Einblicke III ( pdf, 1,8 MB) - RINKE TREUHAND
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Felicia Ullrich<br />
geschäftsführende Gesellschafterin<br />
geboren am 16.12.1965<br />
in Solingen<br />
verheiratet, 2 Kinder<br />
Wohnort: Solingen<br />
Hermann Ullrich<br />
GmbH & Co. KG<br />
Druckerei und Fachverlag<br />
– Standort: Solingen<br />
– Mitarbeiter: 40<br />
– Auszubildende: 9<br />
EINBL!CKE <strong>III</strong> Seite 8<br />
Schon in der vierten Generation erfolgreich<br />
Frau Ullrich, Sie haben im Wettbewerb<br />
„Familienfreundliche Unternehmen im<br />
Bergischen Städtedreieck 2009“ den ersten<br />
Platz in der Kategorie „Unternehmen bis<br />
50 Mitarbeiter“ gewonnen. Was bedeutet<br />
das für Sie?<br />
Ullrich Wir haben die Jury mit einer familienfreundlichen<br />
Firmenphilosophie überzeugt,<br />
die sowohl von der Firmenleitung als auch<br />
von den Mitarbeitern tatsächlich „gelebt“<br />
wird. Dank einer vielfältigen Kombination<br />
von kleinen und großen Angeboten sowie<br />
auf der Basis unseres generellen Verständ nis -<br />
ses für die im Betrieb arbeitenden Eltern<br />
konnten wir beweisen, wie wichtig der<br />
Baustein Familienfreundlichkeit für unsere<br />
Unternehmensentwicklung ist. Der Preis<br />
macht uns daher besonders stolz.<br />
Wie lange prägen Sie jetzt<br />
dieses Unternehmen?<br />
Ullrich Ich bin 1997 zum 100-jährigen Firmen -<br />
jubiläum hier eingestiegen. Nach einer Visite<br />
im Hotelfach und einer Banklehre habe ich<br />
Betriebswirtschaftslehre studiert. Anschließend<br />
war ich zwei Jahre bei Coca-Cola im Bereich<br />
Eventmarketing und Sportförderung sowie<br />
weitere zwei Jahre in der Werbeabteilung der<br />
Deutschen Bank beschäftigt. Mit diesen<br />
Grund lagen fing ich dann an, mich für meine<br />
neue Aufgabe in unserem Familienunter neh -<br />
men einzuarbeiten.<br />
Und wie war die erste Zeit?<br />
Ullrich Ich kam damals vor allem, um meine<br />
ältere Schwester zu unterstützen, die gerade<br />
ihr zweites Kind bekommen hatte und nicht<br />
mehr allein verantwortlich die Unterneh mensgeschicke<br />
leiten wollte. Für mich war dies ein<br />
Sprung ins kalte Wasser. Früher konnte ich<br />
als Kind und Teenager unbeschwert durch<br />
das Unternehmen schlendern, jetzt stand ich<br />
auf einmal deutlich im Mittelpunkt. Die Ziele<br />
waren klar, die Wege dahin für mich zu Beginn<br />
umso weniger. Außerdem konnte ich von allen<br />
Seiten den hohen Erwartungsdruck spüren.<br />
Und wie ging es dann weiter?<br />
Ullrich Ich hatte das Glück, dass unser damaliger<br />
Betriebsleiter das Unternehmen mit einem sehr<br />
stringenten und oft auch harten Führungsstil<br />
leitete. Dies entsprach ganz und gar nicht<br />
meinen Vorstellungen von Unternehmens -<br />
führung. Daher hatte ich sehr schnell viel<br />
Unterstützung von langjährigen von Mitar bei -<br />
ter innen. Bis heute ist es uns peu à peu gut<br />
gelungen, uns umzustellen und ein System<br />
voller Eigen ver antwor tung am Arbeitsplatz zu<br />
entwickeln.<br />
Und die Ergebnisse bestätigen Sie?<br />
Ullrich Sehr. Heute ziehen bei uns alle Kollegin -<br />
nen und Kollegen an einem Strang. Wir gehen<br />
sehr familiär miteinander um, wir können uns<br />
aufeinander verlassen. Der neue Stil und die<br />
neuen Umgangsformen – weg vom Kontroll -<br />
system, hin zur Eigenverantwortung – haben<br />
unserem Unternehmen sehr gut getan:<br />
wir konnten unseren Jahresumsatz mehr als<br />
verdoppeln.<br />
Was genau ist Ihr Markt?<br />
Ullrich Wir sind ein Fachverlag für das Thema<br />
der kaufmännischen Ausbildung. Zum einen<br />
liefern wir die Prüfungsunterlagen für die<br />
IHK-Prüfungen, zum anderen haben wir insbesondere<br />
Testverfahren zur Auswahl von Aus -<br />
zubildenden im kaufmännischen, gewerblich<br />
technischen und handwerklichen Bereich entwickelt.<br />
Gerade in diesem Zweig können wir<br />
