Akutgeriatrie/Remobilisation Pflege alter Menschen Sturz und Fall
Akutgeriatrie/Remobilisation Pflege alter Menschen Sturz und Fall
Akutgeriatrie/Remobilisation Pflege alter Menschen Sturz und Fall
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Die Zeitschrift für Patienten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e des Krankenhauses Göttlicher Heiland<br />
<strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong><br />
Medizin für ein Leben in Selbstständigkeit 6<br />
<strong>Pflege</strong> <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong><br />
Die Patienten ganzheitlich betreuen 8<br />
<strong>Sturz</strong> <strong>und</strong> <strong>Fall</strong><br />
Maßnahmen zur Vorbeugung 10<br />
04/2006
Mag. Martin Steiner <strong>und</strong><br />
Dr. Johannes Steinhart<br />
Herausgeber, Medieninhaber, Verleger:<br />
Krankenhaus Göttlicher Heiland GmbH,<br />
Dornbacher Straße 0– 8, A-1170 Wien<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Mag. Ingeborg Pichler, Mag. Gerlinde Baldauf<br />
Fotos: Krankenhaus Göttlicher Heiland;<br />
Seite 1 SERY* Werbeagentur<br />
Layout: SERY* Werbeagentur<br />
Produktion: Salzkammergut Media<br />
Erscheinungsort Wien<br />
Verlagspostamt A-1170 Wien<br />
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir jeweils<br />
nur die männliche Form, sprechen damit aber<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen gleichermaßen an.<br />
Spendenkonto:<br />
P.S.K.<br />
BLZ: 60000<br />
Kto.-Nr.: 90 011 717<br />
Danke für Ihren Beitrag!<br />
Wenn Ihnen unsere Zeitung gefällt,<br />
schicken wir Ihnen diese gerne<br />
kostenlos zu. Bitte geben Sie uns<br />
Ihre Daten bekannt.<br />
T: 01 400 88-9100<br />
E-Mail: service@khgh.at<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
schon jetzt zeichnet sich für das<br />
heurige Jahr ein beachtlicher Erfolg<br />
ab: Noch nie haben wir so viele Patienten<br />
aufgenommen! Besonders<br />
beliebt ist unsere Geburtshilfe.<br />
Hochgerechnet werden heuer bis<br />
zum Jahresende ca. 1.600 Babys<br />
bei uns auf die Welt gekommen<br />
sein – jedes Einzelne ein kleines<br />
W<strong>und</strong>er für die Eltern, aber auch<br />
für uns Mitarbeiter!<br />
Den schönen Gegenpol dazu bildet<br />
unsere Spezialisierung auf die Akutbehandlung<br />
<strong>und</strong> Begleitung älterer<br />
<strong>Menschen</strong>. Hier bringt jeder kleine<br />
Fortschritt Freude – vielleicht nicht so<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Aktuelles<br />
Ambulanzen 3<br />
Erster Ges<strong>und</strong>heitstag 4<br />
Wir gratulieren 4<br />
Wir für Sie 11<br />
Hofrat Dr. W<strong>alter</strong> Harringer 11<br />
Kunst im Krankenhaus 15<br />
Medizin<br />
Ernährung im Alter 5<br />
<strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong> 6<br />
Leicht vermeidbar: <strong>Sturz</strong> <strong>und</strong> <strong>Fall</strong> 10<br />
Neu im Haus: Stroke Unit 13<br />
Editorial, Inhalt<br />
offensichtlich wie bei Geburten, aber<br />
genauso wertvoll!<br />
Im August haben wir mit der Inbetriebnahme<br />
einer Spezialeinheit für<br />
die Erstbehandlung von Patienten<br />
mit einem akuten Schlaganfall (Stroke<br />
Unit) unsere Neurologische Abteilung<br />
vorerst komplettiert. Es ist berührend,<br />
zu beobachten, wie engagiert <strong>und</strong> professionell,<br />
gleichzeitig aber einfühlsam<br />
<strong>und</strong> zutiefst menschlich die Mitarbeiter<br />
den Patienten begegnen.<br />
Bei aller Hervorhebung der neuen<br />
Bereiche vergessen wir nicht, dass<br />
sich schon bisher unsere Fähigkeiten<br />
<strong>Pflege</strong><br />
Geben <strong>und</strong> Nehmen 8<br />
Duftende <strong>Pflege</strong> 13<br />
Meditation<br />
Herbst des Lebens 14<br />
Unterhaltung<br />
Witze 1<br />
Leserbrief 1<br />
Rätsel 1 , 14<br />
Rezept<br />
Knusprige Ente mit Salbei 15<br />
Information<br />
Unser Haus 16<br />
Vorankündigungen 16
immer an dem Ordensauftrag, sich<br />
„der Not der Zeit zu widmen“, orientiert<br />
haben. So bringen wir täglich<br />
auf den beiden Internen Abteilungen,<br />
der <strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong>, der<br />
Palliativstation <strong>und</strong> auf den operativen<br />
Abteilungen besondere Höchstleistungen.<br />
Oft unbemerkt vollbringt<br />
die Abteilung für Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmedizin kleine <strong>und</strong> große<br />
W<strong>und</strong>er im Hintergr<strong>und</strong>. Und unsere<br />
Mitarbeiter aus Röntgen, Labor<br />
<strong>und</strong> Physikalischer Therapie tragen<br />
ebenfalls wesentlich dazu bei, dass<br />
die Patienten bei uns gut behandelt<br />
<strong>und</strong> gut betreut werden. Das Engagement<br />
ist wirklich beeindruckend,<br />
Beratung in den<br />
Ambulanzen<br />
In den hauseigenen Ambulanzen<br />
werden Patienten gründlich unter-<br />
sucht <strong>und</strong> zahlreiche Beschwerden<br />
können direkt abgeklärt werden. Die<br />
meisten der Patienten werden von ih-<br />
rem Hausarzt oder einem Facharzt<br />
zugewiesen.<br />
Unser Angebot<br />
Zu folgenden Schwerpunkten bieten<br />
wir Ambulanzen:<br />
Interne Ambulanzen<br />
- Allgemeine interne Ambulanz<br />
- Gefäßambulanz<br />
- Spezialambulanz für Herzrhyth-<br />
musstörungen <strong>und</strong> Schrittma-<br />
cher<br />
Neurologische Ambulanz<br />
Chirurgische Ambulanzen<br />
- Endoskopische Ambulanz<br />
- Schilddrüsenambulanz<br />
<strong>und</strong> wir hoffen, dass das für Sie jeden<br />
Tag spürbar ist!<br />
Wie geht es weiter mit unseren<br />
Bauvorhaben? Wir sind mit den Einreichunterlagen<br />
längst fertig <strong>und</strong> wären<br />
bereit, die nächsten Schritte zu<br />
tun. Gleichzeitig gibt es Planungen,<br />
auch ein <strong>Pflege</strong>heim anzuschließen,<br />
weil beim Bau <strong>und</strong> Betrieb sehr viel<br />
Kooperation möglich ist. Wir hoffen,<br />
007 eine ausreichende Bezuschussung<br />
der Gemeinde Wien für unsere<br />
Bauvorhaben zu erhalten. Noch ein<br />
weiterer Weg, als wir ursprünglich<br />
gehofft hatten – aber wir bleiben<br />
dran!<br />
- Venenambulanz<br />
- Brustambulanz<br />
- Adipositasambulanz<br />
Gynäkologische Ambulanz<br />
Geburtshilfliche Ambulanz<br />
Urologische Ambulanz<br />
Psychotherapeutische Ambulanz<br />
Die Kosten<br />
Das Krankenhaus verfügt über kei-<br />
Durch Ihre Voranmeldung können wir auch<br />
die Wartezeiten kurz halten.<br />
ne Verträge mit den Sozialversiche-<br />
rungsträgern. Ambulanten Patienten<br />
wird daher ein geringer Unkostenbei-<br />
trag in Rechnung gestellt. Dieser kann<br />
bei der eigenen Versicherung einge-<br />
reicht werden.<br />
Nicht in Rechnung gestellt werden<br />
Leistungen für Patienten, die nach der<br />
ambulanten Erstuntersuchung statio-<br />
när aufgenommen werden. Auch für<br />
poststationäre Nachuntersuchungen<br />
entstehen keine Kosten.<br />
Erreichbarkeit<br />
Editorial, Aktuelles<br />
Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht<br />
einer der Schwerpunkte unseres<br />
Hauses: die Medizin für <strong>und</strong> die<br />
<strong>Pflege</strong> von betagten Patienten. Zusätzlich<br />
geben wir Ihnen Tipps, wie<br />
