Ernestine Gohr Die Akte Atlan - Der Atlan-Club-Deutschland
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"Ja, aber nur weil er die Alternativen kennt." Mercant blieb bei seiner Haltung.<br />
"Welche meinen Sie?"<br />
<strong>Der</strong> Solarmarschall lächelte freudlos. "Was glauben Sie, wie lange seine Abschirmung noch<br />
standhalten würde, wenn ein paar Telepathen sich gegenseitig verstärkten? Nun, es gibt auch<br />
wirksame chemische Mittelchen, mit denen man nachhelfen kann. Und dann besteht natürlich noch<br />
die Möglichkeit, ihm seinen kleinen Gesundbrunnen vorzuenthalten... wenigstens so lange, bis er<br />
endlich zur Vernunft kommt."<br />
Sie schwiegen, peinlich berührt von der Vorstellung, für eine erzwungene Aussage vielleicht schwere<br />
geistige oder körperliche Schäden desjenigen Mannes in Kauf zu nehmen, dessen kurzweiliger<br />
Darbietung sie soeben noch stillen Beifall gezollt hatten.<br />
Rhodan räusperte sich um den Kloß im Hals loszuwerden. Er wusste nur zu gut, dass, sollte es um<br />
den Bestand des Solaren Imperiums gehen, sie vielleicht noch viel weiter gehen mussten, als Mercant<br />
gerade vorgeschlagen hatte.<br />
"Betrachten wir das als allerletzte Option", konstatierte er leise.<br />
"Peter, versuchen Sie vorerst weiter ihn im Guten zu überzeugen. Während dessen finden wir heraus,<br />
ob und wie er vielleicht Einfluss auf die Entwicklung der Raumfahrttechnik genommen hat. Das<br />
erscheint mir eine viel versprechende Spur. Falls er nicht einfach vom Himmel gefallen ist muss er<br />
irgendwo sein − wahrscheinlich havariertes − Raumschiff verborgen haben. Möglicherweise dient es<br />
ihm sogar noch als Unterschlupf. Das müssen wir finden. <strong>Die</strong> positronischen Speicher dürften uns<br />
Klarheit verschaffen. Noch Fragen? Gut, ich denke das reicht für heute."<br />
Rhodan bedeute Kosnow noch zu bleiben und drückte leicht Thoras Hand. Sie verstand und blieb im<br />
Zimmer zurück, als die beiden auf die Terrasse hinaustraten. Draußen war es nicht mehr ganz hell.<br />
<strong>Die</strong> Nacht versprach angenehme Abkühlung, aber noch hielt sich die Hitze des Tages.<br />
"Peter, was halten Sie von ihm? Ihr persönlicher Eindruck?"<br />
<strong>Der</strong> Angesprochene zog sein extravagantes Zigarettenetui hervor. Umständlich kramte er nach Feuer.<br />
Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort.<br />
"Arrogant, argwöhnisch, brillant. Viel Leidenschaft und Spontanität." <strong>Die</strong> Worte kamen langsam und<br />
mit Bedacht.<br />
Er zündete sich eine Zigarette an und inhalierte einen tiefen Zug. Ich weiß dass Sie daran denken ihn<br />
für uns zu gewinnen, Sir. Ich bin sicher, wir hatten ihn mehrmals schon fast soweit. Aber im<br />
entscheidenden Augenblick macht er jedes Mal wieder einen Rückzieher."<br />
"Sie mögen ihn, nicht war?"<br />
Kosnow war erst überrascht, dann wurde er nachdenklich, schließlich nickte er zögernd. "Ich kann<br />
nicht genau sagen warum... sehen Sie sich nur die Akademieschüler an, die sind außer Rand und<br />
Band. Adams könnte sich mit Autogrammen eine goldene Nase verdienen. <strong>Die</strong> Backfische würden<br />
sich um Poster reißen."<br />
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