LebensArt Winter 2023
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<strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>/24<br />
Verkaufspreis 3,90 Euro<br />
49<br />
49<br />
4 192452 103906<br />
SCHÖNE<br />
WINTER<br />
WELT<br />
Traumhafte<br />
Klänge<br />
Harfenmusik von<br />
Stephanie Wunsch<br />
Köstliche<br />
Maultaschen<br />
Herrgottsbscheisserle<br />
neu interpretiert<br />
Im Schnee<br />
unterwegs<br />
Langlaufen und Wandern<br />
im Schwarzwald
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<strong>Winter</strong>liche<br />
Wanderungen<br />
Entschleunigen und den hektischen Alltag hinter sich lassen:<br />
Bei winterlichen Wanderungen rund um Tauberbischofsheim<br />
gelingt das hervorragend. Die reizvolle Landschaft lädt zu<br />
individuellen oder geführten Touren ein – freuen Sie sich auf<br />
eine aktive Auszeit.<br />
Wir lieben die kalte Luft und die klare<br />
Sicht. Ausgestattet mit warmer Jacke, Mütze,<br />
Schal und Handschuhen geht es in die<br />
Natur zu Wanderungen und Spaziergängen<br />
über verschneite Wege, vorbei an gezuckerten<br />
Wiesen und Wäldern, romantischen<br />
Plätzen und hinauf auf die Höhen, die<br />
immer wieder tolle Ausblicke auf Tauberbischofsheim<br />
und die reizvolle Landschaft<br />
bieten. Es gibt viele Touren, um den <strong>Winter</strong><br />
in und um Tauberbischofsheim zu erleben.<br />
Und was liegt näher, als nach einer ausgiebigen<br />
Wanderung in einer Sauna zu entspannen,<br />
für ein wohliges Körpergefühl zu sorgen<br />
und den herrlichen Wandertag Revue<br />
passieren zu lassen?<br />
Der Spessartverein Wanderfreunde Tauberbischofsheim<br />
e. V. lädt am 6. Januar 2024<br />
zur „Dreikönigswanderung“ ein, die von<br />
Wanderführern begleitet wird. Nach einer<br />
Strecke von sieben Kilometern ist eine Einkehr<br />
geplant. Die Teilnahme an der Wanderung<br />
ist kostenfrei, lediglich persönliche<br />
Ausgaben und Kosten für Zugfahrten müssen<br />
übernommen werden.<br />
Zum weiteren Angebot des Spessartvereins<br />
zählen außerdem die Mittwochswanderungen,<br />
die ganzjährig in die nähere Umgebung<br />
führen. Zu den Kurzstrecken von vier bis<br />
sechs Kilometer Länge sind Gäste stets herzlich<br />
willkommen.<br />
Erlebnisreich: Eine <strong>Winter</strong>wanderung auf<br />
dem Biodiversitätslehrpfad.<br />
Wandern als persönliches Erlebnis, zur Erkundung<br />
der Biodiversität, das findet man<br />
im Naturschutzgebiet Brachenleite. Die<br />
geologische und geomorphologische Situation<br />
in Verbindung mit den klimatischen Verhältnissen<br />
im Taubertal sorgen für eine ganz<br />
außergewöhnliche, unvergleichbare Fauna<br />
und Flora mit besonderen winterlichen Impressionen.<br />
Ein Spaziergang über das Naturschutzgebiet<br />
Brachenleite auf dem ausgewiesenen<br />
Schmetterlingsweg oder Teilstück<br />
Jakobsweg Main-Taubertal ist ein Kennenlernen<br />
der heimischen Artenvielfalt.<br />
Auch die Erkundung des Arboretums sowie<br />
des Biodiversitätslehrpfads garantieren<br />
eine erlebnisreiche und winterliche Wandertour.<br />
Der Rundwanderweg umfasst eine<br />
öffentlich zugängliche Sammlung von frei<br />
wachsenden, einheimischen und exotischen<br />
Holzgewächsen am Stammberg. Das Arboretum<br />
auf rund 5.000 m2 mit mindestens<br />
31 beschilderten Baumarten und der sich<br />
anschließende Biodiversitätslehrpfad, der<br />
14 Stationen umfasst, stellen für Flora und<br />
Fauna ein ideales Gelände dar.<br />
Inhalt<br />
Liebe zu einem besonderen Klang<br />
Stephanie Wunsch spielt Harfe ................4<br />
Schwäbisch: eine Herzensangelegenheit<br />
Manfred Mergel predigt im Dialekt .........8<br />
Der Eislauf<br />
„Der See ist zugefroren ...“ .....................12<br />
44<br />
WINTERFREUDEN: UNTERWEGS<br />
AUF LANGLAUFSKI UND<br />
SCHNEESCHUHEN<br />
28<br />
ECHT UND EMOTIONAL:<br />
SÄNGER MARC MARSHALL<br />
Editorial<br />
Fröhlich hereinspaziert in den <strong>Winter</strong>!<br />
Der muss nicht kalt und grau sein,<br />
er hat so viele wunderschöne Seiten.<br />
Draußen legt sich Raureif glitzernd<br />
auf Bäume und Sträucher. Drinnen<br />
empfängt das Haus mit seiner warmen<br />
Gemütlichkeit, auf dem Tisch dampft<br />
eine Tasse Tee, die weiche Decke liegt<br />
zum Kuscheln bereit. <strong>Winter</strong>langeweile?<br />
Aber nicht doch. Es gibt so viele<br />
Bücher, die man schon immer lesen<br />
wollte: Neuerscheinungen, vielleicht<br />
holt man auch Altes aus dem Regal und<br />
entdeckt es neu. Überhaupt, Kultur<br />
erleben, das kann man gut im <strong>Winter</strong> –<br />
Theater, Konzerte, Museen laden dazu<br />
ein, inzwischen oft auch digital.<br />
Wir haben in unserer <strong>Winter</strong>ausgabe<br />
Menschen gefunden, die dazu anregen,<br />
auch die kalte Jahreszeit kreativ zu<br />
nutzen. Sie lieben Maultaschen? Dann<br />
kochen Sie doch mal nach, was Volker<br />
Klenk vorschlägt. Oder Sie begeben<br />
sich mit Silke Schneider-Windt in ihre<br />
Werkstatt auf dem Bauernhof und<br />
lassen sich von der Atmosphäre dort<br />
in ihren Bann ziehen. Sie können den<br />
Harfenklängen von Stephanie Wunsch<br />
und der dunklen Stimme von Marc<br />
Marshall und seinen berührenden<br />
Liedern lauschen.<br />
Es gibt so vieles zu entdecken und zu<br />
erleben, wenn im <strong>Winter</strong> mehr Ruhe<br />
herrscht und alles ein wenig stiller ist.<br />
Einen wunderschönen <strong>Winter</strong> wünscht<br />
Ihnen Ihre<br />
Malerisch: Kurmainzisches Schloss mit Türmersturm in Tauberbischofsheim.<br />
Tourist Information<br />
Tauberbischofsheim<br />
Marktplatz 8<br />
97941 Tauberbischofsheim<br />
Tel. 09341 803-1010<br />
tourismus@tauberbischofsheim.de<br />
www.tauberbischofsheim.de<br />
Fotos: Stadt Tauberbischofsheim<br />
Fotos: privat, Schwarzwald Tourismus, Florian Deventer<br />
Das Hergottsbscheisserle<br />
Maultaschen neu interpretiert .................14<br />
Flüssiges Gold in der Küche<br />
Guy Grassel kocht mit Honig ..................20<br />
Der Duft von Bienenwachs<br />
Handgemachte Kerzen vom Imker.........22<br />
Ein wahrgewordener Traum<br />
Kreatives von Silke Schneider-Windt .....24<br />
Ein Platz für Tiere<br />
Gnadenhof in Pfinztal-Berghausen ........34<br />
Am Rande der Welt<br />
Ein Wohntraum geht in Erfüllung ...........38<br />
Guten Rutsch!<br />
Regionale Silvesterbräuche ....................42<br />
Rubriken<br />
Impressum ................................................50<br />
Für Sie entdeckt .......................................47<br />
Ferien-Domizile & Marktplatz .................50<br />
Gabriele Meyer,<br />
Chefredakteurin<br />
2<br />
3
VON DER LIEBE ZU<br />
EINEM BESONDEREN<br />
Klang<br />
Die gebürtige Schwarzwälderin Stephanie Wunsch<br />
hat ihren Kindheitstraum zum Beruf gemacht:<br />
Als Harfenistin spielt sie in großen Orchestern,<br />
gibt Konzerte und unterrichtet an Musikschulen.<br />
Man hätte sich ein handlicheres Instrument<br />
aussuchen können, doch immerhin:<br />
Eine Harfe ist transportierbar. Auch,<br />
wenn das Auto dann ein bisschen größer sein<br />
muss. Und auch, wenn man so zart wirkt wie<br />
Stephanie Wunsch. „Es geht“, sagt die junge<br />
Harfenistin, „aber die Harfe anzuheben, das<br />
bekomme ich alleine nicht hin."<br />
Ein klein wenig neidisch schaut sie manchmal<br />
auf die männlichen Kollegen, die ihre Konzertinstrument<br />
selbst auf die Bühne tragen<br />
können: „Da muss ich um Hilfe bitten, ebenso<br />
wie bei vielen Treppen.“ Immerhin wiegt<br />
die große Konzertharfe rund 40 Kilo – kaum<br />
zu glauben, welch leichte Töne man ihr entlocken<br />
kann. Aber Vorsicht: „Das ist ein Vorurteil“,<br />
sagt Stephanie Wunsch. „Die meisten<br />
sind überrascht, dass man auch ganz andere<br />
Klänge erzeugen kann.“<br />
Eigentlich macht es keine Schwierigkeiten,<br />
einem musikalischen Kind Musikunterricht<br />
anzubieten. Doch nicht immer ist es so einfach,<br />
das weiß Stephanie Wunsch aus eigener<br />
Erfahrung. Gerade in die Schule gekommen,<br />
verliebte sie sich als kleines Mädchen in den<br />
Klang einer Harfe: „Den fand ich einfach<br />
wunderschön.“<br />
So recht an den Wunsch der Kleinen glauben<br />
mochte man allerdings nicht. Doch hinter<br />
dem schüchternen Mädchen verbarg sich eine<br />
gehörige Portion Hartnäckigkeit und<br />
Fotos: privat, Adobe Stock/kichigin19<br />
Ganz in ihrem Element:<br />
Stephanie Wunsch liebt es,<br />
der Harfe wunderschöne<br />
Klänge zu entlocken.<br />
4<br />
5
Besonders gerne<br />
spielt Stephanie<br />
Wunsch die Stücke<br />
von Marcel Tournier,<br />
die speziell für die<br />
Harfe komponiert<br />
wurden.<br />
Überzeugungskraft. Und so zogen schließlich<br />
in der Familie alle an einem Strang, allen voran<br />
ihre Tante.<br />
„Ich fand den Klang<br />
der Harfe einfach<br />
wunderschön.“<br />
Die Harfe, zunächst eine kleine, wurde gekauft,<br />
nach langem Suchen sogar eine Lehrerin<br />
gefunden. Doch schon tat sich die nächste<br />
Klippe auf: Damals durften Kinder erst ab<br />
acht Jahren mit dem Harfenspiel beginnen.<br />
Nach einem Jahr auf der Warteliste war auch<br />
das geschafft – heute ist aus der Sehnsucht des<br />
kleinen Mädchens ein Beruf geworden. Stephanie<br />
Wunsch gibt nach ihrem Studium an<br />
der Musikhochschule Karlsruhe klassische<br />
Konzerte und unterrichtet Harfe an Musikschulen<br />
– und ist nach wie vor glücklich mit<br />
ihrer Entscheidung. Im Orchesterbetrieb ist<br />
die Harfe eher selten zu hören. „Da verschwindet<br />
der Klang oft hinter den anderen<br />
Instrumenten“, weiß Wunsch, die auch von<br />
Theatern für einzelne Konzerte engagiert<br />
wird, weil viele Häuser keine eigenen Harfenistinnen<br />
im Orchester haben. Umso schöner<br />
findet sie dann das Klangerlebnis Harfe in Solopartien.<br />
Seit einiger Zeit arbeitet sie dabei konzertant<br />
mit einer Querflötistin zusammen: „Das ergänzt<br />
sich so schön – zwei Klangteppiche, die<br />
wunderbar harmonieren.“ Für die Zuhörer ist<br />
es allemal ein Erlebnis. Diese musikalische<br />
Kombination ist nicht alltäglich und dafür<br />
umso reizvoller. Dass sie dabei auch mal ganz<br />
neue Töne in das sonst meist klassische Konzerterlebnis<br />
bringen kann, darüber freut sich<br />
Wunsch und findet es spannend: „Man kann<br />
die Harfe ja nicht nur weich und warm mit<br />
den Fingerkuppen spielen und in der Mitte<br />
anzupfen, wo sie die schönsten Töne hat.<br />
Oder den Klang zum Beispiel für Barockmusik<br />
durch den Handeinsatz ganz unten am<br />
Schallbrett variieren. Es gibt auch viele neue<br />
Spieltechniken.“<br />
len in Bruchsal und Heidelberg. „Mehr schaffe<br />
ich nicht, man kommt sonst gar nicht mehr<br />
zum Üben“, sagt sie. Ein wenig Zeit fürs Malen<br />
mit Acrylfarben und fürs Nähen für die<br />
vierjährige Tochter soll bleiben. Die möchte<br />
schließlich die Mama viel um sich haben.<br />
Harfe spielt der Nachwuchs noch nicht –<br />
auch wenn die Altersbegrenzung heute nicht<br />
mehr existiert. Dafür hat sie an den Schulen<br />
kleine Musikenthusiasten, die meist die kleine<br />
Harfe nutzen: „Sie hat weniger Saiten, ist mit<br />
ihren zehn bis 14 Kilo gut zu transportieren<br />
und eignet sich für Kinderhände.“ Wer mehr<br />
will, kann dann zur großen Konzertharfe<br />
wechseln, muss dazu aber tiefer in die Tasche<br />
greifen. Während man die kleine Harfe für<br />
etwa 3000 Euro haben kann, geht es bei der<br />
großen erst ab 18.000 Euro los. „Es gibt gute<br />
gebrauchte Instrumente“, rät Wunsch.<br />
Stephanie Wunschs musikalische Vorliebe ist<br />
zum großen Teil klassisch ausgerichtet. Allerdings<br />
sind die auf reines Harfenspiel konzentrierten<br />
Kompositionen eher dünn gesät.<br />
„Bach zum Beispiel hat für Harfe eigentlich<br />
gar nichts komponiert. Aber ich liebe es, seine<br />
Lautensuiten zu hören – das klingt so wunderschön,<br />
man hält es fast für eine Harfe.“ Im<br />
Gegensatz dazu sind die Stücke von Marcel<br />
Tournier, selbst Harfenist, Kompositionen<br />
speziell für dieses Instrument. Stephanie<br />
Wunsch ist fasziniert: „Das spielt sich ganz<br />
anders, reizt alle klanglichen Möglichkeiten<br />
aus. Es sind meine absoluten Lieblingsstücke.“<br />
„Wir kommen<br />
immer als Erste und<br />
gehen als Letzte.“<br />
Hat sie es je bereut, die Harfe zum Beruf gemacht<br />
zu haben? „Nein“, sagt Stephanie<br />
Wunsch. „Auch wenn kaum jemand verstanden<br />
hat, warum ich schüchterne Person ausgerechnet<br />
einen Bühnenberuf ergriffen habe."<br />
Sie hat noch ein paar Hinweise auf den Bühnenalltag<br />
parat: „Harfenisten kommen immer<br />
als Erste und gehen als Letzte“. Und dann<br />
lacht sie: „Eine Harfenistin stimmt immer, die<br />
Harfe nie.“<br />
Gabriele Meyer<br />
Wärme tanken und<br />
Urlaubsfeeling genießen<br />
DIE BONGOS SCHLAGEN<br />
Sie zählt gleich einige Möglichkeiten auf, das<br />
Instrument einmal auf ganz andere Art in Szene<br />
zu setzen: auf den Resonanzkörper klopfen<br />
zum Beispiel oder die Saiten mit Nägeln zupfen.<br />
Und manchmal, verrät sie, „habe ich bei<br />
modernen Stücken eine Hand an der Harfe,<br />
mit der anderen schlage ich die Bongos“.<br />
Nicht alles ist übrigens neu, auch die Harfenistinnen<br />
früherer Zeiten – es gibt so gut wie<br />
keine männlichen Spieler – haben sich an Variationen<br />
ausprobiert.<br />
Und dann ist da noch das Unterrichten, das<br />
sie sehr mag. Von Karlsruhe aus, wo sie mit<br />
Mann und Kind wohnt, fährt sie zu ihren<br />
Schülerinnen und Schüler an den Musikschu-<br />
<strong>Winter</strong><br />
im Paradies<br />
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6<br />
7
„Neispaziert!“<br />
Persönlich erleben kann<br />
man Manfred Mergel zum<br />
Beispiel am Montag, 5. Februar<br />
2024, in Deckenpfronn<br />
(Landkreis Böblingen).<br />
Anmeldungen unter:<br />
kontakt@mundartpfarrer.de<br />
Schwätzt im Dialekt:<br />
Manfred Mergel ist<br />
Schwabe mit Leib<br />
und Seele.<br />
Des isch doch kei Makel, wenn mr schwäbisch<br />
schwätzt! Ihr wissat no gar net<br />
was r hen an eurer Muttersprach!“ Dem, der<br />
das heute sagt, hat die Mutter einst in strengem<br />
Ton angeraten: „Schwätz anständig“.<br />
Hieß soviel wie: „Sprich Hochdeutsch“. Klar<br />
hat er das drauf – das Hochdeutsche. Aber<br />
das Schwäbische ist eine Herzensangelegenheit,<br />
vermittelt ihm Wärme und Nähe, ein<br />
Heimatgefühl, das er nicht missen möchte.<br />
Und so hat Manfred Mergel fest integriert in<br />
seinen Sprachschatz, was immer mehr in seiner<br />
ursprünglichen Originalität verloren zu<br />
gehen scheint und sich zu einem einheitlichen<br />
„Regiolekt“ wandelt.<br />
Ein Sprachwissenschaftler, könnte man meinen.<br />
Aber nein, ein Pfarrer. Der hat festgestellt:<br />
„Der Mensch spricht aus dem Herzen,<br />
wenn er in seiner Mundart spricht.“ Sein<br />
Herz bringt er auch da ein, wo sein Berufsstand<br />
zu Hause ist: auf der Kanzel. Manfred<br />
Mergel predigt oft auf Schwäbisch, ist<br />
Mundartbeauftragter der evangelischen Landeskirche.<br />
Kurz: Mergel ist ein Mundartpfarrer.<br />
Das ging nicht einfach so von heute<br />
auf morgen. Vielmehr machte er irgendwann,<br />
