig entstehen<br />
lassen.<br />
Als attraktive Objekte gelten<br />
Gebäude mit einer Fassade an <strong>der</strong><br />
Straßenseite. Reihenhaussiedlungen<br />
werden eher selten von<br />
Sprayern heimgesucht. Aus gutem<br />
Grund, denn Ziel <strong>der</strong> Sprayer ist<br />
– neben künstlerischer Verwirklichung<br />
– das Ringen um Aufmerksamkeit.<br />
Die lässt sich am besten<br />
durch Graffitis an möglichst gut<br />
einsehbaren Orten erreichen. Das<br />
lässt die Schadensmeldungen in<br />
Ballungsgebieten gegenüber denen<br />
im ländlichen Raum um einiges höher<br />
ausfallen. Für München rechnete die<br />
Polizei 2015 mit Gesamtschäden von<br />
1,2 Millionen Euro, allerdings ist die<br />
Summe eine grobe Schätzung.<br />
Oftmals werden Schmierereien<br />
erst gar nicht zur Anzeige gebracht.<br />
Das ist ein massives Problem, seit<br />
sich die Versicherungsbranche aus<br />
<strong>der</strong> Schadensregulierung zurückgezogen<br />
hat. Ähnlich wie bei Elementarschäden<br />
in Hochwassergebieten<br />
tendieren die Chancen inzwischen gegen<br />
null, im Rahmen einer herkömmlichen Gebäudeversicherung<br />
gegen Graffitischäden<br />
gewappnet zu sein.<br />
Stattdessen setzen viele Hausverwaltungen<br />
und Kommunen auf Eigeninitiative.<br />
Die ist auch vonnöten, denn <strong>der</strong> Polizei<br />
bleibt kaum mehr als die Protokollierung<br />
<strong>der</strong> entstandenen Schäden. Immerhin:<br />
Überführten Tätern droht neben einer<br />
strafrechtlichen auch eine zivilrechtliche<br />
Verfolgung. Bis zu 30 Jahre nach <strong>der</strong> Verurteilung<br />
können Geschädigte finanzielle<br />
Ansprüche geltend machen. Drakonische<br />
Maßnahmen wie die Prügelstrafe, zu <strong>der</strong><br />
jüngst zwei Leipziger Sprayer in Singapur<br />
verurteilt wurden, gibt es hierzulande<br />
nicht. Als erstaunlich konsequent kann<br />
dennoch ein Urteil des Augsburger Amtsgerichts<br />
gelten, das einen 25-Jährigen wegen<br />
knapp 500 angebrachter Graffitis zu einer<br />
zehnmonatigen Bewährungsstrafe und<br />
12 000 Euro Schadensersatz verurteilte.<br />
Das war im Jahr 2012, drei Jahre später<br />
wurde er erneut beim Sprühen ertappt und<br />
wan<strong>der</strong>te für 15 Monate ins Gefängnis.<br />
AUF DIE DOSIS KOMMT’S AN<br />
Mehr noch als Privateigentümer stehen<br />
Kommunen vor <strong>der</strong> Frage des richtigen<br />
Umgangs mit Graffitis. Seit Aufkommen<br />
des Phänomens und <strong>der</strong> gesteigerten öffentlichen<br />
Wahrnehmung hat sich eine<br />
Branche entwickelt, die auf die Beseitigung<br />
von Sprühdosen-Verunreinigungen<br />
spezialisiert ist. Dienstleister wie beispielsweise<br />
Graffiti-Guard aus Wiesbaden bieten<br />
spezielle Verfahren <strong>der</strong> Entfernung an.<br />
Die Sache ist erstaunlich komplex: Entfernen,<br />
ohne Schäden am Mauerwerk zu<br />
hinterlassen, und kommenden Schmierereien<br />
vorbeugen, gerät schnell zur Kärrnerarbeit.<br />
Gerade bei historischer Bausubstanz.<br />
Zwar lässt sich grundsätzlich je<strong>der</strong><br />
Untergrund säubern, die dafür benötigten<br />
Mittel und Methoden sind jedoch höchst<br />
unterschiedlich.<br />
Die Dosis sorgt für Sauberkeit: Ein dem<br />
Untergrund entsprechend zusammengestelltes<br />
Mittel weicht die ätzende Farbschicht<br />
auf. Im flüssigen Zustand kommt<br />
dann <strong>der</strong> Heißwasser-Strahler zum Einsatz<br />
und spült die Wände frei. In den unteren<br />
Schichten bleiben allerdings blasse Flecken<br />
und Farbrän<strong>der</strong> zurück, die mittels<br />
alkalischer Flüssigkeiten bekämpft werden.<br />
Abschließend werden durch Lösungsmittel<br />
die letzten Schattierungen entfernt.<br />
Das klingt überschaubar, doch gerät<br />
schnell zur Herausfor<strong>der</strong>ung. Der Fleckenteufel<br />
steckt im Detail. Die Graffiti-Entfernung<br />
gelingt auf glatten, gestrichenen<br />
Oberflächen leichter als auf rauen, unverputzten<br />
aus Naturstein. Dafür verschwindet<br />
mit dem Graffiti auf einer gestrichenen<br />
o<strong>der</strong> lackierten Oberfläche auch gleich die<br />
Untergrundfarbe.<br />
EMPFINDLICHER NATURSTEIN<br />
Bei mineralischen Flächen – im öffentlichen<br />
Raum meistens Beton und Sandstein<br />
– muss die Prozedur mehrmals wie<strong>der</strong>holt<br />
werden, da die Farbe wegen des<br />
fehlenden Verputzes tief in die Substanz<br />
eindringt. Das gleiche Szenario gilt für die<br />
Wände und Mauern aus Naturstein.<br />
Bei betroffenen Metallen mit Pulverbeschichtung,<br />
beispielsweise Gelän<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Treppenaufgänge in Parkhäusern, gerät<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Entfernung die gesamte<br />
Beschichtung in Gefahr und muss häufig<br />
neu aufgetragen werden. Und Metalle<br />
ohne Lackierung hinterlassen nach <strong>der</strong><br />
Reinigung Rückstände, denen kaum beizukommen<br />
ist.<br />
Für die selbstständige Reinigung heißt<br />
das, Kosten und Aufwand entsprechend<br />
zu kalkulieren und zusätzlichen Aufwand<br />
einzuplanen – o<strong>der</strong> einen Fachbetrieb einzuschalten.<br />
Dienstleister berechnen rund<br />
500 Euro für zehn Quadratmeter, Anfahrtskosten,<br />
Personal und vor allem Gerätschaften<br />
inklusive. Eine sinnvolle Prävention<br />
schlägt zusätzlich mit etwa 20 Euro pro<br />
Quadratmeter zu Buche. Ein solcher dauerhafter<br />
Schutz bedarf allerdings nach fünf<br />
Jahren <strong>der</strong> Erneuerung, die Hälfte <strong>der</strong> Kosten<br />
fällt für einen vorübergehenden Schutz<br />
an. Bereits nach zwei Jahren muss dann<br />
die Prozedur wie<strong>der</strong>holt werden. Positiver<br />
Nebeneffekt: Ein <strong>der</strong>artiges Vorbeugen hilft<br />
auch gegen witterungsbedingte Einflüsse<br />
und allgemeine Schmutzablagerungen.<br />
Je größer die Graffiti, desto eher lohnt<br />
sich eine Entfernung gegen Entgelt. Bei<br />
überschaubaren Verunreinigungen kann<br />
auch <strong>der</strong> Einsatz in Eigenregie weiterhelfen.<br />
Standard-Mittel für die üblichen<br />
Untergründe beginnen bei zehn Euro je<br />
Zehn-Liter-Kanister und müssen in <strong>der</strong><br />
Regel mehrmals verwendet werden. Mit<br />
<strong>der</strong> Anfälligkeit <strong>der</strong> Bausubstanz steigt allerdings<br />
<strong>der</strong> Preis.<br />
Till Röcke<br />
ANTI-GRAFFITI-PROFIS<br />
Im Fall <strong>der</strong> Fälle ist es mit dem Eimer<br />
Farbe nicht getan. Um verunstaltete<br />
Wände wie<strong>der</strong> in den Ursprungszustand<br />
zu versetzen, bedarf es professioneller<br />
Unterstützung. Die kann nicht je<strong>der</strong><br />
leisten, und schon gar nicht mit selbst<br />
angerührten Hausmitteln. Welche<br />
Betriebe auf den Anti-Graffiti-Einsatz<br />
spezialisiert sind, zeigt die Gütegemeinschaft<br />
Anti-Graffiti auf ihrer Website im<br />
Überblick. Die Organisation prüft und<br />
bewertet seit 1997 die marktüblichen<br />
Reinigungsmethoden und bietet interessierten<br />
Dienstleistern Schulungen<br />
an. Als Mitglied im Deutschen Institut<br />
für Gütesicherung und Kennzeichnung<br />
verleiht sie das RAL-Gütesiegel für<br />
qualitätsgeprüfte Produkte.<br />
(www.anti-graffiti-verein.de ><br />
Dienstleistungen > Übersicht)<br />
DER AUTOR<br />
Till Röcke, München, ist freier Autor und<br />
Texter<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
47
Planen & Bauen<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Sanierungsprojekte<br />
Attraktive<br />
Optik<br />
Die Sanierung und Erweiterung des<br />
Instituts für Archäologie, Denkmalkunde<br />
und Kunstgeschichte <strong>der</strong><br />
Universität in Bamberg kann als<br />
baulich gelungen gelten. Eine Rolle<br />
spielten dabei Klinker.<br />
An prominenter Stelle, in unmittelbarer<br />
Nähe des „Kranen“,<br />
dem mittelalterlichen Schiffsumschlagsplatz<br />
an <strong>der</strong> Regnitz, und zugleich<br />
zentral inmitten des Weltkulturerbebe-<br />
Harmonisch: Mit seiner ungewöhnlichen Mauerwerksstruktur<br />
fügt sich <strong>der</strong> Neubau des Universitätsinstituts<br />
bestens in den Bestand ein.<br />
Foto: GIMA<br />
reichs <strong>der</strong> Stadt Bamberg gelegen, sanierte<br />
und erweiterte die Universität Bamberg ihr<br />
Bestandsareal. Von Anfang an war geplant<br />
worden, an Stelle des alten, nicht mehr<br />
standsicheren und teilweise abgerissenen<br />
Rückgebäudes wie<strong>der</strong> ein massives Haus<br />
entstehen zu lassen.<br />
Um den damit funktionsbedingt großen<br />
geschlossenen Wandflächen zum<br />
Bibliotheks- und Mensa-Hof hin eine verträgliche<br />
Maßstäblichkeit bei gleichzeitig<br />
ruhigem Gesamteindruck zu geben, entstand<br />
eine Fassade aus leicht unregelmäßig<br />
vermauerten schlanken Klinker <strong>der</strong><br />
Firma Girnghuber, Marklkofen. Durch<br />
die versetzten und rot überschlämmten<br />
Fugen des ebenfalls roten Scherbens wird<br />
<strong>der</strong> gerasterte Eindruck einer geordneten<br />
Vorsatzmauerschale vermieden. Die bis zu<br />
zehn Meter hohen Wandflächen erhalten<br />
so einen menschlichen Maßstab.<br />
www.gima-ziegel.de<br />
Baumpfleger vermitteln Fachwissen<br />
Die Eröffnung <strong>der</strong> 25. Deutschen Baumpflegetage<br />
in Augsburg <strong>2017</strong> fällt auf den<br />
25. April und damit auf den internationalen<br />
Tag des Baumes. Drei Tage lang werden<br />
Fachleute neueste Erkenntnisse aus<br />
<strong>der</strong> Baumpflege diskutieren. Die Organisatoren<br />
um den Veranstalter Prof. Dr. Dirk<br />
Dujesiefken erwarten Referenten aus sieben<br />
Nationen, die mehr als 40 Vorträge<br />
halten.<br />
Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Fachtagung stehen<br />
Bäume im Einfluss des Klimawandels, das<br />
Zukunftsprojekt „Stadtgrün 2021“ und die<br />
Neuerungen <strong>der</strong> überarbeiteten Zusätzlichen<br />
Technischen Vertragsbedingungen<br />
und Richtlinien für Baumpflege (ZTV-<br />
Baumpflege). In Themenausstellungen<br />
geht es zum Beispiel um Baumschädlinge,<br />
Pilze und die Fichte, den Baum des Jahres<br />
<strong>2017</strong>. Im „Zukunftswald“ <strong>der</strong> Bayerischen<br />
Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau<br />
(LWG) werden rund 70 Bäume aus dem<br />
Foto: Kotich<br />
Klimawandelprojekt „Stadtgrün 2021“<br />
vorgestellt. Im Projekt werden Baumarten<br />
auf ihre künftige Eignung als Stadtbäume<br />
getestet. Parallel zum Kongress findet in<br />
diesem Jahr die internationale Fachmesse<br />
für Gebrauchtmaschinen Retec statt.<br />
www.deutsche-baumpflegetage.de<br />
Besuchermagnet: Bei den Baumpflegetagen<br />
<strong>2017</strong> in Augsburg präsentieren sich mehr als<br />
140 Aussteller.<br />
Schutz mit System<br />
Graffiti-Entfernung ist eine Wissenschaft<br />
für sich. Wer sich auf ihrem Gebiet nicht<br />
auskennt, verursacht an den zu reinigenden<br />
Oberflächen schnell teure Schäden.<br />
Spezialist Guard aus Wiesbaden hat mit<br />
„Graffiti-Guard“ eine Lösung im Angebot,<br />
mit <strong>der</strong> wilde Schmierereien erfolgreich<br />
bekämpft werden können – und das nicht<br />
nur, wenn „es schon zu spät ist“, son<strong>der</strong>n<br />
auch vorbeugend.<br />
Das Graffiti-Schutz- und Entfernungssystem<br />
<strong>der</strong> Firma bietet außer geprüften<br />
und zertifizierten Anti-Graffiti-Produkten<br />
Beratung, Schulung und Betreuung unter<br />
an<strong>der</strong>em von Kommunen. Über ein<br />
Systempartner-Netzwerk steht man europaweit<br />
als genereller Ansprechpartner für<br />
Anti-Graffiti-Maßnahmen rund um jeden<br />
Untergrund zur Verfügung.<br />
www.graffiti-guard.net<br />
Anzeige<br />
Advertorial<br />
Graffitis keine Chance!<br />
Durch Graffitis entstehen jährlich Schäden in Millionenhöhe! Schnelle Abhilfe<br />
ist daher dringend geboten. Zum wirksamen Schutz von Gebäuden<br />
und Wänden stellt Geiger-Chemie GmbH sein, seit vielen Jahren erprobtes,<br />
Graffitischutzsystem zur Verfügung. Einfach und schnell wird das betroffene<br />
Mauerwerk mit Anti-Graffity-Reiniger eingesprüht. Nach 2 - 4 Minuten<br />
Einwirkungszeit werden die gelösten Farben weggewischt. Danach eine<br />
Reinigung mit Fassadenreiniger und das unerwünschte „Kunstwerk“ ist<br />
zeitsparend entfernt.<br />
EFFIZIENT – PRAKTISCH<br />
– GUT GEGEN GRAFFITY<br />
DIE UNTERNEHMEN IN IHRER KOMMUNE<br />
BRAUCHEN SCHNELLE INTERNETZUGÄNGE<br />
Um beste Ergebnisse zu erzielen, werden „beliebte“ Sprayerstellen vorbehandelt,<br />
deshalb ist das System mit seinen verschiedenen Komponenten<br />
Haftprimer S, Anti-Graffity Schutzlack, Anti-Graffity Reiniger und -Finish<br />
breit aufgestellt und für verschiedenste Oberflächen geeignet.<br />
Der Graffity-Reiniger ist für alle lösemittelbeständigen Oberflächen geeignet.<br />
Das Anti-Graffity Finish und <strong>der</strong> Anti Graffity Schutzlack kommen<br />
zum Schutz <strong>der</strong> Oberflächen zum Einsatz. Auf geschützten Flächen ist <strong>der</strong><br />
Reinigungsaufwand wesentlich geringer, da sich Graffitis deutlich besser<br />
vom Untergrund lösen lassen. Beide Schutzanstriche sind silikon- und<br />
wachsfrei und daher sehr atmungsaktiv und je<strong>der</strong>zeit überarbeitbar.<br />
Der Schutzlack hält etwa 10 – 15 Reinigungen aus, er ist frostsalzbeständig<br />
nach WTA-Richtlinie und muss erst nach 5 – 7 Jahren erneuert werden.<br />
Um eine optimale Abstimmung und Leistungsbilanz zu erzielen, empfehlen<br />
wir das kostenfreie und persönliche Gespräch mit einem unserer<br />
Produktberater.<br />
Anti Graffity Reiniger<br />
unterwan<strong>der</strong>t Sprühlacke auf allen<br />
Untergründen und entfernt<br />
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Graffity-Schutzanstrich für<br />
saugende Untergründe:<br />
• Silikon- und Wachsfrei<br />
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überstreichbar<br />
• Trocknet matt auf<br />
Anti Graffity Schutzlack<br />
2 K Polyurethanlack (Permanentsystem)<br />
für saugende und<br />
schwachsaugende Untergründe:<br />
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Planen & Bauen<br />
Spielplätze<br />
Planen & Bauen<br />
Integration<br />
Selbstverständlich auf Du und Du<br />
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kin<strong>der</strong> Platz und Gelegenheit zum<br />
Spielen, Toben und zur Begegnung. In <strong>der</strong> Stadt Barth an <strong>der</strong> Ostsee ist das<br />
erkannt worden. Dort unterstützt ein neu errichteter Dschungelspielplatz zudem<br />
