170329_Jahresbericht_low_einzel
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BLICKE AUF 2016<br />
Brigitte Foppa<br />
Landtagsabgeordnete<br />
Al<br />
Referendum<br />
costituzionale in Italia ha<br />
vinto il no, in Sudtirolo il sì.<br />
Le motivazioni di ognuno/a su un<br />
semplice SÌ o un semplice NO non<br />
potrebbero essere più diverse: c‘è chi<br />
ha votato per i contenuti, chi a favore<br />
o contro il governo Renzi, chi contro il<br />
pericolo populista, chi addirittura per<br />
l‘autodeterminazione. Rimane una<br />
sola certezza: la Costituzione è<br />
rimasta invariata. E va bene<br />
così.<br />
© Alexander Alber, Wochenmagazin ff<br />
“Ho capito che adesso siamo tutti per l’Autonomia e per la Costituzione<br />
repubblicana… nata dalla Resistenza contro il nazismo e il<br />
fascismo” - Riccardo Dello Sbarba – dicembre 2016, Consiglio regionale,<br />
Commento all’esito del referendum costituzionale<br />
Verfassungsreferendum<br />
Worüber abgestimmt wurde und wer<br />
gewonnen hat<br />
In Italien hat das Nein zur Reform Renzi-Boschi<br />
gewonnen, in Südtirol das Ja.<br />
In der Analyse des Ergebnisses kreuzen<br />
sich mehrere Interpretationsachsen.<br />
Erste Feststellung: Die hohe Wahlbeteiligung<br />
ist ein gutes Zeichen. Fast drei Viertel<br />
der BürgerInnen Italiens hat sich mit dem<br />
wichtigsten Dokument der Republik<br />
befasst und sich dazu geäußert. Die Verfassung<br />
wird vorerst nicht abgeändert, und<br />
das ist gut so.<br />
Denn zweitens war die Reform inhaltlich<br />
untragbar. In einem schlecht gemachten,<br />
streckenweise unleserlichen und nur im<br />
Gesamtblock zur Abstimmung gebrachten<br />
Text wurden die Rezentralisierung des<br />
Staates und die Schwächung der<br />
demokratischen Institutionen<br />
vorgeschlagen – in Verbindung<br />
mit einem schändlichen<br />
Wahlgesetz eine<br />
fatale Aussicht. Zudem<br />
zielte die Reform an den<br />
eigentlichen Problemen<br />
der Bevölkerung und des<br />
Staates total vorbei.<br />
Die politischen Folgen, die<br />
dritte Ebene, geben besonders<br />
zu denken. Die allgemein wahrnehmbare<br />
Schalheit bewies, dass es weder Sieger<br />
noch Verlierer gab. Als Renzi den Ausgang<br />
des Referendums an seine politische<br />
Zukunft kettete, machte er nicht nur einen<br />
strategischen Fehler. Er hat, mit vehementer<br />
Unterstützung sämtlicher politischer<br />
Leader, diese Abstimmung zwangspolitisiert<br />
und -personalisiert. Darin liegt die<br />
wahre Verantwortung Renzis der Demokratie<br />
gegenüber. Referenden sollten sich<br />
von Wahlen genau dadurch unterscheiden,<br />
dass frei über eine Sachfrage abgestimmt<br />
werden kann. Diese Freiheit hat Renzi, und<br />
mit ihm Grillo und Salvini, den Wählerinnen<br />
und Wählern genommen.<br />
So stimmte jede und jeder über etwas<br />
anderes ab: über die Inhalte der Reform,<br />
über die Regierung Renzi, über die populistischen<br />
Gefahren, in Südtirol auch über die<br />
Schutzklausel und sogar über die Selbstbestimmung.<br />
Dieses Ergebnis macht daher nachdenklich<br />
und auch ein wenig ratlos. Vielleicht bleibt<br />
nur die eine Feststellung, dass es am Ende<br />
doch eine Gewinnerin gibt. Unberührt von<br />
den politischen Spielen und Eitelkeiten<br />
bietet sie seit 1948 gewährte Gewissheit.<br />
Die Regierungen kommen und gehen, sie<br />
bleibt: die Verfassung.<br />
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