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Schwaben_Alpin_2-2017_Einzelseiten

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NEU!<br />

<strong>Alpin</strong>gruppe Ü40<br />

Kinder aus dem Haus? Karriereziel erreicht?<br />

Aktive Berufszeit vorbei?<br />

Und jetzt richtig Lust auf Berge?<br />

Hochtouren <strong>Alpin</strong>klettern Skitouren<br />

Wann? Nicht immer, aber immer öfter<br />

Wer? (Wieder­)Aktive ♀♂und die es<br />

werden wollen in der zweiten <strong>Alpin</strong>­<br />

Lebenshälfte<br />

Wie? Etwas gemütlicher als mit<br />

25 oder 35 Jahren<br />

Wo? In der <strong>Alpin</strong>gruppe Ü40<br />

Infos? Im Programm der Stuttgarter<br />

Gruppen – siehe S. 60 in diesem Heft<br />

Kontakt: Wolfgang Buhl<br />

Mozartstraße 5<br />

71032 Böblingen,<br />

Tel. 07031 225841<br />

alpingruppe.ue40@<br />

b­partner.de<br />

Fotos: Wolfgang Buhl<br />

Sektionstag im Harpprechthaus:<br />

Predigt auf Schwäbisch von Pfarrer Manfred Mergel<br />

Am Wochenende 15./16. Juli findet<br />

unser Sektionstag <strong>2017</strong> in<br />

und um das Harpprechthaus<br />

statt. Zum Festprogramm gehört<br />

am Sonntagmorgen, den<br />

16.07.2107, um 10 Uhr auch ein<br />

Gottesdienst in schwäbischer<br />

Mundart in Schopfloch mit Pfarrer<br />

Manfred Mergel, dem Mundartpfarrer<br />

der Evangelischen<br />

Landeskirche in Württemberg.<br />

Wir haben Herrn Mergel gefragt:<br />

Warum predigen Sie<br />

manchmal auf Schwäbisch? Hier<br />

seine Antwort: „Wie oft wurde<br />

mir diese Frage schon gestellt!<br />

S’isch halt so naworda. Das Ganze<br />

hat einfach einen biografischen<br />

Hintergrund. Als Vikar war<br />

ich ein paar Monate in Seeburg<br />

zwischen Urach und Münsingen.<br />

Do hen d’Leut no richtig schwäbisch<br />

gschwätzt, und ich habe<br />

meine Muttersprache neu entdeckt.<br />

Ich hatte lange studiert –<br />

teilweise im Ausland, in Hamburg,<br />

und war dem Schwäbischen<br />

wohl etwas entfremdet.<br />

Meine Mutter hat gerne gesagt:<br />

‚Bub, schwätz mr fei anständig,<br />

wenn da dahoba bisch – mr muss<br />

doch net glei höra, wo da herkommsch!’<br />

Jetzt in Seeburg, auf<br />

dr Schwäbischa Alb, habe ich<br />

mich meiner Herkunft und Sprache<br />

wegen nicht mehr geniert.<br />

Auf der Kanzel sind mir ab und<br />

zu schwäbische Brocken rausgerutscht,<br />

und die Leut hen halt<br />

gschmunzelt. Manchmal habe<br />

ich etwas Nettes auf Schriftdeutsch<br />

gesagt, was mir zuvor<br />

jemand auf Schwäbisch erzählt<br />

hatte. Aber niemand hat's wirklich<br />

verstanden, die Pointe war<br />

weg. Nur als Beispiel – ein Gemeindemitglied<br />

sagt: ‚Herr Vikar,<br />

was solle dodrzu saga? Do wird s<br />

am besta sei, i sag gar nix. I hoff<br />

bloß, dasse so viel saga darf!’<br />

Solche Sprüche ins Schriftdeutsche<br />

zu übersetzen, geht wohl<br />

nicht. Also: Na musste halt ab on<br />

zu schwäbisch pre diga.<br />

Genau das tue ich seither.<br />

Nach Seeburg war ich in Fellbach<br />

und danach über zwanzig Jahre<br />

in Gärtringen und Simmozheim,<br />

jetzt auf einer beweglichen<br />

Pfarrstelle,wo ich u.a. mit der<br />

kirchlichen Mundartarbeit betreut<br />

bin. Obwohl ich mich während<br />

meiner Vikarszeit noch<br />

gegen Mundartgottesdienste<br />

und eine kirchliche Mundartarbeit<br />

ausgesprochen habe! Mir<br />

wurde klar, dass das Evange lium<br />

eine Herzens sache ist. Wenn uns<br />

<strong>Schwaben</strong> etwas wichtig ist,<br />

dann sagen wir es in unserer eigenen<br />

Sprache. Wenn wir beten,<br />

wenn wir brutteln, oder wenn wir<br />

jemand mögen. Was aber wäre<br />

wichtiger als das Evangelium?<br />

Wenn i schwäbisch schwätz, na<br />

merket d’Leut, dass ich deutsch<br />

mit ihnen rede. Da bin ich bei ihnen,<br />

wenn e ebbes vom Herrn Jesus<br />

verzähl. So sieht mancher<br />

seine Kirche wieder mit anderen<br />

Augen. Denn es wird neu spürbar,<br />

wie aktuell Gottes Wort sein<br />

kann, und dass wir Christen mitten<br />

im Leben stehen.”<br />

Dieter Buck und Manfred Mergel<br />

INFO<br />

www.mundartpfarrer.de<br />

Hier finden Sie auch eine<br />

Literaturliste mit den Werken<br />

von Manfred Mergel.<br />

Vergriffene Exemplare können<br />

evtl. beim Autor bestellt<br />

werden. Ansonsten:<br />

www.silberburg.de<br />

6 <strong>Schwaben</strong> <strong>Alpin</strong> 2|<strong>2017</strong>

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