leuna_echo international 04|2006 - Leuna echo

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Arbeitstreffen bei KataLeuna mit positiver Resonanz Anlage in Leuna – Vorreiterrolle im Produktionsverbund Zweimal jährlich treffen sich die Standortleiter der CRI/CRITERION-Unternehmen mit den Produktionsverantwortlichen der Konzernleitung. In Leuna ist Wie international ist man in Leuna? Fortsetzung von Seite 5 Chemieakzeptanz war wichtig Quinn investiert 150 Mio. Euro Die Quinn-Group aus Derrylin, Nordirland, baut für 150 Mio. Euro eine neue Chemieanlage. Damit sollen 100 neue Arbeitsplätze am Chemiestandort entstehen. Vom Frühjahr 2008 an soll in der Produktionsanlage das Vorprodukt für lichtdurchlässige und unempfindliche Kunststoffe hergestellt werden. Das produzierte Methylmethancrylat (MMA) wird für die Herstellung von Acrylglas benötigt, das u.a. in der Baubranche sowie im Automobilbau eingesetzt wird. Für die Standortentscheidung Leuna waren für den Eigentümer Sean Quinn eine Reihe von Gründen ausschlaggebend. Dazu zählen ausgebildetes Personal ebenso wie die vorhandene Infrastruktur und eine vorhandene Akzeptanz in der Bevölkerung für den Neubau einer Chemieanlage. 6 diese Shell-Tochter mit der KataLeuna vertreten. Turnusgemäß wird die Veranstaltung einmal in der Zentrale in Houston, Texas ausgetragen und für das zweite Mal an einem der Produktionsstandorte selbst. Am 11. Mai konnte Dr. Frank Görlitz erstmalig als Gastgeber dieser Zusammenkunft 17 CRI-Manager in der KataLeuna begrüßen. Auf der Tagesordnung standen neben der Beratung geschäftlicher Aufgaben auch Besichtigungen der Anlagen des Unternehmens. „Die Treffen dienen dazu, die verschiedenen Technologien kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Jeder von uns freut sich auf die jährlichen Treffen, weil es auch wichtig für das team building ist“, erläutert Machiel van der Mehrproduktenanlage geplant LCP setzt langjährige Tradition fort Im März 2005 übernahmen die Unternehmer Dr. Dan Sommerfeld und Eli Klein aus Israel die Carboxylierungsanlage in Leuna. Für den Standort entschieden sich die Unternehmer aufgrund der guten Infrastruktur, der vorhandenen Rohstoffbasis, des ausgebildeten Personals und des Know-hows. Insgesamt wurden bisher acht Mio. Euro in die Anlage investiert und für 235 Mitarbeiter ein neuer Arbeitsplatz geschaffen. Der Start zur Produktion der Parahydroxybenzoesäure, ein Basisprodukt für die Kosmetikindustrie, war im Oktober 2005. Für die nächsten Jahre plant das Unternehmen die Kapazität zu erweitern, neue Produkte zu entwickeln und den Aufbau einer Mehrproduktenanlage. Schoot, Vice President Manufacturing aus den Niederlanden. Nach seinen Eindrücken vom Produktionsstandort der KataLeuna befragt, antwortete Ir. Patrick Vanhoubroeck, Produktionsleiter der CRI Catalyst Company Belgium N.V.:„Hier in der Anlage wird sehr viel Wert auf Sauberkeit, Hygiene und Sicherheit gelegt. Das hat eine hohe Priorität, da man mit karzinogenen Stoffen umgeht. Ebenso ist die Lagertechnik auf einem sehr hohen Niveau. Auch die Fertigung eines wichtigen Shell-Produktes hat in der letzten Woche hier in Leuna begonnen und läuft sehr gut. Die europäischen Anlagen in Leuna und Gent spielen eindeutig eine Vorreiterrolle im Produktionsverbund des Konzernbereichs.“ Ausbau nach Markterfordernissen Hexion übernahm Rhodia Leuna Seit Februar 2006 hat die Hexion Spezialty Chemicals mit Sitz in Ohio, Colombia (USA), die Rhodia Leuna übernommen. Die Produktionsanlage zur Herstellung von Kunststoffdispersionen integriert sich in die Wertschöpfungskette der Hexion. Dies war neben der vorhandenen Rohstoffbasis ein Grund für das Hexion-Engagement in Leuna. Momentan arbeiten 29 Mitarbeiter und drei Auszubildende bei der Hexion Specialty Chemicals Leuna GmbH. Das Unternehmen plant den Standort entsprechend den Markterfordernissen auszubauen.