den wichtigen Austausch zwischen Einheimischen und Flüchtlingen.<br />
Um Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit zu geben,<br />
ihre geistigen und körperlichen<br />
Fähigkeiten zu entwickeln<br />
und um soziales Verhalten zu för<strong>der</strong>n, sind<br />
Kommunen dazu angehalten, öffentliche<br />
Spielplätze anzulegen und zu unterhalten<br />
sowie die bestehenden Spielplätze weiterzuentwickeln.<br />
Dabei kommt es weniger<br />
auf die Anzahl <strong>der</strong> Spielplätze als vielmehr<br />
auf Größe und Erreichbarkeit (entsprechend<br />
DIN 18034) an. Von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung sind anregende und abwechslungsreiche<br />
Spielmöglichkeiten, ein mit<br />
naturnahen Elementen gestalteter Raum,<br />
<strong>der</strong> vielfältige Nutzungen ermöglicht.<br />
Solche Flächen in ausreichen<strong>der</strong> Dichte<br />
und Qualität vorzuhalten, erscheint heute<br />
jedoch vielen Kommunen als eine kaum<br />
zu bewältigende Aufgabe. Weil es zudem<br />
keine Pflichtaufgabe <strong>der</strong> Daseinsvorsorge<br />
ist, wird ihr längst nicht immer die nötige<br />
Priorität beigemessen. Vielerorts wurden<br />
die Budgets und Personalstellen in den<br />
zuständigen Grünflächenämtern massiv<br />
gekürzt.<br />
stark verdichteten Innenstadtquartieren<br />
nicht in ausreichendem Maße geschaffen<br />
wird. Schneller eintretende Abnutzungserscheinungen<br />
und zunehmende Nutzungskonflikte<br />
sind damit programmiert.<br />
Spielflächen sind auch für den sozialen<br />
Ausgleich im Quartier von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />
Sie entfalten eine enorme integrationsför<strong>der</strong>nde<br />
Wirkung. Gemeinsames<br />
Spielen ist ein erster Anknüpfungspunkt<br />
und Mittel <strong>der</strong> Kommunikation, denn es<br />
bedarf oft weniger Worte und ermöglicht<br />
Kontakt, Verständigung und gemeinsame<br />
Erlebnisse. Dadurch hilft es, sich in eine<br />
an<strong>der</strong>e Kultur einzuleben, Freunde zu finden<br />
und die neue Sprache „spielend“ zu<br />
lernen.<br />
Spielen verbindet alle Kulturen auf <strong>der</strong><br />
Welt, denn draußen gespielt wird überall.<br />
Sich auf dem Spielplatz auszutoben, seine<br />
Kräfte mit an<strong>der</strong>en zu messen o<strong>der</strong> die<br />
Regeln des gemeinsamen Spiels festzulegen<br />
– Fangspiel, Fußball o<strong>der</strong> Wettschaukeln<br />
bringen Kin<strong>der</strong> weltweit auf Spielplätzen<br />
zusammen. Öffentliche, je<strong>der</strong>zeit<br />
und überall erreichbare Spielräume bieten<br />
Thema im Mai <strong>2017</strong><br />
damit sowohl Kin<strong>der</strong>n als auch den sie<br />
begleitenden Erwachsenen eine niedrigschwellige<br />
Möglichkeit, im neuen Quartier<br />
anzukommen, den Sozialraum zu erobern<br />
und erste Kontakte zu knüpfen.<br />
In <strong>der</strong> Stadt Barth in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist es gelungen, mit Unterstützung<br />
des Landes, des Deutschen Kin<strong>der</strong>hilfswerkes,<br />
fleißigen Helfern <strong>der</strong> örtlichen<br />
Spielplatzinitiative und weiterer Partner,<br />
auf dem Gelände <strong>der</strong> Bertolt-Brecht-Gemeinschaftsunterkunft<br />
für Asylbewerber<br />
und Flüchtlinge eine für alle Bewohner <strong>der</strong><br />
Stadt hoch attraktive Spielplatzanlage und<br />
einen Ort <strong>der</strong> Begegnung von Barthern und<br />
Geflüchteten zu schaffen. Der als Dschungel<br />
gestaltete Spielplatz wurde am Weltspieltag<br />
(28. Mai) 2016 an die Kin<strong>der</strong> und<br />
<strong>der</strong>en Eltern feierlich übergeben.<br />
Das Beispiel <strong>der</strong> Vinetastadt Barth verdeutlicht,<br />
dass gezielt Orte <strong>der</strong> Begegnung<br />
geschaffen werden müssen, um die Isolation<br />
<strong>der</strong> Geflüchteten zu beenden. Dies ist<br />
insbeson<strong>der</strong>e für noch nicht schulpflichtige<br />
Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Eltern von großer<br />
Bedeutung. Claudia Neumann<br />
RECHT AUF SPIEL<br />
Das Deutsche Kin<strong>der</strong>hilfswerk<br />
(www.dkhw.de) for<strong>der</strong>t, den Rückbau<br />
von Spielflächen zu stoppen und<br />
Kin<strong>der</strong>gärten generell mit den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Außenflächen zu planen.<br />
Mit dem jährlichen Weltspieltag<br />
(www.weltspieltag.de) am 28. Mai will<br />
das Kin<strong>der</strong>hilfswerk die Bedeutung<br />
des (Draußen-)Spiels für Kin<strong>der</strong> ins<br />
Bewusstsein rufen.<br />
DIE AUTORIN<br />
Claudia Neumann ist Referentin für die<br />
Bereiche Spiel und Bewegung beim<br />
Deutschen Kin<strong>der</strong>hilfswerk mit Sitz in<br />
Berlin (neumann@dkhw.de)<br />
SPIELFLÄCHEN UNTER DRUCK<br />
Kommunaltechnik<br />
Auf <strong>der</strong> Rutsche ist Platz für alle: Öffentliche Spielräume bieten Flüchtlingen und Zuwan<strong>der</strong>ern<br />
eine niedrigschwellige Möglichkeit, im neuen Quartier anzukommen und Kontakte zu knüpfen.<br />
Foto: Monkey Business/Fotolia<br />
Das Deutsche Kin<strong>der</strong>hilfswerk warnt vor<br />
einem unwie<strong>der</strong>bringlichen Verlust von<br />
Spielflächen für Kin<strong>der</strong>. Denn <strong>der</strong>zeit verstärkt<br />
sich in zahlreichen Kommunen <strong>der</strong><br />
Trend, dass seit Jahrzehnten bewirtschaftete,<br />
in die Jahre gekommene Spielplätze<br />
wegen Baufälligkeit abgesperrt und <strong>der</strong><br />
Nutzung monatelang entzogen werden,<br />
teilweise o<strong>der</strong> vollständig rückgebaut o<strong>der</strong><br />
gar in Bebauungsplänen festgesetzte Spielflächen<br />
zu Bauland erklärt und gewinnbringend<br />
veräußert werden.<br />
Zudem werden etliche informelle Spielräume,<br />
wie zum Beispiel Brachflächen trotz<br />
hohem Spielwert zunehmend dem Neubau<br />
von Gebäuden und Straßenverkehrsmaßnahmen<br />
geopfert. Darüber hinaus unterliegen<br />
die öffentlichen Spielräume einem<br />
gestiegenen Nutzungsdruck. Sie müssen<br />
häufig den Außenraum ersetzen, <strong>der</strong> im<br />
Zuge des Ausbaus von Kitaplätzen – trotz<br />
entsprechen<strong>der</strong> gesetzlicher Vorgaben – in<br />
50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Vorschau:<br />
Messe „Demopark“ (11.-13. Juni, Eisenach)<br />
Unsere Schwerpunktthemen:<br />
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– Mähtechnik<br />
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– Grünanlagenpflege<br />
– Baumpflege<br />
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Erscheinungstermin: 8. Mai <strong>2017</strong><br />
Ursula Fantz<br />
Sales Manager<br />
Telefon: 0791 95061-17<br />
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Michael Blaser<br />
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Spielplätze<br />
menspielplatz in Einklang gebracht werden<br />
können. Die Spielplätze „Feuerwehr“ und<br />
„ICE“ in <strong>der</strong> Bahnstadt Heidelberg liegen in<br />
direkter Nachbarschaft zu einer Feuerwehrwache<br />
und einer Bahntrasse. Sie greifen<br />
diesen räumlichen Bezug in ihrer Gestaltung<br />
auf. Jeweils eine langgestreckte, an ein<br />
Fahrzeug o<strong>der</strong> Eisenbahnwaggon erinnernde<br />
Kon struktion beherbergt verschiedene Geräte<br />
wie Außenrutsche, Klettervorrichtung und<br />
Hin<strong>der</strong>nisparcours. Auf diese Weise gelingt<br />
den Kin<strong>der</strong>n die spielerische Aneignung des<br />
städtischen Lebensraumes.<br />
Planen & Bauen<br />
fantA spIelplAtzinItiativE<br />
<strong>2017</strong><br />
ab dem 7. apRil wIe<strong>der</strong> uM FöR<strong>der</strong>gEl<strong>der</strong> bewerbEn!<br />
WASSERSPIELPLATZ IN MÜNCHEN<br />
TIPPS IM NETZ<br />
Die Verantwortlichen in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
haben ein Interesse am Spielplatzangebot<br />
in <strong>der</strong> Umgebung: Wo wird was auf<br />
welche Weise umgesetzt? Wie können<br />
die Erfahrungen von Eltern und Kin<strong>der</strong>n<br />
eingebunden werden? Einen guten<br />
Überblick verschafft hier die Webseite<br />
www.spielplatznet.de. Unterteilt in ein<br />
Dutzend Kategorien (z. B. Ballplätze,<br />
Skateparks, Wasserspielplätze) lässt<br />
sich ortsbezogen nach <strong>der</strong> nächstgelegenen<br />
Adresse suchen. Eine integrierte<br />
Bewertungsoption und die Möglichkeit,<br />
noch nicht gelistete Spielplätze einzutragen,<br />
runden das Angebot ab. Für die<br />
Interaktion in Echtzeit leistet etwa die<br />
Spielplatz-App (www.spielplatztreff.de/<br />
spielplatz-app) einen wertvollen Dienst.<br />
DER AUTOR<br />
Till Röcke, München, ist freier Autor und<br />
Texter<br />
Wasser belebt: Themenspielplätze motivieren Kin<strong>der</strong> zum Ausbrechen aus gewohnten Verhaltensmustern<br />
und ermutigen sie zur Grenzüberschreitung.<br />
Themenspielplätze<br />
Der Natur auf <strong>der</strong> Spur<br />
Sandkasten und Schaukel sind nicht genug. Was einst jedes Kind in Ekstase<br />
versetzte, gilt heute als Lückenfüller. Kommunen sind eingeschwenkt auf den<br />
Weg des pädagogischen Spektakels. Themenspielplätze genießen einen hohen<br />
Stellenwert, da sie Kin<strong>der</strong>n helfen, ihr Lebensumfeld spielerisch zu erkunden.<br />
Bis in die 1990er-Jahre galten Geräteansammlungen<br />
mit Rutsche als<br />
ideale Ausstattung eines Spielplatzes.<br />
Je mehr Bewegung auf ihm herrschte,<br />
desto attraktiver erschien er. Austoben<br />
und Verausgaben als die höchste Form<br />
<strong>der</strong> Freizeitaktivität. Zwar gab es immer<br />
schon spezielle Einrichtungen, doch diese<br />
sogenannten Abenteuerspielplätze stellten<br />
lediglich eine Ausnahme dar.<br />
Das hat sich im Lauf <strong>der</strong> vergangenen<br />
20 Jahre radikal gewandelt. Ein Spielplatz<br />
„ohne Idee“ findet kaum noch Akzeptanz.<br />
Der Trend zur pädagogischen Motivation,<br />
mittels Themenspielplatz den Kin<strong>der</strong>n<br />
mehr zu bieten als eine Möglichkeit zur<br />
körperlichen Ertüchtigung, hat Raum gegriffen.<br />
Städte versuchen, den einst abseits<br />
gelegenen Abenteuerspielplatz zurückzuholen<br />
in die Urbanität.<br />
Untrennbar mit dieser Neuorientierung<br />
verbunden ist ein altbekanntes Baumaterial:<br />
Holz. In seiner unbehandelten<br />
Variante, fast ausschließlich aus heimischem<br />
Bestand, prägt es die Kataloge <strong>der</strong><br />
Anbieter. Deren Portfolios sind ganz auf<br />
den ökologischen Aspekt zugeschnitten.<br />
Bei <strong>der</strong> Konstruktion zählen robuste Materialien,<br />
bei <strong>der</strong> Konzeption die Aspekte<br />
<strong>der</strong> Lebenswirklichkeit. Zwei Beispiele<br />
aus Heidelberg (Baden-Württemberg)<br />
demonstrieren, wie die von technischen<br />
Errungenschaften geprägte Gegenwart und<br />
die Neugier eines Kindes auf einem The-<br />
Foto: St-Fotograf/Fotolia<br />
An<strong>der</strong>erseits hat auch die erfahrbare Natur<br />
nach Jahrzehnten <strong>der</strong> Verdichtung in die<br />
Städte und Gemeinden zurückgefunden.<br />
Sinnbildlich für diese Renaissance steht <strong>der</strong><br />
Wasserspielplatz im Westpark München. Angesiedelt<br />
in einer Grünanlage mit Hügeln und<br />
Wildwuchs fügt er sich als Oase in eine von<br />
Wohnkomplexen geprägte Umgebung ein.<br />
Der Kontrast zum betonierten und geradlinigen<br />
Umfeld könnte kaum größer sein. Gerade<br />
das motiviert Kin<strong>der</strong> zum Ausbrechen aus gewohnten<br />
Verhaltensmustern und ermutigt sie<br />
zur Grenzüberschreitung.<br />
Bleibt indes die Frage nach dem Aufwand<br />
<strong>der</strong> Instandhaltung. Je komplexer <strong>der</strong> Aufbau<br />
<strong>der</strong> Geräte, desto intensiver muss in <strong>der</strong> Regel<br />
die Pflege sein. Inzwischen bieten Hersteller<br />
allerdings auch Alternativen zum traditionellen<br />
Baumaterial Holz. Robuste und witterungsbeständige<br />
Recycling-Kunststoffe sind<br />
weit verbreitet, da sie auch effizient gegen<br />
Vandalismus schützen, dem Spielplätze oft<br />
ausgesetzt sind. Inklusive ist dabei auch die<br />
Anti-Graffiti-Schutzschicht, die eine Reinigung<br />
wild beschmierter Geräte vereinfacht.<br />
Mehr noch als <strong>der</strong> bauliche Zustand <strong>der</strong><br />
einzelnen Komponenten schlägt <strong>der</strong>en korrekte<br />
Beschaffenheit zu Buche. Kommunen<br />
haben keinerlei Spielraum, son<strong>der</strong>n sind an<br />
die Europäische Norm DIN/EN 1176 gebunden.<br />
Sie existiert seit 1998 und wurde 2008<br />
umfassend aktualisiert und erweitert. Das Gesetzeswerk<br />
regelt penibel die zulässige Architektur<br />
eines Themenspielplatzes, spart dabei<br />
auch Herstellung und Montage <strong>der</strong> einzelnen<br />
Bauteile nicht aus. Installationen in Eigenregie<br />
– mögen sie auch noch so kreativ sein<br />
o<strong>der</strong> einen ganz beson<strong>der</strong>en regionalen Bezug<br />
aufweisen – sind juristisch heikel. Ohne<br />
GS-Siegel und vorangegangene Prüfung auf<br />
Tauglichkeit durch einen Sachverständigen ist<br />
davon abzuraten. <br />
Till Röcke<br />
diE fantA spIelplatZ-inItiatIve sTarteT<br />
In ihR secHstes jaHr:<br />
Auch <strong>2017</strong> setzen sich Fanta und das Deutsche<br />
Kin<strong>der</strong>hilfswerk wie<strong>der</strong> für kreative Spielräume<br />
in Deutschland ein und unterstützen Spielplätze<br />
bundesweit mit För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n für die Sanierung.<br />
Insgesamt warten fast 200.000 Euro auf die<br />
Gewinnerspielplätze – die höchste Gewinnsumme<br />
seit Bestehen <strong>der</strong> Initiative.<br />
Alle Spielplatz-Eigentümer – aber auch Vereine,<br />
Initiativen o<strong>der</strong> Privatpersonen – können sich<br />
mit öffentlich zugänglichen Spielplätzen um eine<br />
För<strong>der</strong>ung bewerben. Bewerber können sich<br />
zwischen dem 7. April und dem 31. Mai <strong>2017</strong> online<br />
anmelden. Vom 10. Juli bis zum 10. August <strong>2017</strong><br />
kann öffentlich für die teilnehmenden Spielplätze<br />
abgestimmt werden.<br />
Teilnahmebedingungen, FAQs und weitere Informationen<br />
können per E-Mail angefragt werden:<br />
spielplatzinitiative@faktor3.de<br />
mehR inFos untEr:<br />
www.fanta.de/de/Spielplatzinitiative/<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
www.facebook.com/fantaspielspass 53<br />
Fanta ist eine eingetragene Schutzmarke <strong>der</strong> The Coca-Cola Company.
