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14 Herbst des Lebens „Gewaltig endet so das Jahr mit gold- nem Wein und Frucht der Gärten. Rund schweigen Wälder wunderbar und sind des Einsamen Gefährten. Da sagt der Landmann: Es ist gut. Ihr Abendglocken, lang und leise, gebt noch zum Ende frohen Mut. Ein Vo- gelzug grüßt auf der Reise. Es ist der Liebe milde Zeit. Im Kahn den blauen Fluss hinunter, wie schön sich Bild an Bildchen reiht – das geht in Ruh und Schweigen unter …“ … als wär’s eine Beschreibung der letzten Jahre, Wochen, Tage, die ein alternder Mensch erleben will: liebevoll umsorgt, gepflegt, zurückblickend auf eine erfüllte Zeit, vorausschauend auf einen tröstlichen Abschied. Georg Trakl, der uns dieses Herbstgedicht geschenkt hat, hatte die Sehnsucht nach diesem Abschied immer im Her- zen. Der Herbst muss eine besonders schwere Zeit für ihn gewesen sein. Für den Herbst des Lebens brachte er die Kraft nicht mehr auf und verließ diese Welt viel zu früh. Es braucht auch tatsächlich viel Kraft für diese letzte Zeit, um sie mit Würde und in Liebe aufgehoben erleben zu können. Einen großen Beitrag dazu leisten all diejenigen, die einen ihrer Anverwandten auf diesem Weg beglei- ten, betreuen und am Ende pflegen. Zum Großteil sind dies weibliche An- gehörige, Töchter, Schwiegertöchter, Nichten, Partnerinnen, teils müssen sie sich neben der Pflege auch um die Erziehung ihrer Kinder kümmern und vor allem die Langzeitpflege von De- menzkranken ist eine immens große Sich Zeit nehmen für den anderen Anforderung an die Geduld und Aus- dauer der Verantwortlichen. Eine meiner Freundinnen unterbrach ihr Studium für ein Jahr, um ihren krebskranken Vater zuhause zu pflegen, und es war eine schwere Zeit für sie. Dennoch war sie dieses Jahr voll Liebe und Respekt für ihn da, so wie er für sie vor der Zeit, in der er auf ihre Hilfe angewiesen war. Am schwersten trafen sie die soziale Isolation und die „guten Tipps“, die sie von den wenigen Leuten, die immer seltener anriefen und denen sie z. B. beim Einkaufen noch begegnete, ungefragt bekam. Niemand hörte ihr wirklich zu, kaum jemand nahm sich Zeit für sie und ihre eigenen Bedürf- nisse, niemand half wirklich. Wenn man weder direkt betroffen ist noch in engem Kontakt zu jemandem steht, der seinen Angehörigen zuhause pflegt, hat man keine Vorstel- lung von dieser schweren Verantwor- tung und Belastung, die diese Person meist plötzlich überfällt. Viele wollen auch nicht stören oder meinen, nicht helfen zu können. Meditation Die Pflege alter und kranker Verwandter ist eine große Herausforderung, die leider oft zu wenig Anerkennung findet. Aber man kann! Kennen Sie je- manden, der sich rund um die Uhr um einen Elternteil, eine Tante, einen Onkel oder die Schwiegereltern kümmert? Gehen Sie doch einfach mal auf Besuch dorthin, hören Sie zu, nehmen Sie Anteil, nehmen Sie sich etwas Zeit für den Menschen, der seine ganze Zeit dem Lebensabend eines anderen widmet. Susanne Russ • Auflösung von Seite 12: 1 5 7 3 8 2 4 9 6 4 8 9 5 7 6 3 1 2 6 3 2 1 9 4 8 7 5 3 7 6 8 1 5 2 4 9 5 9 4 7 2 3 1 6 8 2 1 8 4 6 9 7 5 3 9 4 1 2 5 8 6 3 7 7 2 5 6 3 1 9 8 4 8 6 3 9 4 7 5 2 1