sich Stürze – Hauptgründe für einen<br />
Krankenhausaufenthalt – vermeiden<br />
lassen. Auch andere Themen wie<br />
zum Beispiel die Aromapflege zur Unterstützung<br />
des Heilungsprozesses<br />
kommen nicht zu kurz.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim<br />
Lesen <strong>und</strong> einen guten Spätherbst<br />
<strong>und</strong> Winter!<br />
Dr. Johannes Steinhart<br />
Geschäftsführer, Ärztlicher Direktor<br />
Mag. Martin Steiner<br />
Geschäftsführer<br />
Unsere Abteilungen führen zu<br />
ihren Spezialgebieten eigene<br />
Ambulanzen, die jedermann<br />
offenstehen.<br />
Die Ambulanzen sind zu unterschied-<br />
lichen Zeiten geöffnet. Wir ersuchen<br />
Sie daher um Terminvereinbarung bei<br />
der Ambulanzleitstelle mit der Ruf-<br />
nummer 01 400 88-7700.<br />
Mag. Gerlinde Baldauf •<br />
3
4<br />
Ein Tag für die<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
Am 6. Oktober wurde im Festsaal<br />
erstmals ein Ges<strong>und</strong>heitstag abge-<br />
halten. Bei interessanten Impulsvor-<br />
trägen informierte Prim. Dr. Michael<br />
Preitschopf die Teilnehmer über die<br />
neuesten medizinischen Entwicklun-<br />
gen bei Diabetes, der Volkskrank-<br />
heit Nr. 1. Auch die Schmerzthera-<br />
pie, beispielsweise bei Erkrankungen<br />
wie der Gürtelrose, wurde von Dr.<br />
Thomas Wieser thematisiert. Vorge-<br />
stellt wurden von Prim. Dr. Manfred<br />
Schrader auch die bei der moder-<br />
nen Narkose angewandten Verfah-<br />
ren. Wussten Sie, dass nahezu 90 %<br />
der Bevölkerung unter Hämorriden<br />
leiden? Die Diagnose <strong>und</strong> Therapie<br />
dieser schmerzhaften Krankheit wur-<br />
de von Dr. Peter Wimberger genau<br />
erläutert.<br />
Fingerspitzengefühl<br />
auf dem Prüfstand<br />
Viele nahmen die Gelegenheit wahr,<br />
um ihre Sensorik unter fachkun-<br />
diger Beratung zu testen. In Einzel-<br />
gesprächen informierten Ergothe-<br />
rapeuten über <strong>Sturz</strong>gefahren <strong>und</strong><br />
präsentierten Bewegungshilfen im<br />
Alltag.<br />
Fachärztliche Beratung<br />
In den ärztlichen Beratungsst<strong>und</strong>en<br />
stand u. a. Dr. Andreas Wehrmann<br />
zu Fragen über die besondere me-<br />
dizinische Versorgung <strong>und</strong> Betreu-<br />
ung für den älteren <strong>Menschen</strong> zur<br />
Verfügung. An der Informationsinsel<br />
der <strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong> er-<br />
fuhr man auch alles über die hier so<br />
wichtige aktivierende <strong>Pflege</strong>.<br />
Dr. Peter Rausch beantwortete nach<br />
seinem gelungenen Vortrag noch<br />
eine ganze Flut von Fragen über<br />
Herzschrittmacher <strong>und</strong> Herzrhyth-<br />
musstörungen. Es gab auch wieder<br />
neurologische Medizin zum Anfassen:<br />
Die Nervenleitgeschwindigkeitsmes-<br />
sung, mit der Nervenschädigungen<br />
lokalisiert werden können, <strong>und</strong> Ultra-<br />
schall fanden großen Zuspruch. Die<br />
psychotherapeutische Beratung von<br />
Dr. Thomas Harrer wurde gerne in<br />
Anspruch genommen.<br />
Praktische Tipps<br />
Hebammen <strong>und</strong> Kinderschwestern<br />
berieten über alle Themen der Ge-<br />
burtsvorbereitung <strong>und</strong> über die Zeit<br />
danach. Was tun nach der Entlassung<br />
aus dem Krankenhaus? Auch auf die-<br />
se Fragen wussten die Experten des<br />
Hauses eine Antwort. Im Beckenbo-<br />
dentraining erlernte man ganz leicht<br />
Übungen, die man einfach zuhause<br />
machen kann <strong>und</strong> so Blasenschwä-<br />
che erfolgreich bekämpft.<br />
Aktuelles<br />
Unter dem Motto „Bleiben Sie<br />
ges<strong>und</strong>“ informierten sich an die<br />
180 Besucher über Diabetes,<br />
Herzrhythmusstörungen, moderne<br />
Schmerztherapie, zeitgemäße<br />
W<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> vieles<br />
mehr.<br />
Ein informativer, aber auch unter-<br />
haltsamer Tag, der viele Fragen zur<br />
Ges<strong>und</strong>heit beantwortet hat!<br />
Mag. Ingeborg Pichler •<br />
Wir gratulieren<br />
Zum r<strong>und</strong>en Geburtstag<br />
Dr. Waltraud Friesenbichler<br />
Karin Grandits<br />
Estela Jily<br />
Soraya Amiri Kalashi<br />
OÄ Dr. Magdalena Mach<br />
Regina Nevrkla<br />
Angela Rappelsberger<br />
Mag. Christine Roniger<br />
Zum Dienstjubiläum<br />
Charlotte Macher, 15 Jahre<br />
OA Dr. Hermann Leitner, 0 Jahre<br />
Prim. Dr. Albert Mayer, 30 Jahre
Ernährung im Alter<br />
Der Körper verändert sich mit zuneh-<br />
mendem Alter: Die Kaufunktion ist<br />
oft herabgesetzt (mit einem „dritten“<br />
Gebiss schafft man nur noch ein Drit-<br />
tel des ursprünglichen Kaudruckes!).<br />
Der Kiefer bildet sich zurück <strong>und</strong> die<br />
Speichelproduktion reduziert sich,<br />
sodass die Bissen im M<strong>und</strong> immer<br />
größer werden <strong>und</strong> nicht mehr leicht<br />
geschluckt werden können. Der Ge-<br />
ruchs- <strong>und</strong> Geschmackssinn nehmen<br />
ab, sodass das Essen nicht mehr so<br />
gut schmeckt. Manchmal tritt krank-<br />
heitsbedingt eine Ungeschicklichkeit<br />
beim Schneiden der Speisen auf. Der<br />
Magen dehnt sich nicht mehr so leicht<br />
aus <strong>und</strong> benötigt länger, um sich zu<br />
entleeren. Auch die Darmtätigkeit wird<br />
träger <strong>und</strong> verursacht ein Völlegefühl,<br />
das den Appetit schwinden lässt. Das<br />
„geheime Leiden“ der Harninkontinenz<br />
fördert ein Vermeidungsverhalten, in-<br />
dem einfach weniger getrunken wird.<br />
Mäßig, aber regelmäßig<br />
All diesen hinlänglich bekannten Ei-<br />
genheiten des Alters ist bei der Ernäh-<br />
rung Rechnung zu tragen. Für ältere<br />
<strong>Menschen</strong> am günstigsten ist eine<br />
eiweißreiche, fettreduzierte Misch-<br />
kost, am besten auf 5 kleinere Mahl-<br />
Tipps für die Ernährung<br />
im Alter:<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse – möglichst<br />
frisch oder tiefgefroren <strong>und</strong><br />
schonend zubereitet<br />
Kartoffeln <strong>und</strong> Vollkornprodukte<br />
– zum besseren Kauen fein ge-<br />
mahlen<br />
Max. –3-mal wöchentlich<br />
Fleisch, Wurst oder Eier<br />
-mal pro Woche Fisch<br />
Täglich ¼ Liter fettarme Milch,<br />
Buttermilch, Kefir oder Joghurt<br />
<strong>und</strong> zwei Scheiben magerer<br />
Käse<br />
1,5– Liter Flüssigkeit pro Tag<br />
Wenig Koch- <strong>und</strong> Streichfett<br />
Kräuter <strong>und</strong> Gewürze für mehr<br />
Geschmack<br />
4–5 Mahlzeiten über den Tag<br />
verteilt<br />
Liebevoll betreut<br />
schmeckt es<br />
noch besser.<br />
Im vorgerückten Alter ist selten<br />
die Gewichtszunahme ein Problem.<br />
Vielmehr stehen Mangelernährung<br />
<strong>und</strong> eine unzureichende<br />
Versorgung mit<br />
Nährstoffen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
zeiten verteilt. Ballaststoffe <strong>und</strong> aus-<br />
reichende Flüssigkeitszufuhr beugen<br />
der weitverbreiteten Stuhlverstopfung<br />
vor. Fettarme Milch <strong>und</strong> Milchprodukte<br />
sorgen für Eiweißzufuhr <strong>und</strong> eine zu-<br />
mindest teilweise Abdeckung des Kal-<br />
ziumbedarfes. Bei Bluthochdruck <strong>und</strong><br />