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Smart City<br />
Innenstadt von Wipperfürth:<br />
Die neuen LED-<br />
Leuchten wurden mit<br />
einer innovativen Sensorik<br />
ausgerüstet, die eine<br />
App des lokalen Einzelhandels<br />
unterstützt. So<br />
wird die Untere Straße<br />
zur Smart-City-Meile.<br />
Leuchten<br />
können<br />
mehr als<br />
nur Licht<br />
Das Smart-City-Projekt „Vernetztes<br />
Licht“ schafft in <strong>der</strong> Hansestadt<br />
Wipperfürth Mehrwert für Kunden des<br />
Einzelhandels und Besucher. Möglich<br />
macht dies die app-fähige Sensorik<br />
<strong>der</strong> Straßenleuchten. Bürgermeister<br />
Michael von Rekowski schil<strong>der</strong>t in<br />
seinem Beitrag den Nutzen <strong>der</strong><br />
Technik und den Projektverlauf.<br />
Einen Einkaufsbummel durch die<br />
Stadt machen, Schaufenster anschauen,<br />
und dann noch die Angebote<br />
des lokalen Einzelhandels auf<br />
einer Smartphone-App aufrufen, ohne<br />
aber deswegen ins Internet zu gehen – so<br />
kann Hightech Spaß machen. In Wipperfürth,<br />
<strong>der</strong> Hansestadt im Bergischen Land<br />
(Nordrhein-Westfalen), wird das Realität.<br />
Hier wurde im Zusammenhang mit dem<br />
Umbau <strong>der</strong> Innenstadt das neue Straßenbeleuchtungsnetz<br />
für die Installation einer<br />
Sensorik genutzt, die den Betrieb <strong>der</strong> lokalen<br />
Marketing-App unterstützt.<br />
Die Stadt feiert in diesem Jahr ihr<br />
800-jähriges Stadtjubiläum und ist zudem<br />
Ausrichterin des westfälischen Hansetages<br />
am 1. und 2. Juli dieses Jahres. Da wollen<br />
sich die Hanseaten von ihrer besten Seite<br />
zeigen und auch ein tolles analoges und<br />
digitales Shoppingerlebnis bieten.<br />
Allein eine strukturelle Aufwertung des<br />
öffentlichen Verkehrsraums durch neue<br />
Asphaltdecken o<strong>der</strong> Möblierung veranlasst<br />
kaum jemanden, die Innenstädte<br />
aufzusuchen. Mo<strong>der</strong>ne Verkehrskonzepte,<br />
innovative Gestaltungen und technische<br />
Highlights geben <strong>der</strong> Umgebung dagegen<br />
neue Akzente und stellen zusätzliche<br />
Anreize dar. Bei <strong>der</strong> Umgestaltung <strong>der</strong> Innenstadt<br />
hat man sich in Wipperfürth folgende<br />
Kernfragen gestellt: Wie werden wir<br />
künftig in den Städten leben? Wie sehen<br />
Interaktionen in und mit <strong>der</strong> Stadt aus?<br />
Welche Strukturqualität ist erfor<strong>der</strong>lich?<br />
Aber auch: Werden wir auf Schritt und<br />
Tritt vermessen? Muss man jeden Wandel<br />
mitmachen?<br />
CHANCEN DER DIGITALISIERUNG<br />
Es wurde ersichtlich, dass die Digitalisierung<br />
eine herausgehobene Rolle bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Städte und bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />
von Serviceleistungen einnimmt.<br />
Die Kompetenz <strong>der</strong> Menschen im<br />
Umgang mit digitalen Informationen ist in<br />
den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen,<br />
die Zahl <strong>der</strong> Smartphonebesitzer<br />
hat sich seit 2012 mehr als verfünffacht.<br />
Online zu sein ist heutzutage <strong>der</strong> Normalzustand.<br />
Digitale Teilhabe ist gleichzusetzen<br />
mit sozialer Teilhabe! Die große<br />
Mehrheit <strong>der</strong> Bürger sieht mehr Chancen<br />
als Risiken durch den Ausbau <strong>der</strong> digitalen<br />
Infrastruktur.<br />
Begonnen hat dieser Ausbau in Wipperfürth<br />
mit <strong>der</strong> Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung<br />
im Jahr 2012, als die Stadtverwaltung<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
ortsansässigen Lampenhersteller Radium/<br />
Osram die ersten LED-Straßenlaternen auf<br />
einem neuen Radweg realisierte.<br />
Was folgte, war ein LED-Musterpark mit<br />
Straßenlaternen, die unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den öffentlichen Verkehrsraum<br />
erfüllten. So zum Beispiel die Beleuchtung<br />
einer großen beampelten Kreuzung<br />
o<strong>der</strong> eines Fußwegs in Parkanlagen.<br />
Vertreter zahlreicher Kommunen haben an<br />
Foto: Stadt Wipperfürth<br />
Führungen auf dieser LED-Strecke teilgenommen.<br />
Heute sind in Wipperfürth von<br />
2692 Leuchten 1806 in LED umgesetzt. Die<br />
letzten 886 Leuchten sind bereits energieeffizient<br />
und werden nur schrittweise bei<br />
Bedarf ausgetauscht. Die Ersparnis ist beträchtlich.<br />
BEDÜRFNISSE ABGEFRAGT<br />
Bei <strong>der</strong> Planung des Umbaus <strong>der</strong> Innenstadt<br />
wurden insbeson<strong>der</strong>e die Faktoren<br />
„Aufenthaltsqualität“ und „Einkaufserlebnis“<br />
berücksichtigt. Begehungen mit<br />
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen<br />
wie zum Beispiel mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen,<br />
Senioren o<strong>der</strong> auch Menschen mit<br />
Handicaps brachten Erkenntnisse über<br />
die jeweils speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />
Bedürfnisse. Durch einen Dialog mit <strong>der</strong><br />
Bevölkerung geschieht die Umsetzung<br />
transparent. Allerdings gibt es auch immer<br />
Bedenkenträger.<br />
Gespräche mit <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
<strong>der</strong> Firma Radium/Osram führten im Dezember<br />
2015 zu <strong>der</strong> Idee, die Innenstadt<br />
mit zwei technischen Elementen im Sinne<br />
<strong>der</strong> definierten Qualitätsmerkmale auszustatten.<br />
Der Leitgedanke dieser Überlegung<br />
war, die neue Straßenbeleuchtung<br />
mit einer Sensorik, sogenannten Beacons,<br />
auszustatten, die sich mit <strong>der</strong> stadteigenen<br />
Wipp-App (Wipperfürth-App) verbindet<br />
und so den Unternehmen des Einzelhandels<br />
die Möglichkeit verschafft, Kunden<br />
beim Einkaufsbummel durch die Innenstadt<br />
Angebote auf ihr Smartphone zu<br />
senden. Die Beacons gestatten es, ohne<br />
GPS-Signal den Kunden zu orten und ihm<br />
in <strong>der</strong> Nähe zum Einzelhändler die entsprechenden<br />
Angebote zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Auf Basis dieses Gedankens wurde im<br />
Januar 2016 die Projektplanung angestoßen.<br />
Neben Verantwortlichen <strong>der</strong> Stadt<br />
aus Verwaltung und EDV waren daran<br />
die Geschäftsführer des Lampenherstellers<br />
beteiligt sowie <strong>der</strong> örtliche Energieversorger<br />
BEW, <strong>der</strong> Aufgaben aus dem<br />
Straßenbeleuchtungsvertrag erfüllt, ein<br />
Wipperfürther App-Entwickler und <strong>der</strong><br />
IT-Dienstleister Berg-Net, <strong>der</strong> die städtische<br />
Homepage betreut. Im Februar 2016<br />
erfolgte <strong>der</strong> eigentliche Projektauftakt mit<br />
<strong>der</strong> Aufgabenverteilung. Ein Imagefilm<br />
wurde gedreht und Mitte März 2016 bereits<br />
auf <strong>der</strong> internationalen Fachmesse<br />
Light & Building in Frankfurt am Main in<br />
einer Endlosschleife gezeigt.<br />
Bis Jahresende 2016 wurden die einzelnen<br />
Projektschritte abgearbeitet und die<br />
Technik in die Leuchten eingebaut. Die<br />
komplett sanierte Straße wurde im Dezember<br />
2016 feierlich eröffnet. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war das Ambientelicht bereits<br />
einsatzbereit. Bis Februar <strong>2017</strong> wurde die<br />
Betaversion <strong>der</strong> Wipp-App fertiggestellt,<br />
sodass in wenigen Wochen das System<br />
live gehen kann.<br />
AUSBAU DES MODELLS<br />
Der Einzelhandel hat insgesamt positiv<br />
auf diese Idee reagiert und freut sich auf<br />
die neue Vermarktungsmöglichkeit. Es<br />
gab bereits Informationsveranstaltungen;<br />
Schulungen folgen. Perspektivisch werden<br />
mit dieser Technik weitere Szenarien aufgebaut,<br />
so die Navigation von Touristen<br />
zu Sehenswürdigkeiten und <strong>der</strong> Erhalt von<br />
Informationen zu den Sehenswürdigkeiten<br />
in Text und mehrsprachigem Audioformat<br />
– ganz ohne Barcode-Scannen o<strong>der</strong> Internet-Seitenaufruf.<br />
Michael von Rekowski<br />
HANSESTADT WIPPERFÜRTH<br />
Die Hansestadt Wipperfürth (21 500<br />
Einwohner) ist die älteste Stadt im<br />
Bergischen Land (Nordrhein-Westfalen)<br />
und feiert im Jahr <strong>2017</strong> ihr 800-jähriges<br />
Bestehen. Die Stadt besticht durch<br />
ihr einzigartiges Ambiente im Herzen<br />
<strong>der</strong> strukturell erneuerten Innenstadt,<br />
aber auch durch das Freizeitareal<br />
„Ohler Wiesen“ mit dem Radweg auf<br />
alten Bahntrassen, das als Projekt <strong>der</strong><br />
Regionale 2010 realisiert wurde. In <strong>der</strong><br />
Stadt gibt es rund 8000 Arbeitsplätze.<br />
Die Verwaltung arbeitet im Sinne des<br />
„Shared Services“ intensiv mit <strong>der</strong><br />
Nachbarstadt Hückeswagen zusammen.<br />
DER AUTOR<br />
Michael von Rekowski ist seit 2009 Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> Hansestadt Wipperfürth<br />
(michael.vonrekowski@wipperfuerth.de)<br />
Wollen Sie das Abschalten Ihrer LED-Straßenbeleuchtung den Naturgewalten überlassen?<br />
54<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Straßenbeleuchtung, Funkrundsteuerung und Sicherungskästen mit Überspannungsschutz.<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
www.langmatz.de<br />
55
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Licht für die Fassaden, die Promenade und das Flussbett in Lech am Arlberg: Der Umgang mit<br />
LEDs ist ein Unterscheidungsmerkmal für die Gestaltungsqualität im öffentlichen Raum.<br />
Foto: Zumtobel<br />
<strong>der</strong> Sicherheit sorgen, Kommunikation,<br />
Interaktion und Bewegungsmuster <strong>der</strong><br />
Menschen unterstützen, die Identität und<br />
Ausstrahlung von Orten stärken.<br />
Eine nachhaltige Lichtplanung beinhaltet<br />
nicht nur die Wahl von effizienten<br />
Leuchtmitteln. Energie zu sparen, kann<br />
auch eine Reduktion aufs Wesentliche<br />
bedeuten. Diese Methodik erfor<strong>der</strong>t eine<br />
intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />
Architektur. Komplexe Raumstrukturen,<br />
abwechslungsreiche Raum- und Platzfolgen<br />
machen Städte und Orte interessant.<br />
Nachts ist dieses Raumgefüge in <strong>der</strong> Regel<br />
nicht erlebbar.<br />
SPEZIFISCHE LICHTLÖSUNG<br />
Die Ortsbeleuchtung von Lech am Arlberg<br />
(Österreich) ist durch ein LED-Beleuchtungskonzept<br />
neu inszeniert worden. In<br />
Zusammenarbeit mit Dieter Bartenbach<br />
hat <strong>der</strong> Leuchtenhersteller Zumtobel eine<br />
Son<strong>der</strong>lichtlösung entwickelt. Die Lichtsituation<br />
vor <strong>der</strong> Umrüstung war diffus und<br />
wurde durch eine herkömmliche Außenraumbeleuchtung<br />
mit meist frei strahlenden<br />
Leuchten hervorgerufen. Typischerweise<br />
liegt <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> normgerechten<br />
Straßenbeleuchtung.<br />
Bevor in <strong>der</strong> Gemeinde an Licht o<strong>der</strong><br />
Leuchten gedacht wurde, erfolgte eine<br />
Analyse des Ortes. Raumbildend ist die<br />
Hauptstraße, die als Promenade dient,<br />
mit <strong>der</strong> Reihe an Häuserfassaden und dem<br />
parallel dazu verlaufenden Fluss. Gerade<br />
den Fluss im nächtlichen Ortsbild erlebbar<br />
zu machen, war den Lichtplanern wichtig.<br />
Die Beleuchtung holt ihn zurück in die<br />
Gemeinde, indem Ufer und angrenzende<br />
Mauerflächen angestrahlt werden. Beide<br />
spiegeln sich im Wasserverlauf wi<strong>der</strong> und<br />
ergeben zusammen mit <strong>der</strong> Strömung ein<br />
dynamisches Bild, das den Betrachter fesselt<br />
und eine Raumtiefenwirkung entstehen<br />
lässt. Raumbildend wirkt außerdem<br />
die Beleuchtung <strong>der</strong> Fassadenflächen.<br />
Die dafür speziell gefertigte Leuchte<br />
löst die Lichtintensität auf mehrere kleine<br />
Lichtpunkte auf. Die Leuchten sind je nach<br />
Bedarf mit 6 bis 34 LED-Tuben mit unterschiedlichen<br />
Abstrahlcharakteristiken ausgestattet.<br />
Jede Tube kann genau auf das zu<br />
beleuchtende Objekt ausgerichtet werden.<br />
Dadurch wird das Licht deutlich präziser<br />
und gerichteter abgegeben als bei an<strong>der</strong>en<br />
Außenleuchten.<br />
Dank <strong>der</strong> unterschiedlichen Winkelstellungen<br />
<strong>der</strong> einzelnen Tuben ist auch<br />
die Blendung <strong>der</strong> Leuchte stark reduziert.<br />
Ausführungen mit 3000 K und 4000 K<br />
Farbtemperatur bieten die Möglichkeit,<br />
sowohl eine historische Altstadt als auch<br />
eine mo<strong>der</strong>ne Skyline ins rechte Licht zu<br />
setzen.<br />
Statt an Masten wurden die Lichtpunkte<br />
in Lech auch an Fassaden montiert und<br />
modellieren somit je nach Material –<br />
Mauer- und Holzschindelflächen – eine<br />
plastische Nah- und Fernwirkung <strong>der</strong> Gebäude.<br />
Von Beginn <strong>der</strong> Dämmerung bis<br />
22 Uhr sind alle Stadträume beleuchtet.<br />
Danach werden die Fassadenbeleuchtungen<br />
ausgeschaltet. Um Mitternacht wird<br />
die Helligkeit <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung auf<br />
ein Grundbeleuchtungsniveau reduziert.<br />
<br />
Gudrun Schach<br />
Stadtraum<br />
Frage <strong>der</strong> Identität<br />
DIE AUTORIN<br />
Die Lichtinszenierung im öffentlichen Raum war ursprünglich auf die Anstrahlung<br />
von Schlössern, Kirchtürmen und Sehenswürdigkeiten beschränkt. Die<br />
LED-Revolution stellt jedoch eine Versuchung dar, mit Licht verschwen<strong>der</strong>isch<br />
umzugehen. Die Ortsbeleuchtung von Lech am Arlberg wi<strong>der</strong>steht dem.<br />
Gudrun Schach, Wien, ist Leiterin <strong>der</strong><br />
Zumtobel-Group-Lichtforen im deutschsprachigen<br />
Raum. Sie lehrt Licht<br />
unter an<strong>der</strong>em an <strong>der</strong> TU Wien und ist<br />
Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Lichttechnischen<br />
Gesellschaft (LTG) Österreichs.<br />
(gudrun.schach@zumtobelgroup.com)<br />
Licht hat ein außerordentliches Gestaltungs-<br />
und Ausdruckspotenzial.<br />
Es kann die Architektur unterstützen,<br />
aber auch soweit verfremden, dass<br />
sie nicht mehr erkenntlich ist. Abhängig<br />
von Intensität, Strahlungscharakteristik,<br />
Lichtrichtung und -farbe kann ein- und<br />
dasselbe Gebäude unterschiedlich wirken.<br />
Festlich wie ein Theater, nüchtern und repräsentativ<br />
wie ein Rathaus, o<strong>der</strong> neutral<br />
und unspektakulär wie ein Verwaltungsgebäude.<br />
Licht inszeniert und interpretiert.<br />
Früher wurden nur Schlösser, Burgen,<br />
Ruinen und Kirchtürme angestrahlt. In<br />
den Städten wurden Brücken, Plätze und<br />
Sehenswürdigkeiten beleuchtet. Die revolutionären<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> LED-Technologie<br />
kann jedoch dazu verleiten, mit Licht<br />
verschwen<strong>der</strong>isch umzugehen.<br />
Das Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit<br />
gestaltet unseren Lebensraum und<br />
beeinflusst unsere Interaktion mit unserem<br />
Umfeld. Dabei erkennt man zunehmend,<br />
dass auch bei <strong>der</strong> Beleuchtung weniger<br />
mehr ist. Das richtige Licht achtet auf den<br />
Kontext des öffentlichen Raums und welche<br />
Bedeutung er für den Menschen und<br />
die Natur hat. Licht kann unterschiedliche<br />
Funktionen erfüllen und sollte entsprechend<br />
eingesetzt werden: für ein Gefühl<br />
CONSTELA LED<br />
EINFACH WEGWEISEND<br />
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56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
57
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
LICHTVERSCHMUTZUNG<br />
Die unerwünschte Beeinflussung<br />
unserer Lebensräume durch künstliche<br />
Lichtquellen ist eine drastische Form<br />
<strong>der</strong> Umweltverschmutzung. Die hierfür<br />
verantwortlichen Lichteffekte sind Überbeleuchtung,<br />
Lichtstreuung, Blendung,<br />
Störlicht sowie Himmelsleuchten als<br />
indirekte Erscheinung.<br />
Die Aufhellung <strong>der</strong> Nacht stört die<br />
Nachtruhe mit Folgen für Mensch,<br />
Fauna und Flora. Denn Licht beeinflusst<br />
unseren Organismus, es steuert den<br />
Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt für<br />
Hormonausschüttungen mit Beeinflussung<br />
von Regulationsfunktionen<br />
und Regeneration. Auswirkungen <strong>der</strong><br />
