leuna_echo international 04|2006 - Leuna echo
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<strong>international</strong><br />
Themenschwerpunkt<br />
<strong>leuna</strong>_<strong>echo</strong><br />
N A C H R I C H T E N A U S D E M W I R T S C H A F T S R A U M L E U N A<br />
03 | Fachmesse „Dialog“<br />
04 | Wie <strong>international</strong> ist man in <strong>Leuna</strong><br />
07 | Größte Barriere ist die Sprache<br />
08 | Bausteine nicht nur für Jungen<br />
09 | Koch mit Auslandserfahrung<br />
15 | Jubiläum im MITZ<br />
Schutzgebühr: 1,20 Euro<br />
<strong>04|2006</strong>
Am Rande bemerkt<br />
„Proletarier aller Länder vereinigt euch“<br />
überschrieben Marx und Engels ihr<br />
„Kommunistisches Manifest“. Und<br />
Eugene Pottier dichtete 1871 das<br />
Kampflied der 1864 gegründeten<br />
„Internationale“ (übrigens bis zum II.<br />
Weltkrieg die Staatshymne der UdSSR):<br />
„Völker hört die Signale... die Internationale<br />
erkämpft das Menschenrecht“.<br />
Es war also die Arbeiterklasse, die lange<br />
vor dem Kapital auf <strong>international</strong>e<br />
Zusammenarbeit setzte.<br />
Erst zur Wende vom 19. zum 20.<br />
Jahrhundert bildeten sich große <strong>international</strong>e<br />
Kartelle, Trusts und Monopole<br />
heraus. Und der erste Weltkrieg wurde<br />
dann zum ersten Krieg <strong>international</strong>er<br />
Mächtegruppierungen, wenn man von<br />
dem etwas zweifelhaften Zusammenund<br />
Auseinandergehen von <strong>international</strong>en<br />
Mächten im Dreißigjährigen Krieg<br />
einmal absieht.<br />
Heute ist von <strong>international</strong>en Verbindungen<br />
der Arbeiterklasse kaum etwas<br />
zu spüren. Dafür hat sich das Kapital in<br />
verschiedenen Formen zum „Internationalismus“<br />
bekannt. Mächtige Finanzgruppen<br />
beherrschen den Kapitalmarkt,<br />
globale Unternehmen sind auf den verschiedensten<br />
Erdteilen aktiv. Internationalisierung<br />
– Globalisierung, sind nicht<br />
nur Schlagworte geworden.<br />
Allein am Standort <strong>Leuna</strong> sind mehr<br />
als zwölf Unternehmen <strong>international</strong>en<br />
Ursprungs ansässig geworden: Belgier,<br />
Italiener, Israeliten, Amerikaner, Franzosen,<br />
Engländer ...<br />
Impressum:<br />
Das <strong>Leuna</strong>-Echo erscheint zehnmal im Jahr,<br />
in einer Auflage von 8.000 Exemplaren und<br />
wird kostenfrei an die Nachbarschaft in und um<br />
<strong>Leuna</strong> abgegeben bzw. gegen eine Versandgebühr<br />
von 2,50 Euro je Exemplar zugeschickt.<br />
Das nächste Heft erscheint am 23. Juni 2006<br />
mit dem Themenschwerpunkt „Technik“.<br />
Redaktionsschluss ist der 7. Juni 2006.<br />
Herausgeber: Unicepta GmbH<br />
Am Haupttor, Geb. 4310, Zi. 2073 · 06237 <strong>Leuna</strong><br />
Tel.: 0 34 61/ 43 46 70 · E-Mail: unicepta@<strong>leuna</strong>.de<br />
Redaktion: Dr. Ute Hirsch, Dr. Peter Drabe,<br />
Christof Stein<br />
Gestaltung: Wilbrandt-Design, Leipzig+Berlin<br />
Herstellung: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH<br />
Vertrieb und Anzeigen: Heike Luther<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr.2<br />
vom 1. März 2006.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung, Quellenangabe<br />
und bei Zusendung von zwei Belegexemplaren.<br />
2<br />
Wir haben sie nach den Gründen für<br />
ihre Ansiedlung befragt. Von <strong>Leuna</strong> aus<br />
agieren diese und „einheimische“<br />
Unternehmen weltweit. Und wie man in<br />
diesem Heft nachlesen kann, sind historische<br />
Funde aus <strong>Leuna</strong>er Gefilden auch<br />
weltweit in den verschiedenen Museen<br />
zu finden – sozusagen Steinzeitzeugen<br />
der Globalisierung?<br />
Zu behaupten, in <strong>Leuna</strong> hätte sich<br />
auch ein babylonisches Sprachgewirr<br />
gebildet, wäre wohl übertrieben, aber<br />
immerhin, fremde Sprachen sind nicht<br />
selten. Übrigens – der Kabinettschef der<br />
EWG, der einst größten <strong>international</strong>en<br />
Wirtschaftsvereinigung und Vorläufer<br />
der heutigen Europäischen Gemeinschaft,<br />
Alfred Mozzer, definierte den aus<br />
dem Einigungsprozess hervorgegangenen<br />
Beamtentypus so: „Ein Eurokrat ist<br />
eine Persönlichkeit, die preußischen<br />
Charme mit französischer Bescheidenheit<br />
und italienischer Genauigkeit vereint“.<br />
Das mag die Internationalität und das<br />
Zusammenwachsen der Völker vielleicht<br />
kennzeichnen – aber eine gehörige Portion<br />
Nationalismus schwingt da wohl<br />
doch mit.<br />
Also, Völker hört auf die Worte!<br />
„Felix“ schwebte<br />
zu Wasser<br />
„Felix“ heißt das kleine Fahrgastschiff, das Anfang<br />
Mai auf dem Runstedter See zu Wasser schwebte.<br />
Ab Mitte Juni sollen Rundfahrten auf dem einstigen<br />
220 ha großen Tagebaurestloch möglich sein.<br />
„Felix“ – 1979 auf der Yachtwerft Berlin gebaut –<br />
ist 14,55 Meter lang, 3,97 Meter breit und kann 35<br />
Personen befördern. Betrieben wird das Fahrgastschifffahrtsunternehmen<br />
von der T & K Invest<br />
GmbH (Tel. 03 46 33 -2 25 02).<br />
Mit der Flutung des Tagebaus wurde am 20. Mai<br />
2001 begonnen. Ein asphaltierter Rundweg von<br />
6,5 km Länge lädt nunmehr zu Spaziergängen<br />
oder Radtouren ein. Zwei Anlegestellen für das<br />
Schiffchen sollen demnächst noch entstehen.<br />
Meldungen<br />
+Meinungen<br />
Vom Standort und Umgebung<br />
Dokumentenhülse<br />
gefunden<br />
Bei den Bauarbeiten auf dem Baufeld<br />
56 – Baustelle Quinn-Group – wurde<br />
am 5. Mai 2006 eine Dokumentenhülse<br />
aus dem Jahr 1972 gefunden.<br />
In der Kassette befanden sich Zeitungen<br />
mit Datum vom 7. November<br />
1972 – ein LEUNA-ECHO, ein Neues<br />
Deutschland und eine Freiheit –<br />
sowie einige Geldstücke. Am Fundort<br />
stand früher der Bau 941 a, eine<br />
Messwarte der alten Raffinerie.<br />
Projektmanager Lutz Hupfer (li.) und<br />
Thomas Rehschuh von der BAUERUmweltgruppe<br />
fanden die Dokumente aus dem<br />
Jahr 1972 auf dem Baufeld 56.<br />
Gewinner<br />
des Osterrätsels<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
vielen Dank für Ihre Teilnahme per<br />
Mail oder Postkarte an unserem<br />
Osterrätsel. Zugegeben es war nicht<br />
schwer, die 25 goldenen Ostereier<br />
ausfindig zu machen.<br />
Unsere Glücksfee hat folgende<br />
Gewinner ermittelt:<br />
1. Preis: Gabriele Glas; Reinefarthstraße<br />
68 in Merseburg<br />
2. Preis: Gerhard Döring, Drosselweg<br />
19 in <strong>Leuna</strong><br />
3. Preis: Christa Piller, Heinrich-<br />
Heine-Straße 2 in Bad Dürrenberg<br />
Herzlichen Glückwunsch den<br />
Gewinnern. Sie können Ihren Gewinn<br />
an Wochentagen zwischen 8 und 12<br />
Uhr in der Redaktion abholen oder<br />
die Zusendung in der ersten Juniwoche<br />
abwarten.