Neigung zu Wasseransammlungen<br />
muss an Kochsalz gespart werden.<br />
Um Gefäßverkalkungen zu vermei-<br />
den, ist beim Braten <strong>und</strong> Zubereiten<br />
von Salaten hochwertigen Ölen der<br />
Vorzug zu geben. Auch sollte nach<br />
<strong>und</strong> nach Fisch mit seinen wertvollen<br />
Fischölen das Fleisch vom Speiseplan<br />
verdrängen. Satt essen kann man sich<br />
mit Gemüse <strong>und</strong> Obst, auch Kartoffeln<br />
sind wertvolle Energielieferanten. Ge-<br />
müsesäfte <strong>und</strong> mit stillem Mineralwas-<br />
ser verdünnte Obstsäfte helfen, den<br />
täglichen Vitaminbedarf zu decken.<br />
Gibt es im hohen Alter mit dem Bei-<br />
ßen Schwierigkeiten, ist der Pürier-<br />
stab eine wichtige Küchenhilfe. Auch<br />
Gläschen mit Kleinkindernahrung oder<br />
„Astronautenkost“ zum Trinken helfen<br />
bei der Deckung des täglichen Ener-<br />
giebedarfes.<br />
Medizin<br />
Solange man noch in der Lage ist,<br />
selbst zu kochen, sollte man sich täg-<br />
lich warme Speisen zubereiten – auch<br />
wenn man nur für ein oder zwei Per-<br />
sonen kocht. Gegebenenfalls kann<br />
man die Reste am nächsten Tag auf-<br />
wärmen. Fertiggerichte aus dem Su-<br />
permarkt enthalten oft zu viel Salz <strong>und</strong><br />
versteckte Fette. Jedenfalls soll das<br />
Essen gut (z. B. mit Kräutern) gewürzt<br />
<strong>und</strong> appetitlich angerichtet sein.<br />
Dr. Eva Geberth •<br />
5
6<br />
<strong>Akutgeriatrie</strong>/<br />
<strong>Remobilisation</strong><br />
Es ist kein Geheimnis, dass nicht nur<br />
in Österreich die Anzahl der älteren<br />
<strong>und</strong> alten <strong>Menschen</strong> ständig zunimmt<br />
– dadurch entsteht natürlich ein er-<br />
höhter Betreuungs- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>be-<br />
darf.<br />
Die zentrale Fragestellung für die<br />
Spitäler ist dabei:<br />
Welche spezifischen Anforde-<br />
rungen stellt die Betreuung äl-<br />
terer <strong>Menschen</strong> an die Akutver-<br />
sorgung?<br />
Kann diesen Anforderungen be-<br />
reits im Rahmen der bestehenden<br />
Leistungsstruktur entsprochen<br />
werden?<br />
Welche neuen Leistungsangebote<br />
sind erforderlich?<br />
Tatsache ist, dass die durchschnitt-<br />
liche Aufenthaltsdauer in Akutspitä-<br />
lern laufend sinkt, da die Ges<strong>und</strong>-<br />
heitspolitik aus Kostengründen eine<br />
Reduzierung von Akutbetten anstrebt.<br />
Solche Abteilungen sind weiters zu-<br />
nehmend spezialisiert <strong>und</strong> nur auf<br />
die Behandlung der gerade aktuellen<br />
Krankheit ausgerichtet.<br />
Heilung braucht Zeit<br />
Tatsache ist aber auch, dass hoch-<br />
betagte Patienten im Rahmen einer<br />
akuten Erkrankung deutlich länger<br />
für eine Rekonvaleszenz benötigen.<br />
Sie befinden sich überdies in dieser<br />
Phase durch das gleichzeitige Beste-<br />
hen von oft mehreren chronischen<br />
Erkrankungen in einem deutlich la-<br />
bileren Zustand als jüngere Patienten.<br />
Im Laufe dieses Spitalsaufenthaltes<br />
kommt es nicht selten zu einem Ver-<br />
lust der vorher noch vorhandenen<br />
Selbstständigkeit, obwohl die zur<br />
Aufnahme führende Ges<strong>und</strong>heits-<br />
störung erfolgreich behandelt wer-<br />
den konnte. Zusätzlich erfordert die<br />
Behandlung älterer Patienten auch<br />
ein spezifisches geriatrisches Fach-<br />
wissen (veränderter Stoffwechsel im<br />
Alter, gleichzeitiges Bestehen mehre-<br />
rer Erkrankungen, Interaktionen der<br />
Vielzahl an Medikamenten etc.).<br />
Es zeigt sich also, dass ein Bedarf<br />
an Einrichtungen besteht, welche<br />
auf die medizinische Versorgung<br />
geriatrischer Patienten im Rahmen<br />
einer Akuterkrankung spezialisiert<br />
sind. Das Leistungsangebot solcher<br />
Abteilungen soll die Diagnostik <strong>und</strong><br />
Therapie des aktuellen medizinischen<br />
Problems umfassen. Gleichzeitig müs-<br />
sen auch rehabilitative Maßnahmen<br />
Ziele der <strong>Akutgeriatrie</strong><br />
OA Dr. Andreas<br />
Wehrmann,<br />
Leiter des<br />
Departments<br />
<strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong><br />
Stabilisierung des Zustandes<br />
Wiederherstellen bzw. Erhal-<br />
ten der Selbsthilfefähigkeit<br />
Verbesserung der Lebens-<br />
qualität<br />
Wiedereingliederung in die<br />
gewohnte Umgebung<br />
Medizin<br />
Den Ausdruck „<strong>Akutgeriatrie</strong>“<br />
haben sicher einige schon<br />
einmal gehört; seit 1999 besteht<br />
in unserem Haus ein Department<br />
für <strong>Akutgeriatrie</strong> <strong>und</strong> <strong>Remobilisation</strong>.<br />
Aber was kann man sich<br />
darunter vorstellen?<br />
gesetzt werden, um zusätzliche Funk-<br />
tionseinbußen zu verhindern bzw. die<br />
Selbsthilfefähigkeit zu verbessern.<br />
Vorbereitung auf das<br />
Leben zuhause<br />
Ein wichtiger Punkt ist auch das Ent-<br />
lassungsmanagement. Schon von<br />
Beginn an wird der Kontakt mit den<br />
Angehörigen bzw. Bezugspersonen<br />
gesucht, um alle nötigen Maßnahmen<br />
zu setzen <strong>und</strong> Hilfsmittel zu organisie-<br />
ren. Nur so wird eine Entlassung in das<br />
gewohnte Umfeld möglich.<br />
Um diese umfassenden Aufgaben zu<br />
erfüllen, sind verschiedenste Berufs-<br />
gruppen notwendig: Neben Ärzten<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>nden kümmern sich zu-<br />
sätzlich Physio- <strong>und</strong> Ergotherapeuten,<br />
Logopäden, Psychotherapeuten, So-<br />
zialarbeiter <strong>und</strong> Diätassistenten um<br />
die Patienten. Wichtig ist die Zusam-<br />
menarbeit dieses interdisziplinären<br />
Teams, wobei das regelmäßige (min-<br />
destens wöchentliche) Abhalten von<br />
Besprechungen etabliert ist. Selbst-<br />
verständlich werden auch Konsiliar-<br />
fachärzte hinzugezogen (wobei eine<br />
enge Zusammenarbeit besonders mit<br />
Ärzten für Neurologie, Psychiatrie,<br />
Orthopädie <strong>und</strong> physikalische Medi-<br />
zin besteht).<br />
Genaues Erfassen der Situation<br />
Mit Beginn der Therapie wird ein so-<br />
genanntes geriatrisches Assessment<br />
durchgeführt. Dabei werden nicht nur<br />
funktionelle <strong>und</strong> organische Defizite<br />
festgestellt, sondern auch Potenziale,<br />
die entdeckt <strong>und</strong> entwickelt werden
können. Die Mobilität <strong>und</strong> die <strong>Sturz</strong>-<br />
neigung werden ebenso getestet wie<br />
die Fähigkeiten, die Aktivitäten des<br />
täglichen Lebens selbst durchzu-<br />
führen. Besonderes Augenmerk gilt<br />
auch dem Prüfen der Merkfähigkeit<br />
<strong>und</strong> einer eventuell vorhandenen De-<br />
pression. Anhand dieser Tests wird<br />
ein Konzept erarbeitet, um unter Be-<br />
rücksichtigung dieser erkannten Be-<br />
einträchtigungen eine Wiederherstel-<br />
lung oder zumindest Verbesserung<br />
der Selbstständigkeit zu erreichen.<br />
Schwerpunkt:<br />
postoperative Betreuung<br />
Im Laufe der Zeit hat sich auch ge-<br />
zeigt, dass ebenfalls ein hoher Bedarf<br />
an Betreuung von geriatrischen Pati-<br />
enten nach Operationen besteht. Oft<br />
können diese <strong>Menschen</strong> nicht bereits<br />