Lichtverschmutzung auf die Gesundheit<br />
sind Schlafstörungen, erhöhte Stressreaktionen,<br />
Gesundheitsrisiken<br />
(z. B. Krebs, Insomnie, Depressionen,<br />
Fettleibigkeit, Diabetes), eine Zunahme<br />
<strong>der</strong> Gesundheitskosten und eine<br />
geringere Arbeitseffizienz.<br />
DER AUTOR<br />
Pascal Ehrhard ist Mitarbeiter bei <strong>der</strong><br />
Eu-Photon Vertriebs GmbH in<br />
Vaterstetten (www.eu-photon.eu)<br />
ZELDA: ein zuverlässiger<br />
Partner für künftige<br />
Energieeinsparungen<br />
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7-10 m<br />
IP 66<br />
IK 08<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Laternenmast: Die Entscheidung für ein<br />
neues Betriebsmodell eröffnet Städten<br />
und Gemeinden die Chance, ihren Bürgern<br />
eine effiziente und kostengünstige<br />
Straßenbeleuchtung zu bieten.<br />
Straßenbeleuchtungsvertrag<br />
Arbeit am<br />
optimalen Modell<br />
Foto: Debus/Fotolia<br />
Alle diese Aspekte sollten mit dem abgebenden<br />
Betreiber besprochen werden. Will<br />
die Kommune die Anlagen selbst kaufen<br />
und sie anschließend an einen neuen Betreiber<br />
veräußern, sind zudem umsatzsteuerliche<br />
Aspekte zu beachten. Denn<br />
in <strong>der</strong> Regel sind Kommunen nicht zum<br />
Vorsteuerabzug berechtigt.<br />
Neben den Fragen, die das Auslaufen<br />
des alten Vertrags und das Klären <strong>der</strong><br />
rechtlichen Ausgangssituation betreffen,<br />
stellt die Straßenbeleuchtung viele Städte<br />
und Gemeinden vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Es geht nicht nur darum, einen<br />
effizienten und reibungslosen Betrieb und<br />
die Wartung <strong>der</strong> Anlagen zu gewährleisten,<br />
son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e auch darum,<br />
die Beleuchtungsinfrastruktur zu mo<strong>der</strong>nisieren<br />
und auszubauen.<br />
Das Ziel einer höheren Energieeffizienz<br />
– beispielsweise durch LED-Leuchten –<br />
sowie das Thema Smart City spielen eine<br />
zunehmend wichtige Rolle: Untereinan<strong>der</strong><br />
vernetzte und individuell steuerbare LED-<br />
Leuchten machen eine bedarfsgerechte,<br />
also eine auf verschiedene urbane Bereiche<br />
abgestimmte Beleuchtung möglich. Allen<br />
Investitionen sollte jedoch immer ein<br />
technisch einheitliches Konzept zugrunde<br />
liegen und sie sollten durch ein individuelles<br />
Finanzierungskonzept abgedeckt sein.<br />
Wenn all diese Aspekte berücksichtigt<br />
werden, kann die Kommune ein für sich<br />
optimales Modell entwickeln. Zur Wahl<br />
stehen verschiedene Grundmodelle, die<br />
sich im Wesentlichen darin unterscheiden,<br />
inwieweit Leistungen von außen erbracht<br />
werden. Die Übergänge zwischen<br />
den einzelnen Konzepten sind fließend.<br />
So können die Kommunen die Straßenbeleuchtung<br />
in Eigenregie betreiben o<strong>der</strong><br />
einige <strong>der</strong> daran geknüpften Aufgaben<br />
mittels Betriebsführungsvertrag an einen<br />
Betriebsführer delegieren. Sie können aber<br />
auch den gesamten Betrieb samt Eigentum<br />
mittels eines Straßenbeleuchtungsvertrags<br />
einem externen Betreiber übergeben.<br />
Enno Thönnes / Gerrit Birkemeyer<br />
DIE AUTOREN<br />
Enno Thönnes ist Rechtsanwalt und<br />
Steuerberater im Bereich öffentliches<br />
Wirtschaftsrecht (mit Arbeitsschwerpunkt<br />
Vergabe und Beihilferecht) bei<br />
PwC Legal in Stuttgart,<br />
Gerrit Birkemeyer ist Manager bei PwC<br />
in Düsseldorf und dort Experte für<br />
kommunale Energieversorgung und<br />
Straßenbeleuchtung<br />
(gerrit.birkemeyer@de.pwc.com)<br />
Früher wurden Stromversorgung und Straßenbeleuchtung oft zusammen<br />
vergeben. Weil für die beiden Bereiche inzwischen an<strong>der</strong>e gesetzliche Vorgaben<br />
gelten, muss bei Auslaufen <strong>der</strong> Stromkonzession die Beleuchtung neu<br />
organisiert werden. Für die vertragliche Gestaltung gibt es mehrere Optionen.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit waren die Laufzeiten<br />
von Straßenbeleuchtungs- und<br />
Stromkonzessionsverträgen häufig<br />
miteinan<strong>der</strong> verknüpft. Gewöhnlich betrieb<br />
<strong>der</strong> Stromkonzessionär zugleich die<br />
Straßenbeleuchtungsanlagen. Deswegen<br />
stehen Kommunen heute häufig vor <strong>der</strong><br />
Aufgabe, mit dem Auslaufen <strong>der</strong> Stromkonzession<br />
auch die Gestaltung und den<br />
Unterhalt <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung neu zu<br />
organisieren. Die Schwierigkeit dabei: Infolge<br />
von Gesetzesreformen gelten unterschiedliche<br />
Vorgaben. Während das Energiewirtschaftsgesetz<br />
(EnWG) die Vergabe<br />
<strong>der</strong> Stromkonzession regelt, greift für den<br />
Abschluss eines Straßenbeleuchtungsvertrags<br />
gewöhnlich das Vergaberecht.<br />
Für Städte und Gemeinden bedeutet<br />
das, den Übergang sorgsam zu planen, um<br />
bei <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung – die zu ihren<br />
Verkehrssicherungspflichten zählt – einen<br />
durchgehenden Betrieb zu gewährleisten.<br />
Denn mit dem Laufzeitende des alten Straßenbeleuchtungsvertrags<br />
enden auch alle<br />
Betreiberpflichten.<br />
Falls eine Kommune nicht rechtzeitig<br />
für einen nahtlosen Übergang gesorgt hat,<br />
muss sie die Phase bis zu einer dauerhaften<br />
Neugestaltung <strong>der</strong> Verträge überbrücken.<br />
Als Interimslösung bietet sich an,<br />
den ehemaligen Betreiber <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
übergangsweise gegen Entgelt<br />
zu beauftragen.<br />
Etwas an<strong>der</strong>s liegt <strong>der</strong> Fall, wenn <strong>der</strong><br />
bisherige Betreiber teilweise auch <strong>der</strong><br />
Eigentümer <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung ist.<br />
Dann empfiehlt sich zunächst ein Blick in<br />
die Endschaftsbestimmungen des Altvertrags.<br />
Dabei stellt sich die rechtlich mitunter<br />
schwierige Frage, wer überhaupt<br />
Eigentümer <strong>der</strong> Anlagen ist. Denn in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit wurde häufig nicht genau<br />
zwischen Strom- und Straßenbeleuchtungsnetz<br />
unterschieden, da diese überwiegend<br />
in einer Hand lagen. Deswegen<br />
müssen beide Netze im Hinblick auf den<br />
Eigentumsübergang beziehungsweise die<br />
Neuausrichtung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
vertraglich entflochten werden.<br />
Bei <strong>der</strong> Eigentumsübertragung ist <strong>der</strong><br />
Wert <strong>der</strong> Anlagen ein weiterer heikler<br />
Punkt. An<strong>der</strong>s als bei Strom- und Gasversorgungsnetzen<br />
gibt es bei <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
keine regulatorisch beeinflusste<br />
Diskussion über den Ertragswert<br />
als richtigen Wertansatz, sodass in <strong>der</strong><br />
Regel <strong>der</strong> höhere sogenannte Sachzeitwert<br />
gefor<strong>der</strong>t wird. Dessen Einschätzung kann<br />
stark variieren. In die Bewertung fließen<br />
<strong>der</strong> konkrete Anlagengegenstand, dessen<br />
Anschaffungskosten und Alter, möglicherweise<br />
gezahlte Anliegerbeiträge sowie <strong>der</strong><br />
technische Zustand mit ein.<br />
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Synergy 21 goes IT<br />
Wir möchten die Vernetzung von Licht und Netzwerk<br />
vorantreiben. Seit 2008 beschäftigen wir<br />
uns mit innovativen Beleuchtungslösungen für<br />
den Einsatz in <strong>der</strong> Industrie, aber auch bei Ihnen<br />
zu Hause.<br />
Synergy 21 greift auf die fast 30 Jahre lange<br />
Erfahrung <strong>der</strong> ALLNET Gruppe im Bereich Netzwerk<br />
zurück, was eine tiefe und flexible Integration<br />
in zahlreiche ALLNET Gebäudesteuerungs-<br />
Lösungen ermöglicht.<br />
In <strong>der</strong> digitalen Welt spielt die intelligente<br />
Lichtsteuerung eine wichtige Rolle zur Verbesserung<br />
des smarten Wohnens.<br />
Der neue Synergy 21 Controller ermöglicht<br />
es, Licht über das Netzwerk zu steuern. Innovative<br />
Funktionen wie eine programm- o<strong>der</strong><br />
zeitabhängige Steuerung machen die Funktionalität<br />
des Synergy 21 Controllers einzigartig.<br />
Ein weiteres Highlight stellt die Modularität des<br />
Controllers dar, <strong>der</strong> als Master-Slave System<br />
ausgelegt ist. Im Maximalausbau lassen sich<br />
die LED Produkte mit einer Gesamtleistung von<br />
5760 Watt betreiben. Pro Master können drei<br />
verschiedene Kanäle eingestellt werden. Je<strong>der</strong><br />
Kanal wird mit einem Slave verbunden, an den<br />
ein Verbraucher mit bis zu fünf Farben (RGBWW)<br />
angeschlossen wird. Über einen zwischengeschalteten<br />
Hub lässt sich die maximale Anzahl<br />
pro Kanal auf acht Verbraucher erhöhen, wobei<br />
so maximal 24 Slaves zur Verfügung stehen. Der<br />
Master verwaltet alle drei Zonen zentral über<br />
seine Weboberfläche und ermöglicht so eine<br />
individuelle Steuerung.<br />
Darüber hinaus sind alle ALLNET Gebäudesteuerungs-Produkte<br />
zum neuen Synergy 21<br />
Controller kompatibel. Damit können Sie nun<br />
Licht in Abhängigkeit <strong>der</strong> von <strong>der</strong> ALLNET MSR<br />
Sensorik gelieferten Werte steuern.<br />
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Beispielsweise lassen sich Lichtszenarien<br />
durch die Aktivierung eines Bewegungsmel<strong>der</strong>s<br />
o<strong>der</strong> Helligkeitssensors steuern. Ab einem gewissen<br />
Helligkeitswert wird Licht automatisch<br />
gedimmt und anhand <strong>der</strong> Werte eines Temperatur-<br />
o<strong>der</strong> Feuchtigkeitssensors schalten sich<br />
automatisierte Beleuchtungsprogramme, wie<br />
beispielsweise Warnleuchten, ein. Sie können<br />
auch mehrere Sensoren kombinieren, wie beispielsweise<br />
einen Bewegungsmel<strong>der</strong> mit einem<br />
Dimmer. So lassen sich die Lampen im Erfassungsbereich<br />
des Bewegungsmel<strong>der</strong>s entsprechend<br />
Ihren Wünschen automatisch hoch o<strong>der</strong><br />
runter dimmen.<br />
Synergy 21 – Eine Marke <strong>der</strong> ALLNET GmbH<br />
www.synergy21.de<br />
info@synergy21.de<br />
+49 (0)89 894 222 - 917<br />
60 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17
Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
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Smart City<br />
Intelligente<br />
Leuchten<br />
In Eggenstein-Leopoldshafen installierte<br />
neue Straßenlaternen spenden<br />
nicht nur LED-Licht. Integriert sind<br />
auch WLAN-Router, Notrufmel<strong>der</strong><br />
sowie Umwelt- und Verkehrssensoren.<br />
Die neuen, vom Energieversorger<br />
EnBW entwickelten Leuchten auf<br />
dem Gelände einer Wohnanlage<br />
für Flüchtlinge sowie entlang eines Gehund<br />
Radwegs zwischen dem Ort und dem<br />
Campus des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) ermöglichen Fußgängern<br />
und Radfahrern, sich schnell ins Internet<br />
einzuloggen, um zum Beispiel Straßenkarten<br />
o<strong>der</strong> Radrouten aufs Smartphone zu<br />
Licht als Service<br />
Einen entscheidenden Schritt hat Philips<br />
Lighting jetzt auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft<br />
bei Leuchten unternommen und<br />
mit seiner Pacific LED seine erste „Circular<br />
Lighting“-Leuchte auf den Markt gebracht.<br />
Künftig will <strong>der</strong> Weltmarktführer für Beleuchtung<br />
eine ganze Reihe von Lichtprodukten<br />
im Rahmen seines „Circular Lighting<br />
Service“-Modells anbieten.<br />
Bei diesem wird die Beleuchtung vom<br />
Anbieter nicht nur installiert, son<strong>der</strong>n<br />
von diesem während ihrer gesamten Nutzungszeit<br />
auch gewartet und verwaltet.<br />
Das schließt die Wie<strong>der</strong>verwendung beziehungsweise<br />
Entsorgung am Vertragsende<br />
ein. Dadurch können Kunden künftig Licht<br />
als Dienstleistung beziehen anstatt in eine<br />
Beleuchtungsanlage zu investieren.<br />
Pacific LED-Leuchten sind robust, haben<br />
eine Lebensdauer von bis zu 70 000<br />
Stunden und sparen gegenüber ungeregelten<br />
Installationen bis zu 80 Prozent<br />
Energie ein.<br />
www.philips.de<br />
Mehr als Licht: Die LED-Leuchte mit Smight-<br />
Technologie in Eggenstein-Leopoldshafen integriert<br />
mehrere Zusatzfunktionen wie zum Beispiel<br />
Notruf und Akkuladen für E-Fahrzeuge.<br />
Mit Tridonic sicher durch den Tunnel<br />
Als weltweit führen<strong>der</strong> Anbieter von intelligenten<br />
und effizienten Lichtlösungen<br />
für innen und außen unterstützt Tridonic<br />
aus dem österreichischen Dornbirn seine<br />
Kunden mit intelligenter Beleuchtung. Die<br />
Technik des Unternehmens steckt zum<br />
Beispiel in <strong>der</strong> neuen Beleuchtungsanlage<br />
des zwischen 2013 und 2015 generalsanierten<br />
Schallbergtunnels an <strong>der</strong> Schweizer<br />
Simplonpass-Straße.<br />
Insgesamt 100 Adaptionsleuchten und<br />
150 Durchfahrtsleuchten des Schweizer<br />
Spezialisten für Tunnelbeleuchtung Rigamonti<br />
sorgen im Zusammenspiel mit den<br />
Foto: EnBW<br />
laden. Jede Leuchte verfügt zudem über<br />
einen Notrufknopf, über den man mit <strong>der</strong><br />
Notrufzentrale des Deutschen Roten Kreuzes<br />
verbunden wird. Ein Blinklicht an <strong>der</strong><br />
Spitze des Leuchtenmastes macht im Falle<br />
eines Falles von Weitem auf den Ort des<br />
Notrufs aufmerksam. Außerdem verfügen<br />
die Masten über Messtechnik, mit <strong>der</strong> sich<br />
Umweltdaten wie Luftqualität o<strong>der</strong> Kohlendioxid-Gehalt<br />
erfassen lassen.<br />
Die multifunktionalen Staßenleuchten<br />
tragen den Namen „SM!GHT“, <strong>der</strong> sich<br />
aus den Begriffen Smart City und Light<br />
zusammensetzt. Entwickelt wurden sie am<br />
Karlsruher Innovationscampus, dem Startup<br />
des Energiekonzerns EnBW, die erstmalige<br />
Aufstellung erfolgte in Kooperation<br />
mit dem Landkreis Karlsruhe. Der Standort<br />
bei den neu errichteten Wohneinheiten bot<br />
sich an, weil die Räume nicht nur Flüchtlinge,<br />
son<strong>der</strong>n auch Studierende des KIT<br />
im Rahmen eines gemeinsamen Wohnprojekts<br />
nutzen können. (Langfassung des Artikels<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Technik & Innovation)<br />
www.smight.com<br />
weißen Tunnelwänden für ein angenehmes<br />
Lichtklima. Das „Innenleben“ <strong>der</strong><br />
Leuchten stammt von Tridonic, wie auch<br />
das <strong>der</strong> Brandnotleuchten, Fluchtwegleuchten<br />
und Fluchtwegsignale.<br />
Die Anlage wird den Energieverbrauch<br />
und die Wartungskosten spürbar senken.<br />
Beispielsweise lassen sich die LED-Einsätze<br />
werkzeuglos austauschen. Ein weiterer<br />
Vorteil ist die lange Lebensdauer <strong>der</strong><br />
Komponenten von bis zu 100 000 Stunden.<br />
www.tridonic.com<br />
Straßentunnel: Für die Sicherheit <strong>der</strong> Nutzer kommt es auch auf eine gute Beleuchtung an.<br />
62 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
Foto: Tridonic<br />
Der Zentrale Omnibusbahnhof in Pforzheim<br />
Drehscheibe für mo<strong>der</strong>ne Mobilität<br />
Deutscher Stahlbaupreis, Staatspreis Baukultur<br />
Baden-Württemberg, Balthasar-Neumann-Preis,<br />
Gold Award Deutscher Designer Club, Iconic<br />
Award, German Design Award – die Liste <strong>der</strong><br />
Architektur- und Designpreise, die <strong>der</strong> Zentrale<br />
Omnibusbahnhof Pforzheim im Jahr 2016 er -<br />
halten hat, kann sich sehen lassen. Er schafft<br />
deutlich mehr Komfort für die Reisenden, indem<br />
er vorher drei, teils über lange Wege verbundene<br />
Abfahrtsstellen übersichtlich und leicht zugänglich<br />
neu organisiert, und leistet einen wertvollen<br />
baukulturellen Beitrag zur Aufwertung des gesamten<br />
Bereiches um den Pforzheimer Hauptbahnhof.<br />
Über den insgesamt 29 Abfahrtspositionen für<br />
den Stadt- und Regionalbusverkehr schwebt ein<br />
geschwungenes, dreigeteiltes Dach. Seine Konstruktion<br />
besteht aus einem Stahltragwerk mit<br />
schlanken Stützen und Trägerrost. Die geschwungenen<br />
Rän<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dachsegmente sind aus den<br />
typischen Radien und Schleifen von Fahrzeug -<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