1. Fachmesse der Dienstleister<br />
in <strong>Leuna</strong> erfolgreich<br />
29 Aussteller präsentierten ihr Leistungsspektrum<br />
Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haselhoff eröffnete die 1. Fachmesse für Dienstleister<br />
Rund 400 Besucher informierten sich auf der „<strong>Leuna</strong> Dialog 2006“ im<br />
cCe Kulturhaus am 4. Mai 2006 über das Leistungspotenzial von Dienstleistungsunternehmen<br />
am Standort <strong>Leuna</strong> und aus Mitteldeutschland.<br />
„Die Anregung von Dienstleistungsunternehmen, sich den produzierenden<br />
Unternehmen mit einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren,<br />
gab es schon seit geraumer Zeit. In diesem Jahr setzte die Infra<strong>Leuna</strong> dieses<br />
Vorhaben erstmals um und wir waren mit der positiven Resonanz<br />
zufrieden“, erläuterte Martin Halliger, Geschäftsführer des Kulturhauses<br />
<strong>Leuna</strong>.<br />
Mit insgesamt 29 Ausstellern und 11 anspruchsvollen Fachvorträgen<br />
lege die Ausstellung eine gute Premiere vor, betonte Andreas Hiltermann,<br />
Geschäftsführer der Infra<strong>Leuna</strong>, in seiner Eröffnungsrede. Dabei informierte<br />
Andreas Hiltermann, dass derzeit Investitionen in Höhe von 300<br />
Mio. Euro sich in der Realisierung im Chemieareal <strong>Leuna</strong> befinden und ein<br />
weiteres Spektrum an Projekten bearbeitet wird. Kritisch bemerkte Hiltermann,<br />
dass die Energiepreise in Deutschland, verglichen mit anderen<br />
Industriestaaten, im oberen Niveau liegen und forderte zum Erhalt der<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Standortes die Unterstützung der Landesregierung<br />
ein. Der erste offizielle Termin in der Chemieregion als neu gewählter<br />
Wirtschaftsminister führte Dr. Reiner Haseloff nach <strong>Leuna</strong>. Mit seinem<br />
Erscheinen unterstrich der Minister die Wertigkeit dieser Veranstaltung.<br />
Er machte bei der Eröffnung die Zusage, dass die Landesregierung auch<br />
weiterhin jede Fördermöglichkeit nutzen werde, um Investitionen am<br />
Standort <strong>Leuna</strong> zu platzieren. „Bis 2009 wird die Investitionszulage<br />
gewährt und damit auch Planungssicherheit für die Unternehmen gegeben“,<br />
so Haseloff. Der Minister lobte die Initiative, dass die Dienstleister<br />
der Region den Dialog mit den Unternehmen suchen, um weitere Potenziale<br />
und Synergien zu erschließen. Zur Energiepolitik sagte der Minister,<br />
dass es in Zukunft eine Arbeitsgruppe geben werde, die sich mit dieser<br />
Problematik beschäftigen wird und stellte Gespräche mit den Energieunternehmen<br />
in Aussicht, um Kosten für die Energieerzeugung zu dämpfen.<br />
In Zukunft werde ein vernünftiger Energiemix gefördert.<br />
Gemeinsam mit Landrat Dr. Tilo Heuer, Bürgermeisterin Dr. Dietlind<br />
Hagenau und dem Geschäftsführer der Infra<strong>Leuna</strong> Andreas Hiltermann<br />
informierte sich Dr. Reiner Haseloff beim Rundgang über das Leistungsprofil<br />
der ausstellenden Unternehmen.<br />
Meinungen:<br />
Bernd Seifert, Palme & Seifert GmbH aus<br />
Merseburg:„Die Ausstellung ist eine gute<br />
Sache. Ich bin positiv überrascht über das Interesse<br />
nicht nur der Techniker, sondern auch der<br />
Geschäftsführer der Unternehmen, die sich<br />
informierten. Wir werden sicher wieder teilnehmen.“<br />
Tobias Pantwich, ITandFactory GmbH aus<br />
Reinfeld: „Mit der Resonanz hier aus der Messe<br />
sind wir sehr zufrieden. Es gab schon einige<br />
interessante Kontakte, die wir in Zukunft noch<br />
vertiefen werden. Das Interesse von Fachbesuchern<br />
an unserer Software für den Anlagenbau<br />
ist groß.“<br />
Brigitte Vetter, PricewaterhouseCoopers AG,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, aus Leipzig:<br />
„Ich bin positiv überrascht von den vielen Kontakten,<br />
die wir heute hier knüpfen konnten und<br />
auch dem Interesse an Beratungsbedarf der<br />
Unternehmen.“<br />
Michael Bloyl, MCE Industrietechnik Ost<br />
GmbH: „Es gab einige Fachbesucher, die sich<br />
für das Leistungsspektrum der MCE, aber auch<br />
für das Personal-Leasing interessiert haben.<br />
Darunter sicherlich auch einige potenzielle<br />
Interessenten für eine künftige Zusammenarbeit.<br />
Unser Fachvortrag zur Umsetzung der<br />
Betriebssicherheitsverordnung war gut besucht.<br />
Dabei wurden auch gezielt Fachfragen gestellt.“<br />
Michael Wüsthof, Rotan GmbH: „Es gab<br />
Kontakte mit Unternehmensvertretern des<br />
Standortes und auch ein Gespräch mit einem<br />
Neuansiedler, der in <strong>Leuna</strong> 150 Mio. Euro<br />
investieren wird. Vielleicht bahnt sich mit dem<br />
Unternehmen eine Zusammenarbeit an.“<br />
Reinhard Lehmann, Buchen UmweltService<br />
GmbH: „Mit unserer Teilnahme wollten wir<br />
zum einen Präsenz zeigen und unser gesamtes<br />
Leistungsspektrum den Unternehmen vorstellen.<br />
Zum anderen wollten wir natürlich bestehende<br />
Kontakte pflegen. Am Messestand ist es<br />
doch ein anderes Umfeld als im Büro, um mit<br />
dem einen oder anderen den Gesprächsbedarf<br />
zu erörtern. Und es gab auch interessante<br />
Nachfragen von Unternehmen zu unserem Leistungsprofil.<br />
Es wäre allerdings wünschenswert,<br />
wenn nicht nur Fachbesucher vom Standort<br />
<strong>Leuna</strong>, sondern aus dem gesamten mitteldeutschen<br />
Chemiedreieck angesprochen würden.“<br />
3
Wie <strong>international</strong> ist<br />
man in <strong>Leuna</strong>?<br />
Viele Unternehmen haben ihre Mutter im Ausland –<br />
was bewog sie hierher zu kommen?<br />
Das <strong>Leuna</strong>-Echo wollte wissen:<br />
Welches <strong>Leuna</strong>er Unternehmen hat<br />
eine ausländische Mutter? Und was<br />
bewog diese Mutter, hier in <strong>Leuna</strong><br />
zu investieren. Wir starteten eine<br />
Umfrage, die nicht unbedingt repräsentativ<br />
sein muss.<br />
Die Mutter sitzt<br />
in Houston<br />
1998 wurde die Kata<strong>Leuna</strong> übernommen<br />
Katalysatoren zählen seit über 75 Jahren<br />
zu den traditionellen Produkten des<br />
Standortes <strong>Leuna</strong>. Bereits zu Beginn der<br />
20er Jahre wurde hier der erste Katalysator<br />
hergestellt. Ihm folgten in sieben<br />
Jahrzehnten dank eigener Forschung<br />
über 300 verschiedene Katalysatorentypen.<br />
Seit 1998 ist die Kata<strong>Leuna</strong> GmbH<br />
ein Tochterunternehmen der CRI/CRITE-<br />
RION Inc. mit Sitz in Houston, Texas,<br />
USA. Diese wiederum ist eine 100 Prozent-Tochter<br />
der Royal Dutch Shell-<br />
Gruppe.<br />
4<br />
Mit F&E-Projekte<br />
in die Zukunft<br />
Taminco ist an weiteren Investitionen<br />
interessiert<br />
Nachdem die damalige UCB im Jahre<br />
1993 im Zuge der Globalisierung Produktionseinheiten<br />
und Aktivitäten auf<br />
dem Gebiet der Methylamine und Dimethylformamid<br />
übernahm, konnte das<br />
Unternehmen seine Marktanteile entscheidend<br />
erweitern und war in der<br />
Lage, als einziger Lieferant in Europa mit<br />
zwei Methylaminanlagen 100%ige Versorgungssicherheit<br />
zu gewährleisten.<br />
Das belgische Unternehmen Taminco<br />
schätzt selbst ein: „Es waren nicht die<br />
Produktionsanlagen, die uns begeisterten<br />
– im Gegenteil, bis 1997 waren<br />
umfangreiche Investitionen notwendig,<br />
um die Ausrüstungen auf den neuesten<br />
Stand der Technik zu bringen – der<br />
Standort <strong>Leuna</strong> war vor allem attraktiv<br />
durch die Verfügbarkeit des Rohstoffs<br />
Kohlenmonoxid. Daneben spielten auch<br />
die Verfügbarkeit anderer Rohstoffe<br />
(Methanol, Formaldehyd usw.), die vorhandene<br />
Infrastruktur, gut ausgebildetes<br />
und motiviertes Personal und die Möglichkeit<br />
der Inanspruchnahme von Subventionen<br />
eine Rolle, bei der endgültigen<br />
Entscheidung, das <strong>Leuna</strong>-Geschäft<br />
zu kaufen“.<br />
Das Unternehmen arbeitet an verschiedenen<br />
F&E-Projekten und ist der<br />
Ansicht: „Wenn alle Faktoren (Markt,<br />
wettbewerbsfähige Produktionskosten,<br />
F&E, logistische Voraussetzungen u.s.w.)<br />
zusammenpassen, werden wir definitiv<br />
nicht zögern, weitere Investitionen in<br />
<strong>Leuna</strong> zu realisieren“.<br />
Bald erster Schritt<br />
zur Kapazitätsverdopplung<br />
Kartogroup investierte<br />
bislang 90 Millionen Euro<br />
Mutter für das an der B 91 gelegene<br />
Werk ist das italienische Unternehmen<br />
Kartogroup S. p. A. Carraaia Capannori.<br />
Grund für die Investition in Deutschland<br />
war die für die Kartogroup günstige Entwicklung<br />
des deutschen Marktes und<br />
die strategische Entscheidung des Unternehmens,<br />
in den wichtigsten Märkten<br />
mit eigenen Produktionsstätten präsent<br />
zu sein. Die Wahl des Standortes <strong>Leuna</strong><br />
ist auf die günstige geographische Lage,<br />
die gut ausgebaute Infrastruktur, die<br />
Verfügbarkeit gut ausgebildeter Mitarbeiter<br />
und nicht zuletzt auf die staatliche<br />
Fördermaßnahmen zurückzuführen.<br />
Im September 2004 wurde mit der<br />
Verarbeitung von Papier zu Toilettenpapier-<br />
und Küchenpapierrollen begonnen,<br />
wobei die Jumborollen aus dem italienischen<br />
Konzern geliefert wurden. Seit<br />
Dezember 2004 produziert die Papiermaschine<br />
Jumborollen für die eigene<br />
Verarbeitung und für den Verkauf.<br />
Die Investitionssumme beläuft sich auf<br />
rund 90 Millionen Euro. Es sind ca.160<br />
Arbeitsplätze geschaffen worden. Der<br />
Standort wurde vorausschauend mit der<br />
Möglichkeit der Kapazitätsverdopplung<br />
geplant. Ein erster Schritt in diese Richtung<br />
ist derzeit unternommen worden:<br />
In ca. zwei Monaten wird eine weitere<br />
Verarbeitungslinie für Toilettenpapier in<br />
Betrieb genommen.