nach wenigen Tagen wieder nachhau-<br />
se entlassen werden. Hier bietet un-<br />
sere Einrichtung auch die Möglichkeit,<br />
sich noch einige Zeit auf die bevorste-<br />
hende Entlassung vorzubereiten <strong>und</strong><br />
eine Frührehabilitation durchzuführen.<br />
Die Aufenthaltsdauer beträgt dabei<br />
ca. zwei Wochen.<br />
Diese Möglichkeiten werden beson-<br />
ders nach Hüft-, Knie- <strong>und</strong> Wirbel-<br />
säulenoperationen, aber auch nach<br />
anderen chirurgischen Eingriffen ger-<br />
ne wahrgenommen.<br />
Die Aufnahmekriterien<br />
Höheres biologisches Alter, wobei<br />
die Untergrenze ca. 65 Jahre be-<br />
trägt.<br />
Das gleichzeitige Bestehen meh-<br />
rerer Erkrankungen (Multimorbidi-<br />
tät).<br />
Der Patient ist zur Person <strong>und</strong> si-<br />
tuativ zumindest weitgehend ori-<br />
entiert.<br />
Der Patient möchte zuhause le-<br />
ben.<br />
Bewegung ist besonders wichtig.<br />
Eine realistische Perspektive der<br />
Rückkehr in das gewohnte soziale<br />
Umfeld besteht.<br />
In unserem Krankenhaus gibt es<br />
heute zwei Stationen mit insgesamt<br />
44 Betten für <strong>Akutgeriatrie</strong> <strong>und</strong> Re-<br />
mobilisation (davon zurzeit 4 Son-<br />
derklassebetten). Unsere Patienten<br />
kommen entweder von zuhause oder<br />
aus einem Pensionistenheim als Pri-<br />
märaufnahme (Einweisung meist über<br />
den Hausarzt) oder aber aus einem<br />
anderen Krankenhaus als Sekun-<br />
Beim geriatrischen Assessment steht das<br />
persönliche Gespräch im Mittelpunkt.<br />
däraufnahme. Die Kontaktaufnahme<br />
erfolgt über ein eigenes Faxformu-<br />
lar, welches vom Antragsteller (dem<br />
behandelnden Arzt) ausgefüllt wird<br />
<strong>und</strong> die wichtigsten Informationen<br />
über den Ges<strong>und</strong>heitszustand des<br />
Patienten enthält. Der Antrag wird<br />
rasch behandelt, wobei geklärt wird,<br />
ob der Patient für die Aufnahme auf<br />
die <strong>Akutgeriatrie</strong>/<strong>Remobilisation</strong> ge-<br />
eignet ist.<br />
Nach Maßgabe der verfügbaren Plät-<br />
ze erfolgt die Zusage ebenfalls über<br />
Fax oder meist auch telefonisch.<br />
Wichtig ist dabei, dass die Aufent-<br />
haltsdauer an unserer Abteilung be-<br />
grenzt ist <strong>und</strong> daher die Patienten<br />
<strong>und</strong> deren Angehörige bereits vor<br />
der Aufnahme über diesen Umstand<br />
informiert werden müssen.<br />
Rückblickend auf 7 Jahre Tätigkeit<br />
in diesem Bereich lässt sich sagen,<br />
dass dieses Angebot in unserem<br />
Spital sehr gut angenommen wird<br />
<strong>und</strong> die positiven Rückmeldungen<br />
uns motivieren, unsere Arbeit für die<br />
älteren <strong>Menschen</strong> fortzuführen <strong>und</strong><br />
auszubauen.<br />
Medizin<br />
Dr. Andreas Wehrmann •<br />
7
8<br />
Geben <strong>und</strong> Nehmen<br />
Spaß <strong>und</strong> Lebensfreude sind auch in Alter <strong>und</strong> Krankheit wichtig.<br />
Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
WHO hat ganz klare Richtlinien aus-<br />
gegeben, wann ein Mensch alt ist. In<br />
der Praxis ist es aber nicht sinnvoll,<br />
den geriatrischen <strong>Menschen</strong> mit<br />
einem Alterslimit festzulegen. Sinn-<br />
voller ist es hier, auf das biologische<br />
Alter, also das gelebte Alter, zu achten<br />
<strong>und</strong> einzugehen.<br />
Altenpflege ist sehr fordernd<br />
<strong>Pflege</strong>personen, die in Einrichtungen<br />
zur <strong>Pflege</strong> <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong>, egal ob in<br />
einem Akutspital, Pensionisten- oder<br />
<strong>Pflege</strong>heim oder in der <strong>Pflege</strong> zuhau-<br />
se, arbeiten, müssen einen hohen in-<br />
neren Reifegrad <strong>und</strong> den Willen <strong>und</strong><br />
das Wissen, sich auf alte <strong>Menschen</strong><br />
einlassen zu können, mitbringen.<br />
Wenn diese Voraussetzungen gege-<br />
ben sind, kann es für beide Seiten<br />
– sowohl für den alten <strong>Menschen</strong> als<br />
auch die <strong>Pflege</strong>person – eine äußerst<br />
erfolgreiche Beziehung sein. Hier fin-<br />
det dann auch ein reger Austausch<br />
von Geben <strong>und</strong> Nehmen statt.<br />
Definition von „alt“ laut WHO<br />
Alternder Mensch:<br />
51–60 Jahre<br />
Älterer Mensch:<br />
61–75 Jahre<br />
Alter Mensch:<br />
76–90 Jahre<br />
Sehr <strong>alter</strong> Mensch:<br />
91–100 Jahre<br />
Langlebiger Mensch:<br />
über 100 Jahre<br />
Die <strong>Pflege</strong> <strong>alter</strong> <strong>Menschen</strong> ist<br />
eine Kooperation aus Menschlichkeit<br />
<strong>und</strong> professionellem<br />
Können.<br />
Die <strong>Pflege</strong> von hochbetagten Men-<br />
schen ist für alle Beteiligten eine<br />
große Herausforderung.<br />
Der geriatrische Patient ist meistens<br />
geprägt durch:<br />
Polymorbidität/Chronizität (gleich-<br />
zeitig mehrere, meist chronische<br />
Krankheitszustände)<br />
Verlustängste (Verlust von Selbst-<br />
ständigkeit, Angst vor körperlichem<br />
Verfall, Einsamkeit, sozialer Isola-<br />
tion oder dem Verlust nahestehen-<br />
der Personen – viele sind meist<br />
schon verstorben)<br />
unaufgearbeitete Lebenssituatio-<br />
nen, die psychisch belasten<br />
häufiges Misstrauen gegenüber<br />
fremden Personen<br />
<strong>Pflege</strong>
Das <strong>Pflege</strong>konzept ist<br />
ganzheitliche <strong>Pflege</strong><br />
Besonders im Bereich der geria-<br />
trischen <strong>Pflege</strong> muss der Mensch als<br />
Einheit von Körper <strong>und</strong> Seele gese-<br />
hen werden, da vielerseits Verwun-<br />
dungen an der Seele körperliche Fol-<br />
gen als Antwort erscheinen lassen. Ist<br />
man sich dessen bewusst, wird man<br />
auch entsprechend handeln (thera-<br />
pieren). Entsprechende <strong>Pflege</strong>tech-<br />
niken können die körperlichen <strong>und</strong><br />
seelischen Leiden unserer Patienten<br />
deutlich bessern.<br />
Hier einige wenige <strong>Pflege</strong>techniken:<br />
Basale Stimulation: z. B. be-<br />
ruhigende oder anregende Wa-<br />
schungen, atemstimulierende<br />
Einreibungen, verschiedene La-<br />
gerungen (Pascha-Sitz, schiefe<br />
Ebene).<br />
Validation: Kommunikationstech-<br />
niken bei Demenz – nicht wir ho-<br />
len die Patienten in unsere Welt,<br />
wir unternehmen vielmehr das<br />
Abenteuer, zu ihm, in seine Welt<br />
zu kommen.<br />
Kinästhetik: z. B. Bett-Rollstuhl-<br />
Transfer mit weniger körperlichem<br />
Aufwand für Patient <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>-<br />
person durch ökonomische Tech-<br />
niken.<br />
Aromapflege: Verschiedene Öle<br />
sprechen die Sinne an.<br />
Aktivierende <strong>und</strong> reaktivierende<br />
<strong>Pflege</strong>: vorhandene bzw. vorhan-<br />
den gewesene (z. B. vor einer Ope-<br />
ration, Pneumonie …) Ressourcen<br />
herausfinden <strong>und</strong> mit dem Pati-<br />
enten planen <strong>und</strong> gemeinsam das<br />
geplante Ziel erreichen. So werden<br />
die Möglichkeiten zur selbstständi-<br />
gen Planung <strong>und</strong> Ausführung der<br />
Aktivitäten des täglichen Lebens<br />
ausgeschöpft.<br />