bewegungen abgeleitet – <strong>der</strong> ZOB präsentiert sich<br />
als dynamischer Bestandteil <strong>der</strong> Verkehrsbewegung<br />
am Ort. Gleichzeitig vermittelt die so geformte<br />
Dachfläche den Eindruck einer „gebauten<br />
Landschaft“. Öffnungen über den Fahrspuren<br />
bringen Licht und Sonne auf die Bussteige,<br />
zonieren das Volumen unter <strong>der</strong> Dachfläche und<br />
schaffen durch wechselndes Licht- und Schattenspiel<br />
ein interessantes Raumerlebnis. Die Plat -<br />
zierung <strong>der</strong> Öffnungen ausschließlich über den<br />
Fahrspuren sorgt dafür, dass die Passanten bei<br />
Regenwetter nicht nass werden. Im Süden schützt<br />
die weit auskragende Dachgeometrie, im Norden<br />
<strong>der</strong> Dachabschwung bis hinunter auf Straßen -<br />
niveau gegen Wind und schräg einfallenden<br />
Regen.<br />
Optisch leichtes, schwebendes Dach<br />
In <strong>der</strong> Dämmerung und bei Nacht entfaltet <strong>der</strong><br />
neue ZOB seine beson<strong>der</strong>e Wirkung. Dann unterstreicht<br />
das konsequent durchdachte Beleuchtungssystem<br />
zum einen die filigrane Eleganz <strong>der</strong><br />
Dachtragstruktur und lässt die Decke erstrahlen.<br />
Zum an<strong>der</strong>en bewirkt es eine angenehme, freundliche<br />
Aufenthaltsatmosphäre, in <strong>der</strong> sich die<br />
Wartenden wohl und sicher fühlen können. Eine<br />
helle, orange leuchtende Dachkontur bildet einen<br />
identitätsstiftenden Blickfang und markiert den<br />
Standort des Überdachungsbauwerks aus <strong>der</strong><br />
Ferne sowie die Grenze zwischen umliegenden<br />
Fahrflächen und überdachten Bussteigen.<br />
WE-EF LED-Son<strong>der</strong>leuchten, die an den Stützen<br />
montiert sind, geben breitstrahlendes Licht auf<br />
die Unteransicht des Daches. Die große weiße<br />
Fläche reflektiert einen großen Teil davon nach<br />
unten in die Nutzebene und erscheint selbst hell<br />
und leicht.<br />
Präzise Ausleuchtung <strong>der</strong> Bussteige<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Bussteige entschieden sich die<br />
Planer für Beleuchtungsstärken, die über dem<br />
von <strong>der</strong> Norm empfohlenen Niveau liegen. Zusätzlich<br />
zur indirekten gibt es deshalb eine direkte<br />
Lichtkomponente. Flächenbündig wurden WE-EF<br />
Downlights mit warmer Lichtfarbe in die Unterseite<br />
des Daches integriert. Mit nicht zu breiten,<br />
gut entblendeten Lichtkegeln beleuchten sie die<br />
Bussteige. Dank <strong>der</strong> kardanischen Aufhängung<br />
konnten die Leuchten exakt auf die zu beleuchtende<br />
Fläche ausgerichtet und anschließend<br />
in <strong>der</strong> optimalen Position fixiert werden. Im<br />
Zusammenspiel sorgen Direkt- und Indirektlicht<br />
für gute Sehbedingungen und hohe Aufenthaltsqualität.<br />
Bauherr:<br />
Stadt Pforzheim<br />
Architekten:<br />
METARAUM Architekten BDA, Stuttgart<br />
Tragwerksplanung:<br />
Engelsmann Peters Beratende Ingenieure, Stuttgart<br />
Lichtplanung:<br />
Day & Light Lichtplanung, Frank Vetter, München<br />
Fotos:<br />
Zooey Braun, Stuttgart<br />
WE-EF LEUCHTEN<br />
Tel +49 5194 909 0<br />
Fax +49 5194 909 299<br />
info.germany@we-ef.com<br />
www.we-ef.com<br />
63
Technik & Innovation<br />
Beleuchtung<br />
Technik & Innovation<br />
Weihnachtsbeleuchtung<br />
Weihnachtlicher Straßenzug:<br />
Mit <strong>der</strong> LED sind ganze<br />
neue kreative Gestaltungsideen<br />
wie zum Beispiel<br />
raffiniert beleuchtete 3D-<br />
Objekte umsetzbar.<br />
Nach dem Fest ist vor dem Fest<br />
Der Frühling steht vor <strong>der</strong> Tür, niemand mag jetzt (schon wie<strong>der</strong>) an das Weihnachtsfest<br />
denken. Doch geht es um die Illumination <strong>der</strong> Stadt im Advent,<br />
ist jetzt, so merkwürdig das klingen mag, <strong>der</strong> richtige Zeitpunkt zum Handeln.<br />
Denn das Entwickeln eines stimmigen Lichtkonzepts braucht Zeit.<br />
Zur Weihnachtszeit soll die Stadt<br />
möglichst viele Besucher anziehen<br />
– ein raffiniertes Lichtkonzept<br />
darf da nicht fehlen. Doch ein solches zu<br />
entwickeln, braucht Zeit. Kommunen, die<br />
ihre Weihnachtsbeleuchtung für die Saison<br />
<strong>2017</strong> auf LED umstellen o<strong>der</strong> gar ganz neu<br />
konzeptionieren wollen, empfiehlt es sich<br />
daher, jetzt ihre Vorstellungen zu skizzieren<br />
und sich schon bald mit Anbietern <strong>der</strong><br />
Lichtdekorationsbranche in Verbindung zu<br />
setzen. Denn „nach dem Fest ist vor dem<br />
Fest“ und erfahrungsgemäß vergehen die<br />
Monate bis zum Beginn <strong>der</strong> nächsten Adventszeit<br />
viel zu schnell.<br />
Feststimmung zu erzeugen, ist für Gemeinden<br />
und Städte immer eine große<br />
Chance zur Profilierung und Imagesteigerung,<br />
beson<strong>der</strong>s zur Weihnachtszeit. Ohne<br />
die Lichtprofis wird es hier kaum gehen.<br />
Dies gerade auch mit Blick darauf, dass<br />
die Weihnachtsbeleuchtung alter Prägung<br />
– mit Glühlampen in schlichten Lichterketten<br />
– ausgesorgt haben sollte. Die Leuchtdiode<br />
eröffnet durch ihre Kompaktheit und<br />
Flexibilität völlig neue Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
(Licht-)Gestaltung. Die Lichtdekorationsbranche<br />
hat auf Grundlage <strong>der</strong> LED weit<br />
mehr als nur Lösungsvorschläge für die<br />
Beleuchtung von Straßenzügen und Plätzen<br />
sowie Gebäude- und Baumilluminationen<br />
parat. Mehr und mehr sind in den<br />
Kommunen auch individuelle Son<strong>der</strong>konstruktionen<br />
nach Vorgabe <strong>der</strong> Kunden,<br />
Schriften, Wappen o<strong>der</strong> Logos zu sehen.<br />
Mit Lichtschläuchen lassen sich zum<br />
Beispiel filigrane Motive o<strong>der</strong> auch Schriftzüge<br />
gestalten. Quer über den Eingangsbereich<br />
einer beliebten Einkaufsstraße gespannt<br />
und <strong>der</strong>en Namen weithin sichtbar<br />
nennend, vermitteln sie quartiersbezogene<br />
Identität.<br />
Die LED macht auch die filigranen beleuchteten<br />
3D-Dekorationen aus Fiberglas<br />
möglich, die sich wachsen<strong>der</strong> Beliebtheit<br />
im öffentlichen Raum erfreuen. Der Motivvielfalt<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Kegel und Kugeln gelten noch als einfache<br />
Formen, raffiniert gestaltete überdimensionale<br />
Sterne etwa zur Straßenüberspannung<br />
zählen schon zur Premiumklasse.<br />
Von <strong>der</strong> Stange müssen die Städte hier<br />
nichts abnehmen, denn Anbieter wie etwa<br />
Essert aus dem unterfränkischen Eichenbühl<br />
gestalten die Motive auch nach den<br />
Vorstellungen <strong>der</strong> Kommunen.<br />
Apropos Vorstellung o<strong>der</strong> besser gesagt<br />
Vorstellungskraft: Wenn solche dem Beschaffer<br />
fehlt, muss er bei <strong>der</strong> Weihnachtsbeleuchtung<br />
für seine Stadt nicht die Katze<br />
im Sack kaufen. Zum Service <strong>der</strong> Lichtprofis<br />
gehören neben <strong>der</strong> Beratung vor Ort mit<br />
Musterschau auch visuelle Präsentationen<br />
mit digitaler Bildbearbeitung: Wie <strong>der</strong> für<br />
eine Illumination vorgesehene Straßenzug<br />
mit Festbeleuchtung aussehen wird, zeigt<br />
<strong>der</strong> Computer durch raffiniertes Hineinmontieren<br />
<strong>der</strong> Beleuchtungselemente in<br />
Fotos des öffentlichen Raums. Red.<br />
Foto: Kavalenkava/Shutterstock<br />
Praxis Eventbeleuchtung<br />
Stimmiger<br />
Rahmen<br />
Die Stadt Beelitz in Brandenburg<br />
legt schon lange Wert auf eine<br />
festliche Beleuchtung zur Adventszeit<br />
– und das mit gutem Gewissen<br />
dank LED-Technologie.<br />
Seit jeher hat die Weihnachtsbeleuchtung<br />
für die „Spargelstadt“ Beelitz<br />
(rund 12 500 Einwohner, Brandenburg)<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung: Kurz nach<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung hatte <strong>der</strong> gerade<br />
erst gegründete Gewerbeverein eine große<br />
Lichterkette angeschafft. Damit wurde ein<br />
stimmiger Rahmen für den traditionellen<br />
Adventsmarkt rund um die Kirche und<br />
die weihnachtlichen Arrangements in den<br />
Läden geschaffen. Die Stadtverwaltung<br />
griff vor fünf Jahren den Ansatz auf, <strong>der</strong><br />
Vorfreude auf das Fest nach außen hin<br />
Ausdruck zu verleihen und installierte<br />
Lichtelemente an öffentlichen Gebäuden.<br />
„Wir haben viele positive Rückmeldungen<br />
von Bürgern und Besuchern bekommen“,<br />
berichtet Bürgermeister Bernhard<br />
Knuth und unterstreicht, dass die Weihnachtsbeleuchtung<br />
nicht zulasten <strong>der</strong> Umwelt<br />
geht. Denn sämtliche Elemente sind<br />
– wie große Teile <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung<br />
auch – mit stromsparen<strong>der</strong> LED-Technik<br />
ausgestattet.<br />
Im Jahr 2013 ergab sich durch den Umzug<br />
<strong>der</strong> Dekorations- und Eventfirma DEW<br />
von Berlin nach Beelitz die Chance, mit<br />
Profis vor Ort zusammenzuarbeiten. Das<br />
Unternehmen gehört bundesweit zu den<br />
führenden Ausstattern von Kaufhäusern<br />
und Eventzentren mit Weihnachtsdekoration<br />
und -beleuchtung. Zum Rathaus fand<br />
Firmenchef Thorsten Wulf gleich einen gut<br />
Draht. Gemeinsam wurde die vorhandene<br />
Weihnachtsbeleuchtung überarbeitet und<br />
erweitert. Neben Lichterketten und -girlanden<br />
sowie Schneeflocken und Sternen<br />
Straßenbeleuchtung mit LED:<br />
zukunftssicher, umweltschonend,<br />
effizient.<br />
Der Weg in die Zukunft: besser hell erleuchtet. Am besten mit mo<strong>der</strong>nen LED-Leuchten,<br />
nach individueller Beratung und mit bedarfsorientiertem Konzept für Mo<strong>der</strong>nisierung und<br />
Um- o<strong>der</strong> Neubau. Denn LED-Leuchten überzeugen mit langer Lebensdauer und zeitlosem<br />
Design und sorgen für ein einheitlich attraktives Erscheinungsbild Ihrer Kommune.<br />
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nach eingehen<strong>der</strong> Analyse vor Ort.<br />
Sinn für Effizienz – Netze BW.<br />
Mehr Informationen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf: 0711 289-46000.<br />
Foto: Stadt Beelitz<br />
an den Häuserfassaden umspannen heute<br />
auch große Leuchtkugeln die Straßenlampen.<br />
Außerdem wird <strong>der</strong> Beelitzer Lustgarten<br />
– Umsteigepunkt für den öffentlichen<br />
Nahverkehr am Tor zur Altstadt – von<br />
einem fünf Meter hohen, dreidimensionalen<br />
Weihnachtsstern erhellt. Ein beson<strong>der</strong>er<br />
Blickfang ist auch <strong>der</strong> hell strahlende<br />
Beelitz-Schriftzug vor <strong>der</strong> Stadt. Red.<br />
Beelitzer Rathaus im Advents-<br />
Lichterglanz: Verwaltung, Gewerbetreibende<br />
und Bürger schaffen<br />
gemeinsam eine festliche Stimmung.<br />
dienstleistungen@netze-bw.de<br />
www.netze-bw.de<br />
Ein Unternehmen <strong>der</strong> EnBW<br />
64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
65
WIR MACHEN LICHT!<br />
Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />
WIR MACHEN LICHT!<br />
Lösungspartner <strong>der</strong> Kommunen im Überblick<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
ecoliGhts GmbH Solare Beleuchtung<br />
Hopfgarten 18<br />
A-8741 Weißkirchen<br />
Tel. +43 35 77 / 82 33-0<br />
Fax +43 35 77 / 82 33-0 44<br />
g.dietmaier@ecolights.at<br />
www.ecolights.at<br />
•Solare Beleuchtung<br />
•Photovoltaik<br />
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•Wartung/Montage<br />
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•International vertreten<br />
ecoliGhts sorgt mit solaren Beleuchtungssystemen,<br />
Photovoltaikanlagen sowie solaren<br />
Schrankensystemen für Sicherheit, Nachhaltigkeit,<br />
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Mit 15 Jahren Erfahrung ist ecoliGhts<br />
<strong>der</strong> Spezialist für Photovoltaik-Lösungen –<br />
Qualität, Effizienz sowie Verlässlichkeit<br />
zeichnen die Produkte aus. In <strong>der</strong> hauseigenen<br />
Planung und Fertigung stellen wir<br />
Solarleuchten für eine nachhaltige und<br />
kostengünstige Beleuchtung her.<br />
Leutkirch im Allgäu: Beleuchtung eines<br />
Parkplatzes <strong>der</strong> Firma Pflei<strong>der</strong>er mit 12 Stk.<br />
Solarleuchten SUNLUX C100<br />
Gemeinde Farchant: Beleuchtung von Radund<br />
Gehwegen mit 10 Stk. Solarleuchten<br />
ECOSTAR<br />
Stadt Marburg: Beleuchtung von Rad- und<br />
Gehwegen mit Solarleuchten (24 Stk. KION3-<br />
permanent, 5 Stk. ECOSTAR)<br />
TRILUX GmbH & Co. KG<br />
Heidestraße<br />
59759 Arnsberg<br />
Tel. +49 (0) 29 32 / 3 01-0<br />
Fax +49 (0) 29 32 / 3 01-3 75<br />
info@trilux.de<br />
www.trilux.com<br />
•Individuelle Beratung<br />
•Professionelle <br />
Lichtplanung<br />
•Son<strong>der</strong>lösungen<br />
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•Lichtmanagement<br />
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und Konnektivität<br />
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Um den hohen Ansprüchen an professionellem<br />
Licht gerecht zu werden, greift<br />
TRILUX auf ein breites Portfolio an Technologien<br />
sowie leistungsfähigen Partnern <strong>der</strong><br />
TRILUX-Gruppe zurück. Maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
Komplettlösungen sind so immer perfekt auf<br />
die Kundenbedürfnisse und das Einsatzgebiet<br />
abgestimmt.<br />
Haus <strong>der</strong> Wissensarbeit, Stuttgart: Entwicklung<br />
und Umsetzung eines individuellen<br />
Beleuchtungskonzepts für architekturbetonte<br />
und emotionale Lichtstimmung<br />
John-Brinckman-Schule, Schwerin: Sanierung<br />
<strong>der</strong> Sporthalle mit LED-Beleuchtung in<br />
Kombination mit Lichtmanagementsystem<br />
Universität Pa<strong>der</strong>born: Beleuchtungskonzept<br />
mit LED-Lichtstelen und Pollerleuchten<br />
ENDRES Lighting GmbH<br />
ENDRES<br />
Fon : +49<br />
Lighting<br />
2654 94870<br />
GmbH<br />
E-Mail : info@endres-lighting.de<br />
Hinter Viedel 4/8<br />
Internet : www.endres-lighting.de<br />
56751 Polch<br />
Tel. + 49 (0) 26 54 / 9 48 70<br />
info@endres-lighting.de<br />
www.endres-lighting.de<br />
Unser umfangreiches<br />
Leistungsangebot:<br />
· Hersteller und Importeur<br />
von LED Produkten mit VDE<br />
· Beratung und Planung<br />
· Bedarfsberechnung<br />
· Ausführung und Montage<br />
· Wartung<br />
· fachgerechte Entsorgung<br />
inkl. Entsorgungsnachweis<br />
ENDRES Lighting kann auf eine über 20-jährige<br />
Unternehmensgeschichte zurückblicken. Neben<br />
Komplettlösungen für mo<strong>der</strong>ne Arbeitsplatzbeleuchtungen<br />
erstellen wir individuelle Angebote,<br />
die die kundenspezifischen Wünsche und gesetzlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen berücksichtigen.<br />
Die maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />
Konzepte stellen wir unseren<br />
Kunden im Vorfeld mittels LED-<br />
Beleuchtungssimulationen vor.<br />
•Hersteller und<br />
Importeur von LED<br />
Produkten mit VDE<br />
•Beratung und<br />
Planung<br />
•Bedarfsberechnung<br />
•Montage/Wartung<br />
•fachgerechte<br />
<br />
Entsorgung<br />
ENDRES Lighting kann auf eine über 25-jährige<br />
Unternehmensgeschichte innovative, professionelle Beleuchtungskonzepte. zurückblicken.<br />
Wir bieten eine umfangreiche Produktpalette für<br />
Neben Komplettlösungen für mo<strong>der</strong>ne Arbeitsplatzbeleuchtungen<br />
erstellen wir indivi-<br />
Unsere Qualitätsprodukte erfüllen selbst höchste<br />
Ansprüche und decken alle gängigen Anwendungsduelle<br />
Angebote, bereiche ab. die die kundenspezifischen<br />
Wünsche und gesetzlichen<br />
Der Vorteil für unsere Kunden:<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen Alle Leistungen berücksichtigen.<br />
Die maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />
Plus, gerade für Gewerbe, Industrie und Kommunen!<br />
kommen aus einer Hand – ein großes<br />
Konzepte stellen wir unseren-<br />
Kunden mittels LED-Beleuchtungssimulationen<br />
vor.<br />
Wir bieten eine umfangreiche Produktpalette<br />
für innovative, professionelle Beleuchtungskonzepte.<br />
Unsere Qualitätsprodukte erfüllen selbst<br />
höchste Ansprüche und decken alle gängigen<br />
Anwendungsbereiche ab.<br />
