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HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />
Off-Highway unterwegs ins<br />
Internet der Dinge<br />
Halle 5, Stand B36<br />
Digital angesteuerte Mobilhydraulik macht Arbeitsmaschinen fit für IoT<br />
Software wird immer wichtiger. Das gilt auch für die Steuerungen<br />
tonnenschwerer mobiler Arbeitsmaschinen. Während die erste<br />
Elektronifizierungswelle der Mobilhydraulik vor allem auf niedrigeren<br />
Kraftstoffverbrauch und die Automatisierung komplexer Abläufe zielte,<br />
geht es jetzt in einer zweiten Welle um die Vernetzung von Bau- und<br />
Landwirtschaftsfahrzeugen mit dem Internet der Dinge (IoT).<br />
Der Fahrer der Baumaschine startet zu<br />
Schichtbeginn den Bagger. Der loggt<br />
sich in das Netzwerk ein und lädt automatisch<br />
Einsatzorte und Details zu den anstehenden<br />
Arbeiten. Ein Software-Update<br />
stellt den Motor optimal auf die zu erwartenden<br />
Temperaturen ein. Zusätzlich meldet<br />
der Bagger per Email an den Schichtführer,<br />
dass ein bestimmtes Bauteil in 100<br />
Autor: Dr. Alexander Flaig, Entwicklungsleitung<br />
<strong>Mobile</strong>lektronik und Systeme, Bosch Rexroth AG<br />
Betriebsstunden einen kritischen Zustand<br />
erreichen wird und vorausschauend ausgewechselt<br />
werden sollte.<br />
Das ist zum großen Teil noch Zukunftsvision<br />
– allerdings keine ferne. In vielen<br />
Anwendungsfällen stehen diese Funktionen<br />
unmittelbar vor der Umsetzung. Dafür<br />
spricht, dass die Fahr- und Arbeitshydraulik<br />
immer häufiger bereits über digitale<br />
Steuergeräte und Software geregelt wird.<br />
Sie kommunizieren bereits über CAN-Bus<br />
mit der Motorsteuerung. Da ist der Sprung<br />
in das Internet der Dinge nur noch eine<br />
Frage einer eigenen IP-Adresse und eines<br />
Routers.<br />
Die Daten-Cloud verhindert<br />
Ausfälle im Feld<br />
Der erste Schritt, die Kommunikation von<br />
Motor- und Hydrauliksteuerungen ist<br />
bei High-end Off-Highway-Fahrzeugen<br />
flächendeckend vollzogen. Zunehmend trifft<br />
das auch auf das mittlere und teilweise sogar<br />
schon für das untere Marktsegment zu. Der<br />
nächste logische Schritt ist der Datenaustausch<br />
mit übergeordneten Systemen. Aktuell<br />
investieren bereits die internationalen<br />
Schwergewichte auf der Herstellerseite<br />
ebenso wie große Flottenbetreiber massiv in<br />
die Vernetzung ihrer mobilen Arbeitsmaschinen<br />
mit dem Internet der Dinge. Unter<br />
den zahllosen denkbaren Möglichkeiten<br />
kristallisiert sich als ein früher Anwendungsfall<br />
die vorausschauende Wartung ab.<br />
Ausfälle im Feld verursachen bei den Betreibern<br />
enorme Kosten. Gerade in abgelegenen<br />
Gebieten kann es Stunden oder Tage<br />
dauern, bis Mechaniker oder ein Ersatzfahrzeug<br />
zur Stelle sind. Die Verfügbarkeit kann<br />
durch intelligente Vernetzung an dieser Stelle<br />
gesteigert werden. Und das geht so: die Sensorik<br />
des hydraulischen Systems erfasst<br />
28 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> 2/<strong>2017</strong>