Fast drei Milliarden<br />
Euro wurden investiert<br />
TOTAL stärkt Mitteldeutschlands<br />
Wirtschaftskraft<br />
Der Ölkonzern TOTAL S. A. hat seinen<br />
Sitz in Paris (Frankreich). Die Ansiedlung<br />
des französischen Investors Elf war das<br />
Ergebnis des Vertrages mit der Treuhandanstalt<br />
vom Juli 1992. Danach<br />
erhielt Elf das Minol-Tankstellennetz und<br />
verpflichtete sich zum Bau einer neuen<br />
Raffinerie. Für das Projekt „<strong>Leuna</strong> 2000“<br />
sprachen sicherlich auch solche Faktoren<br />
wie der mögliche Stoffverbund am<br />
Standort und im mitteldeutschen Chemiedreieck,<br />
die Verfügbarkeit von qualifizierten<br />
Fachkräften in <strong>Leuna</strong> sowie die<br />
Existenz der erst 1985 in Betrieb genommenen<br />
POX/Methanolanlage.<br />
Seit TOTAL 1994 am Standort tätig<br />
wurde, wurden 650 Arbeitsplätze in der<br />
Raffinerie direkt und 350 bei Kontraktoren<br />
geschaffen.<br />
Die Erstinvestition für den Neubau<br />
der Raffinerie belief sich auf 2,6 Mrd.<br />
Euro. Nach Inbetriebnahme der Raffinerie<br />
im Jahr 1997 wurden weitere<br />
120 Mio. Euro investiert. Die Raffinerie<br />
engagiert sich mit hohen Investitionen<br />
am Chemiestandort <strong>Leuna</strong>. Das POX/<br />
Methanolprojekt mit einem Investitionsvolumen<br />
von 42 Mio. Euro umfasst<br />
den Neubau einer Messwarte und die<br />
Erneuerung des kompletten Prozessleitsystems.<br />
Weiterhin stellt die Raffinerie<br />
die Weichen, um zukünftigen Markterfordernissen<br />
entsprechend Mineralölprodukte<br />
herzustellen. Dazu gehört die Verringerung<br />
des Ausstoßes von schwerem<br />
Heizöl und der Bau einer zusätzlichen<br />
Entschwefelungsanlage für die Herstellung<br />
von schwefelarmen leichtem Heizöl.<br />
Beide Vorhaben sind mit Investitionen<br />
im zweistelligen Millionenbereich verbunden.<br />
Gute Marktpotenziale<br />
werden<br />
genutzt<br />
MCE AG aus Linz<br />
seit 1983 am Standort<br />
Das Engagement der MCE AG Linz geht<br />
auf den Bau der Methanolanlage zu<br />
Beginn der Achtzigerjahre zurück, die<br />
durch MCE mit errichtet wurde. Darauf<br />
aufbauend wurde ein Service- und Montageunternehmen<br />
gegründet, das die<br />
guten Marktpotenziale der Chemieregion<br />
<strong>Leuna</strong> nutzen sollte.<br />
Seit Bestehen des Unternehmens<br />
bzw. seiner Vorgänger im Jahre 1983<br />
wurden rund 10 Mio. Euro investiert<br />
und durchschnittlich 450 Dauerarbeitsplätze<br />
geschaffen und langfristig gesichert.<br />
Mit durchschnittlich 50 Azubis ist<br />
MCE einer der großen Lehrlingsausbilder<br />
der Region. MCE will seine Position als<br />
kompetenter Lifecyclepartner und verlässlicher<br />
Instandhaltungspartner der<br />
Standortbetriebe weiter festigen und<br />
ausbauen.<br />
MCE sieht es nicht zuletzt auch als<br />
seinen Beitrag zur Attraktivität des<br />
Standortes <strong>Leuna</strong>, hochwertige Dienstleistungen<br />
für bestehende und potenzielle<br />
Ansiedler bereitzustellen und so zu<br />
Verfügbarkeit und Anlagensicherheit<br />
beizutragen.<br />
Das Motto heißt<br />
„Fit für 2010“<br />
700 Beschäftigte arbeiten bei DOMO<br />
Die belgische DOMO n.v. mit Sitz in<br />
Gent - Zwijnaarde übernahm 1994 die<br />
Caprolactamproduktion der ehemaligen<br />
<strong>Leuna</strong>-Werke. Ausschlaggebende Gründe<br />
dafür waren die vorhandene Technologie<br />
und das Know-how sowie die<br />
Bereitstellung von Fördermitteln.<br />
Die DOMO-Gruppe investierte bislang<br />
ca. 0,5 Mrd. Euro am Standort <strong>Leuna</strong>.<br />
Damit wurde u. a. die Caprolactamproduktion<br />
erweitert und modernisiert,<br />
neue Anlagen für Vor- und Zwischenprodukte<br />
errichtet sowie in eine Anlage zur<br />
Herstellung von Polyamid investiert.<br />
Heute zählt DOMO mit 700 Mitarbeitern<br />
zu den größten Arbeitgebern in <strong>Leuna</strong>.<br />
Auch in Zukunft will das Unternehmen<br />
wachsen und die vorhandenen Kapazitäten<br />
erweitern sowie in neue Produkte<br />
investieren. Unter dem Motto: „Fit für<br />
2010“ werden neue Ideen und Produkte<br />
von DOMO Capro<strong>leuna</strong> entwickelt.<br />
Fortsetzung auf Seite 6.<br />
5
Arbeitstreffen bei Kata<strong>Leuna</strong><br />
mit positiver Resonanz<br />
Anlage in <strong>Leuna</strong> – Vorreiterrolle im Produktionsverbund<br />
Zweimal jährlich treffen sich die Standortleiter<br />
der CRI/CRITERION-Unternehmen<br />
mit den Produktionsverantwortlichen<br />
der Konzernleitung. In <strong>Leuna</strong> ist<br />
Wie <strong>international</strong><br />
ist man in <strong>Leuna</strong>?<br />
Fortsetzung von Seite 5<br />
Chemieakzeptanz<br />
war wichtig<br />
Quinn investiert 150 Mio. Euro<br />
Die Quinn-Group aus Derrylin, Nordirland,<br />
baut für 150 Mio. Euro eine neue<br />
Chemieanlage. Damit sollen 100 neue<br />
Arbeitsplätze am Chemiestandort entstehen.<br />
Vom Frühjahr 2008 an soll in der<br />
Produktionsanlage das Vorprodukt für<br />
lichtdurchlässige und unempfindliche<br />
Kunststoffe hergestellt werden. Das produzierte<br />
Methylmethancrylat (MMA)<br />
wird für die Herstellung von Acrylglas<br />
benötigt, das u.a. in der Baubranche<br />
sowie im Automobilbau eingesetzt wird.<br />
Für die Standortentscheidung <strong>Leuna</strong><br />
waren für den Eigentümer Sean Quinn<br />
eine Reihe von Gründen ausschlaggebend.<br />
Dazu zählen ausgebildetes Personal<br />
ebenso wie die vorhandene Infrastruktur<br />
und eine vorhandene Akzeptanz<br />
in der Bevölkerung für den Neubau<br />
einer Chemieanlage.<br />
6<br />
diese Shell-Tochter mit der Kata<strong>Leuna</strong><br />
vertreten. Turnusgemäß wird die Veranstaltung<br />
einmal in der Zentrale in Houston,<br />
Texas ausgetragen und für das zweite<br />
Mal an einem der Produktionsstandorte<br />
selbst. Am 11. Mai konnte Dr. Frank<br />
Görlitz erstmalig als Gastgeber dieser Zusammenkunft<br />
17 CRI-Manager in der<br />
Kata<strong>Leuna</strong> begrüßen. Auf der Tagesordnung<br />
standen neben der Beratung geschäftlicher<br />
Aufgaben auch Besichtigungen<br />
der Anlagen des Unternehmens.<br />
„Die Treffen dienen dazu, die verschiedenen<br />
Technologien kennen zu lernen und<br />
Erfahrungen auszutauschen. Jeder von<br />
uns freut sich auf die jährlichen Treffen,<br />
weil es auch wichtig für das team building<br />
ist“, erläutert Machiel van der<br />
Mehrproduktenanlage<br />
geplant<br />
LCP setzt langjährige Tradition fort<br />
Im März 2005 übernahmen die Unternehmer<br />
Dr. Dan Sommerfeld und Eli<br />
Klein aus Israel die Carboxylierungsanlage<br />
in <strong>Leuna</strong>. Für den Standort entschieden<br />
sich die Unternehmer aufgrund der<br />
guten Infrastruktur, der vorhandenen<br />
Rohstoffbasis, des ausgebildeten Personals<br />
und des Know-hows. Insgesamt<br />
wurden bisher acht Mio. Euro in die Anlage<br />
investiert und für 235 Mitarbeiter<br />
ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Der<br />
Start zur Produktion der Parahydroxybenzoesäure,<br />
ein Basisprodukt für die Kosmetikindustrie,<br />
war im Oktober 2005.<br />
Für die nächsten Jahre plant das Unternehmen<br />
die Kapazität zu erweitern,<br />
neue Produkte zu entwickeln und den<br />
Aufbau einer Mehrproduktenanlage.<br />
Schoot, Vice President Manufacturing<br />
aus den Niederlanden. Nach seinen Eindrücken<br />
vom Produktionsstandort der<br />
Kata<strong>Leuna</strong> befragt, antwortete Ir. Patrick<br />
Vanhoubroeck, Produktionsleiter der CRI<br />
Catalyst Company Belgium N.V.:„Hier in<br />
der Anlage wird sehr viel Wert auf Sauberkeit,<br />
Hygiene und Sicherheit gelegt.<br />
Das hat eine hohe Priorität, da man mit<br />
karzinogenen Stoffen umgeht. Ebenso<br />
ist die Lagertechnik auf einem sehr hohen<br />
Niveau. Auch die Fertigung eines<br />
wichtigen Shell-Produktes hat in der letzten<br />
Woche hier in <strong>Leuna</strong> begonnen und<br />
läuft sehr gut. Die europäischen Anlagen<br />
in <strong>Leuna</strong> und Gent spielen eindeutig eine<br />
Vorreiterrolle im Produktionsverbund des<br />
Konzernbereichs.“<br />
Ausbau nach Markterfordernissen<br />
Hexion übernahm Rhodia <strong>Leuna</strong><br />
Seit Februar 2006 hat die Hexion Spezialty<br />
Chemicals mit Sitz in Ohio, Colombia<br />
(USA), die Rhodia <strong>Leuna</strong> übernommen.<br />
Die Produktionsanlage zur<br />
Herstellung von Kunststoffdispersionen<br />
integriert sich in die Wertschöpfungskette<br />
der Hexion. Dies war neben der<br />
vorhandenen Rohstoffbasis ein Grund<br />
für das Hexion-Engagement in <strong>Leuna</strong>.<br />
Momentan arbeiten 29 Mitarbeiter<br />
und drei Auszubildende bei der Hexion<br />
Specialty Chemicals <strong>Leuna</strong> GmbH.<br />
Das Unternehmen plant den Standort<br />
entsprechend den Markterfordernissen<br />
auszubauen.
