Ernestine Gohr Die Akte Atlan - Der Atlan-Club-Deutschland
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Ihnen Essen und Getränke für mindestens drei Dutzend Leute."<br />
Meine offensichtliche Verwirrung schien Kosnow Beweis genug, dass ich nicht wusste, wer dafür<br />
verantwortlich sein könnte. Er wandte ich an den Leutnant. "Gmuna, fragen sie doch bitte mal bei<br />
den Studenten nach."<br />
"Alle mal herhören", rief dieser laut in den Raum und übertönte mühelos alle Gespräche. "Wer hat<br />
Verpflegung bestellt?"<br />
Überrascht und ratlos sahen sich die Studenten an und schüttelten die Köpfe. "Was denn, gibts<br />
Pizza?", tönte es von hinten. "Für mich bitte einen Bananensplitt...". Weitere Wünsche gingen im<br />
Lachen unter.<br />
Kosnow zuckte mit den Schultern. <strong>Die</strong> Sache schien ihn weniger zu beunruhigen als zu amüsieren.<br />
"Na gut, meinetwegen. Es scheint so, als ob jemand großen Wert darauf legt, dass heute Abend nicht<br />
gehungert wird. Vielleicht möchten Sie die... bemerkenswerte Simulation besser unterbrechen und<br />
morgen weitermachen?"<br />
Er winkte den Boten durch, der sogleich damit begann, ein Büffet aufzubauen. Das appetitliche<br />
Aroma scharf gewürzter Speisen erfüllte den Raum.<br />
Immer noch nachdenklich stoppte ich das Programm. Ich konnte mir nicht erklären, wer oder was<br />
hinter dieser Aktion stecken könnte. Vielleicht würde sich der Spender, der es vorzog anonym zu<br />
bleiben, irgendwann selbst offenbaren. Oder die Abwehr würde dahinter kommen, wer uns so<br />
großzügig bedachte. Bis dahin sprach jedenfalls nichts dagegen, die Gabe angemessen zu würdigen.<br />
Ich sah mir die einladend angerichtete Vielfalt an und entdeckte pikante grüne Schoten, gegrillte<br />
Garnelen, Schweinefilet auf Lorbeerblättern sowie den typisch mexikanischen Eintopf mit roten<br />
Bohnen. Große Holzschüsseln mit Tortilla−Chips neben Tomaten−Dip, Püree von Kürbiskernen und<br />
Avocado−Creme standen neben Tomatensalat mit klein−gehackten roten und weißen Zwiebeln. In<br />
einem blitzenden Rechaud schmurgelte Fajitas, eine Fleisch−Gemüsepfanne, die man in Maisfladen<br />
füllte.<br />
Mexikanisch, vielleicht eine Botschaft,meldete sich mein Extrahirn. Ich zweifelte. <strong>Die</strong><br />
Zusammenstellung konnte auch ein Zufall sein. Wenn aber doch − wer steckte dahinter? Vielleicht<br />
die vermögenden Eltern einer der Akademieschüler?<br />
Dann griff ich nicht weniger beherzt zu als meine Schüler, die das Ganze schon allein deshalb<br />
begeisterte, weil die Abwehr an der Nase herumgeführt wurde.<br />
Mein erfinderische kleine Truppe hatte die Positronik kurzerhand in eine Musikbox umfunktioniert.<br />
Mexikanische Gesänge und Gitarrenmusik begeleiteten den Gaumenschmaus, Weisen mit viel<br />
Corazon und Amore.<br />
Bei einer kalten Flasche mexikanischem Bier, die ich bei lockerer Plauderei leerte, stellte ich<br />
zufrieden fest, lange nicht mehr so gut gegessen zu haben.<br />
Das liegt an der angenehmen Gesellschaft, meldete sich mein Extrahirn. Du hast lange allein essen<br />
müssen.<br />
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