12.04.2017 Aufrufe

Top100 Schwaz 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

April <strong>2017</strong> | Ausgabe <strong>Schwaz</strong>, Euro 2,–<br />

Österreichische Post AG/Postentgelt bar bezahlt<br />

RM03A035101, 6020 Innsbruck<br />

Jahrbuch der<br />

Wirtschaft<br />

Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

<strong>2017</strong><br />

Das Original.<br />

SCHWAZ<br />

Interviews<br />

Wirtschaft und Politik am<br />

Wort: Chancen, Hürden,<br />

Potenziale<br />

Themen<br />

Wirtschaft, Kultur und<br />

Immobilien im Fokus<br />

Standort<br />

Innovative und traditionsbewusste<br />

Betriebe<br />

im Portrait


Mit<br />

Sicherheit<br />

in die<br />

Zukunft.<br />

Für<br />

Unternehmer mit<br />

Weitblick.<br />

www.brindlinger.at<br />

Der Versicherungsmakler.


top 100 <strong>Schwaz</strong> | editorial<br />

Frühlingsgefühle<br />

IMPRESSUM<br />

museumstraSSe 11<br />

A-6020 Innsbruck<br />

Österreich<br />

Telefon: 0512/34 21 70<br />

Fax: 0512/34 21 70-20<br />

ECHO Wirtschaft<br />

Ausgabe 01/<strong>2017</strong> | Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

Herausgeber und Medieninhaber:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

Redaktion: Marian Kröll, Marianna Kastlunger<br />

Layout/Bildbearbeitung: Daniela Steixner<br />

Anzeigen: Manuela Gabl, Mag. Birgit Steinlechner<br />

E-Mail: anzeigen@echotirol.at<br />

Geschäftsführung: Mag. Birgit Steinlechner<br />

Redaktions-, Verwaltungs adresse:<br />

ECHO Zeitschriften- und Verlags Ges.m.b.H.<br />

A-6020 Innsbruck, Museumstraße 11<br />

Tel.: 0512/34 21 70; Fax: DW -20<br />

Foto: Kröll<br />

Die <strong>Schwaz</strong>er Wirtschaft<br />

pulsiert. Der Bezirk hat<br />

sich durch seinen ausgewogenen<br />

Branchenmix und die dem<br />

Tourismus inhärente Krisenfestigkeit<br />

über die vergangenen Jahre hinweg<br />

gut geschlagen. Kommt es – wie von<br />

Experten prognostiziert – zu einem<br />

allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung,<br />

kann das den innovativen<br />

und fleißigen Wirtschaftstreibenden<br />

im Bezirk nur recht sein. Das Fundament<br />

für die gedeihliche Entwicklung<br />

bilden Familienbetriebe, von denen in<br />

diesem Heft einige näher beleuchtet<br />

werden, darunter Empl, Opbacher und<br />

die ErlebnisSennerei Zillertal.<br />

Doch nicht nur in wirtschaftlicher<br />

und touristischer Hinsicht ist <strong>Schwaz</strong><br />

ein florierender Bezirk, sondern auch<br />

kulturell und künstlerisch. Deshalb<br />

wurde der Vermessung der Kulturszene<br />

ein eigener Beitrag gewidmet.<br />

Gedämpft werden die ökonomischen<br />

Frühlingsgefühle durch Themen wie<br />

den Lehrlings- und Fachkräftemangel<br />

und die nicht endenwollende Bürokratie.<br />

Eine interessante und kurzweilige Lektüre<br />

wünscht Ihnen die Redaktion.<br />

Wirtschaftstreuhänder Unternehmensberater Mediation<br />

pfister + schwaiger<br />

Steuerberatungs-GmbH & Co KG<br />

A-6200 Jenbach . Kirchgasse 3<br />

Telefon 05244 - 63818-0<br />

Telefax 05244-63818-18<br />

office@pfister.co.at<br />

www.pfister.co.at<br />

zertifiziert nach ISO 9001:2000


Inhalt<br />

06 Blumiges Einvernehmen<br />

Der <strong>Schwaz</strong>er Bürgermeister Hans Lintner über Entente<br />

Florale, Altstadtbelebung und Raumordnung.<br />

10 Nebenher & Miteinander<br />

Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner über die<br />

Integrationsphilosophie der Gemeinde.<br />

14 Spannungsfelder<br />

Ein Gespräch mit WK-Obfrau Martina Entner.<br />

18 Generationswechsel<br />

Im Fügener Installationsunternehmen Opbacher hat<br />

Franz Opbacher den Platz in der ersten Reihe für die<br />

Töchter Viktoria und Veronika freigemacht.<br />

22 Missverständnisse<br />

AK-Bezirksstellenleiter Andreas Herzog über häufige<br />

Missverständnisse im Arbeitsrecht und die Sorgen und<br />

Nöte der Arbeitnehmer.<br />

26 Buchhaltung der Zukunft<br />

Steuerberater Markus Geisler sieht die Buchhaltung<br />

durch die Digitalisierung vor großen Veränderungen.<br />

28 Selbstzweck Verwaltung<br />

Die Steuerberater Markus Schwaiger und Bernhard<br />

Pfister im Interview.<br />

30 DIE TOP 100 UNTERNEHMEN<br />

37 DIE TOP 100 Geschäftsführer<br />

38 Bekenntnis zum Standort<br />

Nach einem ereignisreichen Jahr 2016 blickt AL-KO-Geschäftsführer<br />

Klaus Köhlertz optimistisch in die Zukunft.<br />

42 Rechtsstaatlichkeit<br />

Rechtsanwalt Gernot Moser im Gespräch.<br />

44 Mehr Eigenverantwortung<br />

Steuerberater Florian Höllwarth plädiert für mehr Eigenverantwortung<br />

in der Wirtschaft.<br />

48 Falsche Anreize<br />

Unternehmer Bernhard Fankhauser kritisiert Fehlentwicklungen<br />

in Politik und Gesellschaft.<br />

50 Kontinuität zählt<br />

Im Zwiegespräch mit Empl-GF Joe Empl.<br />

56 Spät auf Hochtouren<br />

Dass gute „Jungunternehmer“ nicht jung sein müssen,<br />

zeigen die ECI-Gründer Hans Reiter und Franz Stock.<br />

60 Fachliche Augenhöhe<br />

Rechtsanwalt Herbert Schöpf über die Möglichkeiten,<br />

die das Bestbieterprinzip eröffnet.<br />

62 Die Ausweitung des Speckgürtels<br />

Über die Lage am <strong>Schwaz</strong>er Immobilienmarkt.<br />

67 Benzinerdämmerung<br />

Schick-GF David Harrasser im Interview.<br />

72 Gesunde Unternehmung<br />

Das Erfolgsmodell Tiroler Gemüsekiste.<br />

76 Von Heimat & Heumahd<br />

Eine Sennerei mit Erlebnischarakter.<br />

78 Wege zur Entschleunigung<br />

Die Vermessung der <strong>Schwaz</strong>er Kulturszene.<br />

6271 Uderns · Gewerbestraße 6<br />

Tel. 0 52 88/625 67 · hollaus-bau.at


56 Spät auf<br />

Hochtouren<br />

Mit ECI Manufacturing<br />

haben die GE-Jenbacher-<br />

Veteranen Hans Reiter und<br />

Franz Stock spät in ihrem<br />

Berufsleben ein Motoren-Kompetenzzentrum<br />

gegründet, das sich in der Industrie<br />

4.0 große Marktchancen ausrechnet.<br />

14 Spannungsfelder<br />

Martina Entner über<br />

Fachkräfte, Gewerbeordnung<br />

und Herausforderungen<br />

und<br />

Chancen der Sharing<br />

Economy.<br />

Die Top<br />

100<br />

Unternehmen<br />

Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

in Zusammenarbeit<br />

mit:<br />

Seite 30<br />

Die Top<br />

100<br />

Geschäftsführer<br />

im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

Seite 37<br />

VZ Jenbach. Das multifunktionale<br />

Veranstaltungszentrum mitten<br />

im Tiroler Unterinntal – zentral<br />

und bestens erreichbar mit allen<br />

Verkehrsmitteln!<br />

Seit 1980 ein ausgezeichneter Platz für<br />

Vorträge, Kabarett, Bälle, Tanz- oder<br />

Musikveranstaltungen sowie Firmenfeiern,<br />

(private) Feste oder Seminare und Workshops.<br />

2 Säle, Foyer · Technik vorhanden<br />

Attraktives Preis-Leistungsverhältnis<br />

Gastronomie im Haus<br />

78 Wege zur<br />

Entschleunigung<br />

Steudltenn und Klangspuren,<br />

Theater und Neue<br />

Musik: Ein Blick hinter<br />

den Vorhang von zwei<br />

außergewöhnlichen und<br />

wohltuenden Festivals.<br />

Ihr Ansprechpartner: Martin Marksteiner<br />

VZ, Achenseestr. 50, 6200 Jenbach<br />

Telefon 05244 / 20 150, kultur@jenbach.at<br />

www.jenbach.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Blumiges Einvernehmen<br />

<strong>Schwaz</strong>. Bürgermeister Hans Lintner spricht über das Wohlfühl- und Qualitätsprogramm<br />

Entente Florale, die Attraktivierung der Altstadt und die Rolle<br />

persönlicher Verantwortung und sozialer Wärme in der Raumordnung.<br />

„Bei der Entente Florale geht es im Wesentlichen<br />

um die Entwicklung einer nachhaltigen Gemeinschaftskultur<br />

und Umsetzung eines Wohlfühl- und<br />

Qualitätsprogramms in der Stadtentwicklung.“<br />

ECHO: <strong>Schwaz</strong> steht <strong>2017</strong> ganz<br />

im Zeichen der Entente Florale. Was<br />

darf sich der gemeine Bürger darunter<br />

vorstellen?<br />

Hans Lintner: Entente Florale<br />

heißt blumiges Einvernehmen. Dabei<br />

handelt es sich um ein seit Jahrzehnten<br />

laufendes EU-Programm,<br />

Hans Lintner,<br />

Bürgermeister <strong>Schwaz</strong><br />

an dem sich zwölf Länder in einem<br />

Wettbewerb mit internationaler Jury<br />

beteiligen. Wir haben vor einem Jahr<br />

mit den Vorbereitungen begonnen.<br />

Es geht im Wesentlichen um die Entwickung<br />

einer nachhaltigen Gemeinschaftskultur<br />

und Umsetzung eines<br />

Wohlfühl- und Qualitätsprogramms<br />

in der Stadtentwicklung. Das umfasst<br />

die Raumordnung ebenso wie den<br />

Flächenwidmungsplan, das Design<br />

bzw. den Blumenschmuck und den<br />

generellen Umgang mit Natur- und<br />

Siedlungsraum. Wir binden alle<br />

möglichen sozialen Gruppen in diesen<br />

Prozess ein. Wir versuchen, uns<br />

selbst bewusst zu machen, was wir<br />

in der Stadt an sozialer Wärme bieten,<br />

was wir an sonstigen Qualitäten<br />

bieten und wo wir diese Qualitäten<br />

noch heben können. Bei der Kommissionierung<br />

werden dann die einzelnen<br />

Stationen beurteilt. Es geht<br />

aber nicht darum, fertige Produkte<br />

vorzuzeigen, sondern Projekte und<br />

Prozesse. Ein solches Vorhaben ist<br />

die Neophytenbekämpfung. Seit<br />

Jahren belastet uns das Chinesische<br />

Springkraut. Dagegen werden wir<br />

im Bereich des Lahnbach mithilfe<br />

von Geißen angehen, welche die<br />

Neophyten-Sprösslinge fressen. Wir<br />

haben die Bauern dazu eingeladen,<br />

ihre Geißen dort auszulassen und<br />

erzielen mit dieser Maßnahme eine<br />

gute Wirkung. Die Kinder sind begeistert.<br />

Wir sind aber auch dabei,<br />

mit Asylwerbern die Neophyten<br />

zu bekämpfen. Außerdem sind wir<br />

derzeit dabei, einen 5.000 Quadratmeter<br />

großen Garten, den die Stadt<br />

als Geschenk erhalten hat, zu einem<br />

öffentlichen Park umzugestalten.<br />

Ein weiteres Thema im Umfeld von<br />

Entente Florale ist es, mit unseren so-<br />

Fotos: Kröll<br />

6<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


zialen Trägerstrukturen wie Lebenshilfe,<br />

Altersheime und Sozialsprengel<br />

verschiedene Projekte anzugehen.<br />

Unser soziales Projekt am Bahnhof,<br />

das seit zehn Jahren läuft, wollen wir<br />

ausbauen. Dort werden Langzeitarbeitslose<br />

eingesetzt, um den Bahnhof,<br />

der ein Ort des Verweilens, aber<br />

oftmals auch ein Ort des Strandens<br />

ist, mit Wärme zu erfüllen.<br />

ECHO: Wie Ihren Ausführungen<br />

zu entnehmen ist, hat man sich viele<br />

Gedanken gemacht. Was ist im Zuge<br />

der kritischen Reflexion in <strong>Schwaz</strong><br />

in Bezug auf die Attraktivierung der<br />

Altstadt herausgekommen?<br />

Lintner: Über Jahrhunderte hinweg<br />

waren Altstädte die Versorgungszentren.<br />

Diese Funktion wurde in Tirol<br />

zum Teil an Einkaufszentren an der<br />

Peripherie abgegeben. Dadurch hat<br />

sich das Einkaufsverhalten und in<br />

Folge die Situation in den Altstädten<br />

verändert. Gastronomische Angebote<br />

haben das Gewerbe in den Altstädten<br />

zurückgedrängt. Gewerbebetriebe<br />

brauchen bessere Logistik und<br />

größere Räumlichkeiten, als es diese<br />

in den Altstädten gibt. Wir setzen<br />

also auf Gastronomie und den Handel.<br />

Ein Handel, der ganz spezielle<br />

Produkte bietet und zum Verweilen<br />

im Altstadtraum einlädt.<br />

ECHO: <strong>Schwaz</strong> betreibt also Altstadtattraktivierung<br />

qua Branchenmix?<br />

Lintner: Unter anderem. Die Führungen,<br />

die wir vorwiegend im Sommer<br />

durchführen, entwickeln sich<br />

sehr gut und sind für uns ein wichtiges<br />

Angebot. Wir arbeiten mit dem<br />

Tourismusverband zusammen. Das<br />

funktioniert im Grunde genommen<br />

sehr gut. Wir haben auch ein neues<br />

Verkehrsregime für die Altstadt beschlossen,<br />

wo dem Fußgänger der<br />

Vorrang gegenüber dem Autoverkehr<br />

eingeräumt wird. Das sorgt natürlich<br />

auch für Diskussionen.<br />

ECHO: Wurde das Verkehrsregime<br />

als Fußgängerzone oder als Begegnungszone<br />

ausgelegt?<br />

Lintner: Als Fußgängerzone, wobei<br />

eine reine Fußgängerzone bei uns<br />

nicht dogmatisch einzuhalten ist,<br />

weil es notwendigerweise einen gewissen<br />

Anrainerverkehr gibt. Eigentlich<br />

handelt es sich um ein Mittelding<br />

zwischen Begegnungs- und Fußgängerzone,<br />

wobei Letztere im Sommer<br />

ganz klar überwiegt. In der Franz-<br />

Josef-Straße haben wir im Sommer<br />

zehn Gastgärten, die bedeutend weniger<br />

Autoverkehr vertragen.<br />

ECHO: Sie haben davor vom blumigen<br />

Einvernehmen gesprochen.<br />

Gibt es ein solches auch in Angelegenheiten<br />

der Raumordnung?<br />

Wir<br />

Autos<br />

BANK


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Lintner: Da gibt es natürlich immer<br />

Interessen, die gegeneinander<br />

abzuwägen sind, um einen möglichst<br />

verträglichen Mix zu erzeugen. Das ist<br />

die Aufgabe der Stadtpolitik und damit<br />

natürlich auch des Gemeinderats.<br />

Die Raumordnung ist die wesentliche<br />

Kompetenz der Gemeinde. In meinen<br />

Augen ist es wichtig, dass diese<br />

Kompetenz in der Gemeinde verbleibt.<br />

Sie ist es, die dem Bürger am<br />

nächsten ist. Deshalb kann man vor<br />

Ort auch am besten die Bedürfnisse<br />

der Bürger einschätzen. Die Vorstellung,<br />

alles zentralisieren zu müssen<br />

und weit weg von den Bürgern zu organisieren,<br />

führt dazu, dass nur mehr<br />

Verwaltungsorgane entscheiden,<br />

welche die Verhältnisse vor Ort nicht<br />

mehr berücksichtigen. Dann würde<br />

unsere Welt und unser Leben kälter<br />

werden. Wenn Menschen das Gefühl<br />

haben, dass sie mit niemandem mehr<br />

reden können, der persönliche Verantwortung<br />

wahrnimmt, sondern nur<br />

mehr mit anonymen Organen. Das<br />

ist insgesamt ein großes politisches<br />

Thema. Es hängt mit diesem Prozess<br />

„Es ist wichtig, dass die<br />

Raumordnungskompetenz<br />

in der Gemeinde<br />

bleibt. Zentralisierung<br />

und Bürgerferne würden<br />

unsere Welt und unser<br />

Leben kälter machen.“<br />

der Entfernung von Entscheidungen<br />

zusammen, dass immer mehr Regulierung<br />

entsteht.<br />

ECHO: Betrachten Sie Überregulierung<br />

folglich als direkte Konsequenz<br />

von Zentralisierungstendenzen?<br />

Lintner: Momentan ist in unseren<br />

Demokratien eine starke Tendenz<br />

spürbar, möglichst gerecht – das<br />

heißt objektiv – vorgehen zu wollen.<br />

Objektiv heißt am Ende weit<br />

entfernt von den Verhältnissen, von<br />

anonymen Organen durchgeführt<br />

und an Regeln gebunden. Menschen<br />

können auch Fehler machen. Will<br />

man diese um jeden Preis vermeiden,<br />

dann entscheiden keine Menschen<br />

mehr, die eine persönliche Verantwortung<br />

tragen, sondern anonyme<br />

Organe, die nach einem Regelkanon<br />

vorgehen. Dafür braucht es viel Kontrolle<br />

und viel Verwaltung. Das kostet<br />

sehr viel Geld und führt zu einer<br />

menschlichen Verarmung und mehr<br />

Kälte in den Beziehungen. Ich glaube<br />

nicht, dass die Menschen eine solche<br />

Gesellschaft wollen.<br />

ECHO: Ist es schwierig, als Bürgermeister<br />

die richtige Balance zwischen<br />

menschlicher Wärme und kühler Distanz<br />

zu wahren, um nicht in Interessenskonflikte<br />

hineinzugeraten?<br />

Lintner: Es gibt in allen Bereichen<br />

Interessen und natürlich auch Konflikte.<br />

Wer das scheut, der scheut<br />

überhaupt den Umgang mit Menschen.<br />

Wo es Interessen gibt, da muss<br />

es auch eine Diskussion über diese<br />

geben und idealerweise am Ende ein<br />

Einvernehmen. Letztlich gilt es, eine<br />

gerechte Grundlage zu schaffen, um<br />

zu einem Modus Vivendi zu finden. <br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

8<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


HÖLLWARTH+HÖLLWARTH | PROMOTION<br />

Beratung aus erster Hand<br />

Höllwarth+Höllwarth aus Mayrhofen im Zillertal sind als Wirtschaftstreuhänder<br />

seit 38 Jahren der Ansprechpartner in allen Wirtschaftsfragen.<br />

Foto: Stanger<br />

Experten in Steuerfragen. Das Beraterteam von Höllwarth+Höllwarth (v.li.):<br />

Florian Höllwarth, Anna Flörl, Franz Kainzner, Astrid Holzer und Wolfgang Höllwarth<br />

Kompetenz, Verlässlichkeit<br />

und schnelles Handeln sind<br />

in der Wirtschaft oberstes<br />

Gebot und ein entscheidender<br />

Wettbewerbsvorteil. Prinzipien,<br />

welche die Wirtschaftstreuhänder<br />

Höllwarth+Höllwarth in Mayrhofen<br />

seit ihrer Gründung 1979 geprägt<br />

haben. „Uns liegt sehr viel an<br />

der persönlichen und umfassenden<br />

Betreuung unserer Klienten“, betonen<br />

Geschäftsführer Wolfgang<br />

und Florian Höllwarth. Um in allen<br />

betrieblichen Bereichen die besten<br />

Lösungen für die Kunden finden<br />

zu können, umfasst die Angebotspalette<br />

sowohl Steuerberatung,<br />

Buchhaltung und Lohnverrechnung<br />

als auch eine umfassende betriebswirtschaftliche<br />

Beratung. Die<br />

Kanzlei Höllwarth+Höllwarth ist<br />

weit über den Bezirk <strong>Schwaz</strong> hinaus<br />

bestens vernetzt. Durch den laufenden<br />

Kontakt mit befreundeten<br />

Wirtschaftstreuhändern, allen wichtigen<br />

Universitäten, die Mitwirkung<br />

und Teilnahme an Fachkonferenzen<br />

und<br />

„Eine langfristige Klientenbeziehung<br />

ist der Grundstein für eine<br />

solide, erfolgreiche Beratung.“<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

sowie der Abklärung von<br />

Spezialfragen mit dem<br />

Bundesministerium für<br />

Finanzen und den Finanzgerichten<br />

sichert die Kanzlei<br />

Höllwarth+Höllwarth<br />

ihren Kunden eine fundierte Beratung,<br />

die immer up to date ist.<br />

„Zusätzlich bedienen wir uns auch<br />

der Zusammenarbeit mit verlässlichen<br />

Partnern und der Mithilfe<br />

bewährter Kontakte im In- und<br />

Ausland“, so Wolfgang Höllwarth.<br />

Und er ergänzt: „Das Ziel unserer<br />

Kanzlei ist der Aufbau einer langfristigen<br />

Klientenbeziehung. Das ist<br />

der Grundstein für eine solide und<br />

erfolgreiche Betreuung.“<br />

Neben kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, vorwiegend aus<br />

der Tourismuswirtschaft, vertrauen<br />

auch viele Gewerbetreibende,<br />

Körperschaften öffentlichen Rechts<br />

und Vertreter der freien Berufe, z.B.<br />

Ärzte, Rechtsanwälte und Künstler,<br />

auf die Expertise der Wirtschaftstreuhänder<br />

Höllwarth+Höllwarth<br />

aus Mayrhofen. Zudem ist die<br />

Kanzlei auch ein kompetenter und<br />

erfahrener Partner in allen Abgabenverfahren<br />

und im Bereich des<br />

Finanzstrafrechts.<br />

EXPERTENTEAM<br />

„Permanentes Mitarbeitertraining<br />

ist deshalb bei uns selbstverständlich“,<br />

betont Höllwarth.<br />

Denn, so der Steuerberater weiter,<br />

die kompetente Betreuung<br />

der Klienten hat für die bestens<br />

ausgebildeten Mitarbeiter höchste<br />

Priorität. „Wir sind ein Expertenteam<br />

und geben unseren Wissensvorsprung<br />

sofort an unsere Klienten<br />

weiter. Denn aktuelle und kompetente<br />

Empfehlungen sind die beste<br />

Grundlage für den nötigen Vorsprung“,<br />

meint Florian Höllwarth.<br />

Ein Vorsprung, der im rasanten Auf<br />

und Ab einer sich rasch wandelnden<br />

Wirtschaft enorm wichtig ist.<br />

INFOS & KONTAKT<br />

Mitarbeiter Österreich: 23<br />

Standort Österreich: Mayrhofen<br />

Telefon: +43 5285 63131<br />

E-Mail: office@wt-hoellwarth.at<br />

www.wt-hoellwarth.at<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Nebenher & Miteinander<br />

Bürgermeister. Der Jenbacher Bürgermeister Dietmar Wallner erklärt, was in<br />

Jenbach getan wird, um ein respektvolles Neben- und Miteinander verschiedener<br />

Kulturen zu ermöglichen.<br />

ECHO: Der Ton zwischen der Europäischen<br />

Union und der Türkei ist<br />

rauer geworden. Strahlt da eine gewisse<br />

Unruhe in die türkische Community<br />

in Jenbach aus?<br />

Dietmar Wallner: Schwer zu sagen.<br />

Ich habe den Eindruck, dass innerhalb<br />

der Community sehr wohl ein Diskussionsprozess<br />

stattfindet, der sich aber<br />

nicht stark im Ortsgeschehen äußert.<br />

Ich glaube nicht, dass die türkischstämmigen<br />

Menschen in Jenbach ein<br />

Interesse daran haben, die türkische<br />

Innenpolitik hierherzubringen. Es war<br />

eine Veranstaltung im Pir Sultan Abdal<br />

Kulturzentrum geplant, auf der Abgeordnete<br />

der Kurdenpartei HDP zugegen<br />

sein hätten sollen. Davon hat der<br />

Veranstalter aber von selbst Abstand<br />

genommen, weil man diese Polarisierung<br />

nicht in den Ort tragen wollte.<br />

ECHO: Selbiges hätte wohl auch für<br />

geplante Auftritte von AKP-Politikern<br />

gegolten?<br />

Wallner: Bei uns gilt gleiches Recht<br />

für alle. Ich will weder Auftritte der<br />

türkischen Regierungspartei noch<br />

der Opposition haben. Wir sind hier<br />

in Tirol und haben genug eigene Themen,<br />

die es zu lösen gilt.<br />

ECHO: Jenbach ist ein sehr bunter<br />

Ort, wo Menschen aus 60 Nationen<br />

mit- und nebeneinander leben. Mehr<br />

als 1.000 Einwohner haben keine<br />

österreichische Staatsbürgerschaft,<br />

es gibt über 1.000 Muslime. Welche<br />

Philosophie verfolgt Jenbach, um die<br />

oft unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

unter einen Hut zu bekommen und<br />

Integration zu befördern?<br />

Wallner: Als Bürgermeister ist es<br />

mir wichtig, dass die Menschen, die<br />

hier sind, ein bisschen ein Heimatgefühl<br />

verspüren. Heimat ist etwas<br />

sehr verbindendes. Wer sich hier zu<br />

Hause fühlt, der wird bemüht sein,<br />

dass es schön, ruhig und ordentlich<br />

ist und dass es ein gutes Miteinander<br />

gibt. Jeder Mensch, der zu uns<br />

ins Gemeindeamt kommt, soll das<br />

spüren. Hier gibt es Leute, die sich<br />

für ihn interessieren, ihm zuhören<br />

und sich mit den Problemen jedes<br />

Einzelnen beschäftigen und um Lösung<br />

bemüht sind. Das kommt bei<br />

den Leuten auch an. Mit unserer seit<br />

2008 bestehenden Freiwilligenbörse<br />

haben wir tirolweit eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen. Heuer haben wir das<br />

Projekt „Frauenzimmer“ ins Leben<br />

gerufen, das ein sehr niederschwelliger<br />

Zugang für Frauen sein soll,<br />

um zusammenzukommen und sich<br />

auch mit einheimischen Frauen auszutauschen.<br />

Da geht es auch um das<br />

praktische Anwenden der deutschen<br />

Sprache und zu erfahren, wie bei uns<br />

die Sitten und Gebräuche sind, und<br />

Dinge zu hinterfragen, die man nicht<br />

versteht. Es braucht nicht immer die<br />

Gemeinde, denn es gibt auch private<br />

Initiativen, die sehr gut funktionieren.<br />

Fotos: Kröll<br />

10<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Die TSD stellen zur<br />

Verfügung, was es zum<br />

Leben braucht. Alles<br />

Weitere wird von der<br />

Gemeinde und<br />

Freiwilligen erbracht.“<br />

Für die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen<br />

Hotel Toleranz hat sich ein<br />

Verein gegründet, der sich „Toleranz<br />

für Menschen in Jenbach“ nennt. Im<br />

Hotel wurde ein historischer Saal<br />

zum Treffpunkt für den Austausch<br />

zwischen Flüchtlingen und der einheimischen<br />

Bevölkerung hergerichtet.<br />

Dort haben schon sehr schöne Veranstaltungen<br />

stattgefunden.<br />

ECHO: Werden Sie von den Tiroler<br />

Sozialen Diensten gut unterstützt?<br />

Wallner: Die TSD stellen das<br />

zur Verfügung, was es zum Leben<br />

braucht, decken die elementaren<br />

Bedürfnisse ab. Alles, was darüber<br />

hinausgeht, wird von der Gemeinde<br />

oder von Freiwilligen erbracht. Sonst<br />

würde es nicht funktionieren. Natürlich<br />

ist aber nicht alles eitel Wonne.<br />

Was im Gegensatz zu den gut betreuten<br />

organisierten Flüchtlingsunterkünften<br />

nicht gut funktioniert, sind<br />

extern untergebrachte Flüchtlinge,<br />

vor allem wenn es sich um Männer<br />

handelt. Diese wissen oft nicht, wie<br />

sie sich bei uns verhalten sollen. Das<br />

kann zu Verunsicherungen führen.<br />

ECHO: Gibt es da auch noch<br />

Sprachbarrieren, die dem Wissenstransfer<br />

im Wege stehen?<br />

Wallner: Die Deutschkenntnisse der<br />

meisten Flüchtlinge sind mittlerweile<br />

so gut, dass eine vernünftige Verständigung<br />

möglich ist. Diesen Eifer,<br />

die Sprache beherrschen zu wollen,<br />

würde ich mir manchmal auch von<br />

Personen mit Migrationshintergrund<br />

wünschen, die in Österreich geboren<br />

wurden oder gar schon in dritter oder<br />

vierter Generation hier sind.<br />

ECHO: Sie sagen, dass Menschen<br />

mit Migrationshintergrund, die hier<br />

geboren sind, die Sprache nicht richtig<br />

beherrschen. Muss man da nicht festhalten,<br />

dass Buntheit vielfach mehr<br />

ein Nebeneinanderherleben als ein<br />

Miteinander ist?<br />

d e s i g n : w w w . d e n k - a t e l i e r . c o m<br />

W o h n e n m i t<br />

N a t u r s t e i n<br />

KAMA GmbH<br />

Bundesstraße 7<br />

A-6114 Kolsass<br />

Tel.: +43 5224 - 67 989<br />

Fax: +43 5224 - 67 989 20<br />

info@kama-naturstein.at<br />

www.kama-naturstein.at<br />

s t e i n m e t z & p f l a s t e r e r


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Wallner: Es ist tatsächlich so, dass<br />

vielfach mehr Neben- als Miteinander<br />

da ist. Es gibt Communities,<br />

die besser integriert sind und von<br />

sich aus den Kontakt suchen, und<br />

solche, die sich eher abschotten.<br />

Die Grundbedingung für ein Miteinander<br />

ist, dass es eine gemeinsame<br />

Sprache gibt, in der man sich verständigen<br />

kann. Es ist völlig legitim,<br />

eine Muttersprache zu haben und<br />

diese in der Gruppe zu verwenden.<br />

Da geht es auch um Identität. In der<br />

Volksschule haben wir ein Freiwilligenprojekt<br />

namens „Lesepatenschaft“<br />

gestartet. Engagierte Menschen<br />

nehmen sich Zeit, Kinder aus<br />

dem Unterricht zu holen und mit ihnen<br />

zu lesen. So lernen Kinder, die<br />

sich schwer tun, ohne Druck das Lesen.<br />

Dabei geht es auch darum, Erfolgserlebnisse<br />

zu haben und selbstsicherer<br />

zu werden. Das Projekt<br />

zeigt deutliche Erfolge. Das Schöne<br />

daran ist die Motivation, welche<br />

die Kinder beim Lesen entwickeln.<br />

So gewinnen die Kinder massiv an<br />

Sprachkompetenz. Davon profitiert<br />

letztlich die gesamte Klasse.<br />

ECHO: Wie stehen Sie zum vieldiskutierten<br />

Kopftuchverbot?<br />

Wallner: Im öffentlichen, behördlichen<br />

Verkehr sollte es so sein, dass<br />

man neutral auftritt. Ich bin aber<br />

nicht der totale Säkularisierer. Ich<br />

stehe zum Konkordat, das einen<br />

Vertrag mit dem Heiligen Stuhl darstellt<br />

und das Kreuz in den Klassenzimmern<br />

verfassungsrechtlich absichert.<br />

Ich habe aber kein Problem<br />

damit, wenn eine muslimische Frau<br />

ein Kopftuch trägt, genauso wie beispielsweise<br />

ein Sikh einen Turban<br />

tragen kann. Behörden sollten nach<br />

außen jedenfalls neutral auftreten<br />

und das machen wir hier am Gemeindeamt<br />

auch.<br />

ECHO: Mit Kopftuch und Turban<br />

sind Sie einverstanden, aber was ist<br />

mit Niqab oder Burka?<br />

Wallner: Ich bin nicht jemand, der<br />

ständig Dinge verbieten will. Wenn<br />

arabische Frauen bei uns Urlaub machen<br />

und im Zuge dessen einen Niqab<br />

tragen, habe ich nicht das ganz<br />

große Problem damit. Ein Problem<br />

habe ich dann, wenn Menschen, die<br />

hier leben wollen, in keiner Weise die<br />

gesellschaftlichen Normen in unserer<br />

westlichen Gesellschaft akzeptieren.<br />

Es ist von wesentlicher Bedeutung in<br />

der Kommunikation, dass Menschen<br />

einander in die Augen schauen können.<br />

Deshalb habe ich kein Verständnis<br />

dafür, wenn jemand hier vollverschleiert<br />

durch die Gegend läuft.<br />

Generell werden in dieser Debatte<br />

die Dinge aber viel zu sehr vermischt.<br />

Zwischen Kopftuch und Vollverschleierung<br />

besteht ein wesentlicher<br />

Unterschied. Alles Muslimische ist<br />

momentan schon fast stigmatisiert.<br />

Das wird der Komplexität der Debatte<br />

einfach nicht gerecht.<br />

ECHO: Kann man gegen Radikalisierung<br />

präventiv tätig werden?<br />

Wallner: Für mich ist es wichtig, mit<br />

offenen Augen durch die Gemeinde<br />

zu gehen und Menschen nicht auszugrenzen.<br />

Radikalisierung findet in<br />

erster Linie durch Ausgrenzung statt.<br />

Wenn niemand ausgegrenzt wird,<br />

ist das eine gute Voraussetzung. Mir<br />

ist es aber auch wichtig, Zugang zu<br />

haben und genauso in die Moschee<br />

gehen zu können wie in die Kirche,<br />

um mit den Menschen im Gespräch<br />

zu bleiben. Vor Ort bekommt man<br />

auch sofort einen Eindruck von der<br />

herrschenden Stimmung und man<br />

hört sofort, wo der Schuh drückt.<br />

ECHO: Welche Pläne haben Sie für<br />

Jenbach im heurigen Jahr?<br />

Wallner: Wir planen für heuer den<br />

Abschluss einer Gemeindepartnerschaft<br />

mit einer kleinen Gemeinde<br />

im norditalienischen Venetien. Im<br />

Juni werden wir deswegen ein Fest<br />

veranstalten.<br />

ECHO: Wie sieht es mit den infrastrukturellen<br />

Vorhaben aus?<br />

Wallner: Der Hochwasserschutz<br />

ist ein Thema, bei dem leider überhaupt<br />

nichts mehr weitergeht. Wir<br />

haben ein umsetzungsreifes Projekt<br />

zum Schutz unseres Industriegebiets<br />

in der Schublade, das von Bund und<br />

Land auf die lange Bank geschoben<br />

wird. Einerseits geht bei der Gründung<br />

der Wasserverbände nichts weiter,<br />

andererseits bei der technischen<br />

Umsetzung des Hochwasserschutzes<br />

das Achensee-Kraftwerk betreffend.<br />

Es gibt eine TIWAG-Planung, die<br />

wegen herrschender gesetzlicher Bestimmungen<br />

nicht umgesetzt werden<br />

kann. Ich wünsche mir, dass diese<br />

Kompetenzstreitigkeiten nicht auf<br />

dem Rücken der Gemeinde ausgetragen<br />

werden. Verlieren durch Hochwasser<br />

tausende Menschen ihre Arbeit,<br />

schadet das dem ganzen Land<br />

und nicht nur unserer Gemeinde.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

