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leuna_echo international 04|2006 - Leuna echo

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Nicht immer schrien gleich<br />

alle „Hossiannah“<br />

Der größte Erfolg der Verbundausbildung war<br />

ein dreijähriger Anstellungsvertrag für Australien<br />

Koch mit Auslandserfahrung – das klingt<br />

doch in einer Bewerbung! Und tatsächlich<br />

haben die Auszubildenden, die derzeit<br />

im IBLM e.V. im Auftrag der Agentur<br />

für Arbeit Merseburg ihre Lehre als Koch<br />

absolvieren, unvergleichlich größere<br />

Chancen, eine Anstellung in einer gastronomischen<br />

Einrichtung zu bekommen.<br />

In ihrer dreijährigen Ausbildungszeit<br />

durchlaufen die Kochlehrlinge<br />

nämlich eine auf insgesamt 25 Wochen<br />

bemessene Teilausbildung in einem<br />

fremden Land. Die 18 Teilnehmer der<br />

Einstellung 2005 haben beispielsweise<br />

ihren ersten mehrwöchigen Kurs im Stubaital<br />

in Österreich absolviert, demnächst<br />

steht ein Aufenthalt an der italienischen<br />

Adria bevor.<br />

Ausbilder Steffen Plaschka ist stolz<br />

auf die bisherigen Erfolge der Ausbildung.<br />

Renommierte gastronomische<br />

Einrichtungen, wie beispielsweise das<br />

Schlosshotel Schkopau, loben das fundierte<br />

Wissen und Können der Auszubildenden.<br />

Steffen Plaschka, gelernter<br />

Koch, der nach der Wende im Fernstudium<br />

noch Betriebswirtschaft studierte<br />

und als Sozialreferent tätig war, ehe er<br />

1996 bei BAL begann, hätte früher auch<br />

gern eine solche Ausbildung im Ausland<br />

genossen. „Aber jetzt bin ich stolz auf<br />

meine Schüler, wenn sie hervorragend<br />

ihre Lehre beenden“. Sein besonderer<br />

Stolz: Ein Absolvent wurde von einem<br />

Hotel der Hiltongruppe zur weiteren<br />

Qualifizierung nach London eingeladen<br />

und erhielt danach einen Dreijahresvertrag<br />

für ein Hotel in Australien. Doch<br />

Steffen Plaschka hat auch erlebt, dass<br />

nicht alle Abgänger der 10. Klasse und<br />

ihre Eltern gleich „Hosiannah“ schrien,<br />

als ihnen diese Auslandschance geboten<br />

wurde. Viele waren noch nie im Ausland<br />

gewesen, dann die doch mehrwöchige<br />

Abwesenheit vom Elternhaus und trotz<br />

Kostenübernahme durch InWEnt entstanden<br />

für manch sozial schwache<br />

Familie zusätzliche Aufwendungen.<br />

Doch durch die höhere Anstellungschance<br />

zahlt sich alles wieder mehrfach aus.<br />

Auszubildender Philipp Rex im Einsatz<br />

Und inzwischen sind die 17- bis 18-Jährigen<br />

– übrigens in der Mehrzahl Jungen<br />

– die eifrigsten Agitatoren für diese Ausbildungsmöglichkeit.<br />

Die Grundkenntnisse im Kochen –<br />

Kartoffelschälen, Gemüseputzen, Brühen<br />

anfertigen und was sonst noch zum<br />

Handwerkszeug eines Kochs gehört -<br />

das lernen die künftigen Gourmetkünstler<br />

bei BAL in <strong>Leuna</strong>. Aber was zu den<br />

Feinheiten der Kochkunst gehört –<br />

andere Gewürze, unbekannte Meeresfrüchte,<br />

stets „taufrische“ Zutaten,<br />

mediterrane Zubereitungsarten usw. –<br />

diesen Feinschliff bekommen sie dann<br />

im Ausland vermittelt. Und: Sie lernen<br />

auch fremde Sprachen kennen. Mancher<br />

glaubt es kaum: Selbst in Österreich heißen<br />

manche uns bekannte Früchte und<br />

Gemüsearten ganz anders, oder kann<br />

jeder etwas mit Ribiseln oder Potatos<br />

anfangen?<br />

Zum Abschluss der Ausbildung erhält<br />

dann jeder seinen Europass-Mobilitätsnachweis<br />

ausgehändigt, wie bei Philipp<br />

versehen mit der Nummer DE-03-2006-<br />

43040001GL-10-1, gestempelt und<br />

unterschrieben unter anderem vom Chef<br />

der Gastronomie der Wintersport AG<br />

der Stubaier Gletscherbahn als möglichen<br />

„Einstiegspass“ für ein renommiertes<br />

gastronomisches Unternehmen<br />

des In- wie Auslandes.<br />

Zwei Fragen<br />

an Peter Frank<br />

Geschäftsführer IBLM e.V.<br />

und BAL<br />

Herr Frank, wer finanziert diese<br />

Ausbildung? Die Ausbildung wird<br />

auf Grundlage des Vertrages mit der<br />

Agentur für Arbeit Merseburg durch<br />

die Interessengemeinschaft Bildung<br />

<strong>Leuna</strong>-Merseburg e.V. vorgenommen.<br />

Die Kosten für den Auslandsaufenthalt<br />

werden von InWEnt aus<br />

Bonn getragen.<br />

Wie viele Azubis haben Sie in<br />

dieser Ausbildungsform bereits<br />

zu einem Berufsabschluss<br />

gebracht? Das dürften über 150<br />

Azubis sein. Mit InWEnt kooperieren<br />

wir intensiv seit dem Jahre 2000<br />

zusammen. Bei den Köchen waren<br />

das inzwischen sechs Programme<br />

mit Auslandsaufenthalten in Österreich,<br />

Polen, Ungarn, Italien und<br />

Frankreich. Übrigens muss jedes<br />

Programm detailliert beschrieben<br />

sein, damit eine Finanzierung<br />

erfolgt.<br />

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