vor Jahren, eine interessante Erfahrung:<br />
„Statt eines schriftsprachlichen Textes<br />
entstand – plötzlich und ungewollt – ein<br />
mundartlicher Text.“ Seitdem, so berichtet<br />
er, habe er zunehmend die Freiheit gewonnen,<br />
sich in seinem Dialekt auszudrücken.<br />
Ein wenig mag dabei geholfen haben, dass er<br />
mit Leib und Seele Schwabe ist und sich mit<br />
dem Seelen- und sonstigen Leben dieses<br />
Menschenschlags recht gut auskennt.<br />
„Das ist so lebensnah:<br />
Man ist näher dran an<br />
de Leut.“<br />
Er selber trage das Herz auch nicht auf der<br />
Zunge, stellt er fest und umschreibt die Natur<br />
des Schwabens als „e bissle verdruckt“.<br />
Was nicht böse gemeint ist. Eher sei es eine<br />
Art Selbstreflektion, stellt er leicht amüsiert<br />
fest. Was dann schnell zum Humor des<br />
Schwabens führt. Der sei knitz und bodenständig<br />
und manches Mal für andere etwas<br />
schwer verständlich. Tatsächlich: Ein Reingeschmeckter<br />
hat so seine Schwierigkeiten<br />
mit dem „knitz“ sein. Was, so erläutert es<br />
Mergel, eigentlich aus „kein Nutzen“ entstanden<br />
sei, etwas nicht gleich Erkennbares<br />
ausdrücke, einen Sinn und Zweck verberge.<br />
Eigentlich, sagt er von sich, sei er ein ernster<br />
Mensch. Dabei lacht Mergel gern, schmunzelt,<br />
freut sich, wenn ihm „Übersetzungen“<br />
gelingen: „Das ist so lebensnah. Man ist einfach<br />
näher dran an de Leut.“ Das mache Dialekt<br />
gleichzeitig aber auch so präzise und<br />
prägnant, lasse Bilder entstehen und Nähe<br />
zu. Als er anfing mit der ersten Pfarrstelle in<br />
einer kleinen Gemeinde auf der Schwäbischen<br />
Alb – da „brach das Schwäbische mit<br />
voller Wucht in mir auf “, nicht immer zum<br />
Wohlgefallen seiner Schäfchen.<br />
Ein Pfarrer, der hin und wieder auf der Kanzel<br />
und anderswo Schwäbisch schwätzt: Das<br />
kam nicht überall gut an. Schließlich brachte<br />
man es aber doch auf den sparsam lobenden<br />
Nenner: „S kommt net schlecht raus.“ Ähnlich<br />
gebruddelt wurde bei der nächsten<br />
Pfarrstelle: Zu volkstümlich sei er, der Herr<br />
Pfarrer. „Das hat mir Auftrieb gegeben. Je<br />
mehr di gescholten hen, desto mehr Leut<br />
sind gekommen“, erinnert er sich.<br />
Schwäbisch:<br />
eine<br />
Herzensangelegenheit<br />
Manfred Mergel ist Pfarrer – einer, der schwäbisch spricht.<br />
Und das nicht nur im Alltag, sondern auch von der Kanzel.<br />
Mundartpfarrer nennt man das auf Hochdeutsch –<br />
und als solcher ist Mergel auch im Auftrag der evangelischen<br />
Landeskirche in vielen Gemeinden unterwegs.<br />
Fotos: Südwest Presse/Karl-Heinz Kuball, Liza Huber, Adobe Stock/daboost, Begin Again<br />
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Weihnachtslied<br />
auf Schwäbisch:<br />
„Wenn s sei muss,<br />
isch a digitale Kirch<br />
auch recht.“<br />
<strong>Winter</strong>zeit im<br />
Wildparadies Tripsdrill<br />
Schdern ibr<br />
Bethlehem<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
zeig ons dr Weg,<br />
der ons zom Kripple<br />
brengt, zeig ons, wo´s<br />
schdeht!<br />
Schdrahl mit deim hella<br />
Licht, bis mr dort send,<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
breng ons zom Kend.<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
jetzt semmr doo,<br />
on guggat elle des<br />
Wonder doo oo,<br />
des doo bassiert isch. Dr<br />
Herrgott hot‘s gmacht,<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
en heilger Nacht.<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
s’Ziel isch erreicht,<br />
on s’gibt fei nix, was dem<br />
arma Schdall gleicht.<br />
Du hosch ons herbrocht<br />
– doo dankat mir schee,<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
on s’fehlt nix meeh.<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
mir miaßat zrick,<br />
abbr dei hellr Schei<br />
bleibt ons em Blick.<br />
On was mr gseah hen,<br />
des tragat mr fort,<br />
Schdern ibr Bethlehem,<br />
en onsern Ort!<br />
Dabei ging es ihm nicht darum, „die Kirchen<br />
voller zu machen“. Es war die lebensnahe<br />
Weitergabe von Evangelium und Gebeten,<br />
die ihn faszinierte: „Deren Sprache war sehr<br />
akademisch. Irgendwann spürte ich, ich bin<br />
über die Köpfe hinweggeflogen. Dabei sollten<br />
die Menschen doch fröhlicher hinaus- als<br />
hineingehen. Nähe und Wärme sollten entstehen<br />
– das Evangelium ist eine frohe Botschaft“.<br />
Und: „Ich reflektiere über Gott und<br />
die Welt, das macht mir echt Freude.“<br />
ZUSPRUCH VON AUSSEN<br />
Die Medien wurden aufmerksam, inzwischen<br />
lag ja auch das erste Buch Mergels vor,<br />
„Hasch scho ghört?“. Das Buch zog immer<br />
mehr Menschen zu seinen schwäbischen Predigten,<br />
mit denen er heute – im Vorruhestand<br />
– in vielen Kirchen des Landes unterwegs<br />
ist. Nicht nur zu seinen schwäbischen<br />
Gottesdiensten, in denen oft auch die ins<br />
Schwäbische übertragenen Lieder von Albrecht<br />
Häcker, einem Pfarrer aus der Nähe<br />
von Ludwigsburg, gesungen werden, sammelt<br />
sich eine Fangemeinde; inzwischen hat<br />
er auch andere Texte, die er bei Lesungen<br />
vorträgt, in Buchform vorgelegt.<br />
Sie erzählen von „der schwäbischen Art zu<br />
leben, von der Zersiedelung unserer Landschaft,<br />
vom Menschsein und Christsein, von<br />
heiteren und ernsten Fragen, von der großen<br />
Politik und kleinen Sorgen, von Lebenslust<br />
und Lebensglück, von Traurigkeit, vom Tod<br />
und von der Liebe“, schreibt er im Vorwort<br />
zu seinem Band „Der gewölbte Himmel“.<br />
Daneben hat er sich einem Buch gewidmet,<br />
das ihn schon immer in seinen Bann schlug:<br />
„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-<br />
Exupéry liegt jetzt auch auf Schwäbisch vor<br />
– aus dem Französischen übersetzt von Manfred<br />
Mergel.<br />
Ein bisschen hat er sich jetzt, ohne feste Gemeinde,<br />
neu ausgerichtet. Fühlt sich wie „aus<br />
einem Korsett befreit“, und hält mit seiner<br />
Meinung nicht hinterm Berg. Kritik klingt<br />
an an einer ideologisierten Moral, an einer<br />
Manfred Mergel begeistert mit<br />
seinen schwäbischen Predigten die<br />
Besucher seiner Gottesdienste.<br />
geringen Positionierung der Kirche und an<br />
Entwicklungen, „die das Kind mit dem Bade<br />
ausschütten“. Vor vielen Jahren wollte er sich<br />
von der Enge von Meinungen und Regeln<br />
befreien: „Heute bin ich ja fast schon wieder<br />
altmodisch.“<br />
Dass alles so digital geworden ist, macht ihm<br />
im schwäbischen Ausdruck manchmal<br />
Schwierigkeiten – die technischen Begriffe<br />
lassen sich oft schwer umsetzen. Aber:<br />
„Wenn s sei muss, isch a digitale Kirch au<br />
recht. Jetzt in echt mitnander schwätze, lacha,<br />
singe isch am End nomal a andera Nummer.<br />
Deshalb tät ich saga, mir lassat d Kirch<br />
im Dorf.“ <br />
Gabriele Meyer<br />
Gottesdienst<br />
auf Mundart<br />
Manfred Mergel ist nicht der<br />
einzige Pfarrer, der das Schwäbische<br />
in den Gottesdienst<br />
integriert: Pfarrer Albrecht<br />
Häcker aus Ludwigsburg zum<br />
Beispiel hat einige Psalmen und<br />
Lieder ins Schwäbische übersetzt.<br />
Seine Texte verwendet<br />
Manfred Mergel regelmäßig in<br />
seinen Mundartgottesdiensten.<br />
Einige dieser Übersetzungen<br />
sind abrufbar unter:<br />
www.mundartpfarrer.de/texte<br />
Fotos: Erlebnispark Tripsdrill<br />
Das Wildparadies Tripsdrill bietet auch im <strong>Winter</strong> Naturerlebnis mit<br />
allen Sinnen. Unter dem Motto „<strong>Winter</strong>WunderWald“ bringt der<br />
winterlich geschmückte Wildpark vom 2. Dezember <strong>2023</strong> bis<br />
28. Januar 2024 an allen Wochenenden und in den Weihnachtsferien<br />
noch mehr Leben in die kalte Jahreszeit – wahlweise auch in Kombination<br />
mit einer Übernachtung im Baumhaus oder Schäferwagen.<br />
Das nahe Heilbronn gelegene Wildparadies<br />
Tripsdrill hat 365 Tage im Jahr geöffnet. Auf<br />
einer Fläche von 47 Hektar leben über 60<br />
Tierarten: Von zahmen Hirschen und Mufflons,<br />
die sogar aus der Hand fressen, über<br />
Wölfe, Luchse, Wildkatzen und Fischotter<br />
bis hin zu Greifvögeln und Eulen. Die meist<br />
aus Europa und Nordamerika stammenden<br />
Tierarten sind an kühle Temperaturen angepasst<br />
und daher ganzjährig in ihren naturnahen<br />
Freigehegen zu beobachten. Erst vor<br />
kurzem ist mit dem Waldrapp eine neue Art<br />
ins Wildparadies eingezogen. Der Waldrapp<br />
ist unverwechselbar mit seinem schwarzen,<br />
aber metallisch glänzenden Gefieder, dem<br />
sichelförmigen roten Schnabel, einem skurril<br />
anmutenden Nackenschopf und einer rötlich<br />
gefärbten Glatze.<br />
Nordische Arten wie Polarwolf und Schnee-<br />
Eule sind im <strong>Winter</strong> ganz in ihrem Element.<br />
Einzig und allein die Bären zeigen sich in<br />
der kalten Jahreszeit seltener und verbringen<br />
manchmal sogar ganze Tage schlummernd<br />
in ihrer gemütlichen Höhle. Spannend und<br />
lehrreich zugleich wird es um 11.30 Uhr<br />
und 15.30 Uhr bei den Greifvogel-Flugvorführungen<br />
an der Falknertribüne. Die Fütterung<br />
der Fischotter steht um 13.45 Uhr<br />
auf dem Programm. Danach, um 14.30 Uhr,<br />
geht es weiter bei Wolf, Luchs, Bär und Wildkatze<br />
(im <strong>Winter</strong> jeweils an den Wochenenden<br />
und in den Ferien). Für noch mehr Abwechslung<br />
sorgen der Walderlebnispfad und<br />
der große Abenteuerspielplatz.<br />
Vom 2. Dezember <strong>2023</strong> bis 28. Januar 2024<br />
bringt der <strong>Winter</strong>WunderWald noch mehr<br />
Leben in die kalte Jahreszeit! An winterlich<br />
dekorierten Ständen, die in der Waldlandschaft<br />
verteilt sind, werden süße Leckerbissen<br />
für Naschkatzen, Deftiges für den<br />
An den ersten drei Adventssonntagen kommt der Weihnachtsmann zu Besuch.<br />
Highlights: Liebevoll gestaltete Fahr-<br />
Attraktionen und eine aufregende<br />
Tierwelt.<br />
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originelle Geschenke angeboten. Rund um<br />
die Wildsau-Schenke mitten im Wald lassen<br />
drei liebevoll gestaltete Fahr-Attraktionen<br />
Kinderherzen höherschlagen. An den ersten<br />
drei Adventssonntagen kommt der Weihnachtsmann<br />
zu Besuch – mit Säcken voller<br />
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Öffnungszeiten:<br />
ganzjährig täglich ab 9 Uhr<br />
10<br />
11
Der Eislauf<br />
Der See ist zugefroren<br />
Und hält schon seinen Mann.<br />
Die Bahn ist wie ein Spiegel<br />
Und glänzt uns freundlich an.<br />
Das Wetter ist so heiter,<br />
Die Sonne scheint so hell.<br />
Wer will mit mir ins Freie?<br />
Wer ist mein Mitgesell?<br />
Da ist nicht viel zu fragen:<br />
Wer mit will, macht sich auf.<br />
Wir geh‘n hinaus ins Freie,<br />
Hinaus zum Schlittschuhlauf.<br />
Was kümmert uns die Kälte?<br />
Was kümmert uns der Schnee?<br />
Wir wollen Schlittschuh laufen<br />
Wohl auf dem blanken See.<br />
Da sind wir ausgezogen<br />
Zur Eisbahn alsobald,<br />
Und haben uns am Ufer<br />
Die Schlittschuh angeschnallt.<br />
Das war ein lustig Leben<br />
Im hellen Sonnenglanz!<br />
Wir drehten uns und schwebten,<br />
Als wär‘s ein Reigentanz.<br />
August Heinrich<br />
Hoffmann von Fallersleben<br />
(1798-1874)<br />
Unser Bild zeigt den zugefrorenen<br />
Kocher in Schwäbisch Hall.<br />
Foto: Andreas Scholz<br />
12<br />
13
DIE BASIS:<br />
DAS HERRGOTTS<br />
BSCHEISSERLE<br />
Maultaschen gehören fest<br />
zur schwäbischen Esskultur.<br />
Einer, der sie puristisch<br />
traditionell zubereitet, ihnen<br />
aber im kulinarischen Beiwerk<br />
neue Genusspotenziale<br />
zuweist, ist Volker Klenk.<br />
Nicht nur in seinem Blog,<br />
auch in einem großen Kochbuch<br />
verleiht er seiner Liebe<br />
zum heimatlichen Traditionsessen<br />
kreativ Ausdruck.<br />
Volker Klenk liebt Maultaschen. Halt –<br />
so viel Zeit muss sein: Professor Dr. Volker<br />
Klenk. Was die Maultaschen gleich auf<br />
ein anderes Niveau hebt. Da sind die kleinen<br />
„Herrgottsbscheißerle“ sofort ein Symbol<br />
für Tradition, für echte schwäbische Hausfrauenkunst<br />
und für das schwäbische Heimatgefühl<br />
– ein Kulturgut eben. Doch mal<br />
ehrlich, in erster Linie schmecken die Nudeltäschle<br />
mit ihrer Füllung so hervorragend,<br />
dass sie der Belagerung des Gaumens durch<br />
die fantastischen Kreationen der internationalen<br />
Haute Cuisine erfolgreich trotzen.<br />
Klenk, von der mütterlichen Küche in Winnenden<br />
geprägt, inspirierte das nicht nur zu<br />
einem Blog im Internet und zu einer kleinen<br />
Manufaktur, sondern auch zu einem Kochbuch,<br />
das den Maultaschen eine erstaunliche<br />
kulinarische Vielfalt zuweist. Und weil‘s<br />
eben der Herr Professor ist, heißt das umfangreiche,<br />
Appetit machende Werk nicht<br />
Kochbuch, sondern „Das Maultaschen Manifest“.<br />
Was nichts daran ändert, dass hier<br />
qualitätsbewusst, fantasievoll und bodenständig<br />
gekocht wird. Bundesweit natürlich<br />
– aber mit dem Anker im Schwäbischen. In<br />
die gute schwäbische Maultasche – die für<br />
eine gelungene Herstellung wirklich Zeit benötigt<br />
– füllt man Fleisch, Spinat, Zwiebeln<br />
und Weckle. Was sonst noch an Zutaten den<br />
Fotos: Christian Verlag/Julia Ruby Hildebrand, Ingolf Hatz; Adobe Stock/ange1011, kittikorn Ph<br />
Geschmack ausbalanciert, Petersilie, Schnittlauch<br />
oder Liebstöckel zum Beispiel, ist der<br />
individuellen Vorliebe überlassen: „Jede<br />
Maultasche ist im Grunde ein Unikat.“<br />
Aber was man dann mit den Päckchen anstellt,<br />
mit denen die Maulbronner Mönche<br />
im Mittelalter während der Fastenzeit den<br />
Herrgott übers Ohr hauen wollten, das ist<br />
schon deutlich mehr als das, was man üblicherweise<br />
auf dem Teller findet. Geschmälzt,<br />
in der Brühe, gebraten, mit grünem Salat<br />
oder Kartoffelsalat serviert – jeder echte<br />
Schwabe kennt das. Schmeckt wunderbar,<br />
nur muss der Teig fein und dünn sein und die<br />
Füllung dazu leicht und locker das Ganze zu<br />
einem kulinarischen Event erheben: Bloß<br />
kein fester, vom Teig erstickter Klumpen, wie<br />
er in manchen hermetisch verschweißten Industriepackungen<br />
zu Hause ist. „Das ärgert<br />
mich“, macht Klenk seinem Missmut über<br />
die verhunzte Schwabentradition Luft.<br />
Eigentlich ist Klenk ein Purist. Mit der<br />
Maultasche selbst wird nicht herumexperimentiert.<br />
Die Zutaten müssen frisch sein, die<br />
Qualität muss stimmen. Das Ganze gibt’s<br />
rechteckig – nicht im Quadrat, nicht dreieckig,<br />
nicht rund. So wie schon seine Mutter,<br />
Im „Maultaschen-<br />
Manifest“<br />
fusionieren die<br />
schwäbischen<br />
Teigtaschen unter<br />
anderem mit<br />
Gerichten der<br />
asiatischen Küche.<br />
Oma Lisbeth genannt, die Füllung verpackt<br />
hat. Was allerdings Volker Klenk dann mit<br />
den Maultaschen anstellt, hätte sich seine<br />
Mutter bestimmt nicht träumen lassen.<br />
VEGANE TÄSCHLE<br />
„Man kann ganz tolle Sachen machen“, sagt<br />
der von Mutters Kochkunst geprägte Sohn<br />
und legt die Hand aufs Herz: „Alle Rezepte<br />
habe ich selbstverständlich selbst gekocht<br />
und verkostet. Dafür habe ich sogar meinen<br />