Knusprige Ente mit Salbei Die Ente wird mit Salbei, Ingwer, Äp- feln und viel Liebe langsam gebraten, wodurch die Haut richtig knusprig wird und das Fett sich ausbrät. Die Zu- taten sind für , die sich gerne ganz viel Zeit zum Essen nehmen, oder für 4, die sich noch eine Nachspeise gönnen wollen. 1 schöne, dicke Ente, vormals glücklich und frei herumlaufend und nicht mit Gewalt gemästet 50 g frischer Ingwer 6 glänzend rote und pausbäckige Äpfel Hand voll frische Salbeiblätter, grob gehackt 1 Knoblauchknolle, die Zehen aus- gelöst und halbiert ten rote Zwiebelchen, fein geschnit- 3 Glas Marsalawein (1 Gläschen für den Koch) 300 ml Hühnersuppe Olivenöl Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Kunst im Krankenhaus Station 2E: Alfred Haltrich hätte nie gedacht, den „Herbst“ seines Lebens dem Zeichnen und Malen zu widmen. Die Musik einschalten und den Back- ofen auf 180 °C vorheizen. Die Ente innen und außen liebevoll und groß- zügig würzen. Die Hälfte des Ingwers und der Äpfel grob hacken, in einer Schüssel mit der Hälfte des Salbeis, dem ganzen Knoblauch und den Zwie- beln vermischen und die Ente damit fül- len, denn auch sie will nicht mit leerem Bauch diesen Abend verbringen. Mit dem Bauch nach oben in einen Bräter legen und 1 Stunde im Backofen „ohne Kopf und ohne Gurgeln lieblich in der Pfanne schmurgeln“ lassen. Dann die Temperatur auf 150 °C redu- zieren und weitere 90 Minuten braten, bis die Ente knusprig und weich ist. Während der gesamten Bratzeit müs- sen Sie das Fett ungefähr 3-mal ab- schöpfen und etwa 4-mal am Marsala nippen. Die Ente ist gar, wenn die Haut schön knusprig ist und die Keulenkno- chen leicht gelöst werden können. Die gebratene Ente auf eine vorge- wärmte Platte legen und alles Fett abgießen, das sich noch im Bräter Rezept/Aktuelles Das richtige Rezept für einen kalten Herbst oder Vorwinterabend zu einem Gläschen Rotwein, leichter Musik und einem prasselnden Feuerchen im Ofen. befindet. Nehmen Sie die Füllung aus den Enten, gießen Sie den Fleischsaft ab und geben Sie alles in den Brä- ter. Erhitzen Sie diesen sanft, gießen Sie den noch verbliebenen Marsala zu und lösen Sie damit den Braten- satz. Die Suppe dazugießen und einkochen lassen, bis Geschmack und Konsistenz Ihrer Meinung nach gut sind. Wenn Sie noch Kraft und Lust haben, den Bratensatz durch ein grobes Sieb streichen – muss meiner Meinung nach nicht sein. Den restlichen, in feine Scheiben geschnittenen Ingwer in einer beschich- teten Pfanne in etwas Öl anbraten. Wenn er Farbe annimmt, die in feine Scheiben geschnittenen restlichen Äpfel zugeben und zusammen mit dem übrigen Salbei knusprig braten. Über die Ente streuen und mit der köstlichen Sauce beträufeln. Dazu empfiehlt sich Weißbrot oder Kartoffelpüree, um den köstlichen Saft gebührend aufzusaugen. Susanne Russ • Künstler gesucht! Vielleicht haben auch Sie Interesse, bei uns im Krankenhaus Ihre Bilder auszustellen bzw. kennen einen Künstler. Wir freuen uns sehr über Ihre Kontaktaufnahme: Vorstandssekretariat, Elisabeth Schmid, Tel. 01 400 88- 9100 oder service@khgh.at. Ambulanz: Gabriele Bittner-Krainz besuchte zahlreiche Mal- und Zeichenkurse und absolvierte die Stahlbildhauerausbildung. Radiologie: Susanne Jonak studierte an der Kunsthochschule in Wien und in Paris. 15
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