Bitte nimm mich! - Büro für Medien, Norbert Stahl e. K.
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anZeiGen<br />
len, wie vielleicht jeder <strong>für</strong> sich ansätze<br />
finden kann, um die anstehenden aufgaben<br />
in angriff zu nehmen.<br />
Veränderungen sind immer Prozessen<br />
unterworfen und verlaufen nicht linear.<br />
Wir sollten lernen, vernetzt zu denken,<br />
auch wenn es mühsam und unbequem<br />
erscheint. Um die komplexen Veränderungsprozesse<br />
im Markt der B2B-kommunikation<br />
darzustellen, beziehe ich<br />
<strong>mich</strong> auf ein System, das in seiner ursprünglichen<br />
Form von Gregory Bateson,<br />
einem englischen anthropologen,<br />
uMfeld<br />
Das Umfeld hat sich<br />
verändert. Nicht<br />
jeder Kunde wartet<br />
noch freudig auf<br />
Vertreterbesuch<br />
26 | SZV impresso 2 / 2007<br />
Biologen und kommunikationswissenschaftler<br />
entwickelt wurde. die Grundidee<br />
ist die, dass wir uns in einem Umfeld<br />
bewegen und darauf mit einem bestimmten<br />
Verhalten reagieren. Jedes<br />
Verhalten setzt grundsätzlich Fähigkeiten<br />
voraus. Motivation ist der antrieb,<br />
um Fähigkeiten zu erlangen. Wir sind<br />
motiviert, wenn wir unsere identität gefunden<br />
haben. daraus entwickelt sich<br />
die Zugehörigkeit zu einer größeren aufgabe.<br />
das hört sich zunächst kompliziert<br />
oder abstrakt an, ist aber, wie wir<br />
später sehen werden, sehr logisch.<br />
das Umfeld ist der Markt oder die<br />
Branche, in der wir tätig sind. dieses<br />
Umfeld veränderte sich in den letzten<br />
Jahren dramatisch. noch vor vielleicht<br />
zehn Jahren sah unser alltag so aus:<br />
im Herbst eines jeden Jahres wurden<br />
kunden und agenturen besucht und ein<br />
nettes Gespräch mit dem Werbeleiter<br />
geführt. das ergebnis war oftmals, dass<br />
der Jahresauftrag nachgereicht wurde.<br />
auf den jeweiligen Messen schaute der<br />
anzeigenverkäufer mal bei dem kunden<br />
vorbei, sagte „Grüß Gott“ und sprach<br />
sein Lob <strong>für</strong> die gelungene Messestandgestaltung<br />
aus. im Laufe des Jahres informierte<br />
man diesen kunden über die<br />
eine oder andere Sonderveröffentli-<br />
chung und bekam einen auftrag, selbstverständlich<br />
ohne Preisnachlässe einräumen<br />
zu müssen. Zu Weihnachten<br />
oder zum Geburtstag wurde eine Flasche<br />
Wein verschenkt.<br />
Wer schon damals bereit war, über den<br />
eigenen tellerrand hinauszusehen,<br />
konnte feststellen, dass die Welt in anderen<br />
<strong>Medien</strong>gattungen anders aussah.<br />
Publikums- und Special-interest-Zeitschriften<br />
hatten sich schon lange intensiv<br />
mit einem neuen, starken Wettbewerber<br />
auseinanderzusetzen, der ihnen<br />
die angestammte, starke Position im<br />
Werbemarkt streitig machte. das waren<br />
die privaten tV-Sender.<br />
Kunden verlangen nach<br />
rationalen Argumenten<br />
im Consumer-Markt gab es schon lange<br />
Reichweitenanalysen – die arbeitsgemeinschaft<br />
Leseranalyse aGLa wurde<br />
bereits 1954 gegründet. die Gattung<br />
der tageszeitungen verlor schon anfang<br />
der 70er Jahre Markenartikelanzeigen<br />
an die Publikumszeitschriften und<br />
hatte sich bereits vor 0 Jahren intensiv<br />
mit dem neuen Medium anzeigenblätter<br />
auseinanderzusetzen. Waren hellseherische<br />
Fähigkeiten von nöten, um zu erkennen,<br />
dass sich mittelfristig auch un