12<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


AMS | PROMOTION<br />

AMS on TOUR <strong>2017</strong>:<br />

Danke den Tiroler Unternehmen für<br />

die gute Zusammenarbeit<br />

Am 19. April startet die Kampagne<br />

„Danke den Tiroler<br />

Unternehmen für die gute<br />

Zusammenarbeit – AMS on TOUR<br />

<strong>2017</strong>“. Im Mittelpunkt stehen persönliche<br />

Beratungsgespräche bei Tiroler<br />

Unternehmen rund um die Themen<br />

Personalsuche, eServices und Förderungen.<br />

Fotocredit: BilderBox<br />

Die positive Entwicklung am Tiroler<br />

Arbeitsmarkt im Jahr 2016 spiegelt sich<br />

auch in den Ergebnissen des Service<br />

für Unternehmen wider. Im Jahresvergleich<br />

konnten die regionalen Geschäftsstellen<br />

in Tirol um über 5.500<br />

Stellen mehr werben als 2015 und so<br />

das Jahresergebnis auf 46.455 offene<br />

Stel-len inklusive Lehrstellen verbessern.<br />

Um noch mehr Unternehmen<br />

als Partner bei der Stellenvermitt-lung<br />

zu gewinnen, aber auch um den heimischen<br />

Betrieben „Danke“ zu sagen,<br />

ist das AMS Tirol vom 19. April bis<br />

24. Mai <strong>2017</strong> im Rahmen der „AMS<br />

on Tour <strong>2017</strong>“ verstärkt unterwegs<br />

und informiert Unternehmen vor Ort<br />

über Personalvermittlung, eServices<br />

und Förderungen. „Ausgehend von<br />

Ihrem Bedarf, bieten wir Ihnen maßgeschneiderte<br />

Dienstleistungen an -<br />

von der Arbeitskräftevermittlung über<br />

Förderungen bis zu Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

Ihrer Angestellten“,<br />

konkretisiert Dr. Bernhard Pichler<br />

vom AMS Tirol.<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

FACHKRÄFTE<br />

Um dem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken,<br />

setzt das AMS verstärkt<br />

auf Weiterbildung und unterstützt<br />

Neuorientierungsmaßnahmen<br />

am Arbeitsmarkt. Neben dem umfangreichen<br />

Aus- und Wei-terbildungsprogramm,<br />

das den arbeitslos<br />

gemeldeten Personen vom AMS zur<br />

Verfügung gestellt wird, ist vor allem<br />

die Implacementstiftung „Qualifi zierung<br />

nach Maß“ ein ausgezeichnetes<br />

Angebot für den maßgeschneiderten<br />

Aufbau von Fachkräften. Im Jahr<br />

2016 wurden im Rahmen von Qualifi<br />

zierung nach Maß 137 mit dem<br />

personalsuchenden Betrieb genau<br />

abgestimmte und auf die Bedürfnisse<br />

zu-geschnittene Ausbildungen gestartet.<br />

Weitere interessante Programme<br />

<strong>2017</strong> sind die Beschäftigungs-initiative<br />

50plus und die Qualifi zierung für Beschäftigte.<br />

PERSONALSUCHE<br />

AUCH ONLINE<br />

Über die Aktivierung des Stellenprofi<br />

ls ist es möglich, 24 Stunden am Tag<br />

das Service für Unterneh-men mit<br />

der Suche nach BewerberInnen zu<br />

beauftragen. Die Besetzungsvorschläge<br />

fi nden Personal-verantwortliche in<br />

ihrem Konto. „Über den integrierten<br />

eJob-Room können Sie jederzeit auf<br />

Öster-reichs größte online-Jobbörse<br />

zugreifen und sich einen Überblick<br />

über das Potenzial an BewerberIn-nen<br />

für Ihren konkreten Personalbedarf<br />

verschaffen“, lädt Pichler zur Nutzung<br />

der eServices ein. Über die eServicefunktion<br />

besteht die Voraussetzung,<br />

dass Unternehmen auch Förderungen<br />

(z.B. Qualifi -zierung für Beschäftige)<br />

beantragen und zeitsparend elektronisch<br />

mit dem AMS Tirol abwickeln<br />

kön-nen. Im eJob-Room ist es zudem<br />

möglich, Anforderungsprofi le für<br />

Lehrstellen sowie Persönlichkeits- und<br />

Interessenprofi le für BewerberInnen<br />

anzulegen.<br />

Infos erteilt das Service für Unternehmen<br />

in allen Geschäftsstellen des<br />

AMS Tirol oder auch die AMS-ServiceLine<br />

unter 0512/58 19 99.<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Spannungsfelder<br />

Wirtschaft. Touristikerin Martina Entner ist die neue Frontfrau in der<br />

<strong>Schwaz</strong>er Wirtschaftskammer. Im Interview vermisst sie das Minenfeld zwischen<br />

bürokratischem Korsett und Mut zur Lücke.<br />

ECHO: Sie haben vergangenes Jahr<br />

als Obfrau in der WK <strong>Schwaz</strong> von<br />

Franz Hörl übernommen. Was hat<br />

Ihre Bestandsaufnahme zum Amtsantritt<br />

ergeben?<br />

Martina Entner: Ich bin ja schon<br />

seit Jahren in diversen Gremien in<br />

der WK tätig und deshalb hat es mich<br />

auch nicht überrascht, einen guten,<br />

vitalen und vielseitigen Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Schwaz</strong> vorzufinden, der<br />

sehr viele gute Unternehmen beheimatet.<br />

Wir haben einen guten Branchenmix<br />

mit tourismusintensiven<br />

Tälern und tollen exportorientierten<br />

Industriebetrieben in der Inntalfurche<br />

und ein starkes Handwerk und<br />

Gewerbe. Die Stimmungslage in der<br />

Wirtschaft ist derzeit gut.<br />

ECHO: Die Stimmung ist in der<br />

Vergangenheit oft hinter der Lage<br />

zurückgeblieben. Hat sich das geändert?<br />

Entner: Man muss da differenzieren.<br />

Das eine ist die Stimmung, die<br />

sich aus der jeweiligen Auftragslage<br />

ergibt. Da war man im Bezirk immer<br />

vorsichtig optimistisch in den letzten<br />

Jahren. Ein weiterer Parameter, der<br />

die Stimmung etwas eintrübt, ist das<br />

Mitarbeiterthema, das alle Branchen<br />

tangiert und nicht nur den Tourismus.<br />

ECHO: Im Tourismus ist das leidige<br />

Thema ja ein ständiger Wegbegleiter.<br />

Entner: Ja, das verfolgt uns seit langer<br />

Zeit und liegt daran, dass der Tourismus<br />

immens gewachsen ist. Die<br />

Zahl der im Tourismus beschäftigten<br />

Einheimischen ist über die Jahre annähernd<br />

gleich geblieben, nur der<br />

Bedarf an Mitarbeitern ist im selben<br />

Zeitraum stark gestiegen. Da macht<br />

uns die Demografie auch zu schaffen.<br />

Ein weiteres Thema, das uns beschäftigt,<br />

ist der steigende Bürokratieaufwand,<br />

obwohl man das fast schon<br />

selbst nicht mehr hören kann.<br />

ECHO: Solange keine Besserung<br />

eintritt, ist es wohl legitim, zumindest<br />

darauf aufmerksam zu machen.<br />

Entner: Im Bezirk gibt es viele tief<br />

verwurzelte kleine und mittelgroße<br />

Familienbetriebe, wo jeder selbst<br />

im operativen Bereich tätig ist. Für<br />

diese Betriebe ist es eine echte Herausforderung,<br />

sich täglich mit den<br />

bürokratischen Erfordernissen auseinanderzusetzen.<br />

ECHO: Sie haben die Demografie<br />

angesprochen. Ist das Fachkräfteproblem<br />

im Tourismus rein demografischer<br />

Natur oder handelt es sich<br />

nicht auch um ein Entlohnungs- und<br />

Imageproblem?<br />

Entner: Im Tourismus gibt es einen<br />

Fachkräftemangel, mittlerweile geht<br />

es aber auch anderen Branchen nicht<br />

Fotos: Kröll<br />

14<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Die Gewerbeordnung<br />

ist nicht der Hemmschuh,<br />

als der er immer<br />

dargestellt wird.“<br />

Martina Entner,<br />

WK-Obfrau<br />

mehr viel besser. Alle haben zunehmend<br />

Schwierigkeiten, genügend<br />

Lehrlinge zu finden. Am Gehalt liegt<br />

es im Tourismus nicht mehr. Man<br />

kann im Tourismus sehr gut verdienen.<br />

Der Vergleich muss aber fair<br />

sein. Andere Gehälter werden zwölf<br />

Monate bezahlt, im Tourismus wird<br />

zehn Monate gearbeitet. Nimmt man<br />

Sachbezüge wie Kost und Logis dazu,<br />

stellt sich die Sache auch anders dar.<br />

Man muss Äpfel mit Äpfeln vergleichen.<br />

Die Arbeitszeiten sind auch geregelt,<br />

aber eben nicht wie in einem<br />

Nine-to-five-Job. Im Tourismus wird<br />

abends und am Wochenende auch<br />

gearbeitet. Es gibt aber andere Vorteile.<br />

Wir haben Zwischensaisonen,<br />

es gibt Freizeit unter der Woche. Ich<br />

glaube, dass das Lohnniveau im Tourismus<br />

hoch ist. Das ist auch richtig,<br />

denn gute, flexible Leute sollen gut<br />

bezahlt werden.<br />

ECHO: Im Rahmen der Steuerreform<br />

ließ der Finanzminister auch der<br />

Beherbergung und Gastronomie ein<br />

paar Zuckerln in Form saurer Drops<br />

angedeihen. Sind diese mittlerweile<br />

verdaut?<br />

Entner: Den mit 1. Mai in Kraft getretenen<br />

Umsatzsteuerzuwachs auf<br />

13 Prozent konnten viele nicht auf<br />

den Preis aufschlagen. Das ist direkt<br />

an die Marge gegangen. Dieses Geld<br />

fehlt den Unternehmen zum Investieren.<br />

Ob das Steuerzuckerl verdaut<br />

ist? Man hat sich mit der Situation<br />

abgefunden. Mit 1. April tritt die Registrierkassenpflicht<br />

vollumfänglich<br />

in Kraft. Da haben im Zillertal noch<br />

viele Betriebe Hochsaison. Speziell<br />

im Tourismus wurden in den vergangenen<br />

Jahren viele kleine Dinge<br />

eingeführt, die den Unternehmern<br />

die Freude nehmen. Es ist selbstverständlich,<br />

dass man sich an gewisse<br />

Richtlinien und Normen zu halten<br />

hat, aber es ist die Summe der bürokratischen<br />

Dinge, die uns das Leben<br />

schwer macht. Langsam fehlt den<br />

Touristikern dafür das Verständnis.<br />

ECHO: Die WK macht sich für<br />

den Bürokratieabbau stark. Bei einer<br />

ureigenen Materie, der Gewerbeordnung,<br />

hat man dagegen nicht sehr<br />

abgespeckt. Es gibt sogar mit dem<br />

Klauen- und Hufbeschlag ein neues<br />

reglementiertes Gewerbe. Macht das<br />

öffentlich einen schlanken Fuß?<br />

Entner: Die Gewerbeordnung ist<br />

keine einfache Materie. Einerseits<br />

braucht es in der Wirtschaft gewisse<br />

Spielregeln, auch um sich gegen ausländische<br />

Firmen, die mit Lohn- und<br />

Preisdumping auf den Markt drängen,<br />

wehren zu können. Die Wirtschaftskammer<br />

hat sich sehr wohl<br />

dafür stark gemacht, freie Gewerbe<br />

zusammenzufassen und den Unternehmern<br />

zusätzlichen Freiraum<br />

zu verschaffen. Die komplette Öffnung<br />

von Gewerben klingt zwar im<br />

ersten Moment gut, darunter leidet<br />

aber mittelfristig die Qualität der erbrachten<br />

Leistungen. Letztlich wäre<br />

das auch existenzbedrohend für unser<br />

System der dualen Ausbildung,<br />

das weltweit Anerkennung genießt.<br />

Außerdem würde eine weitgehende<br />

Öffnung sogar dazu führen, dass der<br />

Ausbildungs- und Dokumentationsaufwand<br />

innerhalb der Betriebe<br />

steigen würde. Und damit auch der<br />

Ressourcenbedarf. Das würde sich<br />

wiederum schädlich auf den wirtschaftlichen<br />

Mittelstand auswirken<br />

und Großunternehmen einen Vorteil<br />

verschaffen. Der Mittelstand, der<br />

unsere Stärke ausmacht, würde die<br />

zusätzliche Bürokratie durch den<br />

Wegfall der Gewerbeordnung kaum<br />

schaffen. Deshalb halte ich ein gewisses<br />

Ordnungssystem, das immer<br />

wieder evaluiert wird, für sinnvoll.<br />

IDEE<br />

V004_001_05_002_AZ_IiT_Gruender_Mattro_175x81_RZ.indd 1 06.04.17 09:01


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Die Gewerbeordnung ist nicht der<br />

Hemmschuh, als der er immer dargestellt<br />

wird. Eine Liberalisierung<br />

des Betriebsanlagenrechts hielte ich<br />

dagegen für zielführender.<br />

ECHO: Die völlige Abschaffung<br />

der Gewerbeordnung fordern ohnehin<br />

nur völlige Liberalisierungsfundamentalisten.<br />

Der große Wurf<br />

ist diese angedachte Reform der Gewerbeordnung<br />

aber nicht.<br />

Entner: Der große Wurf ist es nicht.<br />

Wir haben aber schon erkannt, dass<br />

es ein gewisses Maß an Regulierung,<br />

aber auch Liberalisierung in<br />

der Wirtschaft braucht. Das ist eine<br />

Gratwanderung. Ganz genau weiß<br />

man momentan noch gar nicht, was<br />

bei der Reform der Gewerbeordnung<br />

unterm Strich herauskommen wird.<br />

ECHO: Der Beschäftigungsbonus<br />

ist beschlossen und gilt befristet. Wäre<br />

es nicht womöglich klüger und nachhaltiger,<br />

eine generelle Entlastung der<br />

Lohnnebenkosten anzustreben?<br />

Entner: Jeder Anreiz in diese Richtung<br />

hilft prinzipiell. Ich halte es für<br />

misslungen, dass der Beschäftigungsbonus<br />

als Förderung gespielt und<br />

über die aws abgewickelt wird. Beschäftigungsbonus<br />

und Investitionszuwachsprämie<br />

werden nicht als steuerrechtliche<br />

Abschreibposten behandelt.<br />

Damit hätte jeder Unternehmer<br />

einen Rechtsanspruch darauf. Jetzt<br />

hat man einen Fördertopf, der über<br />

die aws abgewickelt wird, man muss<br />

dort Anträge stellen. Der Topf für die<br />

Investitionszuwachsprämie ist mit Ende<br />

Mai leer. Gerade für kleinere Unternehmen<br />

ist allein schon die komplexe<br />

Antragstellung eine Herausforderung.<br />

In gewisser Weise handelt es sich um<br />

Marketing-Gags, die zuvorderst für<br />

die aws einen Beschäftigungsbonus<br />

darstellen.<br />

ECHO: Weil Sie gerade Marketing-<br />

Gag gesagt haben. Da drängt es sich<br />

geradezu auf, über Start-ups zu reden,<br />

die gerade gehypt werden. Ist der Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> für Start-ups ein guter Boden<br />

oder ist das Thema ein urbanes?<br />

Entner: In ländlicheren Regionen<br />

sind Start-ups nicht so ein großes<br />

Thema wie in den urbanen Räumen.<br />

Start-ups sind oft technologiegetrieben<br />

und sehr dienstleistungsorientiert,<br />

„Man kann sich der<br />

Sharing Economy nicht<br />

verschließen, es braucht<br />

aber Waffengleichheit.“<br />

wobei ich schon sagen muss, dass wir<br />

einige tolle Beispiele auch im Bezirk<br />

haben, die man zum Zeitpunkt ihrer<br />

Gründung noch nicht mit dem Anglizismus<br />

Start-up abgefeiert hat. Es<br />

ist ein gewisser Hype ausgebrochen,<br />

befeuert durch Fernsehsendungen<br />

und Pitches. Das Internet ermöglicht<br />

es außerdem jungen Menschen mit einer<br />

guten Idee, ein globales Publikum<br />

zu erreichen. Im Bezirk <strong>Schwaz</strong> gibt<br />

es auch genügend tolle junge Menschen<br />

mit guten Ideen. Man muss<br />

jungen Gründern aber ein gewisses<br />

Ambiente bieten, Räume, wo sie sich<br />

mit Gleichgesinnten treffen und austauschen<br />

können. Diese Leute wollen<br />

Coworking machen. Das Ausmaß der<br />

Betreuung geht über eine normale<br />

16<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Gründerberatung weit hinaus. Damit<br />

ein sogenannter Coworking-Space<br />

sinnvoll funktioniert, braucht es eine<br />

gewisse Frequenz. In Innsbruck ist<br />

das Thema besser aufgehoben und es<br />

gibt schon einige sehr gute Projekte,<br />

wie etwa den Inncubator am WIFI.<br />

Dort findet ein guter Austausch statt.<br />

Es werden aber auch nicht täglich<br />

Start-up-Festivals abgebrannt. Außerdem<br />

ist die Werkstatt von Swarovski<br />

in Wattens in unmittelbarer Nähe. Ich<br />

halte es nicht für sinnvoll, Coworking<br />

mit Gewalt auf die Bezirksebenen herunterbrechen<br />

zu wollen. Zentralisierung<br />

begrüße ich in diesem Bereich<br />

ausdrücklich, denn für eine gute Startup-Szene<br />

braucht es Frequenz. Die<br />

Kammer ist dem Thema gegenüber<br />

aber sehr aufgeschlossen.<br />

ECHO: Die Welt hat sich globalisiert,<br />

wesentlich durch das Internet.<br />

Das bringt auch Herausforderungen<br />

für traditionelle Geschäftsmodelle<br />

mit sich. Die Hotellerie ist plötzlich<br />

mit Konkurrenz aus der sogenannten<br />

Sharing Economy, etwa Airbnb,<br />

konfrontiert. Welche Rolle spielt die<br />

neue Konkurrenz in einer touristisch<br />

starken Region?<br />

Entner: Sharing Economy spielt<br />

schon eine Rolle, ist aber auch ein<br />

eher urbanes Thema. In Großstädten<br />

wie Berlin oder Wien hat das<br />

einen ganz anderen Stellenwert und<br />

eine andere Dringlichkeit. Anhand<br />

von Mayrhofen sieht man aber, dass<br />

Airbnb auch bei uns recht erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann. Für die kleinstrukturierten<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

ist es dennoch eine Herausforderung,<br />

weil wir einem Wettbewerb<br />

gegenüberstehen, den wir in dieser<br />

Form nicht gewohnt waren.<br />

ECHO: Ist dieser Wettbewerb fair?<br />

Es ist nämlich nichts davon bekannt,<br />

dass Airbnb-Vermieter Ortstaxen etc.<br />

zu bezahlen hätten.<br />

Entner: Das ist nicht fair. Es geht<br />

nicht nur um die Ortstaxe. Airbnb-Vermieter<br />

unterliegen keinen<br />

Auflagen, etwa hinsichtlich eines<br />

Brandschutzes. Wenn da etwas<br />

passiert, sind die Folgen katastrophal.<br />

Grundsätzlich schafft Airbnb<br />

eine Ungerechtigkeit zwischen den<br />

Marktteilnehmern und verzerrt den<br />

Wettbewerb. Man kann sich der Sharing<br />

Economy nicht verschließen, es<br />

braucht aber Waffengleichheit. Wie<br />

das kontrolliert werden soll, ist eine<br />

andere Frage. Man läuft wieder Gefahr,<br />

ein kompliziertes Regelwerk zu<br />

schaffen.<br />

ECHO: Was gibt es in der Sache auf<br />

der Habenseite zu verbuchen?<br />

Entner: Auf einer ganz fundamentalen<br />

Ebene muss man sich einmal<br />

vor Augen führen, dass der weltweit<br />

größte Beherbergungsanbieter kein<br />

einziges eigenes Bett und der größte<br />

Fahrdienst Uber kein eigenes Auto<br />

hat. Der Airbnb-Vermieter von heute<br />

ist in Tirol gewissermaßen der kleine<br />

Privatzimmervermieter von früher.<br />

Das ist grundsätzlich positiv, weil<br />

man dadurch ein breiteres Publikum<br />

ansprechen kann. Es bestand und<br />

besteht nämlich die Gefahr, dass uns<br />

die kleinen Privatzimmervermieter<br />

wegbrechen. Diese sind aber insgesamt<br />

wichtig für den Tourismus, weil<br />

wir nicht nur 4- und 5-Sterne-Häuser<br />

und Wellnesstempel brauchen.<br />

Diesen Trend kann Airbn vielleicht<br />

bremsen. Die Spielregeln für Airbnb-<br />

Vermietung müssen aber klar geregelt<br />

sein, ohne dabei übers Ziel hinauszuschießen.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

SERVICE<br />

V004_001_05_002_AZ_IiT_Gruender_Mattro_175x81_RZ.indd 2 06.04.17 09:01


top 100 SCHWAZ | LEBEN<br />

Generationswechsel<br />

Wirtschaft. Im vergangenen Jahr hat das Fügener Familienunternehmen<br />

Opbacher „100 Jahre in der Blauen“ gefeiert. In diesem Rahmen übergab<br />

Franz Opbacher die Firma an seine Töchter Viktoria und Veronika.<br />

Vergangenes Jahr im Spätsommer<br />

beging das Zillertaler Installationsunternehmen<br />

Opbacher<br />

Installationen ein Jubiläum der besonderen<br />

Art: „100 Jahre in der Blauen“.<br />

Für das Motto der Feier wurde der 65.<br />

Geburtstag des Firmengründers Franz<br />

Opbacher mit dem 35-jährigen Firmenjubiläum<br />

addiert. Der leidenschaftliche<br />

Installateur, der die Firma 1980 als Ein-<br />

Mann-Betrieb gegründet hatte, übergab<br />

die ihm im Laufe seiner langjährigen<br />

Berufstätigkeit liebgewordene „Blaue“ in<br />

neuer, von der Ferrarischule Innsbruck<br />

für Frauenmaße adaptierter Form an seine<br />

Nachfolgerinnen, die Töchter Viktoria<br />

Neuner-Opbacher und Veronika Opbacher.<br />

Beide sind seit vielen Jahren im Familienbetrieb<br />

tätig und wurden behutsam<br />

an die Geschäftsführertätigkeit herangeführt.<br />

Um im männerdominierten<br />

Bau- und Baunebengewerbe reüssieren<br />

zu können, braucht es neben Fleiß auch<br />

das nötige Fachwissen. Beide Töchter<br />

sind als HTL-Absolventinnen mit den<br />

Grundlagen des Gewerbes bestens vertraut.<br />

Die jüngere Tochter Veronika ist<br />

überdies seit 2015 Innungsmeisterin der<br />

Installateure in Tirol. Die Geschwister<br />

legen im Betrieb selbst Hand an, wo es<br />

notwendig ist, und kennen die täglichen<br />

Herausforderungen, die auf Baustellen<br />

auftreten, aus eigener Erfahrung.<br />

Obwohl Franz Opbacher 2016 aus<br />

der ersten Reihe in den Hintergrund<br />

getreten ist, ist der Firmengründer<br />

dennoch weiterhin im Unternehmen<br />

präsent. „Wir haben uns die Unternehmensbereiche<br />

und Zuständigkeiten<br />

aufgeteilt. Unser Vater unterstützt<br />

uns und steht uns in allen Belangen<br />

mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Geschäftsführerin<br />

Viktoria Neuner-Opbacher.<br />

Außerdem kümmert sich der<br />

Seniorchef mit Hingabe um die neu<br />

eingerichtete Opbacher-Lehrlingsakademie.<br />

eIN Herz fÜr<br />

DIe leHre<br />

Die Lehre stellt viele Handwerksberufe<br />

vor große Herausforderungen. Das liegt<br />

zum einen an der unvorteilhaften demografischen<br />

Entwicklung mit geburtenschwachen<br />

Jahrgängen, zum anderen<br />

daran, dass die gesellschaftliche Reputation<br />

der Lehre besser sein könnte.<br />

Bei den Lehrberufen, die mit einer<br />

Bürotätigkeit verbunden sind, sei die<br />

Situation allgemein etwas besser, weil<br />

diese Lehrberufe einen höheren gesellschaftlichen<br />

Stellenwert hätten, sagt<br />

Viktoria Neuner-Opbacher. „Es ist eine<br />

Herausforderung, einem Jugendlichen<br />

zu vermitteln, dass der Beruf Gebäudeund<br />

Installationstechniker mit seinen<br />

verschiedenen Teilbereichen wie Bä-<br />

Veronika Opbacher (li.) und Viktoria Neuner-Opbacher lenken als Geschäftsführerinnen<br />

die Geschicke des Familienunternehmens. Beide sind HTL-Absolventinnen.<br />

Foto: Opbacher<br />

18<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Standesgemäße Betriebsübergabe an<br />

die nächste Generation: Der Blaumann<br />

wurde für Frauenmaße adaptiert.<br />

Im Spätsommer 2016 gaben sich unter dem Motto „100 Jahre in der Blauen“<br />

Freunde und Wegbegleiter des Unternehmens in Fügen die Klinke in die Hand.<br />

derplanung und Regelungstechnik<br />

spannend, abwechslungsreich und<br />

herausfordernd ist“, weiß Neuner-Opbacher.<br />

Am Verdienst kann es kaum liegen,<br />

denn ein Lehrling im vierten Lehrjahr<br />

verdient sehr ansehnliche 1.430<br />

Euro netto. Im Gegensatz zum Maurer<br />

und Zimmerer hinterlässt der Installateur<br />

auf der Baustelle subtilere Spuren,<br />

die aus der Entfernung unsichtbar sind.<br />

„Unsere Arbeit mag zwar erst auf den<br />

zweiten Blick sichtbar sein, dennoch<br />

ist unser Lehrberuf einer der schwierigsten<br />

im Baunebengewerbe, weil er<br />

technisch so herausfordernd ist“, erklärt<br />

Veronika Opbacher, die sich auch<br />

in ihrer Funktion als Innungsmeisterin<br />

um die Lehrlingsausbildung bemüht.<br />

Trotz allgemein schwieriger Rahmenbedingungen<br />

schätzt man sich<br />

beim Installationsunternehmen, das<br />

seit 2014 das Prädikat „Ausgezeichneter<br />

Tiroler Lehrbetrieb“ trägt, glücklich,<br />

in den vergangenen Jahren stets gute<br />

Lehrlinge bekommen zu haben. Das<br />

dürfte auch damit zusammenhängen,<br />

dass es bei Opbacher großen Teamgeist<br />

und Zusammenhalt gibt. Im Rahmen<br />

der Opbacher-Lehrlingsakademie<br />

wendet sich Franz Opbacher den Fach-<br />

ERFOLG<br />

Franz Huber, Mattro Production, <strong>Schwaz</strong><br />

Das Gründungspaket der Kammer begleitet junge<br />

Unternehmen weit über die Gründung hinaus.<br />

Alle Infos unter WKO.at/tirol<br />

V004_001_05_002_AZ_IiT_Gruender_Mattro_175x81_RZ.indd 3 06.04.17 09:01


top 100 SCHWAZ | LEBEN<br />

Starkes Familienunternehmen: Firmengründer Franz Opbacher mit Frau Claudia und<br />

den Töchtern Katharina, Veronika und Viktoria.<br />

kräften der Zukunft zu und gibt sein<br />

über Jahrzehnte erworbenes Wissen<br />

und nicht zuletzt seine ungebrochene<br />

Begeisterung für das Handwerk weiter.<br />

Bei seinen zahlreichen Besuchen in Berufsschulen<br />

des Landes hat sich gezeigt,<br />

dass Franz Opbacher, der seine beachtliche<br />

Karriere als Lehrling gestartet hatte,<br />

einen besonders guten Draht zu den<br />

jungen Menschen hat.<br />

Neue Wege<br />

Während Altbewährtes bei Opbacher<br />

weiterhin Platz findet, beschreiten<br />

Viktoria Neuner-Opbacher und Veronika<br />

Opbacher auch neue Wege.<br />

Dazu gehört beispielsweise die Einführung<br />

eines Gleitzeitmodells, das<br />

den Mitarbeitern größeren Gestaltungsspielraum<br />

gibt, ihnen aber auch<br />

mehr Eigenverantwortung abverlangt.<br />

Nach einer anfänglichen Eingewöhnungsphase<br />

funktioniert das Modell<br />

sowohl für die Arbeitnehmer als auch<br />

für den Arbeitgeber reibungslos. Das<br />

Zeitmanagement auf den Baustellen<br />

liegt in der Verantwortung der Obermonteure.<br />

Die Innovation endet<br />

aber nicht mit der Einführung neuer<br />

Arbeitszeitmodelle. In technisch-organisatorischer<br />

Hinsicht hat sich die<br />

Geschäftsführung vorgenommen, am<br />

Stand der Technik zu bleiben. Deshalb<br />

wird momentan eine neue Software<br />

im Betrieb ausgerollt. Neue Hardware<br />

gibt es auch. Soviel sei verraten: Opbacher-Monteure<br />

mit Tablets sollen<br />

schon bald zum gewohnten Bild auf<br />

Baustellen gehören. Es handelt sich<br />

dabei nicht etwa um eine technische<br />

Spielerei, sondern es geht im Kern darum,<br />

Fehlerquellen zu minimieren und<br />

für eine raschere Service-Abwicklung<br />

zu sorgen. Derzeit prüft Veronika Opbacher<br />

das System im Alltagseinsatz<br />

auf der Baustelle noch auf Herz und<br />

Nieren. Den allgegenwärtigen Megatrend<br />

„Digitalisierung“ sieht die junge<br />

Innungsmeisterin generell aber noch<br />

eher im Anfangsstadium: „Bisher beschäftigt<br />

sich jedes Gewerk separat mit<br />

der Digitalisierung. Es gibt aber noch<br />

keine gemeinsamen Standards.“<br />

fest verwurzelt<br />

„Einer von uns“, lautet der Slogan, den<br />

sich das Installationsunternehmen<br />

mit rund 210 Mitarbeitern vor einigen<br />

Jahren gegeben hat. Darin spiegelt<br />

sich die Philosophie wider, trotz<br />

allen Erfolgs die Bodenhaftung nicht<br />

zu verlieren. Ein Schlüsseljahr in der<br />

Unternehmensgeschichte war 2006.<br />

In diesem Jahr wurde das neue, 4.300<br />

Quadratmeter große Firmengelände<br />

in Fügen eröffnet. Das Gebäude bietet<br />

Kunden auf 1.500 lichtdurchfluteten<br />

Quadratmetern imposantes Anschauungsmaterial<br />

in Sachen Bädergestaltung.<br />

2006 erfolgte der Zukauf der in<br />

Seefeld ansässigen Hell Installationen<br />

GmbH mit 20 Mitarbeitern. Von dort<br />

aus bearbeitet man das tourismusintensive<br />

Tiroler Oberland. Über die<br />

eminente Bedeutung des Tourismus<br />

als Konjunkturmotor für das Bau- und<br />

Baunebengewerbe sind sich die Opbachers<br />

vollständig im Klaren. „Wir hier<br />

im Zillertal profitieren alle ausnahmslos<br />

vom Tourismus“, weiß Veronika<br />

Opbacher. Mindestens ein Viertel des<br />

Umsatzes macht das Unternehmen<br />

mit Tourismusbetrieben.<br />

Mit der derzeitigen Betriebsgröße<br />

sieht sich die Geschäftsführung gut<br />

am Markt positioniert. Das Zillertaler<br />

Unternehmen ist in der Heimat fest verwurzelt,<br />

hat seine Fühler aber auch nach<br />

Salzburg und in den bayrischen Raum<br />

ausgestreckt, in dem es seit einigen Jahren<br />

erfolgreich tätig ist.<br />

Nach der Übergabe an die Töchter<br />

verfolgt das Installationsunternehmen<br />

weiterhin mit dem richtigen Mix aus<br />

Kontinuität und Innovation zielstrebig<br />

seinen Weg. Die Lehre hat Franz<br />

Opbacher zur Chefsache gemacht,<br />

in der Lehrlingsakademie nimmt er<br />

die hoffnungsvollen Nachwuchskräfte<br />

unter seine Fittiche. Wenn es ihm<br />

gelingt, auch nur einen Teil seiner Begeisterung<br />

für das Handwerk weiterzugeben,<br />

dürften der Lehre allgemein<br />

wieder bessere Zeiten bevorstehen.<br />

20<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Tiroler<br />

Innovationsförderung<br />

Mit Innovationen heute<br />

den Marktvorsprung von<br />

morgen sichern.<br />

Das Land Tirol bietet ein breites Portfolio<br />

an Technologie- und Innovationsföderungen<br />

maßgeschneidert für Ihre Projekte.<br />

Die Standortagentur Tirol berät und begleitet<br />

Sie kostenlos bei der Einreichung<br />

und hilft bei der Suche nach passenden<br />

Partnern für kooperative Vorhaben.<br />

Informieren Sie sich jetzt:<br />

Initiativprojekte<br />

Technische Machbarkeiten bzw. wirtschaftliches<br />

Potenzial von Entwicklungen<br />

(Produkte, Verfahren, Dienstleistungen)<br />

prüfen.<br />

Förderung: bis 6.000 Euro bei bis zu 75<br />

Prozent der förderbaren Kosten.<br />

Projektlaufzeit: max. 9 Monate<br />

Einreichung: laufend<br />

Forschungs-, Entwicklungs- und<br />

Innovationsprojekte<br />

Entwicklung oder Verbesserung neuer<br />

Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.<br />

Förderung: bis zu 140.000 Euro<br />

(Kooperationen) bzw. 36.000 Euro<br />

(einzelbetriebliche Maßnahmen).<br />

Projektlaufzeit: max. 2 Jahre<br />

Einreichung: laufend<br />

InnovationsassistentIn<br />

Beschäftigen neuer MitarbeiterInnen als<br />

sogenannte InnovationsassistentInnen zur<br />

professionellen Abwicklung spezifischer<br />

Innovationsprojekte.<br />

Förderung: bis zu 28.000 Euro als Zuschuss<br />

zu Personal- und Qualifizierungskosten.<br />

Projektlaufzeit: max. 2 Jahre<br />

Einreichung: zur aktuell laufenden<br />

Ausschreibung bis 30. April <strong>2017</strong><br />

Zusatzdarlehen für FFG-Projekte:<br />

Das Basisprogramm der Österreichischen<br />

Forschungsförderungsgesellschaft<br />

(FFG) fördert Forschungsund<br />

Entwicklungsvorhaben von<br />

Unternehmen aller Branchen und<br />

Größen (www.ffg.at/programme/<br />

basisprogramm).<br />

Das Land Tirol unterstützt diese Förderung<br />

mit einem Zusatzdarlehen.<br />

Beratungen und Information<br />

Standortagentur Tirol<br />

Bereich Förderprogramme<br />

Ing.-Etzel-Straße 17<br />

6020 Innsbruck · Österreich<br />

+43.512.576262<br />

foerderungen@standort-tirol.at<br />

t<br />

w<br />

www.standort-tirol.at/foerderungen<br />

· www.tirol.gv.at/arbeit-wirtschaft/<br />

wirtschaftsfoerderung/innovationsfoerderung<br />

· Standortagentur Tirol<br />

Tiroler Innovationsförderung


top 100 SCHWAZ | interview<br />

Missverständnisse<br />

Arbeitnehmer. Was die Beschäftigten im Bezirk umtreibt, erläutert<br />

Andreas Herzog, Leiter der AK Bezirkskammer <strong>Schwaz</strong>. Vor allem bei<br />

Krankenständen und Kündigungen kommt es oft zu Missverständnissen.<br />

ECHO: Mit welchen arbeitsrechtlichen<br />

Missverständnissen sind Sie<br />

im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit<br />

häufiger konfrontiert?<br />

Andreas Herzog: Es ist ganz oft<br />

so, dass Leute im Glauben zu uns<br />

kommen, während eines Krankenstands<br />

nicht gekündigt werden zu<br />

können. Das ist falsch. Es gibt keinen<br />

Kündigungsschutz im Krankenstand.<br />

Wird der Arbeitnehmer während<br />

des Krankenstands gekündigt,<br />

muss der Arbeitgeber bis zum Ende<br />

des Krankenstands Entgeltfortzahlung<br />

leisten.<br />

ECHO: Beobachten Sie eine Zunahme<br />

in der Häufigkeit von Kündigungen<br />

während des Krankenstands?<br />

Herzog: Ich mache diesen Job jetzt<br />

seit 20 Jahren und in dieser Zeit haben<br />

solche Kündigungen mit Sicherheit<br />

zugenommen.<br />

ECHO: Statistisch betrachtet sinkt<br />

die durchschnittliche Krankenstandsdauer<br />

der Arbeitnehmer kontinuierlich.<br />

Lassen Sie mich polemisch<br />

formulieren: Sind die Arbeitnehmer<br />

heute einfach gesünder oder gibt es<br />

dafür andere Gründe?<br />

Herzog: Nach meiner Erfahrung<br />

ist es so, dass die Leute nicht weniger<br />

krank sind, sondern sehr häufig aus<br />

Angst um den Job krank arbeiten gehen.<br />

Jemand, der eine leichtere Grippe<br />

hat und vom Arzt krankgeschrieben<br />

wurde, wird sich möglicherweise<br />

zwei Mal überlegen, ob er diesen<br />

Krankenstand tatsächlich antritt.<br />

ECHO: Gibt es andere Missverständnisse<br />

rund um die Kündigung?<br />

Herzog: Vielfach wird geglaubt,<br />

dass ältere Arbeitnehmer jenseits der<br />

50 kündigungsgeschützt sind. Diese<br />

Meinung hält sich hartnäckig. Es gibt<br />

keinen allgemeinen Kündigungsschutz<br />

für ältere Arbeitnehmer, sondern<br />

lediglich einzelne kollektivvertragliche<br />

Regelungen. Von diesen ist<br />

aber der Großteil der Arbeitnehmer<br />

nicht betroffen.<br />

Starke Bezirkskammer: AK Jurist Andreas Herzog kümmert sich mit seinem Team um<br />

die Anliegen der Beschäftigten im Bezirk.<br />

„Arbeitnehmer sind<br />

nicht weniger oft krank<br />

als früher, sondern<br />

gehen aus Angst um<br />

den Job krank arbeiten.“<br />

<br />

Andreas Herzog,<br />

Leiter AK Bezirkskammer <strong>Schwaz</strong><br />

Fotos: Kröll, AK Tirol<br />

22<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


ECHO: Wie aussichtsreich ist es, eine<br />

Kündigung zu beeinspruchen, wenn<br />

diese aus Sicht der AK sachlich nicht<br />

gerechtfertigt ist.<br />

Herzog: Das muss man sich von Fall<br />

zu Fall ansehen. Es gibt im Arbeitsverfassungsgesetz<br />

die Möglichkeit,<br />

eine Kündigung anzufechten, sofern<br />

gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

In erster Linie, wenn eine sogenannte<br />

Sozialwidrigkeit gegeben ist, also wesentliche<br />

Interessen des Arbeitnehmers<br />

durch die Kündigung berührt werden<br />

und Faktoren wie drohende Arbeitslosigkeit<br />

in der Zukunft und hohe<br />

zukünftige Einkommensversluste dazukommen.<br />

Das ist so gut wie immer<br />

der Fall.<br />

ECHO: Gerade bei älteren Arbeitnehmern,<br />

die am Ende ihres Berufslebens<br />

am meisten verdienen, dürfte das<br />

schlagend werden.<br />

Herzog: Da wird dann geschaut,<br />

wie der mögliche Verdienst in einem<br />

anderen Job aussieht, ob Sorgepflichten<br />

– etwa für minderjährige Kinder<br />

– bestehen und wie es insgesamt um<br />

die Vermögensverhältnisse bestellt ist.<br />

Davon abhängig muss man entscheiden,<br />

ob eine Kündigungsanfechtung<br />

sinnvoll ist. Je länger jemand in einem<br />

Betrieb gearbeitet hat und je älter der<br />

Arbeitnehmer ist, desto höher sind die<br />

Chancen einer Anfechtung.<br />

ECHO: Ist es praktisch nicht so, dass<br />

das Band zwischen Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber zerschnitten und eine Klage<br />

auf Wiedereinstellung unrealistisch<br />

ist?<br />

Herzog: Ab einer Betriebsgröße von<br />

fünf Arbeitnehmern kann man eine<br />

Anfechtung machen. Es ist tatsächlich<br />

in größeren Betrieben einfacher, wo<br />

man den Vorgesetzten, mit dem man<br />

sich vor Gericht getroffen hat, nicht<br />

täglich sieht. Praktisch werden viele<br />

dieser Verfahren vor Gericht auf dem<br />

Vergleichsweg geregelt. Das heißt, der<br />

Arbeitnehmer bekommt eine Abschlagszahlung.<br />

ECHO: Die Vereinbarung von Urlaub<br />

dürfte auch nicht ohne Tücken<br />

sein?<br />

Herzog: Da hält sich hartnäckig das<br />

Gerücht, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

jeweils einen Teil des Urlaubs<br />

selbst bestimmen können. Nachdem<br />

das beide Seiten glauben, funktioniert<br />

das eigentümlicherweise in der Praxis<br />

ganz gut.<br />

ECHO: Wie sieht es in Bezug auf<br />

Urlaubssperren aus?<br />

Herzog: Sofern Urlaubssperren von<br />

Anfang an im Arbeitsvertrag vereinbart<br />

worden sind und ein gewisses<br />

Ausmaß nicht überschreiten, sind sie<br />

rechtlich zulässig.<br />

ECHO: Wie sieht es mit sogenannten<br />

All-in-Klauseln aus, die sich in den letzten<br />

Jahren zunehmender Beliebtheit<br />

erfreuen?<br />

Herzog: All-in-Klauseln kommen<br />

nicht nur bei Besserverdienern zum<br />

Tragen, sondern auch bei Geringverdienern.<br />

Jedenfalls muss bei einem<br />

solchen Vertrag der Grundlohn am<br />

Dienstzettel bzw. Arbeitsvertrag angegeben<br />

werden.<br />

„In der AK Bezirkskammer<br />

gibt es Beratung<br />

und Service vor Ort.<br />

Denn rasche Hilfe ist<br />

die beste Hilfe.“<br />

Erwin Zangerl,<br />

AK Tirol<br />

ECHO: Aus Gesprächen mit ihren<br />

Kollegen in anderen Tiroler Bezirken<br />

hat sich klar herauskristallisiert, dass<br />

bei der Wahrung von Arbeitnehmerrechten<br />

der Tourismus das Sorgenkind<br />

ist. Gilt das auch für den Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong>?<br />