Eine gute zwischenmenschliche, auf<br />
Vertrauen <strong>und</strong> Respekt aufgebaute<br />
Beziehung zwischen dem alten Men-<br />
schen <strong>und</strong> dessen Betreuungsper-<br />
sonen gibt in vielen Momenten ein<br />
beidseitig positives Erleben.<br />
Wie wichtig Zuwendung ist …<br />
... habe ich selbst als <strong>Pflege</strong>nde stark<br />
beeindruckend erlebt: Frau S. war<br />
bereits seit zwei Wochen auf meiner<br />
Abteilung mit starken Schmerzen am<br />
rechten Fuß. Verschiedene Schmerz-<br />
therapien <strong>und</strong> physikalische Behand-<br />
lungen brachten immer nur für kurze<br />
Zeit Linderung.<br />
Zu bemerken war allerdings, dass<br />
Frau S. die Visiten sehr genoss. Die<br />
Ärzte nahmen sich auch wirklich viel<br />
Zeit für sie, um die Ursache für die<br />
kaum in den Griff zu bekommenden<br />
Schmerzen zu suchen <strong>und</strong> die<br />
Fröhlichkeit wirkt<br />
ansteckend.<br />
Geriatrie<br />
Schmerztherapie immer wieder zu<br />
hinterfragen. Meine Kollegen von der<br />
<strong>Pflege</strong> berichteten mir immer wieder,<br />
dass Frau S. bei <strong>Pflege</strong>handlungen<br />
über keine Schmerzen klagt <strong>und</strong> gut-<br />
gelaunt mit ihnen plaudert.<br />
Als Frau S. wieder einmal weinend vor<br />
Schmerzen auf ihrem Bett saß, wusste<br />
ich mir in dieser Situation nicht mehr<br />
anders zu helfen, als mich zu ihr zu<br />
setzen <strong>und</strong> meinen Arm um sie zu<br />
legen. Frau S. legte ihren Kopf an mei-<br />
ne Schulter <strong>und</strong> sagte, während sie<br />
unter Tränen lächelte, zu mir: „Mein<br />
Gott, tut das gut – seit 0 Jahren hat<br />
das keiner mehr mit mir gemacht.“ Für<br />
mich war das sehr berührend. Diese<br />
Begegnung hat mich nachhaltig be-<br />
eindruckt <strong>und</strong> mich mit Sicherheit in<br />
meiner Arbeit als professionelle Pfle-<br />
geperson beeinflusst.<br />
Dass Frau S. sich ab diesem Zeit-<br />
punkt besser fühlte <strong>und</strong> weniger<br />
Schmerzmittel brauchte, werte ich<br />
als Erfolg einer ganzheitlichen <strong>Pflege</strong>-<br />
therapie, die sich durch Zuwendung<br />
auszeichnet.<br />
<strong>Pflege</strong><br />
Teilaspekt der Medizin, der sich auf<br />
den präventiven (vorbeugenden),<br />
klinischen (krankheitsorientierten)<br />
<strong>und</strong> rehabilitativen (wiederherstel-<br />
lenden) Ebenen mit alten Men-<br />
schen beschäftigt.<br />
Dabei werden alle Aspekte des<br />
alten Patienten erfasst:<br />
somatische (körperliche)<br />
psychische (seelische)<br />
pflegerische <strong>und</strong><br />
soziale<br />
Quelle: „Geriatrische Krankheitslehre“ von<br />
Manfred Hafner <strong>und</strong> Andreas Meier<br />
Marie-Luise Tschaudi •<br />
9
10<br />
Leicht vermeidbar:<br />
<strong>Sturz</strong> <strong>und</strong> <strong>Fall</strong><br />
Die Statistik zu dem Thema „<strong>Sturz</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Fall</strong>“ ist beängstigend: Jährlich verlet-<br />
zen sich r<strong>und</strong> 100.000 <strong>Menschen</strong> bei<br />
Stürzen. Besonders gefürchtet sind<br />
Hüftfrakturen <strong>und</strong> Armbrüche, aber<br />
auch Prellungen oder Blutergüsse sind<br />
sehr schmerzhaft. Mehr als ein Viertel<br />
der gestürzten Personen, welche bis-<br />
lang selbstständig waren, werden aus<br />
dem Krankenhaus mit einem erhöhten<br />
<strong>Pflege</strong>aufwand entlassen.<br />
Sicher mobil<br />
Gehen Sie regelmäßig zum Arzt<br />
<strong>und</strong> lassen Sie Augen <strong>und</strong> Ge-<br />
hör sowie die Einstellung Ihrer<br />
Medikamente überprüfen. Be-<br />
helfe wie Brille <strong>und</strong> Hörgerät<br />
müssen ebenfalls kontrolliert<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf neu angepasst<br />
werden.<br />
Benutzen Sie rechtzeitig Geh-<br />
hilfen wie Gehstöcke oder einen<br />
Rollator.<br />
Lassen Sie sich beim Aufstehen<br />
bewusst Zeit.<br />
Vermeiden Sie rasche Rich-<br />
tungswechsel.<br />
Trainieren Sie Gleichgewicht<br />
<strong>und</strong> Kraft. Sie erhöhen damit<br />
die Standfestigkeit in kritischen<br />
Situationen.<br />
Setzen Sie auch für kurze Wege<br />
Ihre Brille auf <strong>und</strong> benutzen Sie<br />
Ihr Hörgerät.<br />
Tragen Sie sichere, rutschfeste<br />
Schuhe.<br />
Verwenden Sie Hilfsmittel zur<br />
sicheren Ausübung von Alltags-<br />
aktivitäten <strong>und</strong> beugen Sie so-<br />
mit Stürzen vor.<br />
Somit kann ein <strong>Sturz</strong> zu einer völ-<br />
ligen Veränderung der bisherigen<br />
Lebenssituation führen. Doch Stürze<br />
sind keine mit dem Alter einherge-<br />
henden Schicksalsschläge – sie sind<br />
vermeidbar! Jeder Einzelne kann viel<br />
dazu beitragen, um seine Sicherheit<br />
zu fördern.<br />
Aktiv auch im Krankenhaus<br />
Wer einmal gestürzt ist <strong>und</strong> sich dabei<br />
verletzt hat, bekommt Angst, dass es<br />
auch ein zweites Mal passieren könnte<br />
(Post-<strong>Fall</strong>-Syndrom). Und damit be-<br />
ginnt ein gefährlicher Teufelskreis.<br />
Denn in der Folge bewegen sich die-<br />
se <strong>Menschen</strong> noch weniger als vorher.<br />
Die Muskelkraft lässt nach, die Unsi-<br />
cherheit steigt – <strong>und</strong> damit das Risiko,<br />
erneut hinzufallen. Um diesen Kreislauf<br />
zu durchbrechen, bemühen sich Phy-<br />
sio- <strong>und</strong> Ergotherapeuten besonders,<br />
die Patienten wieder zu mobilisieren.<br />
Dazu gehören regelmäßige Bewe-<br />
gungseinheiten zum Training von<br />
Kraft, Koordination <strong>und</strong> Gleichge-<br />
wicht, aber auch Anleitung beim Aus-<br />
Gefahrenstellen entschärfen<br />
Medizin<br />
Viele unserer betagten Patienten<br />
sind nach einem <strong>Sturz</strong> hier im<br />
Krankenhaus. Dabei lässt sich<br />
das Risiko zu fallen mit einfachen<br />
Mitteln reduzieren.<br />
Sicheres Gehen wird geübt.<br />
üben von Alltagsaktivitäten. Es wer-<br />
den verschiedene Bewegungsabläufe<br />
(z. B. das Hinsetzen <strong>und</strong> Aufstehen<br />
bei der Benutzung der Toilette) sowie<br />
der richtige Einsatz von Gehhilfen <strong>und</strong><br />
Hilfsmitteln trainiert. Ziel der Thera-<br />
pie ist es auch, die <strong>Sturz</strong>angst des<br />
Patienten abzubauen. Gleichzeitig<br />
werden allgemeine Verhaltensricht-<br />
linien <strong>und</strong> die Möglichkeiten der bar-<br />
rierefreien Gestaltung der Wohnung<br />
mit den Patienten besprochen.<br />
Brigitte Humenberger •<br />
Entfernen Sie <strong>Sturz</strong>quellen wie Türschwellen, lose liegende Teppiche<br />
sowie quer durchs Zimmer laufende Kabel.<br />
Sorgen Sie in der Wohnung für eine gute Beleuchtung.<br />
Versehen Sie Treppenstufen mit einem Handlauf.<br />
Wischen Sie immer sofort auf, wenn Sie etwas verschütten, <strong>und</strong> betreten<br />
Sie keinen wischfeuchten Boden.<br />
Nutzen Sie Toilettensitzerhöhungen sowie Badewannen-Einstiegshilfen<br />
<strong>und</strong> bringen Sie Haltegriffe an.<br />
Montieren Sie Duschsitze <strong>und</strong> Anti-Rutsch-Matten.<br />
Zusätzlichen Schutz bieten Ihnen sogenannte Hüftprotektoren, welche<br />
zwar Stürze nicht verhindern, jedoch vor Hüftfrakturen schützen können.
