fvhjfsjh - Sarah Weckert
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Kunst aus Afrika in Deutschland<br />
Art from Africa in Germany<br />
Text: Peter Herrmann<br />
In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
veröffentlichte das Magazin „Capital“ eine umfangreiche<br />
Untersuchung des internationalen Kunstmarktes<br />
und unterteilte ihn in Segmente. Verblüffend<br />
dabei war, dass ausgerechnet der komplizierte Markt<br />
alter Kunst aus Afrika im Zeitraum von 00 Jahren<br />
das solideste Preisgefüge hatte.<br />
Dies dürfte für viele Leser eine Überraschung sein,<br />
doch Deutschland hat eine lange Tradition von Sammlungen,<br />
von Handel und wissenschaftlicher Bearbeitung,<br />
die allerdings in den letzten Jahrzehnten<br />
qualitativ schrumpften. Gleichzeitig zu dem Rückgang<br />
der Bedeutung alter Kunst entstand ein kleiner<br />
Umsatz mit neuer Kunst.<br />
Bei klassischer Kunst wird regional zugeordnet,<br />
während heute lebende Künstler aus Afrika solche<br />
Zuordnungen von sich weisen. Natürlich steht in der<br />
Biografie eines Künstlers sein Herkunftsland. Sie oder<br />
er möchte sich aber nicht als Repräsentant eines Landes<br />
oder einer Ethnie verstanden wissen.<br />
Kunst der Shona oder Makondekunst sind Bezeichnungen,<br />
die in unserem Sprachgebrauch festgemacht<br />
sind. Diese direkten Verweise auf sogenannte Stämme<br />
sind allerdings so unpassend wie falsch und entstammen<br />
dem Schubladendenken einiger feldforschender<br />
Ethnologen, die sich bis heute zuständig für Kunst<br />
aus Afrika wähnen.<br />
Translation: Brian Poole<br />
In the 90s of the last century the magazine “Capital”<br />
published a comprehensive study of the international<br />
art market, dividing the market up into segments.<br />
How astonishing that, over the last one hundred<br />
years, the complicated market of old art from Africa<br />
has had the most stable price structure.<br />
That must have surprised many readers. And yet<br />
Germany has a longstanding tradition of collections,<br />
trade and scholarly studies in the field, although they<br />
have declined in quality in recent years. Parallel to<br />
the decline in the significance of old art, a small turnover<br />
of new art has developed.<br />
Whereas the classical art is regionally classified, the<br />
contemporary artists living in Africa reject such classifications.<br />
Of course the artists’ country of origin<br />
figures in their biography. But they do not want to<br />
be seen as representatives of their country or their<br />
ethnicity.<br />
The art of the Shona or Makonde art are linguistic<br />
categories that have become established in everyday<br />
usage. These direct references to the so-called tribes<br />
are as inappropriate as they are false; they were derived<br />
from the pigeon-hole categorisations of but a<br />
few ethnologists doing field research who still fancy<br />
themselves authorities in art today.<br />
George Osodi: Okada Rider aus der Serie “Lagos Uncelebrated”, 007, C-Print on Alu-Dibond, 80 x 0 cm, /5<br />
Nahezu alle Künstler, die in diese große ethnische<br />
Verwurstungsmaschine geraten sind, verschwanden<br />
im Orkus der Vermassung und mit ihnen die Bedeutung<br />
der ersten angelegten Sammlungen in Deutschland<br />
in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.<br />
Seit vielen Jahren versucht man deshalb,<br />
bestimmte Sprachgewohnheiten und Umgangsformen<br />
zu ändern und mit dieser Wandlung unser Verhältnis<br />
und unser Interesse gegenüber dem eigentlich<br />
sehr nahe liegenden Kontinent zu verbessern.<br />
Seit etwa 995 gewann eine differenziertere Wahrnehmung<br />
an Boden. Ausgelöst durch einige große<br />
Ausstellungen in Frankreich und den USA, begannen<br />
in Deutschland verstärkt Künstler und Kunsthistoriker<br />
mit Kooperationen und Rezensionen. Exotistische<br />
Projektionen verlieren mehr und mehr an Einfluss.<br />
Die Wahrnehmung eines Landes hängt leider auch<br />
von der wirtschaftlichen Bedeutung ab, die es für<br />
Deutschland hat. Da die meisten afrikanischen Staaten<br />
dabei eine untergeordnete Rolle spielen, kann<br />
sich auch keine Austauschsituation in der Kunst entwickeln.<br />
Erschwerend kommt bei der Vermittlungsarbeit<br />
hinzu, dass unsere Medien bei Berichten über<br />
Afrika vorzugsweise über Katastrophen, Fauna und<br />
Flora berichten. Künstler und Kunst spielen nahezu<br />
keine Rolle. Das Gros unserer Bevölkerung nimmt<br />
Afrika durch einseitige Berichte als Hilfsempfänger<br />
wahr. Daraus abgeleitet werden Werte nicht adäquat<br />
anerkannt.<br />
Almost all the artists who have been swallowed up<br />