Herzog: Allein auf den Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

entfällt ein Fünftel aller Nächtigungen<br />

in Tirol. Daraus ergibt sich, dass sehr<br />

viele Dienstnehmer in der Beherbergung<br />

und Gastronomie beschäftigt<br />

sind und es in der Folge viele Probleme<br />

gibt. Ein Dauerthema im Tourismus<br />

sind die Überstunden, die entweder<br />

gar nicht oder nicht richtig abgegolten<br />

werden.<br />

ECHO: Als Arbeitnehmer hat man<br />

aber keine Chance, zu seinem Recht<br />

zu kommen, wenn man keine Arbeitszeitaufzeichnungen<br />

führt.<br />

Herzog: Das ist der wesentliche<br />

Punkt. Es gilt der Grundsatz „Wer<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 23


top 100 SCHWAZ | interview<br />

schreibt, der bleibt“. Vor Gericht haben<br />

schlüssige Arbeitszeitaufzeichnungen<br />

eine hohe Beweiskraft.<br />

ECHO: Was passiert, wenn der<br />

Arbeitnehmer akribische Aufzeichnungen<br />

führt, der Arbeitgeber aber<br />

bei Gericht anderslautende Aufzeichnungen<br />

vorlegt?<br />

Herzog: Das unterliegt der freien Beweiswürdigung<br />

durch das Gericht. Ich<br />

kann aber nur jedem raten, am Ende<br />

des Tages die Arbeitszeiten aufzuzeichnen<br />

und eventuell noch besondere<br />

Vorkommnisse, wie beispielsweise<br />

Veranstaltungen, mit Details dazuzuschreiben.<br />

Das hat, wie gesagt, dann<br />

eine hohe Beweiskraft.<br />

ECHO: Arbeitnehmer im Tourismus<br />

dürfen auch nicht heimgeschickt werden,<br />

wenn einmal schlechtes Wetter<br />

oder wenig los ist. Gibt es da bei den<br />

Unternehmen eine entsprechende<br />

Einsicht?<br />

Herzog: Die Einsicht stellt sich meist<br />

erst nach einer Intervention von unserer<br />

Seite ein. Da wird einfach das<br />

Unternehmerrisiko vom Arbeitgeber<br />

auf den Arbeitnehmer abgewälzt. Das<br />

Risiko und auch die Gewinne<br />

hat schlussendlich<br />

der Arbeitgeber.<br />

ECHO: Zieht die AK in<br />

Vertretung der Arbeitnehmerinteressen<br />

heute öfter<br />

vor Gericht als früher?<br />

Herzog: Wir beobachten,<br />

dass bei Interventionen die<br />

Höhe der Streitwerte gesunken<br />

ist. Tendenziell ist<br />

es so, dass die allermeisten<br />

Fälle außergerichtlich gelöst<br />

werden können. Im Durchschnitt<br />

sind es fünfzig bis<br />

sechzig Fälle pro Jahr, die<br />

wir im Bezirk <strong>Schwaz</strong> einklagen,<br />

weil keine außergerichtliche<br />

Lösung möglich<br />

ist oder der Dienstgeber<br />

nicht reagiert.<br />

Interview: Marian Kröll<br />

Setzen sich für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bezirk ein: Die AK Kammerräte Petra Grössl-Wechselberger,<br />

Fritz Gurgiser, Leonhard Klocker, Christian Larch, Thomas Lintner, Thomas Orgler, AK Vizepräsidentin Verena Steinlechner-<br />

Graziadei, Christian Hauser, Franz Lanthaler, Daniela Brüstle-Supper (v. li.).<br />

24<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Ludwig Penz Straße 2<br />

A-6130 <strong>Schwaz</strong><br />

+43 (0)5242 62 331<br />

+43 (0)5242 62 331-1<br />

gm@rechtsberater.at<br />

www.rechtsberater.at<br />

P


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Buchhaltung der Zukunft<br />

Steuerberater. Markus Geisler füllt das Schlagwort „Digimatisierung®“ in seiner<br />

<strong>Schwaz</strong>er Kanzlei mit Leben und zeigt die Potenziale optimierter digitaler<br />

Prozesse in betrieblichen und steuerlichen Zusammenhängen auf.<br />

ECHO: Was verstehen Sie unter<br />

dem Begriff „Digimatisierung®“?<br />

Markus Geisler: Darunter verstehe<br />

ich die Digitalisierung von Papierbelegen<br />

verbunden mit der Automatisierung<br />

von Prozessabläufen. Es soll<br />

dadurch eine neue moderne Art der<br />

Buchhaltung mit Effizienz- und Qualitätssteigerung<br />

erreicht werden. Es<br />

handelt sich um die nächste Evolutionsstufe<br />

in der elektronischen Beleg-<br />

und Dokumentenverarbeitung:<br />

effizienter, digitaler, qualitätsgeprüft.<br />

ECHO: Das Schlagwort Digitalisierung<br />

wird in vielen Zusammenhängen<br />

abstrakt gebraucht. Wie sieht<br />

die Digitalisierung in Ihrer Branche<br />

konkret aus?<br />

Geisler: Bis vor wenigen Jahren war<br />

Papier aus dem Rechnungswesen<br />

nicht wegzudenken. Jetzt müssen<br />

Unternehmer auf Digitalisierung<br />

setzen, um überhaupt wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Die digitale Revolution<br />

zwingt Unternehmen aus allen<br />

Bereichen und jeder Betriebsgröße<br />

geradezu, digitale Prozesse einzuführen.<br />

Markus Geisler ist geschäftsführender Gesellschafter der in der <strong>Schwaz</strong>er Münchner<br />

Straße 22 sitzenden Geisler & Hirschberger Steuerberatungs GmbH. Der Steuerberater,<br />

Wirtschaftsjurist, Fachvortragende und Mediator beschäftigt sich beruflich<br />

seit Jahren sehr intensiv mit der Verbesserung digitaler Prozesse in betrieblichen und<br />

steuerlichen Zusammenhängen.<br />

ECHO: Ein Unternehmer muss in<br />

der Digitalisierung einen Nutzen sehen,<br />

sei es als Ressourcen- und Zeitersparnis.<br />

Wo liegen die konkreten<br />

Vorteile digitaler Prozesse gegenüber<br />

analogen?<br />

Geisler: Man hat ein digitales<br />

Beleg archiv, auf das man jederzeit<br />

zugreifen kann. Früher hat man die<br />

Belege dem Steuerberater in regelmäßigen<br />

Abständen vorbeigebracht<br />

oder postalisch zugeschickt. Durch<br />

die elektronische Übermittlung sind<br />

die Intervalle wesentlich kürzer geworden,<br />

was wiederum eine zeitnahe<br />

Auswertung ermöglicht. Außerdem<br />

entfällt der postalische Belegweg. Jeder<br />

Betrieb wird individuell nach den<br />

jeweiligen Erfordernissen behandelt.<br />

Ein kleines Unternehmen hat klarerweise<br />

andere Bedürfnisse als ein<br />

Großbetrieb. Auf Grundlage zeitnaher<br />

Auswertungen lässt sich auch ein<br />

automatisiertes Mahnwesen aufbauen.<br />

Die Auswertungen sind online<br />

jederzeit abrufbar.<br />

ECHO: Wie flexibel ist Ihr digitales<br />

System?<br />

Geisler: Unser System ist so ausgelegt,<br />

dass auch Klienten, die ihre<br />

Buchhaltung selbst erledigen, die<br />

Fotos: Kux<br />

26 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Vorteile nützen können. Neben dem<br />

ganzen Bereich Rechnungswesen<br />

schaffen wir für die Betriebe eine digitale<br />

Ablagemöglichkeit für sämtliche<br />

Unternehmenskorrespondenzen. Ein<br />

Betrieb hat ja nicht nur Belege aus<br />

dem Rechnungswesen, sondern auch<br />

Lieferscheine, Verträge und andere<br />

Urkunden. Für solche Dokumente<br />

bieten wir als Kanzlei ein erprobtes<br />

und revisionssicheres System an.<br />

ECHO: Wie komplex ist die Umstellung<br />

auf digitale Prozesse für Unternehmen?<br />

Geisler: Es ist ganz wesentlich, eine<br />

Unternehmensanalyse zu machen.<br />

Dazu besuche ich mit einem Mitarbeiter<br />

den jeweiligen Betrieb, schaue<br />

mir die Betriebsstruktur und die derzeitigen<br />

Abläufe an, lerne die Mitarbeiter<br />

kennen, um in der Folge ein<br />

sinnvolles und maßgeschneidertes<br />

Konzept ausarbeiten zu können. Es<br />

kann tödlich sein, sich konzept- und<br />

planlos in die Digimatisierung zu<br />

stürzen.<br />

ECHO: Es gibt also kein Schema F<br />

für die Umstellung?<br />

Geisler: Nein, jede Branche, jeder<br />

Betrieb ist anders und hat andere<br />

Bedürfnisse, weshalb der Digitalisierungsprozess,<br />

der erfahrungsgemäß<br />

zwischen vier und sieben Monaten<br />

dauert, auf das jeweilige Unternehmen<br />

zugeschnitten sein muss. Es ist<br />

ganz wichtig, die Mitarbeiter entsprechend<br />

zu schulen, vorzubereiten und<br />

zu begleiten. Wir gehen behutsam<br />

und Schritt für Schritt vor.<br />

ECHO: Was kann im Bereich des<br />

Rechnungswesens automatisiert werden?<br />

Geisler: Wir beginnen einmal mit<br />

dem Bankimport, weil dieser die<br />

kleinste Umstellung ist. Derzeit bekommen<br />

noch viele Steuerberater<br />

„Die digitale Welt darf<br />

keine Belastung sein, sie<br />

muss einen Mehrwert<br />

darstellen.“<br />

Markus Geisler,<br />

Kanzlei Geisler & Hirschberger<br />

Kontoauszüge zugeschickt. Das ist<br />

veraltet. Einem Steuerberater kann<br />

eine Einsichtsberechtigung gewährt<br />

werden. Damit kann er die Bankdaten<br />

automatisiert in die Buchhaltungssoftware<br />

einspielen. Der nächste Schritt<br />

ist dann die papierlose Buchhaltung.<br />

Man schaut sich an, ob der Betrieb die<br />

Möglichkeit hat, Papierbelege digital<br />

zu verarbeiten, das heißt ein digitales<br />

Belegbild zu erzeugen. Dabei ist es<br />

wichtig, auf die richtigen technischen<br />

Hilfsmittel zu setzen. Von Flachbettscannern<br />

rate ich ab, weil das zu zeitintensiv<br />

ist. Den Scans werden keine<br />

Metadaten hinzugefügt, weil solche<br />

vom Rechenzentrum, wo die Belege<br />

gespeichert werden, mittels Texterkennung<br />

hinzugefügt werden. In einem<br />

weiteren Automatisierungsschritt<br />

greifen wir über eine Schnittstelle auf<br />

die in den Programmen der Unternehmen<br />

erzeugten Daten zu. Das erlaubt<br />

es uns beispielsweise, Ausgangsrechnungen<br />

digital abzugreifen.<br />

ECHO: Wie zuverlässig funktioniert<br />

OCR, die automatische Texterkennung<br />

auf den Belegbildern?<br />

Geisler: Das funktioniert bereits<br />

ausgezeichnet, wir haben eine Trefferquote<br />

von mehr als 90 Prozent.<br />

In den kommenden Jahren wird<br />

sich da aber noch viel tun. Das Programm<br />

entwickelt derzeit schon auf<br />

Grundlage der Belege Vorschläge<br />

für Buchungssätze. Zukünftig soll<br />

die Software in der Lage sein, belegübergreifend<br />

zu prüfen. Langt beispielsweise<br />

eine Eingangsrechnung<br />

im System ein, wird diese mit sämtlichen<br />

anderen Dokumenten desselben<br />

Typs abgeglichen. Wir wollen in<br />

Zukunft den gesamten Zahlungsverkehr<br />

über unsere Rechnungswesen-<br />

Dienstleistung abdecken können und<br />

diese dem Klienten mittels App bzw.<br />

über digitale Schnittstellen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

ECHO: Wenn irgendwann alle Systeme<br />

miteinander korrespondieren,<br />

kommen wir dann zu einer Buchhaltung<br />

in Echtzeit?<br />

Geisler: Das ist denkbar. Nach meiner<br />

Ansicht wird sich der ganze Buchhalterberuf<br />

gänzlich ändern. Derzeit<br />

verbucht der Buchhalter digitale<br />

Belegbilder, was aber keinen wesentlichen<br />

Unterschied zum Papierbeleg<br />

darstellt. Die Software schlägt jetzt<br />

zwar Buchungssätze vor, der nächste<br />

Schritt heißt aber „machine learning“.<br />

Dabei geht es um selbstlernende Systeme.<br />

Dann wird es zunehmend darum<br />

gehen, zur Qualitätssicherung<br />

die maschinengenerierten Daten zu<br />

kontrollieren. Der Buchhalter wird<br />

zum Datenanalytiker. Das bedeutet<br />

wiederum, dass sich auch die Ausbildung<br />

ändern wird. Wir schulen<br />

intern unsere Mitarbeiter vor allem<br />

software-technisch sehr intensiv.<br />

ECHO: Inwiefern verändert die<br />

Digitalisierung das Wesen Ihrer<br />

Branche?<br />

Geisler: Die digitale Welt darf keine<br />

Belastung sein, sie muss einen Mehrwert<br />

darstellen. Die Buchhaltung ist<br />

nicht mehr standortabhängig, es ist<br />

egal, wie weit Klienten und Steuerberater<br />

räumlich voneinander getrennt<br />

sind. Gleichzeitig wird die persönliche<br />

Beratung insgesamt sogar noch<br />

intensiver. Der Steuerberater ist mehr<br />

in den Betrieben unterwegs und besser<br />

in wesentliche Unternehmensentscheidungen<br />

eingebunden.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong><br />

27


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Selbstzweck Verwaltung<br />

Steuerberater. Gewohnt kritisch äußern sich Markus Schwaiger und<br />

Bernhard Pfister zur Stimmung in der Wirtschaft, dem österreichischen<br />

Förder(un)wesen und allgemeiner Praxisferne in der Verwaltung.<br />

ECHO: Liegt das an der Komplexität<br />

des Förderwesens?<br />

Schwaiger: Ja, das Förderwesen ist<br />

kompliziert und praxisfern.<br />

Pfister: Die Ankündigung von milliardenschweren<br />

Fördertöpfen wirkt<br />

manchmal wie eine politische Profilierungsmaßnahme.<br />

Bei der Antragstellung<br />

reihen sich dann die Stolpersteine<br />

aneinander. Manchmal ist das<br />

Ansuchen so ressourcenaufwändig,<br />

dass es sich kaum mehr rentiert. Das<br />

frustriert viele Wirtschaftstreibende.<br />

Würde man an den Rahmenbedingungen<br />

arbeiten, etwa in puncto<br />

Lohnnebenkosten, könnte man sich<br />

dieses Förderwesen weitgehend sparen.<br />

Schwaiger: Die Lohnnebenkosten<br />

sind der Kostenfaktor bei den Betrieben.<br />

Wenn ein Mitarbeiter die Hälfte<br />

von dem bekommt, was er mich kostet,<br />

dann stimmt die Relation nicht.<br />

Da muss man politisch ansetzen.<br />

Bernhard Pfister (li.) und Markus Schwaiger sehen bei vielen Unternehmen zwar<br />

bessere Zahlen, die Stimmung bleibt aber nahe am Gefrierpunkt.<br />

ECHO: In Österreich hat sich mittlerweile<br />

fast eine Art Förderungs-<br />

Industrie herausgebildet.<br />

Schwaiger: Das sehe ich auch so.<br />

Die Verwaltung ist in vielen Bereichen<br />

zum Selbstzweck geworden.<br />

ECHO: Prognosen sehen eine Konjunkturaufhellung.<br />

Hat sich diese auf<br />

die Stimmung der Unternehmer niedergeschlagen?<br />

Bernhard Pfister: Schwer zu sagen.<br />

Gute Zahlen allein sind für die<br />

gesamte Stimmung nicht allein ausschlaggebend.<br />

Mehrumsätze, die einen<br />

Aufschwung auslösen könnten,<br />

verpuffen in administrativen, bürokratischen<br />

Tätigkeiten. Steigende Auflagen<br />

und Dokumentationspflichten<br />

drücken auf die Stimmung.<br />

Markus Schwaiger: Die Stimmung,<br />

was die zukünftige wirtschaftliche<br />

Situation anbelangt, mag<br />

zwar besser sein, hinsichtlich der<br />

Geschäftsabläufe hat dagegen die<br />

Frustration allgemein nach meinem<br />

Empfinden sogar zugenommen. Das<br />

liegt aber nicht nur an den Dokumentationspflichten,<br />

sondern auch – man<br />

glaubt es kaum – am Förderwesen.<br />

Es gibt viele verschiede Förderungen,<br />

aber bei allen entsteht bei mir der<br />

Eindruck, dass es den Förderwerbern<br />

möglichst schwer gemacht werden<br />

soll, die Förderungen auch tatsächlich<br />

ausbezahlt zu bekommen.<br />

ECHO: Die Registrierkasse war ein<br />

Aufreger. Hat sich das zwischenzeitlich<br />

in Wohlgefallen aufgelöst?<br />

Pfister: Wohlgefallen dürfte nur bei<br />

den Kassenherstellern eingetreten<br />

sein. Das ist ein Aufreger-Thema. Ein<br />

normaler Unternehmer hatte schon<br />

seit Jahren eine Registrierkasse und<br />

fragt sich zurecht, warum er viel Geld<br />

für die Nachrüstung ausgeben soll.<br />

Schwaiger: Die Sinnfrage drängt<br />

sich aber nicht nur bei der Registrierkasse<br />

auf. Vielen Gesetzen merkt man<br />

eine erstaunliche Praxisferne an. Das<br />

ist kein Vorwurf. Die Legisten sind<br />

hochintelligente Akademiker, denen<br />

es aber leider zumeist merklich an<br />

praktischer Erfahrung mangelt<br />

Pfister: Die Politik will die Wirtschaft<br />

mit Regulatorien ankurbeln.<br />

Das hat bis jetzt noch nie funktioniert.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

Fotos: Kröll<br />

28 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


GEISLER | PROMOTION<br />

Mehr als nur Buchhaltung<br />

DAS IST DIGIMATISIERUNG<br />

Die digitale automatisierte Finanzbuchhaltung<br />

ist die nächste Evolutionsstufe<br />

in der elektronischen<br />

Belegverarbeitung: effizienter, taler,<br />

digiqualitätsgeprüft.<br />

Schnell. Unsere Kanzlei arbeitet mit<br />

innovativer Software und kann so<br />

die Buchhaltung unserer Klienten<br />

schnell und effizient abwickeln. Auf<br />

Wunsch erhalten Sie tagesaktuelle<br />

Auswertungen.<br />

Einfach. Für Sie als Unternehmer<br />

fällt keine Mehrarbeit an.<br />

Sie profitieren alleine von einem<br />

Wechsel zu uns. Ihre Buchhaltung<br />

wird durch den Einsatz modernster<br />

Technologien effizient abgewickelt.<br />

24/7 verfügbar. Im elektronischen<br />

Belegarchiv mit umfangreichen<br />

Suchfunktionen und sicherem<br />

Datenaustausch, haben Sie jederzeit<br />

Zugriff auf Ihre Belege.<br />

UNSERE 4-FACH GARANTIE<br />

Unsere Expertengarantie:<br />

Ausschließlich top ausgebildete<br />

Mitarbeiter in den unterschiedlichen<br />

Fachbereichen.<br />

Unsere Exklusivitätsgarantie:<br />

Durch Einsatz modernster Software<br />

und unserer begleiteten Betreuung<br />

sind Sie Ihren Mitbewerbern<br />

immer einen Schritt voraus.<br />

Unsere Qualitätsgarantie:<br />

strengste Qualitätsstandards.<br />

Unsere Zufriedenheitsgarantie:<br />

Sind Sie mit unseren Leistungen<br />

in den ersten drei Monaten nicht<br />

zufrieden, werden sämtliche Honorare<br />

rückerstattet.<br />

KOSTENLOSE<br />

POTENZIALANALYSE<br />

• Vorbesprechung in unserer<br />

Kanzlei<br />

• Auswertung und Analyse der<br />

aktuellen Buchhaltung<br />

• Betriebsbesichtigung vor Ort<br />

• Besprechung der digitalen<br />

Prozesse:<br />

– der Automatisierungsmöglichkeiten<br />

– der digitalen<br />

Dokumentenablage<br />

– der papierlosen<br />

Archivierungslösungen<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit und<br />

überzeugen Sie sich von den digitalen<br />

Prozessen beim kostenlosen<br />

Erstgespräch.<br />

StB Mag. Markus Geisler,<br />

MBA MSc.<br />

Standort: Münchner Straße 22, 6130 <strong>Schwaz</strong>,<br />

Telefon: +43 5242 210 50, E-Mail: office@kanzlei-geisler.at<br />

www. kanzlei-geisler.at<br />

Bezahlte Anzeige


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 1–19<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

1 1 GE Jenbacher (5)<br />

Herstellung von in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von 0,25-4<br />

Jenbach<br />

691.922.535 700.000.000 1600 437.500<br />

MW betrieben mit Erdgas oder verschiedensten Bio- und Sondergasen, Umsatz<br />

2016 geschätzl lt. KSV<br />

2 2 TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG (1)<br />

Hersteller für gebundene Schleif-, Trenn-, Säge-, Bohr- und Abrichtwerkzeuge<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

643.000.000 635.000.000 4263 148.956 Seite 31<br />

sowie Systemanbieter von Werkzeugen und Maschinen<br />

3 3 EGLO Gruppe (1)<br />

Herstellung und Handel mit dekorativen Wohnraumleuchten, konsolidierter<br />

Pill<br />

438.188.000 485.725.311 2290 212.107<br />

Umsatz, Exportanteil: 95 %; 68 Gesellschaften<br />

4 4 Binderholz Gruppe (1)<br />

Produktpalette reicht von Schnittholz, Profilholz, ein- und mehrschichtig verleimten<br />

Fügen<br />

369.000.000 483.000.000 1400 345.000<br />

Massivholzplatten bis zu Brettschichtholz und Brettsperrholz BBS. Die in<br />

der Produktion anfallenden Resthölzer werden zu Biobrennstoffen und Ökostrom<br />

verarbeitet. Binderholz GmbH, Binderholz Baustysteme GmbH; Umsatz vorläufig<br />

5 7 EMPL fahrzeUGWERK GMBH (1)<br />

Herstellung von LKW-Anhängern und (Sonder-)Aufbauten (Feuerwehr, Nutzfahrzeuge,<br />

Kaltenbach 110.000.000 131.000.000 475 275.789<br />

logistische Produkte); Werk Österreich und Deutschland<br />

6 6 Adolf Darbo AG (1)<br />

Herstellung von Konfitüren, Sirup, Fruchtdesserts & Fruchtzubereitungen, Abfüllung<br />

Stans<br />

127.600.000 127.600.000 345 369.855<br />

von Honig, Exportanteil: 50,1 %; Daten von 2015; Kennzahlen 2016 werden<br />

erst nach der Aktionärs-HV veröffentlicht<br />

7 8 Travel Europe Reiseveranstaltungs-GmbH (1)<br />

Reiseveranstaler; Geschäftsjahr: April 2015 bis März 2016, noch keine aktuellen<br />

Stans<br />

109.000.000 109.000.000 193 564.767 Seite 84<br />

Zahlen verfügbar<br />

8 9 Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & cO KG (1)<br />

Erzeugung von Farben, Lacken, Lasuren und Holzschutzmitteln, Handel mit<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

100.000.000 104.000.000 550 189.091<br />

Farben, Exportanteil: 60 %<br />

9 11 Ing. Hans Lang GmbH (1)<br />

Baustoffe, Hoch/Tiefbau, Fertigteilbau, Baumärkte, Baustoffproduktion, Baustoffhandel,<br />

Terfens<br />

65.000.000 71.000.000 490 144.898 Seite 83<br />

Generalunternehmen, konsolidierter Umsatz; Konzern: St. Hubertus Ing.<br />

Hans Lang Beteiligungsgesellschaft mbH; WJ: 1. 3. 2015 – 29. 2. 2016<br />

10 10 Hartl cOnnect Transport GmbH (2)<br />

Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />

Vomp<br />

70.000.000 70.000.000 40 1.750.000<br />

11 13 Rieder GmbH & CO KG (3)<br />

Hoch+ Tiefbau, Zimmerei, Tischlerei, Fensterwerk<br />

Ried im Zillertal 52.402.030 52.402.030 320 163.756<br />

12 14 Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> (4)<br />

Krankenhäuser; Jahresabschluss 2016 erste Mitte <strong>2017</strong> verfügbar<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

50.793.000 50.793.000 646 78.627<br />

13 5 AL-KO TECHNOLOGY AUSTRIA GMBH (1)<br />

Entwicklung und Fertigung von Komponenten für Automobil- und Fahrzeugbau,<br />

Raumsau 154.740.000 47.200.000 160 295.000<br />

Garten- und Hobby-Geräte; Umsatzveränderung aufgrund anteiligem Firmenverkauf<br />

14 15 ZILLertaLER GLetscherbahn GMBH & CO KG (5)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr; Umsatz 2014/15<br />

Hintertux<br />

46.476.109 47.059.605 298 157.918<br />

15 16 TROGER HOLZ GMBH (1)<br />

Holzindustrie<br />

Vomp<br />

41.800.000 43.100.000 87 495.402<br />

16 17 CHRISTOPHORUS Firmengruppe (4)<br />

Reisebüros, Reiseveranstalter, Busbetrieb, Incoming<br />

Mayrhofen 39.167.300 39.167.300 130 301.287<br />

17 20 daka GmbH & cO KG (1)<br />

Abfallwirtschaft, Entsorgungssysteme, Recycling, Tankservice; Brand- u. Wasserschadensanierung,<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

31.178.000 36.172.424 255 141.853<br />

Lüftungs-, Industrie- u. Sonderreinigung, konsolidierter<br />

Umsatz; Unternehmensfamilie DAKA: DAKA GmbH & Co KG, Inotec Umwelttechnik<br />

GmbH, TRG GmbH, SOS Schadensanierung GmbH<br />

18 18 Engleder GmbH (2)<br />

Tankstellen<br />

Weer<br />

35.000.000 35.000.000 30 1.166.667<br />

19 22 MAYRHOFNER BERGBAHNEN AG (1)<br />

Mayrhofen 31.174.160 33.835.500 171 197.868<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr; vorläufiges Ergebnis, finale Prüfung<br />

noch nicht erfolgt<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />

in Zusammenarbeit mit:


Technologie, der<br />

Sie vertrauen<br />

können. Jeden Tag.<br />

Die Anforderungen unserer internationalen Kunden sind<br />

so vielfältig wie individuell. Daher entwickeln wir laufend<br />

innovative, effiziente und besonders anwendungsorientierte<br />

Schleiflösungen. Nutzen Sie die Vorteile unserer<br />

herausragenden Technologien und profitieren Sie von<br />

der rund einhundertjährigen Erfahrung eines führendes<br />

Unternehmens am Markt.<br />

www.tyrolit.com


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 20-45<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

12<br />

23<br />

21<br />

24<br />

26<br />

NEU<br />

19<br />

25<br />

27<br />

28<br />

29<br />

33<br />

NEU<br />

30<br />

32<br />

34<br />

35<br />

36<br />

NEU<br />

40<br />

39<br />

37<br />

38<br />

41<br />

47<br />

NEU<br />

MWM aUstria GmbH (1)<br />

Handel u. Vertrieb von Verbrennungsmotoren zur dezentralen Energieerzeugung<br />

Opbacher Installationen GmbH (1)<br />

Gas-, Wasser-, Heizungs- & Lüftungs- und Klimaanlageinstallationen<br />

Ernst Derfeser GmbH (2)<br />

Gewinnung von Kies und Sand<br />

HANS PICKER GMBH (4)<br />

Sonstige Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen<br />

BRAUNEGGER KG (1)<br />

Sonstiger Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />

GA Actuation Systems GmbH (1)<br />

Automobilzulieferindustrie, ehemals Teil der AL-KO-Gruppe, Exportanteil: 100 %<br />

MOSER GMBH & cO KG (1)<br />

Großhandel mit Mineralölerzeugnissen<br />

PLANLICHT GmbH & CO KG (1)<br />

Produktion und Handel mit Leuchten, Exportanteil: 70 %<br />

Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal GmbH & cO KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

Wetscher GmbH Avanti Möbelmitnahmemarkt GmbH (1)<br />

Einzelhandel mit Wohnmöbeln, Großhandel und Tischlerei, Möbel und Einrichtungsgegenstände<br />

zur Mitnahme, Junges Wohnen; konsolidierter Umsatz; Wetscher<br />

Beteiligungs-GmbH, Wetscher Immoblien GmbH, Avanti Möbel Mitnahme<br />

VIzrt aUstria GmbH (1)<br />

Softwareentwicklung und Vertrieb, Exportanteil: 90 %; Vizrt AG, Schweiz<br />

HERMANN HUBER AUTOHAUS GMBH (1)<br />

Einzelhandel mit Kraftwagen und Reparaturen<br />

Swareflex GmbH (2)<br />

Entwicklung, Produktion, Vermarktung, Vertrieb, Montage sowie Unterhaltung<br />

und Betrieb von technischen Produkten<br />

stadtwerke schwaz GMBH (1)<br />

Stromerzeugung, Stromvertrieb und Stromverteilung, Wasserver- und -entsorgung,<br />

Abwasserreinigung, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Wärmeversorgung,<br />

Parkgarage; konsolidierter Umsatz<br />

ZELLER BERGBAHNEN ZILLertaL GmbH & cO KG (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

ErlebnisSennerei Zillertal – Kröll Brigitte e. U. (1)<br />

Heumilchverarbeitung, ErlebnisSennerei, Gastronomie, Handel mit Milchprodukten,<br />

Exportanteil: 10 %<br />

Schwaninger Vieh Export GmbH (4)<br />

Großhandel mit lebenden Tieren<br />

Stock GmbH (3)<br />

Hotels<br />

Autohaus Haidacher Zillertal (1)<br />

Autohandel; Autohaus W. Haidacher KG und Autohaus Haidacher GmbH<br />

Schilift-Zentrum-GerLOs GmbH (1)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr<br />

GEBRUEDER schwaIGER GMBH (1)<br />

Güterbeförderung<br />

ZILLertaLER VERKEHRSBETRIEBE AG (1)<br />

Eisenbahnen, Autobuslinien- und Gelegenheitsverkehr<br />

REITER karL, Posthotel Achenkirch GmbH (2)<br />

Hotels (inkl. Motels)<br />

Sport- u. Wellnessresidenz Alpenrose, W. kOstenzer GmbH (1)<br />

Hotels (inkl. Motels)<br />

ABFALLWIrtschaft TIROL Mitte GMBH (1)<br />

Erbringung von Dienstleistungen a.n.g<br />

Gittis Naturprodukte GmbH (1)<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Fügen<br />

Vomp<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Kaltenbach<br />

Zellberg<br />

Jenbach<br />

Vomp<br />

Kaltenbach<br />

Fügen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Zell am Ziller<br />

Vomp<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Zell am Ziller<br />

Mayrhofen<br />

Weer<br />

Finkenberg<br />

Zell Ziller<br />

Gerlos<br />

Weer<br />

Jenbach<br />

Achenkirch<br />

Maurach<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Vomp<br />

53.258.000<br />

29.000.000<br />

30.000.000<br />

28.661.000<br />

27.500.000<br />

24.897.257<br />

34.108.000<br />

27.700.000<br />

25.350.000<br />

25.000.000<br />

29.609.000<br />

18.890.000<br />

16.290.030<br />

20.233.000<br />

19.500.000<br />

18.350.000<br />

17.500.000<br />

17.050.000<br />

15.750.000<br />

13.272.000<br />

15.000.000<br />

15.210.000<br />

15.000.000<br />

13.300.000<br />

11.800.000<br />

7.000.000<br />

31.925.000<br />

30.000.000<br />

30.000.000<br />

28.661.000<br />

28.300.000<br />

28.000.000<br />

27.393.000<br />

26.000.000<br />

25.350.000<br />

25.000.000<br />

24.966.000<br />

22.660.000<br />

22.115.000<br />

20.872.325<br />

19.500.000<br />

19.260.000<br />

17.500.000<br />

17.050.000<br />

16.050.000<br />

15.704.000<br />

15.500.000<br />

15.210.000<br />

15.000.000<br />

13.400.000<br />

13.267.000<br />

13.000.000<br />

36<br />

195<br />

220<br />

67<br />

110<br />

150<br />

2<br />

165<br />

95<br />

120<br />

70<br />

45<br />

70<br />

78<br />

120<br />

81<br />

9<br />

160<br />

56<br />

116<br />

32<br />

160<br />

170<br />

150<br />

32<br />

55<br />

886.806<br />

153.846<br />

136.364<br />

427.776<br />

257.273<br />

186.667<br />

13.696.500<br />

157.576<br />

266.842<br />

208.333<br />

356.657<br />

503.556<br />

315.929<br />

267.594<br />

162.500<br />

237.778<br />

1.944.444<br />

106.563<br />

286.607<br />

135.3780<br />

484.375<br />

95.063<br />

88.235<br />

89.333<br />

414.594<br />

236.364<br />

Seite 41<br />

Seite 33<br />

Seite 67<br />

Erzeugung von Naturprodukten, Müslis, Vollkornriegeln und Babynahrung<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch


Fotograf: Nikolas Hafele<br />

p.quiet<br />

WOLLÄ<br />

www.planlicht.com<br />

www.organoids.com


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 46–72<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

46 45<br />

47<br />

48<br />

49<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

55<br />

56<br />

57<br />

58<br />

59<br />

60<br />

61<br />

62<br />

63<br />

64<br />

65<br />

66<br />

67<br />

68<br />

69<br />

70<br />

71<br />

72<br />

NEU<br />

43<br />

44<br />

47<br />

50<br />

49<br />

56<br />

52<br />

53<br />

NEU<br />

54<br />

55<br />

57<br />

46<br />

NEU<br />

58<br />

59<br />

60<br />

85<br />

64<br />

62<br />

61<br />

NEU<br />

63<br />

NEU<br />

68<br />

HÖRHAGER (1)<br />

Erschließung von Grundstücken, Errichtung von Wohnbauprojekten<br />

Edi Light GmbH (2)<br />

Großhandel mit Leuchten<br />

Brauhaus Simon Strasser Hotel Bräu Zillertal Bier (2)<br />

Herstellung von Bier<br />

MOTORRAEDER AUTOMOBILE GMBH (3)<br />

Handel mit Krafträdern, Teilen und Zubehör<br />

TÜV SÜD Landesgesellschaft Österreich GmbH (2)<br />

Prüfinstitution<br />

Koppensteiner GmbH (4)<br />

Bau, Beton, Sanierung<br />

Eberharter & Gruber GmbH (3)<br />

Bauträger<br />

Geschützte Werkstätte – integrative Betr. Tirol GmbH (1)<br />

Lohnfertiger und Partner für Industriebetriebe; 84 % Menschen mit Handicap<br />

Raiffeisenbank Hippach und Umgebung reg. genmbH (2)<br />

Lagerhaus<br />

Skiliftgesellschaft Hochfügen GMBH (2)<br />

Seilbahn-, Sessel- und Schleppliftverkehr, sB-Restaurant<br />

TBA Transbozen aUstria GmbH (1)<br />

Transportunternehmen<br />

SCHULTZ WOHNBAU GMBH & CO KG (3)<br />

Erschließung von Grundstücken<br />

Molinari Rail aUstria GmbH (1)<br />

Engineering, Schienenfahrzeuge, Exportanteil: 80 %; Molinari Rail Gruppe, CH<br />