Die größte Barriere<br />
ist die Sprache<br />
Interview mit Dr. Horst Hernichel,<br />
Leiter Standortortentwicklung der Infra<strong>Leuna</strong> GmbH<br />
Am Standort Deutschland ist die chemische Industrie der<br />
Produktionszweig, auf den mit Abstand die höchsten<br />
Direktinvestitionen ausländischer Investoren entfallen.<br />
Wie sieht die Situation konkret am Chemiestandort<br />
<strong>Leuna</strong> aus? In <strong>Leuna</strong> haben wir Investoren verschiedener<br />
Nationen. Die meisten Unternehmen kommen aus dem westlichen<br />
Teil Europas. Das beginnt mit dem größten Investor der<br />
TOTAL aus Frankreich, der DOMO aus Belgien, der Kartogroup<br />
aus Italien, der Quinn-Gruppe aus Nordirland, um nur einige zu<br />
nennen. In diesem Jahr hat die Unternehmensgruppe Hexion<br />
aus den USA die Rhodia Produktionsstätte in <strong>Leuna</strong> übernommen<br />
und ein weiterer großer Investor mit Sitz in den USA ist<br />
die DOW. Die Aufzählung lässt sich fortsetzen, denn wir haben<br />
auch Dienstleister aus dem Ausland wie die MCE, ein österreichisches<br />
Unternehmen oder Mammoet aus den Niederlanden.<br />
Insgesamt sind am Standort <strong>Leuna</strong> zwölf ausländische Investoren<br />
aus neun Ländern angesiedelt.<br />
Wie spiegelt sich das <strong>international</strong>e Engagement in den<br />
Beschäftigungszahlen wider? Diese <strong>international</strong>en Unternehmen<br />
haben bisher in <strong>Leuna</strong> mehr als 3,22 Mrd. Euro investiert<br />
und über 2.500 Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise<br />
gesichert. Das ist, verglichen mit anderen Standorten, schon<br />
ein beachtenswertes Ergebnis.<br />
Werden die Bemühungen des Standortmarketings der<br />
Infra<strong>Leuna</strong> vom Land oder Bund unterstützt? Anfragen<br />
<strong>international</strong>er Chemieunternehmen werden von der WiSa ( )<br />
oder dem IIC ( ) an das Netzwerk CeChemNet oder direkt an<br />
die Standorte weitergeleitet. Asiatische Unternehmen werden<br />
hauptsächlich durch das IIC akquiriert. Aber leider haben wir<br />
bisher noch kein asiatisches Unternehmen nach <strong>Leuna</strong> holen<br />
können.<br />
Aus welchen Ländern hätten Sie noch gern Investoren am<br />
Standort? Da fällt mir spontan Japan ein, aber auch der mittlere<br />
Osten. Gerade dort befinden sich finanzkräftige Investoren.<br />
In unseren Akquiseaktivitäten beziehen wir natürlich<br />
neben der Berücksichtigung der chemisch-technologischen<br />
Wertschöpfungskette auch solche Überlegungen mit ein.<br />
Im Laufe der Zeit haben Sie den Start verschiedener<br />
Unternehmungen begleitet. Welche Hemmnisse sind für<br />
ausländische Unternehmungen in Deutschland am größten?<br />
Ist es unsere berühmte Bürokratie? Nein, die größte<br />
Barriere ist die Sprache. Die meisten Unternehmen kommen<br />
aus einem englischsprachigen Mutterland und haben hier<br />
schon Schwierigkeiten, wenn sie Fragen innerhalb des Genehmigungsverfahrens<br />
mit einem Beamten besprechen wollen.<br />
Oder auch bei einer Auftragsvergabe an eine regionale Dienstleistungsfirma<br />
scheitert die Verständigung meist an der Sprache.<br />
Welcher Malermeister macht sein Angebot schon in englischer<br />
Sprache?<br />
Bei den asiatischen Unternehmen kommt noch der kulturelle<br />
Aspekt hinzu. Außerdem sind diese Unternehmen in<br />
Deutschland zu weit vom eigenen Markt entfernt und unsere<br />
Marktgepflogenheiten sind weitestgehend unbekannt.<br />
Damit entsteht eine hohe Schwelle, die es zu überwinden gilt,<br />
will man einen Investor aus Japan vom Standort <strong>Leuna</strong> überzeugen.<br />
Bauarbeiten in Vorbereitung der MMA-Anlage<br />
der Quinn Chemicals GmbH<br />
Wie überzeugt man ein <strong>international</strong>es Unternehmen<br />
von der Attraktivität eines Standortes, der nicht nur in<br />
Deutschland im Wettbewerb mit anderen Standorten<br />
steht, sondern eigentlich weltweit? Indem wir intensiv den<br />
Markt beobachten und gezielt die Vor- und Rückwärtsintegration<br />
der Produktionsaktivitäten analysieren. Das heißt, wir finden<br />
heraus, für welches Unternehmen ist es interessant, ein<br />
Vorprodukt oder die Weiterverarbeitung eines Produktes, das<br />
am Standort <strong>Leuna</strong> hergestellt wird, zu übernehmen. Dabei<br />
achten wir darauf, welche Unternehmen weltweit auf Akquisitionskurs<br />
sind und Geschäftsfelder erwerben. Passt es in die<br />
standortspezifische Wertschöpfungskette, wird ein Projektansatz<br />
bis hin zu Überlegungen der Wirtschaftlichkeit erstellt, die<br />
ein marktwirtschaftliches Unternehmen in einem Businessplan<br />
entwickelt. Mit diesen fundierten Vorbereitungen nehmen wir<br />
Kontakt zum Unternehmen auf und unterbreiten ihm ein<br />
Angebot zur Ansiedlung. In der Art und Weise sind die Ansiedlungsgespräche<br />
auch mit der Quinn-Gruppe verlaufen. Damit<br />
konnte der Inhaber, Mr. Quinn, auch überzeugt werden und<br />
von der Entscheidung bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrages<br />
verging nur etwas mehr als ein Jahr. Das ist jedoch nicht<br />
die Regel. Diese extrem kurze Zeitspanne verdanken wir den<br />
kurzen Entscheidungswegen des Inhaber geführten Unternehmens.<br />
Das funktioniert nicht immer so schnell.<br />
Gibt es konkrete Projekte, die in diesem Jahr noch die<br />
Internationalität des Standortes erweitern könnten?<br />
Ja, da gibt es ein sehr konkretes Projekt, das sich momentan in<br />
Machbarkeitsprüfung befindet und das die Internationalität<br />
des Standortes noch erweitern würde. Aber Einzelheiten dazu<br />
werden erst bekannt gegeben, wenn das Projekt abgeschlossen<br />
ist. Insgesamt bearbeiten wir gegenwärtig ca. 15 Projekte<br />
mit unterschiedlicher Erfolgswahrscheinlichkeit. Aber die noch<br />
zur Verfügung stehenden 70 Hektar freie Flächen der Infra<strong>Leuna</strong><br />
könnten schon bald knapp werden. Die Stimmung in der<br />
chemischen Industrie hat sich merklich verbessert und das spüren<br />
wir auch bei den Ansiedlungsgesprächen.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
7
Bausteine sind nicht nur<br />
etwas für kleine Jungen<br />
ELEISA ist für TOTAL ein Pilotprojekt für die Ausbildung<br />
von zwölf Chemikanten<br />
Nicht nur kleine Jungen können beim Spielen mit Bausteinen<br />
lernen. Auch heranwachsende Jugendliche können<br />
davon profitieren. Bei TOTAL sind das konkret zwölf Jungen,<br />
die im ersten Lehrjahr Auszubildende für den Beruf<br />
eines Chemikanten sind. Das Zauberwort heißt für sie<br />
ELEISA und ist nach Worten von Personalreferentin Jana<br />
Kaulbach für TOTAL ein Pilotvorhaben.<br />
Alle zwölf Azubis mit dem Berufsziel Chemikant -<br />
„Das Auswahlprinzip für die Ausbildungsstellen war hart<br />
genug, so dass eine erneute Auswahl für die Teilnahme<br />
an ELEISA nicht geraten schien“, meint Jana Kaulbach -<br />
werden im Mai bei der BAL den ersten Baustein absolvieren.<br />
Es geht dabei um die Vermittlung von sozialen und<br />
interkulturellen Wissens und Verhaltens in europäischen<br />
Ländern. Daran schließt sich dann der nächste Baustein<br />
an, ein intensiver Sprachkursus in Englisch (der „Unternehmenssprache“<br />
bei TOTAL), der vor allem der Vermittlung<br />
von fachspezifischen und technischen Begriffen<br />
dient. Höhepunkt dieser „Baustein-Ausbildung“ wird ein<br />
vierzehntägiger Auslandsaufenthalt in Lyon sein, wo man<br />
sich bei einem französischen Bildungsträger mit der dortigen<br />
Berufsausbildung vertraut machen und Einblicke in<br />
das berufliche Leben in einem Partnerbetrieb erhalten<br />
wird. Während dieser Ausbildungsphase bleibt die Konzernsprache<br />
Englisch als Verständigungsbasis. Diesem<br />
Auslandsbesuch im Oktober ist noch ein dritter, dreitägiger<br />
Baustein zur Vorbereitung auf diesen Einsatz vorgeschaltet.<br />
Im Oktober heißt es dann Platz nehmen in einem Bus,<br />
der alle zwölf Auszubildende zusammen mit zwei Ausbildern<br />
der BAL, einem Dolmetscher und einem Verantwortlichen<br />
von TOTAL nach Frankreich bringen wird, wo die<br />
Jugendlichen dann in einer jugendherbergsähnlichen<br />
Unterkunft wohnen werden. „Alle Jugendlichen, die<br />
nach Lyon fahren, haben sich sehr erfreut über diese<br />
Form der Ausbildung geäußert“, erklärt Personalreferentin<br />
Kaulbach. Kein Wunder, denn wem wird schon solch<br />
eine Chance sonst noch geboten.<br />
Übrigens gibt es insgesamt sieben Bausteine für die<br />
Auslandsausbildung, aus denen sich jedes Unternehmen<br />
die für seine Bedürfnisse entsprechenden auswählen<br />
kann. Gefördert wird das Vorhaben ELEISA vom Land<br />
Sachsen-Anhalt und dem europäischen Sozialfond.<br />
Das meint das Qualifizierungsförderwerk Chemie<br />
GmbH: Europa ist Herausforderung und Chance!<br />
Europakompetenz ist die Schlüsselqualifikation für wirtschaftlichen<br />
und persönlichen Erfolg<br />
Gemeint sind alle Qualifikationen, die es Menschen<br />
möglich machen, in europaweit agierenden Unternehmen<br />
verantwortliche Tätigkeiten auszuüben und am<br />
europäischen gesellschaftlichen Leben teilzuhaben<br />
Mit dem Modellprojekt ELEISA eröffnet das QFC<br />
gemeinsam mit Unternehmen, Bildungsverantwortlichen<br />
und Sozialpartnern neue Wege zur Internationalisierung<br />
der Berufsausbildung.<br />
8<br />
Zehn Minuten<br />
für Ihre Sicherheit<br />
Richtiges Verhalten im Störfall<br />
Auf Nummer sicher gehen, so heißt der Film, der in der Gemeinde<br />
Spergau und der TOTAL Raffinerie produziert wurde. Darin werden<br />
alle notwendigen Informationen über das richtige Verhalten bei<br />
einem Störfall den Einwohnern der Gemeinde Spergau vermittelt.<br />
Die Filmaufnahmen entstanden in einem Spergauer Einfamilienhaus<br />
mit tatkräftiger Unterstützung von Klaus-Dieter Petke.<br />
Die DVD und eine handliche Infokarte mit wichtigen Telefonnummern<br />
wurde gemeinsam mit einem Schreiben des Geschäftsführers<br />
der TOTAL Raffinerie an alle Haushalte in Spergau verteilt.<br />
Auch wer keinen DVD-Recorder besitzt, konnte sich den Film über<br />
das lokale Fernsehen<br />
anschauen. Dieser Film ist<br />
Teil der Sicherheitsvorsorge<br />
der TOTAL, denn trotz größter<br />
Anforderungen an<br />
Sicherheit und Umweltschutz,<br />
können Störungen<br />
in der Produktion nicht<br />
gänzlich ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Für weitere Auskünfte<br />
steht das kostenlose<br />
Bürgertelefon<br />
zur Verfügung: (0800)<br />
48 48 112.<br />
Auf ein Wort<br />
Frau Svolinski,<br />
Bereichsleiterin für ELEISA<br />
Frau Svolinski, Sie sind Diplom-Politologin und beim<br />
QFC Bereichsleiterin Europakompetenz bei ELEISA. Wie<br />
viel Personen aus Sachsen-Anhalt wurden von dieser<br />
Ausbildungsform inzwischen erfasst? 300 Auszubildende<br />
nutzen inzwischen diese <strong>international</strong>e Ausbildungsform.<br />
Große Unternehmen wie DOW Chemical, Bayer Bitterfeld,<br />
Radici oder die TOTAL Raffinerie und alle großen Bildungseinrichtungen<br />
des Landes beteiligen sich an diesem Programm.<br />
Und auch zahlreiche kleinere Unternehmen profitieren<br />
von dieser einmaligen Chance, ihren Auszubildenden<br />
erste <strong>international</strong>e Erfahrungen zu vermitteln.