Urlaub geopfert und am Lago Maggiore jeden<br />
Tag zwei Gerichte zubereitet, mich richtig<br />
reingearbeitet. Die Familie gab dann die<br />
Urteile ab – einiges hat es nicht ins Buch geschafft.“<br />
Auch Frau Klenk liebt Maultaschen, wie<br />
könnte es auch anders sein als „Urschwäbin“.<br />
Allerdings, meint ihr Mann augenzwinkernd,<br />
„die ihrer Mutter mehr als die meiner<br />
Mutter“. Die drei Kinder verteilen ihre Sympathie<br />
gerecht: Beide Omas sammeln Punkte.<br />
Die ältere Tochter Hannah sorgte für ein<br />
spezielles Kapitel in Klenks Buch: Als Veganerin<br />
brachte sie den Vater mit seinem Credo<br />
„in Maultaschen gehört Fleisch“ etwas in<br />
Verlegenheit. Sie entwickelte ein veganes<br />
Täschlerezept, das dem Kochbuchautor<br />
nicht nur in Geschmackssachen Respekt abnötigte:<br />
„Ich fand das toll. Es ist ganz schwer,<br />
mit diesen Zutaten Maultaschen zu machen,<br />
die nicht auseinanderfallen“. Weil es nicht<br />
verwechselt werden sollte mit dem Ur-Rezept,<br />
nannte er das Produkt „Teigtasche“.<br />
Volker Klenk hat seinem<br />
Lieblingsessen, den Maultaschen,<br />
ein Kochbuch gewidmet.<br />
50 Rezepte hat er in seinem Maultaschen-<br />
Manifest vereint. Die Basis bilden immer die<br />
echten Schwäbischen, Klenks Lieblingsessen.<br />
„Ich bin sozusagen verrückt nach Maultaschen.<br />
Sehe ich welche, muss ich sie einfach<br />
bestellen, mitnehmen, probieren,<br />
obwohl ich ahne, meist enttäuscht zu werden.<br />
Erwische ich hingegen gut gemachte<br />
Maultaschen, geht mein Herz auf.“ Schwierigkeiten<br />
könnten durch den vor 30 Jahren<br />
beruflich bedingten Standortwechsel ins<br />
Hessische entstehen. Mit dem hat sich Klenk<br />
– wenigstens äußerlich – vom Schwabenland<br />
entfernt: „Maultaschen-Notstandsgebiet“.<br />
Mangel muss er deswegen nicht leiden.<br />
Es steht zu vermuten, dass er und seine Frau<br />
öfter selbst für die Leibspeise Hand anlegen.<br />
Entstanden ist die Idee zur kleinen Manufaktur,<br />
die übrigens nur Restaurants beliefert,<br />
eigentlich aus einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt<br />
im hessischen Kronberg, wo<br />
man zusammen mit Freunden Maultaschen<br />
für einen guten Zweck herstellte und verkaufte.<br />
Das kam bei den Hessen so gut an,<br />
dass schnell eine Fangemeinde zu dem jährlichen<br />
Markt pilgerte. Warum nicht immer<br />
so, fragte sich die Familie. Obwohl beruflich<br />
eigentlich vollends ausgelastet, ließ sich<br />
Klenk, der dem Spaß am Maultaschenmachen<br />
eine hohe Rangordnung zuweist, gerne<br />
auf das Abenteuer ein.<br />
Die Manufaktur trägt gleichzeitig einem<br />
weiteren Anliegen Rechnung: faire und<br />
nachhaltige Lebensmittel zu verwenden und<br />
zu produzieren. Wenn nun mit dem Rezeptbuch,<br />
das Klenk wegen der Textbeiträge<br />
auch als „Lesebuch“ verstanden wissen will,<br />
der schwäbischen Urspeise internationale<br />
Genusskrönchen aufgesetzt werden, bringt<br />
das sicher nicht nur die Augen im Schwabenland<br />
zum Leuchten. Gabriele Meyer<br />
14<br />
15
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GANZ NEUE FACETTEN<br />
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Maultaschen mit Kartoffelsalat oder in der Brühe? Kennt<br />
doch jeder. Aber Maultaschensticks? Wir empfehlen:<br />
Ausprobieren! Das Rezept von Volker Klenk gibt es hier.<br />
Ein Stück Heimat<br />
auf dem Teller<br />
In seinem Buch „Das Maultaschen-<br />
Manifest – 50 kreative Gerichte mit<br />
der Königin der schwäbischen<br />
Küche“ (176 Seiten, 26,99 €, Christian<br />
Verlag, April <strong>2023</strong>) versammelt Volker<br />
Klenk Rezeptideen rund um die<br />
berühmte Teigtasche – mal klassisch<br />
mit Kartoffelsalat oder in der Brühe,<br />
mal ausgefallen als Auflauf, im Burger<br />
oder im Wrap. Das Buch dient nicht<br />
nur als Sammlung von Rezepten,<br />
sondern stellt auch eine Liebeserklärung<br />
an die Maultasche dar –<br />
Volker Klenk schildert unter anderem,<br />
welche Rolle das Gericht in seinem<br />
Leben spielt, neben vielen Fakten<br />
und Anekdoten rund um die<br />
„Königin der schwäbischen Küche“.<br />
Mitmachen<br />
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Wir verlosen drei Exemplare des<br />
„Maultaschen-Manifests“. Senden<br />
Sie uns dafür bis zum 31. Januar<br />
2024 mit Angabe Ihrer Adresse eine<br />
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74523 Schwäbisch<br />
Hall, Stichwort:<br />
„Maultasche“.<br />
(Rechtsweg<br />
ausgeschlossen)<br />
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten<br />
Für 24 Sticks bzw. 4 Personen<br />
Für den Spinat-Feta-Dip:<br />
50 g Blattspinat, 50 g Feta,<br />
100 g Frischkäse, 1 EL Olivenöl,<br />
1 TL Zitronensaft, 1 Knoblauchzehe,<br />
Salz, gemahlener schwarzer<br />
Pfeffer<br />
Für den Avocado-Dip:<br />
Fruchtfleisch von 1 Avocado,<br />
1 EL Olivenöl, 1 TL Zitronensaft,<br />
1 Knoblauchzehe, Salz,<br />
gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
Für die Sweet-Chili-Mayo:<br />
120 g Mayonnaise, 1 EL Sriracha-<br />
Sauce oder Sambal Oelek, 1 EL<br />
Sweet-Thai-Chili-Sauce, 1 Knoblauchzehe,<br />
Salz, gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer<br />
Für die Sticks:<br />
6 Maultaschen, 3 Eier, Salz,<br />
gemahlener schwarzer Pfeffer,<br />
100 g Weizenmehl, 150 g Panko<br />
(japanisches Paniermehl),<br />
300 – 400 ml Frittierfett<br />
FRITTIERTE<br />
MAULTASCHEN-<br />
STICKS<br />
Zubereitung:<br />
1 Für die Dips jeweils alle Zutaten<br />
zusammen in einen Rührbecher<br />
geben, pürieren und mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
2 Für die Sticks die Maultaschen in<br />
etwa 2 cm dicke Streifen schneiden.<br />
Die Eier verquirlen und mit<br />
Salz und Pfeffer würzen. Ei-Mischung,<br />
Mehl und Paniermehl in<br />
je einen flachen Teller geben.<br />
3 Die Maultaschenstreifen in Mehl,<br />
Ei und Paniermehl wälzen, bis alles<br />
bedeckt ist.<br />
4 Das Frittierfett in einer Pfanne<br />
erhitzen. Sie sollte so groß sein,<br />
dass das Fett darin mindestens<br />
2 cm hoch steht. Ist das Öl heiß<br />
genug, die Sticks hineingegeben<br />
und unter Wenden frittieren, bis<br />
sie von allen Seiten goldbraun<br />
sind. Mindestens 3 Minuten bei<br />
mittlerer Temperatur fertig garen.<br />
5 Zum Anrichten die Sticks aus der<br />
Pfanne nehmen und auf Küchenpapier<br />
etwas abtropfen lassen. In<br />
einer vorgewärmten Schüssel auf<br />
den Tisch bringen, die Dips in<br />
extra Schüsseln daneben stellen.<br />
Fotos: Christian Verlag/Julia Ruby Hildebrand<br />
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
Für das Gröstl:<br />
800 g festkochende Kartoffeln,<br />
8 Schalotten, 150 g Stangenbohnen,<br />
6 Maultaschen, 3–4 EL Butterschmalz,<br />
150 g Speckwürfel, Salz, gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer, 1 EL getrockneter<br />
Majoran, 4 Eier, Schnittlauchröllchen<br />
zum Garnieren<br />
shop.stimme.de Shop<br />
Für den Kräuterquark:<br />
1 Bund Schnittlauch,<br />
250 g Quark, 100 g Joghurt,<br />
3–4 EL gehackte Kräutermischung,<br />
1 EL Zitronensaft, Salz,<br />
gemahlener schwarzer Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
1 Die Kartoffeln gründlich waschen und<br />
im Wasser je nach Größe 15–20 Minuten<br />
kochen. Danach etwas abkühlen lassen.<br />
2 Für den Kräuterquark den Schnittlauch<br />
waschen und in feine Röllchen schneiden.<br />
Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen<br />
und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3 Die Schalotten je nach Größe vierteln<br />
oder halbieren. Die Bohnen waschen und<br />
die Enden abschneiden, in 5–7 cm lange<br />
Stücke schneiden. Die Maultaschen in<br />
grobe Würfel oder Scheiben schneiden.<br />
4 Die ungeschälten Kartoffeln in große<br />
Würfel oder Schnitze schneiden und in<br />
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einer Pfanne mit 1–2 EL Butterschmalz<br />
und den Speckwürfeln bei mittlerer Hitze<br />
anbraten. Wenn die Kartoffeln goldbraun<br />
werden, die Bohnen hinzugeben. Mit<br />
Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Noch<br />
einige Minuten weiterbraten.<br />
5 Zeitgleich in einer zweiten Pfanne die<br />
Maultaschen mit 2 EL Butterschmalz bei<br />
mittlerer Temperatur anbraten.<br />
6 Nach etwa 5 Minuten die Schalotten<br />
hinzugeben und mitbraten. Nach<br />
weiteren 4–5 Minuten die Maultaschen<br />
und Schalotten zu den Kartoffeln in der<br />
anderen Pfanne geben. Sanft vermischen<br />
und kurz warm halten.<br />
7 In der nun leeren Pfanne die Spiegeleier<br />
braten. Leicht salzen.<br />
8 Gröstl mit Kräuterquark auf Tellern<br />
anrichten, je ein Spiegelei darauf<br />
platzieren. Den Quark und das Spiegelei<br />
anschließend mit feinen Schnittlauchröllchen<br />
garnieren.<br />
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Seit mehr als 30 Jahren zaubert Guy Graessel in der Küche seines<br />
Restaurants Maxime in Bretten wundervolle Gerichte auf die<br />
Teller. Vor rund acht Jahren begann der gefragte Koch in seinem<br />
Garten mit der Hobbyimkerei. Seitdem integriert er exquisiten<br />
und von Hand gerührten Honig in seine Küche. Uns verrät er<br />
eines seiner aktuellen Lieblingsrezepte mit Honig.<br />
Poulardenbrust in Honig-Lebkuchen<br />
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© Freilichtspiele Schwäbisch Hall,<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
2 Stück Poulardenbrust (1-1,2 kg),<br />
in vier Stücke geteilt<br />
Püree von 200 g Butternutkürbis<br />
und 200 g Kartoffeln<br />
100 g Lebkuchen Natur<br />
50 g Lauch<br />
100 g Karotten<br />
50 g rote Spitzpaprika<br />
90 g Honig<br />
Fenchelkraut<br />
50 g Paniermehl<br />
Zubereitung:<br />
1 Poulardenbrüste von beiden Seiten<br />
anbraten. Butternutkürbis und Kartoffeln<br />
weichkochen.<br />
2 Eine Soße nach Wahl zubereiten:<br />
Hervorragend zu dem Gericht passt<br />
beispielsweise eine leichte braune Soße.<br />
3 Die restlichen Zutaten (bis auf etwas<br />
Fenchelkraut) in kleine Stücke schneiden,<br />
mischen und auf die angebratenen<br />
Poulardenbrüste geben. Anschließend<br />
bei 200 Grad für 10 Minuten im Ofen<br />
überbacken.<br />
4 Aus Kürbis und Kartoffeln ein<br />
cremiges Püree herstellen und auf<br />
dem Teller mit einer sternförmigen<br />
Spritztülle anrichten. Mit Fenchelkraut,<br />
Johannisbeeren und Soße garnieren.<br />
Das Fleisch auf dem Püree platzieren,<br />
et voilà. Bon appétit!<br />
Für Feinschmecker<br />
Das Rezept von Guy Graessel<br />
lässt viel Raum für Interpretationen<br />
und individuelle<br />
Geschmacksvorlieben. Das<br />
kommt von seiner innigen Liebe<br />
zum Beruf: Graessel diskutiert<br />
gerne über Rezepte und deren<br />
Variationen. In seiner Küche<br />
werden im Übrigen auch die<br />
unverwechselbaren Brettener<br />
Lebkuchen hergestellt, die er<br />
für dieses Rezept verwendet.<br />
Mit viele Hingabe und Liebe<br />
kreiert Guy Graessel seine<br />
Gerichte. Dabei verwendet er<br />
auch seinen selbst hergestellten<br />
Honig.<br />
Fotos: Beatrix Drescher, Adobe Stock/Jiri Hera, Freeman<br />
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• Freie Nutzung von<br />
Solebad und Sauna-Erlebniswelt<br />
• 1x Theaterkarte (Kat. A)<br />
für Große Treppe & Globe<br />
© Freilichtspiele Schwäbisch<br />
Hall, Ufuk Arslan Fotografie<br />
© Freilichtspiele Schwäbisch Hall,<br />
Jürgen Weller Fotografie<br />
20 21
Marc La Fontaine liebt seit seiner Kindheit alles, was mit<br />
Bienen zu tun hat. Heute betreibt er als Berufsimker<br />
regenerative Bienenhaltung. Die Idee dazu kam ihm bei<br />
einer Meditation im thailändischen Dschungel.<br />
DER DUFT VON<br />
Rund<br />
152.000<br />
Imker gibt es laut dem<br />
Deutschen Imkerbund<br />
e.V. bundesweit<br />
(Stand 2022).<br />
Jeder Imker hält<br />
durchschnittlich<br />
6,7<br />
Bienenvölker. Nur<br />
knapp ein Prozent<br />
betreibt die Imkerei<br />
erwerbsmäßig.<br />
Bienenwachs<br />
Imker Marc La Fontaine erntet von seinen<br />
Bienen sowohl Honig als auch Wachs.<br />
Den ganzen Sommer über summt und<br />
brummt es um Marc La Fontaine herum.<br />
Er ist Berufsimker und kümmert sich<br />
um 200 Bienenvölker im Raum Karlsruhe.<br />
Doch jetzt im <strong>Winter</strong> hat er die Anzahl der<br />
Völker auf 99 reduziert und die Bienen haben<br />
sich in ihren Behausungen, den Beuten,<br />
in die <strong>Winter</strong>ruhe begeben. Auch La Fontaine<br />
lässt es jetzt ruhiger angehen. Zumindest<br />
was die unmittelbare Arbeit mit den Bienen<br />
betrifft. Im Sommer muss er die Völker öffnen,<br />
Waben ziehen und kontrollieren, Honig<br />
ernten und vieles mehr. Jetzt im <strong>Winter</strong><br />
stehen andere Arbeiten an, unter anderem<br />
die Produktion seiner handgekneteten, zart<br />
duftenden Bienenwachskerzen.<br />
„Angefangen hat alles, als ich mit sechs Jahren<br />
mit meiner Oma auf den Weihnachtsmarkt<br />
gegangen bin“, erinnert sich der heute<br />
34-jährige La Fontaine. Damals kaufte sie für<br />
den kleinen Marc, der zu dieser Zeit gerne<br />
Paraffinkerzen fertigte, die ersten Bienenwachsplatten<br />
für seine „Produktion“. Bereits<br />
als er die erste Platte verflüssigte, war für ihn<br />
klar, dass er nur noch mit diesem natürlichen<br />
Werkstoff arbeiten wollte. Der sanfte Duft<br />
des Bienenwachses zog ihn in den Bann.<br />
Drei Jahre später stand für Marc La Fontaine<br />
fest, dass er Berufsimker werden wollte.<br />
Doch die konventionellen Arbeitsweisen,<br />
die er während seiner Ausbildung erlernte,<br />
erfüllten La Fontaine nicht. Er beschäftigte<br />
sich mit Ideen für eine regenerative Bienenhaltung.<br />
Später führte ihn sein Weg auf der<br />
Suche nach weiterem Wissen und Erfahrung<br />
nach Thailand. Dort lebt die Apis Cerana –<br />
die östliche Honigbiene – neben vier weiteren<br />
Bienenrassen wild im Dschungel. Während<br />
seines letzten Urlaubs bei Mönchen, die<br />
im Dschungel leben, kam ihm nach vielen<br />
Stunden der Meditation die Erleuchtung: Er<br />
wusste jetzt, wie er die Haltung der Cerana-<br />
Biene im Baumstamm auf die deutsche Honigbiene,<br />
die Apis melifera, übertragen kann.<br />
700 KILO HONIG IM JAHR<br />
La Fontaine erntet nun von seinen Völkern<br />
im Jahr rund 700 Kilogramm Honig sowie<br />
90 bis 120 Kilogramm Wachs, das er für die<br />
Herstellung von Kerzen nutzt. Die üblichen<br />
Gussformen sucht man bei La Fontaine vergeblich:<br />
Nur ein selbst geschnitzter Bienen-<br />
korb findet sich in seinem Bestand. Für die<br />
Herstellung seiner Kerzen nutzt er eine mittelalterliche<br />
Technik: das Kneten von Wachs.<br />
Das gereinigte und erwärmte Wachs drückt,<br />
zieht, dehnt, knetet und rollt er so lange, bis<br />
sich eine individuelle Marmorierung ergibt.<br />
Wärmeres Wachs erzeugt helle Stellen, kälteres<br />
Wachs sorgt für dunklere Strukturen.<br />
Zwischen zehn Minuten und einer Stunde<br />
braucht La Fontaine für eine handgemachte<br />
Kerze, die im Prinzip auch jeder zu Hause<br />
herstellen kann. Sein Tipp: „Wenn man eine<br />
Bienenwachskerze anzündet, sollte sie mindestens<br />
für ein bis zwei Stunden brennen.“<br />
Das schont den Docht.<br />