Reisebüro Hochzillertal GmbH (2)<br />

Reisebüros, Reiseveranstalter<br />

Gubert GmbH (1)<br />

Gewinnung von mineralischen Rohstoffen (Gestein, Kies, Sand), Containerdienst<br />

und Erdbau<br />

Autohaus Luxner GmbH (2)<br />

Autohandel<br />

SIKO SOLAR GmbH (2)<br />

Solaranlagen<br />

Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG (2)<br />

Hotel<br />

Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen (2)<br />

Sennerei<br />

BerlinerLuft. Technik GmbH (1)<br />

Hersteller von Ventilatoren und Klimageräten; Umsatz inkl. der 100-%-Tochter<br />

BerlinerLuft/Croatia, 65 MA in Kroatien<br />

Friedrich Heim e. u. Hotel kOhlerhof (1)<br />

Ganzjahresbetrieb Beherbergung, Hotel, Restaurant<br />

Z-Bau Luxner GmbH (3)<br />

Zimmerei, Bauunternehmen<br />

ENI Servicestation Espresso, Waschcenter Bracher Gmbh (1)<br />

Tankstellen, Exportanteil: 40 %<br />

G.H. Betriebs-GmbH Das Kronthaler (1)<br />

Hotel Das Kronthaler<br />

Autohaus Innerbichler GmbH (2)<br />

Autohandel<br />

Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH (2)<br />

Anlagenbau<br />

GALLZEINER Luft-, Staub- und Abgastechnik GmbH (1)<br />

Herstellung lufttechnischer Apparate und Anlagen, Edelstahlverarbeitung,<br />

Schallschutzkabinen; Exportanteil: 18 %<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

11.794.000 12.169.742 14 869.267 Seite 70<br />

Pill<br />

Zell am Ziller<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Jenbach<br />

Weer<br />

Fügen<br />

Vomp<br />

Hippach<br />

Fügen<br />

Vomp<br />

Kapfing<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Kaltenbach<br />

Jenbach<br />

Straß im Zillertal<br />

Jenbach<br />

Mayrhofen<br />

Fügen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Fügen<br />

Ramsau<br />

Wiesing<br />

Achenkirch<br />

Ramsau im<br />

Zillertal<br />

Buch in Tirol<br />

Gallzein<br />

12.000.000<br />

12.000.000<br />

11.991.018<br />

11.600.000<br />

11.500.000<br />

11.500.000<br />

9.700.000<br />

10.900.000<br />

10.518.384<br />

7.000.000<br />

9.846.188<br />

9.800.000<br />

9.500.000<br />

7.522.965<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

8.900.000<br />

4.800.000<br />

7.200.000<br />

8.500.000<br />

8.554.700<br />

6.000.000<br />

8.200.000<br />

7.900.000<br />

6.616.000<br />

12.000.000<br />

12.000.000<br />

11.991.018<br />

11.600.000<br />

11.500.000<br />

11.500.000<br />

11.000.000<br />

10.900.000<br />

10.518.384<br />

10.000.000<br />

9.846.188<br />

9.500.000<br />

9.500.000<br />

9.303.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

9.000.000<br />

8.900.000<br />

8.830.000<br />

8.800.000<br />

8.500.000<br />

8.356.200<br />

8.200.000<br />

8.200.000<br />

7.900.000<br />

7.417.000<br />

2.000.000<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />

6<br />

58<br />

k.A.<br />

76<br />

75<br />

k.A.<br />

262<br />

40<br />

40<br />

7<br />

35<br />

61<br />

7<br />

17<br />

42<br />

9<br />

100<br />

28<br />

7<br />

85<br />

60<br />

10<br />

85<br />

27<br />

55<br />

46<br />

206.897<br />

k.A.<br />

152.632<br />

153.333<br />

k.A.<br />

41.985<br />

272.500<br />

262.960<br />

1.428.571<br />

281.320<br />

155.738<br />

1.357.143<br />

547.235<br />

214.286<br />

1.000.000<br />

90.000<br />

317.857<br />

1.261.429<br />

103.529<br />

141.667<br />

835.620<br />

96.471<br />

303.704<br />

143.636<br />

161.239


ADVOKATUR<br />

DR. HERBERT SCHÖPF LL.M.<br />

Rechtsanwalt-GmbH<br />

Europarechtsexperte<br />

Größe durch Spezialisierung<br />

Großzügige Räumlichkeiten im eigenen Stöcklgebäude im Innsbrucker<br />

Arkadenhof und in den Sprechstellen Kitzbühel und Zillertal stehen zur<br />

Verfügung, um Ihre rechtlichen Anliegen zu besprechen und zu bewältigen!<br />

Fachkanzlei für Immobilien- und Baurecht<br />

Projektentwicklung für Wohn- und Wirtschaftsbau<br />

Raum- und Liegenschaftswidmungen<br />

Grundverkehr<br />

Bauträger-, Baurechts- und Wohnungseigentumsverträge<br />

Kauf-, Schenkungs- und Übergabeverträge<br />

Architekten- und Bauwerksverträge<br />

Bauverhandlungen, Baumängel- und Werklohnprozesse<br />

Fachkanzlei für Öffentliches Vergaberecht<br />

Beratung von Auftraggebern und Auftragnehmern<br />

Planung, Organisation und Abwicklung des Vergabeverfahrens<br />

Vergebende Stelle im Vergabeverfahren<br />

Claim-Management<br />

Fachkanzlei für Europäisches Wirtschaftsrecht<br />

Firmengründungen und Umwandlungen<br />

Gewerbe- und Betriebsanlagenrecht<br />

Wettbewerbsrecht<br />

Luftfahrtrecht<br />

Kanzlei Arkadenhof Innsbruck Sprechstelle Kitzbühel Sprechstelle Zillertal<br />

Maria-Theresien-Straße 34 Wegscheidgasse 16 Haus Nr. 111a<br />

6020 Innsbruck 6370 Kitzbühel 6272 Ried im Zillertal<br />

Tel.: +43/(0)512/584424 Tel.: +43/(0)512/584424 Tel.: +43/(0)512/584424<br />

advokatur@dr-schoepf.at<br />

www.advokatur-schoepf.at


Die Top 100 Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

RANG 73–100<br />

<strong>2017</strong> 2016 Firmenname<br />

73 65<br />

74<br />

75<br />

76<br />

77<br />

78<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

88<br />

89<br />

90<br />

91<br />

92<br />

93<br />

94<br />

95<br />

96<br />

97<br />

98<br />

99<br />

100<br />

66<br />

NEU<br />

NEU<br />

NEU<br />

67<br />

NEU<br />

69<br />

75<br />

70<br />

71<br />

NEU<br />

NEU<br />

NEU<br />

72<br />

NEU<br />

73<br />

77<br />

NEU<br />

NEU<br />

74<br />

NEU<br />

NEU<br />

76<br />

NEU<br />

82<br />

79<br />

80<br />

GertL JOSEF GESELLSCHAFT MBH (2)<br />

Güterbeförderung im Straßenverkehr<br />

Hollaus-Baugesellschaft mbH (1)<br />

Erdbau, Tiefbau, Pistenbau, Bau von Speicherteichen, Straßenbau, Spezialtiefbau,<br />

Abbruch, Recycling, Gesteinsabbau; Exportanteil: 2 %<br />

EZEB-Brot Vertriebsgesellschaft mbH (2)<br />

Bäckerei<br />

Rieder Asphaltgesellschaft mbH & cO KG (2)<br />

Bau<br />

ABS-OTC-Vertrieb rmt GmbH (2)<br />

Vertrieb<br />

Tschann LKW-Service GmbH (2)<br />

Komplettanbieter für Nutzfahrzeuge<br />

Hlebaina GmbH & cO KG (1)<br />

Hotel<br />

Elektrotechnik Sporer GmbH (3)<br />

Elektrotechnik<br />

Hans Gasser GmbH Feine Fleisch- und Wurtstwaren (1)<br />

feine Fleisch und Wurstwaren, Zillertaler Speckspezialitäten<br />

Almhof-Kammerlander Hotel GmbH & cO KG (2)<br />

Hotel<br />

Gager GmbH & cO KG (2)<br />

Hotel<br />

SP TechnOLOGY Diamantwerkzeuge GmbH (2)<br />

Herstellung von Diamantwerkzeugen<br />

Klumaier x Tanner GmbH (2)<br />

Planung, Verkauf und Wartung von Gastronomieanlagen<br />

Neuhintertux Tipotsch GmbH (2)<br />

Hotel<br />

Travel Charme Pertisau GmbH (2)<br />

Hotel<br />

Eberharter Installations-GmbH (2)<br />

Installationen<br />

Lichtstudio-Eisenkeil GmbH (3)<br />

Lichtplanung, Verkauf Beleuchtung, Produktion Beleuchtung<br />

Autohaus Schick GmbH (1)<br />

Autohandel<br />

Gebrüder Wehle GmbH (2)<br />

Tischlerei<br />

HS-Bau Josef Hauser GmbH (2)<br />

Bauunternehmen<br />

Ledermair Verkehrsbetriebs-GmbH (2)<br />

Verkehrsbetrieb<br />

MASTA Produktions- u. Vertriebs-GmbH (2)<br />

Bürstenproduktion und -vertrieb<br />

Hotel Schwarzbrunn GmbH (2)<br />

Hotel<br />

Raiffeisenkasse Hart eGen (1)<br />

Bank, Lagerhaus<br />

Sportclinic Zillertal GmbH (2)<br />

Klinik<br />

Jäger Direkt GmbH aUstria (1)<br />

Handel mit Produkten, Systemen und Dienstleistungen aus der Installations-,<br />

Gebäude- und Lichttechnik sowie der mobilen Stromversorgung; Umsatz: 30.<br />

6. 2016<br />

Installationen Fankhauser GmbH (1)<br />

Installationsunternehmen<br />

Stern-Druck Gmbh (2)<br />

Druckerei<br />

Ort Umsatz 15 Umsatz 16 Ma 16 Ums./MA 16 Info<br />

Straß im Zillertal 7.100.000 7.100.000 54 131.481<br />

Uderns<br />

Fügen<br />

Ried im Zillertal<br />

Mayrhofen<br />

Stans<br />

Achenkirch<br />

Mayrhofen<br />

Mayrhofen<br />

Gerlos<br />

Mayrhofen<br />

Terfens<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Hintertux<br />

Pertisau<br />

Mayrhofen<br />

Vomp<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Terfens<br />

Terfens<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Vomp<br />

Stans<br />

Hart<br />

Mayrhofen<br />

<strong>Schwaz</strong><br />

Fügen<br />

Fügen<br />

6.800.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

6.847.405<br />

6.628.000<br />

6.500.000<br />

6.500.000<br />

5.300.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

4.500.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

5.950.000<br />

5.900.000<br />

5.900.000<br />

5.100.000<br />

5.509.692<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.153.802<br />

5.200.000<br />

4.920.000<br />

5.000.000<br />

5.000.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

7.000.000<br />

6.847.405<br />

6.628.000<br />

6.600.000<br />

6.500.000<br />

6.330.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

6.000.000<br />

5.950.000<br />

5.900.000<br />

5.900.000<br />

5.700.000<br />

5.509.692<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.500.000<br />

5.340.387<br />

5.200.000<br />

5.030.000<br />

5.000.000<br />

5.000.000<br />

gereiht nach Umsatz; Anmerkungen: (1) Angaben lt. Unternehmen; (2) Angaben lt. KSV (Kreditschutzverband); (3) Angaben aus den Vorjahren; (4) Angaben lt. letztem Jahr; (5) Angaben aus dem Firmenbuch<br />

43<br />

120<br />

35<br />

60<br />

35<br />

68<br />

62<br />

43<br />

50<br />

70<br />

32<br />

50<br />

49<br />

75<br />

49<br />

22<br />

17<br />

49<br />

42<br />

60<br />

20<br />

130<br />

22<br />

42<br />

9<br />

35<br />

44<br />

162.791<br />

58.333<br />

200.000<br />

114.123<br />

189.371<br />

97.059<br />

104.839<br />

147.209<br />

120.000<br />

85.714<br />

187.500<br />

120.000<br />

122.449<br />

79.333<br />

120.408<br />

268.182<br />

335.294<br />

112.443<br />

130.952<br />

91.667<br />

275.000<br />

42.308<br />

242.745<br />

123.810<br />

558.889<br />

142.857<br />

113.636<br />

Seite 4<br />

Seite 7<br />

Seite 79


Die Geschäftsführer<br />

der <strong>Top100</strong> Unternehmen im Bezirk <strong>Schwaz</strong><br />

1. GE Jenbacher Carlos Lange<br />

2. TYROLIT Schleifmittelwerke Swarovski KG Christoph Swarovski, Andreas Buchbauer, Arno Pichler<br />

3. EGLO Gruppe Rene Tiefenbacher, Axel Böchzelt, Peter Gabl, Christian Huber<br />

4. Binderholz Gruppe Reinhard Binder, Franz Binder, Matteo Binder<br />

5. EMPL Fahrzeugwerk GmbH Joe Empl, Heinz Empl<br />

6. Adolf Darbo AG Martin Darbo, Adolf Darbo<br />

7. Travel Europe Reiseveranstaltungs-GmbH Helmut Gschwentner, Anton Gschwentner<br />

8. Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG Andrea Berghofer, Johann Eggerth<br />

9. Ing. Hans Lang GmbH Hannes Kronthaler<br />

10. Hartl Connect Transport GmbH Hartl Ernst<br />

11. Rieder GmbH & Co KG Alois Rieder<br />

12. Bezirkskrankenhaus <strong>Schwaz</strong> Margit Holzhammer<br />

13. AL-KO Technology Austria GmbH Klaus Köhlertz<br />

72<br />

Hannes Hauser und Heinz Windisch<br />

Gallzeiner Luft-, Staub- und<br />

Abgastechnik GmbH<br />

7<br />

Helmut und Anton Gschwentner<br />

Travel Europe<br />

Reiseveranstaltungs-GmbH<br />

Andreas Obwaller<br />

MWM Austria GmbH<br />

98 5<br />

Herbert Floiss<br />

Joe Empl<br />

JÄGER DIREKT GmbH EMPL<br />

Austria<br />

Fahrzeugwerk GmbH<br />

14. Zillertaler Gletscherbahn GmbH & Co KG Franz Dengg<br />

15. Troger Holz GmbH Helmut Troger<br />

16. Christophorus Firmengruppe Andreas Kröll<br />

17. DAKA GmbH & Co KG Barbara Zitterbart<br />

18. Engleder GmbH Franz Engleder<br />

19. Mayrhofner Bergbahnen AG Josef Reiter<br />

20. MWM Austria GmbH Andreas Obwaller<br />

21. Opbacher Installationen GmbH Franz Opbacher<br />

33 38<br />

Helmut Mainusch<br />

Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> GmbH<br />

Hannes Kronthaler<br />

Ing. Hans Lang GmbH<br />

Franz Haidacher<br />

Autohaus Haidacher<br />

Zillertal<br />

22. Ernst Derfeser GmbH Ernst Derfeser, Andrea Derfeser<br />

23. Hans Picker GmbH Günther Picker, Albert Nuding, Johann Köchl<br />

24. Braunegger KG Hermann Braunegger, Gerda Müller, Georg Müller<br />

25. GA Actuation Systems GmbH Jürgen Hannig, Richard Herbert Felix<br />

26. Moser GmbH & Co KG Otmar Rainer, Rudolf Redhammer<br />

27. Planlicht GmbH & Co KG Felicitas Kohler<br />

28. Bergbahnen Skizentrum Hochzillertal GmbH & Co KG Heinrich Schultz<br />

29. Wetscher GmbH Avanti Möbelmitnahmemarkt GmbH Martin Wetscher<br />

30. Vizrt Austria GmbH Christian Huber, Karl-Heinz Klotz<br />

31. Hermann Huber Autohaus GmbH Hermann Huber jun.<br />

20 9 27<br />

Felicitas Kohler<br />

Planlicht GmbH & Co KG<br />

32. Swareflex GmbH Johannes Oberdanner, Wolf-Dietrich Plattner<br />

33. Stadtwerke <strong>Schwaz</strong> GmbH GmbH Helmut Mainusch<br />

34. Zeller Bergbahnen Zillertal GmbH & Co KG Franz Kranebitter<br />

35. ErlebnisSennerei Zillertal – Kröll Brigitte e. U. Christian Kröll, Heinrich Kröll, Heinz Kröll<br />

36. Schwaninger Vieh Export GmbH Erwin Schwaninger<br />

53 90 21<br />

Klaus Mair<br />

David Harrasser<br />

Franz Opbacher<br />

Geschützte Werkstätte<br />

Autohaus Schick GmbH Opbacher Installationen GmbH<br />

37. Stock GmbH Josef Stock<br />

38. Autohaus Haidacher Zillertal Franz Haidacher<br />

39. Schilift-Zentrum-Gerlos GmbH David Kammerlander, Franz Hörl<br />

40. Gebrüder Schwaiger GmbH Roland Schwaiger<br />

41. Zillertaler Verkehrsbetriebe AG Wolfgang Stöhr<br />

42. Reiter Karl, Posthotel Achenkirch GmbH Karl Reiter<br />

43. Sport- und Wellnessresidenz Alpenrose, W. Kostenzer GmbH Wolfgang Kostenzer, Barbara Neuhauser<br />

44. Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH Alfred Egger<br />

45. Gittis Naturprodukte GmbH Hans Pöll<br />

46. Hörhager Marion Hörhager, Jürgen Hörhager<br />

47. Edi Light GmbH Peter Gabl , Axel Böchzelt<br />

48. Brauhaus Simon Strasser Hotel Bräu Zillertal Bier GmbH Simon Strasser<br />

49. Motorräder Automobile GmbH Thomas Holzmann<br />

50. TÜV Süd Landesgesellschaft Österreich GmbH Michael Hahn<br />

51. Koppensteiner GmbH Walter Koppensteiner, Hannes Tusch<br />

52. Eberharter & Gruber GmbH Peter Gruber, Minerva Eberharter<br />

53. Geschützte Werkstätte – Integrative Betriebe Tirol GmbH Klaus Mair<br />

54. Raiffeisenbank Hippach und Umgebung Peter Gomig<br />

55. Skiliftgesellschaft Hochfügen GmbH Helmuth Grünbacher<br />

56. TBA Transbozen Austria GmbH Christoph Böhnert, Rudolf Hofer<br />

57. Schultz Wohnbau GmbH & Co KG Heinrich Schultz<br />

58. Molinari Rail Austria GmbH Michele Molinari, Josef Kometer<br />

59. Reisebüro Hochzillertal GmbH Martha Schultz-Klenkhart , Schultz Heinrich<br />

60. Gubert GmbH Thomas Mayr<br />

61. Autohaus Luxner GmbH Peter Luxner<br />

62. SIKO SOLAR GmbH Wolfgang Sief<br />

63. Fun & Spa Hotel Strass Roscher KG Annemarie Roscher<br />

64. Zillertaler Heumilch-Sennerei eGen Hannes Esterhammer<br />

65. BerlinerLuft. Technik GmbH Franz Baumgartner<br />

66. Friedrich Heim e. U. Hotel Kohlerhof Friedrich Heim<br />

67. Z-Bau Luxner GmbH Martin Luxner<br />

68. ENI Servicestation Espresso, Waschcenter Bracher Gmbh Martin Bracher<br />

69. G. H. Betriebs GmbH Das Kronthaler Günther Hlebaina<br />

70. Autohaus Innerbichler GmbH Peter Innerbichler, Nikolaus Innerbichler<br />

71. Thermarium SPA – Anlagenbau GmbH Jürgen Klingenschmid<br />

72. Gallzeiner Luft-, Staub- und Abgastechnik GmbH Hannes Hauser, Heinz Windisch<br />

73. Gertl Josef GmbH Josef Gertl<br />

74. Hollaus-Baugesellschaft mbH Friedrich Hollaus<br />

75. EZEB-Brot Vertriebsgesellschaft mbH Richard Mitterberger<br />

76. Rieder Asphaltgesellschaft mbH & Co KG Josef Schmidl<br />

77. ABS-OTC-Vertrieb RMT GmbH Petra Rauch Troppmair, Christian Kröll<br />

78. Tschann LKW-Service GmbH Graber Werner, Simma Eugen<br />

79. Hlebaina GmbH & Co KG Brigitte Hlebaina<br />

80. Elektrotechnik Sporer GmbH Andreas Sporer<br />

81. Hans Gasser GmbH Feine Fleisch- und Wurtstwaren Johann Gasser<br />

82. Almhof-Kammerlander Hotel GmbH & Co KG Martin Kammerlander<br />

83. Gager GmbH & Co KG Anja Gager<br />

84. SP Technology Diamantwerkzeuge GmbH Joachim Steidl, Siegmund Thaler<br />

85. Klumaier x Tanner GmbH Patrick Tanner, Mario Klumaier<br />

86. Neuhintertux Tipotsch GmbH Johann Georg Tipotsch<br />

87. Travel Charme Pertisau GmbH Thomas Haas<br />

88. Eberharter Installations-GmbH Franz Eberharter<br />

89. Lichtstudio-Eisenkeil GmbH Andreas Eisenkeil<br />

90. Autohaus Schick GmbH David Harrasser<br />

91. Gebrüder Wehle GmbH Florian Wehle<br />

92. HS-Bau Josef Hauser GmbH Josef Hauser<br />

93. Ledermair Verkehrsbetriebs GmbH Martin Ledermair, Aexander Ledermair<br />

94. MASTA Produktions- u. Vertriebs-GmbH Tamara Stadler-Bär<br />

95. Hotel Schwarzbrunn GmbH Anton Gschwentner<br />

96. Raiffeisenkasse Hart eGen Peter Widner, Johannes Eberharter<br />

97. Sportclinic Zillertal GmbH Horst Grassegger<br />

98. Jäger Direkt GmbH Austria Herbert Floiss<br />

99. Installationen Fankhauser GmbH Bernhard Fankhauser<br />

100. Stern-Druck GmbH Jörg Höllwarth


top 100 SCHWAZ| INTERVIEW<br />

Bekenntnis zum Standort<br />

Industrie. AL-KO-Geschäftsführer Klaus Köhlertz richtet nach einem äußerst<br />

bewegten Unternehmensjahr 2016 den Blick nach vorn und sieht den<br />

Standort Ramsau für die Zukunft in der DexKo-Gruppe gut aufgestellt.<br />

Gemeinhin ist das Zillertal ja<br />

weniger für seine Industriebetriebe<br />

und mehr für seine<br />

leistungsfähigen touristischen Infrastrukturen<br />

bekannt. Doch wer ins<br />

Tal hineinfährt, wird eines Besseren<br />

belehrt, wenn er an den namhaften<br />

Produktionsbetrieben vorbeifährt,<br />

welche die Zillertalstraße auf beiden<br />

Seiten säumen. Hier wird auf<br />

Hochtouren produziert, nicht nur<br />

für den regionalen Bedarf, sondern<br />

für den Weltmarkt. Einer dieser<br />

Produktionsbetriebe ist in Ramsau<br />

im Zillertal zu finden. Die Firma AL-<br />

KO hat ein sehr bewegtes Jahr 2016<br />

hinter sich. Ein Jahr, in dem sich sehr<br />

viel verändert hat. Das kommt vor,<br />

wenn in einem Unternehmen, das<br />

sich jahrzehntelang als Familienbetrieb<br />

begriffen hat und auch so geführt<br />

wurde, ein Eigentümerwechsel<br />

stattfindet. Doch immer der Reihe<br />

nach. Die Geschichte des international<br />

tätigen Technologiekonzerns<br />

AL-KO reicht zurück bis ins Jahr<br />

1931, als Alois Kober das Unternehmen<br />

als kleine Schmiede im<br />

deutschen Großkötz aus der Taufe<br />

hob. Seit mittlerweile fast 60 Jahren<br />

ist das Unternehmen auch im Zillertal<br />

aktiv, bis vor Kurzem mit zwei<br />

Werken, der Zentrale in Ramsau, in<br />

der für die AL-KO Fahrzeugtechnik<br />

produziert wird und dem zweiten<br />

Werk in Zellberg. Letzteres, die<br />

Seilzugsparte in der früheren AL-<br />

KO Actuation Systems GmbH,<br />

Foto: Kröll, AL-KO<br />

38<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


wurde mit Beginn des Jahres <strong>2017</strong><br />

an die deutsche General Aerospace<br />

GmbH, einen führenden Anbieter<br />

von Hightech-Komponenten für<br />

die internationale Luftfahrt, verkauft.<br />

Die Mitarbeiter in Zellberg<br />

wurden zur Gänze übernommen.<br />

Das vergangene Jahr 2016 war laut<br />

AL-KO-Geschäftsführer Klaus<br />

Köhlertz mit sehr vielen, zum Teil<br />

einschneidenden Veränderungen<br />

verbunden. Die Fahrzeugtechniksparte<br />

von AL-KO, für die auch im<br />

Werk Ramsau produziert wird, wurde<br />

an einen amerikanischen Gesellschafter<br />

verkauft. Dieser war schon<br />

vor der AL-KO-Akquisition im Besitz<br />

der sehr ähnlich ausgerichteten<br />

US-Firma Dexter Axle. Die beiden<br />

Unternehmen wurden zu DexKo<br />

Global fusioniert. Aus diesem Zusammenschluss<br />

ging der weltweit<br />

größte Hersteller von Anhängerachsen<br />

und Chassis-Komponenten<br />

hervor, der am Weltmarkt eine<br />

wichtige Rolle spielt und ambitionierte<br />

Ziele verfolgt, erläutert Klaus<br />

Köhlertz. „Der Konzern setzt derzeit<br />

mit weltweit rund 5.000 Mitarbeitern<br />

eine Milliarde Euro um“, sagt<br />

der AL-KO-Geschäftsführer. „Wir<br />

haben uns von einem traditionell<br />

geführten Familienunternehmen<br />

zu einem Weltmarktführer entwickelt.<br />

Nachvollziehbarerweise geht<br />

ein solcher Eigentümerwechsel<br />

mit einem Umdenken und einem<br />

gewissen Kulturwandel einher. Natürlich<br />

gibt es durch diesen Prozess<br />

einen Umbruch. Wir sind aber in<br />

der Verfolgung unserer Strategie<br />

2020 sehr stringent unterwegs“, erläutert<br />

Köhlertz. Bis dahin soll sich<br />

der DexKo-Jahresumsatz auf zwei<br />

Milliarden verdoppelt haben. Diese<br />

beträchtliche Steigerung wird<br />

durch organisches Wachstum und<br />

Zukäufe möglich. Im vergangenen<br />

Jahr und heuer wurden und werden<br />

weltweit weitere nennenswerte Zukäufe<br />

getätigt.<br />

AL-KO-Geschäftsführer Klaus Köhlertz versprüht neuen Optimismus.<br />

„Wir befinden uns auf<br />

einem Wachstumspfad.<br />

Das ist sehr positiv zu<br />

sehen.“<br />

Klaus Köhlertz,<br />

AL-KO-Geschäftsführer<br />

Kerngeschäft und<br />

commitment<br />

Der Konzern will sich zur Erreichung<br />

seiner Ziele voll auf das Kerngeschäft<br />

konzentrieren. Deshalb hat man sich<br />

dazu entschlossen, den Standort Zellberg<br />

abzugeben. „General Aerospace<br />

ist ein operativer Investor, der sich<br />

einiges vorgenommen hat. Ich drücke<br />

beide Daumen, dass das Werk<br />

weiterhin erfolgreich bleibt. Das Unternehmen<br />

wurde, wie ich glaube, in<br />

gute Hände gegeben“, sagt Köhlertz<br />

optimistisch. Für die konsequente<br />

Wettbewerbs- und Kundenorientierung<br />

ist diese Konzentration auf das<br />

Kerngeschäft zwingend erforderlich,<br />

schließlich soll der Marktanteil von<br />

über 60 Prozent in Europa weiter<br />

ausgebaut werden. Das AL-KO-<br />

Kerngeschäft ist die Herstellung<br />

hochwertiger Fahrzeugtechnikkomponenten,<br />

genauer gesagt Chassisund<br />

Fahrwerkskomponenten für<br />

Anhänger, Freizeitfahrzeuge und<br />

leichte Nutzfahrzeuge. „Wir befinden<br />

uns auf einem Wachstumspfad. Das<br />

ist sehr positiv zu sehen. Die Ziele<br />

sind sportlich, aber wir arbeiten intensiv<br />

daran“, so Köhlertz, der als<br />

Geschäftsführer der größten Tochtergesellschaft<br />

der AL-KO-Gruppe<br />

wesentlich dazu beitragen soll, die<br />

Unternehmensziele zu erreichen.<br />

Im Zillertal sorgte die Neuausrichtung<br />

des Unternehmens und<br />

die Besinnung auf das Kerngeschäft<br />

verständlicherweise für Unruhe. „Es<br />

ist klar, dass es in der Belegschaft eine<br />

gewisse Verunsicherung gab“, räumt<br />

Köhlertz ein. Mittlerweile habe sich<br />

diese wieder gelegt, es gebe durchaus<br />

positive Signale. „Wir haben am<br />

Standort erhebliche Investitionen<br />

getätigt, etwa in Form einer neuen<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 39


top 100 SCHWAZ| INTERVIEW<br />

Die Abbildung zeigt das AL-KO-Fahrgestell AKS 3004, das für alle Aufbauarten genutzt werden<br />

kann (Vieh-, Bootsanhänger, Kompressoren, Stromaggregate, Wohnwagen etc.). Diverse<br />

Komponenten stammen dabei aus Ramsau, wie die Anhängerkupplung, die Radbremsen oder<br />

das Stützrad.<br />

Montageanlage“, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Nachsatz: „Man sieht<br />

deutlich das Commitment zum<br />

Standort.“ Ein sehr wichtiges Zeichen,<br />

da im Jahr 2016 der traditionsreiche<br />

Bereich Industriekomponenten,<br />

mit dem man etwa 20 Millionen<br />

Euro jährlich umsetzte, geschlossen<br />

wurde. Nachdem der Hauptkunde,<br />

mit dem 90 Prozent dieses Umsatzes<br />

erwirtschaftet wurden, seine Aufträge<br />

zurückgezogen hatte, war die<br />

wirtschaftliche Weiterführung dieser<br />

Sparte nicht mehr möglich. Ein<br />

Personalabbau von rund 100 Mitarbeitern<br />

war die Folge, der erste in der<br />

Geschichte des Standorts. „Das war<br />

natürlich eine sehr bittere Erfahrung,<br />

die man in seinem Berufsleben nicht<br />

öfter erleben möchte“, sagt Köhlertz<br />

ohne Umschweife.<br />

Derzeit beschäftigt AL-KO im<br />

Zillertal rund 160 Mitarbeiter. Dabei<br />

möchte Köhlertz es aber nicht belassen:<br />

„Es muss unser Ansporn und<br />

Ziel sein, die durch den Wegfall der<br />

Industriekomponenten freigewordene<br />

Kapazität am Standort Ramsau<br />

wieder zu füllen“, gibt der Manager,<br />

der seit mehr als zehn Jahren im Zillertal<br />

wohnt, die zukünftige Marschrichtung<br />

vor. Um diese Trendwende<br />

zu schaffen, gilt es, sich dem externen<br />

wie internen Wettbewerb zu<br />

stellen und besser als andere in der<br />

Gruppe zu sein, um Kostennachteile<br />

gegenüber anderen Konzernstandorten<br />

wettzumachen. „Eine Kostenführerschaft<br />

werden wir gegenüber<br />

Anbietern aus Billiglohnländern nie<br />

erreichen. Aber die tüchtigen Tiroler<br />

liefern Qualität und sind sehr zuverlässig.<br />

So kann man Kostennachteile<br />

kompensieren“, führt Köhlertz aus.<br />

„Wir haben erhebliche Investitionen getätigt, man sieht<br />

deutlich das Commitment zum Standort.“<br />

<br />

Klaus Köhlertz,<br />

AL-KO-Geschäftsführer<br />

Neue Produkte,<br />

Neue Kultur<br />

Mit neuen Produkten und innovativen<br />

Prozessen will man weitere Marktanteile<br />

dazugewinnen. „Wir haben einige<br />

neue Produkte im Köcher, von denen<br />

wir uns gute Umsatzzahlen erwarten.<br />

Wir sehen uns damit für die Zukunft<br />

gut aufgestellt“, sagt der AL-KO-Geschäftsführer.<br />

Was die Optimierung<br />

von Fertigungsprozessen betrifft, war<br />

AL-KO Österreich schon immer<br />

in einer Vorreiterrolle innerhalb der<br />

Gruppe. „Dieses Know-how werden<br />

wir weiter nutzen und davon auch zukünftig<br />

profitieren“, ist Köhlertz<br />

überzeugt. Im Zillertal<br />

konzentriert man sich nun<br />

auf das Kerngeschäft, also<br />

Chassis- und Fahrwerkskomponenten.<br />

Das Werk<br />

Ramsau liefert dafür wichtige<br />

Bauelemente größtenteils<br />

an das Stammwerk in<br />

Kötz. Der Vertrieb für Österreich und<br />

die CEE-Staaten wird von Ramsau aus<br />

gesteuert.<br />

Die Unternehmenskultur ist wenig<br />

überraschend internationaler geworden.<br />

„Es wird jetzt natürlich öfter<br />

Englisch gesprochen“, so Köhlertz.<br />

Der Gedanken- und Informationsaustausch<br />

in der Gruppe funktioniere gut.<br />

„DexKo Global CEO Fred Bentley<br />

und AL-KO-Fahrzeugtechnik-Chef<br />

Harald Hiller informieren regelmäßig<br />

über die globale Geschäftsentwicklung<br />

und die Pläne innerhalb der<br />

Gruppe. Die ständig zunehmende Geschwindigkeit<br />

in allen Prozessen erfordert<br />

eine deutlich engere Vernetzung<br />

innerhalb der Gruppe, die wir deshalb<br />

auch intensiv vorantreiben. Mit neuen<br />

Denkweisen, neuen Herausforderungen<br />

und einer weiter fortschreitenden<br />

Internationalisierung werden wir<br />

uns auch in Zukunft auseinandersetzen,<br />

um Wachstum, Expansion und<br />

Wertsteigerung zu schaffen und damit<br />

ein gesundes und starkes Unternehmen.<br />

In dieser Dynamik ergeben<br />

sich große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

natürlich auch für<br />

unseren Standort in Ramsau“, meint<br />

Köhlertz. Nach einem sehr bewegten<br />

Unternehmensjahr 2016 schaut Klaus<br />

Köhlertz jedenfalls optimistisch in die<br />

Zukunft: „Wir haben uns konsolidiert<br />

und in den Standort investiert. Das ist<br />

ein gutes Zeichen.“ Marian Kröll<br />

Foto: Kröll, Niederstrasser<br />

40<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Opbacher Installationen GmbH | 6263 Fügen | Karl-Mauracher-Weg 34 | T +43 52 88 / 633 00 | info@opbacher.at | www.opbacher.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Rechtsstaatlichkeit<br />

Rechtsanwalt. Der <strong>Schwaz</strong>er Rechtsanwalt Gernot Moser im Interview über<br />

die Reform der Privatinsolvenzen und den wünschenswerten<br />

Rechtsanspruch auf faire und transparente Widmungsverfahren.<br />

ECHO: Bei den Privatinsolvenzen<br />

hat man sich von der Zehn-Prozent-<br />

Mindestquote verabschiedet und die<br />

Frist im Abschöpfungsverfahren von<br />

sieben auf drei Jahre verkürzt. Was halten<br />

Sie davon?<br />

Gernot Moser: Das ist ein zweischneidiges<br />

Schwert. Einerseits macht<br />

es Sinn, weil es bei Privatinsolvenzen<br />

ehemaliger Unternehmer oftmals ein<br />

Ding der Unmöglichkeit ist, bei einer<br />

Mindestquote von zehn Prozent zu<br />

einer Entschuldung zu kommen. Die<br />

Betroffenen haben ja in der Regel keine<br />

Konsumschulden, sondern Schulden<br />

aus persönlichen Haftungen für<br />

eine unternehmerische Tätigkeit. Jede<br />

solche Tätigkeit birgt ein gewisses<br />

Risiko. Geht das Unternehmen unter,<br />

hat der Schuldner nicht die Möglichkeit,<br />

für zwei Millionen an Haftungen<br />

200.000 Euro aufzubringen.<br />

Es gab und gibt die Möglichkeit, die<br />

Entschuldung über einen Zahlungsplan<br />

zu lösen. Dafür braucht es aber<br />

die mehrheitliche Zustimmung der<br />

Gläubiger. Das macht zu einem gewissen<br />

Grad gegenüber bestimmten<br />

Gläubigern – Banken, Finanzbehörde,<br />

Krankenkassen –, nennen wir es überspitzt,<br />

erpressbar.<br />

ECHO: Die Entschuldung war<br />

folglich für den gescheiterten Unternehmer<br />

immer ein Gnadenakt?<br />

Moser: So ist es. Der Unternehmer<br />

hatte keine Möglichkeit, die zehn<br />

Prozent aufzubringen, weil ihm seine<br />

Einkommensquelle, das Unternehmen,<br />

durch Konkurs verlorengegangen<br />

ist. Sehr oft sind ältere Personen<br />

von einem Konkurs betroffen, die<br />

vor der Pensionierung stehen und<br />

nicht einfach ein neues Arbeitsleben<br />

beginnen können. Die müssen<br />

bisher mit dem Wissen leben, bis zu<br />

ihrem Lebensende aufs Existenzminimum<br />

gepfändet zu werden. In diesen<br />

Fällen macht die Entschuldungsmöglichkeit<br />

Sinn. Ob es im Übrigen<br />

eine gute Schule ist, Leute generell<br />

ohne Mindestquote zu entschulden<br />

und gleichzeitig die Entschuldungsdauer<br />

von sieben auf drei Jahre zu verkürzen,<br />

sei dahingestellt. Ich halte das<br />

aber politisch für den falschen Weg.<br />

Es ist modern geworden, Gesetze bei<br />

ihrer Novellierung an dem zu orientieren,<br />

was andere Länder machen.<br />

Man liest häufig als Begründung, dass<br />

dieses und jenes in anderen europäischen<br />

Ländern Usus sei. Aus dieser<br />

Begründung konnte ich noch nie<br />

eine Legitimation für ein Gesetz und<br />

seine Änderung herleiten.<br />

ECHO: Welche Lösung hätten Sie<br />

bevorzugt?<br />

Moser: Ich hätte die Mindestquote<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

wegfallen lassen, aber nicht gleichzeitig<br />

die Befriedigungsfrist heruntergesetzt.<br />

Das halte ich für ein wenig zu<br />

großzügig.<br />

ECHO: Derzeit gibt es mehrere Fälle,<br />

anhand derer die Raumordnungskompetenz<br />

der Bürgermeister bzw.<br />

Gemeinderäte in Frage gestellt werden<br />

kann. Halten Sie es für sinnvoll, dass<br />

über die Raumordnung der Gemeinderat<br />

befindet?<br />

Fotos: Kröll<br />

42 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Moser: Das ist ein schwieriges Thema.<br />