Nicht immer schrien gleich<br />
alle „Hossiannah“<br />
Der größte Erfolg der Verbundausbildung war<br />
ein dreijähriger Anstellungsvertrag für Australien<br />
Koch mit Auslandserfahrung – das klingt<br />
doch in einer Bewerbung! Und tatsächlich<br />
haben die Auszubildenden, die derzeit<br />
im IBLM e.V. im Auftrag der Agentur<br />
für Arbeit Merseburg ihre Lehre als Koch<br />
absolvieren, unvergleichlich größere<br />
Chancen, eine Anstellung in einer gastronomischen<br />
Einrichtung zu bekommen.<br />
In ihrer dreijährigen Ausbildungszeit<br />
durchlaufen die Kochlehrlinge<br />
nämlich eine auf insgesamt 25 Wochen<br />
bemessene Teilausbildung in einem<br />
fremden Land. Die 18 Teilnehmer der<br />
Einstellung 2005 haben beispielsweise<br />
ihren ersten mehrwöchigen Kurs im Stubaital<br />
in Österreich absolviert, demnächst<br />
steht ein Aufenthalt an der italienischen<br />
Adria bevor.<br />
Ausbilder Steffen Plaschka ist stolz<br />
auf die bisherigen Erfolge der Ausbildung.<br />
Renommierte gastronomische<br />
Einrichtungen, wie beispielsweise das<br />
Schlosshotel Schkopau, loben das fundierte<br />
Wissen und Können der Auszubildenden.<br />
Steffen Plaschka, gelernter<br />
Koch, der nach der Wende im Fernstudium<br />
noch Betriebswirtschaft studierte<br />
und als Sozialreferent tätig war, ehe er<br />
1996 bei BAL begann, hätte früher auch<br />
gern eine solche Ausbildung im Ausland<br />
genossen. „Aber jetzt bin ich stolz auf<br />
meine Schüler, wenn sie hervorragend<br />
ihre Lehre beenden“. Sein besonderer<br />
Stolz: Ein Absolvent wurde von einem<br />
Hotel der Hiltongruppe zur weiteren<br />
Qualifizierung nach London eingeladen<br />
und erhielt danach einen Dreijahresvertrag<br />
für ein Hotel in Australien. Doch<br />
Steffen Plaschka hat auch erlebt, dass<br />
nicht alle Abgänger der 10. Klasse und<br />
ihre Eltern gleich „Hosiannah“ schrien,<br />
als ihnen diese Auslandschance geboten<br />
wurde. Viele waren noch nie im Ausland<br />
gewesen, dann die doch mehrwöchige<br />
Abwesenheit vom Elternhaus und trotz<br />
Kostenübernahme durch InWEnt entstanden<br />
für manch sozial schwache<br />
Familie zusätzliche Aufwendungen.<br />
Doch durch die höhere Anstellungschance<br />
zahlt sich alles wieder mehrfach aus.<br />
Auszubildender Philipp Rex im Einsatz<br />
Und inzwischen sind die 17- bis 18-Jährigen<br />
– übrigens in der Mehrzahl Jungen<br />
– die eifrigsten Agitatoren für diese Ausbildungsmöglichkeit.<br />
Die Grundkenntnisse im Kochen –<br />
Kartoffelschälen, Gemüseputzen, Brühen<br />
anfertigen und was sonst noch zum<br />
Handwerkszeug eines Kochs gehört -<br />
das lernen die künftigen Gourmetkünstler<br />
bei BAL in <strong>Leuna</strong>. Aber was zu den<br />
Feinheiten der Kochkunst gehört –<br />
andere Gewürze, unbekannte Meeresfrüchte,<br />
stets „taufrische“ Zutaten,<br />
mediterrane Zubereitungsarten usw. –<br />
diesen Feinschliff bekommen sie dann<br />
im Ausland vermittelt. Und: Sie lernen<br />
auch fremde Sprachen kennen. Mancher<br />
glaubt es kaum: Selbst in Österreich heißen<br />
manche uns bekannte Früchte und<br />
Gemüsearten ganz anders, oder kann<br />
jeder etwas mit Ribiseln oder Potatos<br />
anfangen?<br />
Zum Abschluss der Ausbildung erhält<br />
dann jeder seinen Europass-Mobilitätsnachweis<br />
ausgehändigt, wie bei Philipp<br />
versehen mit der Nummer DE-03-2006-<br />
43040001GL-10-1, gestempelt und<br />
unterschrieben unter anderem vom Chef<br />
der Gastronomie der Wintersport AG<br />
der Stubaier Gletscherbahn als möglichen<br />
„Einstiegspass“ für ein renommiertes<br />
gastronomisches Unternehmen<br />
des In- wie Auslandes.<br />
Zwei Fragen<br />
an Peter Frank<br />
Geschäftsführer IBLM e.V.<br />
und BAL<br />
Herr Frank, wer finanziert diese<br />
Ausbildung? Die Ausbildung wird<br />
auf Grundlage des Vertrages mit der<br />
Agentur für Arbeit Merseburg durch<br />
die Interessengemeinschaft Bildung<br />
<strong>Leuna</strong>-Merseburg e.V. vorgenommen.<br />
Die Kosten für den Auslandsaufenthalt<br />
werden von InWEnt aus<br />
Bonn getragen.<br />
Wie viele Azubis haben Sie in<br />
dieser Ausbildungsform bereits<br />
zu einem Berufsabschluss<br />
gebracht? Das dürften über 150<br />
Azubis sein. Mit InWEnt kooperieren<br />
wir intensiv seit dem Jahre 2000<br />
zusammen. Bei den Köchen waren<br />
das inzwischen sechs Programme<br />
mit Auslandsaufenthalten in Österreich,<br />
Polen, Ungarn, Italien und<br />
Frankreich. Übrigens muss jedes<br />
Programm detailliert beschrieben<br />
sein, damit eine Finanzierung<br />
erfolgt.<br />
9
Zur Person<br />
10<br />
Dirk Steinbach, Quinn<br />
Seit 1. April dieses Jahres ist Dirk<br />
Steinbach als General Manager für<br />
die Quinn-Gruppe am Standort<br />
<strong>Leuna</strong> tätig.<br />
Nach seinem Studium in Mönchengladbach,<br />
Fachschaft Textilchemie<br />
und Wirtschaft, war Steinbach<br />
zunächst in Südafrika in einer<br />
Maschinenbaufirma beschäftigt.<br />
Nach weiteren Stationen in führender<br />
Position in Unternehmen in<br />
Deutschland leitete der gebürtige<br />
Frankfurter ab 2004 ein Startup aus<br />
der Kunststoffbranche in Oberfranken<br />
und baute es von zunächst drei<br />
Mitarbeitern zu einem 70-Mann-<br />
Betrieb aus. Dort sammelte er<br />
bereits seine Erfahrungen mit dem<br />
Aufbau eines Unternehmens.<br />
Momentan laufen die Planungsund<br />
Konstruktionsarbeiten für die<br />
neue MMA-Anlage der Quinn-<br />
Gruppe auf Hochtouren, denn im<br />
Juli soll mit den ersten Bauarbeiten<br />
begonnen werden.<br />
Noch in diesem Jahr wird mit der<br />
Sichtung und Rekrutierung der<br />
zukünftigen Mitarbeiter begonnen.<br />
Dabei baut Steinbach auf die<br />
Zusammenarbeit mit der Bildungsakademie,<br />
die die Vorauswahl und<br />
Qualifizierung der Mitarbeiter übernehmen<br />
wird.<br />
Effizient und flexibel<br />
am Arbeitsplatz<br />
LeuCom Baustellenvollversorgung<br />
Die Organisation von Bauvorhaben<br />
stellt Bauunternehmen im Bereich<br />
der Informations- und Telekommunikationstechnik<br />
vor eine große<br />
Herausforderung. Im Vergleich mit<br />
der normalen Versorgung im stationären<br />
Büroumfeld gibt es kaum<br />
noch Unterschiede.<br />
LeuCom bietet ihren Kunden eine<br />
kurzfristige und äußerst flexible<br />
Vollversorgung von Baustellen mit<br />
allen IT/TK-Diensten und Produkten.<br />
Mit einem speziellen mobilen<br />
IT/TK-Container der LeuCom werden<br />
alle technischen Anforderungen<br />
direkt vor Ort in der Containerburg<br />
Baustelle realisiert. Auch<br />
Katastrophenfälle, Ausnahmesituationen<br />
und Komplettausfälle bestehender<br />
IT-Systeme oder planmäßige<br />
Außerbetriebnahmen von<br />
Anlagen der chemischen Industrie<br />
sind Einsatzgebiete des mobilen<br />
IT/TK-Containers.<br />
LeuCom bieten Ihnen auf Ihrer<br />
Baustelle:<br />
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Internet sowie TK- und<br />
DV- Ausstattung – Sie profitieren<br />
von unserem bewährten Full-<br />
Service-Konzept<br />
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mit kostenfreien internen und<br />
günstigen externen Telefonverbindungen<br />
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Vertragslaufzeiten<br />
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sind jederzeit möglich<br />
• schnelle Versorgung durch kurze<br />
Bereitstellungsfristen, garantierte<br />
Reaktionszeiten und schnellen<br />
Vor-Ort-Service<br />
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Bandbreiten<br />
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Com<br />
Ihnen entstehen keinerlei Aufwendungen<br />
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Störungshandling und<br />
Kündigung. Selbst Büroequipment<br />
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stellen wir Ihnen kurzfristig auf<br />
Mietbasis zur Verfügung.<br />
Für weitere Informationen stehen<br />
wir Ihnen unter Telefon (0 34 61)<br />
43 10 10 jederzeit gern zur Verfügung.