Ein Vorteil der Bienenwachskerzen: Im Gegensatz<br />
zu Paraffin brennen sie fast rückstandslos<br />
und rußfrei ab und verbreiten einen<br />
angenehmen Duft. Von zu günstigen<br />
Bienenwachskerzen und solchen, die zu stark<br />
riechen, rät La Fontaine ab: Diese kämen oft<br />
aus dem Ausland und könnten Aromen oder<br />
Schadstoffe enthalten.<br />
Mit den eigenen Bienenwachskerzen kann<br />
auch der Imker im langen <strong>Winter</strong> entspannen.<br />
Während die Stunden fast wie im Flug<br />
vergehen, lässt La Fontaine seine Gedanken<br />
zum Summen der Bienenvölker schweifen,<br />
mit denen er im Sommer wieder zusammenarbeiten<br />
darf.<br />
Beatrix Drescher<br />
Fotos: Imkerei Bie Vital, Adobe Stock/Vilogsign<br />
Der Vorteil von Kerzen aus Bienenwachs: Im Gegensatz zu Paraffinkerzen brennen sie<br />
nahezu rückstandslos und rußfrei ab – und verbreiten einen angenehmen Geruch.<br />
22<br />
23
EIN WAHRGEWORDENER<br />
Traum<br />
Silke Schneider-Windt lebt ihren Traum vom Landleben –<br />
mit vielen Tieren und selbst angebautem Obst und Gemüse.<br />
Daneben hat sie eine Nähwerkstatt, in der schöne Dinge<br />
entstehen. Im Buch „Heimgemacht in der <strong>Winter</strong>zeit“<br />
stellt sie ihre Handarbeiten vor.<br />
Auf der Wiese hinterm Haus weiden die<br />
wetterfesten Galloway-Rinder, die Bunten<br />
Bentheimer Schweine grunzen zufrieden<br />
vor sich hin und die Hühner haben soeben<br />
die Erledigung ihres Tagewerks kundgetan.<br />
Es ist eine Idylle, auch wenn der Wind rau<br />
über das flache Land fegt und die Bäume ihre<br />
Blätter verloren haben. Der große Garten<br />
gibt nur noch das her, was der Kälte trotzt,<br />
weil sich morgens ein glitzernder weißer<br />
Raureif über das Land gelegt und alles in<br />
eine verzauberte <strong>Winter</strong>landschaft verwandelt<br />
hat.<br />
Drinnen ist es warm und gemütlich. Silke<br />
Schneider-Windt hat ein Händchen dafür,<br />
eine ganz besondere Atmosphäre mit schönen<br />
Dingen zu schaffen und in die traditionsreiche<br />
Vergangenheit eines alten, zum<br />
Bauernhaus umgebauten Stalls neue Akzente<br />
zu setzen. Dass vieles dabei aus dem eigenen<br />
Atelier kommt, ist nicht zu übersehen –<br />
die studierte Bekleidungsingenieurin erfüllt<br />
es mit großer Zufriedenheit, „Dinge selbst<br />
herzustellen und mit meinen Händen zu erschaffen“.<br />
Damit auch andere an ihren Ideen<br />
Basteln passt perfekt in die (Vor-)<br />
Weihnachtszeit.<br />
Fotos: Adobe Stock/xamtiw, Silke Schneider-Windt, Christin Pardun/Pfefferminzgrün<br />
teilhaben können, hat sie diese aufgeschrieben.<br />
Herausgekommen ist ein Buch mit vielen<br />
kreativen Anleitungen, wunderschönen<br />
Fotos und Zeichnungen, die sich nicht nur<br />
dauerhaft ins Auge, sondern auch ins Herz<br />
schleichen.<br />
„Eine kleine Landwirtschaft mit großem Gemüsegarten.“<br />
So beschreibt Silke Schneider-<br />
Windt das ländliche elterliche Refugium in<br />
Nordfriesland, in dem sie aufgewachsen und<br />
in das sie nach ihrer Zeit in der Großstadt<br />
vor einiger Zeit zurückgekehrt ist: „Mir fehlte<br />
im Job ein bisschen die Kreativität.“ Ehemann<br />
und zwei Töchter sind an ihrer Seite,<br />
der Vater wohnt nach dem Tod der Mutter<br />
nebenan in einem separaten Gebäudeteil –<br />
drei Generationen unter einem Dach. „Das<br />
funktioniert, schon morgens bringen die<br />
Mädels, wenn sie in die Schule gehen, die<br />
Zeitung bei ihm vorbei“, sagt sie. „Wir können<br />
da so viele positive Aspekte entdecken.“<br />
Veranstaltungs-Highlights<br />
in Gernsbach<br />
02.12.<strong>2023</strong><br />
08. - 10.12.<strong>2023</strong> Weihnachtsmarkt<br />
14.01.2024<br />
31.01.2024<br />
Außerdem:<br />
Comedyshow mit Boris Stijelja<br />
Kinder-Puppentheater<br />
„Ich will ein<br />
Bewusstsein für den<br />
Wert der Handarbeit<br />
schaffen.“<br />
Silke Schneider-Windt auf dem<br />
elterlichen Hof in Nordfriesland.<br />
Vortrag mit Bergsteiger Ralf Dujmovits<br />
Spannende Führungen, Vorträge,<br />
Vernissagen uvm.<br />
Touristinfo Gernsbach<br />
Igelbachstr. 11 • 76593 Gernsbach<br />
Telefon 07224 644-446<br />
www.gernsbach.de<br />
touristinfo@gernsbach.de<br />
Bevor es soweit war, stand viel Arbeit an:<br />
Der alte, leerstehende Schweinestall und die<br />
Scheune wurden umgebaut. Nach und nach<br />
sei das gewachsen, erinnert sie sich. Wie alles<br />
wuchs und welche kreativen Ideen unter ihren<br />
Händen Gestalt annahmen, das postete<br />
sie damals auf Instagram. Es dauert nicht lange,<br />
bis ein Verlag auf sie aufmerksam wurde:<br />
„Sie fanden schön, was ich machte.“ Schließlich<br />
ging alles ganz schnell. Stoffe und Stickereien<br />
für ihre Arbeiten wurden ihr zur Verfügung<br />
gestellt: „Mein Schwerpunkt ist das<br />
Nähen und Fotografieren.“<br />
Überhaupt liebt sie das Gestalten, ob mit<br />
Stoffen oder auch in der Küche, in der das<br />
meiste aus der eigenen Landwirtschaft<br />
kommt: „Wir sind ein Stück weit Selbstversorger,<br />
da wird man automatisch zur Köchin.“<br />
Auch hier ist sie kreativ und backt gerne.<br />
Rezepte für winterlich Süßes gibt es auch<br />
in ihrem Buch. Und sie hat auch eine Botschaft:<br />
„Ich möchte das Bewusstsein für den<br />
Wert der Handarbeit schaffen und Fähigkeiten<br />
vermitteln, etwas von Hand Angefertigtes<br />
entstehen zu lassen.“<br />
Die wunderschöne <strong>Winter</strong>welt entdeckte<br />
Silke Schneider-Windt nicht alleine. Das<br />
Mutter-Tochter-Gespann Daniela und Sophia<br />
Drescher kreierte und zeichnete<br />
Motive, die den Traum vom Landleben zum<br />
Funkeln bringen. „Als ich die wun-<br />
WEIH<br />
NACHTS<br />
MARKT<br />
AN DEN ERSTEN<br />
DREI ADVENTS-<br />
WOCHENENDEN<br />
www.crailsheim.de<br />
24<br />
25
derschönen Illustrationen das erste Mal sah,<br />
war ich ganz verzaubert von ihren Motiven,<br />
die sich ja auch auf den Stoffen und Stickereien<br />
finden – alles angelehnt an den Hof<br />
und das Leben hier. Es hat viel Freude gemacht,<br />
daraus Nähprojekte, Schnitte und<br />
Gestaltungen zu entwerfen, die zu mir und<br />
unserem Landleben passen."<br />
Und dann war da noch die Freundin Christel<br />
Meyer, die das Kreativangebot des Buches<br />
mit ihren schönen Strick- und Häkelarbeiten<br />
abrundet. In diesem Zusammenspiel ist Silke<br />
Schneider-Windt mit ihrer Kamera in der<br />
Kulisse des eigenen Hauses und der umgebenden<br />
Landschaft mit atmosphärisch dichten<br />
Fotos unterwegs. Manchmal sind die<br />
kleinen Töchter dabei. Fotografisch Einzug<br />
gehalten in das Buch hat noch jemand anderes:<br />
Lotta, das kleine Eselmädchen, das geboren<br />
wurde, als das Buch gerade entstand.<br />
Außer Lotta und den Galloways leben auf<br />
dem Hof auch Hühner, Gänse, Pferde, Esel,<br />
Katzen, zwei Hunde und natürlich die Bentheimer<br />
Bunten Schweine, deren Art heute<br />
vom Aussterben bedroht ist.<br />
Ist das zusammen mit dem großen Gemüsegarten<br />
nicht ein bisschen viel Arbeit – neben<br />
der praktischen Umsetzung der kreativen<br />
Ideen in der eigenen Nähwerkstatt auf dem<br />
Hof ? Silke Schneider-Windt ist ein fröhlicher,<br />
optimistischer Mensch, der gerne anpackt,<br />
das merkt man: „Wir kümmern uns<br />
gemeinsam um die Tiere und haben alles so<br />
angelegt, dass es gut zu handeln ist. Das ist<br />
überschaubar.“ Und dann fügt sie hinzu:<br />
„Natürlich zu leben und selbst für das zu sorgen,<br />
was wir täglich brauchen, ist unser Bestreben.<br />
Es prägt unseren Alltag und schließt<br />
Ideen aus " Heimgemacht"<br />
den ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsgedanken<br />
ein.“<br />
Hausgemacht – das kennt man ja, aber<br />
„heimgemacht?“ Urheber ist laut Silke<br />
Schneider-Windt der norwegische Inhaber<br />
eines kleinen Hotels in Schleswig-Holstein,<br />
wo sie vor Jahren Urlaub machten. „Er hatte<br />
so einen hübschen Akzent und veränderte<br />
mitunter die Wörter. Die kulinarischen Kreationen<br />
seiner Gattin pries er voller Begeisterung<br />
immer als heimgemacht an.“ Das kam<br />
gut an bei den Schneider-Windts: Seither ist<br />
„heimgemacht“ in der Familie ein geflügeltes<br />
Wort, und auch der Blog hat diesen Namen<br />
bekommen. „Außerdem drückt diese Wortschöpfung<br />
eine wohlige Behaglichkeit aus,<br />
die ich allzu gern mit meinem Zuhause und<br />
meiner Tätigkeit hier verbinde.“<br />
<br />
Gabriele Meyer<br />
Weihnachtstarte mit Pflaumenmus<br />
Zutaten:<br />
225 g Dinkelmehl<br />
100 g Puderzucker<br />
50 g gemahlene Mandeln<br />
125 g kalte Butter<br />
1 Ei<br />
1 Prise Salz<br />
200 g weihnachtliches Pflaumenmus<br />
etwas Puderzucker zum Bestäuben<br />
Zubereitung:<br />
Butter in Würfel schneiden, mit Zucker<br />
und Ei verkneten. Mehl, gemahlene<br />
Mandeln und Salz dazu geben, alles<br />
zu einem Mürbeteig verkneten. Teig in<br />
Klarsichtfolie wickeln, 1 Stunde im<br />
Kühlschrank ruhen lassen. Dann einen<br />
Teil des Teigs auf bemehlter Arbeitsfläche<br />
ausrollen, Kreis mit etwa<br />
26 cm Ø ausschneiden, damit eine<br />
gefettete Tarteform auskleiden.<br />
Backofen auf 180 Grad vorheizen.<br />
Pflaumenmus auf dem Teigboden<br />
verstreichen. Restlichen<br />
Teig auf der Arbeitsfläche<br />
ausrollen, mit<br />
einem Plätzchenausstecher<br />
Sterne ausstechen,<br />
auf dem Pflaumenmus<br />
verteilen. Die Tarte ca.<br />
30 Minuten backen, mit<br />
Puderzucker bestäuben.<br />
Mitmachen und<br />
gewinnen!<br />
Zahlreiche handgemachte Ideen<br />
für Dekorationen und mehr hält<br />
Silke Schneider-Windt in ihrem<br />
Buch „Heimgemacht in der<br />
<strong>Winter</strong>zeit – Handarbeiten &<br />
Kreatives“ (144 Seiten, 26,90 €,<br />
Verlag acufactum Ute Menze)<br />
bereit. Darin enthalten sind<br />
Rezepte, Nähprojekte und<br />
Bastelarbeiten. Wir verlosen drei<br />
Exemplare des Buchs. Senden<br />
Sie uns bis zum 31. Januar<br />
2024 eine E-Mail an info@<br />
pro-vs.de oder eine<br />
Postkarte an pVS – pro<br />
Verlag und Service GmbH &<br />
Co. KG, Stauffenbergstr. 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall,<br />
Stichwort: „Heimgemacht“<br />
(Rechtsweg<br />
ausgeschlossen).<br />
Tannenzweige, Kränze,<br />
eine genähte Gans,<br />
textile Kugeln und<br />
vieles mehr: Silke<br />
Schneider-Windt liebt<br />
es, ihr Haus mit<br />
„heimgemachten“<br />
Deko-Objekten zu<br />
schmücken. Die<br />
Anleitungen dazu hat<br />
sie in ihrem Buch<br />
veröffentlicht.<br />
NECKARSULM<br />
WINTERDORF &<br />
WEIHNACHTSSHOPPING<br />
IN DER CITY<br />
AB 6. DEZEMBER IMMER<br />
MONTAG BIS SAMSTAG<br />
VON 16–20 UHR<br />
WWW.NECKARSULM.DE<br />
WWW.NECKARSULM.DE<br />
Fotos: Adobe Stock/xamtiw, Silke Schneider-Windt<br />
26<br />
27
Mit seinen<br />
Konzertprogrammen<br />
entführt Entertainer<br />
Marc Marshall sein<br />
Publikum in die<br />
grenzenlose Welt<br />
der Musik.<br />
ECHT UND<br />
EMOTIONAL<br />
Marc Marshall – Sohn des Sängers Tony Marshall –<br />
wohnt mit seiner Familie in Baden-Baden. Der ausgebildete<br />
Bariton, einst Teil des Duos Marshall und<br />
Alexander, erobert mit seiner Stimme und mit seinen<br />
Liedern die Herzen einer riesigen Fangemeinde, die<br />
zu seinen Live-Konzerten von weit her anreist.<br />
Foto: Jigal Fichtner<br />
Die Musik war schon früh das Lebensziel<br />
von Marc Marshall. Das kam nicht von<br />
ungefähr, Musik war stets fester Bestandteil<br />
seiner Welt. Vater Tony legte den Grundstein<br />
für die musikalische Begeisterung des<br />
Sohnes – auch das Talent hatte er ihm weitergegeben.<br />
Marc Marshall erzählt, wie das<br />
war, als er bei einem Auftritt mit etwa acht<br />
Jahren plötzlich den Text vergaß, sich aber<br />
danach in seinem Kopf die Gewissheit formte:<br />
Das will ich machen. Eine klassische Gesangsausbildung<br />
folgte, auch wenn ihm damals<br />
mit Blick auf den Vater und der<br />
Bemerkung „Wir wollen nicht noch mal einen<br />
Tralala-Sänger ausbilden“ eine Wunde<br />
geschlagen wurde.<br />
Die Liebe zur Musik hat er sich bewahrt. Er<br />
erzählt vom Glück des Singens, vom Finden<br />
und Erfinden der vielen Facetten, die es beinhaltet,<br />
von seinem Ziel, die Menschen damit<br />
emotional zu berühren, Nähe aufzubauen.<br />
Und er erzählt von der außergewöhnlichen<br />
Familie in Baden-Baden – da war und ist viel<br />
Leben und Liebe, Sicherheit und Fröhlichkeit:<br />
„Wir sind ein sehr starker Clan mit unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten.“ Das trug<br />
ihn und trägt ihn auch heute noch, hat ihn<br />
geprägt. Familie bedeutet ihm viel, ist nicht<br />
nur Haltegriff, sondern ein Fixpunkt, der nie<br />
abhandenkommt, auch wenn draußen Chaos<br />
herrschen sollte.<br />
Konzentriert, offen und zugewandt lehnt<br />
Marc Marshall sich auf seinem Sessel zurück,<br />
er geht nicht vorsichtig taktierend mit dem<br />
um, was er sagt. Dahinter steht keine PR-<br />
Strategie, auch keine Selbstdarstellung;<br />
manchmal lacht er leise, als ob er sagen wollte:<br />
So bin ich nun mal, es treibt mich vieles<br />
um – aber das Leben hat doch auch sehr<br />
glückliche Momente. Er gibt viel von sich<br />
preis und man ahnt es schnell: Der Mann ist<br />
echt, er ist ehrlich. Es arbeitet in ihm, das ist<br />
nicht zu übersehen. Die Augen leuchten<br />
auch dann, wenn er nüchterne Fakten aufzählt.<br />
Wenn er von den Schwierigkeiten eines<br />
freien Künstlerlebens spricht, vom Verlust<br />
an Kultur, an Bildung. Vom Gefühl,<br />
immer weiter etwas zurückzulassen, was<br />
wichtig ist für kommende Generationen;<br />
von der Wahrheit, die von Macht und Geld<br />
manipuliert wird. Von der Bedeutung von<br />
Ehrlichkeit und von dem Graben der Lügen,<br />
der immer tiefer wird.<br />
„Da wird gelogen wie gedruckt“, sagt er frei<br />
heraus. Und er spricht auch von der Liebe,<br />
die nicht „einfach nur so da ist“. Eine Aufgabe<br />
sei, die sich lohne: „Man kann nicht nur<br />
nehmen“. Jung wirkt er, wie er sich da in Rage<br />
redet – trotz des grauen Barts. Der steht ihm<br />
ausnehmend gut, besonders die weiblichen<br />
Fans wissen das sicher zu schätzen.<br />
28<br />
29
Marc Marshall wird am Flügel von René<br />
Krömer begleitet.<br />
Aber natürlich ist da mehr – Marc Marshalls<br />
Musik reißt mit, berührt. Sie ist so unterschiedlich<br />
und doch etwas einheitlich Ganzes<br />
mit ihrer Einbeziehung von Klassik, Jazz<br />
und Pop, dass es unnütz ist, das zu sezieren<br />
– auf alle Fälle ist sie etwas zum süchtig werden.<br />
Seit einiger Zeit kann man seine wöchentlich<br />
ins Netz gestellten „The1Takes“<br />
auf Youtube verfolgen, bekannte Lieder,<br />
meist vom Pianisten Rene Krömer begleitet,<br />
die unverfälscht und ohne Filter „Unikate“<br />
sind und die aus dem Moment heraus entstehen:<br />
„Ich liebe Musik ohne Schnickschnack.“<br />
Das hat wieder etwas mit Echtheit und Ehrlichkeit<br />
zu tun – Marshall schaltet technische<br />
Manipulationen und Spielereien völlig<br />
aus, lässt in Musik und Worten eine ganz<br />
neue Kraft entstehen, ungeschönt und berührend.<br />
„Ich covere nicht“, erklärt er. „Ich<br />
frage mich: Kann ich dem Lied etwas von<br />