Wir für Sie<br />
Gerne stellen wir Ihnen die <strong>Menschen</strong><br />
vor, die hinter der 4-mal im Jahr er-<br />
scheinenden Zeitschrift für Patienten<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e des Hauses stehen.<br />
Teilweise über viele Jahre schon im<br />
Haus <strong>und</strong> darüber hinaus auch noch<br />
langjährig im Redaktionsteam tätig:<br />
Auch mit 80 für die<br />
Patienten da<br />
Seit Anfang der 90er Jahre – nach<br />
seiner offiziellen Pensionierung – unterstützt<br />
Hofrat Dr. Harringer das Krankenhaus<br />
durch seine Tätigkeit als Patientenombudsmann.<br />
Kompetent <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich berät er bei<br />
Beschwerden, Unzufriedenheiten oder<br />
dem Verdacht eines Behandlungsfehlers.<br />
Ganz „Sir der alten Schule“, ist es<br />
ihm ein Anliegen, stets eine für alle Seiten<br />
befriedigende Lösung zu finden.<br />
Ein bewegtes Leben<br />
Als Zeitzeuge blickt der Vater von<br />
drei Töchtern <strong>und</strong> mehrfache Großvater<br />
auf ein bewegtes Leben zurück.<br />
Nach Wehrdienst <strong>und</strong> Kriegsgefangenschaft<br />
schloss der gebürtige<br />
V. l. n. r.: Sylvia Feyrer (Personal),<br />
OÄ Dr. Eva Geberth (I. Interne),<br />
Mag. Ingeborg Pichler (PR), MTA<br />
Susanne Russ (Labor), Prim. Dr.<br />
Manfred Robausch von Schrader<br />
(Anästhesie), Mag. Alexandra<br />
Lindtner (Personal), Mag.<br />
Gerlinde Baldauf. DGKS Marie-<br />
Luise Tschaudi <strong>und</strong> Dr. Dietmar<br />
Rauchberger sind leider nicht<br />
auf dem Bild, da sie am Tag des<br />
Fototermins an anderen Orten<br />
unverzichtbar waren.<br />
Susanne Russ (ihre bewegenden,<br />
noch dazu selbst erdachten oder<br />
auch erlebten Geschichten finden<br />
Sie in allen Ausgaben) sowie Mag.<br />
Alexandra Lindner <strong>und</strong> Sylvia Fey-<br />
rer (ihnen verdanken Sie die span-<br />
nenden Rätsel <strong>und</strong> die Info über die<br />
Oberösterreicher zuerst eine Lehre<br />
als Buchhändler in Wien ab. Später<br />
trat er in den Staatsdienst ein, begann<br />
als Werkstudent sein Jusstudium <strong>und</strong><br />
promovierte 1960. Mitte der 50er Jahre<br />
wechselte er in die Ärztekammer<br />
für Wien, wo er 1986 zum Kammeramtsdirektor<br />
ernannt wurde.<br />
Mitbegründer zahlreicher<br />
Initiativen<br />
Zahlreiche von ihm initiierte Einrichtungen<br />
sind heute bereits selbstverständliche<br />
Standards, wie z. B. das<br />
„Patienten-Service“ der Ärztekammer<br />
oder die „Schiedsstelle für Behandlungsfehler“.<br />
Er gehörte auch zu den<br />
Mitbegründern des Ärztenotdienstes.<br />
Neben zahlreichen Ehrungen der<br />
Unser Redaktionsteam ist immer<br />
am Ball, um interessante, aktuelle<br />
<strong>und</strong> gut recherchierte Themen für<br />
Sie zu finden.<br />
r<strong>und</strong>en Geburtstage der Mitarbeiter).<br />
Prim. Dr. Manfred Robausch, Dr. Eva<br />
Geberth <strong>und</strong> Marie-Luise Tschaudi<br />
sind vergleichsweise kurz im Team,<br />
haben aber in den letzten Ausgaben<br />
sehr eindrucksvoll bewiesen, welch<br />
großes Talent in ihnen schlummert!<br />
Und die Zeitschrift wäre nichts ohne<br />
die sympathische <strong>und</strong> systematische<br />
Koordination von Mag. Gerlinde Bald-<br />
auf, die auch schon sehr lange dabei<br />
ist!<br />
Aktuelles<br />
Vielen Dank für so produktive, aber<br />
auch sehr amüsante St<strong>und</strong>en, die „wir“<br />
gemeinsam „für Sie“ verbringen!<br />
Mag. Ingeborg Pichler •<br />
Unser langjähriger Patientenombudsmann<br />
Hofrat Dr. W<strong>alter</strong><br />
Harringer feierte vor kurzem<br />
seinen 80. Geburtstag.<br />
Jeden Donnerstagvormittag<br />
steht seine Tür<br />
für Patienten <strong>und</strong><br />
ihre Beschwerden<br />
offen.<br />
Ärztekammer Wien <strong>und</strong> der Österreichischen<br />
Gesellschaft vom Roten<br />
Kreuz wurde ihm 1993 auch das Goldene<br />
Ehrenzeichen für Verdienste um<br />
die Republik Österreich verliehen.<br />
Wir hoffen, dass Hofrat Dr. Harringer<br />
unseren Patienten <strong>und</strong> uns noch lange<br />
so rüstig erhalten bleibt.<br />
Mag. Gerlinde Baldauf •<br />
11
1<br />
Witze<br />
Der Pfarrersgarten hat die größten Äpfel im ganzen Dorf. Zur Erntezeit klet-<br />
tern die Kinder immer in den Garten <strong>und</strong> sorgen für ihr leibliches Wohl. Dem<br />
Pfarrer wird das irgendwann zu bunt <strong>und</strong> er stellt ein Schild auf: „Gott sieht<br />
alles!“ Am Tag darauf steht darunter: „Aber er petzt nicht.“<br />
Im Wartezimmer eines Psychiaters unterhalten sich zwei Patienten.<br />
Der eine fragt den anderen: „Warum sind Sie hier?“<br />
Dieser antwortet: „Ich bin Napoleon. Mein Arzt meinte, ich solle zum<br />
Psychiater gehen.“<br />
„Woher wissen Sie denn, dass Sie Napoleon sind?“<br />
„Das hat mir Gott gesagt.“<br />
Da meldet sich ein anderer Patient aus dem Wartezimmer: „Das habe ich<br />
nicht gesagt.“<br />
Ein Pfarrer hält an 5 aufeinanderfolgenden Sonntagen immer die gleiche Pre-<br />
digt. Schließlich getraut sich jemand, ihn darauf hinzuweisen. Er antwortet: „Ich<br />
weiß. Ich frage mich nur, wann ihr euch endlich danach richten werdet.“<br />
Eine alte Dame zu ihrer Fre<strong>und</strong>in: „In letzter Zeit ist mein Mann so vergess-<br />
lich. Aber ich will mich nicht beklagen. Ich hatte dieses Jahr schon 3-mal<br />
Geburtstag.“<br />
Rätsel<br />
Sudoku<br />
Gelöst ist das<br />
Rätsel, wenn in<br />
jeder Zeile, in<br />
jeder Spalte <strong>und</strong><br />
in jedem der<br />
9 Felder jede<br />
Ziffer von 1 bis<br />
9 genau einmal<br />
vorkommt.<br />
(Auflösung auf<br />
Seite 14.)<br />
3 2<br />
8 1<br />
6 4 7 5<br />
5 2 4 9<br />
5 7 3 8<br />
2 1 8 4<br />
9 4 2 7<br />
2 8<br />
9 7<br />
Unterhaltung<br />
Leserbrief<br />
Sehr geehrte Damen<br />
<strong>und</strong> Herren,<br />
meine Großmutter war in Ih-<br />
rem Haus nach einem schweren<br />
Schlaganfall in stationärer Behand-<br />
lung <strong>und</strong> wurde dann in ein Pfle-<br />
geheim überstellt.<br />
In den drei Wochen ihres Aufent-<br />
haltes lernten wir einige Ärzte,<br />
Mitglieder des <strong>Pflege</strong>personals<br />
<strong>und</strong> Therapeutinnen kennen. Wir<br />
möchten uns hiermit für die um-<br />
fassende <strong>und</strong> fürsorgliche Betreu-<br />
ung unserer Angehörigen bedan-<br />
ken. Auch für uns selbst war die<br />
offene, fre<strong>und</strong>liche, ehrliche <strong>und</strong><br />
zuvorkommende Art Ihres Teams<br />
eine große Hilfe bei der Bewälti-<br />
gung dieser für uns sehr schwie-<br />
rigen Situation!<br />
Wir wissen, dass ein solcher Um-<br />
gang mit Patienten <strong>und</strong> deren An-<br />
gehörigen nicht selbstverständlich<br />
ist, <strong>und</strong> deshalb ein großes Danke-<br />
schön.<br />
Hochachtungsvoll<br />
C. B.<br />
(Name der Redaktion bekannt)
Neu im Haus:<br />
Stroke Unit<br />
In Wien erkranken etwa 4.000 Men-<br />
schen pro Jahr bzw. 10–1 <strong>Menschen</strong><br />
pro Tag an einem Schlaganfall. Zudem<br />
ist es die Erkrankung, die am häufigsten<br />
zu bleibenden Behinderungen <strong>und</strong> Hilfs-<br />