Technische Berufe nicht<br />
nur etwas für Jungen<br />
Junge Leute auf Berufserkundung in <strong>Leuna</strong><br />
Bei der <strong>Leuna</strong> Polymer informierte sich Susann Müller vom Herder-<br />
Gymnasium Merseburg über die interessante Arbeit im Labor des Chemieunternehmens.<br />
Sie ist Schülerin der 10. Klasse und fand es toll,<br />
den Laboranten über die Schultern schauen zu dürfen und auch selbst<br />
einmal Folien zu testen.<br />
15 Schüler (Jungen und Mädchen) von der August-Bebel-Schule<br />
<strong>Leuna</strong> informierten sich zum Girls’ Day bei der Bal über die gewerblich-technischen<br />
Berufe. Zum Programm gehörte ein „theoretischer<br />
Vortrag“ von den Ausbildern und anschließend wurde ein Rundgang<br />
durch die Bildungsstätte unternommen (siehe Foto). Zum Schluss gab<br />
es dann im Jugendfreizeitzentrum eine Auswertung und ein kleines<br />
Mittagessen.<br />
Man schrieb das Jahr 1915. Deutschland<br />
stand im zweiten Kriegsjahr. Die Hälfte<br />
des für die Sprengstoffproduktion benötigten<br />
Ammoniaks wurde bislang als<br />
Chilesalpeter aus Übersee nach Deutschland<br />
gebracht. Doch diese Quelle war<br />
nun versiegt. Die Kriegswirtschaft musste<br />
auf anderem Wege zu diesem Rohstoff<br />
kommen.<br />
1908 hatte Dr. Fritz Haber ein Verfahren<br />
gefunden, Ammoniak aus dem in<br />
der Luft enthaltenen Stickstoff zu<br />
gewinnen. 1913 lieferte ein Werk der<br />
BASF in Oppau das erste Ammoniak.<br />
Pläne, den immer größer werdenden<br />
Bedarf durch Erweiterung der Anlagen<br />
an diesem Standort zu decken, gerieten<br />
in Gefahr. Britische und französische<br />
Flugzeuge bombardierten seit dem<br />
27. Mai 1915 die dortigen Anlagen.<br />
Es galt, einen neuen Standort zu finden.<br />
Der stellvertretende Direktor der BASF,<br />
Dr. Carl Bosch, fuhr nach Mitteldeutschland.<br />
Beim kleinen Dörfchen <strong>Leuna</strong> fand<br />
er, was er suchte: Ein Gelände weitab<br />
vom Schuss der alliierten Bomber, in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft eines seit<br />
Jahrhunderten genutzten schier unerschöpflichen<br />
Braunkohlenlagers, mit<br />
ausgiebigem Wasserreservoir durch die<br />
Saale und an einer bereits existierenden<br />
Bahnstrecke gelegen.<br />
Bosch reichte seine Pläne in Berlin<br />
ein. Doch dort fürchtete man, der Bau<br />
eines neuen Werkes würde zu lange<br />
dauern und so stießen seine Pläne auf<br />
Widerstand. Doch ein Reserveleutnant,<br />
Sektionschef für chemische Fragen im<br />
Kriegsministerium, unterstützte Boschs<br />
Vorhaben. Die BASF verpflichtete sich zu<br />
einer Jahresleistung von 3.600 Tonnen<br />
Ammoniak. Die Baukosten sollten 64<br />
Neues Garni-Hotel<br />
in Merseburg<br />
Das Check-Inn-Hotel ist für Geschäftsreisende die<br />
neue Adresse in Merseburg. Hier können sie im Drei-<br />
Sterne-Standard zu günstigen Konditionen übernachten<br />
und auch über einen längeren Zeitraum<br />
wohnen. Die Preise sind nicht zu schlagen, denn ein<br />
Zimmer bekommt man schon ab 29,50 Euro pro<br />
Nacht. Die Ausstattung der zwischen 18 und 20 m 2<br />
großen Zimmer ist Europa-<br />
Standard. Zu jedem Zimmer<br />
gehört ein modernes Bad und<br />
natürlich ein Telefon und<br />
Fernsehgerät. Das Hotel wird<br />
im familiären Stil von den<br />
neuen Betreibern geführt und<br />
den Gästen ein umfassender<br />
Service geboten. Falls die<br />
Gäste planen, am Abend<br />
nicht außer Haus zu speisen,<br />
organisiert das Hotelmanagement<br />
auch gern ein Abendessen<br />
im Hotel. Für langfristige<br />
Gäste werden auch individuelle<br />
Wünsche erfüllt und<br />
Rabatte eingeräumt.<br />
Unterm Strich<br />
Diesmal: Historisches – <strong>Leuna</strong> lag damals weitab vom Schuss<br />
Millionen Reichsmark betragen, gedeckt<br />
durch ein Darlehen von 52 Millionen<br />
und einem staatlichen Zuschuss von<br />
zwölf Millionen. Der Reserveleutnant<br />
sollte seine Entscheidung nicht bereuen<br />
– zwei Jahrzehnte später ist Dr. Hermann<br />
Schmitz Vorstandsvorsitzender der IG<br />
Farben.<br />
Am 25. Mai 1916 wird mit dem Bau<br />
in <strong>Leuna</strong> begonnen. Im April 1917 sind<br />
hier 12.000 Arbeitskräfte beschäftigt.<br />
28 Menschen verlieren beim Aufbau ihr<br />
Leben. Am 28. April 1917 verlässt der<br />
erste Kesselwagen mit Ammoniak das<br />
Werk, mit Kreide geschrieben steht auf<br />
dem Waggon das Wort „Franzosentod“.<br />
Damals lag <strong>Leuna</strong> außer Reichweite<br />
alliierter Bomber. Doch 1944 sollte der<br />
Krieg mit Wucht nach <strong>Leuna</strong> zurückkehren<br />
– darüber in einem späteren Historical.<br />
11
<strong>Leuna</strong>-Geschichte<br />
Ein Hund führte zum<br />
Steinkammergrab<br />
Funde zur Ur- und Frühgeschichte <strong>Leuna</strong>s sind auch<br />
im Britischen Museum in London<br />
Über interessante Details aus der frühen Geschichte<br />
der Region um das heutige <strong>Leuna</strong> schrieb für das <strong>Leuna</strong>-<br />
Echo der Stadtarchivar Ralf Schade. Wir veröffentlichen<br />
heute den ersten Teil seiner Ausführungen.<br />
Die Fortsetzung und den Schluss bringen wir in unserer<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Die Ur- und Frühgeschichte ist der größte Abschnitt unserer<br />
Regionalgeschichte und umfasst einen Zeitraum von rund<br />
5.000 Jahren (etwa 4.500 v. u. Z. bis 400 u. Z.). Die Erstbesiedlung<br />
vor rund 6.500 Jahren und der Beginn der Völkerwanderung<br />
begrenzen diesen Zeitraum. Am bekanntesten sind solche<br />
Funde wie die Rössener Kultur oder die Fürstengräber von<br />
<strong>Leuna</strong>-Ockendorf. Die Untersuchungen dieser Funde dauern<br />
bis in unsere Tage an. Diese Funde sind weit verstreut in mehren<br />
Museen untergebracht. Zu nennen seien das Museum für<br />
Vor- und Frühgeschichte Halle, das Schlossmuseum Mannheim,<br />
das Völkermuseum Hamburg und das Britische Museum<br />
London.<br />
Im Britischen Museum (Museum und Bibliothek) passten<br />
die <strong>Leuna</strong>er Funde in kein richtiges Sammlungsprofil. Dies fiel<br />
in die Zeit, in der das englische Königshaus das 1753 gegründete<br />
Museum mit einem klassizistischen Neubau (Bauzeit<br />
1823-1847) nach Smirke der Öffentlichkeit zugänglich machte.<br />
Unter der Königin Viktoria von England (1819-1861) wuchsen<br />
die Sammlungen mit ägyptischer, vorderasiatischer, griechischer<br />
und römischer Kunst sowie britischen Altertümern an.<br />
Die Aufnahme der <strong>Leuna</strong>er Funde in das Britische Museum<br />
waren eine Referenz von Königin Viktoria an ihren früh verstorbenen<br />
deutschen Ehemann. Nachweislich wurden seit<br />
1750 in der <strong>Leuna</strong>er Region Funde gemacht. Am 18.4.1750<br />
führte ein Bauer aus Göhlitzsch seinen besten Dackel aus. Der<br />
Hund verschwand plötzlich in einem Hügel, der von Füchsen<br />
durchwühlt war. Trotz Rufen kam der Hund nicht zurück. Der<br />
Bauer holte Dorfbewohner mit Spaten, Schaufeln und Hacken<br />
zum Hügel. Sie gruben nach dem Hund und fanden ein Steinkammergrab<br />
mit einer kleinen Öffnung, durch die der Dackel<br />
ins Grab gelangte, aber nicht wieder heraus. Der Hund konnte<br />
nur durch das Öffnen des Grabes geborgen werden. Von diesem<br />
Vorfall erfuhren die Merseburger Behörden und schickten<br />
den Stiftsbaumeister Moritz Ehrenreich Hoppenhaupt nach<br />
Göhlitzsch, um den Fundort zu untersuchen. Er veranlasste das<br />
Steinkammergrab auszugraben und im Merseburger Schlossgarten<br />
unter einem Holzdach wieder aufzustellen. Der Merseburger<br />
Regierungspräsident ordnete 1913 den Abtransport<br />
des Steinkammergrabes in das Museum für Vor- und Frühgeschichte<br />
Halle (Provinzialmuseum) an, weil Unbekannte das<br />
Grab mit Farbe verunstaltet hatten. In Halle befindet sich das<br />
Göhlitzscher Steinkammergrab heute noch. 1834 kam es im<br />
Bereich Kötzschener Straße zu Bauarbeiten. Der königlichpreußische<br />
Wegebaumeister Zahn stieß beim Kiesgraben auf<br />
das Grab eines germanischen Adligen mit reichen Beigaben<br />
aus der 2. Hälfte des 3. Jh. u. Z. Er fand in einer Tiefe von acht<br />
Fuß eine schwarze Urne und eine kleine Metallschale. Beide<br />
Gegenstände gelangten in den Besitz des Thüringisch-Sächsischen<br />
Geschichtsvereins und wurden später vom Provinzialmu-<br />
12<br />
Trinkwasser-Prüfbericht<br />
Durchschnittswerte vom April 2006<br />
Information der Infra<strong>Leuna</strong> Infrastruktur und Service GmbH,<br />
SB Wasserversorgung/Entsorgung/Analytik zur Qualität des Trinkwassers<br />
(§ 21 (1) Trinkwasserverordnung 2001 vom 21.05.2002).<br />
Prüfpunkt Maßeinheit Ergebnis Grenzwert Vorschrift<br />
Härte °dH 6,49 DIN EN ISO 11885<br />
Härtebereich 1 - weich DIN EN ISO 11885<br />
Säurekapazität Ks(4,3) mmol/l 1,63 DIN 38409-7 (H7)<br />
Ks(4,3) CaCO 3 Lösevers.<br />
mmol/l 1,66 Marmorlösevers.*<br />
CO 2 aggressiv mg/l 0,77 Marmorlösevers.*<br />
elektr.Leitf. (25 °C) µS/cm 617 DIN EN 27888 C8<br />
elektr.Leitf. (20 °C) µS/cm 553 max. 2500 DIN EN 27888 C8<br />
