Ernestine Gohr Die Akte Atlan - Der Atlan-Club-Deutschland
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"Sie können ihre albernen Bemühungen einstellen", meinte er mit einem ironisch wirkenden Lächeln.<br />
Anscheinend hatte er mit dieser Maßnahme gerechnet.<br />
<strong>Die</strong> beiden Telepathen sahen ratlos zu Kosnow, der ihnen mit einem Nicken bedeutete, dieser<br />
Aufforderung Folge zu leisten. Trotz des fehlgeschlagenen Versuchs geistiger Ausspähung wertete er<br />
die Reaktion <strong>Atlan</strong>s als einen guten Anfang. <strong>Die</strong> Lehrmeinung besagt, dass jedwedes Verhör für die<br />
aussagende Person eine psychische Belastung darstellt. Das Kontaktgespräch zu Beginn hat den Sinn,<br />
eine positive, besser noch eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Da man sich schon begegnet<br />
war, erschien Kosnow oberflächlicher Smalltalk als überflüssig.<br />
<strong>Atlan</strong> machte den Eindruck, sich sowohl körperlich als auch geistig regeneriert zu haben. Sogar<br />
erstaunlich gut in dieser kurzen Zeit. <strong>Die</strong> Auswertung der medizinischen Untersuchung, der Bericht<br />
Manolis und die Laborergebnisse würden erst in ein oder zwei Tagen vorliegen.<br />
Auch so gab es genügend Fragezeichen zu dem, was man bisher über das erstaunliche Wirken dieses<br />
Arkoniden herausgefunden hatte.<br />
Rhodan hatte darauf aufmerksam gemacht, wie präzise <strong>Atlan</strong> vorgegangen war, um sich eine<br />
vollständige und glaubhafte terranische Vita zu verschaffen. <strong>Die</strong>se Erkenntnis stand vorläufig noch<br />
im Widerspruch zu der Tatsache, dass er einen Teil seiner unverkennbar arkonidischen Ausrüstung<br />
sorglos in einem Untersee−Boot vor der portugiesischen Küste zurückgelassen hatte − mitsamt den<br />
verräterischen Röntgenaufnahmen. So war die Abwehr überhaupt erstmals auf ihn aufmerksam<br />
geworden. Hier wollte Kosnow zuerst einhaken.<br />
"Admiral", eröffnete er den ersten verbalen Abtausch, "würden Sie uns bitte erklären, was Sie mit<br />
den bei Cap Roca zurückgelassen Gegenständen vorhatten?" Er ließ bewusst offen, auf welche<br />
Objekte er sich bezog.<br />
<strong>Der</strong> Arkonide zog in sehr menschlicher Geste die Schultern nach oben und ließ sie wieder sinken.<br />
"Das war ein Versehen", räumte er ein, "ich wollte alles später auf dem Rückweg wieder mitnehmen."<br />
Interessiert zog Kosnow die Brauen nach oben. "Wohin zurück?" Sein Gegenüber blieb ihm dieses<br />
Mal die Antwort schuldig. Kosnow machte sich eine gedankliche Notiz um später darauf zurück zu<br />
kommen.<br />
"<strong>Die</strong> Nahrungskonzentrate, die Medikamente?", bohrte er nach, "Es handelt sich um eindeutig<br />
synthetische und nicht−terranische Erzeugnisse jüngeren Datums. Was wollten Sie damit anfangen?"<br />
Wieder das Schulterzucken. "Eine Armee versorgen, Hungrige speisen... Sie dürfen sich etwas<br />
aussuchen. Ist der Besitz von Essen und Arzneien eine strafbare Handlung?" <strong>Der</strong> Schnitzer mit den<br />
Röntgenaufnahmen war <strong>Atlan</strong> unangenehm. Er war nicht geneigt, sie auch nur zu erwähnen.<br />
Kosnow überging den aufkommenden Unmut seines Gegenübers mit verbindlicher Gelassenheit.<br />
"Selbstverständlich ist der Besitz dieser Dinge nicht verboten. Wenn auch die Mengen an Mitteln zur<br />
Strahlenbehandlung nicht gerade als verkehrsübliche Dosen zu bezeichnen sind," fügte er<br />
einschränkend hinzu. Natürlich hatte man die unetikettierten Einheiten eingehend untersucht.<br />
<strong>Der</strong> Arkonide zog es wiederum vor zu schweigen und den nächsten Zug Kosnows abzuwarten.<br />
"Vielleicht möchten Sie mir stattdessen erklären, warum Sie in ein ziviles Unterseeboot eindrangen<br />
und die Crew und die Passagiere überwältigten?" Kosnow kannte sich mit verschiedenen<br />
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