Akutgeriatrie/Remobilisation Pflege alter Menschen Sturz und Fall
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Leicht vermeidbar:<br />
<strong>Sturz</strong> <strong>und</strong> <strong>Fall</strong><br />
Die Statistik zu dem Thema „<strong>Sturz</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Fall</strong>“ ist beängstigend: Jährlich verlet-<br />
zen sich r<strong>und</strong> 100.000 <strong>Menschen</strong> bei<br />
Stürzen. Besonders gefürchtet sind<br />
Hüftfrakturen <strong>und</strong> Armbrüche, aber<br />
auch Prellungen oder Blutergüsse sind<br />
sehr schmerzhaft. Mehr als ein Viertel<br />
der gestürzten Personen, welche bis-<br />
lang selbstständig waren, werden aus<br />
dem Krankenhaus mit einem erhöhten<br />
<strong>Pflege</strong>aufwand entlassen.<br />
Sicher mobil<br />
Gehen Sie regelmäßig zum Arzt<br />
<strong>und</strong> lassen Sie Augen <strong>und</strong> Ge-<br />
hör sowie die Einstellung Ihrer<br />
Medikamente überprüfen. Be-<br />
helfe wie Brille <strong>und</strong> Hörgerät<br />
müssen ebenfalls kontrolliert<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf neu angepasst<br />
werden.<br />
Benutzen Sie rechtzeitig Geh-<br />
hilfen wie Gehstöcke oder einen<br />
Rollator.<br />
Lassen Sie sich beim Aufstehen<br />
bewusst Zeit.<br />
Vermeiden Sie rasche Rich-<br />
tungswechsel.<br />
Trainieren Sie Gleichgewicht<br />
<strong>und</strong> Kraft. Sie erhöhen damit<br />
die Standfestigkeit in kritischen<br />
Situationen.<br />
Setzen Sie auch für kurze Wege<br />
Ihre Brille auf <strong>und</strong> benutzen Sie<br />
Ihr Hörgerät.<br />
Tragen Sie sichere, rutschfeste<br />
Schuhe.<br />
Verwenden Sie Hilfsmittel zur<br />
sicheren Ausübung von Alltags-<br />
aktivitäten <strong>und</strong> beugen Sie so-<br />
mit Stürzen vor.<br />
Somit kann ein <strong>Sturz</strong> zu einer völ-<br />
ligen Veränderung der bisherigen<br />
Lebenssituation führen. Doch Stürze<br />
sind keine mit dem Alter einherge-<br />
henden Schicksalsschläge – sie sind<br />
vermeidbar! Jeder Einzelne kann viel<br />
dazu beitragen, um seine Sicherheit<br />
zu fördern.<br />
Aktiv auch im Krankenhaus<br />
Wer einmal gestürzt ist <strong>und</strong> sich dabei<br />
verletzt hat, bekommt Angst, dass es<br />
auch ein zweites Mal passieren könnte<br />
(Post-<strong>Fall</strong>-Syndrom). Und damit be-<br />
ginnt ein gefährlicher Teufelskreis.<br />
Denn in der Folge bewegen sich die-<br />
se <strong>Menschen</strong> noch weniger als vorher.<br />
Die Muskelkraft lässt nach, die Unsi-<br />
cherheit steigt – <strong>und</strong> damit das Risiko,<br />
erneut hinzufallen. Um diesen Kreislauf<br />
zu durchbrechen, bemühen sich Phy-<br />
sio- <strong>und</strong> Ergotherapeuten besonders,<br />
die Patienten wieder zu mobilisieren.<br />
Dazu gehören regelmäßige Bewe-<br />
gungseinheiten zum Training von<br />
Kraft, Koordination <strong>und</strong> Gleichge-<br />
wicht, aber auch Anleitung beim Aus-<br />
Gefahrenstellen entschärfen<br />
Medizin<br />
Viele unserer betagten Patienten<br />
sind nach einem <strong>Sturz</strong> hier im<br />
Krankenhaus. Dabei lässt sich<br />
das Risiko zu fallen mit einfachen<br />
Mitteln reduzieren.<br />
Sicheres Gehen wird geübt.<br />
üben von Alltagsaktivitäten. Es wer-<br />
den verschiedene Bewegungsabläufe<br />
(z. B. das Hinsetzen <strong>und</strong> Aufstehen<br />
bei der Benutzung der Toilette) sowie<br />
der richtige Einsatz von Gehhilfen <strong>und</strong><br />
Hilfsmitteln trainiert. Ziel der Thera-<br />
pie ist es auch, die <strong>Sturz</strong>angst des<br />
Patienten abzubauen. Gleichzeitig<br />
werden allgemeine Verhaltensricht-<br />
linien <strong>und</strong> die Möglichkeiten der bar-<br />
rierefreien Gestaltung der Wohnung<br />
mit den Patienten besprochen.<br />
Brigitte Humenberger •<br />
Entfernen Sie <strong>Sturz</strong>quellen wie Türschwellen, lose liegende Teppiche<br />
sowie quer durchs Zimmer laufende Kabel.<br />
Sorgen Sie in der Wohnung für eine gute Beleuchtung.<br />
Versehen Sie Treppenstufen mit einem Handlauf.<br />
Wischen Sie immer sofort auf, wenn Sie etwas verschütten, <strong>und</strong> betreten<br />
Sie keinen wischfeuchten Boden.<br />
Nutzen Sie Toilettensitzerhöhungen sowie Badewannen-Einstiegshilfen<br />
<strong>und</strong> bringen Sie Haltegriffe an.<br />
Montieren Sie Duschsitze <strong>und</strong> Anti-Rutsch-Matten.<br />
Zusätzlichen Schutz bieten Ihnen sogenannte Hüftprotektoren, welche<br />
zwar Stürze nicht verhindern, jedoch vor Hüftfrakturen schützen können.