pH-Wert 7,97 min. 6,50 DIN 38404 C5<br />
max. 9,50<br />
Chlorid mg/l 88,4 max. 250 DIN EN ISO 10304-1<br />
Nitrat mg/l 1,63 max. 50,0 DIN EN ISO 10304-1<br />
Sulfat mg/l 75,5 max. 240 DIN EN ISO 10304-1<br />
Calcium mg/l 34,2 DIN EN ISO 11885<br />
Eisen ges. mg/l < 0,014 max. 0,200 TGL 190-84/38<br />
Kalium mg/l 3,55 DIN EN ISO 11885<br />
Magnesium mg/l 7,38 DIN EN ISO 11885<br />
Mangan mg/l < 0,005 max. 0,050 DIN EN ISO 11885<br />
Natrium mg/l 74,5 max. 200 DIN EN ISO 11885<br />
freies Chlor mg/l 0,05 DIN 38408 G4-2*<br />
Bei den mit * gekennzeichneten Verfahren<br />
handelt es sich um nicht akkreditierte Verfahren.<br />
Kommentare: Die Grenzwerte sind der seit 01.01.2003 gültigen Trinkwasserverordnung<br />
2001 entnommen. Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich<br />
auf die untersuchten Prüfgegenstände. Die auszugsweise Vervielfältigung des<br />
Prüfberichtes ist ohne schriftliche Genehmigung des Prüflaboratoriums Infra-<br />
<strong>Leuna</strong>/FB WE/A nicht gestattet.<br />
seum in Halle übernommen. Der Verbleib dieser Gegenstände<br />
ist heute nicht mehr feststellbar. An dieser Stelle wurden<br />
außerdem zwei kleine Glasvasen gefunden. Diese beiden<br />
Vasen waren reichlich verziert und eine Vase trug die griechische<br />
Aufschrift AKTION. Beide Vasen wurden dem preußischen<br />
Staats- und Innenminister von Rochow übergeben. Rochow<br />
gab diese Funde weiter an das Britische Museum nach London.<br />
In Nürnberg wurde über diesen Fund Folgendes berichtet:<br />
„Einige höchst interessante Altertümer, welche in der Gegend<br />
von Merseburg schon vor längerer Zeit gefunden, bisher in<br />
Privatbesitz waren, jetzt aber durch das Antiquitätengeschäft<br />
von Ziesche und Köder in Leipzig erworben worden sind, dürften,<br />
nun zugänglich gemacht und zum Verkauf ausgestellt,<br />
wohl geeignet sein, die Aufmerksamkeit der Sammler und<br />
Kenner auf sich zu ziehen.“<br />
Von Ralf Schade; Stadtarchiv <strong>Leuna</strong>
Rechtsberatung<br />
Eigenmächtiger Urlaub<br />
Darf ein Arbeitnehmer eigenmächtig seinen Urlaub verlängern,<br />
indem er dem Arbeitgeber droht, sich ggf. krankschreiben<br />
zu lassen? Riskiert er damit nicht seinen Arbeitsplatz?<br />
Ein derartiges Verhalten kann nach einer Abmahnung zur<br />
berechtigten Beendigung des Arbeitsverhältnisses führen. Folgender<br />
Fall:<br />
Ein 43-jähriger LKW-Fahrer hatte von seinem Arbeitgeber aus<br />
betrieblichen Gründen statt der beantragten 5 nur 3 Wochen<br />
Sommerurlaub erhalten. Wütend drohte er seinem Chef damit,<br />
sich für die nicht genehmigte Zeit krankschreiben zu lassen. Auf<br />
diese Drohung erfolgte eine schriftliche Abmahnung, in der sich<br />
der Arbeitgeber ausdrücklich ein Kündigungsrecht vorbehielt, sollte<br />
der Mitarbeiter nicht pünktlich zur Arbeit erscheinen. Dennoch<br />
schickte der LKW-Fahrer ein ärztliches Attest aus dem Balkan und<br />
verlängerte dort seinen Aufenthalt um 2 Wochen.<br />
Kurz darauf entließ ihn der Arbeitgeber fristgemäß. Gegen die<br />
Kündigung klagte der Arbeitnehmer ohne Erfolg. Die Krankheitsandrohung<br />
des Arbeitnehmers ist eine Nötigung gegenüber dem<br />
Arbeitgeber, die eine Kündigung rechtfertigt. Zwar ist in einer<br />
Abmahnung regelmäßig ein Verzicht auf das Kündigungsrecht<br />
wegen eines bestimmten Vorfalles enthalten. Doch darf ein Arbeitgeber<br />
sich ausnahmsweise in der Abmahnung ein Kündigungsrecht<br />
vorbehalten, wenn der Wortlaut klar und verständlich ist. Er<br />
hat das Recht, die Bewährungschancen des Mitarbeiters an Bedingungen,<br />
wie das pünktliche Erscheinen zur Arbeit, zu knüpfen.<br />
Diese Chance hatte der Arbeitnehmer hier aber verspielt.<br />
Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein, Urteil vom<br />
19.10.2005, Az. 5 Sa 297/05.<br />
(Mitgeteilt von Frau Rechtsanwältin Sylvia Riha-Krebs aus der Kanzlei Rechtsanwälte<br />
Bischof, Riha-Krebs & Kollegen, Leipziger Straße 104, 06108 Halle.)<br />
Rechtsanwälte<br />
Bischof, Riha-Krebs & Kollegen<br />
<strong>Leuna</strong> Merseburg<br />
Rathausstraße 10 Gotthardstraße 26<br />
06237 <strong>Leuna</strong> 06217 Merseburg<br />
Tel.: 03461 / 80 97 63 Tel. 03461 / 21 20 65<br />
Fax: 03461 / 80 97 65 Fax: 03461/ 21 50 36<br />
Halle · Merseburg · <strong>Leuna</strong> · Bad Lauchstädt · Berlin<br />
Leipzig · Riesa · Canaris · Mallorca · Marbella · Ibiza<br />
Freigabe eines Baustoffs<br />
durch Auftraggeber<br />
Häufig schreibt ein Auftraggeber im Bauvertrag vor,<br />
dass der Auftragnehmer vor Arbeitsausführung eine<br />
Bemusterung des zur Ausführung kommenden Baumaterials<br />
vorzunehmen hat. Er bestimmt dann aus den<br />
vorgelegten Mustern den zur Ausführung kommenden<br />
Baustoff. Dabei stellt sich die Frage, ob der Auftragnehmer<br />
durch die damit erklärte Freigabe gleichzeitig<br />
von einer Haftung für Mängel an dem konkret<br />
angewiesenen Baustoff vom Auftraggeber freigestellt<br />
wurde. Dem ist nicht so!<br />
In einem erst kürzlich durch den BGH entschiedenen<br />
Fall (Beschluss vom 12.1.2006) hatte der Auftraggeber<br />
nach ausführlicher Bemusterung die Freigabe<br />
für konkret nach Hersteller und Typ benannte Natursteinplatten<br />
erklärt. Aus ungeklärter Ursache traten<br />
später an den Platten störende Verfärbungen auf. Der<br />
BGH stellte klar, dass durch die mit einer Bemusterung<br />
erteilte Anordnung, ein bestimmtes Baumaterial zu<br />
verwenden, nicht das Qualitätsrisiko auf den Auftraggeber<br />
verlagert wird. Für die qualitätsgerechte Beschaffung<br />
des Materials und die vertragsgemäße Ausführung<br />
ist grundsätzlich der Auftragnehmer<br />
zuständig.<br />
Ein Auftragnehmer ist daher bei der Anordnung<br />
von „mangelgeneigten“ Material gut beraten, wenn<br />
er rechtzeitig und begründet seine Bedenken gegen<br />
das vorgeschriebene Material anmeldet.<br />
Der Autor, Herr Raik W. Wollenbecker, ist Rechtsanwalt in der<br />
Kanzlei Wollenbecker & Koll., Gabelsbergerstr. 11, 06114 Halle.<br />
Luftbilder 2006<br />
Möchten Sie Ihr Unternehmen aus<br />
der Vogelperspektive betrachten?<br />
Attraktive Panoramen Fishey Übersichten<br />
Nahaufnahmen<br />
Wir beraten Sie gern. Bei Interesse melden Sie<br />
sich bitte unter Tel: (03461) 43 46 70 oder per Mail:<br />
Unicepta@<strong>leuna</strong>.de<br />
13
15 Jahre Merseburger Innovationsund<br />
Technologiezentrum GmbH<br />
Festwoche im Juni<br />
Das Merseburger Innovations- und Technologiezentrum feiert<br />
vom 26. Juni bis 1. Juli 2006 sein 15-jähriges Bestehen. Dies<br />
ist durchaus ein Anlass für uns, zu feiern und zurückzuschauen<br />
auf eine kontinuierliche Entwicklung, Erreichtes hervorzuheben,<br />
aber vor allem, in die Zukunft zu blicken.<br />
In Zeiten steigender Arbeitslosigkeit ist jeder aufgerufen,<br />
kreative Lösungen für sich bzw. sein berufliches Weiterkommen<br />
zu finden. Der Start in eine eigene Existenz ist oft ein<br />
anstrengender, aber auch ein schöner, viele Möglichkeiten<br />
eröffnender, individueller Weg. Ehemalige Existenzgründer<br />
bestätigen dies, schließlich ist man trotz Arbeit und Managementaufgaben<br />
frei in seinen Entscheidungen und Planungen.<br />
38 Firmen, welche durch einen interessanten Branchenmix<br />
Synergieeffekte nutzen können, haben sich in den Räumen<br />
des mitz I in Merseburg bereits niedergelassen.<br />
Das mitz II, auf dem Gelände des ValueParks Schkopau<br />
angesiedelt, bietet neben räumlich optimalen Voraussetzungen<br />
wie Technika, Laboratorien und Büroräumen den direkten<br />
Zugang zu kompetenten Partnern aus Forschung, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft des Standortes Mitteldeutschland.<br />
Ziel ist es, KMU der Region auf dem Kunststoffgebiet<br />
in einer Neuansiedlungs- und Ausgründungsphase, auch<br />
im Forschungsbereich, zu unterstützen.<br />
Nicht nur Existenzgründern bietet das mitz eine Plattform<br />
für Information, gezielter Beratung und direkter Hilfe.:<br />
• Sie können moderne Gewerbeflächen (Büro- und Laborräume)<br />
zu günstigen Konditionen mieten.<br />
• Sie haben die Möglichkeit, Gemeinschaftseinrichtungen<br />
wie den zentralen Empfang, Besprechungs- und Konferenzräume<br />
zu nutzen.<br />
• Ihnen wird unentgeltlich eine kontinuierliche Beratung<br />
zu Ihrer Unternehmensfinanzierung, zum Marketing, zu<br />
Fragen in der Nachgründungsphase und zu Landes-, Bundes-<br />
und EU-Programmen angeboten.<br />
• Nutzen Sie die Nähe der Fachhochschule und informieren<br />
Sie sich über neueste Erkenntnisse in Forschung und<br />
Entwicklung.<br />
• Lassen Sie sich unterstützen in der Vermittlung von Kooperationen<br />
und in der Durchführung von Veranstaltungen<br />
und Seminaren.<br />
14<br />
Alle Interessenten sind eingeladen, sich zu informieren.<br />
Unsere Festwoche (26.06-01.07.) bietet zahlreiche Gelegenheiten.:<br />
26. Juni 2006<br />
Projekt-INFOtag<br />
• 9.00 – 15.00 Uhr, Veranstaltung des<br />
ego-Piloten-Netzwerkes Sachsen-Anhalt<br />
• 14:00 – 16.00 Uhr, Veranstaltung des Europe-Direct-Büros<br />
Merseburg<br />