stolz auf unsere Wachstumsbilanz schauen.<br />
Wie wichtig war für diese Entwicklung Ihre<br />
berufliche Vergangenheit?<br />
Ullrich Davon haben wir hier sicherlich auch<br />
partizipiert. Vor meinem Antritt waren<br />
Marketing und Kommunikation genauso wie<br />
persönlicher Vertrieb wenig präsente Themen.<br />
Messebesuche, organisierte Kundentage oder<br />
die regelmäßigen persönlichen Besuche beim<br />
Kunden haben viel dazu beigetragen, einen<br />
intensiveren Kundendialog aufzubauen. Das<br />
ist nicht nur für langfristige Geschäfts bezieh -<br />
ungen wichtig, sondern vor allem auch für<br />
die zukunftsorientierte Produktentwicklung.<br />
Wo sehen Sie ansonsten Ihr Erfolgs geheim nis?<br />
Ullrich Zwar habe ich gerade im Studium die<br />
klassische Rolle eines „Chefs“ gelernt, doch<br />
von Anfang an gewusst, dass diese sehr<br />
zahlenorientierte Unternehmensführung nicht<br />
meinem Stil entspricht. Oftmals entscheide<br />
ich aus dem Bauch und gehe Wege abseits<br />
der klassischen Route. Und Gott sei Dank<br />
erfolgreich. Das bestätigt mich, dass ich nicht<br />
„meinen Mann stehen muss“, sondern wir den<br />
richtigen, individuellen Weg für uns, für unser<br />
Unternehmen und für unsere Mitarbei ter<br />
gefunden haben.<br />
Viele erfolgreiche Frauen entscheiden sich<br />
für Karriere und für Familie mit Kindern.<br />
Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?<br />
Ullrich Bei vielen Frauen wird leider mit dieser<br />
Entscheidung oft das schlechte Gewissen zum<br />
alltäglichen Begleiter. Bringt man sich intensiv<br />
in die Arbeit ein, nagt das Gefühl,<br />
eine „Raben mutter“ zu sein, am eigenen<br />
Bewusstsein. Stehen die Kinder im Vorder -<br />
grund, meint man oft, den beruflichen<br />
Anforderungen nicht ge recht zu werden.<br />
Wird man Kind und Karriere gerecht, bleiben<br />
oft die eigenen Interessen und Bedürfnisse<br />
auf der Strecke.<br />
Es bedarf guter sozialer Netzwerke, eines<br />
ausgeprägten Selbstbewusstseins und auch<br />
immer wieder unkonventioneller Lösungen,<br />
um in diesem Spannungsfeld langfristig<br />
zufrieden zu bestehen.<br />
Kommt Ihnen denn auch hier die Familien -<br />
freundlichkeit Ihres Unternehmens zugute?<br />
Ullrich Auf jeden Fall. Wenn in der Geschäfts -<br />
führung zwei Mütter sitzen, in diesem Fall<br />
meine Schwester und ich, und man sich wie<br />
in unserem Fall zur Philosophie bekennt,<br />
Familienfreundlichkeit zu leben, dann schafft<br />
man sich natürlich auch selber in Notsitua ti o -<br />
nen die entsprechenden Freiräume. Auch ich<br />
fahre einfach in die Schule, wenn der Anruf<br />
kommt, dass sich einer meiner beiden Söhne<br />
verletzt hat, genauso wie das jeder Mitarbe i -<br />
te rin oder jedem Mitarbeiter in unserem Haus<br />
erlaubt ist. So wie wir niemanden dafür<br />
schräg angucken, so wenig wird auch unsere<br />
Entscheidung von Mitarbeitern kommentiert.<br />
Und darüber hinaus?<br />
Ullrich Wir haben in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
in den Bereich der Online-Systeme<br />
investiert und sind hier für unsere Branche<br />
sicherlich einer der Vorreiter. Während mein<br />
Mann hier anfänglich mit seinem Wissen als<br />
Geschäftsführer eines IT-Unternehmens „als<br />
Hobby geholfen hat“, ist er nun mittlerweile<br />
bei uns im Unternehmen eingestiegen und<br />
verantwortet diesen Bereich. Dies bietet uns<br />
natürlich den großen Vorteil, noch mehr<br />
selbstbestimmt und aktiv organisieren zu<br />
können – zum Wohle unseres Unternehmens,<br />
unserer Familie und unserer eigenen Person.<br />
<strong>RINKE</strong>.<br />
EINBL!CKE <strong>III</strong> Seite 9<br />
<strong>RINKE</strong>-Leistungen:<br />
– Laufende Beratung<br />
– Lohn-/Gehaltsabrechnungen<br />
– Finanzbuchhaltung<br />
beim Mandanten vor Ort<br />
inkl. Vorbereitung des<br />
Zahlungs verkehrs<br />
– Erstellung Jahresabschlüsse<br />
– Erstellung Steuererklärungen