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kommen aus einer Hand – ein großes<br />
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Kommunen!<br />
WE-EF LEUCHTEN GmbH & Co. KG<br />
Toepinger Straße 16<br />
29646 Bispingen<br />
Tel. +49 (0) 51 94 / 9 09-0<br />
Fax +49 (0) 51 94 / 9 09-2 99<br />
info.germany@we-ef.com<br />
www.we-ef.com<br />
•Spezialist für Außenbeleuchtung<br />
•Leistungsfähige <br />
Lichtlösungen<br />
•Höchster Anspruch<br />
an die Lichttechnik<br />
•Weltweit tätig<br />
•Hauptsitz Bispingen<br />
Die leistungsstarken Außenleuchten von<br />
WE-EF verbinden mo<strong>der</strong>nste Lampen-, LEDund<br />
Steuerungstechnik mit innovativen<br />
optischen Systemen, hochwertiger mechanischer<br />
Konstruktion, anwendungsgerechter<br />
Werkstoffauswahl und neuesten Fertigungstechnologien.<br />
Das Unternehmen beweist<br />
technische Entwicklungskompetenz und zählt<br />
zu den Pionieren in <strong>der</strong> LED-Außenbeleuchtung<br />
und hat von den frühen Anfängen an die<br />
Entwicklung aktiv mitgestaltet.<br />
Lichtsysteme von WE-EF kommen weltweit<br />
in <strong>der</strong> Architektur- und <strong>der</strong> Straßen- und<br />
Platzbeleuchtung zum Einsatz. Städte und<br />
Gemeinden, wie z. B. Bielefeld, Landsberg,<br />
Poing und Wolfsburg setzten auf die Qualität<br />
<strong>der</strong> WE-EF LED-Lösungen; <strong>der</strong> neu gestaltete<br />
Ottoplatz am Deutzer Bahnhof wird von<br />
WE-EF beleuchtet, aber auch internationale<br />
Großprojekte, wie z. B. das Sydney Opera<br />
House o<strong>der</strong> das Metropolitan Museum of Art<br />
in New York.<br />
Netze BW GmbH<br />
Schelmenwasenstraße 15<br />
70567 Stuttgart<br />
Tel. +49 (0) 7 11 / 2 89-4 60 00<br />
Fax +49 (0) 7 11 / 2 89-4 67 65<br />
dienstleistungen@netze-bw.de<br />
www.netze-bw.de<br />
•Beratung, Planung<br />
und Umsetzung<br />
•Neubau und Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
von Straßenbeleuchtungsanlagen<br />
•LED-Leuchtentausch<br />
<br />
•Betriebsführung<br />
<br />
•Eigene Lichtinnovationszentren<br />
Als zertifiziertes und hocheffizientes Dienstleistungsunternehmen<br />
bietet die Netze BW<br />
Städten und Gemeinden ein umfassendes,<br />
sowie einmaliges Leistungsportfolio. Der<br />
Bau und Betrieb <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung ist<br />
eine Kernkompetenz, bei <strong>der</strong> individuelle<br />
Lösungen, immer unter <strong>der</strong> Maßgabe größter<br />
Wirtschaftlichkeit, hoher Betriebssicherheit<br />
und unter Einhaltung <strong>der</strong> aktuellen gesetzlichen<br />
Vorgaben entwickelt werden.<br />
Stuttgart: Betriebsführungsvertrag für<br />
ca. 65 000 Leuchtstellen<br />
Singen am Hohentwiel: Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
von rund 3000 LED-Leuchten: Lieferung und<br />
Montage<br />
Baienfurt: Energiekonzept, Energiesteuerung,<br />
Lieferung und Montage von rund 500 LED-<br />
Leuchten<br />
UNTERWASSERBELEUCHTUNG<br />
AUSSENBELEUCHTUNG<br />
Germany<br />
WIBRE Elektrogeräte<br />
Edmund Breuninger GmbH & Co. KG<br />
Liebigstraße 9<br />
74211 Leingarten/Germany<br />
Tel. +49 (0) 71 31 / 90 53-0<br />
info@wibre.de<br />
www.wibre.de<br />
•Hersteller von Außenund<br />
Unterwasserbeleuchtung<br />
•Schwimmbad-<br />
<br />
Scheinwerfer<br />
•Bodeneinbau-<br />
<br />
Scheinwerfer<br />
•Unterwasser-<br />
<br />
Scheinwerfer<br />
WIBRE ist führen<strong>der</strong> Hersteller von Außenund<br />
Unterwasserbeleuchtung. Wir bieten<br />
Ihnen ein umfassendes Leuchtensortiment.<br />
Entwickelt und hergestellt werden die Scheinwerfer<br />
in Deutschland. Beleuchtet werden<br />
damit Pools, Springbrunnen, Gebäude, Parks,<br />
Brücken und vieles mehr in <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />
Durch Verwendung hochwertiger Materialien<br />
(LED-Technik, V4A-Edelstahl) und <strong>der</strong><br />
Schutzart IP68 gewährleistet WIBRE hohe<br />
Qualität und Lebensdauer <strong>der</strong> Scheinwerfer.<br />
Rathaus Leingarten:<br />
LED-Bodeneinbau-Scheinwerfer<br />
Rathaus Mondorf, Luxemburg:<br />
LED-Linienleuchte<br />
Pont Normandie, France: LED-Aufbau-<br />
Unterwasser-Scheinwerfer<br />
Landesgartenschau, Schwäbisch-Gmünd:<br />
LED-Unterwasser-Scheinwerfer<br />
SLT Lichtsysteme GmbH<br />
Dornierstraße 4<br />
88677 Markdorf<br />
Tel. +49 (0) 75 44 / 9 57 79-0<br />
Fax +49 (0) 75 44 / 9 57 79-69<br />
contact@slt-lichtsysteme.de<br />
www.slt-lichtsysteme.de<br />
Synergy 21 - Ein Brand <strong>der</strong> ALLNET<br />
GmbH<br />
Maistraße 2<br />
82110 Germering<br />
+49 (0)89 894 222 - 917<br />
info@synergy21.de<br />
www.synergy21.de<br />
•LED-Straßenleuchten<br />
<br />
•LED-Leuchtmittel<br />
<br />
•LED-Hallenstrahler<br />
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•eigene Entwicklung<br />
und Produktion<br />
•Lichtberatung <br />
&<br />
Planung<br />
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•beste Servicequalität<br />
•Herstellung innovativer<br />
LED-Produkte für<br />
den professionellen<br />
Bereich<br />
•Maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
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Beleuchtungslösungen<br />
für Ihre Projekte<br />
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Netzwerklösungen<br />
und LEDs<br />
Als deutscher Hersteller produzieren wir LED-<br />
Leuchten und Leuchtmittel für den härtesten<br />
Einsatz im öffentlichen und industriellen<br />
Bereich.<br />
Wir bedienen Nischen und machen beim<br />
Einsatz von LED dabei das technisch Unmögliche<br />
preislich erschwinglich. Durchgängiges<br />
eigenes System-Know-how ermöglicht es uns,<br />
in Unabhängigkeit von marktbeherrschenden<br />
Systemanbietern den höchsten Kundenansprüchen<br />
gerecht zu werden.<br />
Synergy 21 ist seit dem Jahr 2008 im Markt<br />
für energiesparende Beleuchtung aktiv und<br />
verfügt mittlerweile über ein extrem breites<br />
Sortiment in den Bereichen LED, Controller,<br />
Netzteile und Consumer. Egal ob akkubetriebener<br />
Baustrahler o<strong>der</strong> leistungsstarke<br />
Hochleistungsstrahler für den Außenbereich,<br />
Synergy 21 hat immer eine energiesparende<br />
Alternative. Mit Synergy 21 sind Sie bereit für<br />
die LEDevolution!<br />
Bundesweit über 15 000 LED-Installationen<br />
(auf Anfrage)<br />
LED-Leuchtmittel: Bremen, Karlsruhe,<br />
Schwerin, Langenargen<br />
LED-Straßenleuchten: Delmenhorst,<br />
Friedrichshafen, Deißlingen, BMW, EDEKA<br />
LED-Strahler: ThyssenKrupp, ARAL,<br />
Stadthallen, Logistik, Sportplätze<br />
Microsoft Standort München: 2012 wurden<br />
in den neuen Büroräumen <strong>der</strong> Mircosoft<br />
Deutschland GmbH in München Synergy 21<br />
LED Panels <strong>der</strong> Größe 620 x 620 mm verbaut.<br />
Die Panels in den Rasterdecken lassen sich<br />
nach den Bedürfnissen <strong>der</strong> Mitarbeiter und<br />
<strong>der</strong> Umgebungsbeleuchtung individuell und<br />
separat warm- o<strong>der</strong> kaltweiß schalten und<br />
sorgen so für ein angenehmes Arbeiten.<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
Ursula Fantz | Sales Manager<br />
Telefon: 0791 95061-17<br />
ursula.fantz@pro-vs.de<br />
UNTERNEHMEN TÄTIGKEITSBEREICH UNTERNEHMENSPROFIL REFERENZEN<br />
Die Zukunfts-Energie AG<br />
Netzallee 1<br />
33333 Stromstadt<br />
Tel. 0 10 88 88 88 88<br />
Fax 0 10 88 88 88 88 89<br />
kommune@zukunfts-energie.de<br />
www.zukunfts-energie.de<br />
Firmenlogo +<br />
ca. 220 Zeichen*<br />
(je nach Auflistungsform<br />
bzw. 7 Zeilen)<br />
•kompetenter Beratungs-<br />
und Lösungspartner<br />
in Fragen <strong>der</strong><br />
nachhaltigen,dezentralen<br />
kommunalen<br />
Energieversorgung<br />
•Beratung, Anlagenprojektierung,<br />
Bau,<br />
Finanzierung, Betrieb<br />
•bundesweit tätig<br />
ca. 180 Zeichen*<br />
(je nach<br />
Aufzählungsform/<br />
Aufzählungspunkten,<br />
Die Zukunfts-Energie AG begleitet Kommunen<br />
bundesweit seit über 10 Jahren bei allen<br />
Projekten rund um den Aufbau einer nachhaltigen,<br />
dezentralen Energieversorgung. Zu<br />
unseren Kunden gehören kleine Gemeinden<br />
im ländlichen Raum ebenso wie Großstädte.<br />
Das Lösungsportfolio reicht von <strong>der</strong> regenerativen<br />
Eigenstromversorgung kommunaler<br />
Liegenschaften über die Umsetzung von<br />
kommunaler Wind- und Solarparks bis hin<br />
zur Realisierung komplexer Energieanlagen.<br />
ca. 440 Zeichen*<br />
(ohne Leerzeilen)<br />
Michael Blaser | Sales Manager<br />
Telefon: 0791 95061-37<br />
michael.blaser@pro-vs.de<br />
Stromdorf a. Windberg: Projektierung,<br />
Realisierung und Betrieb eines kommunalen<br />
Windparks mit nachhaltiger Wertschöpfung<br />
für die Gemeinde. Die zielgerichtete, konfliktlösungsorientierte<br />
Bürgerbeteiligung bewirkte<br />
eine schnelle Umsetzung.<br />
Warmstadt-Holzhausen: Projektierung einer<br />
Bioenergie-Wärmeversorgung für einen Stadtteil<br />
für 1500 Einwohner. Die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Investor war mitentscheidend<br />
für den Erfolg.<br />
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(je nach<br />
Aufzählungsform/<br />
Aufzählungspunkten,<br />
66<br />
ohne Leerzeilen)<br />
ohne Leerzeilen)<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
67<br />
*inkl. Leerzeichen<br />
*zzgl. MwSt.
Technik & Innovation<br />
Kommunaltechnik<br />
Technik & Innovation<br />
Elektrotransporter<br />
Batterietechnik schlägt zu Buche<br />
Trotz o<strong>der</strong> gerade wegen ihrer begrenzten Reichweite können Elektrotransporter<br />
im kommunalen Umfeld sinnvoll eingesetzt werden. Unschlagbare Vorteile sind<br />
die Emissionsfreiheit vor Ort und die geringe Geräuschkulisse. Dieser Beitrag<br />
sondiert Markt und Marken, Technik und Leistung sowie die Preise.<br />
Viel Gesprächsstoff, wenig Handlungsbedarf<br />
– das ist die Situation<br />
rund um die Elektroautos. Nicht<br />
einmal Subventionen helfen im privaten<br />
Bereich, denn niemand will offenbar mit<br />
<strong>der</strong> knappen Reichweite <strong>der</strong> Batterien leben.<br />
Für Kommunen allerdings gilt diese<br />
„Ausrede“ nicht. Nirgendwo sonst lassen<br />
sich Elektroautos so sinnvoll einsetzen wie<br />
im Bauhof, wo morgens schon feststeht,<br />
dass am Abend nur wenige Kilometer gefahren<br />
sein werden.<br />
Der Hauptunterschied liegt in den Basisfahrzeugen.<br />
Was heute schon zu bekommen<br />
ist, sind Abwandlungen <strong>der</strong><br />
Dieselvarianten <strong>der</strong>selben Baureihe. Die<br />
Zukunftsstrategie <strong>der</strong> großen Hersteller<br />
im Pkw-Bereich geht aber hin zu völlig<br />
Der neue VW Crafter: Volkswagen wird den Transporter, <strong>der</strong> zum Beispiel mit dem Daily<br />
von Iveco konkurriert, noch in diesem Jahr mit Elektroantrieb auf den Markt bringen.<br />
eigenständigen Elektromodellreihen, im<br />
Nutzfahrzeugbereich macht dies Mercedes-Benz<br />
(www.daimler.com) ebenso<br />
(siehe Info).<br />
Der technische Fortschritt hängt von <strong>der</strong><br />
Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Batterien ab. Daran<br />
hat sich seit <strong>der</strong> alten Bleibatterie nichts<br />
geän<strong>der</strong>t. Fortschritte sind zu verzeichnen<br />
sowohl in <strong>der</strong> Ausbeute <strong>der</strong> einzelnen<br />
Batteriezelle sowie in <strong>der</strong>en Zusammenschluss.<br />
Lithium ist das Grund element <strong>der</strong><br />
aktuellen Batterien, sie sind relativ leicht<br />
und haben eine hohe Energiedichte. Sie<br />
lassen sich in immer größerer Zahl zusammenpacken,<br />
was Kosten und Gewicht in<br />
die Höhe treibt, aber auch die Reichweite.<br />
Deshalb bieten einige Hersteller inzwischen<br />
auch kleinere Pakete an, je nach individuellem<br />
Aktionsradius. Das kann für<br />
Kommunen zu einem wichtigen Aspekt<br />
werden.<br />
Die Angaben zur Reichweite sind allerdings<br />
sehr theoretisch. Selbst wenn sie auf<br />
praktischer Erfahrung und nicht auf dem<br />
europäischen NEFC-Fahrzyklus beruhen,<br />
gilt immer <strong>der</strong> „Gasfuß“ des Fahrers als<br />
Maßstab. Wer sich nämlich allzu oft an<br />
<strong>der</strong> phänomenalen Beschleunigung eines<br />
Elektroautos freut („kick down“), schafft<br />
nur eine deutlich kürzere Strecke. Außerdem<br />
lässt sich das alte Problem <strong>der</strong> kürzeren<br />
Reichweite im Winter einfach nicht<br />
aus <strong>der</strong> Welt schaffen.<br />
Aber das soll nicht schrecken, die Emissionsfreiheit<br />
vor Ort ist ein unschlagbarer<br />
Vorteil <strong>der</strong> Elektroautos unabhängig<br />
davon, wie viel Kohlestrom immer noch<br />
aus <strong>der</strong> Steckdose kommt. Die geringe<br />
Geräuschkulisse ist ebenfalls ein Plus.<br />
Eines darf aber nicht unbeachtet bleiben:<br />
Geräteeinsatz an Elektrotransportern ist<br />
bislang nur im kleinen Rahmen möglich,<br />
Foto: Volkswagen<br />
nämlich mit autarken, elektrisch angetriebenen<br />
Maschinen, etwa im leichten Winterdienst.<br />
TRANSPORTER IN KLEINSERIE<br />
Viel Aufsehen hat das Projekt Streetscooter<br />
(www.streetscooter.eu) erregt. Weil<br />
sich für den von <strong>der</strong> gleichnamigen Firma<br />
in Aachen entwickelte kleinen Transporter<br />
kein etablierter Autohersteller interessierte<br />
und die Deutsche Post ihn aber<br />
unbedingt haben wollte, lässt sie ihn jetzt<br />
kurzerhand selbst herstellen. Der einem<br />
Pkw ähnliche Lieferwagen mit großem<br />
Kastenaufbau kann eine Tonne auf acht<br />
Kubikmetern Volumen laden – bei <strong>der</strong> Post<br />
sind das 150 Pakete.<br />
Für Kommunen ist die Fahrgestellversion<br />
mit Pritsche interessant. 80 Kilometer<br />
sind für die Reichweite genannt, acht bis<br />
zehn Stunden dauert das Aufladen. Der<br />
Richtpreis für die Pritschenversion liegt bei<br />
33 950 Euro (Kastenwagen 35 950 Euro).<br />
In <strong>der</strong> Gewichtsklasse von gut fünf Tonnen<br />
Gesamtgewicht steht <strong>der</strong> Iveco Daily<br />
(www.iveco.com) bereit, als Kastenwagen,<br />
Fahrgestell mit Kabine und als Minibus.<br />
Hier lassen die 5,2 Tonnen Gesamtgewicht<br />
eine Tragfähigkeit (bei Fahrgestell<br />
einschließlich Aufbau) von 2,8 Tonnen zu.<br />
Für den Daily Electric sind ein, zwei o<strong>der</strong><br />
drei Batteriesätze wählbar. Zwei Stunden<br />
für die Schnellladung o<strong>der</strong> zehn Stunden<br />
an <strong>der</strong> Betriebssteckdose (Drehstrom)<br />
werden veranschlagt. Als Reichweite gibt<br />
Iveco 280 Kilometer an – nach NEDC-<br />
Fahrzyklus. Der Preis: Rund 100 000 Euro,<br />
wobei die Elektrifizierung mit 70 000 Euro<br />
zu Buche schlägt.<br />
Ganz neu dabei ist Volkswagen (www.<br />
volkswagen-nutzfahrzeuge.de) mit seinem<br />
Crafter, einem Konkurrenten des Daily.<br />
Die E-Version ist zwar noch eine Studie,<br />
soll aber noch in diesem Jahr ausgeliefert<br />
werden. VW stattet den E-Crafter mit 312<br />
Batteriezellen in einer Gesamtkapazität<br />
von 43 kWh und einem 100 kw starken<br />
Motor aus. Das verspricht eine Reichweite<br />
von 200 Kilometern. Das Ladevolumen des<br />
Kastenwagens ist dank Unterflurlage <strong>der</strong><br />
Batterien nicht beeinträchtigt, die Nutzlast<br />
des 4,2 Tonnen schweren Transporters beträgt<br />
1709 Kilogramm.<br />
LASTWAGEN BIS 7,5 TONNEN<br />
Das Prinzip, vorhandene Fahrzeugtechnik<br />
auf den Elektroantrieb abzustimmen, hat<br />
Orten (www.orten.com), ein Hersteller<br />
von Lkw-Aufbauten, weiter entwickelt.<br />
Er nutzt junge – auch vom Kunden angelieferte<br />
– Gebrauchtfahrzeuge in technisch<br />
gutem Zustand als Basis und baut in diese<br />
die Antriebstechnik von Elektrofahrzeuge<br />
Stuttgart (EFA-S) ein. Beson<strong>der</strong>s leichte<br />
Aufbauten aus eigenem Hause ergänzen<br />
das Konzept.<br />
Orten E 75 TL (Basis MAN TGL) und<br />
Orten E 75 AT (Mercedes Atego) und darunter<br />
auch noch den ET 30 V (Orten Volkswagen<br />
Transporter) bilden das Programm.<br />
Auch die Typen Sprinter und Vito von<br />
Mercedes-Benz werden umgebaut. Für die<br />
Typen E 75 wird eine Reichweite von 100<br />
Kilometern genannt. Und <strong>der</strong> Preis: Die<br />
Elektrifizierung eines angelieferten Fahrzeugs<br />
beginnt bei 80 000 Euro.<br />
Der Elektrolastwagen „eCanter“ <strong>der</strong><br />
