leuna_echo international 04|2006 - Leuna echo

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Bausteine sind nicht nur etwas für kleine Jungen ELEISA ist für TOTAL ein Pilotprojekt für die Ausbildung von zwölf Chemikanten Nicht nur kleine Jungen können beim Spielen mit Bausteinen lernen. Auch heranwachsende Jugendliche können davon profitieren. Bei TOTAL sind das konkret zwölf Jungen, die im ersten Lehrjahr Auszubildende für den Beruf eines Chemikanten sind. Das Zauberwort heißt für sie ELEISA und ist nach Worten von Personalreferentin Jana Kaulbach für TOTAL ein Pilotvorhaben. Alle zwölf Azubis mit dem Berufsziel Chemikant - „Das Auswahlprinzip für die Ausbildungsstellen war hart genug, so dass eine erneute Auswahl für die Teilnahme an ELEISA nicht geraten schien“, meint Jana Kaulbach - werden im Mai bei der BAL den ersten Baustein absolvieren. Es geht dabei um die Vermittlung von sozialen und interkulturellen Wissens und Verhaltens in europäischen Ländern. Daran schließt sich dann der nächste Baustein an, ein intensiver Sprachkursus in Englisch (der „Unternehmenssprache“ bei TOTAL), der vor allem der Vermittlung von fachspezifischen und technischen Begriffen dient. Höhepunkt dieser „Baustein-Ausbildung“ wird ein vierzehntägiger Auslandsaufenthalt in Lyon sein, wo man sich bei einem französischen Bildungsträger mit der dortigen Berufsausbildung vertraut machen und Einblicke in das berufliche Leben in einem Partnerbetrieb erhalten wird. Während dieser Ausbildungsphase bleibt die Konzernsprache Englisch als Verständigungsbasis. Diesem Auslandsbesuch im Oktober ist noch ein dritter, dreitägiger Baustein zur Vorbereitung auf diesen Einsatz vorgeschaltet. Im Oktober heißt es dann Platz nehmen in einem Bus, der alle zwölf Auszubildende zusammen mit zwei Ausbildern der BAL, einem Dolmetscher und einem Verantwortlichen von TOTAL nach Frankreich bringen wird, wo die Jugendlichen dann in einer jugendherbergsähnlichen Unterkunft wohnen werden. „Alle Jugendlichen, die nach Lyon fahren, haben sich sehr erfreut über diese Form der Ausbildung geäußert“, erklärt Personalreferentin Kaulbach. Kein Wunder, denn wem wird schon solch eine Chance sonst noch geboten. Übrigens gibt es insgesamt sieben Bausteine für die Auslandsausbildung, aus denen sich jedes Unternehmen die für seine Bedürfnisse entsprechenden auswählen kann. Gefördert wird das Vorhaben ELEISA vom Land Sachsen-Anhalt und dem europäischen Sozialfond. Das meint das Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH: Europa ist Herausforderung und Chance! Europakompetenz ist die Schlüsselqualifikation für wirtschaftlichen und persönlichen Erfolg Gemeint sind alle Qualifikationen, die es Menschen möglich machen, in europaweit agierenden Unternehmen verantwortliche Tätigkeiten auszuüben und am europäischen gesellschaftlichen Leben teilzuhaben Mit dem Modellprojekt ELEISA eröffnet das QFC gemeinsam mit Unternehmen, Bildungsverantwortlichen und Sozialpartnern neue Wege zur Internationalisierung der Berufsausbildung. 8 Zehn Minuten für Ihre Sicherheit Richtiges Verhalten im Störfall Auf Nummer sicher gehen, so heißt der Film, der in der Gemeinde Spergau und der TOTAL Raffinerie produziert wurde. Darin werden alle notwendigen Informationen über das richtige Verhalten bei einem Störfall den Einwohnern der Gemeinde Spergau vermittelt. Die Filmaufnahmen entstanden in einem Spergauer Einfamilienhaus mit tatkräftiger Unterstützung von Klaus-Dieter Petke. Die DVD und eine handliche Infokarte mit wichtigen Telefonnummern wurde gemeinsam mit einem Schreiben des Geschäftsführers der TOTAL Raffinerie an alle Haushalte in Spergau verteilt. Auch wer keinen DVD-Recorder besitzt, konnte sich den Film über das lokale Fernsehen anschauen. Dieser Film ist Teil der Sicherheitsvorsorge der TOTAL, denn trotz größter Anforderungen an Sicherheit und Umweltschutz, können Störungen in der Produktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Für weitere Auskünfte steht das kostenlose Bürgertelefon zur Verfügung: (0800) 48 48 112. Auf ein Wort Frau Svolinski, Bereichsleiterin für ELEISA Frau Svolinski, Sie sind Diplom-Politologin und beim QFC Bereichsleiterin Europakompetenz bei ELEISA. Wie viel Personen aus Sachsen-Anhalt wurden von dieser Ausbildungsform inzwischen erfasst? 300 Auszubildende nutzen inzwischen diese internationale Ausbildungsform. Große Unternehmen wie DOW Chemical, Bayer Bitterfeld, Radici oder die TOTAL Raffinerie und alle großen Bildungseinrichtungen des Landes beteiligen sich an diesem Programm. Und auch zahlreiche kleinere Unternehmen profitieren von dieser einmaligen Chance, ihren Auszubildenden erste internationale Erfahrungen zu vermitteln.