Die größte Barriere ist die Sprache Interview mit Dr. Horst Hernichel, Leiter Standortortentwicklung der InfraLeuna GmbH Am Standort Deutschland ist die chemische Industrie der Produktionszweig, auf den mit Abstand die höchsten Direktinvestitionen ausländischer Investoren entfallen. Wie sieht die Situation konkret am Chemiestandort Leuna aus? In Leuna haben wir Investoren verschiedener Nationen. Die meisten Unternehmen kommen aus dem westlichen Teil Europas. Das beginnt mit dem größten Investor der TOTAL aus Frankreich, der DOMO aus Belgien, der Kartogroup aus Italien, der Quinn-Gruppe aus Nordirland, um nur einige zu nennen. In diesem Jahr hat die Unternehmensgruppe Hexion aus den USA die Rhodia Produktionsstätte in Leuna übernommen und ein weiterer großer Investor mit Sitz in den USA ist die DOW. Die Aufzählung lässt sich fortsetzen, denn wir haben auch Dienstleister aus dem Ausland wie die MCE, ein österreichisches Unternehmen oder Mammoet aus den Niederlanden. Insgesamt sind am Standort Leuna zwölf ausländische Investoren aus neun Ländern angesiedelt. Wie spiegelt sich das internationale Engagement in den Beschäftigungszahlen wider? Diese internationalen Unternehmen haben bisher in Leuna mehr als 3,22 Mrd. Euro investiert und über 2.500 Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise gesichert. Das ist, verglichen mit anderen Standorten, schon ein beachtenswertes Ergebnis. Werden die Bemühungen des Standortmarketings der InfraLeuna vom Land oder Bund unterstützt? Anfragen internationaler Chemieunternehmen werden von der WiSa ( ) oder dem IIC ( ) an das Netzwerk CeChemNet oder direkt an die Standorte weitergeleitet. Asiatische Unternehmen werden hauptsächlich durch das IIC akquiriert. Aber leider haben wir bisher noch kein asiatisches Unternehmen nach Leuna holen können. Aus welchen Ländern hätten Sie noch gern Investoren am Standort? Da fällt mir spontan Japan ein, aber auch der mittlere Osten. Gerade dort befinden sich finanzkräftige Investoren. In unseren Akquiseaktivitäten beziehen wir natürlich neben der Berücksichtigung der chemisch-technologischen Wertschöpfungskette auch solche Überlegungen mit ein. Im Laufe der Zeit haben Sie den Start verschiedener Unternehmungen begleitet. Welche Hemmnisse sind für ausländische Unternehmungen in Deutschland am größten? Ist es unsere berühmte Bürokratie? Nein, die größte Barriere ist die Sprache. Die meisten Unternehmen kommen aus einem englischsprachigen Mutterland und haben hier schon Schwierigkeiten, wenn sie Fragen innerhalb des Genehmigungsverfahrens mit einem Beamten besprechen wollen. Oder auch bei einer Auftragsvergabe an eine regionale Dienstleistungsfirma scheitert die Verständigung meist an der Sprache. Welcher Malermeister macht sein Angebot schon in englischer Sprache? Bei den asiatischen Unternehmen kommt noch der kulturelle Aspekt hinzu. Außerdem sind diese Unternehmen in Deutschland zu weit vom eigenen Markt entfernt und unsere Marktgepflogenheiten sind weitestgehend unbekannt. Damit entsteht eine hohe Schwelle, die es zu überwinden gilt, will man einen Investor aus Japan vom Standort Leuna überzeugen. Bauarbeiten in Vorbereitung der MMA-Anlage der Quinn Chemicals GmbH Wie überzeugt man ein internationales Unternehmen von der Attraktivität eines Standortes, der nicht nur in Deutschland im Wettbewerb mit anderen Standorten steht, sondern eigentlich weltweit? Indem wir intensiv den Markt beobachten und gezielt die Vor- und Rückwärtsintegration der Produktionsaktivitäten analysieren. Das heißt, wir finden heraus, für welches Unternehmen ist es interessant, ein Vorprodukt oder die Weiterverarbeitung eines Produktes, das am Standort Leuna hergestellt wird, zu übernehmen. Dabei achten wir darauf, welche Unternehmen weltweit auf Akquisitionskurs sind und Geschäftsfelder erwerben. Passt es in die standortspezifische Wertschöpfungskette, wird ein Projektansatz bis hin zu Überlegungen der Wirtschaftlichkeit erstellt, die ein marktwirtschaftliches Unternehmen in einem Businessplan entwickelt. Mit diesen fundierten Vorbereitungen nehmen wir Kontakt zum Unternehmen auf und unterbreiten ihm ein Angebot zur Ansiedlung. In der Art und Weise sind die Ansiedlungsgespräche auch mit der Quinn-Gruppe verlaufen. Damit konnte der Inhaber, Mr. Quinn, auch überzeugt werden und von der Entscheidung bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrages verging nur etwas mehr als ein Jahr. Das ist jedoch nicht die Regel. Diese extrem kurze Zeitspanne verdanken wir den kurzen Entscheidungswegen des Inhaber geführten Unternehmens. Das funktioniert nicht immer so schnell. Gibt es konkrete Projekte, die in diesem Jahr noch die Internationalität des Standortes erweitern könnten? Ja, da gibt es ein sehr konkretes Projekt, das sich momentan in Machbarkeitsprüfung befindet und das die Internationalität des Standortes noch erweitern würde. Aber Einzelheiten dazu werden erst bekannt gegeben, wenn das Projekt abgeschlossen ist. Insgesamt bearbeiten wir gegenwärtig ca. 15 Projekte mit unterschiedlicher Erfolgswahrscheinlichkeit. Aber die noch zur Verfügung stehenden 70 Hektar freie Flächen der InfraLeuna könnten schon bald knapp werden. Die Stimmung in der chemischen Industrie hat sich merklich verbessert und das spüren wir auch bei den Ansiedlungsgesprächen. Danke für das Gespräch. 7
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