bedürftigkeit bei den Betroffenen führt.<br />
In den letzten Jahren konnte gezeigt<br />
werden, dass durch eine möglichst ra-<br />
sche Versorgung dieser Patientengrup-<br />
pe an spezialisierten Stationen (Stroke<br />
Units) eine wesentliche Verbesserung<br />
ihrer Prognose erzielt werden kann.<br />
Am 1. August 006 wurde an der Neu-<br />
rologischen Abteilung des Kranken-<br />
hauses Göttlicher Heiland eine Stroke<br />
Unit mit 4 Betten eröffnet. Sie ist direkt<br />
an die Intensivstation des Hauses an-<br />
geschlossen.<br />
Die gute Zusammenarbeit mit der<br />
Wiener Rettung <strong>und</strong> den umliegenden<br />
niedergelassenen Ärzten ermöglicht<br />
eine Aufnahme der Patienten ohne<br />
Zeitverlust. Die entsprechende Infra-<br />
struktur mit modernem Monitoring<br />
auf der Stroke Unit selbst sowie die<br />
Infrastruktur im Spital mit 4-Stun-<br />
den-Radiologie <strong>und</strong> Labor wurden<br />
eingerichtet, um die Versorgung der<br />
Schlaganfallpatienten rasch <strong>und</strong> gut<br />
gewährleisten zu können.<br />
Duftende <strong>Pflege</strong><br />
Die Aromapflege arbeitet mit äthe-<br />
rischen Ölen, die durch spezielle Ver-<br />
fahren, wie die Wasserdampfdestilla-<br />
tion aus Pflanzen, gewonnen werden.<br />
Ätherische Öle können eine ganzheit-<br />
liche Wirkung auf Körper, Geist <strong>und</strong><br />
Seele haben <strong>und</strong> können den Körper<br />
unterstützen, das innere Gleichge-<br />
wicht wiederzufinden. Als begleiten-<br />
de Maßnahme zur herkömmlichen<br />
Schulmedizin kann die Aromapflege<br />
helfen, das Wohlbefinden des Pati-<br />
enten zu verbessern <strong>und</strong> seine Res-<br />
sourcen zu mobilisieren.<br />
Ätherische Öle kommen über Duftlam-<br />
pen oder bei Einreibungen zum Einsatz.<br />
Raumbeduftungen, Massagen, Wickel,<br />
Kompressen, Voll- <strong>und</strong> Teilbäder sowie<br />
Anwendungen über das Riechen sollen<br />
dem Patienten helfen.<br />
OÄ Dr. Birgit<br />
Glawar,<br />
Fachärztin für<br />
Neurologie<br />
Ätherische Öle lassen sich vielseitig<br />
anwenden.<br />
Medizin/<strong>Pflege</strong><br />
Individuell angepasste <strong>und</strong><br />
lückenlose Versorgung unserer<br />
Schlaganfallpatienten steht im<br />
Mittelpunkt.<br />
Durch ein multidisziplinäres Team,<br />
bestehend aus Ärzten, <strong>Pflege</strong>per-<br />
sonen <strong>und</strong> Therapeuten, können<br />
akute Schlaganfallpatienten an die-<br />
ser Station optimal versorgt werden.<br />
Im Anschluss an die Akuttherapie ist<br />
die weitere Behandlung an der Neurolo-<br />
gischen Abteilung möglich. Für Patienten,<br />
die eine weitere Rehabilitation benötigen,<br />
besteht durch enge Kooperation mit der<br />
Internen Abteilung die Möglichkeit der<br />
Anschlussbehandlung an der hiesigen<br />
<strong>Akutgeriatrie</strong> oder es wird eine Trans-<br />
ferierung an neurologisch orientierte<br />
Rehabilitationszentren ermöglicht.<br />
Damit wird eine individuell angepass-<br />
te lückenlose Versorgung der Schlag-<br />
anfallpatienten angeboten.<br />
Düfte fördern nicht nur das<br />
Wohlbefinden, sondern unterstützen<br />
auch die Heilung.<br />
Bei uns im Haus soll in Zukunft ein<br />
umfassendes Konzept das professi-<br />
onelle <strong>und</strong> einheitliche Vorgehen für<br />
den sinnvollen <strong>und</strong> effizienten Einsatz<br />
sichern. Die Schulung auf diesem<br />
Gebiet gehört zur innerbetrieblichen<br />
Fortbildung.<br />
Die gemeinsame Auswahl der rich-<br />
tigen Öle, ihre Anwendung <strong>und</strong> die<br />
Gespräche über die Bedürfnisse in<br />
Bezug auf die Wirkung bedeuten Zu-<br />
wendung <strong>und</strong> entsprechen vollkom-<br />
men dem Motto des Hauses: „Gut<br />
behandelt. Gut betreut.“<br />
Therese Immervoll •<br />
13
14<br />
Herbst des Lebens<br />
„Gewaltig endet so das Jahr mit gold-<br />
nem Wein <strong>und</strong> Frucht der Gärten.<br />
R<strong>und</strong> schweigen Wälder w<strong>und</strong>erbar<br />
<strong>und</strong> sind des Einsamen Gefährten.<br />
Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr<br />
Abendglocken, lang <strong>und</strong> leise, gebt<br />
noch zum Ende frohen Mut. Ein Vo-<br />
gelzug grüßt auf der Reise. Es ist der<br />
Liebe milde Zeit. Im Kahn den blauen<br />
Fluss hinunter, wie schön sich Bild an<br />
Bildchen reiht – das geht in Ruh <strong>und</strong><br />
Schweigen unter …“<br />
… als wär’s eine Beschreibung der<br />
letzten Jahre, Wochen, Tage, die ein<br />
<strong>alter</strong>nder Mensch erleben will: liebe-<br />
voll umsorgt, gepflegt, zurückblickend<br />
auf eine erfüllte Zeit, vorausschauend<br />
auf einen tröstlichen Abschied. Georg<br />
Trakl, der uns dieses Herbstgedicht<br />
geschenkt hat, hatte die Sehnsucht<br />
nach diesem Abschied immer im Her-<br />
zen. Der Herbst muss eine besonders<br />
schwere Zeit für ihn gewesen sein.<br />
Für den Herbst des Lebens brachte<br />
er die Kraft nicht mehr auf <strong>und</strong> verließ<br />
diese Welt viel zu früh.<br />
Es braucht auch tatsächlich viel Kraft<br />
für diese letzte Zeit, um sie mit Würde<br />
<strong>und</strong> in Liebe aufgehoben erleben zu<br />
können. Einen großen Beitrag dazu<br />
leisten all diejenigen, die einen ihrer<br />
Anverwandten auf diesem Weg beglei-<br />
ten, betreuen <strong>und</strong> am Ende pflegen.<br />
Zum Großteil sind dies weibliche An-<br />
gehörige, Töchter, Schwiegertöchter,<br />
Nichten, Partnerinnen, teils müssen<br />
sie sich neben der <strong>Pflege</strong> auch um die<br />
Erziehung ihrer Kinder kümmern <strong>und</strong><br />
vor allem die Langzeitpflege von De-<br />
menzkranken ist eine immens große<br />
Sich Zeit nehmen für den anderen<br />
Anforderung an die Geduld <strong>und</strong> Aus-<br />
dauer der Verantwortlichen.<br />
Eine meiner Fre<strong>und</strong>innen unterbrach<br />
ihr Studium für ein Jahr, um ihren<br />
krebskranken Vater zuhause zu pfle-<br />
gen, <strong>und</strong> es war eine schwere Zeit für<br />
sie. Dennoch war sie dieses Jahr voll<br />
Liebe <strong>und</strong> Respekt für ihn da, so wie<br />
er für sie vor der Zeit, in der er auf<br />
ihre Hilfe angewiesen war.<br />
Am schwersten trafen sie die soziale<br />
Isolation <strong>und</strong> die „guten Tipps“, die<br />
sie von den wenigen Leuten, die im-<br />
mer seltener anriefen <strong>und</strong> denen sie<br />
z. B. beim Einkaufen noch begegnete,<br />
ungefragt bekam. Niemand hörte ihr<br />
wirklich zu, kaum jemand nahm sich<br />
Zeit für sie <strong>und</strong> ihre eigenen Bedürf-<br />
nisse, niemand half wirklich.<br />
Wenn man weder direkt betroffen ist<br />
noch in engem Kontakt zu jemandem<br />
steht, der seinen Angehörigen zu-<br />
hause pflegt, hat man keine Vorstel-<br />
lung von dieser schweren Verantwor-<br />
tung <strong>und</strong> Belastung, die diese Person<br />
meist plötzlich überfällt. Viele wollen<br />
auch nicht stören oder meinen, nicht<br />
helfen zu können.<br />
Meditation<br />
Die <strong>Pflege</strong> <strong>alter</strong> <strong>und</strong> kranker<br />