by this massive ethnic grinder have been consigned to<br />
the oblivion of depersonalisation, taking the significance<br />
of the first collections established in Germany<br />
in the latter half of the twentieth century with them.<br />
And for that very reason, for years now many have<br />
been attempting to alter certain linguistic habits and<br />
mannerisms in order to change this relationship and<br />
to improve our interests on the African continent,<br />
which is actually not that far from us.<br />
Since 995 a more differentiated perception has<br />
been gaining ground. Triggered by a few large exhibitions<br />
in France and the USA, artists and art historians<br />
have formed co-operations and have collaborated in<br />
reviews. The projections of exoticism are gradually<br />
losing their influence.<br />
Unfortunately, our perception of a country also depends<br />
upon the economic significance it has for Germany.<br />
And since most African countries play a minor<br />
roll therein, the conditions for art exchange also cannot<br />
develop. To further aggravate the situation, in our<br />
media the reports on Africa tend to highlight catastrophes,<br />
flora and fauna. Artists and art play almost<br />
no role at all. The lion’s share of our population sees<br />
Africa through lopsided reportage as the recipient of<br />
foreign aid. On that basis, values are not recognised<br />
adequately.<br />
4 5
Nach jahrzehntelang vernachlässigter Präsenz in<br />
Afrika beginnt man bei uns langsam zu realisieren,<br />
dass der kleine wirtschaftliche Austausch, den wir<br />
hatten, zugunsten Chinas und anderer asiatischer<br />
Länder weiter und weiter schrumpft. In Wirtschaft<br />
und Politik entdeckt man deshalb nun auch langsam<br />
die Bedeutung von Kulturarbeit und entwickelt neue<br />
Strategien.<br />
Internationale, individuelle Erfolge von Künstlern des<br />
ganzen afrikanischen Kontinents haben über die letzten<br />
Jahre zugenommen. Neben einigen wenigen Ländern<br />
mit traditionellem Binnenkunstmarkt entstehen<br />
zaghafte Strukturen auch in Ländern, die bisher nur<br />
in der Rangliste der ärmeren Länder aufgefallen sind.<br />
Es gibt sehr unterschiedliche Kunsträume mit durchaus<br />
sehr eigenen Prägungen.<br />
Im nordafrikanischen Raum sind es Länder wie<br />
Ägypten, Algerien und Marokko, aus denen viele<br />
Künstlerinnen und Künstler kommen. In Ostafrika<br />
gibt es in Äthiopien, Kenia, Uganda und Sudan<br />
Künstlerszenen mit jeweils vielen Protagonisten und<br />
Qualitäten, aus deren Mitte immer wieder eine oder<br />
einer den Schritt auf die internationale Bühne schafft<br />
und die in ihrem Herkunftsland höchst respektierte<br />
Persönlichkeiten sind.<br />
Im südlichen Afrika ist Simbabwe, nach blühenden<br />
Zeiten für Kunst und Kunstgewerbe, heute nicht<br />
mehr so wichtig. Südafrika dafür umso mehr. Gefühlt<br />
rolliert dort die Hälfte des Umsatzvolumens des ganzen<br />
Kontinents, und die einzige Messe in ganz Afrika<br />
ist in Johannesburg zu finden. Für Deutsche spielt<br />
Namibia noch eine kleine Rolle.<br />
West- und Zentralafrika ist neben Theater und Musik<br />
traditionell das Eldorado der bildhauerischen Kunst.<br />
In der zeitgenössischen Bildenden Kunst scheint sich<br />
dieses Erbe dadurch auszudrücken, dass besonders<br />
viele Künstler aus diesem Teil des Kontinents kommen.<br />
Besonders lebendig geht es in Ländern wie<br />
Kongo, Kamerun, Nigeria, Benin, Togo, Ghana, Elfenbeinküste<br />
und Senegal mit seiner Biennale zu.<br />
Diese Vielfalt drückt sich in Deutschland nicht aus.<br />
Verschwindend wenige Künstler aus Afrika sind in<br />
Galerien vertreten, es sind sehr wenige Künstler in<br />
namhaften Sammlungen und es gibt fast keine Ausstellung<br />
in wichtigen Museen. Widerfährt einem<br />
Künstler aus Afrika das Glück der Aufnahme in unser<br />
Pantheon, ist er meist europastämmig und heißt<br />
Breitz, Alexander, Kentridge, Tillim, Goldblatt, Hugo<br />
oder Schadeberg.<br />
Eine weitere Problematik liegt in der Institutionalisierung<br />
der Kunst, was sich bezogen auf Afrika als<br />
ganz besonders schwierig erweist. Deutsche Institutionen<br />
mit Bezug zu Afrika arbeiten dem Markt dia-<br />
After decades of neglecting our presence in Africa we<br />
are slowly beginning to realise that the humble economic<br />
exchange we had there has been dwindling in<br />
deference to China and other Asian countries. On the<br />
other hand, both economically and politically the significance<br />
of cultural work is slowly being discovered,<br />
and new strategies are being developed.<br />
In recent years, the number of artists from the African<br />
