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Mehr Kultur entdecken mit arsmondo- Kulturmagazin für Baden-Württemberg Sparten- und städteübergreifend informiert dieses Quartalsmagazin über Kunst, Theater, Tanz, Oper und Konzert, Literatur, Design in Baden-Württemberg sowie über Kulturreisen und Ausflüge. Neben Interviews, Porträts und Berichten, bietet das Magazin außerdem einen umfangreichen Termin- und Adressteil. arsmondo erscheint 4 x pro Jahr jeweils zu Quartalsbeginn als Printausgabe und ist im Zeitschriftenhandel in Baden-Württemberg und im Direktvertrieb zu Euro 6.- (inkl. Porto und Versand) erhältlich. Mail info@kulturkalender-bw.de Weitere Info + Kontakt: Web www.kulturkalender-online.de
Mehr Kultur entdecken mit arsmondo- Kulturmagazin für Baden-Württemberg
Sparten- und städteübergreifend informiert dieses
Quartalsmagazin über Kunst, Theater, Tanz, Oper und Konzert, Literatur, Design in Baden-Württemberg sowie über Kulturreisen und Ausflüge. Neben Interviews,
Porträts und Berichten, bietet das Magazin außerdem einen umfangreichen Termin- und Adressteil. arsmondo erscheint 4 x pro Jahr jeweils zu Quartalsbeginn als Printausgabe und ist im Zeitschriftenhandel in Baden-Württemberg und im Direktvertrieb zu Euro 6.- (inkl. Porto und Versand) erhältlich.
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DIE REFORMATION IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Schon seit geraumer Zeit war es Luther ein Dorn im Auge, was sich in der Kirche<br />
abspielte: Ämterkauf und Ablasshandel. Am 31. Oktober 1517 protestierte er dagegen<br />
und schlug seine Argumente an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg: «Luthers 95<br />
Thesen» gingen in die Geschichte ein und gelten als Reformationsbeginn.<br />
Der erste Ort außerhalb von Wittenberg, an dem Luther seine Thesen verteidigte, war<br />
die Universität Heidelberg. Denn die Reformation war auch eine Studentenbewegung.<br />
1518 stand der Querdenker dort auf dem Podium und nahm kein Blatt vor den Mund.<br />
Die Professoren waren schockiert, doch ihre Schüler begeistert. An dem Gespräch<br />
nahmen viele, später führende Reformatoren teil wie Martin Bucer (Reformator in<br />
Straßburg), Johannes Brenz (Reformator in Schwäbisch Hall und Stuttgart) und Erhard<br />
Schnepf (Reformator im nördlichen Württemberg). Ironie der Geschichte: Ausgerechnet<br />
Heidelberg, der einzige Ort im heutigen Baden-Württemberg, den der Reformator Luther<br />
persönlich besucht hatte, viel schon bald vom lutherischen Glauben ab und nahm<br />
die Reform nach Schweizer Vorbild an.<br />
Wie Luther verließen auch viele weitere Mönche ihre Klöster und schlossen sich der<br />
beginnenden evangelischen Bewegung an; so auch Ambrosius Blarer, Reformator in<br />
Konstanz und Oberschwaben.<br />
Trotzdem dauerte es noch, bis sich die Reformation in Baden und Württemberg durchsetzte.<br />
Dabei darf man sich kein geschlossenes Territorium vorstellen. So gab es die<br />
zersplitterte Markgrafschaft Baden und das kleine Herzogtum Württemberg. Herzog<br />
Ulrich von Württemberg lebte seit 1519 in seiner Grafschaft Mömpelgard. Er war wegen<br />
persönlicher Schuld und umstrittener Übergriffe auf nichtwürttembergische Besitzungen<br />
aus seinem Herzogtum vertrieben worden. In Basel kam der Herzog mit der<br />
Reformation in Berührung. Erst 1534 gelang ihm unter Mithilfe anderer evangelisch<br />
gewordener Fürsten die Rückeroberung seines Landes. Entgegen den Absprachen mit<br />
dem katholischen Königs- und Kaiserhaus machte er sich unverzüglich an die Einführung<br />
der Reformation. Erhard Schnepf und Ambrosius Blarer waren seine führenden<br />
Reformatoren. Eine Kirchenordnung, die den Predigtgottesdienst vorsah und den<br />
Katechismus von Johannes Brenz übernahm, sowie die Errichtung einer Schule für<br />
den theologischen Nachwuchs ergänzten das reformatorische Tun Herzog Ulrichs von<br />
Württemberg.<br />
Die Markgrafschaft Baden bekannte sich 1556 zu Luther, ein Jahr nach dem Augsburger<br />
Religionsfrieden. Es folgte die Grafschaft Hohenlohe.<br />
ZENTREN DER REFORMATION<br />
Wittenberg, die Heimatstadt Luthers, war längst nicht das einzige Zentrum<br />
der Reformation. In Zürich predigte Ulrich Zwingli am Münster in<br />
evangelischer Weise. Er hatte allerdings ein anderes Verständnis vom<br />
Abendmahl als Luther. Seiner Auffassung schlossen sich Martin Bucer<br />
von Straßburg, Johannes Oekolampad aus Basel und Ambrosius Blarer<br />
aus Konstanz an. Im Jahre 1563 kam noch eine dritte Auslegung hinzu:<br />
die Richtung des Reformators Johannes Calvin aus Genf, der sich beispielsweise<br />
die Kurpfalz anschloss.