mir geben, oder hat es mich so überwältigt,<br />
dass ich es einfach singen muss?“<br />
Seit gut zwei Stunden sitzt Marc Marshall<br />
nun schon im leeren Theatersaal, in den er<br />
für das Interview gekommen ist. Er antwortet<br />
auf Fragen und redet sich einiges von der<br />
Seele, spricht aus, was ihn umtreibt. Es geht<br />
um Glaubwürdigkeit, um Gefühle, um Bildung,<br />
Kultur und Erkenntnisse, die die Jahre<br />
so mit sich bringen – und natürlich geht es<br />
Musik, Tanz und Poesie vor der Kulisse der Volksschauspiele Ötigheim:<br />
Eine Aufführung von „Amusitra“ feierte in diesem Jahr Premiere.<br />
auch um Musik. Es macht emotional etwas<br />
mit ihm, wie es gegenwärtig schief läuft in<br />
Gesellschaft und Politik: Seit Jahren wächst<br />
seine Sehnsucht nach Geradlinigkeit, Klarheit<br />
und mehr Wahrhaftigkeit. Es ist ein<br />
Stück seiner Glaubwürdigkeit, dass er innerlich<br />
beteiligt ist, sich einbringt in diese Forderung<br />
und in die Diskussionen: „Ich will<br />
nicht jammern und ich bin kein Opportunist.<br />
Aber ich stelle mir viele Fragen, die ich<br />
mir vor Jahren nicht gestellt habe“, sagt er.<br />
„Ich will<br />
das Beste<br />
aus mir<br />
herausholen.“<br />
Und so berühren auch seine Lieder, die nicht<br />
selten ein Votum sind für das Zulassen von<br />
Gefühlen und das Einbringen von daraus<br />
entstehenden Erfahrungen. „Alles, was man<br />
tut, hat eine Konsequenz“, weiß er. Und fügt<br />
lachend hinzu: „Daraus Schlüsse zu ziehen,<br />
da brauchen Männer manchmal etwas länger.“<br />
Die damit verbundenen Erkenntnisse<br />
und das heutige Wissen können manchmal<br />
schmerzhaft sein – „ich habe gelitten wie ein<br />
Hund“, erinnert er sich – für Marc Marshall<br />
sind sie aber auch ein Weg zu sich selbst und<br />
zu den Herzen seiner Fans. Die wissen zu<br />
schätzen, dass hier einer auf der Bühne steht,<br />
der Distanz zum Bling-Bling eines auf Ruhm<br />
und Geld ausgerichteten, schnelllebigen<br />
Kultur-Business hält, ein „mündiger Künstler“<br />
sein möchte und so eine Art persönliche<br />
Revolte gegen den Verlust von Dingen führt,<br />
die er für wichtig hält: „Ich würde mich sonst<br />
schämen."<br />
BEGEGNUNGEN,<br />
DIE BEREICHERN<br />
Marc Marshall wird über seine Musik, aber<br />
auch jenseits von ihr wahrgenommen. „Ich<br />
will das Beste aus mir herausholen“, sagt er.<br />
Oft sind es Begegnungen, die ihn weiterbringen,<br />
ihm Neues erschließen. Denn das ist<br />
eine der Ebenen in seinem vielschichtigen<br />
Leben: offen zu sein für bereichernde Erfahrungen<br />
und Denkanstöße. André Heller<br />
kommt ihm da beispielsweise in den Sinn,<br />
Harry Belafonte, den er in den USA kennenlernte.<br />
Seine Freunde wie Albrecht Mayer,<br />
Fotos: Jigal Fichtner, Gerhard Dinger<br />
Christian Friedel, Cassandra Steen, Raphaela<br />
Gromes, Christine Urspruch, Mark Keller<br />
und Ralf Bauer, mit denen er in Baden-Baden<br />
und Ötigheim spartenübergreifende<br />
Bühnenereignisse plant und umsetzt, beispielsweise<br />
„Amusitra – eine Oase der Künste“.<br />
Seit einigen Jahren schreibt er auch Gedichte<br />
– ein neues Kraftmedium in seinem<br />
Kosmos.<br />
Im Dezember gastiert Marc Marshall bundesweit<br />
in 20 Städten und Gemeinden und<br />
will bei seinen Weihnachtskonzerten auch<br />
gemeinsam mit lokalen Chören und Gesangvereinen<br />
singen, die sich im Vorfeld für<br />
die Auftritte bewerben konnten. Die stimmungsvollen<br />
Vorstellungen finden in Kirchen<br />
und Konzertsälen statt, unter anderem<br />
am 20. Dezember in der Salvatorkirche in<br />
Aalen, am 21. Dezember in der St. Bernhard<br />
Kirche von Marc Marshalls Heimatstadt Baden-Baden<br />
sowie am 22. Dezember im Theater<br />
im Kurhaus in Freudenstadt. Das Abschlusskonzert<br />
der Tournee findet zum<br />
Jahresausklang am 30. Dezember im Kurhaus<br />
in Bad Wildbad statt. Weitere Infos zu<br />
Konzertterminen und Tickets finden Interessierte<br />
unter www.marcmarshall.de. gm<br />
DIESES THEATER<br />
KANN MAN SICH<br />
SCHENKEN!<br />
SOM<br />
MER<br />
2024<br />
Brandneue Lieder<br />
zur Weihnachtszeit<br />
Marc Marshalls deutschlandweite<br />
Weihnachtskonzerte sind für viele<br />
Musikliebhaber ein fester jährlicher<br />
Termin und eine liebgewonnene<br />
Tradition in der Weihnachtszeit.<br />
Die stimmungsvollen Auftritte finden<br />
nicht nur in Konzertsälen statt,<br />
sondern auch in Kirchen.<br />
Marshalls drittes Solo-Album<br />
„Herzschlag“ ist ein Werk voller<br />
Emotion, jeder Song ist ein<br />
„Herzschlagmoment“. Auf dem<br />
Album befinden sich unter anderem<br />
Duette mit Cassandra Steen,<br />
Gregor Meyle und seinem Vater<br />
Tony Marshall. Einen besonderen<br />
Platz auf dem Album nimmt ein<br />
Medley zu Ehren von Harry<br />
Belafonte ein.<br />
Freilichtspiele<br />
Schwäbisch Hall<br />
Machen Sie lieben Menschen eine große Freude<br />
und verschenken Sie einen unvergesslichen Theater-<br />
Besuch auf der Großen Treppe im Neuen Globe!<br />
Karten und Geschenkgutscheine erhältlich unter:<br />
www.freilichtspiele-hall.de | Telefon 0791 751-600<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
Anlässlich seiner großen Weihnachtstournee<br />
verlosen wir dreimal<br />
Marc Marshalls CD „Herzschlag“.<br />
Senden Sie uns dafür bis zum<br />
31. Januar 2024 mit Angabe Ihrer<br />
Adresse eine E-Mail an info@<br />
pro-vs.de oder eine Postkarte an<br />
pVS – pro Verlag und Service GmbH<br />
& Co. KG, Stauffenbergstr. 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall, Stichwort:<br />
„Marc Marshall“ (Rechtsweg<br />
ausgeschlossen).<br />
THEATER<br />
WEIHNACHTSABOS<br />
Glänzende Geschenkidee!<br />
WEIHNACHTSABO MITTWOCH<br />
ab 48,00 €<br />
jeweils um 20 Uhr im Großen Haus<br />
17.01.24 Die lustige Witwe<br />
06.03.24 Bajazzo darf nicht platzen<br />
29.05.24 Bezahlt wird nicht!<br />
24.07.24 hildensaga<br />
WEIHNACHTSABO DONNERSTAG<br />
ab 51,00 €<br />
jeweils um 20 Uhr im Großen Haus<br />
15.02.24 My Fair Lady<br />
28.03.24 RauschBoléro<br />
23.05.24 Bezahlt wird nicht!<br />
13.06.24 Hoffmanns Erzählungen<br />
WEIHNACHTSABO SAMSTAG<br />
ab 49,00 €<br />
jeweils um 19:30 Uhr im Großen Haus<br />
24.02.24 Idomeneo<br />
20.04.24 Bezahlt wird nicht!<br />
25.05.24 Hoffmanns Erzählungen<br />
15.06.24 hildensaga<br />
WEIHNACHTSABO SONNTAG<br />
ab 51,00 €<br />
jeweils um 15 Uhr im Großen Haus<br />
04.02.24 Bajazzo darf nicht platzen<br />
07.04.24 RauschBoléro<br />
26.05.24 Bezahlt wird nicht!<br />
14.07.24 Hoffmanns Erzählungen<br />
WEIHNACHTSABO KONZERT<br />
ab 42,90 €<br />
jeweils um 18 Uhr im CCP<br />
10.03.24 3. Sinfoniekonzert<br />
21.04.24 4. Sinfoniekonzert<br />
02.06.24 5. Sinfoniekonzert<br />
Unser Aboservice berät<br />
Sie gerne!<br />
Di. - Fr. 10 – 16 Uhr<br />
Tel.: 07231 / 39 22 56 –<br />
abo@pforzheim.de<br />
www.theater-pforzheim.de<br />
30<br />
31
01<br />
Auf den Streuobstwiesen von<br />
Bernhard Fehrentz gedeihen<br />
Pflanzen und Tiere. Bei Ispringen im<br />
Enzkreis kultiviert der Naturfreund<br />
alte Apfel-, Birnen- und<br />
Quittensorten.<br />
chon mal von „Ribston Pepping“ oder<br />
S„Zuccalmaglio“ gehört? Oder vielleicht<br />
von der „Goldrenette Freiherr von Berlepsch“<br />
oder der „Goldparmäne“? Alle vier<br />
sind Apfelsorten, die auf den Streuobstwiesen<br />
von Bernhard Fehrentz gedeihen. Auch<br />
die „Birkenfelder Hakenbirne“ nennt er sein<br />
Eigen – der Name weist auf die Herkunft aus<br />
Birkenfeld bei Pforzheim hin. Die „Hokebier“,<br />
wie sie umgangssprachlich genannt<br />
wird – übrigens auch ein Beiname der Birkenfelder<br />
Bürger – diente einst der Produktion<br />
von Schaumwein, der an Kurgäste in<br />
Bad Wildbad ausgeschenkt wurde, erzählt<br />
Bernhard Fehrentz. Auf seinen rund sechs<br />
Hektar Land, das sind mehrere Streuobstwiesen<br />
rund um Ispringen, stehen über 700<br />
Bäume. Fehrentz pflegt mit großer Hingabe<br />
02<br />
seine über 100 meist alten Apfel-, 40 Birnenund<br />
15 Quittensorten. Die Äpfel seien zwar<br />
nicht übermäßig süß, dafür jedoch sehr aromatisch,<br />
schwärmt er. Auf seine alten Sorten<br />
lässt er nichts kommen, nicht zuletzt wegen<br />
ihres unschätzbaren Wertes: Sie sind sogar<br />
für Allergiker geeignet.<br />
03<br />
04<br />
So auch der „Zuccalmaglio“: „Eine meiner<br />
Mitarbeiterinnen kann erst seit einem Jahr<br />
wieder Äpfel essen“, sagt Fehrentz. Möglich<br />
gemacht hat es eben diese unscheinbare<br />
grüngelbe, jedoch im Geschmack „ganz feine“<br />
Renette mit einem „sagenhaftem Aroma“,<br />
die auf Fehrentz Obstwiesen wächst<br />
und nach dem deutschen Heimatdichter<br />
und Volksliedforscher Anton Wilhelm von<br />
Zuccalmaglio benannt ist.<br />
01 Fleißige Helferinnen: Gabriele<br />
Wuchner (links) und Roswitha Bayer<br />
unterstützen bei der Ernte.<br />
02 Über 700 Bäume gedeihen auf<br />
den Streuobstwiesen und tragen<br />
jedes Jahr leckere Früchte.<br />
03 Bernhard Fehrentz hegt und<br />
pflegt seit vielen Jahren seine<br />
Streuobstwiesen bei Ispringen.<br />
04 Körbe voller köstlicher Äpfel:<br />
Manch alte Streuobstsorten sind<br />
auch für Allergiker geeignet.<br />
4 5<br />
30<br />
Im Nebel ruhet noch die Welt,<br />
Noch träumen Wald und Wiesen:<br />
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,<br />
Den blauen Himmel unverstellt,<br />
Herbstkräftig die gedämpfte Welt<br />
In warmem Golde fließen.<br />
Eduard Mörike<br />
(1804 – 1875)<br />
Unser Bild zeigt einen Sonnenaufgang<br />
über dem herbstlichen Enz-Tal bei<br />
Mühlhausen an der Enz.<br />
Foto: Adobe Stock/Georg Milasta<br />
3 1<br />
Käse-Windbeutelchen<br />
Zutaten für ca. 40 Stück<br />
325 ml Wasser, ½ TL Salz, 125 g Butter,<br />
275 g Weizenmehl (Type 405), 6 Eier,<br />
250 g Bergkäse, 1 EL Milch oder Sahne<br />
1 Den Backofen auf 200 °C Heißluft<br />
(210 °C Ober-/Unterhitze) vorheizen.<br />
2 Für den Brandteig das Wasser in einem<br />
Topf aufkochen – der sollte groß genug<br />
sein, um den gesamten Teig aufnehmen<br />
zu können. Salz und Butter zufügen und<br />
kochen, bis die Butter schmilzt. Dann das<br />
Mehl mit Schwung auf einmal hinein-<br />
schütten, dabei mit dem Kochlöffel<br />
rühren, bis sich alles zu einem glatten<br />
Teigklumpen zusammenballt. Sobald sich<br />
ein weißer Film am Topfboden zeigt,<br />
etwa nach 30 Sekunden, den Topf vom<br />
Herd ziehen und die Teigmasse unter<br />
Rühren etwas abkühlen lassen.<br />
3 Jetzt nacheinander 5 Eier zufügen,<br />
jeweils mit dem Kochlöffel kräftig rührend<br />
einarbeiten. Erst das nächste Ei zufügen,<br />
wenn das vorige vollkommen verschluckt<br />
ist.<br />
4 Am Ende ist ein weicher, glänzender<br />
Teig entstanden. Erst wenn dieser nur<br />
noch handwarm ist, den klein gewürfelten<br />
Käse (ca. 5 mm) unterrühren.<br />
Aus ihrem reichen Fundus zaubern Martina Meuth<br />
und Bernd Neuner-Duttenhöfer Rezepte hervor, die ihnen<br />
besonders lieb und wert sind. Sie gelingen garantiert, denn<br />
dafür sind die beiden Fernsehköche bekannt.<br />
6 Mit einem Kaffeelöffel jeweils kleine<br />
Häufchen abstechen, mithilfe eines<br />
zweiten Löffels oder einfach mit dem<br />
Finger abstreifen und mit etwas Abstand<br />
voneinander auf ein mit Backpapier<br />
bedecktes Backblech setzen. Übriges Ei<br />
und Milch oder Sahne glatt verquirlen,<br />
die Teigportionen damit einpinseln und<br />
im vorgeheizten Ofen 15–20 Minuten<br />
backen.<br />
Schmorbraten vom Lamm<br />
Zutaten für 6 Personen<br />
Für die Würzmischung: je 1 EL weiße<br />
und schwarze Pfefferkörner, 1 EL Koriandersamen,<br />
1 Gewürznelke, 10 Pimentkörner,<br />
10 Wacholderbeeren, 1 gehäufter EL<br />
getrockneter Thymian, 1 kleine getrocknete<br />
Chili, 1 TL brauner Rohrzucker,<br />
1 TL Salz<br />
Für das Lamm: ca. 1,8–2 kg Hals (längs<br />
halbiert) oder Schulter vom Lamm (mit<br />
Knochen, wie gewachsen), 7–8 EL<br />
Olivenöl, 1 Zwiebel, 4–6 Knoblauchzehen,<br />
1 Möhre, 2 Stangen Bleichsellerie oder<br />
¼ Sellerieknolle, Salz, 1 Prise Zucker,<br />
500 ml Wasser, 1 Flasche (750 ml)<br />
trockener Rotwein (Spätburgunder,<br />
Zweigelt oder Dornfelder), 100 g Olivenpaste<br />
(Tapenade), 1–2 EL Essig<br />
1 Zuerst die Würzmischung herstellen –<br />
ruhig sogar eine doppelte Menge. Das<br />
Gewürz bleibt in einem dunklen Schraubglas<br />
einige Zeit haltbar und kann für alle<br />
dunkleren Fleischsorten eingesetzt<br />
werden: Alle Gewürze mit der Chili in<br />
einer trockenen Pfanne anrösten, bis sie<br />
duften und zu hüpfen beginnen. Dann<br />
ein wenig abkühlen lassen und mit Zucker<br />
und Salz im Mixer zu feinem Pulver<br />
zerkleinern. Inzwischen den Backofen auf<br />
250 °C Heißluft (270 °C Ober-/Unterhitze)<br />
vorheizen.<br />
2 Für das Lamm die Bratenstücke<br />
rundum mit 2 EL der Würzmischung und<br />
2 EL Olivenöl einreiben. In einen passenden<br />
Bräter legen (falls keiner passt, aufs<br />
tiefe Backblech) und in den vorgeheizten<br />
Backofen schieben und zunächst bei<br />
stärkster Hitze garen.<br />
3 Unterdessen das Würzgemüse klein<br />
würfeln und nach 20 Minuten Backzeit,<br />
wenn die Fleischstücke bereits schöne<br />
Bratspuren zeigen, um diese herum<br />
verteilen, gleichzeitig mit ca. 3 EL<br />
Olivenöl besprenkeln, salzen und mit<br />
Zucker bestreuen. Die Ofenhitze jetzt auf<br />
125 °C (bzw. 140 °C) herunterschalten.<br />
4 10 Minuten später, wenn in der<br />
nachlassenden Hitze das Gemüse<br />
angedünstet ist, das Wasser in die<br />
Bratenform gießen, nach weiteren<br />
30 Minuten den Wein. Dann das Fleisch<br />
noch 90 Minuten schmoren lassen.<br />
5 Aus dem Ofen nehmen, alles so weit<br />
abkühlen lassen, dass man das Fleisch<br />
gut anfassen kann. Ideal, wenn man dies<br />
alles bereits am Morgen oder sogar<br />
Vortag erledigt.<br />
6 Das Fleisch vom Knochen heben – dabei<br />
bedenken, dass bei Lammschulter<br />
das Schulterblatt flach ist, in der Mitte<br />
jedoch ein Mittelknochen spitz nach<br />
oben ragt. Also von beiden Seiten mit<br />
dem Messer direkt über dem flachen<br />
Knochen waagrecht bis zur Mitte<br />
schneiden, dann lässt sich das Fleischstück<br />
bequem abheben. Sorgfältig alle<br />
Haut und Sehnen entfernen.<br />
7 Den Bratenfond durch ein Sieb in eine<br />
Kasserolle gießen, eine Tasse vom<br />
Wurzelgemüse zufügen, auch die<br />
Olivenpaste. Aufkochen, mit dem<br />
Pürierstab zu einer glatten Sauce mixen,<br />
zum Schluss die restlichen 2–3 EL<br />
Olivenöl untermixen, für einen schönen<br />
Glanz und guten Geschmack. Mit Salz<br />
und Essig abschmecken!<br />
8 Das Fleisch in halbfingerdicke Scheiben<br />
schneiden und in der Sauce erwärmen.<br />
Marinierte Feigen<br />
mit Walnusskaramell<br />
Zutaten für 6 Personen<br />
Für die Feigen: 10–12 reife, duftende<br />
Feigen, 2–3 EL Cognac, 2–3 EL Zucker<br />
Für die Himbeersauce:<br />
300 g Himbeeren, 2 EL Zucker<br />
Für den Walnusskaramell:<br />
150 g Zucker, 150 g Walnusskerne<br />
1 Die Feigen waschen, die Stiele abschneiden,<br />
dort auch kreuzweise einschneiden.<br />
Die Früchte in eine feuerfeste<br />
Form setzen. Mit Cognac beträufeln und<br />
mit Zucker bestreuen. Reife, weiche<br />
Früchte einfach so ziehen lassen,<br />