Nicht immer schrien gleich alle „Hossiannah“ Der größte Erfolg der Verbundausbildung war ein dreijähriger Anstellungsvertrag für Australien Koch mit Auslandserfahrung – das klingt doch in einer Bewerbung! Und tatsächlich haben die Auszubildenden, die derzeit im IBLM e.V. im Auftrag der Agentur für Arbeit Merseburg ihre Lehre als Koch absolvieren, unvergleichlich größere Chancen, eine Anstellung in einer gastronomischen Einrichtung zu bekommen. In ihrer dreijährigen Ausbildungszeit durchlaufen die Kochlehrlinge nämlich eine auf insgesamt 25 Wochen bemessene Teilausbildung in einem fremden Land. Die 18 Teilnehmer der Einstellung 2005 haben beispielsweise ihren ersten mehrwöchigen Kurs im Stubaital in Österreich absolviert, demnächst steht ein Aufenthalt an der italienischen Adria bevor. Ausbilder Steffen Plaschka ist stolz auf die bisherigen Erfolge der Ausbildung. Renommierte gastronomische Einrichtungen, wie beispielsweise das Schlosshotel Schkopau, loben das fundierte Wissen und Können der Auszubildenden. Steffen Plaschka, gelernter Koch, der nach der Wende im Fernstudium noch Betriebswirtschaft studierte und als Sozialreferent tätig war, ehe er 1996 bei BAL begann, hätte früher auch gern eine solche Ausbildung im Ausland genossen. „Aber jetzt bin ich stolz auf meine Schüler, wenn sie hervorragend ihre Lehre beenden“. Sein besonderer Stolz: Ein Absolvent wurde von einem Hotel der Hiltongruppe zur weiteren Qualifizierung nach London eingeladen und erhielt danach einen Dreijahresvertrag für ein Hotel in Australien. Doch Steffen Plaschka hat auch erlebt, dass nicht alle Abgänger der 10. Klasse und ihre Eltern gleich „Hosiannah“ schrien, als ihnen diese Auslandschance geboten wurde. Viele waren noch nie im Ausland gewesen, dann die doch mehrwöchige Abwesenheit vom Elternhaus und trotz Kostenübernahme durch InWEnt entstanden für manch sozial schwache Familie zusätzliche Aufwendungen. Doch durch die höhere Anstellungschance zahlt sich alles wieder mehrfach aus. Auszubildender Philipp Rex im Einsatz Und inzwischen sind die 17- bis 18-Jährigen – übrigens in der Mehrzahl Jungen – die eifrigsten Agitatoren für diese Ausbildungsmöglichkeit. Die Grundkenntnisse im Kochen – Kartoffelschälen, Gemüseputzen, Brühen anfertigen und was sonst noch zum Handwerkszeug eines Kochs gehört - das lernen die künftigen Gourmetkünstler bei BAL in Leuna. Aber was zu den Feinheiten der Kochkunst gehört – andere Gewürze, unbekannte Meeresfrüchte, stets „taufrische“ Zutaten, mediterrane Zubereitungsarten usw. – diesen Feinschliff bekommen sie dann im Ausland vermittelt. Und: Sie lernen auch fremde Sprachen kennen. Mancher glaubt es kaum: Selbst in Österreich heißen manche uns bekannte Früchte und Gemüsearten ganz anders, oder kann jeder etwas mit Ribiseln oder Potatos anfangen? Zum Abschluss der Ausbildung erhält dann jeder seinen Europass-Mobilitätsnachweis ausgehändigt, wie bei Philipp versehen mit der Nummer DE-03-2006- 43040001GL-10-1, gestempelt und unterschrieben unter anderem vom Chef der Gastronomie der Wintersport AG der Stubaier Gletscherbahn als möglichen „Einstiegspass“ für ein renommiertes gastronomisches Unternehmen des In- wie Auslandes. Zwei Fragen an Peter Frank Geschäftsführer IBLM e.V. und BAL Herr Frank, wer finanziert diese Ausbildung? Die Ausbildung wird auf Grundlage des Vertrages mit der Agentur für Arbeit Merseburg durch die Interessengemeinschaft Bildung Leuna-Merseburg e.V. vorgenommen. Die Kosten für den Auslandsaufenthalt werden von InWEnt aus Bonn getragen. Wie viele Azubis haben Sie in dieser Ausbildungsform bereits zu einem Berufsabschluss gebracht? Das dürften über 150 Azubis sein. Mit InWEnt kooperieren wir intensiv seit dem Jahre 2000 zusammen. Bei den Köchen waren das inzwischen sechs Programme mit Auslandsaufenthalten in Österreich, Polen, Ungarn, Italien und Frankreich. Übrigens muss jedes Programm detailliert beschrieben sein, damit eine Finanzierung erfolgt. 9
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