Auf der einen Seite sind es die<br />

Kommunen, die ihre Region und die<br />

Bedürfnisse selbiger kennen und damit<br />

besser beurteilen können, ob eine<br />

regionale Entwicklung einen Sinn hat<br />

oder nicht. Andererseits wird dem<br />

betreffenden regionalen Gremium<br />

eine sehr große Macht in die Hand<br />

gegeben, ohne ein rechtlich fundiertes<br />

Entscheidungsverfahren. Ich bin kein<br />

Freund von Gesetzen, wo abseits eines<br />

gesetzlichen Verfahrens rein politisch<br />

entschieden wird, wo es keinen Anspruch<br />

auf eine Entscheidung und<br />

keine Anfechtungsmöglichkeiten gibt.<br />

Wo man auf das Wohlwollen einer<br />

Institution angewiesen ist, die möglicherweise<br />

auch noch persönliche<br />

Umstände miteinfließen lässt. Mein<br />

Bürgermeister liebt mich, oder er liebt<br />

mich nicht. Ich würde regionalen Entscheidungsträgern<br />

die Raumordnung<br />

weitgehend entziehen. Damit aber<br />

nicht über den Kopf von Gemeinderäten<br />

und Bürgermeistern hinweg<br />

Raumordnung gemacht werden kann,<br />

würde ich diesen ein gewichtiges Mitspracherecht<br />

einräumen. Jedenfalls<br />

wäre für Raumordnungsentscheidungen<br />

eine Begründung, ein Bescheid<br />

und eine Anfechtungsmöglichkeit<br />

einzurichten. Damit würde man<br />

das Verfahren transparenter machen.<br />

ECHO: Im Grunde ein einem<br />

Rechtsstaat würdiges und nachvollziehbares<br />

Verfahren?<br />

Moser: Richtig. Ein rechtsstaatliches<br />

Verfahren, wo es nach bestimmten<br />

Kriterien einen Anspruch darauf gibt,<br />

eine Widmung zu bekommen, ändern<br />

zu können oder eben nicht zu bekommen.<br />

Auf dieser Grundlage sollte es<br />

einen Bescheid geben, der anfechtbar<br />

ist. Das würde auch die zivilrechtliche<br />

Vertragsgestaltung der Raumordnung<br />

massiv beeinflussen. Ich bin ein<br />

großer Anhänger dieses Instruments<br />

und sehr dafür, dass jemand, der von<br />

Widmungsmaßnahmen profitiert –<br />

„Ich bin kein Freund von<br />

Gesetzen, wo abseits<br />

einer Gesetzmäßigkeit<br />

rein politisch entschieden<br />

wird.“<br />

Gernot Moser,<br />

Rechtsanwalt<br />

was als Eigentümer sein gutes Recht<br />

ist –, eine bestimmte Zielrichtung der<br />

Widmung mittragen muss. Durch ein<br />

besseres Verfahren ließe sich das Thema<br />

ungleich besser behandeln.<br />

ECHO: Sind die Instrumente dafür<br />

nicht ohnehin bereits in der Vertragsraumordnung<br />

angelegt?<br />

Moser: Bislang ist die Vertragsraumordnung<br />

mangels Anspruch auf Widmung<br />

von der Fairness des Bürgermeisters<br />

bzw. Gemeinderats abhängig.<br />

Sobald es keinen Anspruch auf etwas<br />

gibt, hängt es vom moralischen Boden<br />

der Gegenseite ab, was im Rahmen der<br />

Vertragsraumordnung gefordert wird.<br />

Bei einem Umwidmungsanspruch<br />

könnte man die Vertragsraumordnung<br />

als Umwidmungskriterium vorsehen.<br />

Durch einen derartigen Anspruch<br />

würde die Raumordnung einen verfahrenstechnischen<br />

Boden bekommen,<br />

der die Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes<br />

wesentlich erleichtert.<br />

ECHO: Kommen wir zum leistbaren<br />

Wohnen. Verschärft derzeit geltendes<br />

Mietrecht die Leerstandsproblematik?<br />

Moser: Das hat es immer schon gemacht.<br />

Man versucht nur plötzlich,<br />

über den Umweg der Erhebung des<br />

Leerstands, Informationen zu sammeln<br />

und zu missbrauchen. Ich bin<br />

der Meinung, dass die Republik Österreich<br />

keinen Anspruch darauf hat zu<br />

wissen, was ein Eigentümer mit einer<br />

Wohnung, die er legal erworben und<br />

finanziert hat, tut. Man wird ernsthaft<br />

nachdenken müssen, ob man leistbares<br />

Wohnen und die Bereitschaft zur Vermietung<br />

dadurch erreichen kann, dem<br />

jeweiligen Vermieter den Mietzins, den<br />

Mieterschutz und die Auferlegung von<br />

Erhaltungspflichten zu regulieren und<br />

gleichzeitig durch eine Unzahl von<br />

OGH-Entscheidungen über den Umweg<br />

des Konsumentenschutzgesetzes<br />

und die Anwendung von Sittenwidrigkeitsklauseln<br />

vorzuschreiben, was er<br />

mit seinem Eigentum zu tun hat.<br />

ECHO: Sie halten die bestehenden<br />

Gesetze für zu mieter-freundlich?<br />

Moser: Es ist nicht zulässig und möglich,<br />

das Eigentum gesetzlich in einem<br />

Maße zu beschränken, das gleichzeitig<br />

den Eigentümer zu gesteigerter Vermietung<br />

motivieren soll. Noch haben<br />

wir ein System, bei dem Eigentum eine<br />

Rolle spielt. Jedenfalls glaube ich, dass<br />

die Leerstandserhebung per se nichts<br />

bringt. Nur zu wissen, dass eine Wohnung<br />

leer steht, wird den Eigentümer<br />

noch nicht dazu motivieren, diese<br />

auch zu vermieten.<br />

ECHO: Würde eine Leerstandsabgabe<br />

diese Motivation heben?<br />

Moser: Zuerst reguliert man den Eigentümer<br />

in seiner Vermietung bis an<br />

die Grenzen, dann will man ihn, wenn<br />

er zu diesen Bedingungen nicht mehr<br />

vermietet, mit einer Abgabe bestrafen.<br />

Ich war nie ein Roter und werde<br />

nie einer sein. Wir tragen in unserer<br />

Gesellschaft alle mit, die wollen, aber<br />

nicht allein können, aber nicht jene,<br />

die können, aber nicht wollen. Die<br />

Masse derer, die Eigentumswohnungen<br />

vermieten, ist weder asozial<br />

noch gierig. Diese Vermieter verlangen<br />

einen vernünftigen Zins und haben<br />

eine vernünftige Fürsorge für ihre<br />

Mieter und treten am Markt nicht als<br />

Kapitalhaie auf, welche die Obdachlosigkeit<br />

anderer in Kauf nehmen<br />

wollen. Diese Leute wollen unter vernünftigen<br />

Rahmenbedingungen vermieten.<br />

Da hilft weder eine Erhebung<br />

des Leerstands noch eine Abgabe.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong><br />

43


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Mehr Eigenverantwortung<br />

Steuerberater. Der Zillertaler Florian Höllwarth über die Tücken der Registierkassenpflicht,<br />

zunehmenden bürokratischen Aufwand, die Überregulierung<br />

der Wirtschaft und den Generalverdacht gegen Wirtschaftstreibende.<br />

ECHO: Die Registrierkassenpflicht<br />

ist nicht mehr ganz neu, dennoch hält<br />

die Verunsicherung an. Warum?<br />

Florian Höllwarth: Es herrscht immer<br />

noch Verunsicherung, weil sich<br />

für die Unternehmer sehr lange die<br />

Frage der praktischen Umsetzbarkeit<br />

gestellt hat. Einzelne Punkte der Regelung<br />

waren bis Ende 2016 unklar. Die<br />

Registrierkassenhersteller konnten die<br />

gesetzlichen Vorgaben erst sehr spät<br />

technisch umsetzen. Dadurch kam es<br />

in manchen Betrieben zu mehrmaligen<br />

Nachrüstungen, bis alle gesetzlichen Erfordernisse<br />

erfüllt waren. Das ist ärgerlich<br />

und kostet unnötig Zeit und Geld.<br />

ECHO: Stellt sich da die Frage nach<br />

der Gesetzgebungsqualität, wenn<br />

zum Zeitpunkt der Gesetzeswerdung<br />

die praktische Umsetzung noch völlig<br />

offen ist?<br />

Höllwarth: Das Problem ist aus<br />

meiner Sicht oft nicht die Gesetzesausarbeitung<br />

in den Ministerien, sondern<br />

die Summe der Vorgaben aus<br />

der Politik, die schwer bis gar nicht<br />

umsetzbar sind. Die politischen Anforderungen,<br />

was ein Gesetz zu leisten<br />

hat, sind manchmal sogar widersprüchlich.<br />

Die Qualität der Gesetze<br />

ist verbesserungswürdig, das liegt aber<br />

auch an den politischen Anforderungen.<br />

ECHO: Kann man als Steuerberater<br />

überhaupt immer am neuesten Stand<br />

bleiben?<br />

Höllwarth: In unserem Berufsstand<br />

ist laufende Fortbildung unverzichtbar.<br />

Kaum ein Rechtsgebiet ist so in<br />

Bewegung wie das Steuer- und Sozialversicherungsrecht.<br />

Ein Beispiel: Die<br />

Finanz veröffentlicht in den „Richtlinien“<br />

die amtliche Auslegung der<br />

Steuergesetze. Diese Erläuterungen<br />

umfassen mehrere tausend Seiten<br />

und werden mehrmals jährlich überarbeitet.<br />

Dazu kommen die Judikatur<br />

der Finanzgerichte und des Verwaltungsgerichtshofs<br />

und der Einfluß des<br />

Europarechts. Wer alle gesetzlichen<br />

Anforderungen erfüllen will, kommt<br />

ohne Beratung kaum mehr aus. Die<br />

Aufgabe eines Unternehmers sollte es<br />

schließlich in erster Linie sein, seinen<br />

Betrieb gut und erfolgreich zu führen,<br />

und nicht, ein Rechenwerk für die Finanz<br />

zu erzeugen.<br />

Jurist und Steuerberater Florian Höllwarth plädiert für mehr Eigenverantwortung.<br />

ECHO: Der bürokratische Aufwand<br />

ist in den letzten Jahren entgegen an-<br />

Fotos: Kröll<br />

44<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Das zentrale Kontenregister<br />

lässt das Gefühl<br />

eines Generalverdachts<br />

aufkommen.“<br />

Florian Höllwarth,<br />

Steuerberater<br />

derslautender Beteuerungen also nicht<br />

zurückgegangen?<br />

Höllwarth: Leider nein. Die zahlreichen<br />

Erklärungspflichten des Steuerrechts,<br />

aber etwa auch Arbeitszeitaufzeichnungen<br />

oder die Dokumentationspflichten,<br />

die erfüllt werden müssen,<br />

um zu belegen, dass kein Lohnund<br />

Sozialdumping vorliegt, kurz<br />

gesagt die Gesamtheit der Berichts-,<br />

Melde- und Aufzeichnungspflichten<br />

nimmt immer mehr zu. In der Zeit,<br />

die davon in Anspruch genommen<br />

wird, kann der Unternehmer seinem<br />

eigentlichen Unternehmenszweck<br />

nicht nachgehen.<br />

ECHO: Die von politischer Seite angekündigte<br />

Verwaltungsvereinfachung<br />

ist also noch Zukunftsmusik?<br />

Höllwarth: Die Ansätze sind da,<br />

aber wirklich vereinfacht wurde im<br />

Steuerrecht bis jetzt sehr wenig. Gerade<br />

bei Steuern gibt es natürlich<br />

auch sehr verschiedene Ansichten<br />

darüber, was gerecht ist, und aus<br />

diesen Standpunkten muß dann ein<br />

politischer Kompromiss gefunden<br />

werden. So unterschiedliche, teils<br />

gegensätzliche Anforderungen an<br />

Gesetze führen dazu, dass viele Spezialbestimmungen<br />

und Ausnahmen<br />

eingebaut werden. Das erhöht die<br />

Komplexität maßgeblich und ist am<br />

Ende für Einzelne dann trotzdem<br />

nicht immer gerecht.<br />

ECHO: Kommen wir zum Zillertal,<br />

das touristisch sehr intensiv bewirtschaftet<br />

wird. Was beschäftigt die<br />

Touristiker im Zillertal?<br />

Höllwarth: Ich denke, dass es auch<br />

im Tourismus zu einer Überregulierung<br />

in vielen Bereichen gekommen<br />

ist, sei es im Lebensmittel- oder Betriebsanlagenrecht,<br />

aber auch bei den<br />

Arbeitszeiten oder der Frage, was das<br />

angemessene Gehalt laut Kollektivvertrag<br />

ist. Der Markt könnte aus Sicht<br />

unserer Mandanten viel freier sein, ohne<br />

dass die Qualität darunter zu leiden<br />

hätte. Man hat hier das Gefühl, dass<br />

der Staat zwar – wohlmeinend – seine<br />

Bürger schützen will, es damit aber<br />

übertreibt und dadurch die Eigenverantwortung<br />

zu kurz kommt. Es ist letztlich<br />

eine politische Frage, wie weit der<br />

Staat seine Bürger durch Regeln und<br />

Verbote „vor sich selbst schützen“ soll.<br />

Aus meiner Sicht ärgerlich sind auch<br />

die verschiedenen „Bagatellsteuern“.<br />

Das sind Abgaben, die betragsmäßig<br />

nicht besonders hoch sind, aber von<br />

Bund und Land trotzdem streng kontrolliert<br />

und mit Vehemenz eingetrieben<br />

werden. Ich frage mich, ob das aus<br />

staatlicher Sicht noch effizient ist oder<br />

ob hier nicht weniger mehr wäre. Ein<br />

kompliziertes Steuersystem ist teuer,<br />

zum einen für den Steuerzahler, zum<br />

anderen aber auch für den Staat, der<br />

das System aufwändig verwalten muss.<br />

Da würde ich mir wünschen, dass die<br />

öffentliche Hand den Mut findet, bei<br />

den eigenen Einnahmequellen einmal<br />

kritisch das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

zu hinterfragen.<br />

ECHO: Die Mehreinnahmen für<br />

den Fiskus durch die Einführung der<br />

Registrierkassenpflicht wurden überschätzt.<br />

Gleichzeitig wurde befürchtet,<br />

dass Betriebe – salopp formuliert<br />

– „den Hut draufhauen“. Ist diese Befürchtung<br />

eingetreten?<br />

Höllwarth: Die Mehreinnahmen<br />

aus der Umsatzsteuer sind hinter den<br />

im Vorfeld angekündigten Summen<br />

zurückgeblieben. Einzelne Mandanten,<br />

die kurz vor der Pension standen,<br />

haben ihre Betriebsaufgabe auch<br />

vorgezogen, weil sie sich das nicht<br />

mehr antun wollten. Man muss aber<br />

sagen, dass die Registrierkassenpflicht<br />

letztlich umsetzbar ist, wenn auch mit<br />

einem teilweise erheblichen finanziellen<br />

und zeitlichen Mehraufwand für<br />

die Unternehmer.<br />

ECHO: Das zentrale Kontenregister<br />

ist auch relativ neu. Wie ist diesbezüglich<br />

Ihre Wahrnehmung?<br />

Höllwarth: Ich sehe das Kontenregister<br />

als weiteren Schritt in Richtung<br />

umfassender staatlicher Überwachung<br />

der Bürger. Das ist schon etwas, wo<br />

sich viele unserer Mandanten unter<br />

Generalverdacht gestellt fühlen. Man<br />

muss aus meiner Sicht jedenfalls die<br />

Frage nach der Verhältnismäßigkeit<br />

eines solchen Registers stellen. Von<br />

der Finanz wird das Kontenregister<br />

auch schon intensiv genutzt. Laut<br />

einer parlamentarischen Anfragebeantwortung<br />

gab es allein bis Februar<br />

<strong>2017</strong> fast 1.800 Abfragen österreichweit,<br />

davon über hundert von Tiroler<br />

Behörden. Die meisten Abfragen in<br />

Tirol machte dabei das Finanzamt<br />

Kufstein-<strong>Schwaz</strong>. In Zukunft wird es<br />

vermutlich zum Standardprozedere jeder<br />

Betriebsprüfung gehören, dass der<br />

Finanzbeamte nachsieht, über welche<br />

Bankkonten der zu Prüfende verfügt.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 45


TOP100 SCHWAZ | INTERVIEW<br />

Basic Instinct<br />

ICARUS creative. Markus Huber und Peter Mair über Handwerk, Design,<br />

Marke und die Lust, Unternehmen bei ihren Erfolgen zu begleiten.<br />

PETER MAIR, Inhaber ICARUS creative<br />

An einem sonnigen Nachmittag<br />

sitzen Markus<br />

Huber und Peter Mair<br />

im ICARUS-Studio. Die<br />

beiden Kreativen erzählen von den<br />

Erfolgen ihrer Kunden, die nach einer<br />

Überarbeitung ihres Außenauftritts<br />

wieder klarer, authentischer und erfolgreicher<br />

kommunizieren können.<br />

Sie berichten von Inspiration und<br />

dem Willen zur absoluten Qualität,<br />

beschwören, dass nur das die lichtdurchflutete<br />

Agentur verlässt, was<br />

absolut ihren Ansprüchen entspricht.<br />

Die beiden könnten unterschiedlicher<br />

nicht sein. Markus Huber, der selbstbewusste<br />

Kreative mit dem unverblümten,<br />

beinharten Urteil und auch<br />

messerscharfen Spruch, der wohl so<br />

manchen Kunden kurz sprachlos zurücklässt.<br />

Peter Mair, der feinsinnig<br />

Sensible, der die erstaunt Zurückgelassenen<br />

sanft wieder an Bord holt.<br />

Zwei neugierige, wachsame Weltenbürger<br />

mit dem Anspruch, dass gutes<br />

Design-Handwerk in Innsbruck und<br />

New York die gleiche Qualität haben<br />

muss. Ein kongeniales Team, das seit<br />

Jahren renommierte Kunden wie Red<br />

Bull oder die Bodner Gruppe betreut.<br />

Handwerk ist die Basis, auf der innovative<br />

Kreationen fußen.<br />

ECHO: Wann kommen Unternehmen<br />

zu I CARUS? Mit welchen Anliegen?<br />

Peter Mair: Oft kommen renommierte,<br />

erfolgreiche Unternehmen<br />

zu uns, wenn sie ein neues Produkt<br />

oder einen neuen Markt erobern<br />

wollen. Dann kommen sie zu uns<br />

und sagen: „Wir brauchen einen<br />

Imagefilm, ein Prospekt usw.“ Allerdings<br />

ist denen, weil sie erfolgreich<br />

und profitabel sind, oft nicht<br />

bewusst, dass ihre Marke, ihr Logo,<br />

ihr gesamter Außenauftritt nicht<br />

mehr stimmig sind und überarbeitet<br />

werden müssen.<br />

46 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Markus Huber: In solchen Fällen<br />

haben wir schon oft gesagt, dass wir<br />

den Film, das Prospekt oder sonst ein<br />

Produkt nur machen, wenn wir vorher<br />

einige grundsätzliche Fragen klären.<br />

Ansonsten hätte es keinen Sinn, wäre<br />

wirkungslose Kosmetik – und das<br />

machen wir nicht.<br />

ECHO: Warum sollte ich – wenn<br />

mein Unternehmen gut läuft, gute<br />

Umsätze und Gewinne erwirtschaftet<br />

– warum sollte ein solches<br />

Unternehmen, auch wenn die Marke<br />

und der Außenauftritt in die Jahre gekommen<br />

sind, etwas verändern, neu<br />

gestalten lassen?<br />

Peter Mair: Genau mit dieser Frage<br />

sehen wir uns oft konfrontiert. Viele<br />

Unternehmen erkennen den Bedarf<br />

nicht. Die Firma ist gut, das Produkt<br />

ist gut, dennoch ist die Marke so<br />

verstaubt, dass man sie nicht mehr<br />

aufladen kann.<br />

Markus Huber: Nach dem Prozess,<br />

den wir mit den Firmen gemeinsam<br />

durchmachen, spüren sie es<br />

dann. Spüren, dass die neue Marke<br />

nach innen und nach außen wirkt,<br />

eine ungleich größere Kraft entwickelt<br />

und ein erfolgreiches Unternehmen<br />

noch erfolgreicher macht.<br />

Peter Mair: Bei Firmenübergaben<br />

ergibt sich oft die Gelegenheit<br />

eines Refreshs, einer Überarbeitung<br />

des Außenauftritts und für viele<br />

Unternehmen ist das der perfekte<br />

Zeitpunkt. Oft kommt es auch zu<br />

Verunsicherungen, wenn ein neues<br />

Geschäftsfeld, neue Bereiche entstehen.<br />

Dann erkennen viele Firmen,<br />

dass sie ihren Außenauftritt hinterfragen<br />

müssen.<br />

Markus Huber: Eines kann man<br />

fast als Faustregel sagen: Wenn ein<br />

Unternehmen lange nichts verändert<br />

hat, kann die Strahlkraft<br />

nicht so groß sein, wie es möglich<br />

wäre. Und das ist immer schade,<br />

weil ein erfolgreiches Unternehmen<br />

noch besser sein könnte.<br />

ECHO: Wie läuft so ein Optimierungs-Prozess<br />

ab?<br />

Markus Huber: Wir versuchen<br />

herauszufinden, was das<br />

Unternehmen ausmacht, was<br />

authentisch an seinem Außenauftritt<br />

ist, was immer noch passt,<br />

was wir mitnehmen müssen, was<br />

sich verändert hat und was neu ist.<br />

Das ist ein intimer Prozess, der nur<br />

gelingt, wenn der Kunde uns sein<br />

Vertrauen schenkt und uns auch<br />

nicht in ein Korsett zwängen will.<br />

Nur mit dem nötigen Freiraum gibt<br />

es ein optimales Ergebnis und Neues<br />

kann entstehen.<br />

Peter Mair: Da kann es dann schon<br />

vorkommen, dass uns der Kunde<br />

dann vor Begeisterung umarmt.<br />

Solche Momente sind es, die uns<br />

beflügeln.<br />

„ Ein Logo ist keine Frage<br />

des Geschmacks,<br />

es gibt ein Richtig und<br />

ein Falsch. Typografi e,<br />

Statik und Proportion –<br />

das Handwerk macht<br />

den Unterschied.“<br />

Markus Huber<br />

Fotos: Roland Defrancesco · www.rolart-images.com<br />

MARKUS HUBER, Inhaber ICARUS creative<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong><br />

47


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Wirtschaft. Installationsunternehmer Bernhard Fankhauser hadert mit der<br />

Politik und erzählt über chaotische Lehre mit Matura, seine Erfahrungen mit<br />

Flüchtlingen und will einen positiveren Zugang zur Lehre.<br />

ECHO: Unternehmer in Österreich,<br />

Tirol, im Bezirk <strong>Schwaz</strong> und im Zillertal<br />

leiden in aller Regel unter zwei<br />

Dingen, der schwieriger werdenden<br />

Personalsuche und den als zunehmend<br />

weniger unternehmerfreundlich empfundenen<br />

politischen Rahmenbedingungen.<br />

Bernhard Fankhauser: Schlussendlich<br />

ist der Zweck allen Wirtschaftens,<br />

noch irgendwo etwas verdienen<br />

zu können. Es wird schwieriger und<br />

schwieriger, dass unterm Strich etwas<br />

übrigbleibt.<br />

Falsche Anreize<br />

ECHO: Die Personalsituation ist für<br />

viele Unternehmen keine einfache.<br />

Wie geht es Ihnen in diesem Punkt?<br />

Fankhauser: Wir feiern bald unser<br />

50-jähriges Firmenjubiläum und ich<br />

kann mit Gewissheit sagen, dass sich<br />

einiges gewandelt hat, und zwar nicht<br />

zum Besseren. Heute geht nichts mehr<br />

ohne komplizierte Verträge und Bürokratie.<br />

Der interne Aufwand ist enorm,<br />

was sich auch auf den Preis durchschlägt.<br />

Die Konkurrenzsituation ist<br />

auch eine andere. Als mein Vater das<br />

Unternehmen gegründet hat, gab es<br />

im Zillertal eine Handvoll Installationsunternehmen,<br />

heute sind es jenseits<br />

der 30. Früher war es wesentlich<br />

leichter, Lehrlinge zu bekommen. Das<br />

betrifft aber nicht nur uns, sondern alle<br />

Handwerksbetriebe. Die Politik hat es<br />

verabsäumt, nach außen zu transportieren,<br />

dass Handwerk tatsächlich goldenen<br />

Boden hat. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass das Installationsgewerbe<br />

eine absolute Zukunftsbranche ist. Reparaturen,<br />

Um-, Neu- und Zubauten<br />

wird es immer geben. Der Trend, dass<br />

Firmen aus dem Osten zu Billigstpreisen<br />

hier Baustellen abwickeln, kann<br />

aber nicht so weitergehen. Oft sind das<br />

ganz einfach Glücksritter, die den Karren<br />

in den Sand setzen.<br />

ECHO: Seit wann bilden Sie Lehrlinge<br />

im Unternehmen aus und inwiefern<br />

hat sich die Lage verändert?<br />

Fankhauser: Wir bilden seit etwa<br />

40 Jahre Lehrlinge aus. Früher haben<br />

wir fünf Lehrlinge aufgenommen, von<br />

denen drei oder vier nach der Lehre im<br />

Betrieb geblieben sind. Heutzutage ist<br />

es irrsinnig schwierig, überhaupt Leute<br />

zu bekommen. Ich glaube, dass die<br />

Situation bei den Lehrlingen ein gesellschaftspolitisches<br />

Problem ist. Wenn<br />

heute in den Familien kommuniziert<br />

wird, dass jeder, der nicht mindestens<br />

die Matura hat, im Leben versagt hat,<br />

dann ist das sicher nicht der richtige<br />

Weg. Viele Eltern wünschen sich, dass<br />

ihre Kinder die Matura machen und<br />

studieren gehen. Ob sie dazu befähigt<br />

sind, wird dann nicht mehr so genau<br />

hinterfragt. Außerdem buhlen auch die<br />

Schulen untereinander um die Leute.<br />

Dadurch sinkt allgemein das Niveau.<br />

Zu meiner Zeit sind nach der Pflichtschule<br />

acht oder zehn Schüler in eine<br />

weiterführende Schule gegangen, heute<br />

fast alle. Was übrigbleibt, und das ist<br />

nicht abwertend gemeint, ist nun einmal<br />

der Rest vom Schützenfest. Sicher<br />

sind da auch gute Leute dabei, aber da<br />

müssen kleinere Betriebe wie wir mit<br />

Großunternehmen konkurrieren, die<br />

eigene Lehrlingsbeauftragte haben.<br />

ECHO: Das Installationsgewerbe<br />

wird zunehmend komplexer. Bräuchte<br />

es da nicht gerade heute sehr gute, technikaffine<br />

Leute?<br />

Fankhauser: So ist es. Die Leute<br />

sollten eigentlich besser werden, das<br />

Gegenteil ist aber der Fall.<br />

ECHO: Zieht die Lehre mit Matura<br />

nicht solche junge Menschen an?<br />

Fankhauser: Die Lehre mit Matura<br />

ist leider eine Missgeburt. Sie klingt<br />

vordergründig zwar gut, aber man<br />

muss sich das einmal in der betrieblichen<br />

Praxis anschauen. Der junge<br />

Mann, der bei uns Lehre mit Matura<br />

macht, fehlt jeden Freitag im Betrieb.<br />

Das ist für die Kollegialität, für den<br />

Teamgeist nicht förderlich. Das ist der<br />

erste Punkt. Es gibt noch einen zweiten.<br />

In der Berufsschule gibt es vier Blocklehrgänge<br />

à zehn Wochen. In diesen<br />

zehn Wochen muss der Lehrling aber<br />

Foto: Privat<br />

48<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


gleichzeitig zur Maturaschule. Mein<br />

Lehrling ruft mich eines Tages an<br />

und fragt mich, in welche der beiden<br />

Schulen er denn gehen solle. Ich habe<br />

das zuerst für einen Schmäh gehalten,<br />

dann aber doch beim Direktor der Berufsschule<br />

angerufen. Der hat mir dann<br />

empfohlen, den Lehrling abwechselnd<br />

in die verschiedenen Schulen zu schicken.<br />

Das Ganze läuft in Wahrheit<br />

völlig unkoordiniert ab. Die Politik verkauft<br />

die Lehre mit Matura als Erfolg,<br />

der sie aber nicht ist. Wenn man hinter<br />

diese Fassade hineinblickt, ist nicht viel<br />

Substanz da.<br />

„Die Lehre mit Matura<br />

ist leider eine<br />

Missgeburt.“<br />

ECHO: Die hohe Politik steht bei<br />

Ihnen wohl nicht allzu hoch im Kurs?<br />

Fankhauser: Wenn ich unseren Politikern<br />

zuhöre, dann fühle ich mich<br />

als Chef eines kleineren Mittelbetriebs<br />

teilweise ganz schön an der Nase herumgeführt.<br />

Der lässige Umgang mit<br />

den Geldern der Steuerzahler lässt den<br />

Schluss zu, dass die Politik keinerlei Ahnung<br />

davon hat, wie schwer es für viele<br />

Unternehmer ist, über die Runden zu<br />

kommen. Der Einzige, bei dem halbwegs<br />

gute Ansätze zu erkennen sind, ist<br />

meiner Meinung nach Sebastian Kurz.<br />

Der dürfte begriffen haben, dass man<br />

aus einer Geldbörse nicht immer nur<br />

Geld herausnehmen kann. Das wird<br />

nicht funktionieren.<br />

ECHO: In der Lehrlingsausbildung<br />

haben Sie schon Erfahrungen mit<br />

Flüchtlingen gesammelt. Wie hat das<br />

funktioniert?<br />

Fankhauser: Ich habe einen Flüchtling<br />

aus dem Kosovo als Lehrling aufgenommen.<br />

Besagten jungen Mann<br />

habe ich in Uderns am Sportplatz im<br />

Rahmen eines Fußballspiels kennengelernt.<br />

Der junge Flüchtling hat sich gut<br />

bewährt und war fleißig. Dann wurde<br />

er unvermittelt abgeschoben. Als Ersatz<br />

hat man mir dann einen jungen Afghanen<br />

geschickt, der kein Wort Deutsch<br />

konnte. Nach zweieinhalb Tagen Lehre<br />

hat er mir eine WhatsApp-Nachricht<br />

geschickt und mir mitgeteilt, dass er<br />

wegen Kopfschmerzen zum Arzt müsse<br />

und nicht mehr kommen könne.<br />

Ich habe daraufhin beim Betreuer des<br />

jungen Mannes, der den Lehrling vermittelt<br />

hatte, angerufen und ihm mitgeteilt,<br />

dass ich mit jemandem, der krank<br />

spielen möchte, wenig anfangen kann.<br />

Deshalb habe ich den jungen Mann<br />

abgemeldet. Nach vier Monaten des<br />

Herumdokterns hat man mir gesagt,<br />

dass der junge Afghane nun wieder bereit<br />

wäre. Zu diesem Zeitpunkt war ich<br />

aber nicht mehr bereit.<br />

ECHO: Scheitert es an der mangelnden<br />

Sprachkompetenz?<br />

Fankhauser: Da ist nicht nur die<br />

Sprachkompetenz ein Problem, sondern<br />

auch die Mentalität. Das Problem<br />

ist, dass Menschen hierher migrieren,<br />

die ohne zu arbeiten ein höheres Einkommen<br />

erzielen als in ihren Heimatländern<br />

mit Arbeit. Das motiviert<br />

nicht gerade zum Arbeiten. Wie soll<br />

ich einem jungen Menschen, der als<br />

Lehrling für 40 Wochenstunden rund<br />

700 Euro verdient, begreifbar machen,<br />

dass eine Ausbildung wichtig ist, wenn<br />

er dasselbe oder mehr in einer Unterkunft<br />

fürs Nasenbohren bekommt?<br />

Wir haben ein Anreizproblem, und<br />

zwar in der gesamten Gesellschaft.<br />

ECHO: Inwiefern betrifft das Problem<br />

die ganze Gesellschaft?<br />

Fankhauser: Die Entwicklung geht<br />

leider in eine total falsche Richtung.<br />

Arbeit wird vom Unternehmer bis zum<br />

Arbeitnehmer bestraft. Wer fleißig ist,<br />

wird ausgepresst, damit der Staat die<br />

Löcher stopfen kann, die sich an allen<br />

Ecken und Enden auftun. Das kann es<br />

nicht sein.<br />

ECHO: Können Sie konkrete Fälle<br />

nennen, wo Arbeit aus Ihrer Sicht bestraft<br />

wird?<br />

Fankhauser: Stelle ich mir jemanden<br />

an, der mir am Wochenende<br />

Telefondienst leistet und zur Hand<br />

geht, und ihm 100 Euro brutto gebe,<br />

bekommt er netto kaum 50 Euro heraus.<br />

Ist das nicht ein Trauerspiel? Das<br />

ist ein Affront gegenüber jedem, der<br />

leistungswillig und fleißig ist. Das ist<br />

nicht gerecht. Da muss ein Umdenken<br />

stattfinden. In Bulgarien verdienen<br />

beispielsweise viele Arbeitskräfte mit<br />

Vollzeitarbeit wesentlich weniger als<br />

das, was in Österreich als Mindestsicherung<br />

ausbezahlt wird. Das weiß ich,<br />

weil ich kürzlich dort war.<br />

ECHO: Zurück zur Lehre. Was muss<br />

geschehen, dass die Lehre wieder an<br />

Ansehen gewinnt?<br />

Fankhauser: Ein möglicher Baustein<br />

könnte sein, positiver über die Lehre zu<br />

sprechen. Wir müssen die Erzählung<br />

in Umlauf bringen, dass die Lehre ein<br />

guter Einstieg ins Berufsleben und eine<br />

gute Voraussetzung für beruflichen Erfolg<br />

ist. Nicht zuletzt ist es ein gutes Gefühl,<br />

am Ende eines Tages das Produkt<br />

seiner Arbeit konkret zu sehen. Diese<br />

Erfüllung bleibt vielen Menschen in<br />

einem Bürojob verwehrt.<br />

ECHO: Das Installationsgewerbe<br />

wird zunehmend herausfordernder<br />

und technischer. Haftet dem Beruf<br />

womöglich noch etwas ein Geruch<br />

vergangener Tage an?<br />

Fankhauser: Es ist gut möglich, dass<br />

unsere Branche noch zu sehr mit der<br />

Kombination „Gas-Wasser-Scheiße“<br />

assoziiert wird. Letzteres ist nicht der<br />

Hauptpunkt in unserer Branche. Wir<br />

müssen unseren Beruf besser nach<br />

außen tragen, auch in der Innung. Da<br />

sind wir aber auf einem guten Weg. Ich<br />

bleibe dabei: Handwerk hat goldenen<br />

Boden. Das wird sich in Zukunft noch<br />

zeigen. <br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 49


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Wirtschaft. Empl-Geschäftsführer und Vertriebschef Joe Empl im Interview<br />

über die Exportanfänge und -märkte, die Geschäftsentwicklung, die Stärken<br />

des Heimatstandorts und den Wert der Facharbeiter.<br />

ECHO: Sie haben ganze Vitrinen<br />

voll von Gastgeschenken aus dem<br />

arabischen Raum, die dort zur Business-Etiquette<br />

gehören. Wie ist es<br />

dazu gekommen, dass ein Zillertaler<br />

Unternehmen in den Golfstaaten<br />

derart hohe Wertschätzung genießt?<br />

Joe Empl: Mit Steyr gab es in Österreich<br />

damals einen LKW-Produzenten,<br />

der stark im Export tätig war.<br />

Wir haben mit Steyr zusammengearbeitet.<br />

Aufgrund massiver Ölfunde<br />

boomten die Golfstaaten. Mein Vater<br />

hat sich damals das Ziel gesetzt, auf<br />

diesen Märkten mitzumischen, hat<br />

die Länder bereist und ein Netzwerk<br />

aufgebaut. Der mittlere Osten ist<br />

fast so etwas wie ein Heimatmarkt,<br />

weil es eine jahrelange gegenseitige<br />

Verbundenheit gibt. Unsere Exportanfänge<br />

haben wir in Saudi-Arabien<br />

gemacht. Aus unserem Engagement<br />

sind in den vergangenen Jahrzehnten<br />

tragfähige Partnerschaften und auch<br />

Freundschaften entstanden.<br />

Kontinuität zählt<br />

ECHO: Was gilt es zu beachten,<br />

wenn man geschäftlich dort reüssieren<br />

will?<br />

Empl: Man muss auf die jeweiligen<br />

kulturellen Gegebenheiten<br />

Rücksicht nehmen und die Kultur<br />

achten. Man trinkt dort keinen Alkohol<br />

und kleidet sich angemessen.<br />

Diese Länder haben sich aber auch<br />

stark gewandelt. Es gibt da und dort<br />

Lockerungen und eine Öffnung. In<br />

den Emiraten, in Katar und Oman<br />

ist man weniger streng als etwa in<br />

Saudi-Arabien. Wir sind als Unter-<br />

Fotos: Kröll<br />

50<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Wir stellen Dual-Use-<br />