ansonsten in den auf 200 °C Ober-/<br />
Unterhitze vorgeheizten Backofen stellen,<br />
15 Minuten backen, dann abkühlen und<br />
marinieren lassen.<br />
2 Für die Sauce die Himbeeren mit<br />
Zucker verrühren und durch ein Sieb<br />
passieren, um die Kerne zu entfernen.<br />
3 Für den Karamell den Zucker in einer<br />
unbeschichteten Pfanne schmelzen, die<br />
Walnüsse zufügen und so lange mit<br />
einem hitzebeständigen Spatel mischen,<br />
bis sie mit Karamell überzogen sind.<br />
4 Die Karamellnüsse auf Backpapier<br />
abkühlen lassen und anschließend<br />
hacken, nicht zu fein.<br />
5 Die Feigen mit Himbeersauce anrichten<br />
und mit Walnusskaramell bestreuen.<br />
Kochbuch<br />
In ihrem brandneuen Buch<br />
„So kochen wir am liebsten“<br />
(192 Seiten, 32 €, Becker Joest<br />
Volk Verlag) präsentieren<br />
Martina Meuth und Bernd<br />
Neuner-Duttenhofer diese und<br />
weitere Rezepte, die alle zu<br />
Hause gut umsetzbar sind.<br />
Einige davon sind bodenständig,<br />
andere modern mit einem<br />
raffinierten Twist. Ihre Lieblingsgerichte<br />
sollen wenig Mühe,<br />
dafür umso mehr Eindruck<br />
machen.<br />
Mitmachen<br />
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„So kochen wir am liebsten“.<br />
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KG, Stauffenbergstr. 18, 74523<br />
Schwäbisch Hall, Stichwort:<br />
„Lieblingsrezepte“.<br />
10 1 1<br />
Ganz ohne Firlefanz: Frische und saisonale Produkte – möglichst<br />
in Bioqualität – zeichnen Vincent Klink ebenso aus wie seine<br />
klassisch-moderne Küche mit schwäbischem und mediterranem<br />
Einschlag. Stets offen für Neues hegt der Sternekoch eine<br />
besondere Liebe zur Malerei und zur Musik.<br />
Espresso am<br />
Markusplatz:<br />
Vincent Klink vor<br />
dem berühmten<br />
Caffè Florian in<br />
Venedig.<br />
auch langsam und behutsam – Klink kratzt gerne an<br />
der Wahrheit und begibt sich in die Historie, holt<br />
aus dem Dämmern des Vergessens hervor.<br />
Es wird vermutlich lesenswert, was nicht nur aus<br />
den Fakten, sondern aus seiner ganz persönlichen<br />
Innenansicht über die Schwaben literarische Gestalt<br />
annimmt. Klink macht sich ja gerne auf die Suche<br />
– und das nicht nur beim Schreiben.<br />
Und eigentlich ist es weniger eine Suche als ein Finden.<br />
Von etwas, was still im Raum zu schweben<br />
scheint und manchmal Gestalt annimmt, sich zur<br />
Freude an diesem Finden verdichtet. Er sei ein Genussmensch,<br />
sagt er, und meint mit Genuss keineswegs<br />
allein das, was so köstlich auf der Zunge zergeht:<br />
Das Leben bietet vieles, was sich zum Genuss<br />
eignet, wenn man offene Augen und ein offenes<br />
Herz für die Geheimnisse hat, die sich auch unter<br />
dem Begriff Kultur entdecken lassen.<br />
Sich mitreißen lassen, aber ebenso genau hinsehen<br />
– keine Widersprüche für Klink, wenn man etwas<br />
wirklich erfassen will. Neugier auf das, was sich in<br />
diesem empathischen Gefühls- und Wissenskosmos<br />
noch entdecken lässt, ist sicher dabei. Und Klink<br />
wäre nicht der, der nicht nur das Restaurant in<br />
Stuttgart zu Michelin-Sternen geführt und sein<br />
Wirken unter anderem auf Bücher, Bilder, Musik<br />
erweitert hat, wenn er nicht dieses Spektrum ständig<br />
in Bewegung setzen würde.<br />
Gerade hat er neben anderen Instrumenten wie der<br />
Querflöte noch zur Mandoline gegriffen. Eine eher<br />
ungewöhnliche Verbindung zum Jazz, den Klink so<br />
liebt. Ungewöhnlich? Vielleicht. Aber so ist das<br />
eben mit der „Freiheit im Kopf “. Die gibt – hat<br />
Klink erkannt – Raum für Ideen und muss dafür<br />
von einer gewissen Intelligenz gespeist werden. Das<br />
macht Spaß. Und es kann auch ein bisschen Glück<br />
bedeuten.<br />
Fast 50 Jahre ist es inzwischen her, dass Vincent<br />
Klink zusammen mit seiner Frau Elisabeth das erste<br />
Restaurant eröffnete und dann die Wielandshöhe<br />
übernahm – es ging damals wahrscheinlich um verlieren<br />
oder gewinnen.<br />
„Landschaftsbezogene Produkte, Frische,<br />
Saisonalität und möglichst Bioqualität. Kein<br />
Quälfleisch. Dazu eine klassisch-moderne<br />
Küche mit schwäbischem und mediterranem<br />
Einschlag. Ohne Firlefanz.“<br />
Man kann schnell in Ungnade fallen, wenn es den<br />
Gästen nicht schmeckt. Doch es schmeckte, nicht<br />
zuletzt dank der kreativen Ideen, mit denen der<br />
Koch seine an traditioneller Einfachheit orientierte<br />
Küche garnierte. Was nicht mit Experimentieren<br />
verwechselt werden darf.<br />
Die vom Guide Michelin seit 40 Jahren gesendeten<br />
Sterne funkeln nur so. Noch heute ist Klink, der als<br />
„Schaltzentrale“ von einem kleinen Büro neben der<br />
Küche einen Blick auf das Geschehen hat, von der<br />
Grundidee überzeugt: „Landschaftsbezogene Produkte,<br />
Frische, Saisonalität und möglichst Bioqualität.<br />
Kein Quälfleisch. Dazu eine klassisch-moderne<br />
Küche mit schwäbischem und mediterranem Einschlag.<br />
Ohne Firlefanz.“ Den mag er nicht, wohl<br />
nicht nur in der Küche. Selbst der vor den Gast platzierte<br />
Teller zeugt davon. „Bei aller Einfach-<br />
Zur Person<br />
Vincent Klink (74) ist Koch, Autor,<br />
Herausgeber und Verleger. Als Fernsehkoch<br />
wurde er im „ARD-Buffet”<br />
oder der Sendung „Kochkunst”<br />
populär. Locker und lustig spricht<br />
Klink stets aus, was ihm gerade auf<br />
der Zunge liegt. Mit „Vincents Tagebuch“<br />
und seinen „Überlebensrezepten“<br />
ist Klink im Internet präsent.<br />
22 2 3<br />
Ulrike Folkerts ist dank ihrer Rolle als Lena Odenthal<br />
eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Beim<br />
„Tatort“-Dreh im Schwarzwald lernte Gabriele Meyer eine<br />
ebenso starke wie sympathische und sensible Frau kennen.<br />
mich jetzt entschieden.“ Es sei mal dahingestellt, ob<br />
Ulrike Folkerts das wirklich so meint, oder ob die erhoffte<br />
traute Gemeinschaft mit dem Pudel getragen<br />
wird von jenem inneren Lachen, das so manches Mal<br />
unvermittelt aus ihr herausbricht. Und weil sie vertraut<br />
ist mit dem Film- und Fernsehbusiness, gibt sie<br />
gleich noch etwas anderes preis. Einen zweiten<br />
Traum. „Ein Drehbuch schreiben.“ Es steht zu vermuten,<br />
Letzteres ist realisierbar – beim Pudel bin ich mir<br />
nicht so sicher.<br />
Sie ist die „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal aus<br />
Ludwigshafen, eine toughe Person, die Sympathien<br />
des Publikums sind ihr gewiss. Folkerts passt in das<br />
Bild der emanzipierten Frau – hat als erste weibliche<br />
Fernsehkommissarin der männlichen Krimiherrschaft<br />
getrotzt. Das mag am Anfang Kraft gekostet<br />
haben, einfach war das sicher nicht – heute ist es Normalität.<br />
Man ist ein Stück weitergekommen, hat<br />
„Konventionen in Frage gestellt und das Frauenbild<br />
erweitert“, schreibt Folkerts in ihrem Buch „Ich muss<br />
raus“, mit dem sie auch zu Lesungen unterwegs ist.<br />
Die Zuhörerschaft ist meist überwiegend weiblich,<br />
Unser Aboservice berät Sie gerne<br />
von Di bis Fr: 10 bis 16 Uhr,<br />
telefonisch unter 07231/39-2256<br />
oder unter abo@pforzheim.de.<br />
die Stimmung gelöst. Das kann daran liegen, dass Folkerts<br />
sich auch bei ihren Lesungen offen zu ihrer Partnerschaft<br />
mit einer Frau bekennt. Es mag aber auch<br />
daran liegen, dass man sich einfach über Ulrike Folkerts<br />
als Mensch freut, sie schätzt und mit Interesse<br />
ihren Weg verfolgt. Denn packend und mitreißend ist<br />
das, was sie liest und was sie erlebt hat, es atmet den<br />
Willen zu Unabhängigkeit und Freiheit. Den eigenen<br />
Weg zu gehen – das hat bei Ulrike Folkerts viele Facetten.<br />
Auch bei der Schauspielerei lässt sie sich nicht<br />
einengen, neben der Ludwigshafener Kommissarin<br />
hat sie zum Beispiel als Tod im Salzburger „Jedermann“<br />
auf der Bühne gestanden.<br />
SELFIE MIT FRAU ODENTHAL<br />
Es ist die Herzlichkeit, die in ihren großen braunen<br />
Augen aufstrahlt, die gleich gefangen nimmt. Bei einem<br />
„Tatort“-Dreh im Schwarzwald wirkt sie völlig<br />
uneitel und natürlich, ist von einer entwaffnenden<br />
und direkten Ehrlichkeit. Irgendwie scheint sie ein<br />
bisschen wie aus der TV-Glamourwelt herausgefallen.<br />
Wie sie dasteht, fast ungeschminkt, gegen die abendlich<br />
kühlere Schwarzwaldluft in einen Anorakschlüpft,<br />
ist die Begegnung mit der sportlichen, aber<br />
sehr zart wirkenden Person ein verblüffend entspanntes<br />
Erlebnis. Die Zuschauer, die sich rund um die<br />
Drehpause im Freien versammelt haben, er-<br />
MIT UNSEREM THEATERABO<br />
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26 2 7<br />
Hühner<br />
#1<br />
Hühner werden seit Jahrtausenden<br />
als Nutztiere<br />
gehalten und sind die häufigsten<br />
Haustiere des Menschen.<br />
Man unterscheidet Lege- und<br />
Fleischrassen – und solche<br />
die beides bieten.<br />
Tanja Kratzmeier und Sabine Stemmler sind<br />
gemeinsam mit ihren Familien aufs Huhn<br />
gekommen. Ein besonderes Hobby,<br />
das viel Freude, aber auch Arbeit macht –<br />
und erholsam ist für Auge und Gemüt.<br />
gierigen Tiere rechtzeitig daran gewöhnt,<br />
lassen sie sich hochnehmen,<br />
streicheln und genießen es<br />
sogar, gekrault zu werden. Das<br />
Vertrauen, das die Hühner den<br />
Menschen in solchen Momenten<br />
entgegenbringen, stärkt die<br />
gegenseitige Bindung. Und das<br />
ist auch gut so, denn Edgar Kratzmeier<br />
musste seiner Frau und den<br />
beiden Töchtern vor dem Einzug der<br />
Hühner versprechen, dass keines von ihnen<br />
im Kochtopf landet.<br />
Hähne, die aus dem Ei schlüpfen, ereilt bei<br />
Familie Stemmler jedoch genau dieses<br />
Schicksal. „Sie hatten bei uns ein gutes Leben,<br />
liefern zwar wenig, dafür aber richtig<br />
gutes Fleisch ohne irgendwelche Zusätze.<br />
Das ist das, was sie mir zurückgeben“, sagt<br />
Sabine Stemmler. Ansonsten herrscht Einklang<br />
über das Rassegeflügel im Garten: Lediglich<br />
die Eier finden ihre Verwendung in<br />
der Küche. Doch nicht alle: Rasse-Bruteier<br />
dürfen die Hennen ausbrüten. Mittlerweile<br />
hat Stemmler vier verschiedene Zwerghuhn-<br />
Rassen, darunter Lachshuhn, Araucana und<br />
Wyandotte. Die zehn Hennen, die drei unterschiedlich<br />
farbige Eier legen, leben auf<br />
1.400 Quadratmetern in ihrem Garten in<br />
Neibsheim im Landkreis Karlsruhe. Erst<br />
wenn die ersten von ihnen nach vielleicht<br />
sechs oder sieben Jahren sterben, will sie sich<br />
wieder neue und – aus Neugierde – andere<br />
Rassehühner zulegen.<br />
„Hühner sind was<br />
fürs Gemüt“<br />
Rassehühner zu halten, ist Stemmler wichtig:<br />
„Ich möchte keine Hühner, die nur für<br />
das Eierlegen gezüchtet wurden und dann<br />
nach einem Jahr ausgelaugt sind.“ Für sie<br />
zählt nicht nur die Legeleistung: „Hühner<br />
sind etwas fürs Auge und fürs Gemüt.“ Wenn<br />
sie zu ihren Hühnern geht, kann sie herunterkommen<br />
und ihren Berufs- und Alltagsstress<br />
abbauen. Das hat sie nach ihrer Arbeit<br />
in der ambulanten Pflege gelegentlich nötig.<br />
Auch lernen ihre Kinder, dass Hühner Lebewesen<br />
sind, mit denen man vorsichtig umgehen<br />
muss, die regelmäßig gefüttert werden<br />
wollen und deren Stall sauber gemacht werden<br />
muss, auch wenn man das vielleicht<br />
nicht ganz so gerne macht.<br />
Die Liebe zu Tieren war bei Sabine Stemmler<br />
schon immer da, doch leidet sie unter einer<br />
Tierhaarallergie. Da kamen die<br />
Die Liebe zum Federvieh verbindet:<br />
Sabine Stemmler (links) und Tanja Kratzmeier.<br />
Freilaufende Hühner: Damit die<br />
Tiere glücklich sind, sollten pro<br />
Huhn zehn Quadratmeter zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Ein Huhn legt pro Woche etwa drei bis sechs Eier. Das hängt von der<br />
Rasse, dem Alter und von der Jahreszeit ab.<br />
10 1 1<br />
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pro Verlag und Service GmbH &<br />
Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />
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können Sie innerhalb von 14 Tagen<br />
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Verlag und Service GmbH & Co. KG,<br />
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Septembermorgen<br />
Leidenschaft<br />
FÜR KUNST<br />
UND KOCHEN<br />
Fotos: Gerald von Foris<br />
incent Klink ist positiv gestimmt. Es läuft gut<br />
Vmit seinem Restaurant Wielandshöhe, und das<br />
Buch an dem er gerade arbeitet, geht voran. Wenn<br />
VOLL IM<br />
HÜHNERFIEBER<br />
lauschig, puschelig und weich; das Fe-<br />
von Hühnern sieht gut aus und<br />
Fderkleid<br />
fühlt sich auch so an. Wenn man die neu-<br />
Fotos: Adobe Stock / pfluegler photo, M.Gierczyk, Grafvision, coldwaterman, privat<br />
32<br />
33
Ein Hof wie jeder andere? Aber nein. Was auf dem<br />
Gnadenhof in Pfinztal-Berghausen geschieht, hat mit Mitgefühl<br />
und Hilfe für Tiere zu tun, mit denen es das Leben bisher<br />
nicht gut meinte. Von den Menschen, die hier ehrenamtlich<br />
arbeiten und von den Tieren, die in einem sicheren Hafen<br />
angekommen sind.<br />
Gemütlich und schön in die Adventszeit<br />
mit Dekoideen aus der Hutschmiede<br />
Tiere<br />
EIN PLATZ FÜR<br />
Daniela Zechendorf-Hess<br />
ermöglicht alten<br />
und kranken<br />
Tieren einen<br />
würdevollen<br />
Lebensabend.<br />
Daniela Zechendorf-Hess, erste Vorsitzende<br />
des Gnadenhofs, bringt es auf den Punkt:<br />
„Die Tiere, die bei uns sind, haben wirklich<br />
Glück.“ Auf dem Gnadenhof über den Dächern<br />
von Berghausen im Pfinztal steht sie in einem<br />
Stall, streichelt zusammen mit Guido Stickel<br />
eine Stute, die gerade wegen einer in der Tierklinik<br />
behandelten Kolik noch im Krankenstand<br />
ist, während draußen auf der Weide die<br />
Artgenossen friedlich grasen. Sie alle hatten<br />
Glück, dass sie hier eine neue Heimat finden<br />
konnten – ob sie sonst heute noch leben<br />
Fotos: Adobe Stock/RNko, Gabriele Meyer<br />
Die Hutschmiede<br />
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34<br />
35
Unbegrenzte Kuscheleinheiten: Die<br />
genießt Kater Romeo auf dem Arm von<br />
Ulla Wright.<br />
würden, ist unwahrscheinlich. „Wir sind“,<br />
sagen Zechendorf-Hess und Stickel, „eine<br />
Arbeitsgemeinschaft von Freiwilligen, die<br />
sich ehrenamtlich um die Tiere kümmert,<br />
die beispielsweise vom Veterinäramt beschlagnahmt,<br />
die vor dem Schlachthof bewahrt<br />
wurden oder aus schlechter Haltung<br />
kommen. Dann gibt es auch noch Menschen,<br />
die ihr Tier aus privaten oder finanziellen<br />
Gründen wirklich nicht mehr halten<br />
können.“ Besonders, wenn es alt und krank<br />
werde, sei der Kostenfaktor für viele zu hoch.<br />
Einfach ist es nicht, den Schützlingen nach<br />
ihrer schwierigen Vergangenheit eine Gegenwart<br />
zu ermöglichen, in der sie genesen und<br />
einen friedlichen Lebensabend verbringen<br />
können. Vieles geht ans Herz – manchmal<br />
sind es freudige Momente, aber andere steckt<br />
man schlecht weg: „Man muss Abstand wahren<br />
lernen, sonst würde man jeden Tag weinend<br />
nach Hause gehen.“ Denn hinter dem<br />
sachlich klingenden Satz „die aus schlechter<br />