• 17:00 Uhr, Ausstellungseröffnung:<br />
„Abbilder“ – Thomas Lebek<br />
• 19:00 Uhr, Unternehmerinnenstammtisch<br />
27. Juni 2006<br />
Forschungs-INFOtag<br />
• 10:00 – 13:00 Uhr, Veranstaltung des Fraunhofer-Pilotanlagenzentrums<br />
für Polymersynthesen und -verarbeitung<br />
• 14:00 – 16:00 Uhr, Veranstaltung des Polykum e.V.<br />
28. Juni 2006<br />
7. Existenzgründertag<br />
• 12:30 – 17:00 Uhr, 7. Existenzgründertag<br />
des Landkreises Merseburg-Querfurt, der Stadt Merseburg<br />
und des mitz, Verleihung des Marketingpreises<br />
(siehe www.merseburg-querfurt.de)<br />
29. Juni 2006 · Schülersolartag<br />
• 10:00 – 14:00 Uhr, Schülersolartag<br />
• 15:00 – 16:30 Uhr, Festveranstaltung „15 Jahre mitz“<br />
• ab 16:30 Uhr, Sommerfest<br />
30. Juni 2006<br />
9. Merseburger Solartag<br />
• 9:00 – 16:00 Uhr<br />
1. Juli 2006 · Tag der offenen Tür im mitz<br />
• 9:00 – 14:00 Uhr<br />
Kontakt: 03461 25 99 100<br />
www.mitz-merseburg.de
Das mitz stellt vor:<br />
Die SCC-Software-GmbH und die<br />
Ingenieur Consulting für Sicherheit GbR (ICS)<br />
Die SCC-Software-GmbH<br />
Seit dem Jahr 2000 bietet die Firma SCC-Software-GmbH,<br />
ansässig im mitz I, interessante und innovative Dienste:<br />
Ob Anfahrtsskizze, Internetauftritt oder Bürgerportal: Die<br />
Aktualität der Informationen ist für den Erfolg entscheidend!<br />
Dafür haben wir eine effektive Informationsplattform gebaut.<br />
Das finden jedenfalls unsere deutschlandweiten Kunden.<br />
Täglich verarbeitet unsere SCC-web ®-Technologie mehrere<br />
tausend Abfragen auf Informationsangebote unserer Kunden!<br />
Von dieser positiven Resonanz profitieren öffentliche Einrichtungen<br />
und Firmen gleichermaßen. Unser SCC-web ® GIS<br />
beispielsweise ist ein komplettes geographisches Informationssystem<br />
für die Erfassung und Verarbeitung geographischer<br />
Informationen über das Internet. Die SCC-web ® MAP, eine<br />
interaktive Karte für den Internetauftritt mit interessanten<br />
Anwendungsmöglichkeiten, bietet vom touristischen Stadtplan<br />
bis zur Gewerbestandortübersicht wichtige Instrumente für<br />
die Öffentlichkeitsarbeit des Kunden. Die Einbindung unserer<br />
Applikationen als SCC-web ®-Dienste ermöglicht die integrierte<br />
Anwendung im jeweiligen Web-Portal.<br />
Aktuelle Informationen erfordern aber nicht nur Spitzentechnologie,<br />
sondern auch eine geschickte Organisation.<br />
Wir bieten alles aus einer Hand. Gemeinsam mit unseren<br />
Kunden stecken wir die Ziele der Informationsversorgung ab.<br />
Danach stellen wir die notwendigen Komponenten zusammen.<br />
Wir schulen die Nutzer, begleiten die Freischaltung<br />
und stellen den Betrieb des Informationssystems sicher.<br />
Wir bieten eben mehr Dynamik für erfolgreiche Web-Portale.<br />
SCC-Software-GmbH<br />
Fritz-Haber-Str. 9 · 06217 Merseburg<br />
Telefon: +49 3461 25 99 510 · Fax: +49 3461 25 99 511<br />
www.SCC-Software-GmbH.de<br />
Geoinformationssysteme, Webfähige interaktive Karten,<br />
Professionelle Internetauftritte, IT-Consulting und -Service<br />
Die Ingenieur Consulting für Sicherheit GbR (ICS)<br />
Die Ingenieur Consulting für Sicherheit GbR (ICS) wurde im<br />
Oktober 2001 mit Sitz im mitz I gegründet.<br />
Wir bieten für Unternehmen eine umfassende Beratung<br />
und Betreuung in den Bereichen:<br />
• Aufbau, Einführung und Pflege von Managementsystemen<br />
nach DIN EN ISO 9001:2000, DIN ISO 14000ff und SCC/<br />
SCP (z.B. Ingenieurbüro für Anlagenprojektierung GmbH /<br />
APRO Gruppe)<br />
• Training für operativ tätige Mitarbeiter und operativ tätige<br />
Führungskräfte (zugelassener Dozent oder zugelassener<br />
Prüfer zur Erlangung der PBNA-Nachweise nach<br />
SCC (z.B. SIEMENS AG Transportation Systems)<br />
• Regelbetreuung durch Sicherheitsfachkräfte nach BGV A2<br />
(z.B. ACTEMIUM / Controlmatic GmbH)<br />
• Beratung von Unternehmen zu ausgewählten Landes-,<br />
Bundes- und EU-Fördermaßnahmen<br />
Industriemeisterausbildung<br />
in den Fachrichtungen<br />
Mechatronik, Metall, Chemie<br />
und Elektrotechnik.<br />
Wir informieren Sie über Ihre<br />
Möglichkeiten: Herrn Engel:<br />
Tel.: 0 34 61 · 82 46 32<br />
� Meisterausbildung (Einstieg noch möglich)<br />
Fachrichtung � Mechatronik (neu)<br />
� Chemie<br />
� Elektrotechnik<br />
� Metall einschl. Ausbildereignung<br />
� Technikerausbildung (Beginn: 21. August 2006)<br />
Fachrichtung � Chemietechnik<br />
� Elektrotechnik<br />
� Erstausbildung<br />
Berufsfeld � Chemie<br />
� Elektronik / Elektrotechnik<br />
� Metall<br />
� Weiterbildung für und mit der Wirtschaft<br />
� Unternehmensbezogene Qualifizierung Arbeitsuchender<br />
� Firmenschulungen nach Wunsch<br />
� Praktikantenvermittlung<br />
� Sprachen (Techn.- u. Business-Engl., Italien., Franz., D. f. Ausl.)<br />
Preisgünstige Pausenversorgung ist in der eigenen Klause gesichert.<br />
Bildungsakademie <strong>Leuna</strong><br />
Emil-Fischer-Straße 20, 06237 <strong>Leuna</strong><br />
Telefon: 0 34 61 82 46 0 · Fax: 0 34 61 82 46 39<br />
E-Mail: info@bal.de<br />
Internet: www.bal.de<br />
Als Besonderheit unseres Leistungsspektrums möchten wir<br />
auf die Chemiespezifische Sicherheitsauditierung hinweisen<br />
(z.B. HALL-BAU GmbH).<br />
Dieses Sicherheitsmanagementsystem wurde 1996 in<br />
Zusammenarbeit von DOW Chemical, der Gewerbeaufsicht<br />
Halle und der Zertifizierungsgesellschaft DNV entwickelt und<br />
später bei vielen Firmen eingeführt.<br />
Auch heute, natürlich in weiter entwickelter Form, wird<br />
das System z. B. bei der DOW Chemical und bei Unternehmen<br />
anderer Branchen anerkannt.<br />
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet es<br />
große Vorteile, denn es erfüllt die gesetzlichen bzw. die Anforderungen<br />
des SCC und kann als Vorstufe zum SCC angesehen<br />
werden.<br />
In erster Linie profitieren kleine und mittlere Unternehmen<br />
von diesem System, da es finanziell günstig und sehr gut geeignet<br />
ist, spezifische Belange der Auftraggeber zu erfüllen.<br />
15
Kultur<br />
16<br />
culture congress events<br />
culture conférence eventements<br />
4.11.2006<br />
19:00 Uhr Tanzkreis Blau-Silber<br />
18.11.2006<br />
13:00 Uhr Markgraf-Reisen<br />
Volkstümlicher Nachmittag mit<br />
dem Reisebüro Markgraf<br />
22.11.2006<br />
20:00 Uhr „Die Olsenbande<br />
dreht durch“ Kriminalkomödie mit<br />
dem Zwinger-Trio<br />
2.12.2006<br />
15:00 Uhr Musikschule Fröhlich<br />
Frau Grebe und ihre Schüler führen<br />
den Eltern und anderen Zuschauern<br />
ein buntes Programm auf.<br />
6.12.2006<br />
18.00 Uhr 8. <strong>Leuna</strong>er Kunstmarkt<br />
9.12.2006<br />
16.00 Uhr Weihnachtsgala<br />
Winterzauberland in Vorbereitung<br />
15.12.2006<br />
10.00 Uhr „In der Weihnachtsbäckerei“<br />
Kinderweihnachtsprogramm<br />
www.cce-<strong>leuna</strong>.de<br />
Tickethotline: (0 34 61) 43 44 33<br />
Öffnungszeiten Galerie:<br />
Dienstag und Donnerstag:11–17 Uhr,<br />
Mittwoch:11–19 Uhr,<br />
Freitag:11 –13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Flachdachservice<br />
Dachinspektionen<br />
Dachwartungsservice<br />
Technisches Büro<br />
Lutherstraße 20 · 06231 Bad Dürrenberg<br />
Tel.: 0 34 62 - 93 34 41 · Fax: 0 34 62 - 93 36 69<br />
Funk: 01 78 - 6 26 01 13<br />
www.henke-gmbh.de<br />
Ausstellung<br />
„INDUSTRIE – GLAS – KUNST“<br />
in der Galerie im cCe Kulturhaus <strong>Leuna</strong> gemeinsam<br />
mit dem SCHOTT GlasMusseum Jena<br />
vom 15. Juni bis 20. Juli 2006<br />
Die nächste Ausstellung in der Galerie<br />
zeigt die Entwicklung des Glases für<br />
Industrie und Haushalt, die vor allem in<br />
Jena stattfand.<br />
Die Ausstellung ist in mehrere<br />
Schwerpunkte gegliedert. So wird es<br />
möglich sein, die gesamte Spannbreite<br />
der Entwicklung zu zeigen.<br />
Informiert wird über die Geschichte<br />
des Jenaer Glaswerkes Schott & Gen,<br />
und die Biografien von Otto Schott und<br />
Erich Schott. Weiterhin werden u.a.<br />
Zeichnungen von Erich Kuithan, Fotos<br />
von Albert Renger-Patzsch, Design-Entwicklungen<br />
von László Moholy-Nagy<br />
und Ölbilder aus dem Bestand des<br />
Jenaer Museums gezeigt. Diese Ölbilder<br />
zeigen die Arbeit der Jenaer Glasbläser,<br />
wie sie vor vielen Jahren geleistet wurde.<br />
Aber auch Glasdesign von Gerhard<br />
Marcks, Wilhelm Wagenfeld, Ilse D<strong>echo</strong><br />
und Hans Merz werden zu sehen sein.<br />
Die Ausstellung wird am 15. Juni 2006<br />
um 17 Uhr in der Galerie eröffnet und<br />
läuft bis zum 20. Juli 2006.<br />
Veranstaltungen in Merseburg<br />
20.5. und 3.6. 12 Uhr, Orgelklang 12, Dom zu Merseburg<br />
21.5. Internationaler Museumstag<br />
16 Uhr, Frühlingskonzert, Schlossgartensalon<br />
24.5. 19 Uhr, Merseburger Dom Musik 2006<br />
Konzert zu Christi Himmelfahrt, Dom zu Merseburg<br />
27.5. 14 Uhr, Thematische Stadtführung, Ständehaus<br />
„Gartenträume-Führung durch den Schlossgarten“<br />
4. und 5.6. 14 Uhr, Pfingstspaziergang<br />
Merseburg-Information, Burgstraße 5<br />
9. bis 11.6. 38. Merseburger Schlossfest<br />
Schloss- und Dom-Ensemble