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CORVUS CORAX CORVUS CORAX - NEGAtief

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also Zeit- und Geldverschwendung. Stattdessen haben<br />

wir uns einfach mit ein paar Kumpels und dem<br />

fi lmaton-Team in ein Lokal begeben und dort solange<br />

ohne Schnitt gedreht, bis das Ganze halbwegs<br />

gepasst hat. Man kann also quasi 3,5<br />

Minuten Steinkindfi lm uncut gucken.<br />

Ohne tieferen Hintergrund, ohne<br />

künstlerischen Anspruch, aber dennoch<br />

passend zum Song, da dadurch<br />

nicht vom wesentlich, also dem Lied<br />

selbst abgelenkt wird, stattdessen<br />

wird man ein wenig eingelullt. Das<br />

macht das Ganze so anders und interessant.<br />

Die Single „Ich bin zurück“, wie<br />

auch die anderen Songs, bestechen<br />

wieder durch ihre kleinen<br />

versteckten Wortspiele. Könnte<br />

man sagen, Grundthemen von<br />

Steinkind sind Politik und Sex?<br />

Sàndor: Ich würde es eher mit Gesellschaft und<br />

zwischenmenschlicher Beziehung umschreiben wollen.<br />

Das trifft es eher und das ist ja schließlich auch<br />

das Leben. Deine Bezeichnung ist zwar schön direkt,<br />

aber es würde das Ganze doch zu sehr herunterreduzieren.<br />

Wir beschäftigen uns halt viel mit den Sachen,<br />

die ganz nah um uns herum passieren und die<br />

sind ja nur zum Teil ein Resultat von Politik. Genauso<br />

sehe ich das auch mit den zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen. Sex ist da nur ein Teil davon, wenn<br />

auch ein nicht unbedeutend hoher. Wir halten aber<br />

vor allem auch Dinge wie Freundschaft, Abscheu,<br />

Vertrauen, Lüge usw. für enorm wichtige Themen des<br />

modernen Lebens. Gerade die Erfahrungen, die wir<br />

durch das Musikgeschäft gemacht haben, spielen<br />

da mit rein. Für Phrasengedresche und Worthülsen<br />

jedenfalls gibt’s genügend andere zuständige Leute.<br />

Das ist nicht so unser Ding.<br />

Ihr erwähntet mal, ihr arbeitet an einem Cover<br />

einer ganz bekannten Gothicelectroband. Was<br />

ist daraus geworden?<br />

Phil: Daraus ist ein Release auf dem aktuellen Album<br />

von L‘àme Immortelle „Namenlos“ geworden.<br />

Als wir damals in Wien gespielt haben, sind wir nach<br />

unserem Konzert noch in den Club Pi gegangen.<br />

Der gehört Thomas Rainer, mit dem wir dort ersten<br />

(Alkohol)-Kontakt hatten und der sich dabei erfreulicherweise<br />

als Steinkind-Fan herausgestellt hat. Er<br />

hat uns dann später in einer Übernachtaktion angeboten,<br />

ein Coversong für L‘àme Immortelle zu machen.<br />

Wir haben uns da recht schnell für „Es tut mir<br />

leid“ entschieden, da wir dafür sofort konkrete Vorstellungen<br />

hatten. Thomas gefi el das Ding super und<br />

so ist es mit aufs Album gekommen. Auch wenn die<br />

Lyrics sicher nicht wirklich zu Steinkind passen, rockt<br />

„Für uns ist das<br />

Ding durch und<br />

sollte sich an den<br />

Umständen der<br />

WGT-Veranstaltung<br />

weiterhin nichts<br />

ändern, wird das<br />

Ganze auch in<br />

Zukunft keine<br />

Plattform für uns<br />

darstellen.“<br />

das Ding ziemlich. Deshalb<br />

haben wir’s auch mit in unser<br />

Liveprogramm genommen.<br />

Thema WGT: im Vorjahr<br />

der Gig vor der Agra-<br />

Tankstelle, dieses Jahr im<br />

Lineup, dann ausgeladen<br />

und ein Privat-Konzert<br />

neben dem offi ziellen<br />

Festival. Die Bude war ja<br />

brechend voll, aber was<br />

ist denn da los?<br />

Phil: Ach je, um das Thema<br />

ausführlich und verständlich<br />

zu erklären, bräuchte es unbezahlbar<br />

viele Seiten. Vielleicht<br />

können wir dazu ja mal ne <strong>NEGAtief</strong>-Sonderausgabe<br />

machen (grinst). Fakt ist, dass wir von der<br />

Art und Weise, mit der wir von Seiten des Veranstalters<br />

behandelt wurden, nicht einverstanden, ja sogar<br />

äußerst enttäuscht waren. Unter kooperativ und vor<br />

allem Zeitgeist verstehen wir was anderes. Die genaueren<br />

Umstände gehen da eigentlich niemanden<br />

was an. Für uns ist das Ding durch und sollte sich<br />

an den Umständen der WGT-Veranstaltung weiterhin<br />

nichts ändern, wird das Ganze auch in Zukunft<br />

keine Plattform für uns darstellen. Ich denke, es ist<br />

nicht zu viel verlangt, zu erfahren, wann und wo<br />

man in seiner Heimatstadt auftreten soll, oder? Es<br />

sind daraufhin uns und unserem Label haltlose und<br />

unbegründete Vorwürfe entgegengebracht worden,<br />

die uns dann zu dem Schritt des unabhängigen Konzertes<br />

bewegt haben, zumal wir uns aufgrund der<br />

Tankstellenaktion und dem Feedback unserer Fans<br />

sicher waren, dass das Ganze ein Riesenerfolg werden<br />

würde. Glücklicherweise hatten wir mit dem<br />

Lagerhof-Team einen Partner, der das genauso sah<br />

und die nötigen Eier bewies, um das mit uns in so<br />

kurzer Zeit auf die Beine zu stellen. Gelohnt hat<br />

sichs allemal und wir würden das jederzeit wieder<br />

so machen. Ein übervoller Lagerhof (ca. 600 – 700<br />

feiernde Leute am Abend) war das erfreuliche Resultat.<br />

Wir haben jedenfalls aus der ganzen Sache<br />

viele Schlüsse gezogen und wissen, auf wen wir uns<br />

verlassen können und auf wen nicht. Danke an alle,<br />

die da waren und uns geholfen haben!<br />

Was ist demnächst geplant? Wann kann man<br />

euch wieder live erleben?<br />

Sàndor: Jetzt machen wir erstmal das Album komplett<br />

fertig und holen uns darauf einen runter. Vielleicht<br />

auch zwei. Danach geht es unmittelbar ans<br />

Vorbereiten der Liveversionen und natürlich ans Proben<br />

für die kommenden Auftritte zum Album. Das<br />

wird dann aber erst Ende September sein. Da entern<br />

wir dann wieder die Bühne und zelebrieren „Galle,<br />

Gift und Größenwahn“. Alles Weitere wird sich zeigen.<br />

Musikalltag ist einfach zu unberechenbar geworden,<br />

um zu sagen, was kommen wird. Die Sache<br />

mit I-music ist da das beste Beispiel. Vielleicht sind<br />

wir morgen in der Bravo und nicht im <strong>NEGAtief</strong>.<br />

www.steinkind.de<br />

HEIKO NOLTING<br />

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