Daimler-Marke Fuso (www.fuso-trucks.<br />
de) geht in diesem Jahr in die dritte Generation<br />
– ist aber immer noch im Versuchsstadium.<br />
Nach einer Praxiserprobung in<br />
Kundenhand bei <strong>der</strong> zweiten Serie beginnt<br />
jetzt erneut eine Versuchsphase bei <strong>der</strong><br />
Stadt Stuttgart. Der Permanent-Synchron-<br />
Elektromotor bringt 185 kW, die Batteriekapazität<br />
liegt bei 70 kWh, die Reichweite<br />
bei 100 Kilometern. Fahreigenschaften,<br />
Komfort und Optik entsprechen <strong>der</strong> noch<br />
neuen Canter-Baureihe. Da diese generell<br />
nutzlastgünstig ist, bleiben in <strong>der</strong> E-Version<br />
bei 7,5 Tonnen Gesamtgewicht für<br />
Aufbau und Ladung günstige 4,63 Tonnen.<br />
Der Nutzer kann die Anzahl <strong>der</strong> Batteriesets<br />
seinen Einsatzbedingungen anpassen<br />
und so den (noch nicht feststehenden)<br />
Kaufpreis reduzieren. Matthias Röcke<br />
ELEKTRISCH UND VERNETZT:<br />
URBAN E-TRUCK<br />
Was Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb<br />
schon bald werden leisten können, zeigt<br />
das Projekt „Urban eTruck“ von Mercedes-Benz.<br />
Effektiv arbeitende Elektromotoren<br />
an den Naben <strong>der</strong> Antriebsachse,<br />
zusammen 250 kW Leistung und ein<br />
hohes Drehmoment sowie Lithium-Ionen-<br />
Akkus in einer Kapazität von 212 kWh<br />
sind aus heutiger Sicht Spitzenwerte. Der<br />
für den schweren Verteilerverkehr konzipierte<br />
Lkw soll 200 Kilometer schaffen,<br />
für einen 26-Tonner – die Kategorie <strong>der</strong><br />
Abfallsammelfahrzeuge – ein Topwert.<br />
Dazu kommt die Vernetzung. Das Zusammenspiel<br />
von Antriebs- und Energiesteuerung<br />
setzt im rechten Augenblick hohe<br />
Leistung o<strong>der</strong> sparsames Fahren ein, je<br />
nach Strecke, Gewicht und Verkehrslage.<br />
Vorausschauen<strong>der</strong> Tempomat und die<br />
Telematik wirken unterstützend. Zum<br />
Konzept gehört auch die Steuerung des<br />
Aufladens, je nach günstigen Tarifen aus<br />
<strong>der</strong> Steckdose o<strong>der</strong> aus dem zuvor billig<br />
gefüllten stationären Speicher. Noch in<br />
diesem Jahr soll eine Kleinserie aufgelegt<br />
werden, bis 2020 die Serienversion<br />
zur Verfügung stehen. Ein ähnliches<br />
Projekt läuft für den Lieferwagen Vision<br />
Van.<br />
Matthias Röcke<br />
DER AUTOR<br />
Matthias Röcke, Sinzig, ist freier Journalist<br />
mit Schwerpunkt Technik<br />
Das weltweit führende<br />
Heißschaum - System zur herbizidfreien<br />
Direktkontakt für weitere<br />
Unkrautbekämpfung mit sofortigen und<br />
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langfristigen Ergebnissen.<br />
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Technik & Innovation<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Technik & Innovation<br />
Winterdienst<br />
Idealer<br />
Partner<br />
Bucher Municipal hat seinen Streuautomaten<br />
Gmeiner Yeti 4000 W<br />
speziell für die Unimog-Modelle U 527<br />
und U 530 angepasst.<br />
Seit Jahrzehnten bildet <strong>der</strong> Unimog<br />
von Mercedes-Benz einen flexiblen<br />
Geräteträger für professionelle Winterdiensteinsätze.<br />
Auch die Spezialisten<br />
von Bucher Municipal sehen darin einen<br />
idealen Partner für ihre Räum- und Streutechnik.<br />
Speziell für den Einsatz auf Autobahnen<br />
und Bundesstraßen hält Bucher<br />
Municipal den Streuautomaten Gmeiner<br />
Yeti 4000 W bereit. In Verbindung mit ei-<br />
Frontkehrmaschine FKM 1210-1510: Vier<br />
Stirnmitnehmer übertragen die Leistung <strong>der</strong><br />
Maschine auf die zwei Bürstenelemente.<br />
Foto: Fiedler<br />
Der Gmeiner Yeti 4000 W auf einem Unimog U 530: Der Transport-Rahmen<br />
zwischen Streuautomat und Fahrerhaus nimmt den Frontausleger-Mähkopf auf.<br />
ner Frontausleger-Astschere bildet er die<br />
perfekte Fahrzeug-Geräte-Kombination für<br />
die Übergangszeit sowie für längere eisund<br />
schneefreie Perioden während <strong>der</strong><br />
Wintermonate.<br />
Der Streuautomat mit dem Doppel-<br />
För<strong>der</strong>schnecken-System passt auf die<br />
Unimog-Modelle U 527 und U 530. Das<br />
„TwinConcept“ mit zwei parallel angeordneten<br />
För<strong>der</strong>schnecken ermöglicht einen<br />
sehr niedrigen Behälterschwerpunkt und<br />
sorgt so für sichere Fahreigenschaften<br />
auch in Extremsituationen.<br />
Kompakte Kehrwalzen auf <strong>der</strong> Schmalspur<br />
Die Frontkehrmaschine FKM 1210-1510 mit<br />
Mittelantrieb hat Fiedler für den professionellen<br />
Anwen<strong>der</strong>bereich zum Schnee- und<br />
Schmutzkehren entwickelt. Anbaubar ist<br />
sie an alle Geräteträger und Traktoren, die<br />
über einen hydraulischen Kreislauf von 20<br />
bis 30 Liter mit mindestens 180 bar Arbeitsdruck<br />
verfügen. Ganz neu ist diese<br />
nun auch für Fahrzeuge mit Frontzapfwelle<br />
verfügbar.<br />
Das Herzstück <strong>der</strong> Frontkehrmaschine<br />
sind zwei innenliegende Radmotoren,<br />
Das Behältervolumen liegt bei 4,0 Kubikmetern<br />
Trockenstoff und 1720 Litern<br />
Flüssigsalz und wurde somit optimal auf<br />
die Nutzlasten des Unimog abgestimmt.<br />
Das Streusystem ermöglicht eine präzise<br />
FS-30-Feuchtsalzstreuung über alle Streubreiten,<br />
kann aber auch Einstellungen bis<br />
hin zu FS 70 realisieren. Je nach Kundenwunsch<br />
kann <strong>der</strong> Streuautomat umfangreich<br />
und spezifisch ausgestattet werden.<br />
www.buchermunicipal.com/winter<br />
welche mit je 250 Nm Drehmoment eine<br />
entsprechende Kehrleistung bereitstellen.<br />
Die Baureihe ist in den Breiten von 1,20<br />
bis 1,50 Meter erhältlich und kann zum<br />
Schnee- o<strong>der</strong> Schmutzkehren ausgewählt<br />
werden. Die kompakte Kehrwalze verfügt<br />
über einen Durchmesser von 580 Millimeter<br />
und damit über genügend Bürstenmaterial,<br />
das eine hohe Standzeit garantiert.<br />
www.fiedler-gmbh.com<br />
Foto: Bucher Municipal<br />
Foto: Weedingtech<br />
Wildkrautbekämpfung<br />
Wirksam mit Schaum<br />
Mit innovativer Technik tritt die britische<br />
Firma Weedingtech in den<br />
deutschen Markt <strong>der</strong> umweltfreundlichen<br />
Wildkrautbekämpfung ein.<br />
Weedingtech bietet über Vertriebspartner<br />
sein neuartiges<br />
herbizidfreies System<br />
„Foamstream“ an. Es arbeitet mit heißem<br />
Wasser und einem biologisch abbaubaren<br />
Schaum aus Pflanzenölen und Pflanzenzuckern.<br />
Dieser isoliert die Hitze des<br />
Wassers, sodass diese stärker auf das<br />
Wildkraut einwirken kann und es sofort<br />
absterben lässt.<br />
Das eingesetzte Gerät ist sehr wirtschaftlich<br />
und sparsam im Kraftstoffverbrauch<br />
(Diesel). Zudem ist es aufgrund seiner<br />
neuen stabilen Temperaturregelung und<br />
dem hochentwickelten Schaum sehr wirksam,<br />
sodass auf den von Wildkrautwuchs<br />
betroffenen Flächen in <strong>der</strong> Regel weniger<br />
Behandlungen pro Jahr erfor<strong>der</strong>lich sind<br />
als mit an<strong>der</strong>en Systemen.<br />
„Foamstream“ ist so gut wie überall zur<br />
Bekämpfung aller Arten von Wildkraut<br />
einsetzbar und eignet sich beson<strong>der</strong>s gut<br />
zur Behandlung sensibler Bereiche.<br />
www.weedingtech.com/de<br />
Chemiefreie Unkrautbekämpfung: Das neuartige System von Weedingtech basiert auf dem Einsatz<br />
von Heißwasser und eines speziellen, biologisch abbaubaren Schaums.<br />
Foto: Bema<br />
Die Bürste kommt<br />
Die Wildkrautbürste ist eine Spezialausrüstung<br />
für die Kehrmaschinen Kommunal<br />
600 Dual o<strong>der</strong> Kommunal 520 Dual von<br />
Bema. Mit einem Kehrwalzendurchmesser<br />
von 580 o<strong>der</strong> 510 Millimeter kann eine<br />
Fläche von etwa 250 000 Quadratmeter mit<br />
Effektiv durch hohe Flächenleistung:<br />
Die Bema-Wildkrautbürste.<br />
einem Kehrwalzensatz gereinigt werden.<br />
Der dabei entstandene Schmutz wird direkt<br />
in <strong>der</strong> optional angebrachten Sammelwanne<br />
aufgenommen. Die versetzt angeordneten<br />
Ringe des Besatzes verhin<strong>der</strong>n<br />
ein Springen <strong>der</strong> Kehrwalze und sorgen<br />
somit für mehr Stabilität.<br />
Angetrieben wird <strong>der</strong> Wildkrautbesatz<br />
<strong>der</strong> Kehrmaschinen jeweils über einen<br />
mechanischen Antrieb einschließlich Gelenkwelle.<br />
Bei entsprechen<strong>der</strong> Hydraulikleistung<br />
des Trägerfahrzeugs ist auch ein<br />
hydraulischer Antrieb möglich. Der Hersteller<br />
betont im Blick auf seine Maschinen<br />
und Geräte beson<strong>der</strong>s die Aspekte Funktionalität,<br />
Qualität und Langlebigkeit.<br />
www.kehrmaschine.de<br />
www.kamps-seppi.de<br />
Schlang & Reichart Produkte für den Unimog<br />
• Unimog Krananhänger • Leistungshydraulik<br />
• Front- und Aufbauseilwinden • Heckkraftheber<br />
• Kranaufbauten<br />
• Bergstütze<br />
Kamps SEPPI M. Deutschland GmbH<br />
• Hydraulische Zapfwelle<br />
D-64720 Michelstadt<br />
Tel.: 06061 968 894-0<br />
www.schlang-reichart.de<br />
info@kamps-seppi.de<br />
70 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
71<br />
SPEZIELLE KOMMUNALMULCHER<br />
BEI IHREM DIREKTEN ANSPRECHPARTNER
Parlament & Verwaltung<br />
Personalmanagement<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Vorgesetzter im Austausch mit Mitarbeitern: Ob das Handeln einer Führungskraft wirksam wird, entscheidet nicht die Theorie, son<strong>der</strong>n die Persönlichkeit<br />
des Führenden.<br />
Foto: Contrastwerkstatt/Fotolia<br />
es mehr als nur die Kenntnisse des Instrumentes.<br />
Es braucht wie<strong>der</strong> Persönlichkeit,<br />
um mit dem Instrument aus <strong>der</strong> Vereinbarung<br />
ein kommunikatives Ereignis<br />
zwischen Mitarbeiter und Führendem zu<br />
machen.<br />
Jede Führungskraft ist individuell, weil<br />
wir erst durch unsere Begabungen und Fähigkeiten<br />
in <strong>der</strong> Lage sind, überzeugende<br />
Führungskünstler zu werden. Wir wissen:<br />
Gute Führungskräfte sind die Menschen,<br />
die qua persönlichem Stil führen und so in<br />
ihrer eigenen Art und Weise überzeugend<br />
sind. Das wissen wir intuitiv auch aus<br />
persönlichen Erfahrungen als Geführte,<br />
die wir alle schon einmal waren o<strong>der</strong> sind.<br />
Ein wesentlicher Aspekt <strong>der</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
als Führungskraft<br />
kommt noch hinzu; die Fähigkeit, Verän<strong>der</strong>ungen<br />
zu gestalten. Die Systeme, die<br />
wir führen, sind eigensinnig. Organisationen<br />
sind nicht statisch, son<strong>der</strong>n in ihrer<br />
Notwendigkeit zur Anpassung an die<br />
Wirklichkeit äußerst dynamisch. Sie werden<br />
ständig zu Verän<strong>der</strong>ungen gezwungen,<br />
auch in ihren Organisationsformen.<br />
Allein die permanenten Anpassungen an<br />
die Interessen und Bedürfnisse <strong>der</strong> Kunden<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bürger sind ein Verän<strong>der</strong>ungsimpuls,<br />
dem man nicht ausweichen kann.<br />
SINN VERMITTELN<br />
Die Führungskraft ist in diesen Situationen<br />
als Change-Manager gefor<strong>der</strong>t, <strong>der</strong><br />
Orientierung in Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />
lebt, ohne selbst zu wissen, ob die Verän<strong>der</strong>ung<br />
zielgerecht verläuft und wirklich<br />
gut endet. Gute Kenntnisse des Change-<br />
Managements sind dabei hilfreich. Aber<br />
auch hier sind weiche Fähigkeiten („soft<br />
skills“) wichtiger: das sichere Auftreten,<br />
die Vermittlung von Sinn und das Vertrauen<br />
in das, was geschehen kann.<br />
Unter dem Strich in den Worten einer<br />
Studie: „Führungsfähigkeit, Sozialkompetenz,<br />
Visionsfähigkeit sowie Teamfähigkeit,<br />
analytische Begabung, Kommunikationsfähigkeit<br />
und Initiative sind die<br />
zukünftigen Hauptmerkmale einer erfolgreichen<br />
Führungskraft.“ Daraus folgt: Führungskräfteentwicklung<br />
ist in erster Linie<br />
Persönlichkeitsentwicklung!<br />
Als Führungskraft darf ich Antworten<br />
finden auf die Fragen: Welche Werte bestimmen<br />
mich in meinem Führungsverhalten?<br />
Welche Erwartungen werden an mich<br />
in meiner Organisation gestellt? Was sind<br />
meine Begabungen und wie kann ich sie<br />
meinen Mitarbeitern gegenüber zur Geltung<br />
bringen? Wie gehe ich mit Verän<strong>der</strong>ungen<br />
um? Was ist die Vision meiner<br />
Organisation und wie kann ich meine Mitarbeiter<br />
dafür begeistern?<br />
Mit <strong>der</strong> Beantwortung dieser Fragen bin<br />
ich nie fertig, weil ich mich selbst weiterentwickeln<br />
darf. Deshalb gibt es Ausprägungen<br />
in <strong>der</strong> Führungsrolle, die ich erst<br />
mit einer gewissen Praxiserfahrung und<br />
nach längerer Zeit erreiche: <strong>der</strong> „Senior“,<br />
<strong>der</strong> „Weise“, <strong>der</strong> „Mentor“. Ludwig Weitz<br />
BERATER UNTERSTÜTZEN<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Wie gestaltet ein Beratungsunternehmen<br />
eine dynamische Führungskräfteentwicklung?<br />
Es schafft Räume, in <strong>der</strong><br />
sich die Persönlichkeit <strong>der</strong> (zukünftigen)<br />
Führungskraft selbstverwirklichen kann.<br />
Diese Bezugs- und Entwicklungsräume<br />
sind Reflexion, Selbsterfahrung,<br />
Feedback, kollegiale Beratung mit<br />
Persönlichkeiten in <strong>der</strong> gleichen Rolle<br />
sowie Trainings. Ludwig Weitz<br />
DER AUTOR<br />
Ludwig Weitz ist Senior-Berater im<br />
Zentrum für Management- und Personalberatung<br />
(ZFM) Edmund Mastiaux &<br />
Partner in Bonn (weitz@zfm-bonn.de)<br />
Führungskräfteentwicklung<br />
Es geht um die<br />
Persönlichkeit<br />
Eine Führungskraft zeichnet sich durch Fähigkeiten aus wie Entscheidungsfreude,<br />
Sozialkompetenz und Gestaltungskraft. All diese und weitere<br />
Eigen schaften zusammen machen die Persönlichkeit aus. Daher ist Personalentwicklung<br />
von Führungskräften zuerst Persönlichkeitsentwicklung.<br />
Führung ist für jede Organisation<br />
existenziell. Ohne Führung geht es<br />
nicht. Und da, wo Führung nicht<br />
formal geregelt ist, entwickelt sie sich<br />
von selbst, eben informell. Menschen, die<br />
diese Aufgabe übernehmen o<strong>der</strong> die in<br />
diese Aufgabe beför<strong>der</strong>t werden – die Führungskräfte<br />
– bestimmen maßgebend die<br />
Kultur und den Erfolg von Organisationen.<br />
Das Dilemma: Niemand ist als Führungskraft<br />
geboren! Natürlich können<br />
wir Führung lernen, studieren, aber ein<br />
Ratgeber hilft nur bedingt in <strong>der</strong> Praxis.<br />
Ob das Handeln einer Führungskraft wirksam<br />
wird, entscheidet nicht die Theorie,<br />
son<strong>der</strong>n die Persönlichkeit des Führenden.<br />
Sie entwickelt sich erst in <strong>der</strong> Praxis. So<br />
betrachtet, bedeutet die Entwicklung von<br />
Führungskräften die Entwicklung von<br />
Führungspersönlichkeiten. „Nur wenige<br />
Führungskräfte sehen ein, dass es nur<br />
eine Person zu führen gilt, nämlich sich<br />
selbst“, hat <strong>der</strong> amerikanische Berater Peter<br />
Drucker gesagt. Sich dessen bewusst zu<br />
sein, ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt für eine gute<br />
Entwicklung.<br />
Führende sind keine Handwerker. Natürlich<br />
hilft es, Führungsinstrumente und<br />
-konzepte im Sinne einer inneren Landkarte<br />
zu kennen und diese fachgerecht<br />
anzuwenden. Aber um ein Zielvereinbarungsgespräch<br />
führen zu können, braucht<br />
Foto: HMFZ<br />
Anzeige<br />
Masterstudiengang für angehende Führungskräfte<br />
An <strong>der</strong> Hochschule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum<br />
wurde erfolgreich zum Wintersemester<br />
2016/17 ein berufsbegleiten<strong>der</strong><br />
Masterstudiengang „Public Governance“ mit<br />
dem Abschluss „Master of Science“ etabliert.<br />
Ziel des Studiengangs ist die Ausbildung von<br />
angehenden Führungskräften in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Mitarbeiter in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung unterliegen ständigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
und Reformen, beispielsweise durch<br />
„New Public Management“ o<strong>der</strong> das Zukunftskonzept<br />
„Verwaltung 4.0“. An diesem Punkt<br />