Verwandter ist eine große Herausforderung,<br />
die leider oft zu<br />
wenig Anerkennung findet.<br />
Aber man kann! Kennen Sie je-<br />
manden, der sich r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
um einen Elternteil, eine Tante, ei-<br />
nen Onkel oder die Schwiegereltern<br />
kümmert? Gehen Sie doch einfach<br />
mal auf Besuch dorthin, hören Sie<br />
zu, nehmen Sie Anteil, nehmen Sie<br />
sich etwas Zeit für den <strong>Menschen</strong>, der<br />
seine ganze Zeit dem Lebensabend<br />
eines anderen widmet.<br />
Susanne Russ •<br />
Auflösung von Seite 12:<br />
1 5 7 3 8 2 4 9 6<br />
4 8 9 5 7 6 3 1 2<br />
6 3 2 1 9 4 8 7 5<br />
3 7 6 8 1 5 2 4 9<br />
5 9 4 7 2 3 1 6 8<br />
2 1 8 4 6 9 7 5 3<br />
9 4 1 2 5 8 6 3 7<br />
7 2 5 6 3 1 9 8 4<br />
8 6 3 9 4 7 5 2 1
Knusprige Ente<br />
mit Salbei<br />
Die Ente wird mit Salbei, Ingwer, Äp-<br />
feln <strong>und</strong> viel Liebe langsam gebraten,<br />
wodurch die Haut richtig knusprig wird<br />
<strong>und</strong> das Fett sich ausbrät. Die Zu-<br />
taten sind für , die sich gerne ganz<br />
viel Zeit zum Essen nehmen, oder<br />
für 4, die sich noch eine Nachspeise<br />
gönnen wollen.<br />
1 schöne, dicke Ente, vormals<br />
glücklich <strong>und</strong> frei herumlaufend<br />
<strong>und</strong> nicht mit Gewalt gemästet<br />
50 g frischer Ingwer<br />
6 glänzend rote <strong>und</strong> pausbäckige<br />
Äpfel<br />
Hand voll frische Salbeiblätter,<br />
grob gehackt<br />
1 Knoblauchknolle, die Zehen aus-<br />
gelöst <strong>und</strong> halbiert<br />
ten<br />
rote Zwiebelchen, fein geschnit-<br />
3 Glas Marsalawein (1 Gläschen<br />
für den Koch)<br />
300 ml Hühnersuppe<br />
Olivenöl<br />
Salz <strong>und</strong> frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer<br />
Kunst im<br />
Krankenhaus<br />
Station 2E: Alfred Haltrich hätte nie gedacht,<br />
den „Herbst“ seines Lebens dem Zeichnen<br />
<strong>und</strong> Malen zu widmen.<br />
Die Musik einschalten <strong>und</strong> den Back-<br />
ofen auf 180 °C vorheizen. Die Ente<br />
innen <strong>und</strong> außen liebevoll <strong>und</strong> groß-<br />
zügig würzen. Die Hälfte des Ingwers<br />
<strong>und</strong> der Äpfel grob hacken, in einer<br />
Schüssel mit der Hälfte des Salbeis,<br />
dem ganzen Knoblauch <strong>und</strong> den Zwie-<br />
beln vermischen <strong>und</strong> die Ente damit fül-<br />
len, denn auch sie will nicht mit leerem<br />
Bauch diesen Abend verbringen. Mit<br />
dem Bauch nach oben in einen Bräter<br />
legen <strong>und</strong> 1 St<strong>und</strong>e im Backofen „ohne<br />
Kopf <strong>und</strong> ohne Gurgeln lieblich in der<br />
Pfanne schmurgeln“ lassen.<br />
Dann die Temperatur auf 150 °C redu-<br />
zieren <strong>und</strong> weitere 90 Minuten braten,<br />
bis die Ente knusprig <strong>und</strong> weich ist.<br />
Während der gesamten Bratzeit müs-<br />
sen Sie das Fett ungefähr 3-mal ab-<br />
schöpfen <strong>und</strong> etwa 4-mal am Marsala<br />
nippen. Die Ente ist gar, wenn die Haut<br />
schön knusprig ist <strong>und</strong> die Keulenkno-<br />
chen leicht gelöst werden können.<br />
Die gebratene Ente auf eine vorge-<br />
wärmte Platte legen <strong>und</strong> alles Fett<br />
abgießen, das sich noch im Bräter<br />
Rezept/Aktuelles<br />
Das richtige Rezept für einen<br />
kalten Herbst oder Vorwinterabend<br />
zu einem Gläschen Rotwein,<br />
leichter Musik <strong>und</strong> einem<br />
prasselnden Feuerchen im Ofen.<br />
befindet. Nehmen Sie die Füllung aus<br />
den Enten, gießen Sie den Fleischsaft<br />
ab <strong>und</strong> geben Sie alles in den Brä-<br />
ter. Erhitzen Sie diesen sanft, gießen<br />
Sie den noch verbliebenen Marsala<br />
zu <strong>und</strong> lösen Sie damit den Braten-<br />
satz. Die Suppe dazugießen <strong>und</strong><br />
einkochen lassen, bis Geschmack<br />
<strong>und</strong> Konsistenz Ihrer Meinung nach<br />
gut sind. Wenn Sie noch Kraft <strong>und</strong><br />
Lust haben, den Bratensatz durch ein<br />
grobes Sieb streichen – muss meiner<br />
Meinung nach nicht sein.<br />
Den restlichen, in feine Scheiben ge-<br />
schnittenen Ingwer in einer beschich-<br />
teten Pfanne in etwas Öl anbraten.<br />
Wenn er Farbe annimmt, die in feine<br />
Scheiben geschnittenen restlichen<br />
Äpfel zugeben <strong>und</strong> zusammen mit<br />
dem übrigen Salbei knusprig braten.<br />
Über die Ente streuen <strong>und</strong> mit der<br />
köstlichen Sauce beträufeln.<br />
Dazu empfiehlt sich Weißbrot oder<br />
Kartoffelpüree, um den köstlichen<br />
Saft gebührend aufzusaugen.<br />
Susanne Russ •<br />
Künstler gesucht!<br />
Vielleicht haben auch Sie Interesse, bei uns im Krankenhaus Ihre Bilder<br />
auszustellen bzw. kennen einen Künstler. Wir freuen uns sehr über Ihre<br />
Kontaktaufnahme: Vorstandssekretariat, Elisabeth Schmid, Tel. 01 400 88-<br />
9100 oder service@khgh.at.<br />
Ambulanz: Gabriele Bittner-Krainz besuchte<br />
zahlreiche Mal- <strong>und</strong> Zeichenkurse <strong>und</strong> absolvierte<br />
die Stahlbildhauerausbildung.<br />
Radiologie: Susanne Jonak studierte an der<br />
Kunsthochschule in Wien <strong>und</strong> in Paris.<br />
15
Gut behandelt.<br />
Gut betreut.<br />
Das Krankenhaus Göttlicher Heiland<br />
ist ein gemeinnütziges Kranken-<br />
haus, das von der Kongregation der<br />
Schwestern vom Göttlichen Erlöser<br />
1935 gegründet wurde. Heute stehen<br />
für Kassenpatienten <strong>und</strong> für Patienten<br />
mit Privatversicherung insgesamt 76<br />
Betten bereit.<br />
Vorankündigungen<br />
PSAInformationsabend<br />
Information über Prostata-Erkran-<br />
kungen <strong>und</strong> Bestimmung des<br />
PSA-Werts<br />
Di 9.1. 007<br />
17.00 Uhr im Schulungsraum<br />
Informationsabende Geburtshilfe<br />
Mo 11.1 . 006, 8.1. <strong>und</strong> 1 . . 007<br />
Mi .11. <strong>und</strong> 7.1 . 006, 4.1. 007<br />
19.00 Uhr im Festsaal<br />
Unsere Schwerpunkte<br />
• BeckenbodenZentrum<br />
• DiabetesTyp2Behandlung<br />
• Mit Laser gegen Krampfadern<br />
Alle Kassen!<br />
Weihnachtsbazar<br />
Do 30.11. bis Sa .1 . 006<br />
11.00 bis 19.00 Uhr<br />
im Schulungsraum<br />
Weihnachtsvisite<br />
Fr .1 . 006<br />
14.00 Uhr<br />
Information<br />
Hervorragende medizinische<br />
Versorgung <strong>und</strong> Zeit für liebevolle<br />
<strong>und</strong> professionelle <strong>Pflege</strong><br />
zeichnen unser Ordensspital in<br />
schöner Lage am Rande von<br />
Wien aus.<br />
Unsere Abteilungen<br />
•<br />
Interne Medizin I<br />
Interne Medizin II<br />
– Department <strong>Akutgeriatrie</strong>/<br />
<strong>Remobilisation</strong><br />
– Palliativstation St. Raphael<br />
• Neurologie<br />
– Stroke Unit<br />
– Neuro-Rehabilitation (Phase B)<br />
• Chirurgie<br />
• Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe<br />
– mit Haus Lena<br />
– Projekt Babydoll<br />
• Urologie<br />
• Anästhesiologie <strong>und</strong><br />
Intensivmedizin<br />
• Radiologie (mit CT)<br />
• Physikalische Medizin/<br />
Rehabilitation<br />
• Labor<br />
Psychotherapeutischer Dienst, Ergotherapie,<br />
Logopädie ...