Produkte her und keine<br />

Waffen.“<br />

Joe Empl,<br />

Managing Director<br />

nehmen aber auf der ganzen Welt zu<br />

Hause und man muss sich genauso<br />

im asiatischen Raum auf die Kunden<br />

einstellen wie im Mittleren Osten.<br />

ECHO: Empl ist auf die Bereiche<br />

Nutzfahrzeuge, Feuerwehr und den<br />

logistischen Bereich spezialisiert.<br />

Wie verteilt sich der Gesamtumsatz<br />

auf die Sparten?<br />

Empl: Begonnen haben wir mit<br />

der Sparte Nutzfahrzeuge, seit Jahrzehnten<br />

fertigen wir auch Sonderaufbauten<br />

für Feuerwehren und<br />

sind im Behördengeschäft, also dem<br />

militärischen Bereich, tätig. Da sind<br />

wir ein guter Partner des Österreichischen<br />

Bundesheers, aber auch stark<br />

im Export. Die Behördengeschäfte<br />

werden ausgeschrieben. Da geht<br />

es um größere Stückzahlen, wenn<br />

man den Zuschlag bekommt. Über<br />

den Daumen gepeilt, machen wir in<br />

diesem Segment durchschnittlich<br />

etwa 50 Prozent unseres Umsatzes,<br />

30 Prozent ist der Feuerwehranteil<br />

und 20 Prozent die zivilen Sonderfahrzeuge.<br />

ECHO: In welcher Sparte gibt es<br />

die größten Wachstumspotenziale?<br />

Empl: Grundsätzlich in allen Bereichen.<br />

Wir sind weltweit stark vertreten,<br />

es gibt aber durchaus noch<br />

weiße Flächen. Der Bedarf an Sonderlösungen<br />

ist weltweit gegeben.<br />

ECHO: Für welche Produkte ist<br />

Empl in Österreich bekannt?<br />

Empl: Da muss man differenzieren.<br />

Jemand, der mit der Bauwirtschaft<br />

zu tun hat, kennt uns als Kipper- und<br />

Muldenhersteller. Der Bereich Feuerwehr<br />

ist ein emotionales Geschäft,<br />

für das wir sehr bekannt sind. Den<br />

militärischen Bereich nimmt die<br />

Öffentlichkeit dagegen vielleicht gar<br />

nicht so wahr. Das treten wir auch<br />

nicht medial breit. Die Leute in der<br />

Region wissen das natürlich.<br />

ECHO: Das militärische Geschäft<br />

ist ja prinzipiell nichts Unanständiges.<br />

Empl: Wir stellen Dual-Use-Produkte<br />

her und keine Waffen. Abschlepp-<br />

und Bergefahrzeuge werden<br />

sowohl im zivilen als auch im militärischen<br />

Bereich genützt.<br />

ECHO: Mit dem Feuerwehrbereich<br />

lässt sich die Marke aber am<br />

positivsten aufladen.<br />

Empl: Richtig.<br />

ECHO: Welche sind die Hauptexportmärkte<br />

von Empl, wo liegen die<br />

weißen Flecken?<br />

Empl: Wir sind global Gott sei<br />

Dank sehr breit aufgestellt und exportieren<br />

relativ ausgeglichen in alle<br />

Welt. Ein Wachstumsmarkt – speziell<br />

im Feuerwehrbereich – ist China,<br />

ein sehr großer Markt. Ein weißer<br />

Fleck ist Indien. Dieser Markt hat<br />

sicherlich großes Potenzial. Wir<br />

wissen natürlich, dass wir gewisse<br />

Märkte aus Preisgründen nicht mit<br />

Kompletteinheiten aus Österreich<br />

und Deutschland beliefern können,<br />

sondern liefern auch Komponenten,<br />

die vor Ort mit einem Partner montiert<br />

und fertiggestellt werden können.<br />

Wenn man weltweit tätig sein<br />

will, muss man sich ein Stück weit<br />

den Markterfordernissen anpassen.<br />

ECHO: Sind Sie von den EU-Sanktionen<br />

gegen Russland betroffen?<br />

Empl: Davon sind wir betroffen.<br />

Wir haben vor Inkrafttreten der<br />

Sanktionen Bergefahrzeuge und<br />

Feuerwehrfahrzeuge etwa nach St.<br />

Petersburg geliefert. Momentan<br />

NEU<br />

Sonntags<br />

geöffnet<br />

Der<br />

echte Italiener<br />

in <strong>Schwaz</strong><br />

Andreas-Hofer-Str. 3<br />

Tel. 0043 664 3636223<br />

(Reservierung erbeten)<br />

Dienstag-Sonntag<br />

11:00 – 14:00 und 17:00 – 23:00<br />

Montag Ruhetag


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

„Mir ist es sehr wichtig<br />

herauszustreichen, dass<br />

der Facharbeiter sehr<br />

viel wert ist.“<br />

herrscht da eher Stillstand. Wir haben<br />

auch Feuerwehrfahrzeuge in<br />

den Irak und nach Syrien geliefert.<br />

Diese Märkte sind momentan klarerweise<br />

nicht existent.<br />

ECHO: Wie stark war Empl von<br />

der Krise betroffen?<br />

Empl: 2008 haben wir noch gar<br />

nichts davon bemerkt, weil die Lieferverträge<br />

langfristiger abgeschlossen<br />

werden. In den Folgejahren hat<br />

uns die Krise einige Prozent gekostet,<br />

aber insgesamt haben wir diese<br />

Finanzkrise sehr gut übertaucht. Es<br />

hat uns sehr geholfen, dass wir so<br />

breit aufgestellt sind und in viele<br />

Länder liefern.<br />

ECHO: Am Standort in Kaltenbach<br />

hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

sehr viel getan. Ist am<br />

Gründungsstandort der Plafond<br />

erreicht?<br />

Empl: In Kaltenbach ist sicherlich<br />

das Limit bald erreicht. Das Projektgeschäft<br />

mit höheren Stückzahlen<br />

muss irgendwie handelbar bleiben.<br />

Das ist platzmäßig hier gar nicht<br />

mehr möglich. Deshalb haben wir<br />

auch nach der Wende in Deutschland<br />

ein Werk in Klöden übernommen.<br />

Wir haben das damals auch gemacht,<br />

weil man zu dieser Zeit nicht<br />

wusste, ob Österreich der Europäischen<br />

Union beitreten will. Außerdem<br />

ist es hilfreich, bei Ausschreibungen<br />

von Behördengeschäften<br />

einen deutschen Standort zu haben.<br />

Von dort aus können wir auch die<br />

osteuropäischen Länder besser bedienen.<br />

Hier haben wir zwar schöne<br />

Berge, aber in Deutschland steht bedeutend<br />

mehr Raum zur Verfügung.<br />

In Deutschland sind wir strategisch<br />

auf höhere Stückzahlen ausgelegt,<br />

hier in Kaltenbach produzieren wir<br />

geringere Stückzahlen und komplette<br />

Sondereinheiten. Wir haben<br />

aber in Deutschland rund 125 Beschäftigte,<br />

in Österreich dagegen<br />

rund 350.<br />

ECHO: Ihr Unternehmen dürfte<br />

wohl nicht aus rein sentimentalen<br />

Gründen im Zillertal investieren.<br />

Was spricht für den Standort?<br />

Empl: Empl ist im Zillertal groß<br />

geworden, wir sind unserer Heimat<br />

stark verbunden. Sehr viele heimische<br />

Mitarbeiter sind mit dem<br />

Unternehmen groß geworden und<br />

an führenden Positionen tätig. Ein<br />

sehr wichtiger Punkt sind die Fachkräfte,<br />

die bei uns sehr sehr gut sind.<br />

Das ist ein großer Standortvorteil.<br />

ECHO: Es wird sehr viel über den<br />

Fachkräfte- und Lehrlingsmangel<br />

geklagt. Sind Sie davon betroffen?<br />

Empl: Das kann ich bestätigen. Ich<br />

will aber auch das Positive betonen:<br />

Mit den Schnupperlehrgängen und<br />

Rookie Days bekommen Schüler<br />

die Möglichkeit, in verschiedene<br />

Unternehmen hineinzuschnup-<br />

52<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


FAHRSCHULE WALLNER | PROMOTION<br />

pern. Wir kooperieren stark mit<br />

den Schulen und sind bestrebt,<br />

dass möglichst praxisnah unterrichtet<br />

wird. Es gibt einerseits weniger<br />

Schüler, andererseits werden viele<br />

junge Menschen dazu gedrängt, in<br />

weiterführende Schulen zu gehen.<br />

Mir ist es sehr wichtig herauszustreichen,<br />

dass der Facharbeiter<br />

sehr viel wert ist. Der Stellenwert<br />

der Fachkraft muss wieder steigen.<br />

Es braucht mehr gesellschaftliche<br />

Anerkennung. Die guten Fachkräfte<br />

sind eine stärke unserer Region,<br />

die wir nicht verlieren dürfen. Man<br />

kann als Facharbeiter beruflich<br />

sehr viel erreichen. Wir haben mit<br />

Beginn des Jahres eine Lehrlingsakademie<br />

eingerichtet, mit der wir<br />

parallel zur Lehrlingsausbildung eine<br />

zusätzliche fachspezifische Ausbildung<br />

bieten wollen.<br />

ECHO: In der Geschäftsführung<br />

ist es zu einem Generationenwechsel<br />

gekommen. Geht damit ein Paradigmenwechsel<br />

einher oder setzt<br />

Empl auf Kontinuität?<br />

Empl: Vor zwei Jahren habe ich<br />

die Geschäftsführung im Bereich<br />

Vertrieb/Marketing von meinem<br />

Vater übernommen, für das Finanzwesen<br />

ist mein Onkel Heinz Empl<br />

zuständig. Heuer ist auch mein Onkel<br />

Josef Empl, der die Produktion<br />

geleitet hat, in Pension gegangen<br />

und hat an Dr. Thomas Lanner<br />

übergeben, der schon einige Jahre<br />

bei uns tätig ist. Kontinuität ist<br />

uns als Familienunternehmen sehr<br />

wichtig. Im Gegensatz zu einem aktionärsgetriebenen<br />

Konzern planen<br />

wir langfristig.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

Führerscheine<br />

für den Job<br />

Neben den Ausbildungen für alle Führerscheinklassen<br />

bietet die Fahrschule Wallner Kurse für<br />

den Umgang mit Stapler, Kran oder Tankwagen<br />

STAPLER<br />

Die Ausbildung besteht aus einem<br />

dreitägigen Kurs. TeilnehmerInnen<br />

müssen dafür mindestens 18 Jahre alt<br />

sein und eine schriftliche Abschlussprüfung<br />

auf Deutsch absolvieren.<br />

KRAN<br />

Die Ausbildung besteht aus einem<br />

zweitätigen Basiskurs und den Spezialkursen<br />

für Fahrzeug-, Turmdreh- oder<br />

Portalkran. TeilnehmerInnen müssen<br />

dafür mindestens 18 Jahre alt sein und<br />

eine schriftliche Abschlussprüfung auf<br />

Deutsch absolvieren. Die Kurse fi n-<br />

den mehrmals im Jahr statt und haben<br />

100 Prozent Anwesenheitspfl icht.<br />

Außerdem werden auch Fachkundeseminare<br />

für die Berechtigung zur Prüfung<br />

nach Aufstellung von Baukränen<br />

angeboten.<br />

GEFAHRGUT<br />

Fahrzeuglenker, die in ihrem Joballtag<br />

gefährliche Güter befördern, müssen<br />

im Besitz der ADR-Bescheinigung<br />

sein: Diese bestätigt die Erfüllung besonderer<br />

Anforderungen im Umgang<br />

mit den Gütern. Zudem sind auch<br />

spezielle Aufbaukurse für den Transport<br />

mit Tanks, von explosiven oder<br />

radioaktiven Stoffen sowie Fortbildungskurse<br />

im Angebot.<br />

WEITERBILDUNGEN FÜR<br />

BERUFSKRAFTFAHRER<br />

Um einen Qualifi zierungsnachweis zu<br />

erhalten, sind Bus- und LKW-Fahrer<br />

gesetzlich verpfl ichtet, alle fünf Jahre<br />

eine 35-stündige Weiterbildung zu<br />

absolvieren. Die Fahrschule Wallner<br />

ist ein erfahrener Partner und berechtigte<br />

Ausbildungsstätte für C- und D-<br />

Klassen und bietet auch individuelle<br />

Firmenkurse an.<br />

BERUFSAUSBILDUNGEN<br />

FÜR FAHRLEHRERINNEN<br />

UND FAHRSCHUL-<br />

LEHRERINNEN<br />

FahrlehrerInnen sind zur Abhaltung von<br />

Fahrstunden in Fahrschulen berechtigt.<br />

Interessenten müssen seit mindestens<br />

drei Jahren im Besitz des Füherscheins<br />

der angestrebten Klasse und im Sinne<br />

des KFG vertrauenswürdig sein.<br />

FahrschullehrerInnen können Theorie<br />

und Fahrpraxis unterrichten. In den<br />

Seminaren werden unter anderem<br />

Themen wie Berufsrecht und Fahrpädagogik<br />

behandelt.<br />

Die Ausbildungen können sowohl<br />

als Teil- als auch als Komplettausbildung<br />

absolviert werden. Zusätzliche Schulungen<br />

für Perfektionsfahrten runden<br />

das Angebot ab.<br />

INFOS & KONTAKT<br />

Fahrschule WALLNER<br />

Jenbach: Austraße 21<br />

Fügen: Hauptstraße 50<br />

Zell am Ziller: Bahnhofstraße 10<br />

Tel.: 05244 / 66266<br />

office@fahrschule-wallner.at<br />

www.fahrschule-wallner.at<br />

Bezahlte Anzeige


Wo andere aufgeben,<br />

fangen wir erst an<br />

Führende Wirtschaftsbetriebe in Österreich vertrauen seit 50 Jahren auf<br />

die Brindlinger Versicherungsmakler GmbH im Zillertal.<br />

Josef Brindlinger senior begann<br />

1967 seine Karriere<br />

als Versicherungsmakler.<br />

Seine damalige Devise – „Geht nicht<br />

gibt es nicht“ – gilt in der Firma heute<br />

noch und ist ein wesentlicher Baustein<br />

des Erfolgs. Die Brindlinger Versicherungsmakler<br />

GmbH mit Sitz in Zell<br />

im Zillertal ist weit über Tirol hinaus<br />

erfolgreich tätig. Ob beim Bau der 3S-<br />

Penkenbahn in Mayrhofen, dem Neubau<br />

des Med-Campus Linz oder beim<br />

Krankenhaus Nord in Wien, überall<br />

stecken die Versicherungslösungen des<br />

Zillertaler Unternehmens drinnen.<br />

„Unzählige führende Wirtschaftsbetriebe<br />

vertrauen auf unsere Sicherheitskonzepte,<br />

nicht nur in Tirol. Gerade<br />

im Baugewerbe haben wir uns<br />

in 50 Jahren einen Namen gemacht.<br />

Unser Unternehmen zählt zu den absoluten<br />

Spezialisten für Gewerbe- und<br />

Industrieversicherungslösungen“, freut<br />

sich Geschäftsführer Josef Brindlinger<br />

und ergänzt: „Aufgrund unserer jahrzehntelangen<br />

Erfahrung und unseres<br />

Know-hows haben wir in unzähligen<br />

Bereichen spezielle Deckungskonzepte<br />

entwickelt“.<br />

Die Geschäftsführer: Josef Brindlinger, Josef Eller und Josef Brindlinger sen.<br />

attraktive lösungen<br />

FÜR hotels und<br />

gastronomie<br />

Zu Brindlingers Zielgruppen gehören<br />

u. a. Baufirmen und planende Berufe,<br />

Ingenieurbüros, Baumeister, Archi-<br />

Foto: un attimo


BRINDLINGER | PROMOTION<br />

tekten und Ziviltechniker, aber auch<br />

Seilbahnbetriebe sowie Hotellerie- und<br />

Gastronomiebetriebe. Hierfür wurden<br />

besondere Allrisk-Lösungen entwickelt,<br />

wie etwa die Technikversicherung für<br />

sämtliche Maschinen und Geräte, hohe<br />

Haftpfl ichtsummen, oder die Mitversicherung<br />

von Rückwirkungsschäden,<br />

z. B. bei Gastbetrieben mit Skilift-Zubringer.<br />

Eine hohe Deckung bis zu 1,5<br />

Millionen Euro bei Naturkatastrophen,<br />

selbst im Gefährdungsbereich oder<br />

spezielle Lösungen im Fall einer Seuchen-Betriebsunterbrechung<br />

zählen<br />

ebenso zu den facettenreichen Allrisk-<br />

Produkten für die Tourismusbranche.<br />

Josef Brindlinger stellt fest: „Durch unsere<br />

Größe und Marktposition sind wir<br />

in der Lage, die gesamte Bandbreite an<br />

Versicherungslösungen abzudecken.“<br />

komPetente<br />

unterstÜtZung im<br />

ernstFall<br />

Versicherungsangebote gibt es viele.<br />

„Die wahre Qualität einer Versicherungslösung<br />

ist erst im Schadenfall erkennbar.<br />

Gerade die Abwicklung von<br />

komplexen Schadenfällen trennt die<br />

Spreu vom Weizen. Aber das ist eine<br />

unserer Kernkompetenzen“, betont<br />

Josef Brindlinger. Hartes Verhandeln<br />

führte etwa nach einem Brandschaden<br />

in einem namhaften Hotel zum Erfolg.<br />

„Das Erstangebot des Versicherers<br />

für die Betriebsunterbrechung lag bei<br />

450.000 Euro. Am Ende haben wir mit<br />

900.000 Euro abgerechnet“, erzählt<br />

Brindlinger mit Stolz. Ihn rufen Geschädigte<br />

aus ganz Österreich an und fragen<br />

um Rat und Unterstützung bei der<br />

Schadenabwicklung.<br />

Heute bearbeiten bei Brindlinger 30<br />

Mitarbeiter rund 5000 Schäden pro<br />

Jahr. Rechtzeitig zum 50-Jahr-Jubiläum<br />

wurde im Oktober 2016 eine Niederlassung<br />

in Jenbach eröffnet. „Wir suchen<br />

die besten Versicherungslösungen für<br />

unsere Kunden. Dabei erarbeiten wir<br />

nicht nur ausgefeilte Deckungskonzepte,<br />

sondern betreiben auch Risikomanagement<br />

zur Vermeidung von<br />

Schäden“, erklärt Geschäftsführer Josef<br />

Brindlinger.<br />

KONTAKT<br />

Brindlinger<br />

versicherungsmakler gmbh<br />

Gerlosstraße 14<br />

6280 Zell am Ziller/<br />

Auf der Huben 1<br />

6200 Jenbach<br />

Tel: +43-5282-2452-0<br />

office@brindlinger.at<br />

www.brindlinger.at<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 SCHWAZ | wirtschaft<br />

Spät auf Hochtouren<br />

Wirtschaft. Mit dem Motoren-Kompetenzzentrum ECI Manufacturing beweisen<br />

Hans Reiter und Franz Stock, dass man als „Jungunternehmer“ nicht<br />

zwangsläufig jung sein muss und eine gewisse Reife ein Pluspunkt ist.<br />

Das Betriebsgebäude in der <strong>Schwaz</strong>er Innsbrucker Straße wurde Mitte 2015 eröffnet<br />

und bietet noch Kapazitäten für weiteres Wachstum.<br />

Ford, Hewlett-Packard, Apple<br />

oder Google haben nicht nur<br />

gemein, dass sie zu den absoluten<br />

Global Playern gehören. Nein, es<br />

handelt sich bei allen um sogenannte<br />

Garagenfirmen, um Unternehmen,<br />

deren erste Büro-, Lager- und Werkstatträume<br />

sich in einer Garage befanden.<br />

Eine Garagenfirma ist nach diesen<br />

Maßstäben auch die im Juli 2012 von<br />

Hans Reiter und Franz Stock gegründete<br />

ECI Manufacturing GmbH. An<br />

die Stelle der LKW-Garage der Firma<br />

DAKA, in welcher sich die „Jungunternehmer“<br />

und GE-Jenbacher-Veteranen<br />

für den Anfang übergangsweise<br />

eingemietet hatten, ist mittlerweile ein<br />

hochmodernes und funktionales Betriebsgebäude<br />

in <strong>Schwaz</strong> getreten, das<br />

nach dem Spatenstich im November<br />

2014 bereits im Juni 2015 eröffnet<br />

werden konnte. Auf die Frage „Alles<br />

oder nichts?“ haben die Firmengründer<br />

mit dem Bau des ECI-Gebäudes eine<br />

überzeugende Antwort gegeben. Hans<br />

Reiter ist im Zuge der Finanzierung<br />

der Halle mit Mitte 50 noch einmal „all<br />

in“ gegangen. Am neuen Standort sind<br />

Kapazitäten für eine Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens vorhanden.<br />

Der Firmenname ECI steht für Engine<br />

Competence International und könnte<br />

treffender nicht gewählt sein, findet sich<br />

doch schon auf der Geschäftsführerebene<br />

geballte Motorenkompetenz,<br />

die sich Reiter und Stock über viele<br />

Jahre ihrer beruflichen Laufbahn erarbeitet<br />

haben. „Wir wissen, was Motoren<br />

brauchen“, sagen die Firmenchefs entsprechend<br />

selbstbewusst.<br />

Herstellen und<br />

optimieren<br />

ECI beschäftigt sich hauptsächlich<br />

mit der Herstellung und Optimierung<br />

von Bauteilen für Kolbenmotoren im<br />

Leistungsbereich von einigen hundert<br />

bis mehreren tausend Kilowatt. „Wir<br />

stellen Bauteile wie Zylinderköpfe und<br />

Pleuelstangen neu her oder überarbeiten<br />

und optimieren diese“, erklärt Franz<br />

Stock. Die Komponenten aus <strong>Schwaz</strong><br />

werden sowohl in neue Motoren eingebaut<br />

als auch am Ersatzteilmarkt<br />

verwendet. ECI versteht sich auch auf<br />

die Umrüstung von Dieselmotoren<br />

auf Gasbetrieb und das Refurbishment<br />

– die Generalüberholung von Motoren<br />

und Bauteilen.<br />

Es kommt dem Unternehmen im<br />

Wettbewerb zugute, dass man die komplette<br />

Fertigungs- und Prozessentwicklung<br />

im Haus machen kann und nicht<br />

auf externes Know-how angewiesen<br />

ist. „Wir heben uns vom Mitbewerb ab,<br />

weil wir selbst genau wissen, was wir<br />

wie, womit und aus welchem Grund<br />

produzieren,“ sagt Stock. So bleiben<br />

selbst die kleinsten und auf den ersten<br />

Blick unbedeutendsten Optimierungspotenziale<br />

nicht unentdeckt.<br />

Foto: ECI<br />

56<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


An der eigenständigen Firma ECI-<br />

Distribution, die Gasmotoren-Ersatzteile<br />

weltweit vertreibt und ebenfalls<br />

im Betriebsgebäude untergebracht ist,<br />

sind Stock und Reiter beteiligt.<br />

Zweites STandbein<br />

Neben der ECI Manufacturing haben<br />

Reiter und Stock als zweites Standbein<br />

die Abteilung ECI Mechatronics<br />

ins Leben gerufen. Sie ist mit der<br />

Entwicklung von Maschinenschnittstellen<br />

und der Analyse und Optimierung<br />

bestehender Produktionsprozesse<br />

in Fertigung und Montage<br />

befasst. Ein Geschäftsbereich, in dem<br />

man vor allem in Zeiten von Industrie<br />

4.0 großes Wachstumspotenzial ausmacht.<br />

„Wir haben aus finanziellen<br />

Gründen nicht mit einem neuen Maschinenpark<br />

begonnen, sondern mit<br />

Als Motoren-Kompetenzzentrum hat sich ECI bereits einen guten Namen gemacht.<br />

gebrauchten Maschinen, die wir im ternehmen auch in technologischer<br />

Haus wiederaufbereitet und überholt Hinsicht weitergebracht hat. Im Zuge<br />

haben“, erläutert Franz Stock. Angesichts<br />

der Neupreise von mehreren Werkzeugmaschinen hat man bei<br />

dieser Überholung der gebrauchten<br />

hunderttausend Euro pro Maschine ECI festgestellt, dass diese, obgleich<br />

eine vernünftige Lösung, die das Un-<br />

CNC-gesteuerten, Maschinen nicht


Aller Anfang ist schwer: Die „Jungunternehmer“ Franz Stock (kl. Bild li.) und Hans Reiter zuerst als Garagenfirma, dann im<br />

eigenen Betriebsgebäude in der <strong>Schwaz</strong>er Innsbrucker Straße.<br />

besonders „smart“ sind, weil sie über<br />

keine entsprechenden Schnittstellen<br />

verfügen, über die sich die Daten<br />

einfach aus der Maschine auslesen<br />

lassen. Deshalb hat man kurzerhand<br />

selbst eine solche Schnittstelle entwickelt,<br />

die sich im Unternehmen sehr<br />

gut bewährt hat. Diese hat man zwischenzeitlich<br />

unter der Bezeichnung<br />

ECI Connect weiterentwickelt und<br />

zur Marktreife gebracht. Das Marktpotenzial<br />

dieser Schnittstelle, die<br />

„dumme“ Maschinen für die smarten<br />

Anwendungen der Industrie 4.0<br />

fit macht, ist riesengroß. Ein weiterer<br />

großer Vorteil von ECI Connect ist,<br />

dass die Schnittstelle gewissermaßen<br />

als Universalübersetzer fungiert und<br />

die herstellerspezifischen Daten in<br />

universell verwendbare überführt.<br />

Diese Daten sind wertvoll, wenn es<br />

darum geht, einen Maschinenpark<br />

und seine Betriebsprozesse optimal<br />

aufeinander abzustimmen. „Wir sehen<br />

zunehmendes Interesse am Markt,<br />

weil es ein solches Gerät derzeit noch<br />

nicht gibt“, zeigt sich Hans Reiter optimistisch.<br />

TEchnologietreiber<br />

„Als Firma sind wir rein von der Größe<br />

betrachtet zwar noch ein Zwerg, aber<br />

wir finden als Kompetenzzentrum für<br />

Motoren immer mehr Anerkennung<br />

bei vielen Unternehmen“, sagt Reiter.<br />

Im Gegensatz zu großen Konzernen<br />

sei man nicht nur lösungsorientiert,<br />

sondern auch enorm wendig und<br />

flexibel. „Wir haben schon Lösungen<br />

parat, wenn in größeren Strukturen<br />

erst angefangen wird, am Problem zu<br />

arbeiten“, beschreibt Reiter die Vorteile<br />

des derzeit 21 Personen zählenden Betriebs.<br />

Zudem werde man zunehmend<br />

Mit dieser unscheinbaren Box hat ECI eine herstellerunabhängige Standardschnittstelle<br />

geschaffen, mit der man den Markt erobern will.<br />

„Unsere große Stärke ist<br />

die radikale Offenheit,<br />

mit der wir an Problemstellungen<br />

herangehen.“<br />

Hans Reiter,<br />

GF ECI Manufacturing GmbH<br />

als Entwicklungspartner und Technologietreiber<br />

geschätzt. „Unsere große<br />

Stärke ist die radikale Offenheit, mit<br />

der wir an Problemstellungen herangehen“,<br />

führt Hans Reiter aus. Dabei könne<br />

man sich ruhig frech an die Grenzen<br />

des Möglichen herantasten und diese<br />

verschieben.<br />

Was die umsatzmäßige Unternehmensentwicklung<br />

anbelangt, verfolgen<br />

Stock und Reiter das Ziel, den Umsatz<br />

binnen einiger Jahre von derzeit rund<br />

drei Millionen Euro auf neun Millionen<br />

zu verdreifachen. Wie der Firmenname<br />

schon suggeriert, geht der<br />

überwältigende Teil – sprich mehr als<br />

95 Prozent – der Produktion in den<br />

Export. Wie man am Unternehmen<br />

ECI eindrucksvoll studieren kann, ist<br />

man nie zu alt, um sich mit beiden Beinen<br />

ins Unternehmertum zu stürzen<br />

und auch im fortgerschrittenen Alter<br />

mit der richtigen Balance zwischen<br />

Erfahrung und Esprit frischen Wind<br />

in eine Branche zu bringen.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

58<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


AM<br />

SCHMIEDE<br />

PLATZ<br />

Haus im Leben - Kaltenbach<br />

Bedürfnisgerechtes Wohnen für alle<br />

Generationen mitten im Zentrum<br />

Jede Generation hat Ihre Prioritäten.<br />

Das erfolgreiche Wohnkonzept von „Haus im Leben“<br />

führt die unterschiedlichen Bedürfnisse zusammen<br />

und wird nun erstmals im Zillertal realisiert.<br />

• Wohnform für alle Generationen (15 Wohnungen)<br />

• Eigene Wohnbegleitung bei Bedarf<br />

• Barrierefreie Wohnungen inkl. Einbauküchen<br />

für Familien, Paare und Singles<br />

• Barrierefreie Seniorenwohnungen für<br />

mehr Lebensqualität bis ins hohe Alter<br />

• Großzügige Balkone<br />

• Kellerabteile<br />

Sie interessieren sich für<br />

eine Wohnung in Kaltenbach?<br />

Dann kontaktieren Sie uns jetzt!<br />

Mag. Helga Müller, 0664 60502-550<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Musterwohnung<br />

Mehr als Wohnen<br />

Miteinander Wohnen & Miteinander Leben<br />

• Räumlichkeiten und Plätze für Begegnungen,<br />

Aktivitäten und Rückzug<br />

• Zusätzlich:<br />

Gemeinschaftsküche & -bibliothek, -Wohnzimmer<br />

• Dachterrasse<br />

• Grünflächen und Ruheorte<br />

(Entfernung Spazier-/ Radweg Ziller: 20 m)<br />

• Leben im Zentrum in einzigartiger Vielfalt:<br />

Café, Restaurant, Friseur, Geschäfte im Gebäude<br />

• Arztpraxis<br />

• Tiefgarage vorhanden<br />

Bezugsfertig ab Mai <strong>2017</strong><br />

Provisionsfrei<br />

Ab 600,-- Euro<br />

(zzgl. Betriebskosten)<br />

EMPL IMMOBILIEN GMBH l Mag. Helga Müller l 0664 60502-550 l helga.mueller@empl.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Fachliche Augenhöhe<br />

Rechtsanwalt. Herbert Schöpf ist Experte für Vergaberecht. Er führt aus,<br />

was das Bestbieterprinzip leisten kann und worauf es bei der Ausschreibung<br />

ankommt. Die Raumordnung sieht er in Gemeindehänden gut aufgehoben.<br />

ECHO: Sie sind einer der führenden<br />

Vergaberechtsexperten in Tirol.<br />

Ab welchen Schwellenwerten ist eine<br />

Ausschreibung notwendig, wann<br />

muss international ausgeschrieben<br />

werden?<br />

Herbert Schöpf: Bei der Berechnung<br />

von Schwellenwerten ist primär<br />

zwischen öffentlichen Ausschreibungen<br />

im sogenannten „klassischen<br />

Bereich“ und im „Sektorenbereich“<br />

– Beschaffung in den Bereichen<br />

Verkehr, Energie, Wasser und Post<br />

– zu unterscheiden. Die EU-Kommission<br />

hat im klassischen Bereich<br />

die Schwellenwerte für Bauaufträge<br />

und Baukonzessionsverträge mit<br />

5.225.000 Euro und für Liefer- und<br />

Dienstleistungsaufträge mit 209.000<br />

Euro festgelegt. Diese Schwellenwerte<br />

gelten bis Ende <strong>2017</strong> und sind<br />

Ausschreibungen, die über diesen<br />

Schwellenwerten liegen, europaweit<br />

bekannt zu machen.<br />

ECHO: Mit der Vergaberechtsnovelle<br />

wird das Bestbieterprinzip<br />

etabliert. Was kann dieses gegenüber<br />

dem Billigstbieterprinzip leisten?<br />

Schöpf: Beim Billigstbieterprinzip<br />

ist das einzige Zuschlagskriterium für<br />

die Wahl des Angebots der niedrigste<br />

Preis. Beim Bestbieterprinzip erhält<br />

das technisch und wirtschaftlich<br />

günstigste Angebot den Zuschlag.<br />

Vor allem bei öffentlichen Bauausschreiben<br />

treten bei Billigstbieterausschreibungen<br />

häufig Missstände wie<br />

Scheinfirmen, Lohn- und Sozialdumping,<br />

Kettenbeauftragungen und<br />

ein oft ruinöser Preiskampf auf. In<br />

den Gesetzesmaterialien werden als<br />

Zuschlagskriterien für das Bestbieterprinzip<br />

neben dem Preis exemplarisch<br />

aufgezählt: Qualität, technischer<br />

Wert, Ästhetik, Zweckmäßigkeit,<br />

Umwelteigenschaften, Betriebskosten,<br />

Rentabilität, Kundendienst<br />

und technische Hilfe, Lieferzeitpunkt<br />

und Lieferungs- bzw. Ausführungsfrist.<br />

Bei Bestbieterausschreibungen<br />

können auch umwelt- und sozialpolitische<br />

Belange – sogenannte<br />

vergabefremde Zuschlagskriterien –<br />

berücksichtigt werden. Durch ökologische<br />

Zuschlagskriterien soll dem im<br />

Vergaberecht allgemein verankerten<br />

Grundsatz der Umweltgerechtheit<br />

der Leistung Rechnung getragen<br />

werden. Durch sozialpolitische Zuschlagskriterien<br />

soll insbesondere auf<br />

die Beschäftigung von Frauen, von<br />

Personen im Ausbildungsverhältnis,<br />

von Langzeitarbeitslosen, von Behinderten<br />

und älteren Arbeitnehmern<br />

Bedacht genommen werden.<br />

ECHO: Wie kann man auf dem<br />

Weg des Bestbieterprinzips lokale<br />

Wertschöpfung forcieren?<br />

Schöpf: Durch die Festlegung entsprechender<br />

Qualitätskriterien, die<br />

durch „Lohn- und Sozialdumper“<br />

nicht erfüllt werden können oder<br />

durch Kriterien, die die Technologieführerschaft<br />

stärker gewichten,<br />

können Aufträge europarechtskonform,<br />

aber dennoch lokal verstärkt<br />

vergeben werden. Lokale Präferenzen<br />

können auch durch ökologische Kriterien,<br />

beispielsweise durch höhere<br />

Gewichtung kürzerer Transportstrecken,<br />

stärker berücksichtigt werden.<br />

ECHO: Kann man mit einer guten<br />

qualitativen Ausschreibung die meist<br />

Fotos: Kröll<br />

60<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


massiven Baukostenüberschreitungen<br />

eindämmen, die bei öffentlichen<br />

Aufträgen an der Tagesordnung<br />

zu stehen scheinen?<br />

Schöpf: Unvorhersehbare Kostenüberschreitungen<br />

sollte es im Zuge<br />

einer Auftragsabwicklung überhaupt<br />

nicht geben. Allfällige Nachträge<br />

dürften sich auch nur in den vorab<br />

einkalkulierten Reserven bewegen.<br />

Bei Planungsleistungen gibt es<br />

ÖNORM-definierte Schätzungsgenauigkeiten.<br />

Wesentlich ist, dass<br />

der Auftraggeber seine Ausschreibung<br />

von Anfang an klar strukturiert<br />

und Angebote einer fachkundigen<br />

Plausibilitätsprüfung unterzieht. Abhängig<br />

vom Ausschreibungsgegenstand<br />

kann der Auftraggeber auch<br />

eine verbindliche Kostenobergrenze<br />

oder einen Pauschalfestpreis festlegen.<br />

Wesentlich ist, dass sich der<br />

Auftraggeber bereits bei der Vergabe<br />

auf fachlicher Augenhöhe der Bieter<br />

MATRI bewegt. Immobilien<br />

Inserat<br />

ECHO: Besteht die Gefahr, dass<br />

Qualitätskriterien nur alibimäßig formuliert<br />

werden?<br />

Schöpf: Der Ermessensspielraum<br />

des Auftraggebers bei der Festlegung<br />

der Gewichtung ist nur insofern beschränkt,<br />

als die Zuschlagskriterien<br />

in Verbindung mit ihrer Gewichtung<br />

eine eindeutige und nachvollziehbare<br />

Ermittlung des wirtschaftlich<br />

günstigsten Angebots ermöglichen<br />

müssen. Beim Bestbieterprinzip<br />

müssen die Zuschlagskriterien im<br />

„Beim Bestbieterprinzip<br />

erhält das technisch und<br />

wirtschaftlich günstigste<br />

Angebot den Zuschlag.“<br />

Herbert Schöpf,<br />

Rechtsanwalt<br />

Verhältnis zueinander so gewichtet<br />

sein, dass die Besser- oder Schlechter-Erfüllung<br />

der einzelnen Kriterien<br />

einen realistischen Einfluss auf die<br />

Bestbieterermittlung haben kann.<br />

Die Rechtsprechung sieht z. B. bei<br />

einer Gewichtung des Preises mit<br />

98 Prozent allein den Preis für die<br />

Ermittlung des Zuschlags ausschlaggebend,<br />

sodass dadurch das Bestbieterprinzip<br />

verletzt wird.<br />

Echo Top 100<br />

Bez. Kufstein und <strong>Schwaz</strong> <strong>2017</strong><br />

ECHO: Ich würde gern einen Exkurs<br />

in die Raumordnung machen,<br />

eine umstrittene Materie. Ist die<br />

Raumordnungskompetenz bei Gemeinderäten<br />

und Bürgermeistern in<br />

den richtigen Händen?<br />

Schöpf: Raumordnungsrechtliche<br />

Belange wie z. B. die Flächenwidmung<br />

sind eine Kernkompetenz<br />

der Gemeinde. Die Gemeinde weiß<br />

selbst am besten, wie sich ihr Ort<br />

entwickeln soll. Wesentlich ist jedoch,<br />

dass die Entscheidungen der<br />

Gemeinde fachlich fundiert und<br />

sachlich nachvollziehbar sind.<br />

ECHO: Welche rechtlichen Konsequenzen<br />

kann es für Bürgermeister<br />

und Gemeinderäte geben, die diese<br />

Kompetenzen zu ihrem persönlichen<br />

Vorteil ausnutzen?<br />

Schöpf: Bürgermeister und Mitglieder<br />

eines Gemeinderats sind Beamte<br />

im strafrechtlichen Sinn. So kann z. B.<br />

der Beschluss eines Bebauungsplans<br />

den Missbrauch der Amtsgewalt erfüllen.<br />

Wenn jemand seine rechtlich<br />

eingeräumte Verfügungsmacht wissentlich<br />

missbraucht und dadurch<br />

ein Vermögensnachteil zugefügt<br />

wird bzw. der Täter sich einen Vermögensvorteil<br />

zuwendet, begeht<br />

er den Tatbestand der Untreue. So<br />

kann z. B. die Mitwirkung des Bürgermeisters<br />

an der Beschlussfassung<br />

des Kollegialorgans Gemeinderat<br />

über seinen eigenen Antrag rechtlich<br />

einen Befugnismissbrauch im Sinne<br />

des Strafgesetzbuchs darstellen.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