Haltung kommen“ verbergen sich Tierschicksale,<br />
die sich schmerzhaft einprägen.<br />
Ausgemustert, vernachlässigt, misshandelt,<br />
krank und halb verhungert – für manche<br />
Menschen sind Tiere eine Sache, mit der<br />
man nach Belieben umgehen kann. Alle, die<br />
auf dem angemieteten Gnadenhof mitarbeiten,<br />
wissen das und versuchen zu helfen.<br />
NOCH EINE SCHÖNE ZEIT<br />
AUF DER KOPPEL<br />
Momentan sind es zehn Pferde, die hier versorgt<br />
werden. Eins ist nicht mehr dabei – ein<br />
17 Jahre alter Araber aus dem Zirkus, „der<br />
war klapperdürr und hatte schwere gesundheitliche<br />
Probleme. Als wir ihn hier ausgeladen<br />
hatten, ihm helfen konnten und er das<br />
ganz offensichtlich merkte – das war einer<br />
der herzerwärmendsten Momente, die ich<br />
erlebt habe“, erzählt Zechendorf-Hess. Mit<br />
aufwändiger tierärztlicher Betreuung konnte<br />
das Tier noch eine schöne Zeit in einer artgerechten<br />
Koppelhaltung erleben.<br />
Die schreckhafte, aber verschmuste Menetou<br />
kommt von der Rennbahn – sie hat von einer<br />
schweren Verletzung Sehnenschäden an<br />
beiden Vorderbeinen zurückbehalten und<br />
sucht die Nähe der Leitstute Sunny. Auch<br />
Sunny ist nicht frei von körperlichen Belas-<br />
tungen, bei ihr macht eine verschobene Lendenwirbelsäule<br />
Probleme. Zu den großen<br />
Vierbeinern gesellen sich die kleinen: die<br />
Ponys und Esel. „Unser kleiner Opa“, streicht<br />
Zechendorf-Hess einem weißen Pony liebevoll<br />
über den Kopf. 37 Jahre alt ist der halbblinde,<br />
rüstige Opa. Nur allzu gerne steht er<br />
mit den beiden Eseln Lucia und Juri und der<br />
schwarzen Ponydame Emma zusammen.<br />
GONZALES TEILT SICH DEN<br />
TEICH MIT DEN GÄNSEN<br />
Auf dem Gnadenhof hat auch eine Ziegenherde<br />
ihre Weide. Das Gatter und den nahen<br />
Teich teilen sich eine große Hühnerschar inklusive<br />
Zwerghahn Gonzales mit dem Ganter<br />
Louis und den Gänsedamen Fusselchen<br />
und Sophie. „Es ist viel Arbeit, aber es hält<br />
fit“, meint Ulla Wright, die seit 20 Jahren auf<br />
dem Gnadenhof mithilft. „Das Herz geht einem<br />
dabei auf.“ Guido Stickel weiß aus Erfahrung,<br />
dass die Tiere auf dem Gnadenhof<br />
älter werden als normal: „Sie bekommen hier<br />
Zeit und Ruhe, zu sich zu finden.“ Schließlich<br />
stehen auch liebevolle Kuscheleinheiten<br />
auf dem Programm. Die genießen auch der<br />
taube weiße Kater Romeo, der kleine getigerte<br />
Snorre, der sich bei einem Unfall an der<br />
Wirbelsäule verletzt hat, und das Katzenmädchen<br />
Amy.<br />
Rund 70 Mitglieder zählt die Arbeitsgemeinschaft,<br />
die sich zu einem Verein formiert<br />
hat. Wer möchte, kann eine Tierpatenschaft<br />
abschließen. Eingeteilt werden die<br />
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im<br />
Alter zwischen 14 und 82 Jahren in zwei<br />
Schichten, damit alles reibungslos läuft und<br />
keiner überfordert wird. Aufs Gemüt drücken<br />
eher finanzielle Belastungen. 70 000<br />
Euro kostet der Hof im Jahr und finanziert<br />
sich fast ausschließlich über Geld-, Sachund<br />
Futtermittelspenden, Fördermittel gibt<br />
es nicht. Dazu kommen mitunter hohe Tierarztkosten,<br />
Futtermittel sind teurer geworden,<br />
und die Hilferufe von Tierbesitzern<br />
nehmen zu. „Vielen fällt es inzwischen<br />
schwer, die Kosten für ihr Tier aufzubringen,<br />
es reicht hinten und vorne nicht mehr“,<br />
macht Daniela Zechendorf-Hess ihrem Herzen<br />
Luft. „Wir sind hier am Anschlag, wir<br />
brauchen ja selbst Hilfe – ein Tierarzt in<br />
unseren Reihen wäre schön.“ gm<br />
Gnadenhof-Mitarbeiter Guido Stickel<br />
sagt: Hier werden die Tiere oft älter als<br />
normalerweise.<br />
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36<br />
37
01 Garten und Außenanlage mit<br />
Steinkreis. 02 Unbehandeltes Holz und<br />
große Fenster sorgen im Inneren für<br />
eine lichte, behagliche Atmosphäre.<br />
03 Auch das 1987 gebaute, mit<br />
Douglasie verkleidete Holzhaus<br />
wurde umfangreich renoviert.<br />
01<br />
ohlfühl-Oase<br />
02<br />
03<br />
Fotos: privat<br />
... AM RANDE DER WELT<br />
Neu bauen oder<br />
sanieren? Wer ein<br />
altes Haus erbt, steht<br />
nicht selten vor dieser<br />
Frage. Das Ehepaar<br />
Siegrist entschied sich<br />
für eine aufwändige<br />
Instandsetzung – und<br />
hat sich mit seinen<br />
Häusern bei Kürnbach<br />
einen Traum erfüllt.<br />
Der Ort Kürnbach scheint weit entfernt.<br />
Hier, zwischen den Wiesen und Weinbergen,<br />
wo Dieter und Vera Siegrist wohnen,<br />
hört man selten das Geräusch eines vorbeifahrenden<br />
Autos. Stille liegt über dem Land<br />
– die Stille einer weitgehend intakten Natur,<br />
die sich nur durch ihre eigenen, leisen Geräusche<br />
in ihrer Vielfältigkeit zu erkennen gibt.<br />
Genauso wollten es die beiden haben – manche<br />
wandern aus, um das zu finden. So gesehen<br />
war der Weg von Dieter und Vera Siegrist<br />
in das Domizil „am Rande der Welt“ sehr<br />
kurz und führte nur von Neulingen-Nußbaum<br />
ein paar Kilometer weiter in den<br />
Kraichgau. Was nichts über die Zeit aussagt,<br />
die es brauchte, um das alte Haus der Eltern<br />
hier am Rande des Landschaftsschutzgebietes<br />
umzubauen, neu zu gestalten und den eigenen<br />
Vorstellungen anzupassen.<br />
Entspannte Naturnähe – schon immer war<br />
das ein Thema, das sich das vielbeschäftigte<br />
Ehepaar auf die Fahnen geschrieben hatte,<br />
ohne dabei den Bezug zur digitalen beruflichen<br />
Welt außen vor zu lassen. Diese Nähe<br />
umzusetzen ist den beiden gelungen: Im<br />
Mai vergangenen Jahres zog neues Leben in<br />
die komplett kernsanierten Häuser ein.<br />
Jetzt wird man am Tor von zwei riesigen<br />
freundlichen Hunden empfangen – einer<br />
davon will mit seinen wenigen Monaten in<br />
Sachen Größe allerdings erst noch gewaltig<br />
zulegen. Die schwarz-weißen Landseer-Rüden<br />
sind „Herzenshunde“ der beiden. „Sie<br />
haben mich von ihrem Wesen her sofort erreicht.<br />
Mir ist das Herz aufgegangen“, sagt<br />
Dieter Siegrist, der sich ein Leben ohne Tiere<br />
kaum vorstellen kann. „Wir hatten immer<br />
Hunde.“<br />
Auch Spaziergänger, die vorbeikommen,<br />
dürfen sich schon mal im riesigen Garten<br />
ausruhen und die ruhige Sympathie<br />
38<br />
39
01 Vera und Dieter Siegrist<br />
wohnen seit nunmehr einem Jahr<br />
im umgebauten und kernsanierten<br />
Domizil bei Kürnbach.<br />
02 Das Haus ist von einem schön<br />
angelegten, üppig gedeihenden<br />
Garten umgeben. 03 Die Familie<br />
Siegrist hatte schon immer Hunde<br />
– nun sind es zwei schwarz-weiße<br />
Landseer-Rüden.<br />
der Vierbeiner genießen. Doch Vorsicht:<br />
Standfest muss man sein, wenn der große Bo<br />
mit seinen 74 Kilo seine Zuneigung beweist.<br />
„DER NATUR GUTES TUN“<br />
01<br />
Eine Unmenge Blumen und Pflanzen umgibt<br />
das Haus wie eine schützende Umarmung,<br />
Dieter Siegrist ist sicher: „Eine solche Umgebung<br />
hat eine heilende Wirkung.“ Ehefrau<br />
Vera pflichtet ihm bei – für sie sind Haus und<br />
Garten eine Wohlfühloase. In der nicht nur<br />
Blumen und Obstbäume gedeihen: Auf einem<br />
Teil der Beete hat sie damit begonnen,<br />
Gemüse für den eigenen Bedarf anzubauen.<br />
„Es ist ein Anfang“, sagt sie lachend und<br />
schaut auf das, was ihre hartnäckigen Bestrebungen<br />
bisher hervorgebracht haben. Das ist<br />
schon eine ganze Menge – immerhin wohnen<br />
die Siegrists erst seit einem Jahr im Kürnbacher<br />
Domizil und konnten im Frühjahr<br />
schon die ersten Erdbeeren ernten. Dass das,<br />
was hier gedeiht, nicht nur im Gemüsebereich,<br />
sondern auch beim Anbau heimischer<br />
Pflanzen und Gehölze biologisch ausgerichtet<br />
ist, versteht sich fast von selbst: „Das Areal<br />
ist angelegt, der Natur Gutes zu tun.“<br />
Das Paar, zu dem die im zweiten Hausteil<br />
wohnende Tochter Jana und der in Bonn studierende<br />
Sohn Jona gehören, hat sich seit<br />
langem einer gesunden Lebensweise und der<br />
Vollwerternährung verschrieben: Fleisch<br />
und Wurst kommen hier nicht auf den<br />
Tisch. Vegetarisch essen – das allein beschreibt<br />
die Ernährungsgrundsätze hier aber<br />
nicht: „Vom Vegetarier zum Vollwert-Vegetarier,<br />
das ist ein Riesenunterschied.“ Dieter<br />
Siegrist als ausgebildeter Gesundheitsberater<br />
weiß das, und gerne begrüßt er Gäste in seinem<br />
Zuhause, die wie er und seine Frau naturheilkundlich<br />
ausgerichtet sind. „Es soll<br />
hier eine echte Begegnungsstätte entstehen“,<br />
sagt er und unterstreicht damit das Interesse<br />
am Austausch mit Menschen, die die gleiche<br />
Lebenseinstellung haben. Vielleicht sind die<br />
dann auch, wie die Siegrists, Mitglied bei der<br />
Solidarischen Landwirtschaft.<br />
Fotos: privat<br />
Die Entscheidung, neu zu bauen oder zu sanieren,<br />
war nicht ganz einfach und musste<br />
gut überlegt werden. Das Steinhaus von Dieter<br />
Siegrists Eltern brauchte auch unter baubiologischen<br />
Gesichtspunkten eine deutliche<br />
Verjüngungskur. „Man weiß ja nie, was<br />
bei so einer Sanierung auf einen zukommt“,<br />
erinnert er sich an die Zweifel, die erst einmal<br />
beseitigt werden mussten. Doch als<br />
dann feststand, dass man es wagen wollte,<br />
dem alten Haus eine neue Prägung zu geben,<br />
ging es mit vielen Plänen und noch mehr<br />
Energie ans Umbauen des 1958 erstellten<br />
Baus. In diesem Teil wohnen jetzt Tochter<br />
Jana und ein junger Mann, der tatkräftig bei<br />
der Sanierung geholfen hat, und es ist eine<br />
Ferienwohnung entstanden.<br />
KORKTÜREN FALLEN AUF<br />
Das 1987 angebaute Holzhaus wurde ebenfalls<br />
saniert und die damals verwendeten<br />
umweltgerechten Materialien wurden nochmals<br />
deutlich optimiert. „Die Konzeption<br />
dazu stand weitgehend fest“, erinnert sich<br />
Dieter Siegrist. Und da traf es sich auch gut,<br />
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dass der Sohn, neben seinem Studium, zusammen<br />
mit einem Zimmermeister die Bauleitung<br />
übernehmen konnte. Familie Siegrist<br />
hat es Jona zu verdanken, dass die Sanierung<br />
der beiden Häuer in dieser nachhaltigen<br />
Qualität neu geschaffen werden konnte.<br />
Das mit Douglasie verkleidete Holzhaus,<br />
von dem der Blick weit über das grüne Land<br />
schweift, macht schon von außen mit seiner<br />
modernen Behaglichkeit Eindruck. Abgeschirmte<br />
elektrische Leitungen, Wandheizungen,<br />
unbehandeltes Holz, Hanfdämmung<br />
und Bio-Lehmputze als natürliche<br />
Materialien sorgen für ein gesundes Raumklima<br />
im Inneren – als Besonderheit fallen<br />
die Korktüren auf. An vielen Wänden und<br />
Decken wurden gebürstete Bretter von einem<br />
Abriss einer uralten Scheune verwendet,<br />
die eine warme Ausstrahlung und Behaglichkeit<br />
vermitteln.<br />
Auch sonst sind die Häuser mit ihrer großzügigen<br />
Aufteilung stilvoll, bewusst natürlich,<br />
gemütlich und ohne Schnickschnack<br />
eingerichtet. Wobei das Musikzimmer mit<br />
den vielen Wand-Gitarren ein wenig aus<br />
dem Rahmen fällt. Was es damit für eine<br />
Zier- und<br />
Obstgehölze, Laubund<br />
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Bewandtnis hat? Dieter Siegrist hat sich der<br />
virtuosen Gitarrenmusik verschrieben und<br />
veranstaltet Konzerte, in denen seine musikalischen<br />
Zusammenstellungen von Lyriktexten<br />
begleitet werden. „Seelennahrung“<br />
nennt er das – und die Brücke zu dem Leben<br />
in diesem Haus lässt sich dabei leicht<br />
schlagen. <br />
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GUTEN<br />
RUTSCH!<br />
Feuerwerk und Wunderkerzen gehören in allen Teilen<br />
Deutschlands zu Silvester. In vielen Städten und Gemeinden<br />
in Baden-Württemberg gibt es darüber hinaus lokale<br />
Bräuche und Rituale, mit denen der Jahreswechsel gefeiert wird.<br />
Silvesterritt Westhausen<br />
Die Silvesterkapelle in Westhausen (Ostalbkreis)<br />
wird am 31. Dezember zum Ziel des Silvesterritts:<br />
Ab zwölf Uhr reiten bis zu 260 Reiterinnen und<br />
Reiter durch den Ort und zur Kapelle. Der Ursprung<br />
der Tradition reicht rund 400 Jahre zurück:<br />
Anfang des 17. Jahrhunderts litten die Bauern im<br />
Ort unter dem Dreißigjährigen Krieg und einer<br />
Viehseuche. Sie versprachen dem heiligen<br />
Silvester, ihm zu Ehren eine Kapelle zu errichten,<br />
wenn er ihnen hilft. Die Wallfahrtskapelle wird<br />
seither am Namenstag des Heiligen besucht.<br />
Neujahrsschießen<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Silvesterwiegen Nürtingen<br />
Der Brauch des Silvesterwiegens in Nürtingen<br />
(Kreis Esslingen) reicht ins Jahr 1832 zurück.<br />
Laut Legende wettete Graf Zeppelin mit Honoratioren<br />
der Stadt in einer Weinstube, dass er<br />
die engen Stäffele Nürtingens hinunterreiten<br />
könne – er gewann die Wette. Die Honoratioren<br />
mussten sich wiegen lassen und etwas<br />
spenden. Bis heute betreten beim Silvesterwiegen<br />
jedes Jahr rund 100 Personen die<br />
historische Kartoffel- und Getreidesackwaage.<br />
Silvesterpaschen<br />
Schramberg<br />
Das traditionelle Silvesterpaschen in Schramberg (Kreis<br />
Rottweil) findet am 31. Dezember statt. Dabei handelt es<br />
sich um ein Würfelspiel, auch Ringpaschen genannt.<br />
Gespielt wird es in den Vereinsheimen und Gaststätten.<br />
Der Wettstreit mit den Würfeln ist seit Anfang des<br />
20. Jahrhunderts Tradition. Gewürfelt wird um Gebäck,<br />
beispielsweise Hefekränze. Das Spiel funktioniert so:<br />
Jeder Spieler wirft mit drei Würfeln, je nach Regelwerk<br />
gewinnt die höchste oder die niedrigste Augenzahl.<br />
Kocherabschwimmen<br />
Schwäbisch Hall<br />
In Schwäbisch Hall springen die Teilnehmer des<br />
Kocherabschwimmens an Silvester ins eiskalte Wasser<br />
des Kochers – ausgestattet mit einem Neoprenanzug.<br />
Schwimmend legen sie eine Strecke von mehr als zwei<br />
Kilometern zurück, vom Ortsteil Steinbach bis zur<br />
Henkersbrücke in der Altstadt. Zum Aufwärmen gibt es<br />
für die Schwimmerinnen und Schwimmer im Anschluss<br />
Glühwein, Linsen mit Spätzle und eine warme Dusche.<br />
Die Tradition des Kocherabschwimmens reicht mehr<br />
als 40 Jahre zurück. Organisiert wird sie von der lokalen<br />
Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft<br />
(DLRG).<br />
Fotos: Adobe Stock/Aleksey, SKatzenberger, karepa, DLRG Schwäbisch Hall/Anja Lang, Stadt Westhausen, Stadt Villingen-Schwenningen<br />
Das alljährliche Neujahrsschießen auf dem Hubenloch in<br />
Villingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wurde ins Leben gerufen,<br />
um an die überstandene <strong>Winter</strong>belagerung der Villinger durch<br />
die Schweden und Württemberger während des Dreißigjährigen<br />
Krieges zu erinnern. Ursprünglich im Jahr 1633<br />
begründet, wurde dieser Brauch im Jahr 1967 wiederbelebt.<br />
Jedes Jahr am Neujahrstag begeben sich die Mitglieder des<br />
Historischen Grenadierkorps 1810 in ihrer grün-weißen Uniform<br />
auf das vordere Hubenloch, um pünktlich um acht Uhr zwölf<br />
Kanonenschüsse abzufeuern. Die Schüsse erfolgen im<br />
Minutentakt und stehen für je einen Monat im Jahr.<br />