knüpft <strong>der</strong> Studiengang an. Er bietet eine interdisziplinäre<br />
Managementausbildung verknüpft<br />
mit Prozessorientierung bezogen auf die öffentliche<br />
Verwaltung. Faktisch gibt es in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
bisher nur ein begrenztes Angebot<br />
an Studienmöglichkeiten für diese Ausrichtung.<br />
Im Studiengang wird Fachwissen aus den Verwaltungs-,<br />
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
vertieft und die Fähigkeit zur Anwendung<br />
geeigneter Instrumentarien aus <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />
geschaffen. Aus den Rechtswissenschaften<br />
werden die Kenntnisse vermittelt,<br />
ohne die eine rechtskonforme Umsetzung von<br />
Mo<strong>der</strong>nisierungsprozessen nicht möglich ist.<br />
Mit diesem Ansatz entwickeln die Absolventen<br />
eine interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise<br />
und können damit den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />
innovative Verwaltung gerecht werden.<br />
Die Erwartungshaltung <strong>der</strong> Gesellschaft an eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Verwaltung impliziert die Bewältigung<br />
komplexer Prozesse. Der Masterstudiengang<br />
Studiengangsleiterin Prof. Dr. Isabelle Jänchen<br />
Public Governance schließt damit genau die<br />
Lücke zwischen den neuen Anfor<strong>der</strong>ungen aus<br />
<strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung und den Möglichkeiten einer grundständigen<br />
Hochschulausbildung im Rahmen<br />
eines Bachelorlehrganges.<br />
Die nächste Immatrikulation erfolgt zum<br />
Wintersemester <strong>2017</strong>/18. Bewerbungsschluss<br />
ist <strong>der</strong> 11. April <strong>2017</strong>. Weitere Informationen<br />
stehen unter www.fhsv.sachsen.de/studium/<br />
public-governance zur Verfügung.<br />
Hochschule Meißen (FH) und<br />
Fortbildungszentrum<br />
Herbert-Böhme-Str. 11<br />
01662 Meißen<br />
Tel.: +49 3521 473-0<br />
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E-Message ist eine gesetzeskonforme<br />
Anwendung im Bereich<br />
<strong>der</strong> Steuerung von Energieverbrauchsund<br />
-erzeugungsanlagen. Dies hat die<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst<br />
& Young dem Anbieter bestätigt. Die<br />
Lösung geht demnach mit den kommunikationstechnischen<br />
Bestimmungen<br />
konform, die sich aus dem Gesetz zur<br />
Digitalisierung <strong>der</strong> Energiewende ergeben.<br />
– www.emessage.de<br />
Drohnenabwehr<br />
Die Deutsche Telekom bietet Unternehmen<br />
mit kritischen Infrastrukturen,<br />
Stadien und Behörden das „Magenta<br />
Drohnenschutzschild“. Es erkennt ferngesteuerte<br />
Flugobjekte, ermöglicht die<br />
Gefahrenabwehr durch organisatorische<br />
Maßnahmen und wehrt Drohnen durch<br />
elektronische Störmaßnahmen ab.<br />
www.telekom.com<br />
Mobiplan-Verkehrsinseln: Die Systembauteile aus Stahlbeton werden ohne großen Aufwand als<br />
dauerhafte o<strong>der</strong> temporäre Fahrbahnteilungen auf den vorhandenen Straßenbelag montiert.<br />
Verkehrsinseln<br />
Aus dem Baukasten<br />
Mobiplan-Systembauteile bieten<br />
Orientierung im Straßenraum. Die<br />
Halbkreis- und Rechteckelemente<br />
werden aus Stahlbeton gefertigt.<br />
Das Verkehrsinsel-System Mobiplan<br />
von Mall verbindet Orientierung<br />
für die Verkehrsteilnehmer, mit<br />
Zeit- und Kostenersparnis für den Bauträger.<br />
Regulär tragen die passgenau gefertigten<br />
Halbkreis- und Rechteckelemente aus<br />
Stahlbeton einen reflektierenden weißen<br />
Glasperlenanstrich, <strong>der</strong> sie auch nachts<br />
weithin sichtbar macht. Jede an<strong>der</strong>e farbliche<br />
Gestaltung ist auf Wunsch ebenfalls<br />
möglich. Die Bauhöhe <strong>der</strong> Elemente und<br />
<strong>der</strong>en seitliche Abschrägung sind an den<br />
Flachbordstein F 15 angelehnt. Verkehrsschil<strong>der</strong><br />
lassen sich durch Schraubhülsen<br />
bedarfsgerecht integrieren.<br />
Pressluftmeißel und Bagger werden für<br />
die Montage nicht benötigt, denn zeit- und<br />
kostenaufwendige Aushub-, Ausgleichsund<br />
Gründungsarbeiten sind im Regelfall<br />
überflüssig. Elastische Neopren-Auflageplatten<br />
gleichen Niveauunterschiede aus<br />
und schützen Straßendecke und Fertigteil<br />
vor Beschädigung. Nach <strong>der</strong> Beschaffenheit<br />
des Untergrunds richtet sich die Wahl<br />
geeigneter Befestigungsanker.<br />
Zwei Stunden zwischen Anlieferung<br />
und letztem Handgriff reichen aus, um<br />
zum Beispiel wie in Schwelm (Nordrhein-<br />
Westfalen) eine Mobiplan-Querungshilfe<br />
zu installieren. Ein Neubaugebiet dort erhielt<br />
eine Anbindung zur Innenstadt für<br />
Fußgänger und Radfahrer. Eine Seite <strong>der</strong><br />
Straße belegte das Montageteam. Es platzierte<br />
und verankerte die Querungshilfe<br />
und bestückt sie mit den erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Verkehrsschil<strong>der</strong>n, während auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite <strong>der</strong> Verkehr ampelgeregelt rollte.<br />
www.mall.info<br />
Foto: Mall<br />
Foto: Spogg<br />
Wer springt am höchsten? Wenn <strong>der</strong> Nachwuchs<br />
auf dem Spielplatz zum Trampolinwettbewerb<br />
antritt, trainiert er Muskeln<br />
und Gleichgewicht und hat gleichzeitig<br />
noch jede Menge Spaß. Das Trampolin<br />
von Spogg (Sport Güter GmbH) bietet mit<br />
einer rutschsicheren Matte den perfekten<br />
Untergrund. Und sollte doch mal ein Kind<br />
straucheln, wird es von ringsum verlegten<br />
Fallschutzplatten aufgefangen.<br />
Die 2 mal 2,50 Meter große Kunststoffmatte<br />
ist in verschiedenen Farben lieferbar,<br />
zum Beispiel knallgrün. Auf <strong>der</strong> 1,35<br />
mal 1,85 Meter großen Sprungfläche können<br />
mehrere Kin<strong>der</strong> gleichzeitig springen.<br />
Die vandalismusgeschützte Matte ist wahlweise<br />
auch aus Recyclingmaterial lieferbar.<br />
Um ihre Reinigung zu erleichtern, kann die<br />
Matte einfach ausgehängt werden.<br />
Eine runde Sache ist das mit einer kreisförmigen<br />
Springfläche versehene Trampolin<br />
Circus, das über einen Durchmesser<br />
von 1,90 Metern verfügt. Es ist auch mit<br />
gewebearmierter Kunststoffmatte erhältlich.<br />
Das macht es ideal zum Barfußspringen<br />
zum Beispiel im Außengelände von<br />
Schwimmbä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en öffentlichen<br />
Einrichtungen.<br />
Auch bei <strong>der</strong> runden Variante seiner<br />
Sprunggeräte legt <strong>der</strong> Hersteller Wert auf<br />
die Sicherheit. Eine Reihe Fallschutzmatten<br />
wird gleich mitgeliefert. Der Platzbedarf<br />
inklusive Sicherheitsbereich beträgt<br />
4,30 Meter im Durchmesser.<br />
http://hally-gally-spielplatzgeraete.de/de<br />
Ab nach oben: Das Trampolin von Spogg bietet<br />
mit seiner rutschsicheren Matte den perfekten<br />
Untergrund für großen Hüpfspaß.<br />
Foto: Hailo<br />
Steigleiter: Hailo legt Wert auf Langlebigkeit<br />
und Umweltverträglichkeit.<br />
Steighilfen<br />
Ortsfeste Leitern<br />
geben Sicherheit<br />
Auf <strong>der</strong> Weltleitmesse Bau im Januar präsentierte<br />
<strong>der</strong> Steiggerätehersteller Hailo<br />
vielseitige Exponate für Gebäude, Zugänge<br />
und Arbeitsplätze aller Art. Das Unternehmen<br />
ist nach eigenen Angaben Marktführer<br />
bei Steiggeräten und hat unter <strong>der</strong><br />
Marke Hailo Professional ein Programm<br />
für gewerbliche Steiggeräte und Schachtausrüstungstechnik<br />
entwickelt.<br />
Zum Angebot gehören flexibel einsetzbare<br />
Steigleitern, Rücken- und Fallschutzsysteme,<br />
Schachtleitern, Notausstiege,<br />
Fluchtleitern und Spezialausführungen<br />
wie kraftbetriebene Befahranlagen an<br />
Leitersystemen. Die Produkte sind ISOzertifiziert<br />
und „made in Germany“.<br />
Das Systemgelän<strong>der</strong> des Herstellers bietet<br />
maßgefertigte Lösungen für normkonforme<br />
Absturzsicherungen an Bauwerken<br />
und maschinellen Anlagen. Die Module<br />
sind in jedem Winkel montierbar und beliebig<br />
erweiterbar.<br />
Aber auch extrem belastbare Schachtabdeckungen<br />
sind erhältlich. Kanäle und<br />
Schachtbauwerke sind ein wesentlicher<br />
Teil <strong>der</strong> Infrastruktur, die regelmäßig gewartet<br />
werden müssen. Dabei sind sie und<br />
insbeson<strong>der</strong>e auch ihre Abdeckungen unterschiedlichsten<br />
Belastungen ausgesetzt,<br />
denen sie standhalten müssen – von hohen<br />
Fahrzeuggewichten über starke und<br />
gar aggressive Abwässer bis hin zu klimatischen<br />
Einflüssen.<br />
www.hailo-professional.de<br />
Foto: Amiantit Germany<br />
Rona Systems bietet jetzt eine komplett papierlose<br />
Umsetzung sämtlicher Geschäftsprozesse<br />
in Abfall- und Entsorgungsunternehmen<br />
von <strong>der</strong> Auftragsannahme über<br />
die Bearbeitung bis hin zur Fakturierung.<br />
Ebenso unterstützt es vertriebliche Prozesse,<br />
wie zum Beispiel Kundenportale.<br />
Neben <strong>der</strong> Bearbeitung buchhalterischer<br />
Vorgänge lassen sich Dispositionslisten,<br />
unterzeichnete Lieferscheine und<br />
automatisch erstellte Wiegedaten erfassen<br />
sowie Tourenpläne online erstellen. Die bidirektionale<br />
Kommunikation erfolgt über<br />
Tablets o<strong>der</strong> Smartphones. „Viele unserer<br />
Kunden konnten ihren Papierverbrauch<br />
auf ein Minimalmaß senken“, so Rona-<br />
Geschäftsführer Rainer Marte.<br />
www.rona.at<br />
Kanalbau<br />
Mit GFK-Rohren<br />
Im Auftrag <strong>der</strong> Stadtwerke Winterberg<br />
wurde in Neuastenberg ein Stauraumkanal<br />
und ein aus vier Rohrsträngen bestehendes<br />
Regenüberlaufbauwerk errichtet. Für<br />
die unterirdischen Bauwerke kamen Rohre<br />
aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)<br />
von Amiantit Germany zum Einsatz. Der<br />
Stauraumkanal wurde mit <strong>der</strong> von Amiantit<br />
entwickelten Grobstoffrückhaltevorrichtung<br />
Amiscreen ausgestattet.<br />
www.amiantit.de<br />
GFK-Entlastungsbauwerk mit Überlaufschwelle:<br />
Rohre aus glasfaserverstärktem Kunststoff<br />
weisen ein relativ geringes Gewicht auf.<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
77
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Altlastenrecht<br />
16. – 17. 5. Bochum<br />
Akademie Fresenius, Dortmund,<br />
Tel. 02 31/7 58 96-48,<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
Personalmanagement<br />
LOB-Ziele für Mitarbeiter<br />
22. 5. Potsdam<br />
Brandenburgische Kommunalakademie,<br />
Potsdam, Tel. 03 31/23 02 80,<br />
www.bka-brandenburg.de/<br />
Kommunale Rechnungsprüfung<br />
Führung und Kommunikation<br />
22. – 24. 5. Kassel<br />
Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />
(KGSt), Köln,<br />
Tel. 02 21/3 76 89-88, www.kgst.de<br />
Bürgerdialog<br />
Kommunikation und Kampagnen<br />
vor Ort<br />
16. – 17. 6. Bollschweil<br />
Konrad-Adenauer-Stiftung,<br />
Bildungswerk Freiburg,<br />
Tel. 07 61/1 56 48 07-0,<br />
www.kas-freiburg.de<br />
Kommunikations-Management<br />
Strategische Öffentlichkeits- und Medienarbeit<br />
in Non-Profit-Organisationen<br />
19. – 22. 6. Würzburg<br />
Akademie Management und Politik <strong>der</strong><br />
Friedrich-Ebert-Stiftung,<br />
Bonn, Tel. 02 28/8 83-3 27,<br />
www.fes-mup.de<br />
KONGRESSE<br />
4. Hamburger<br />
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Aktuelles Baurecht – korrekte<br />
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29. 3. Hamburg<br />
ZEBAU, Hamburg,<br />
Tel. 0 40/ 38 03 84-22, www.zebau.de<br />
Energiewirtschaft<br />
6. Forum für kleinere und mittlere<br />
Stadtwerke Nord/West<br />
30. 3. Krefeld<br />
BDEW – Bundesverband <strong>der</strong> Energieund<br />
Wasserwirtschaft, Berlin,<br />
Tel. 0 30/30 01 99-0, www.kmu-foren.de<br />
Digitale Lebenswelt<br />
6. Speyerer Forum<br />
6. – 7. 4. Speyer<br />
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften,<br />
Speyer, Tel. 0 62 32/<br />
6 54-3 62, www.uni-speyer.de<br />
Der Bürgermeistertag<br />
BKS – aktuelle Information<br />
26. – 27. 4. Hoyerswerda<br />
Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen,<br />
Hoyerswerda, Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />
www.bks-sachsen.de<br />
Kommunale Integrationsarbeit<br />
Gute Ideen und beste Praxis<br />
3. 5. Bad Boll<br />
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Nie<strong>der</strong>sächsische Personalfachtagung<br />
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28. – 29. 6. Gelsenkirchen<br />
Müller-BBM, Planegg,<br />
Tel. 0 89/8 56 02-0, www.muellerbbm.de<br />
MESSEN<br />
Personal – Nord / Süd<br />
Fachmesse für Personalmanagement<br />
Nord: 26. – 27. 4. Hamburg<br />
Süd: 10. – 11. 5. Stuttgart<br />
Spring Messe Management, Mannheim,<br />
www.personal-nord.de,<br />
www.personal-sued.de<br />
Ro-Ka-Tech<br />
Umweltfachmesse für unterirdische<br />
Abwasserinfrastruktur<br />
10. – 12. 5. Kassel<br />
Verband Deutscher Rohr- und Kanal-<br />
Technik-Unternehmen (VDRK),<br />
Kassel, www.rokatech.de<br />
TERMINHINWEISE AN:<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Redaktion<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
80<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
INTERESSE? Dann wenden Sie sich gerne an: Ursula Fantz, Telefon: 0791/95061-17, E-Mail: ursula.fantz@pro-vs.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
81
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Profit für Kommune und Wirtschaft<br />
Der Tourismus ist ein elementarer Wirtschafts- und Standortfaktor. Doch: Wie viel<br />
Tourismus findet in <strong>der</strong> Gemeinde wirklich statt und was bringt er tatsächlich monetär?<br />
Wer verdient an den Urlaubern und Tagesgästen und was bleibt für die Kommune selbst<br />
hängen? Lesen Sie mehr dazu in unserer April-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Online zahlen<br />
Immer mehr Verwaltungen bieten Leistungen<br />
online an. Dadurch gewinnt auch<br />
das elektronische Bezahlen an Bedeutung.<br />
Wenn Services von <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />
bis zur Abrechnung online abgewickelt<br />
werden können, erhöht sich <strong>der</strong> Komfort<br />
für den „Kunden Bürger“ und die Verwaltung<br />
kann ihre Prozesse kostendämpfend<br />
optimieren.<br />
Foto: Yurolaitsalbert/Fotolia<br />
Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
erscheint am<br />
6. April<br />
Gemeinsame Sache<br />
Im Bereich des Netzbetriebs <strong>der</strong> örtlichen<br />
Elektrizitäts- und Gasnetze, aber auch<br />
in an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> kommunalen Infrastruktur<br />
liest man immer wie<strong>der</strong> den<br />
Begriff <strong>der</strong> Institutionalisierten Öffentlich-<br />
Privaten Partnerschaft (IÖPP). Erfahren<br />
Sie im April, was es mit dieser Form <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit zwischen öffentlichen<br />
und privaten Beteiligten auf sich hat.<br />
Foto: Dp@Pic/Fotolia<br />
Foto: Grigoryeva/Shutterstock<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />
Bernd Herzberger<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
Redaktion Jörg Benzing,<br />
Alexan<strong>der</strong> Liedtke (Volo.),<br />
Annika Wieland (Volo.)<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Olga Lechmann<br />
Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />
Sales Management<br />
Michael Blaser, Ursula Fantz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 40<br />
vom 1. Januar <strong>2017</strong><br />
Verlags- und Redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-0, Fax 95061-41<br />
info@pro-vs.de<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
ISSN 0723-8274<br />
schaukästen<br />
das können wir für sie . . .<br />
Info: Tel. 0 72 75 - 98 58 - 98 | Fax 98 58 - 99<br />
◦ Wir bitten um weitere Informationen<br />
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en 1176-7 schIl<strong>der</strong><br />
82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 3/17<br />
sipirit gmbh Elsässer Straße 40 • D-76870 Kandel • Telefon +49 (0) 72 75/98 58-98
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Leiter Servicebereich Landkreis Goslar<br />
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