MATRI Immobilien<br />

Ihr kompetenter Ansprechpartner<br />

im Immobiliengeschäft<br />

Wir vermitteln Immobilien erfolgreich<br />

Für unsere vorgemerkten Kunden suchen wir tirolweit laufend nach folgenden Kauf- und Mietobjekten:<br />

Wohnungen, Häuser und Grundstücke.<br />

Mario Tribus I staatl. gepr. Immobilienmakler & Bauträger<br />

6233 Kramsach I Amerling 133 I 1. Stock I 0664 525 22 94 I www.matri-immo.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | immobilien<br />

Die Ausweitung des<br />

Speckgürtels<br />

Immobilien. Der tirolweite Trend zur sicheren Wertanlage im Immobiliensektor<br />

wird auch in <strong>Schwaz</strong> spürbar. Durch die geografische Lage der Ortschaften<br />

in und um die Bezirkshauptstadt wird diese für Wohnungssuchende und<br />

Anleger zunehmend interessant.<br />

Charakteristisch für den Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> ist seine Vielseitigkeit.<br />

Die vorhandene Infrastruktur<br />

hat einiges zu bieten: Schulen, Nahversorger,<br />

Shopping-Möglichkeiten, ein<br />

lebendiges und abwechslungsreiches<br />

Kultur-, Freizeit- und Naherholungsangebot<br />

und eine verhältnismäßig positive<br />

Arbeitsmarktsituation. Hier finden<br />

aktuell fast 82.000 Einwohner einen<br />

facettenreichen Lebensraum auf einer<br />

Fläche von 1.881 Quadratkilometern,<br />

womit der Bezirk einer der einwohnerreichsten<br />

in Tirol ist.<br />

Auffallend ist in <strong>Schwaz</strong> ein relativ<br />

hoher Anteil an Pendlern, die täglich<br />

zwischen anderen Ballungszentren<br />

wie Kufstein oder Innsbruck berufsbedingt<br />

unterwegs sind. Die Anbindung<br />

an große Verkehrsrouten durchs Inntal<br />

ist durch die geografische Lage des<br />

Bezirks gut. Die Nähe zur Hauptstadt<br />

prädestiniert <strong>Schwaz</strong> deshalb auch als<br />

ideale Ausweichortschaft für Wohnungssuchende,<br />

die beispielsweise am<br />

Innsbrucker Wohnungsmarkt nicht<br />

fündig werden. Experten orten darum<br />

eine Ausweitung des Speckgürtels, die<br />

sich bis nach <strong>Schwaz</strong> erstreckt. Dementsprechend<br />

steigt auch die Nachfrage<br />

in <strong>Schwaz</strong>. Sofern es die eigenen Finanzen<br />

erlauben, bevorzugen Wohnungssuchende<br />

nach wie vor das Eigentum.<br />

Knappes Angebot bei<br />

groSSer Nachfrage<br />

Zu den gefragtesten Anleger- und Eigentumsobjekten<br />

gehören immer mehr<br />

kleinere Immobilien, also Single- und<br />

Zwei-Zimmer-Wohnungen. Allesamt<br />

Objekte, die eine gewissen Flexibilität<br />

ermöglichen, da im Falle eines Berufswechsels<br />

mit Umzug ein Wiederverkauf<br />

eher unkompliziert durchführbar ist.<br />

Foto: Kröll<br />

62<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Interessenten sind oft berufstätige<br />

Paare oder Einzelpersonen, die nicht<br />

viel Zeit in den eigenen vier Wänden<br />

verbringen. Objekte in dieser Kategorie<br />

sind im Bezirk <strong>Schwaz</strong> bereits ab<br />

180.000 Euro erhältlich, und somit<br />

wesentlich günstiger als vergleichbare<br />

Wohnungen in der Landeshauptstadt.<br />

Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen<br />

werden, dass Durchschnittspreise<br />

nur eine relative Aussagekraft haben.<br />

Entscheidend für den effektiven Preis<br />

sind nach wie vor Lage und Ausstattung.<br />

Wenngleich der Immobilienmarkt<br />

in Tirol, und so auch in <strong>Schwaz</strong>, heiß<br />

umkämpft bleiben wird, raten viele<br />

Immo-Experten angesichts der politischen<br />

Diskussion rund um eventuelle<br />

Leerstandserhebungen zu einem differenzierten<br />

Blick auf die Angelegenheit:<br />

Hier sollen keine einseitigen Bilder<br />

von potenziell spekulierenden Großinvestoren<br />

entstehen, die absichtlich<br />

Wohnsubstanz vom Markt zurückhalten,<br />

um die Preise künstlich steigen<br />

zu lassen. Wohnungsleerstand kann<br />

viele Gründe haben und ist nicht als<br />

Wundermittel gegen unzureichendes<br />

Wohnangebot zu verstehen. Eine Leerstandsquote<br />

sei zwar für manche Seiten<br />

wünschenswert, müsse aber behutsam<br />

angegangen werden, ohne den Beteiligten<br />

auf die Füße zu treten.<br />

anpassUng<br />

erWÜnscht<br />

Die Nachfrage nach wohnbaugeförderten<br />

Immobilien ist tirolweit höher<br />

als das vorhandene Angebot. Diesen<br />

Trend bestätigen Experten auch im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong>. Die Wohnbauförderungen<br />

unterliegen strengen Kriterien, die in<br />

den jeweiligen Gemeinden festgelegt<br />

werden. Branchenkenner kritisieren<br />

vor allem die Tatsache, dass maximale<br />

Grundstückspreise und Baukosten fix<br />

vorgegeben sind, diese aber für private<br />

Wohnbauträger im geförderten Rahmen<br />

nicht finanzier- und realisierbar<br />

sind. Darum plädieren Experten für<br />

eine Anpassung der Wohnbauförderungsrichtlinien<br />

an die aktuelle Marktsituation,<br />

um die Realisierung von Neubauprojekten<br />

für private Wohnbauträger<br />

wieder attraktiver beziehnungsweise<br />

überhaupt machbar zu machen.<br />

Marianna Kastlunger


top 100 <strong>Schwaz</strong> | immobilien<br />

„Unsere Arbeit hat mit Vertrauen zu tun“<br />

Immobilien. Phillipp-Immobilien-Geschäftsführer Gerhard Kirchner informiert<br />

im Gespräch, worauf es bei der Immobilienvermittlung ankommt.<br />

ECHO: Ihr Unternehmen hat sich<br />

in den vergangenen 25 Jahren zu<br />

einem der führenden Immobilienspezialisten<br />

im Großraum <strong>Schwaz</strong><br />

entwickelt, heute verwalten Sie mit<br />

einem siebenköpfigen Team mehr<br />

als 120 Liegenschaften. Was war dafür<br />

ausschlaggebend?<br />

Gerhard Kirchner: Die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden stehen an<br />

oberster Stelle. Sie vertrauen uns<br />

immerhin ihr Eigentum an, damit<br />

wir dessen Wert so gut wie möglich<br />

nachhaltig sichern. Es geht also einerseits<br />

um sehr viel Vertrauen, aber<br />

auch um Genauigkeit und vor allem<br />

um Redlichkeit. Unsere Kunden wollen<br />

ja wissen, wer sich um ihr Eigentum<br />

kümmert. Unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind bestens<br />

geschult, schon seit vielen Jahren im<br />

Unternehmen und kennen daher unsere<br />

Kunden auch persönlich. Gerade<br />

das wird überaus geschätzt.<br />

ECHO: Was zeichnet eine gute<br />

Hausverwaltung aus?<br />

Kirchner: Die Basis ist eine solide<br />

und punktgenaue Treuhand-Buchhaltung.<br />

Schließlich arbeiten wir mit<br />

uns anvertrautem Geld. Wir gestalten<br />

die Buchhaltung für unsere Kunden<br />

transparent und nachvollziehbar, unterstützen<br />

sie bei der Belegeinsicht<br />

und nehmen uns Zeit, ausführlich<br />

über alles zu informieren. Besonders<br />

wichtig ist, dass der Verwalter<br />

auch weiß, welcher Aufwand hinter<br />

laufenden Instandhaltungen und<br />

Reparaturen steckt. Nur wer die notwendigen<br />

Arbeiten gut kennt, ist in<br />

der Lage, die Kosten immer gut im<br />

Griff zu haben und für die Kunden<br />

das beste Ergebnis zu erzielen.<br />

Gerhard Kirchner: Geschäftsführer<br />

Phillipp Immobilien, <strong>Schwaz</strong>.<br />

ECHO:Wie bewältigen Sie die<br />

Transparenz im täglichen Geschäft?<br />

Kirchner: Unsere Kunden wollen<br />

heute jederzeit genau über den aktuellen<br />

Stand der Dinge informiert<br />

sein. Dass wir die Informationen immer<br />

parat haben, wird vorausgesetzt.<br />

Möglich ist das nur mit einer perfekten<br />

EDV. Wir haben in den letzten<br />

Jahren speziell in diesem Bereich sehr<br />

viel investiert und sind heute in der<br />

Lage, jederzeit die relevanten Informationen<br />

auf den Tisch zu legen: Sei<br />

es, wie viel Geld in der Rücklage ist,<br />

welche Firma mit welcher Aufgabe<br />

beauftragt wurde oder wie sich die<br />

Betriebskostenabrechnung im Detail<br />

zusammensetzt.<br />

ECHO: Wie gehen Sie mit plötzlichen<br />

Schadensfällen um?<br />

Kirchner: Dann bedarf es vor allem<br />

einer schnellen Reaktion. Wir sind<br />

für unsere Kunden während der Geschäftszeiten<br />

immer erreichbar – und<br />

damit es außerhalb der Zeiten keine<br />

Probleme mit der Erreichbarkeit gibt,<br />

erhalten sie von uns Notruflisten mit<br />

wichtigen Telefonnummern. Im<br />

Ernstfall geht es darum, schnell den<br />

Schaden zu erfassen, indem etwa<br />

der zuständige Hausverwalter oder<br />

ein Spezialist eines Partnerunternehmens<br />

vor Ort eine Besichtigung<br />

macht. Wir arbeiten mit vielen spezialisierten<br />

Unternehmen zusammen<br />

und prüfen stets sehr genau.<br />

ECHO: Worauf kommt es neben<br />

einer guten Buchhaltung und gut<br />

ausgebildeten Hausverwaltern noch<br />

an?<br />

Kirchner: Definitiv auf Ehrlichkeit:<br />

Unsere Arbeit hat sehr viel mit<br />

Vertrauen zu tun. Wir versprechen<br />

nichts, was wir nicht halten können.<br />

Was wir anbieten, machen wir mit<br />

vollem Einsatz – und wir bemühen<br />

uns, das bestmöglich zu tun. Letztlich<br />

mit dem Ziel, den Wert der uns<br />

anvertrauten Immobilien langfristig<br />

zu sichern.<br />

ECHO: Welche Leistungen umfasst<br />

die Immobilienvermittlung?<br />

Kirchner: Wir vermitteln alle Immobilienarten<br />

in ganz Tirol: von<br />

der Eigentumswohnung über Mietwohnungen<br />

und gewerbliche Immobilien<br />

bis hin zu Zinshäusern und<br />

Anlageobjekten. Meine Kollegin<br />

Angela Hanser verantwortet diesen<br />

Geschäftsbereich und kennt den Immobilienmarkt<br />

vor allem im Bezirk<br />

<strong>Schwaz</strong> sehr genau. So können wir<br />

unsere Kunden optimal bei der Veräußerung<br />

ihres Objekts und bei der<br />

Suche nach interessanten und hochwertigen<br />

Immobilien unterstützen.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

64<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Es gibt keine Schnäppchen mehr“<br />

ECHO:Wie ordnen Sie den aktuellen<br />

<strong>Schwaz</strong>er Wohnungsmarkt im<br />

Vergleich zu anderen Tiroler Ballungszentren<br />

ein?<br />

Christian Schonger: <strong>Schwaz</strong> ist<br />

bereits heute und wird auch in Zukunft<br />

aufgrund der geografischen<br />

Lage im Inntal und der Nähe zu<br />

Innsbruck ein immer interessanterer<br />

Wohnungsmarkt. Er ist in den letzten<br />

Jahren auch aufgrund des Platzmangels<br />

in Tirol immer attraktiver<br />

geworden, besonders für Pendler,<br />

die zum Arbeiten täglich nach Innsbruck<br />

müssen. Die verkehrsgünstige<br />

Anbindung und das Vorhandensein<br />

aller Einrichtungen des täglichen<br />

Bedarfs, wie Kindergärten, Schulen,<br />

diverse Einkaufsmöglichkeiten, Modegeschäfte<br />

bis hin zum Bezirkskrankenhaus,<br />

verleihen <strong>Schwaz</strong> eine hohe<br />

Lebensqualität.<br />

ECHO:Wie wird sich der <strong>Schwaz</strong>er<br />

Immobilienmarkt in Zukunft entwickeln?<br />

Schonger: Die Tiroler Reserven<br />

an bebaubaren Grundstücken sind<br />

begrenzt und daher ist auch im Bezirk<br />

175x81 <strong>Schwaz</strong> 4mm Beschnitt.pdf in Zukunft 1 31.03.<strong>2017</strong> mit einem 12:03:28<br />

stabilen bzw. leicht steigenden<br />

Wohnprojekt in VOMP/FIECHT<br />

>Fertigstellung Herbst <strong>2017</strong><br />

>noch Einheiten verfügbar<br />

Preisniveau zu rechnen, wenn auch<br />

nicht in dem Ausmaß wie in Innsbruck.<br />

ECHO: Die Nachfrage nach gefördertem<br />

Wohnen ist allzu oft größer<br />

als das Angebot. Wie beurteilen Sie<br />

die Lage im Bezirk? Und was könnte<br />

dagegen unternommen werden?<br />

Schonger: Wohnbaugeförderte<br />

Objekte unterliegen auch in<br />

<strong>Schwaz</strong> strengen Kriterien. Maximale<br />

Grundstückspreise sowie fix<br />

vorgegebene Baukosten machen es<br />

privaten Bauträgern fast unmöglich,<br />

Wohnungen nach den Wohnbauförderungsrichtlinien<br />

zu verwirklichen.<br />

Um die Umsetzung von wohnbaugeförderten<br />

Projekten durch private<br />

Bauträger attraktiver zu gestalten,<br />

wäre es wünschenswert, die Richtlinien<br />

der Wohnbauförderung an die<br />

aktuelle Marktsituation anzupassen.<br />

ECHO: Wie können sich junge<br />

Wohnungssuchende oder Kaufinteressenten<br />

mit wenig Eigenkapital<br />

trotzdem den Traum des leistbaren<br />

Eigenheims verwirklichen?<br />

Schonger: Das wird leider immer<br />

schwieriger, es gibt keine<br />

Christian Schonger: Verkauf WAT Bauträger<br />

GmbH, Innsbruck.<br />

Schnäppchen mehr. Großzügige<br />

Wohnformen sind kaum allein zu<br />

bewältigen, deshalb werden heute<br />

auch oft kleinere Grundstücke mit<br />

dem Bau kleiner Doppelhäuser oder<br />

Reihenhäuser mit Gleichgesinnten<br />

verwirklicht. Solche Projekte errichten<br />

wir zur Zeit beispielsweise in<br />

Vomp/Fiecht mit zwölf Eigentumswohnungen<br />

in unterschiedlichen<br />

Größen und zwei Reihenhäusern,<br />

aufgeteilt auf drei Baukörper.<br />

SILBER<br />

Fiecht/Vomp<br />

WAT Bauträger GmbH<br />

Tel.: 0512/286314<br />

www.wat.tirol<br />

Email: office@wat-wohnen.at


top 100 <strong>Schwaz</strong> | immobilien<br />

Wohnungssuche: Die Tipps vom Profi<br />

ECHO:Worauf sollten Miet- und<br />

Kaufinteressenten vor Beginn der<br />

Immobiliensuche unbedingt achten?<br />

Mario Tribus: Vor der Suche ist<br />

es ratsam, die eigenen Wohnbedürfnisse<br />

so exakt wie möglich zu ermitteln<br />

und dabei etwa die priorisierte<br />

Lage, Infrastruktur, Größe und<br />

Raum einteilung zu berücksichtigen.<br />

Als nächstes kommt die Finanzierung:<br />

Was kann ich mir überhaupt<br />

leisten? Erfülle ich die erforderlichen<br />

Kriterien für die Wohnbauförderung?<br />

Hinzu kommen noch weitere<br />

Nebenkosten, die unbedingt vorab<br />

mit einzuplanen sind, wie etwa bei<br />

Miete die Kaution, Vertragserstellung,<br />

Vergebührung des Mietvertrags<br />

beim Finanzamt und eventuelle Ablösen<br />

beispielsweise für die Küche.<br />

Beim Kauf betragen diese Nebenkosten<br />

in etwa sieben bis elf Prozent<br />

vom Kaufpreis.<br />

ECHO: Welche Tipps sollten bei<br />

konkretem Kaufinteresse berücksichtigt<br />

werden?<br />

Tribus: Einsicht zu nehmen in den<br />

Grundbuchsauzug und in die Urkundensammlung<br />

ist unabdingbar,<br />

nur so erhält man einen Überblick<br />

über die Liegenschaft, die Eigentümerverhältnisse<br />

sowie Rechte und<br />

Lasten. Weiters empfiehlt es sich,<br />

alle mündlichen Zusagen schriftlich<br />

festzuhalten, zum einen wird es dadurch<br />

verbindlich und zum anderen<br />

erleichtert das die Vertragserstellung<br />

durch den Rechtsanwalt oder Notar.<br />

Tipp: Bei einem Kauf über einen<br />

Immobilienprofi ist Vorgenanntes<br />

selbstverständlich und nur ein kleiner<br />

Teil seiner Arbeit<br />

ECHO:Die passende Eigentumswohnung<br />

ist gefunden. Was ist nun<br />

wichtig?<br />

Mario Tribus: Staatlich geprüfter Immobilienmakler<br />

und Bauträger, Inhaber von<br />

MATRI Immobilien.<br />

Tribus: Die Vollständigkeit aller<br />

relevanten Unterlagen. Dazu zählen<br />

der Wohnungseigentumsvertrag, in<br />

dem unter anderem allenfalls vom<br />

Gesetz abweichende Regelungen<br />

über die Aufteilung der Aufwendung<br />

des Hauses vereinbart sein könnten.<br />

Einen Kaufvertrag vom Vorbesitzer<br />

einzusehen, ist auch recht sinnvoll.<br />

Wichtig sind auch noch ein Grundbuchauszug<br />

und ein Nutzwertgutachten.<br />

Letzteres beschreibt die<br />

Eigentumsanteile einer Immobilie.<br />

Die Hausordnung und die Betriebskostenabrechnung<br />

vom Vorjahr inkl.<br />

Höhe des Rücklagenfonds sind<br />

auch noch wichtige Infos, ebenso die<br />

Protokolle der Eigentümerversammlungen.<br />

Dort kann nachgelesen werden,<br />

welche hausinternen Themen<br />

sie beschäftigen, wie etwa eine geplante<br />

Sanierung am Objekt. Ebenso<br />

wichtig ist ein Energieausweis der<br />

Liegenschaft. Auch die Übergabe<br />

sollte protokolliert werden, um beispielsweise<br />

die Zählerstände, die Anzahl<br />

der übergebenen Schlüssel und<br />

etwaige Mängel zu dokumentieren.<br />

ECHO: Welche Unterlagen sind<br />

beim Mieten einer Immobilie wichtig?<br />

Tribus: Einsicht in die Betriebskostenabrechnungsauflistungen<br />

vom<br />

Vorjahr und den Energieausweis<br />

sind sinnvoll. In einem Übergabeprotokoll<br />

kann festgehalten werden,<br />

was an Ausstattung oder Mobiliar zur<br />

Wohnung gehört, und können etwaige<br />

Mängel und Behebungsvereinbarungen<br />

vermerkt werden. Die jeweilige<br />

Hausordnung gilt natürlich auch<br />

für neue Mieter. Was den Mietvertrag<br />

betrifft, empfehle ich professionellen<br />

Rat einzuholen, um die Details zu<br />

überprüfen: Wurden Befristung und<br />

Kündigungsfrist gesetzeskonform<br />

festgehalten? Werden keine unerlaubten<br />

Betriebskosten weiterverrechnet?<br />

Sind im Vertrag unzulässige<br />

Klauseln angeführt? Profis sind dabei<br />

gerne behilflich, damit Wohnungssuchende<br />

das Thema ohne unnötiges<br />

Kopfzerbrechen angehen können.<br />

ECHO: Eine gezielte Vorbereitung<br />

und ein gutes Auge fürs Detail sind<br />

also bei Miete und Kauf von Immobilien<br />

das Um und Auf.<br />

Tribus: So ist es. Eine gute Vorbereitung<br />

ist mit einem ziemlichen Recherche-<br />

und Zeitaufwand verbunden,<br />

die sowohl Mieter und Käufer<br />

als auch private Immobilienverkäufer<br />

und Vermieter oft unterschätzen. Bei<br />

der Beschaffung und Aktenstudie<br />

dieser vielen notwendigen Unterlagen<br />

tut sich ein Fachmann leichter.<br />

Man darf nicht vergessen, dass der<br />

Immobilienmarkt stets mit sich bietenden<br />

Chancen einhergeht, aber<br />

auch mit Risiken, die leicht übersehen<br />

werden können.<br />

66<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


HAIDACHER ZILLERTAL | PROMOTION<br />

18.000 m 2 geballte Kompetenz<br />

Das Autohaus Haidacher Zillertal ist mit 2 Standorten, 7 Marken und 62<br />

Modellen der Full-Range-Anbieter im Zillertal und darüber hinaus. Mit der<br />

Eröffnung des Mercedes-Benz Hauses geht im Zillertal ein neuer Stern auf.<br />

Haidacher Zillertal: 1 Familie, 2 Standorte, 7 Marken und 62 Modelle. Mit dem Mercedes-Benz Haus setzt man neue Maßstäbe.<br />

Foto: Kröll<br />

„Als Full-Range-Anbieter decken<br />

wir vom Supersportler Mercedes<br />

SLR über den Fiat 500 bis hin zum<br />

Hotel-Transporter und LKW sämtliche<br />

Mobilitätsbedürfnisse ab.“<br />

Man schrieb das Jahr 1977,<br />

als Maria und Werner Haidacher<br />

in Zell am Ziller das<br />

Honda-Fiat-Alfa-Lancia-Jeep-MAN<br />

Haus eröffneten. 40 Jahre später<br />

schlägt das Autohaus Haidacher<br />

Zillertal mit der Eröffnung des<br />

Mercedes-Benz Hauses in unmittelbarer<br />

Nähe zum zweiten Standort<br />

an der Umfahrungsstraße ein<br />

neues, erfolgversprechendes Kapitel<br />

in der Unternehmensgeschichte<br />

auf. Auf einer Fläche von 11.500<br />

Quadratmetern entstand nach<br />

neunmonatiger Bauzeit und Investitionen<br />

von 5,5 Millionen Euro<br />

ein hochmodernes und exklusives<br />

Premium-Autohaus, das die Herzen<br />

der Auto-Liebhaber höher schlagen<br />

lässt. Der 1.000 Quadratmeter große<br />

Indoor Showroom ist im neuen CI<br />

von Mercedes-Benz gestaltet. Neue<br />

Maßstäbe setzt man aber auch in der<br />

Höhe. Das Mercedes-Benz Haus ist<br />

durchgängig auf LKW-Höhen ausgelegt.<br />

Das hat den angenehmen Nebeneffekt,<br />

dass die edlen<br />

Automobile unter den<br />

hohen weißen Decken<br />

noch besser zur Geltung<br />

kommen. Außergewöhnlich<br />

ist auch der<br />

500 Quadratmeter große<br />

Indoor-Schauraum für<br />

die „Jungen Sterne“, die besten Gebrauchtwagen<br />

von Mercedes-Benz.<br />

Über geballte Kompetenz verfügt<br />

Haidacher Zillertal nicht nur im<br />

Verkauf, sondern auch im Service<br />

und der Überprüfung von PKW<br />

und LKW. Mittels digitaler Unterstützung<br />

können Kunden mit ihrem<br />

Verkaufsberater ihr Wunschauto in<br />

Echtzeit vorab selbst konfigurieren.<br />

In den zwei Standorten des Familienunternehmens<br />

mit 55 Mitarbeitern<br />

um Geschäftsführer und Inhaber<br />

Ing. Franz Haidacher wird auf<br />

insgesamt 18.000 Quadratmetern<br />

Tag für Tag vielseitige Kompetenz<br />

auf höchstem Niveau geboten.<br />

KONTAKT<br />

Autohaus Haidacher Zillertal<br />

Honda-Fiat-Alfa-Lancia-Jeep-MAN<br />

Haus: Umfahrungsstraße 1,<br />

6280 Zell am Ziller<br />

Telefon: +43 5282 3112<br />

Mercedes-Benz Haus:<br />

Umfahrungsstraße 3<br />

Telefon: +43 5282 2315<br />

E-Mail: info@haidacher.at<br />

www.haidacher.at<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 <strong>Schwaz</strong> | interview<br />

Benzinerdämmerung<br />

Mobilität. Schick-Geschäftsführer David Harrasser im Gespräch.<br />

ECHO: Wie entwickelt sich der<br />

Automarkt im Bezirk <strong>Schwaz</strong>?<br />

David Harrasser: Es gibt einen<br />

generellen Umschwung, es tut sich<br />

viel. Die Leute sind verunsichert,<br />

was das Thema Dieselfahrzeuge betrifft.<br />

Mit den Marken Peugeot und<br />

Citroën können wir diesbezüglich<br />

punkten. Die Benzinmotoren, deren<br />

Weiterentwicklung lange Zeit<br />

in der Autoindustrie nur begrenzt<br />

vorangetrieben wurde, sind wieder<br />

mehr im Kommen. Die Benziner<br />

sind mittlerweile sehr effizient, vor<br />

allem die Dreizylinder mit relativ<br />

geringem Hubraum und Turboaufladung.<br />

ECHO: Der Trend geht zum<br />

„Downsizing“, zu kleineren, hochgezüchteten<br />

Motoren. Wie wirkt sich<br />

das auf die Laufleistung aus?<br />

Harrasser: Diese Technologie ist<br />

ausgereift. Frühere Vierzylinder-<br />

Benzinmotoren hatten relativ hohe<br />

Verbräuche und ein geringes<br />

Drehmoment. Mit dem Dreizylinder-Turbo<br />

hat sich das geändert.<br />

Die Motoren sind zuverlässig, die<br />

Laufleistung stimmt.<br />

ECHO: Der Dieselmotor hat also<br />

derzeit einen schweren Stand?<br />

Harrasser: Die Abgasthematik bei<br />

den Dieselmotoren hat jedenfalls<br />

für Verunsicherung bei potenziellen<br />

Autokäufern gesorgt. Die Debatte<br />

über die Besteuerung von Diesel<br />

ist auch nicht hilfreich für den Autohandel.<br />

ECHO: Hat sich diese Verunsicherung<br />

auf die Verkäufe von Dieselfahrzeugen<br />

ausgewirkt?<br />

Harrasser: Es ist tatsächlich so, dass<br />

sich das Verhältnis zwischen Dieselund<br />

Benzinfahrzeugen zugunsten<br />

Letzterer verändert hat, wobei der<br />

Diesel immer noch mit etwa 60:40<br />

vorn liegt, aber der Benziner aufholt.<br />

Das liegt nicht nur am Abgasskandal,<br />

sondern ist auch dem Umstand geschuldet,<br />

dass die Benzinmotoren um<br />

einiges besser laufen. Der Turbo sorgt<br />

schon in den unteren Drehzahlbereichen<br />

für ein sattes Drehmoment, die<br />

Motoren laufen kultiviert und ruhig.<br />

ECHO: Die Wirtschaftskrise hat<br />

auch auf die Autobranche durchgeschlagen.<br />

Ist wieder ein Aufschwung<br />

zu spüren?<br />

Harrasser: Peugeot war stark in der<br />

Krise, die Modellpalette ist jetzt allerdings<br />

sehr stark. Das merken wir auch<br />

am Feedback der Kunden. Von den<br />

Vorgängermodellen zu den aktuellen<br />

Modellen sind teils große Fortschritte<br />

gemacht worden. Die neuen Modelle<br />

sind sehr konkurrenzfähig.<br />

ECHO: Hält der Trend zum SUV<br />

an?<br />

Harrasser: Absolut. Das zeigen auch<br />

unsere Verkaufszahlen bei Peugeot<br />

3008 und 5008. Dieser Trend lässt<br />

sich nicht leugnen.<br />

ECHO: Ein weiterer Megatrend<br />

ist medial sehr präsent, spielt in den<br />

Zulassungsstatistiken aber nur eine<br />

sehr untergeordnete Rolle, nämlich<br />

die Elektromobilität. Wo geht da die<br />

Reise hin?<br />

Harrasser: Das ist aus heutiger Sicht<br />

sehr schwer zu beurteilen. Es gibt sehr<br />

viele unterschiedliche Meinungen<br />

zur Elektromobilität. Man kann nicht<br />

seriös sagen, wie sich dieser Markt entwickeln<br />

wird. Die Reichweiten von reinen<br />

Elektroautos sind allgemein noch<br />

nicht berauschend. Ich bin mir nicht<br />

sicher, ob die staatlichen Förderungen<br />

zu einem Boom führen. Tesla-Käufer<br />

fahren aus Prestigegründen elektrisch,<br />

da spielen ökologische Gründe eine<br />

untergeordnete Rolle. Ich fände es ökologisch<br />

sinnvoller, Anreize zu schaffen,<br />

um alte Dieselmodelle von der Straße<br />

zu holen. Interview: Marian Kröll<br />

Fotos: Kröll<br />

68 ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


LAGER-<br />

VERKAUF<br />

HAIBIKE<br />

FANTIC<br />

CORRATEC<br />

BOSCH<br />

YAMAHA<br />

GHOST<br />

NUR BEI GREENSTORM: JETZT NEUE E-BIKES RESERVIEREN & IM AUGUST<br />

MIT 20% RABATT & ABZGL. DER KILOMETERLAUFLEISTUNG KAUFEN!<br />

Der schnellste Weg zu gebrauchten<br />

E-BIKES!<br />

Sie sind auf der Suche nach dem besten und günstigsten<br />

E-Bike? Dann sind Sie bei uns richtig! Kommen<br />

Sie ins Lager in Ellmau und kufen/reservieren Sie Ihr<br />

ideal E-Bike!<br />

Ab August: 1.000 neue E-Bikes „ab Lagerhalle”…<br />

GREENSTORM MOBILITY GMBH<br />

Auwinkl 10c · 6352 Ellmau · T: +43.5358.43582 · office@greenstorm.eu · shop.greenstorm.eu


Zukunftsweisende<br />

Wohnbauprojekte<br />

In <strong>Schwaz</strong>, Zell am Ziller, Brixlegg und Vomperbach<br />

von livInn - we create living.<br />

WOHNEN IN<br />

SCHWAZER BESTLAGE<br />

WOHNANLAGE „ZÖHRERAREAL“<br />

FREIFINANZIERTE<br />

EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />

MIT TOP-AUSSTATTUNG!<br />

Geplant ist die Errichtung von 5 Wohnhäusern<br />

in unterschiedlicher Größe mit<br />

gemeinsamer Tiefgarage. Die Erschließung<br />

der einzelnen Häuser erfolgt barrierefrei.<br />

Freifinanzierte Eigentumswohnungen mit<br />

variablen Grundrissen, unterschiedliche<br />

Wohnungsgrößen mit Top-Ausstattung.<br />

Ein Projekt das den hohen und individuellen<br />

Ansprüchen der zukünftigen Bewohner<br />

gerecht wird!


