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BLICKE AUF 2016<br />

Brigitte Foppa<br />

Landtagsabgeordnete<br />

Al<br />

Referendum<br />

costituzionale in Italia ha<br />

vinto il no, in Sudtirolo il sì.<br />

Le motivazioni di ognuno/a su un<br />

semplice SÌ o un semplice NO non<br />

potrebbero essere più diverse: c‘è chi<br />

ha votato per i contenuti, chi a favore<br />

o contro il governo Renzi, chi contro il<br />

pericolo populista, chi addirittura per<br />

l‘autodeterminazione. Rimane una<br />

sola certezza: la Costituzione è<br />

rimasta invariata. E va bene<br />

così.<br />

© Alexander Alber, Wochenmagazin ff<br />

“Ho capito che adesso siamo tutti per l’Autonomia e per la Costituzione<br />

repubblicana… nata dalla Resistenza contro il nazismo e il<br />

fascismo” - Riccardo Dello Sbarba – dicembre 2016, Consiglio regionale,<br />

Commento all’esito del referendum costituzionale<br />

Verfassungsreferendum<br />

Worüber abgestimmt wurde und wer<br />

gewonnen hat<br />

In Italien hat das Nein zur Reform Renzi-Boschi<br />

gewonnen, in Südtirol das Ja.<br />

In der Analyse des Ergebnisses kreuzen<br />

sich mehrere Interpretationsachsen.<br />

Erste Feststellung: Die hohe Wahlbeteiligung<br />

ist ein gutes Zeichen. Fast drei Viertel<br />

der BürgerInnen Italiens hat sich mit dem<br />

wichtigsten Dokument der Republik<br />

befasst und sich dazu geäußert. Die Verfassung<br />

wird vorerst nicht abgeändert, und<br />

das ist gut so.<br />

Denn zweitens war die Reform inhaltlich<br />

untragbar. In einem schlecht gemachten,<br />

streckenweise unleserlichen und nur im<br />

Gesamtblock zur Abstimmung gebrachten<br />

Text wurden die Rezentralisierung des<br />

Staates und die Schwächung der<br />

demokratischen Institutionen<br />

vorgeschlagen – in Verbindung<br />

mit einem schändlichen<br />

Wahlgesetz eine<br />

fatale Aussicht. Zudem<br />

zielte die Reform an den<br />

eigentlichen Problemen<br />

der Bevölkerung und des<br />

Staates total vorbei.<br />

Die politischen Folgen, die<br />

dritte Ebene, geben besonders<br />

zu denken. Die allgemein wahrnehmbare<br />

Schalheit bewies, dass es weder Sieger<br />

noch Verlierer gab. Als Renzi den Ausgang<br />

des Referendums an seine politische<br />

Zukunft kettete, machte er nicht nur einen<br />

strategischen Fehler. Er hat, mit vehementer<br />

Unterstützung sämtlicher politischer<br />

Leader, diese Abstimmung zwangspolitisiert<br />

und -personalisiert. Darin liegt die<br />

wahre Verantwortung Renzis der Demokratie<br />

gegenüber. Referenden sollten sich<br />

von Wahlen genau dadurch unterscheiden,<br />

dass frei über eine Sachfrage abgestimmt<br />

werden kann. Diese Freiheit hat Renzi, und<br />

mit ihm Grillo und Salvini, den Wählerinnen<br />

und Wählern genommen.<br />

So stimmte jede und jeder über etwas<br />

anderes ab: über die Inhalte der Reform,<br />

über die Regierung Renzi, über die populistischen<br />

Gefahren, in Südtirol auch über die<br />

Schutzklausel und sogar über die Selbstbestimmung.<br />

Dieses Ergebnis macht daher nachdenklich<br />

und auch ein wenig ratlos. Vielleicht bleibt<br />

nur die eine Feststellung, dass es am Ende<br />

doch eine Gewinnerin gibt. Unberührt von<br />

den politischen Spielen und Eitelkeiten<br />

bietet sie seit 1948 gewährte Gewissheit.<br />

Die Regierungen kommen und gehen, sie<br />

bleibt: die Verfassung.<br />

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