CORVUS CORAX CORVUS CORAX - NEGAtief
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50<br />
Der Sinn des Kranken<br />
Drei lange Jahre ist es her, dass der geneigte<br />
Hörer mit frischem Material der süddeutschen<br />
Melancholiker End of Green versorgt wurde.<br />
Das damalige Werk „Dead End Dreaming“<br />
stellte nach fünf Alben den musikalischen Höhepunkt<br />
der Stuttgarter dar. Doch damit ist<br />
jetzt endlich Schluss. End of Green haben sich<br />
noch einmal gewaltig weiterentwickelt. Dafür<br />
haben sie sich im vergangenen Frühjahr ins<br />
benachbarte Bayern in die Weltraumstudios<br />
München begeben und gemeinsam mit dem<br />
erfahrenen Produzenten Corni Bartels „The<br />
Sick’s Sense“ erschaffen. Ein Werk voller Bitterkeit<br />
und Wut. Wehmütige Melodien treffen auf<br />
gnadenlose Brachialität, zerbrechliche Gefühle<br />
auf ungeahnte Bösartigkeit. End of Green operieren<br />
nach eigenen Angaben am offenen Herzen<br />
und scheinen vorerst da angekommen zu<br />
sein, wo sie schon immer hin wollten. Dabei<br />
lassen sie ihren Gefühlen in fast erschreckender<br />
Ehrlichkeit freien Lauf. Frei nach dem Motto:<br />
„Musik, die nicht berührt, ist Zeitverschwendung.“<br />
Sad Sir, Gitarrist der Band, verrät die<br />
kranken Hintergründe von<br />
„The Sick’s Sense“.<br />
„Die Wut und die<br />
Bitterkeit sind<br />
nach wie vor da,<br />
nur wie wir damit<br />
umgehen, ist anders<br />
geworden.“<br />
Was bedeutet der Albumtitel<br />
„The Sick’s Sense“ für<br />
euch?<br />
Sad Sir: In erster Linie dachten<br />
wir uns, dass wir uns bei<br />
der sechsten Platte auch mal<br />
ein Wortspiel gönnen können<br />
(lacht). Nein, eigentlich geht’s eher darum, dass<br />
man die Gedanken von so genannten merkwürdigen<br />
Gesellen gerne mal als „krank“ bezeichnet.<br />
Dabei ist es dann doch so, dass viele von diesen<br />
Leuten einen recht eigenen Blick auf gewisse Lebenssituationen<br />
haben. Es schadet nie, da wenigstens<br />
mal hinzuhören.<br />
Wer ist auf dem Albumcover zu sehen?<br />
Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, ob das ein Junge<br />
oder ein Mädchen ist. Was ich mit Sicherheit weiß:<br />
„Es“ sieht Dinge, die ihm nicht gefallen. Das Cover<br />
stammt von unserem Gitarristen<br />
Kirker – spukte in seinem Kopf herum.<br />
Da ist jede Menge los.<br />
Ihr habt in den Münchner<br />
Weltraumstudios mit Corni<br />
Bartels produziert und gemastert.<br />
Warum habt ihr euch für<br />
ihn entschieden?<br />
Uns ist bei der Studioarbeit wichtig,<br />
dass es menschlich passt. Die Technik ist eher<br />
zweitrangig, da die Standards heute sowieso meist<br />
sehr hoch sind. Uns hat gereizt, mit jemandem zu<br />
arbeiten, der vorher noch kein Bild von End of Green<br />
im Kopf hatte und auch noch nie Musik wie unsere<br />
produziert hat. Nach fünf Minuten Gespräch mit<br />
Corni war uns schon klar, dass es super wird, mit