LIVINN | PROMOTION<br />

WOHNANLAGE „STEINFELD“<br />

LEISTBARES WOHNEN<br />

IN ZELL AM ZILLER<br />

Baubeginn in Kürze!<br />

Noch frei: 2-Zimmerwohnung mit Garten, 3-Zimmerwohnung im 1. Obergeschoss und 4-Zimmerwohnung<br />

im 1. Obergeschoss, sowie Penthousewohnung mit traumhaften Ausblick im Dachgeschoss. Alle Wohnungen<br />

werden qualitativ hochwertig ausgeführt. HWB 33 kWh/m 2 a. Maximale Wohnbauförderung möglich.<br />

WOHNANLAGE „NIEDERFELDWEG“<br />

MODERN UND<br />

LICHTDURCHFLUTET<br />

In der Marktgemeinde Brixlegg entsteht ein Wohnprojekt mit insgesamt 24 Wohnungen, 30 Autoabstelllplätzen<br />

in der Tiefgarage und 7 AAP im Freien. Das Passivwohnhaus wird mit einem Personenaufzug barrierefrei<br />

erschlossen. Die Wohnungen erhalten Balkone, Privatgärten, bzw. großzügige Dachterrassen. HWB 11 kWH/<br />

m 2 a. Höchste Wohnbauförderung möglich.<br />

VORANKÜNDIGUNG WOHNANLAGE<br />

„FÖHRENHOF“ VOMPERBACH<br />

livInn gmbh<br />

Husslstraße 29a, 6130 <strong>Schwaz</strong><br />

Rinderweg 14, 6116 Weer<br />

Tel: +43 (0)5242 73122<br />

architekt@hoerhager.co.at<br />

www.livinn.at<br />

Bezahlte Anzeige


top 100 SCHWAZ| LEBEN<br />

Gesunde Unternehmung<br />

Lebensmittel. Mit der Tiroler Gemüsekiste hat Familie Lebesmühlbacher vor<br />

13 Jahren das Bedürfnis der Tiroler nach Frische, Umweltfreundlichkeit und<br />

Convenience erkannt. Die Erfolgsgeschichte zieht beständig weitere Kreise.<br />

Einer, der Regionalität nicht nur<br />

predigt, sondern auch vorlebt,<br />

ist Michael Lebesmühlbacher.<br />

Mit seiner Tiroler Gemüsekiste bringt<br />

Lebesmühlbacher seit Jahren die wertvollen<br />

Produkte der kleinstrukturierten<br />

Tiroler Landwirtschaft auf kürzestmöglichem<br />

Weg zum Konsumenten. Und<br />

zwar direkt vor dessen Haustür. Ohne<br />

weite Umwege. Größtmögliche Frische<br />

und Genuss bei kleinstmöglichem ökologischem<br />

Fußabdruck heißt das Geschäftsmodell,<br />

das Lebesmühlbacher,<br />

der das Unternehmen Tiroler Gemüsekiste<br />

mit Brigitte und den drei Töchtern<br />

Pia, Anna und Lisa führt, kontinuierlich<br />

mehr Tirolerinnen und Tirolern<br />

schmackhaft macht.<br />

Michael Lebesmühlbacher hat in seinem<br />

früheren Beruf als Vertreter einer<br />

Saatgutfirma am eigenen Leib erfahren<br />

dürfen, dass die Tiroler Landwirte hervorragende<br />

Produkte hervorzubringen<br />

vermögen. Nicht optimal sei dagegen<br />

die Vermarktung der Produkte verlaufen,<br />

was unter anderem an der hohen<br />

Konzentration am heimischen Lebesmittelsektor<br />

liegt, der zu einer absolut<br />

marktbeherrschenden Stellung einiger<br />

weniger Teilnehmer geführt hat. Ein<br />

kleiner landwirtschaftlicher Betrieb ist<br />

mit der Erzeugung der Lebensmittel<br />

oft schon ausgelastet, für die richtige<br />

und zielgruppengerechte Vermarktung<br />

bleibt kaum Zeit. Hier setzen Lebesmühlbachers<br />

mit der Tiroler Gemüsekiste<br />

an, um als Mittelsmann zwischen<br />

Seit 13 Jahren erfreut sich die Gemüsekiste großer Beliebtheit. Sie hält kontinuierlich<br />

in immer mehr Tiroler Haushalten Einzug und ist auch gebietsmäßig im Vormarsch,<br />

unter anderem im Außerfern.<br />

Produzent und Konsument dafür zu<br />

sorgen, dass frische Erzeugnisse der<br />

heimischen Landwirtschaft – vorwiegend<br />

Gemüse, aber immer öfter auch<br />

Obst und veredelte Produkte – binnen<br />

kürzester Zeit auf die Teller einer zunehmend<br />

ernährungs- und gesundheitsbewussten<br />

Bevölkerung finden. Davon<br />

zeugt auch, dass Lebesmühlbachers<br />

Aktionsradius größer wird. Im vergangenen<br />

Jahr hat er sich das Außerfern als<br />

neues Liefergebiet erschlossen. Ein Gebiet,<br />

für welches der umtriebige Michael<br />

Lebesmühlbacher mit ähnlichem Kundenpotenzial<br />

wie in Osttirol gerechnet<br />

hat. „Unser Markteintritt in Osttirol<br />

wurde von der Bevölkerung honoriert.<br />

Dort bedienen wir heute 600 Haushalte.<br />

Im Außerfern hat unser Angebot<br />

richtig eingeschlagen, wir sind von 0 auf<br />

250 Kunden hinaufgeschossen. Das ist<br />

ein Wahnsinn“, zeigt sich Lebesmühlbacher<br />

von den Außerfernern angetan.<br />

Jegliche expansive Tätigkeit stellt natürlich<br />

auch die Logistik der Gemüsekiste<br />

vor neue Herausforderungen, die in<br />

aller Regel mit Bravour gemeistert werden<br />

und samt und sonders darauf abzielen,<br />

nur so viele Kilometer an Transportweg<br />

zu verursachen, wie unbedingt<br />

notwendig. Pro Gemüsekiste ergibt sich<br />

durchschnittlich eine Belastung von nur<br />

Foto: Kröll, Tiroler Gemüsekiste<br />

72<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Es gibt eine gewisse<br />

Zahl an Gastronomen,<br />

die Regionalität wirklich<br />

leben wollen.“<br />

<br />

<br />

Michael<br />

Lebesmühlbacher,<br />

Tiroler Gemüsekiste<br />

1,8 Kilometern. Ein europäischer Spitzenwert,<br />

sagt Lebesmühlbacher.<br />

Vertrauenssache<br />

Die Tiroler Gemüsekiste ist aber nicht<br />

nur Familien-, sondern auch Vertrauenssache.<br />

Mit den Landwirten sind<br />

Lebesmühlbachers nicht etwa durch<br />

ein komplexes Vertragswerk mit Pönalen<br />

verbunden, sondern – in der<br />

heutigen Geschäftswelt fast nicht<br />

mehr vorstellbar – per Handschlag.<br />

Ein vertrauensvolles Verhältnis pflegt<br />

die Familie auch zu den Kunden. Die<br />

meisten von ihnen kennen sie persönlich.<br />

In einem neuen Gebiet liefert<br />

Michael Lebesmühlbacher anfangs<br />

selbst aus, um sich mit den jeweiligen<br />

Bedürfnissen der Verbraucher<br />

vertraut zu machen. Der Zugang zur<br />

Gemüsekiste ist niederschwellig, statt<br />

Verträgen im eigentlichen Sinn werden<br />

formlose Abos abgeschlossen. Bestellungen<br />

können entsprechend unbürokratisch<br />

ausgesetzt werden, sollte der<br />

Gemüsekisten-Abonnent einmal in<br />

Urlaub fahren oder auf Gemüse aus<br />

dem eigenen Garten zurückgreifen.<br />

Die persönliche Note, der persönliche<br />

Touch, ist bei der Tiroler Gemüsekiste<br />

kein Zufall, sondern ein Verkaufsargument<br />

wider die Entfremdung zwischen<br />

Hersteller und Verbraucher. Bestellen<br />

kann man aber natürlich auch online.<br />

Generell scheint Familie Lebesmühlbacher<br />

die richtige Mischung aus<br />

Hightech und Hightouch gefunden<br />

zu haben. Mit der Gemüsekiste haben<br />

Lebesmühlbachers hauptsächlich Privatkunden<br />

im Visier. In der Gastronomie,<br />

welche die „Regionalität“ schon<br />

beinahe notorisch im Munde führt,<br />

sieht Lebesmühlbacher aber ebenfalls<br />

Potenzial: „Ich bin fast wöchentlich mit<br />

Küchenchefs konfrontiert, die bei uns<br />

anfragen und sich für die Gemüsekiste<br />

interessieren. Es gibt einen gewissen<br />

Prozentsatz an Gastronomen, vor<br />

allem im gehobeneren Sektor, die Regionalität<br />

wirklich leben wollen.“ Eine<br />

Gemüsekiste für die Gastronomie ist<br />

derzeit allerdings noch Zukunftsmusik<br />

und existiert als Gedankenexperiment<br />

Lebesmühlbachers, zumal es einige<br />

ungünstige Faktoren gibt und ein sehr<br />

großer Teil der touristischen Nächtigungen<br />

mit der vegetationsarmen Zeit<br />

zusammenfällt, in der es kein frisches<br />

heimisches Gemüse gibt. Der Gemüsekisten-Pionier<br />

geht aber davon aus, dass<br />

der mögliche Markt fünf bis zehn Prozent<br />

der Tiroler Gastronomen umfasst.<br />

Spezielle methoden<br />

Ganzjährig frisches Gemüse aus Tirol<br />

ist ohne Indoor-Anbau aus nachvollziehbaren<br />

Gründen nicht machbar<br />

und steht deshalb auch in der Tiroler<br />

Gemüsekiste nicht zur Verfügung.<br />

„Langsam dringt das Bewusstsein dafür<br />

durch, dass das, was uns die Natur<br />

in den einzelnen Jahreszeiten zur Verfügung<br />

stellt, vom Körper am besten<br />

verwertet werden kann“, meint Lebesmühlbacher.<br />

Im Hinblick auf die Qualität der in<br />

der Gemüsekiste ausgelieferten landwirtschaftlichen<br />

Produkte gehen Lebesmühlbachers<br />

keine Kompromisse<br />

ein. Dementsprechend erfüllt jeder<br />

Bauer gewisse, genau definierte Produktionsbedingungen:<br />

„Wir arbeiten<br />

grundsätzlich mit Mikroorganismen,<br />

genauer gesagt mit Hefekulturen, die<br />

auf den Feldern ausgebracht werden<br />

und dafür sorgen, dass im Boden ein<br />

Gleichgewicht herrscht und Nähr-<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 73


top 100 SCHWAZ| LEBEN<br />

Die Gemüsekiste ist von jeher eine Familienkiste (v. li.): Brigitte Lebesmühlbacher,<br />

die Töchter Pia und Anna und Michael Lebesmühlbacher. Tochter Lisa steigt nach<br />

Beendigung ihres Studiums ebenfalls in den reinen Familienbetrieb ein.<br />

stoffe bioverfügbar gemacht werden“,<br />

erklärt Lebesmühlbacher. Den technologischen<br />

Ansatz der Effektiven Mikroorganismen<br />

hat sich der Tüftler vom<br />

japanischen Gartenbau-Pionier Teruo<br />

Higa abgeschaut. Neben Mikroorganismen<br />

setzt man bei der Produktion auf<br />

Nützlinge wie die Florfliege, um den<br />

Schädlingen zu Leibe zu rücken. Bei<br />

gewissen Gemüsen behilft man sich<br />

mit Insektenschutznetzen, Herbizide<br />

und Insektizide sind unerwünscht.<br />

Wucherndes Unkraut verhindert man<br />

mit Folien aus Maisstärke, die für einen<br />

ausgeglichenen Wasserhaushalt sorgen<br />

und von den in den Boden eingebrachten<br />

Mikroorganismen rückstandsfrei<br />

zersetzt werden.<br />

Sortenvielfalt<br />

Die Tiroler Gemüsekiste beinhaltet<br />

bisweilen Sorten, die aus verschiedenen<br />

Gründen für lange Zeit vom Markt<br />

verschwunden waren. Beispiel gefällig?<br />

„Beim Mangold gibt es alte Sorten, die in<br />

den Farben Rot, Gold, Violett und Grün<br />

spielen. Wir nennen ihn den bunten<br />

Stielmangold“, sagt Lebesmühlbacher.<br />

Der Boom diverser Kochsendungen<br />

hat das Bewusstsein für vergessene Gemüsesorten<br />

wiedererweckt. Deshalb<br />

feiert auch die Pastinake in der Gemüsekiste<br />

ihr Comeback. Ein großer Vorteil<br />

gegenüber den hochstandardisierten<br />

Produkten im Handel ist der Umstand,<br />

dass es in der Gemüsekiste absolut<br />

keine Rolle spielt, ob beispielsweise<br />

Radieschen unterschiedlich groß sind.<br />

„Der Landwirt, der den Handel beliefert,<br />

muss Salat mit 16 gleich großen Köpfen<br />

in der Kiste liefern. Wenn der Salat nicht<br />

gewisse Maße hat, ist er für den Handel<br />

ungeeignet und nicht erntefähig. Bei uns<br />

spielt das keine Rolle. Sind die Salatköpfe<br />

einmal kleiner, gibt es eben einen zweiten<br />

dazu“, erklärt Lebesmühlbacher.<br />

Die Tiroler Gemüsekiste kann<br />

manchmal eine richtiggehende Wundertüte<br />

sein, wo der eine oder andere<br />

Überraschungseffekt nicht ausbleibt.<br />

So geschehen beim Sprossenkohl, der<br />

eines Tages im vergangenen Herbst seinen<br />

Weg in die Gemüsekiste gefunden<br />

hat. Und zwar nicht in der üblichen Darreichungsform<br />

als einzelne Sprossen.<br />

Nein, die Kohlsprossen waren noch am<br />

Stängel befestigt, wie sie am Feld gewachsen<br />

waren. Das hat einen einfachen<br />

Grund: Sprossenkohl ist ein teures, weil<br />

aufwändig zu erntendes Gemüse, das<br />

deshalb eigentlich nicht ins Preisgefüge<br />

der Gemüsekiste passt. „Dadurch, dass<br />

wir die Kohlsprossen mit dem Stängel<br />

ausgeliefert haben, ist das Produkt günstiger<br />

geworden. Mit dem Nebeneffekt,<br />

dass die Kunden ein komplett neues<br />

Erlebnis haben“, sagt Lebesmühlbacher<br />

und schmunzelt ob des pädagogischen<br />

Zusatznutzens der Gemüsekiste. Die<br />

Zusammensetzung der Gemüsekiste<br />

variiert je nach Erntezeit der mehr als 50<br />

verschiedenen Gemüse, für die Tirol ob<br />

des einzigartigen Mikroklimas im Inntal<br />

ein sehr guter Boden ist. „Das Inntal ist<br />

ein Alpental, das Gemüse ist aber früher<br />

reif als etwa im Burgenland, der Südsteiermark<br />

und sogar Bologna. Das liegt am<br />

Föhn, den steinigen Böden und Hanglagen“,<br />

weiß der Gemüsekenner. Jedenfalls<br />

fällt die Gemüserechnung, die aus der<br />

Addition von Wärme- und Lichtsumme<br />

besteht, für Tirol sehr günstig aus.<br />

Die Tiroler Gemüsekiste hat auch<br />

Geschwister. Je nach Saison gibt es<br />

Zusatzkisten mit Apfelsaft, Apfelessig,<br />

Frühkartoffeln, Kirschen, Erdbeeren,<br />

Äpfeln, Hauszwetschken, eine Beerennaschkiste<br />

und Kräuter. 14.000 Stück<br />

dieser Zusatzkisten hat Familie Lebesmühlbacher<br />

2016 an Frau und Mann<br />

gebracht.<br />

Die Tiroler Gemüsebauern sind, so<br />

beschreibt es Lebesmühlbacher, ein „innovatives<br />

Volk“. Dem steht auch Familie<br />

Lebesmühlbacher mit ihrer Tiroler Gemüsekiste<br />

um nichts nach.<br />

<br />

Marian Kröll<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

Rechtsform: Tiroler Gemüsekiste<br />

OG, gegründet 2005<br />

Geschäftsführung:<br />

Michael Lebesmühlbacher<br />

Mitarbeiterinnen: 4<br />

Landwirte: 8<br />

Adresse: Tiroler Gemüsekiste OG,<br />

A-6233 Kramsach, Wittberg 24<br />

E-Mail: tiroler@gemuesekiste.at<br />

Web: www.gemuesekiste.at<br />

Foto: Kröll<br />

74<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


BEI SCHIEFLAGE<br />

AKTIVIEREN:<br />

www.ak-tirol.com<br />

ak-tirol.com<br />

Vom Arbeitsrecht bis zum Thema Wohnen, von Karenzfragen<br />

bis zu gerechten Preisen: Die AK Tirol ist für Sie da.<br />

Alles, was Arbeitnehmer brauchen, auf ak-tirol.com


top 100 SCHWAZ| LEBEN<br />

Von Heimat & Heumahd<br />

Lebensmittel. Heinz Kröll hat seiner Sennerei im Zillertal mit viel Liebe zum<br />

Detail Erlebnischarakter gegeben. Ein idealer Rahmen, um die Produkte des<br />

wertvollen Rohstoffs Heumilch gebührend in Szene zu setzen.<br />

Die bunten Kühe am Dach der Erlebnissennerei Zillertal lassen aus der Distanz erahnen, worum es in der SchauSennerei geht.<br />

Milchseen und Butterberge<br />

sind zum Symbol für den<br />

verschwenderischen Ressourcenumgang<br />

der heutigen Zeit geworden.<br />

Verursacht werden jene von einer<br />

verfehlten Subventionspolitik und<br />

hochgezüchteten Kühen. Im Zillertal<br />

mit seiner florierenden Almwirtschaft<br />

haben die anfälligen und kurzlebigen<br />

Turbokühe nicht nur metaphorisch einen<br />

schweren Stand. Heumilch ist das<br />

große Asset der fortschrittlichen ErlebnisSennerei<br />

Zillertal, die das Erlebnis<br />

zu Recht im Namen führt. Seit 1954<br />

In dritter Generation erfolgreich (v. hinten re.): Christian<br />

und Heinrich Kröll lenken die Geschicke, Seniorchef<br />

Heinz Kröll übt sich in der Rolle des Mitfahrers.<br />

veredelt man in dritter Generation silound<br />

gentechnikfreie Heumilch aus der<br />

Region. Derzeit sind es um die 18 Millionen<br />

Liter pro Jahr, davon zwei Millionen<br />

Liter Ziegen- und Schafmilch.<br />

Es ist nicht verwunderlich, dass der<br />

Premium-Rohstoff Heumilch zu ebensolchen<br />

Produkten veredelt wird. Die<br />

Landwirte erzielen mit ihrer Heumilch<br />

auch wesentlich höhere Preise als mit<br />

konventioneller Milch. Der Erzeugerpreis<br />

eines Liters Bio-Heumlich liegt etwa<br />

bei 57 Cent und damit fast doppelt<br />

so hoch wie jener für herkömmliche<br />

Milch, für ein Liter<br />

konventionelle Heumilch<br />

gibt es immerhin<br />

noch 43,6 Cent.<br />

Für einen Liter Schafmilch<br />

gibt es rund<br />

1,50 Euro, für Ziegenmilch<br />

90 bis 95 Cent,<br />

erklärt Seniorchef<br />

Heinz Kröll. Dabei<br />

geht es auch um Wertschätzung<br />

für landwirtschaftliche<br />

Arbeit,<br />

die gewissenhaft und<br />

ehrlich erbracht wird. Manch junger<br />

Nebenerwerbsbauer mit Flächen zwischen<br />

acht und zehn Hektar sei schon<br />

auf die Haltung von Ziegen und Schafen<br />

umgestiegen, erklärt Kröll, der aber<br />

vor allem bei der Bio-Heumilch von<br />

der Ziege kapazitätsmäßig noch „Luft<br />

nach oben“ sieht. Schon vor Jahren war<br />

Heinz Kröll und seinen Söhnen Christian<br />

und Heinrich Kröll, die mittlerweile<br />

den Betrieb übernommen haben,<br />

klar geworden, dass nur die Rückbesinnung<br />

auf Qualität und regionale Wertschöpfungsketten<br />

ein Überleben am<br />

hochkompetitiven Markt für Milchund<br />

Milcherzeugnisse sichern würden.<br />

Der Philosophie, ein gesteigertes Bewusstsein<br />

über den Kreislauf hochwertiger<br />

Lebensmittel zu schaffen, ist man<br />

mit der Errichtung der SchauSennerei<br />

und des SchauBauernhofs gefolgt. In<br />

der SchauSennerei können Besucher<br />

auf 6.000 Quadratmetern alle Schritte<br />

und Stationen der Milchverarbeitung<br />

miterleben und verkosten. Transparenz<br />

ist oberste Prämisse. Kröll geht es<br />

darum, beim Konsumenten Sicherheit<br />

und Vertrauen zu schaffen. Heinz Kröll<br />

Foto: Erlebnissennerei Zillertal, Kröll<br />

76<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„In der Berglandwirtschaft<br />

hatten wir die<br />

Möglichkeit, mit der<br />

Natur einen Schritt<br />

zurück zu machen.“<br />

<br />

Heinz Kröll,<br />

ErlebnisSennerei Zillertal<br />

legt Wert auf die Feststellung, dass es<br />

sich beim SchauBauernhof – in den<br />

man rund 700.000 Euro investiert hat<br />

– nicht etwa um einen Streichelzoo<br />

handle. Was es dort zu sehen gibt, ist<br />

Tierhaltung in artgerechtem Umfeld,<br />

wie sie auch in den rund 380 Zulieferbetrieben<br />

der ErlebnisSennerie praktiziert<br />

wird. „In der Berglandwirtschaft<br />

hatten wir die Möglichkeit, mit der<br />

Natur wieder einen Schritt zurück zu<br />

machen. Dadurch können wir wesentlich<br />

bessere Produkte erzeugen“, meint<br />

Kröll in Anspielung auf die nachweislich<br />

ernährungsphysiologisch vorteilhaften<br />

Qualitäten der Heumilch.<br />

Symbiose<br />

Im Gespräch betont Kröll mehr als<br />

einmal die symbiotische Beziehung<br />

zwischen Berglandwirtschaft und Tourismus.<br />

Eine funktionierende Landwirtschaft<br />

ist wesentlich für die Aufrechterhaltung<br />

jener gepflegten Kulturlandschaft,<br />

die Touristen aus aller<br />

Welt ins Zillertal lockt. Besonders die<br />

Almwirtschaft genießt bei den Zillertaler<br />

Bauern nach wie vor hohe Prioriät.<br />

Das Bewusstsein der Hotellerie und<br />

Gastronomie für regional erzeugte und<br />

hochwertige Produkte sei zwar stetig<br />

gestiegen, dennoch sieht der Zillertaler<br />

noch einiges an Potenzial, wie auch<br />

für die gemeinsame und aufeinander<br />

abgestimmte Vermarktung von Landwirtschaft<br />

und Tourismus.<br />

„Wir haben mit dem Tiroler einen<br />

sehr beständigen Konsumenten, der<br />

wirklich auf heimische Produkte setzt“,<br />

ist Kröll von der Heimattreue des heimischen<br />

Endverbrauchers überzeugt.<br />

Eine Treue, die vor allem die Tirol<br />

Werbung bei ihrem wenig rühmlichen<br />

Speisekarten-Fiasko – es sei nur an das<br />

Seefelder Wildragout aus Ungarn erinnert<br />

– in St. Moritz schmerzlich vermissen<br />

hatte lassen. Die daraufhin entstandende<br />

Affäre interpretiert Kröll als<br />

heilsamen Weckruf an alle beteiligten<br />

Akteure, die Regionalität nicht nur im<br />

Munde zu führen, sondern zukünftig<br />

auch konsequent umzusetzen. „Jede<br />

Tourismusregion wirbt international<br />

mit ihren Spezialitäten. Tirol ist kein<br />

Wein-, sondern ein Milchland. Wir<br />

sind gefordert, die Wertigkeit unserer<br />

Produkte noch besser zu kommunizieren“,<br />

meint Kröll.<br />

Die Milchprodukte aus Mayrhofen<br />

erfreuen sich nicht nur regional großer<br />

Beliebtheit, sondern sind auch im<br />

eigentlich gesättigten Markt Deutschland<br />

gefragt. „Wir sind eines der wenigen<br />

Unternehmen, die mit Milch im<br />

Nachbarland punkten können“, sagt<br />

Heinz Kröll. <br />

Marian Kröll<br />

G<br />

Tiroler Gemüsekiste<br />

REGIONALITÄT<br />

FRISCHE<br />

GESCHMACK<br />

GENUSS<br />

05337-64 563<br />

tiroler@gemuesekiste.at<br />

Tiroler Gemüsekiste<br />

Wittberg 24, 6233 Kramsach<br />

Tel. 05337-64563<br />

tiroler@gemuesekiste.at<br />

www.tiroler.gemuesekiste.at


top 100 SCHWAZ | kultur<br />

Wege zur Entschleunigung<br />

Kultur. Wie außergewöhnliche Locations und innovative Performancekonzepte<br />

auch die Kulturszene im Bezirk <strong>Schwaz</strong> beleben und warum<br />

Kunst überall wie Balsam für die Seele wirkt.<br />

In der ländlichen Zillertaler Idylle<br />

in Uderns fanden sich die Dorfbewohner<br />

schon seit jeher an der<br />

Steudltenn zusammen, um im dortigen<br />

Lebensmittelgeschäft einzukaufen,<br />

Leute zu treffen und um am Vorplatz<br />

singend zu verweilen. Der traditionelle<br />

marktplatz-ähnliche Charakter<br />

ist diesem besonderen Ort noch heute<br />

erhalten geblieben, allerdings in modernisierter<br />

Form. Die Steudltenn ist seit<br />

nunmehr sieben Jahren ein Treffpunkt<br />

für Freunde des professionellen Theaters.<br />

„Das Lebensmittelsgeschäft ist dafür<br />

unserem kulturellen Nahversorger gewichen“,<br />

erzählt Bernadette Abendstein,<br />

Obfrau des gemeinnützigen Vereins,<br />

der von April bis Ende Juli einen bunten<br />

Reigen an professionellen Theatervorstellungen<br />

für Groß und Klein bietet. Bei<br />

dem zertifizierten Green Event ist auch<br />

Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema:<br />

Hier werden auch soziale Werte vermittelt,<br />

und zwar an einem Ort, wo Menschen<br />

eben gern zusammenkommen.<br />

Das Besondere an diesem Theaterfestival:<br />

Die meisten Aufführungen<br />

finden im ehemaligen Heustadel des familiären<br />

Bauernhofs statt. Dieser wurde<br />

für seine neue Bestimmung gründlich<br />

sandgestrahlt und mit Bühne, Technik<br />

und Publikumsbereich ausgestattet.<br />

Der Raum ist zum Bespielen nicht<br />

nur akustisch bestens geeignet, das<br />

Holz verleiht den Aufführungen einen<br />

besonderen Zauber. Wie kam es überhaupt<br />

dazu? Bernadette Abendstein<br />

Modernste Bühnentechnik und professionelles Theater in recht ungewöhnlicher<br />

Location: Die Steudltenn in Uderns versteht sich als kultureller Nahversorger.<br />

ist von Beruf Schauspielerin. Sie war<br />

zwölf Jahre lang in Wien aktiv, unter<br />

anderem im Ensemble am Theater in<br />

der Josefstadt, wo sie in bis zu 300 Vorstellungen<br />

im Jahr auf der Bühne stand.<br />

„Das Theater gibt mir sehr viel, es füllt<br />

den Kopf mit Neuem, und ich war mir<br />

sicher, dass das auch für andere gilt,<br />

auch hier“, sagt sie gebürtige Zillertalerin.<br />

Damit lag sie richtig. Zusammen<br />

mit Ehemann Hakon Hirzenberger, selber<br />

Autor, Schauspieler und Regisseur,<br />

fasste sie den Entschluss, selber Theater<br />

zu machen, wenn möglich auch<br />

in der Heimat. Der Stadel war vorerst<br />

nur als Ausweichstätte für geplante<br />

Freiluftspiele gedacht, bis er plötzlich,<br />

durch die Einstellung der Milchwirtschaft,<br />

zum Hauptschauplatz wurde.<br />

Nun wird das landwirtschaftliche Feld<br />

neben dem Anbau von Bio-Mais und<br />

Bio-Dinkel zum Feld der Installation.<br />

<strong>2017</strong> ist die Ausstellung „Symposium<br />

der Tiere – Feldbewohnter im Porträt“<br />

zu betrachten und schafft so mühelos<br />

den Grenzgang zwischen Bio-Bauernhof<br />

und Kultur.<br />

Bernadette Abendstein, Hakon Hirzenberger,<br />

Barbara Kainzner-Abendstein<br />

und Gerhard Kainzner arbeiten<br />

seither im familiären Organisationsteam<br />

des Steudltenn Festivals zusam-<br />

Fotos: Christian Wind, Kim Steinsberger<br />

78<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


„Wia soat ma auf Zillachtolerisch?“<br />

Kim Steinsberger ist 24 Jahre alt, verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit am<br />

Hainzenberg im Zillertal und lebt und arbeitet in München. Dem Dialekt aus ihrer<br />

Heimat hat sie ein eigenes Onlinewörterbuch gewidmet, damit nichts verlorengeht.<br />

Durch die Arbeit im<br />

Marketing- und<br />

Kommunikationsbereich<br />

und einen engen Bezug zu<br />

ihrem Heimatort waren bereits<br />

2008 die ersten Grundsteine<br />

für www.zillertalerwoerterbuch.com<br />

gelegt.<br />

Die Internetseite sollte<br />

Steinsbergers allererstes Projekt<br />

werden. „Ich bin immer<br />

gerne im Zillertal und finde<br />

Geschichten von früher<br />

spannend, als etwa die Kinder<br />

einen langen Fußweg in<br />

die Schule gehen mussten“,<br />

erzählt sie. Mittlerweile habe<br />

sich zwar einiges im Tal<br />

verändert, obwohl solche<br />

Erlebnisse gar nicht so lange<br />

her sind. Deshalb pflegt<br />

die 24-Jährige ihre eigene<br />

Art von Erinnerungskultur,<br />

denn sie möchte nicht, dass<br />

beispielsweise Beerennamen<br />

wie „Moschbeang“ verlorengehen.<br />

Ihr Wörterbuch dient<br />

auch als Übersetzungshilfe<br />

für Nichtzillertaler und<br />

liefert Erklärungem zu typischen<br />

Füllwörtern wie<br />

„oft“, das im Dialekt einfach<br />

„dann“ bedeutet, oder zum<br />

Verb „hent“, womit Zillertaler<br />

„sie sind“ meinen.<br />

Im Durchschnitt wird die<br />

Homepage von 60 Personen<br />

am Tag besucht, was für eine<br />

„Nischenseite“ schon recht<br />

hohe Klickzahlen sind.<br />

Steinsberger verbringtdurch<br />

ihre Arbeit zwar viel<br />

Zeit in München, hat aber<br />

ihren Dialekt beibehalten.<br />

Ihre Familie bewirtet eine<br />

große Jausenstation in<br />

Gerlos, hier ist sie in ihrer<br />

Freizeit immer wieder anzutreffen.<br />

Seit sie die Seite<br />

betreibt, wird sie auch<br />

immer wieder von Zillertalern<br />

angesprochen, die<br />

ihr beim Wörtersammeln<br />

helfen. „Ich zähle die Einträge<br />

mittlerweile nicht<br />

mehr, es sind bestimmt<br />

mehrere tausend“, sagt sie.<br />

Am Liebsten mag sie den<br />

Bereich mit Sätzen, an denen<br />

sofort ersichtlich wird,<br />

was die Leute so besonders<br />

macht: „De Moschbeang<br />

hent wetaschlachtig“,<br />

lautet ein Beispiel, zu<br />

Deutsch: „Die Blaubeeren<br />

sind schlecht wegen des<br />

Wetters.“<br />

Steinsbergers Interesse<br />

für die Materie hat keinen<br />

politischen Hintergrund.<br />

Ein Dialekt ist als verbindendes<br />

Element für Leute<br />

aus einer bestimmten Gegend<br />

prägend und deshalb<br />

wichtig. In einer Großstadt<br />

wie München mag man<br />

zwar schräge Blicke für den<br />

Dialekt ernten, faszinierend<br />

finden ihn „Außenstehende“<br />

trotzdem. Auch die<br />

Zillertalerin wird manchmal<br />

um Kostproben gebeten.<br />

Warum? „Ich glaube,<br />

dass Leute mit Dialekten<br />

eine gewisse Authentizität<br />

Serviceline: 0676 | 3587876<br />

verbinden. Wer eine reine<br />

Hochsprache spricht, klingt<br />

wie alle anderen und lässt<br />

sich nicht genau verorten,<br />

Dialekte wirken hingegen<br />

etwas sympathischer, persönlicher<br />

und wärmer.“<br />

Und wenn Steinsberger<br />

von etwas überrascht wird,<br />

reagiert sie auch in München<br />

mit einem spontanen<br />

„Wos, echt?“. Emotionen<br />

äußern sich eben oft in jener<br />

Sprache, die man von<br />

klein auf kennt.<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong> 79


top 100 SCHWAZ | kultur<br />

Sofia Gubaidulina ist Composer in Residence der diesjährigen Klangspuren <strong>Schwaz</strong>.<br />

men. Heute ist ihr Projekt richtig groß<br />

geworden, sämtliche Vorstellungen<br />

sind fast immer ausgebucht. Eigenproduktionen<br />

und Uraufführungen sind<br />

genauso wichtige Bestandteile des Programms<br />

wie hochkarätig besetzte Vorstellungen<br />

und Kabarett. Der Schauspieler<br />

Philipp Hochmair, der aus TV-<br />

Serien wie „Die Vorstadtweiber“ oder<br />

mehreren Folgen von „Tatort“ bekannt<br />

ist und auch die Theaterbühnen Hamburgs<br />

oder Berlins bespielt, ist beispielsweise<br />

auch in der Tenne mit seiner<br />

Konzertperformance des „Jedermann“<br />

zu Gast. „Es entsteht ein ziemlich exklusiver<br />

Rahmen, der Performer und<br />

Publikum gleichermaßen beeindruckt“,<br />

sagt Abendstein. Einen vorgegebenen<br />

Dresscode gibt es trotzdem nicht, Besucherinnen<br />

und Besucher geben sich<br />

so, wie sie sind, mal fesch, mal sportlich<br />

gekleidet. Mit zusätzlichen Events<br />

wie Markttage und Schülerworkshops<br />

spricht die Steudltenn viele Interessensgruppen<br />

an: „Es ist wichtig, sich<br />

Zeit zum Entschleunigen zu nehmen.<br />

Wir wollen aber auch zum Nachdenken<br />

anregen, weil Unterhaltung, Kunst<br />

und tiefgründige Geschichten einander<br />

nicht ausschließen. Solche Qualitäten<br />

werden überall erkannt und geschätzt“,<br />

sagt sie und meint noch abschließend:<br />

„Theater macht um einen Gedanken<br />

reicher und ich glaube , dass nur die<br />

Empathie die Menschheit retten kann.“<br />

neue spuren im<br />

klangkosmos<br />

Der Umfang des vielfältigen Programms<br />

des Tiroler Festivals für neue<br />

Musik Klangspuren <strong>Schwaz</strong> lässt sich<br />

am Besten am Programmbuch ermessen,<br />

das ein Sammeldokument aller<br />

Aufführungen, einschließlich sämtlicher<br />

uraufgeführter Werke, darstellt<br />

und als Wegweiser durch die facettenreichen<br />

Spielarten zeitgenössischer<br />

Musik anzusehen ist.<br />

Denn die Frage, was neue Musik<br />

inhaltlich umfasst, sei nicht leicht zu<br />

beantworten, so Angelika Schopper,<br />

geschäftsführende Obfrau der Klangspuren.<br />

Sie umfasst ein riesiges, aktuelles<br />

Spektrum, das alles bisher Dagewesene<br />

stetig erweitert. Neben einer<br />

Vielzahl von neuen Spieltechniken<br />

auf herkömmlichem Instrumentarium<br />

setzt die neue Musik vor allem auch<br />

auf klangliche Erweiterung durch Elektronik<br />

und neue Medien und sprengt<br />

auch manchmal die Grenzen zwischen<br />

notierter und improvisierter Musik.<br />

Nicht selten werden Komponistinnen<br />

und Komponisten zu Performern. Klassische<br />

Konzertsituationen werden oftmals<br />

aufgelöst und neue Aufführungskonzepte<br />

erdacht, die auch manchmal<br />

das Publikum involvieren. „Beispielsweise<br />

gibt es Kompositionen für komplett<br />

abgedunkelte Räume, in denen<br />

man Klänge grundsätzlich anders erlebt,<br />

nennt Schopper ein Beispiel.<br />

Diese Musik lebt vom Live-Moment<br />

und stellt das Hören als Erlebnis in den<br />

Vordergrund, bietet Musikinteressierten<br />

und den Menschen, die sich mit<br />

aktuellen Themen beschäftigen Raum<br />

für eigene Interpretationen. Um sich<br />

auf die neuen Erlebnisse einzulassen,<br />

bedarf es nur an Offenheit. Die Klangspuren<br />

laden ihr Publikum dazu ein<br />

offen für Neues zu sein, beim Hören<br />

eine Art Entschleunigung zu erfahren<br />

und sich mit dem Erlebten individuell<br />

auseinanderzusetzen. "Diese Angebote<br />

werden sehr geschätzt, gut angenommen<br />

und können auch überraschen“,<br />

weiß die Geschäftsführerin aus Erfahrung.<br />

Gegründet wurde das Festival Klangspuren<br />

bereits vor 24 Jahren durch Thomas<br />

Larcher und Maria-Luise Mayr.<br />

Larcher ist Pianist und Komponist und<br />

verfügte bereits damals über wertvolle<br />

Kontakte in der Musikszene. Die beiden<br />

wollten eine Plattform zeitgenössischer<br />

Musik für lokale Künstler und<br />

Publikum schaffen und gleichzeitig bedeutende<br />

internationale Komponisten<br />

und Interpreten nach Tirol holen.<br />

Seitdem hat sich Klangspuren <strong>Schwaz</strong><br />

zu einer Art Kosmos erweitert und<br />

bietet neben dem Festival während des<br />

Jahres Vermittlungsprojekte für verschiedenste<br />

Altersstufen an – und wird<br />

auch international wahrgenommen.<br />

Eines der größten Projekte stellt die alljährliche<br />

Klangspuren Internationale<br />

Ensemble Modern Akademie dar: Die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern der<br />

Akademie erarbeiten mit dem jeweiligen<br />

Composer in Residence und den<br />

Fotos: Olaf Malzahn, Christian Wind<br />

80<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK SCHWAZ <strong>2017</strong>


Dozenten von Ensemble Modern ein<br />

großes Repertoire an aktuellen Werken<br />

und diese werden im Rahmen des Fesivals<br />

aufgeführt. Für die diesjährigen<br />

Klangspuren wurde die derzeit wohl<br />

weltweit berühmteste Komponistin<br />

nach <strong>Schwaz</strong> geladen: Sofia Gubaidulina,<br />

die russisch-tatarische Grande<br />

Dame der neuen Musik. Jährlich bewerben<br />

sich etwa hundert professionelle<br />

Jungmusikerinnen und -musiker<br />

aus aller Welt für die Akademie in<br />

<strong>Schwaz</strong>, etwa 40 Plätze sind verfügbar.<br />

Eine einmalige Chance für Musiker, die<br />

eine Karriere im Bereich neuer Musik<br />

anstreben.<br />

Das Festival findet jedes Jahr im September<br />

statt und präsentiert in zweieinhalb<br />

Wochen rund 30 Konzerte. Es bietet<br />

auch musizierenden Kindern und<br />

Jugendlichen eine Bühne im Rahmen<br />

Das Stück "Die Auserwählten" wird<br />

heuer in der Steudtenn uraufgeführt.<br />

der Musizier- und Komponierwerkstätten<br />

"Lautstark" und "Lautstärker". Hier<br />

erlernen Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

von acht bis achtzehn Jahren<br />

das freie Komponieren und notenfreie<br />

Musizieren abseits vom klassischen<br />

Schulunterricht: „Jedes Jahr gibt es ein<br />

Thema, zu dem die Kinder Geschichten<br />

erfinden, klanglich vertonen und<br />

auch ihre Instrumente alternativ bespielen",<br />

schildert Schopper die Arbeit<br />

in den Werkstätten. Deren Ergebnisse<br />

werden teilweise auch im Rahmen des<br />

Festivals präsentiert. Zudem gibt es eine<br />

Kooperation mit dem Mozarteum<br />

in Innsbruck rund um das Klangspuren<br />

Mobil, ein Kleinbus voll beladen mit 80<br />

Orchesterinstrumenten, der seit 2010<br />

durch ganz Tirol fährt, und Workshops<br />

an Volksschulen und Bildungseinrichtungen<br />

anbietet. Ein weiteres Vermittlungsformat<br />

namens Klangspuren Barfuß<br />

beschäftigt sich zudem mit kindlicher<br />

Experimentierfreude und dem<br />

Bauen selbsterfundener Instrumente.<br />

Echte Klangforschung kann man eben<br />

auf allen Niveaus betreiben.<br />

<br />

Marianna Kastlunger


Foto: olly/Fotolia.com<br />

BEI<br />

MEINER<br />

LEHR<br />

TIPPS ZUR LEHRPLATZSUCHE<br />

■ Starte frühzeitig mit der Suche nach einem Lehrplatz<br />

■ Informiere dich über verwandte und ähnliche Lehrberufe<br />

■ Schau, ob dein Wunschbetrieb „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ ist<br />

■ Sprich mit den Lehrlingen deines Wunschbetriebes<br />

■ Schau, ob dein Lehrbetrieb eine schriftliche Ausbildungsplanung führt<br />

■ Klär ab, ob jemand im Betrieb für dich als Lehrling zuständig ist<br />

Mehr unter ak-tirol.com oder 0800/22 55 22 - 1566<br />

Arbeiterkammer Tirol, Jugendabteilung<br />

Maximilianstraße 7, A 6020 Innsbruck, jugend@ak-tirol.com<br />

WIR SIND FÜR DICH DA!


© Patrick Saringer


„Die Teilnahme<br />

an verschiedenen<br />

Studienreisen ist<br />

sowohl beruflich<br />

als auch privat eine<br />

große Bereicherung<br />

für mich.”<br />

WERDE TEIL<br />

VON UNS<br />

WIR SIND DER SPEZIALIST FÜR GRUPPENREISEN.<br />

BEWIRB DICH JETZT UNTER: jobs@traveleurope.cc<br />

TRAVEL EUROPE Reiseveranstaltungs GmbH | 6135 Stans | Unterdorf 37a | Tel: 05242 6900 | www.traveleurope.cc

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!