Duden Basiswissen Schule Geschichte - Bibliographisches Institut ...
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3<br />
56<br />
Die Dreiecksform<br />
der Nilmündung erinnerte<br />
schon antike<br />
griechische Besucher<br />
an den dreieckigen<br />
Buchstaben Delta<br />
ihres Alphabets.<br />
Die Mündungsform<br />
des Nil wurde<br />
namengebend für<br />
alle vergleichbaren<br />
Flussmündungen mit<br />
hoher Sedimentlast,<br />
niedrigem Gefälle,<br />
niedriger Fließgeschwindigkeit<br />
und<br />
dementsprechender<br />
hoher Sedimentablagerung.<br />
3 Frühe Hochkulturen<br />
3.2 Ägypten<br />
3.2.1 Bedingungen für die Herausbildung der Hochkultur<br />
Die geografische Voraussetzung der altägyptischen Staats- und<br />
Kulturentwicklung war die Fruchtbarkeit der periodisch überfluteten<br />
Flussoase des Nils.<br />
Altägypten umfasste die Flussoase<br />
des Nils von den Stromschnellen<br />
bei Assuan im Süden bis zur Mündung<br />
im Norden. Der Nil durchfließt<br />
hier die Ostsahara. Hohe<br />
Jahresdurchschnittstemperaturen<br />
(Kairo 21 ºC, Luxor 24 ºC) lassen<br />
ganzjähriges Pflanzenwachstum<br />
zu, aber sehr geringe Niederschläge<br />
(Kairo 24 mm, Luxor 1 mm<br />
im Jahr) ermöglichen eine Landwirtschaft<br />
nur bei Bewässerung<br />
mit Nilwasser. So nannte schon der<br />
griechische Historiker HERODOT<br />
Ägypten das „Geschenk des Nils“.<br />
Oberägypten bestand aus der<br />
etwa 650 km langen, aber nur zwischen<br />
2,5 und 20 km breiten Nil-<br />
talaue, das nördlich Kairos gelegene<br />
Unterägypten aus dem<br />
160 km langen (in der Antike), von<br />
fünf Flussarmen fächerförmig<br />
durchzogenen, an der Küste über<br />
200 km breiten Delta.<br />
Die Hauptquellflüsse, der in Ostafrika<br />
(Viktoriasee) entspringende<br />
Weiße und der das äthiopische<br />
Hochland entwässernde Blaue<br />
Nil, vereinigen sich im Sudan bei<br />
Khartum. Bis zum Bau des Assu-<br />
Wichtige Stätten Altägyptens -<br />
Kanopos<br />
El-Faijum<br />
Buto<br />
Tanis<br />
Bubastis<br />
Giseh<br />
OBERÄGYPTEN<br />
andamms (Inbetriebnahme am 21. Juli 1970) steuerte die Hochwasserwelle<br />
des Blauen Nils den jahreszeitlich stark schwankenden Nilabfluss<br />
von Juni bis August. Der Normalabfluss von 120 m 3 /s schwillt durch monsunale<br />
Starkregen in Äthiopien für einige Wochen auf bis zu 6 000 m 3<br />
an. Riesige Sümpfe im Sudan dämpfen und „filtern“ dagegen die Hochwasser<br />
des Weißen Nils und garantieren seinen stetigen ganzjährigen<br />
Abfluss. Abtragung im Quellgebiet des Blauen Nils sorgt für hohe mineralreiche<br />
Sedimentfracht des Hochwassers. In Ägypten überflutete die<br />
Nilschwemme alljährlich die gesamte Talaue und lagerte dabei 1 – 3 m<br />
schwarzen Ton als mineralreichen Dünger ab.<br />
C H A R G A<br />
Nil<br />
heutiger Ort<br />
Oase<br />
altägyptische<br />
Stätte<br />
I<br />
I<br />
I<br />
UNTER -<br />
KAIRO ÄGYPTEN<br />
Memphis<br />
Medum<br />
Amarna<br />
Nechokanal<br />
Pithom<br />
Nil<br />
Tal der Könige<br />
Theben-West<br />
Hierakonpolis<br />
NUBIEN<br />
MITTEL-<br />
MEER<br />
R o t e s M e e r<br />
Luxor<br />
ASSUAN<br />
Elephantine