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42
Die Langlaufskier angeschnallt und los<br />
geht´s: So lässt sich der verschneite<br />
Schwarzwald bequem erkunden.<br />
seckle“, die rund um Seebach auf die Hornisgrinde<br />
führt – mit 1164 Metern der höchste Berg im nördlichen<br />
Schwarzwald. Startpunkt der gut fünf Kilometer<br />
langen Tour ist der Parkplatz am Seibelseckle,<br />
der erste Wegabschnitt hinauf zur Hornisgrinde ist<br />
dann allerdings recht steil.<br />
UNTERWEGS<br />
DURCH DIE<br />
Zur Belohnung warten auf dem Hochplateau tolle<br />
Weit- und Fernblicke sowie Einkehrmöglichkeiten.<br />
Von dort geht´s hinab zum mythenumrankten Mummelsee,<br />
ehe die Tour wieder am Ausgangspunkt endet.<br />
Eine weitere Schneeschuhtour beginnt am Nationalparkzentrum<br />
Ruhestein und führt auf knapp<br />
fünf Kilometern über den Schwarzwaldkamm zum<br />
Schliffkopf mit herrlichen Aussichten ins Rheintal.<br />
DURCH UNBERÜHRTE NATUR<br />
Weitläufige Wälder, verschneite Berge und schwarze<br />
Karseen – im nördlichen Schwarzwald gibt es das alles.<br />
Ein Highlight ist die „Schneeschuhtour Seibel-<br />
<strong>Winter</strong>-<br />
landschaft<br />
Der Bergrücken Kniebis zählt zu den beliebtesten<br />
Zielen im Nordschwarzwald. Er liegt an der Schwarzwaldhochstraße<br />
und gilt als besonders<br />
Wenn der erste Schnee fällt, verwandelt sich<br />
der Schwarzwald in ein <strong>Winter</strong>wunderland – die ideale<br />
Gelegenheit, sich die Langlaufskiern anzuschnallen oder<br />
mit Schneeschuhen die Landschaft zu erkunden.<br />
Wenn der Schnee die Berge und Hochtäler bedeckt,<br />
ist nicht nur die Landschaft wie verzaubert<br />
– der <strong>Winter</strong>urlaub macht dann auch besonderen<br />
Spaß. Im größten Mittelgebirge Deutschlands,<br />
dem Schwarzwald, finden Schneeschuhwanderer die<br />
besten Voraussetzungen für einen Aktivurlaub in frischer,<br />
klarer Luft und dazu noch eine wunderschöne<br />
Landschaft mit herrlichen Ausblicken und ganz viel<br />
unberührte Natur. Wer kein eigens „Schuhwerk“ dabei<br />
hat, kann sich in fast allen <strong>Winter</strong>sportorten<br />
Schneeschuhe ausleihen. Und natürlich gibt es auch<br />
geführte Wanderungen, wenn man nicht auf eigene<br />
Faust den Weg durch das winterliche Weiß antreten<br />
möchte. Ein ganz großes Anliegen haben aber Förster<br />
und Naturschützer: Damit die Tiere nicht in ihren<br />
Rückzugsräumen aufgeschreckt werden, sollten<br />
die Wanderer unbedingt auf den ausgeschilderten<br />
Trails bleiben.<br />
Fotos: Adobe Stock/SunwArt, alexanderuhrin<br />
44<br />
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schneesicher. An dem 960 Meter hohen Bergrücken<br />
gibt es kurze und gemäßigte Anstiege, die gut für<br />
Schneeschuhanfänger geeignet sind. Die zwei Touren<br />
sind zwischen 2,5 Kilometer und 4,8 Kilometer<br />
lang, die Anstiege summieren sich auf 68 Meter bis<br />
113 Meter und führen durch unberührte Natur im<br />
verschneiten <strong>Winter</strong>wald. Start- und Zielpunkt der<br />
Strecken ist das Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße<br />
in Freudenstadt-Kniebis.<br />
Für Einsteiger gibt es auch eine wunderschöne Rundtour<br />
in der Nationalparkregion Schwarzwald bei Baiersbronn.<br />
Sie beginnt an der ehemaligen Glashütte<br />
Buhlbach (die man bei der Gelegenheit direkt besichtigen<br />
und mehr über die Geschichte der Schwarzwälder<br />
Glasherstellung erfahren kann) und führt anschließend<br />
durch den verschneiten Wald. Die Tour<br />
ist knapp fünf Kilometer lang und bietet unterwegs<br />
immer wieder herrliche Aussichten auf das idyllische<br />
Obertal. In der nahegelegenen Gemeinde Baiersbronn<br />
können selbstverständlich Schneeschuhe und<br />
Teleskopstöcke für die Tour ausgeliehen werden. <br />
<br />
Gabriele Meyer<br />
STYLISH UND BEQUEM<br />
Die Wohnfabrik Pforzheim präsentiert ein<br />
Meisterwerk der Designkunst. Als charismatischer<br />
Blickfang mit schimmernden Bezügen und<br />
besonderem Komfort dank XXL-Sitzfläche setzt der<br />
Stuhl „Krake Lounge“ neue Maßstäbe. Er ist in<br />
breiter Farbpalette und strapazierfähigem Leder<br />
erhältlich. Die Wohnfabrik lädt zu einem Probesitzen<br />
ein − wetten, da will man gar nicht mehr aufstehen?<br />
Lebens Art<br />
FÜR SIE ENTDECKT!<br />
Auf Schneeschuhen unterwegs<br />
durch verschneite Wälder.<br />
<strong>Winter</strong>sport im<br />
Schwarzwald<br />
Wer die <strong>Winter</strong>wunderwelt auf<br />
Langlaufskiern erkunden möchte,<br />
findet im Schwarzwald ebenfalls<br />
zahlreiche Gelegenheiten. Ob im<br />
klassischen Stil oder auf der Skatingstrecke:<br />
Langläufer finden von Nord<br />
bis Süd ein großes, angelegtes<br />
Loipennetz vor. Mehr als 2000<br />
präparierte Loipen-Kilometer ziehen<br />
sich über Berg und Tal, durch<br />
Panoramalandschaften und den<br />
stillen <strong>Winter</strong>wald.<br />
Neben den gut präparierten<br />
Rodelhängen locken auch lange<br />
Schlittenabfahrten auf kurvenreichen<br />
Waldwegen zu rasantem <strong>Winter</strong>vergnügen<br />
auf Kufen. Bei fast allen<br />
<strong>Winter</strong>sportorten bieten sich Rodelhänge<br />
für lustige Schlittenpartien<br />
an, so zum Beispiel im Oberen<br />
Gaistal bei Bad Herrenalb. Manche<br />
Orte präparieren auch extra Pisten<br />
für wilde Abfahrten mit dem Snowtube.<br />
Auf prall aufgepumpten<br />
bunten Reifen rutschen und hopsen<br />
die erlebnislustigen <strong>Winter</strong>urlauber<br />
fast ungebremst durch den Schnee.<br />
Foto: Schwarzwald Tourismus<br />
Fotos: Wohnfabrik, Thermen & Badewelt Sinsheim, Friedriechsbau Varieté Theater<br />
Gesehen bei:<br />
Wohnfabrik Pforzheim<br />
Kieselbronner Str. 86, 75177 Pforzheim<br />
www.wohnfabrik.de<br />
WOHLTUENDE WELLNESS-AUSZEIT<br />
In der <strong>Winter</strong>zeit erstrahlt die Thermen &<br />
Badewelt Sinsheim ganz besonders. Jeden<br />
Dienstag ab 17 Uhr dürfen sich die Gäste auf<br />
Illuminationen und Lichterspiele freuen. Die<br />
Abendstimmung wird mit entspannter Live-<br />
Musik untermalt. Die Gäste der Vitaltherme &<br />
Sauna entspannen an diesen Abenden ebenfalls<br />
unter funkelnden Lichtern und genießen die<br />
exklusiven Aufgüsse in den Saunawelten.<br />
Gesehen bei:<br />
Thermen & Badewelt Sinsheim<br />
Badewelt 1, 74889 Sinsheim<br />
www.badewelt-sinsheim.de<br />
GLANZVOLLE REVUE<br />
<strong>Winter</strong>zeit ist Varietézeit. Im Friedrichsbau Varieté in<br />
Stuttgart erwartet die Besucher noch bis 3. März 2024 eine<br />
glanzvolle Revue mit beeindruckender Akrobatik,<br />
mitreißendem Gesang und virtuosem Revue-Ballett. Ein<br />
geheimnisvoller Spiegelsaal, eine mysteriöse Diva,<br />
verführerische Musen und die Faszination des<br />
Unbekannten: Willkommen in der Welt von „MASQUE –<br />
Revue, Secrets, Artistic“ unter der Regie von Ralph Sun.<br />
Unter dem verführerischen Schleier der Anonymität wirkt<br />
die illustre Künstlerschar wie entfesselt. Unerkannt<br />
schlüpfen sie in neue Rollen, wachsen über sich hinaus und<br />
offenbaren außergewöhnliche Talente. „MASQUE“ lädt<br />
dazu ein, die Magie der Verhüllung selbst zu erleben und<br />
den Spiegelsaal der Diva zu betreten, wo sich Verführung,<br />
Schönheit und Freiheit entfalten und Akrobatik, Tanz und<br />
Gesang zu einer Symphonie der Sinne verschmelzen.<br />
Gesehen bei:<br />
Friedrichsbau Varieté Theater<br />
Siemensstraße 15<br />
70469 Stuttgart<br />
www.friedrichsbau.de<br />
46<br />
47
WELLNESS PUR<br />
Besucher können einen unvergleichlichen<br />
Tag in der Fünf-Sterne-Saunalandschaft<br />
im Fildorado genießen. Dort können sie<br />
sich verwöhnen lassen, Ruhe und Entspannung<br />
finden. Am 31.1 und 28.2.2024<br />
finden die Wellnesstage „Balance“ statt.<br />
Dabei begeben sich die Gäste auf eine<br />
Wellness-Reise: Im Bademantel starten<br />
sie in den Tag und genießen ein leichtes,<br />
gesundes Frühstück in der Saunabar,<br />
bevor sie über den Tag verteilt eine Reihe<br />
individueller Aufgüsse erleben.<br />
Gesehen bei:<br />
Sport- und Badezentrum Fildorado<br />
Mahlestraße 50, 70794 Filderstadt<br />
www.fildorado.de<br />
FEIERN IN TRIPSDRILL<br />
Im Wildparadies Tripsdrill befindet sich die neue Waldhütte „Uff’m<br />
Buckel“, ein idealer Ort für eine gemütliche Weihnachtsfeier oder einen<br />
zünftigen Geburtstag mit Platz für bis zu 90 Personen. Zusammen mit<br />
den Partnern von Tripsdrill wird nach eigenen Wünschen die<br />
gastronomische Versorgung zusammengestellt. Darüber hinaus können<br />
auch weitere Rahmenprogramme dazu gebucht werden.<br />
Gesehen bei:<br />
Wildparadies Tripsdrill<br />
Wildparadies-Tripsdrill-Straße 2, 74389 Cleebronn/Tripsdrill<br />
www.tripsdrill.de<br />
KUNST ALS ERLEBNIS<br />
Die Ausstellung „KLIMT – The Immersive<br />
Experience“ in Ludwigsburg präsentiert<br />
die berühmten Kunstwerke von Gustav<br />
Klimt auf neue und faszinierende Weise.<br />
Mit Hilfe innovativer multimedialer<br />
Elemente wird die Kunst des<br />
österreichischen Künstlers in den<br />
Präsentationsräumen zum Leben erweckt.<br />
Lichtinstallationen und Projektionen<br />
lassen die Bilder vergrößert an den<br />
Wänden erscheinen und die Besucher tief<br />
in die Kunst eintauchen.<br />
Gesehen bei:<br />
urbanharbor I MM Studios<br />
Groenerstraße 33<br />
71636 Ludwigsburg<br />
www.klimt-experience.com<br />
GOLDGEWANDETE LECKEREIEN<br />
Süße weihnachtliche Momente, handgemacht<br />
in der Lauenstein Confiserie,<br />
sind ein wahrer Genuss. Die ganze<br />
Bandbreite der Weihnachts-Confiserie<br />
findet sich in der goldgewandeten<br />
Kollektion „Frohes Fest“: Mit Sichtfenster,<br />
mit oder ohne Alkohol und in verschiedenen<br />
Größen verbreiten sie Festtagsstimmung.<br />
Denn was außen funkelt, birgt<br />
einen süßen Schatz: Kreationen wie<br />
Weihnachtsgewürz-Karamell, Zimtmond-<br />
Praline oder den Weihnachtsstern<br />
Eierlikör-Weinbrand-Trüffel.<br />
Gesehen bei:<br />
Confiserie Burg Lauenstein<br />
Lauensteiner Straße 41,<br />
96337 Ludwigsstadt<br />
www.lauensteiner.de<br />
Fotos: Adobe Stock/xamtiw Begin Again, Fildorado, Wildparadies Tripsdrill, COFO Entertainment, Confiserie Burg Lauenstein, MONDI Resort Oberstaufen, Rund ums Bad, Heilbronner Stimme<br />
HOTELRESORT IN NEUEM LOOK<br />
Die parkähnliche Ferienanlage MONDI Resort Oberstaufen<br />
hat bald alle Appartements (für ein bis acht Personen) sowie<br />
das Restaurant und die Gemeinschaftsbereiche modernisiert.<br />
Mit einer neuen Indoor-Kletterwelt und einem Kinderspielzimmer<br />
wurde mehr Raum für die kleinen Gäste geschaffen.<br />
Außerdem wurde das Sportangebot durch Private-Fitness<br />
und Tennis bereichert.<br />
Gesehen bei:<br />
MONDI Resort Oberstaufen<br />
Malas 8-16 , 87534 Oberstaufen<br />
Tel: 08386 / 700-0<br />
oberstaufen@mondihotels.com<br />
www.oberstaufen.mondihotels.com<br />
WINTERZEIT IST SAUNAZEIT<br />
Wenn die Tage kälter werden, ist Saunieren eine Wohltat und<br />
gut für das Immunsystem. Wer sich zu Hause eine eigene<br />
Sauna einrichten möchte oder passendes Zubehör wie<br />
Saunakübel, Saunahandtücher oder Aufgussöle sucht, wird bei<br />
Rund ums Bad in Schwaigern fündig. Sollte der Platz für eine<br />
eigene Sauna nicht ausreichen, gibt es dort auch Infrarotpaneele<br />
oder Gutscheine des Mawell Resort in Langenburg oder<br />
der Rappsodie in Bad Rappenau.<br />
Gesehen bei:<br />
Rund ums Bad<br />
Wasserstraße 11, 74193 Schwaigern<br />
www.rund-ums-bad-schwaigern.de<br />
PLÄTZCHENTRÄUME<br />
Backen verbindet, beruhigt und macht<br />
glücklich: Das gilt gerade zur Weihnachtszeit.<br />
Im neuen Rezeptmagazin<br />
„Süßer Zauber – Weihnachten in der<br />
Familien-Backstube“ (84 Seiten,<br />
6,90 Euro) der Heilbronner Stimme<br />
finden Hobbybäcker 45 Lieblingsrezepte<br />
der Leserinnern und Leser.<br />
Mal klassisch-traditionell, mal ausgefallen:<br />
Die Ideen reichen von Zimtsternen<br />
über Schokomonde, Baumkuchenspitzen,<br />
Feenküsse und Salmiak-<br />
Lakritz-Sterne bis zu Tannenbäumen<br />
am Stiel. Eine Rezeptsammlung, die<br />
schönste Grundlage für einen leckeren<br />
Plätzchenteller ist. Und ein wundervoller<br />
Begleiter für gemeinsame Stunden<br />
im Advent – für Eltern, Großeltern,<br />
Kinder und Enkel.<br />
Gesehen bei:<br />
Heilbronner Stimme<br />
Allee 2, 74072 Heilbronn<br />
www.shop.stimme.de<br />
48<br />
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FERIEN-DOMIZILE<br />
Von unseren Lesern – für unsere Leser<br />
SEEWALD<br />
ORT<br />
Ein unvergesslicher <strong>Winter</strong>urlaub<br />
erwartet Sie bei uns in<br />
der Pferdekoppel!<br />
Übernachtung und Frühstück<br />
ab 55€/Person.<br />
Pferdeschlittenfahrten und<br />
Ausritte auf Anfrage.<br />
www.hotel-pferdekoppel.de<br />
CALW-SCHWARZWALD<br />
Wandern und Fahrradfahren<br />
in schöner Umgebung,<br />
gemütliche Zimmer und<br />
Fewos, Sonnenterrasse,<br />
Premiumwanderwege<br />
und gut ausgebautes Radwegenetz.<br />
www.pension-kugele.de<br />
Fotos: Adobe Stock/Begin Again, xamtiw<br />
Wenn neun,<br />
dann Mehrweg.<br />
Wenn Aqua,<br />
dann Römer.®<br />
Glück wunsch<br />
In der vergangenen Ausgabe haben<br />
wir das Buch „So kochen wir am<br />
liebsten“ verlost. Gewonnen hat<br />
Manuela S., Walzbachtal. Vielen<br />
Dank an alle Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer fürs Mitmachen!<br />
Willkommen im<br />
Schweizerhof Bretten<br />
Nachhaltig – biologisch – frisch – lecker<br />
MARKTPLATZ<br />
Ihr Friseur im Herzen von<br />
Gondelsheim<br />
Gabriela Kirsch<br />
Bruchsalerstr. 26<br />
75053 Gondelsheim<br />
Tel. 07252 / 6348<br />
Gesehen bei<br />
Kraichgau-Antik-<br />
Landhausambiente &<br />
Gartengalerie<br />
Schlossstraße 6<br />
74889 Sinsheim-Ehrstädt<br />
Tel. 07266 309496<br />
Melanchthonstraße 24 | 75015 Bretten<br />
Telefon 07252 964747<br />
www.schweizerhofbretten.com<br />
Impressum<br />
www.kraichgau-antik.de<br />
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Herausgeber pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG Ein Unternehmen der Stimme Mediengruppe Geschäftsführer Marcus Baumann, Marc Becker,<br />
Tilmann Distelbarth Verlagsleitung Beate Semmler (V.i.S.d.P.) Leitung Produktmanagement Print & Digital Lisa Hofmann-Vorbach Redaktion Gabriele Meyer, Dirk Täuber,<br />
Hannah Henrici Sales Management Janina Laub, Sabrina Wenzel Layout und Grafik Stimme Mediengruppe, CrossMedia Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
Verlags- und Redaktions an schrift pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall, Tel. 0791 95061-8300 Konto Sparkasse Schwäbisch<br />
Hall–Crailsheim, IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00 Druck und Herstellung MÖLLER PRO MEDIA. Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des<br />
Verlags. Bezugsbedingungen Das Jahresabonnement kostet 15,60 Euro (einschließlich Porto, Verpackung, MwSt.). Die Bezugszeit gilt für zwölf Monate und verlängert sich automatisch,<br />
falls nicht drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird Abo-Service Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />
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