continent who have been successful internationally<br />
has increased. In addition to the few countries<br />
with traditional internal markets, tentative structures<br />
are being developed even in countries that, hitherto,<br />
have only figured in the rankings of the poorer nations.<br />
There are very diverse artistic areas with entirely<br />
individual characteristics.<br />
In North Africa these are the countries Egypt, Algeria<br />
and Morocco, and many artists hail from them. In<br />
East Africa lie the countries Ethiopia, Kenya, Uganda<br />
and the Sudan, where the artistic scenes each have<br />
their own numerous qualities and protagonists, some<br />
of them managing to forge their way onto the international<br />
stage and to become highly respected personalities<br />
at home.<br />
In the south of Africa, following a period of flourishing<br />
development in arts and crafts, Zimbabwe appears<br />
less significant today – and South Africa all the<br />
more. The feeling one gets is that half of the entire art<br />
market on the African continent transpires there – as<br />
if the only art fair in Africa were in Johannesburg. For<br />
Germans, Namibia still plays only a minor role.<br />
West and Central Africa are traditionally the Eldorado<br />
of sculptural art, in addition to their theatre<br />
and music. In contemporary fine arts this heritage is<br />
reflected by the fact that a particularly large number<br />
of artists come from this region of the continent.<br />
And the countries Congo, Cameroon, Nigeria, Benin,<br />
Togo, Ghana, the Ivory Coast, and Senegal (with its<br />
Biennale) are also exceptionally lively.<br />
This variety has not found expression in Germany.<br />
Only a handful of artists from Africa are represented<br />
at galleries here, there are very few of these artists<br />
in renowned collections, and there are almost no exhibitions<br />
at important museums. Should an African<br />
artist be so lucky as to gain access to our Pantheon,<br />
he’s usually of European stock and bears the name<br />
Breitz, Alexander, Kentridge, Tillim, Goldblatt, Hugo<br />
or Schadeberg.<br />
Another problem is the institutionalisation of art,<br />
which in Africa is proving to be especially difficult.<br />
German institutions with connections to Africa are<br />
working against the market here. There is almost no<br />
involvement of freelance artists and dealers in their<br />
activities, and the financing canalised by the state is<br />
Ransome Stanley: For H. Mankell, 009, Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm<br />
metral entgegen. Es gibt nahezu keine Einbindung<br />
freier Kunstschaffender und Vermittler in deren Aktivitäten,<br />
und vom Staat kanalisierte Gelder werden<br />
von Kulturbeamten fast zu hundert Prozent aufgebraucht,<br />
ohne dass es dabei einen Einkaufsetat gäbe.<br />
Weil keine Kooperationen zwischen freier Szene und<br />
Institutionen stattfinden, entstehen Defizite. Es gibt<br />
immer weniger logisch aufgebaute Sammlungen. Zu<br />
zeitgenössischer Kunst gibt es in Deutschland aktuell<br />
keine einzige relevante Sammlung mehr. Die berühmte<br />
Sammlung Bogatzke ging spurlos außer Landes,<br />
und vier Sammlungen der klassischen afrikanischen<br />
Moderne, die aus den siebziger und achtziger Jahren<br />
des zwanzigsten Jahrhunderts datieren, stehen ohne<br />
Käufer im Marktangebot. Noch schlimmer sieht es<br />
am Markt alter Kunst aus. Sammler und Händler,<br />
die früher mit den als Stiftungen organisierten<br />
Völkerkundemuseen in enger Verbindung standen,<br />
sind abgekoppelt. Beide, Sammler und Händler,<br />
erleben ohne wissenschaftliche Begleitung eine<br />
Verflachung ihrer Ansprüche. Sammlungen verkommen<br />
zu Schnäppchenparaden oder ästhetischen<br />
Inneneinrichtungen. Die verbeamtete<br />
Museumsperson verliert wichtige Informanten,<br />
strandet in veraltetem Bücherwissen und wird zum<br />
reaktionären Bremser wichtiger Entwicklungen und<br />
Neuerungen.<br />
Zurück nach Afrika. Die Anbindung der Kunst an lokales<br />
Handwerk ist marginal. Arbeiten viele westliche<br />
almost entirely consumed by members of the cultural<br />
administration, with no budget remaining for<br />
purchasing art.<br />
Since no cooperation takes place between the freelance<br />
art scene and the institutions, deficiencies<br />
have been created. There are fewer and fewer logically<br />
constructed collections. And there is no longer<br />
a single relevant collection of contemporary African<br />
art in Germany. The famous Bogatzke collection left<br />
the country without a trace, and the four collections<br />
of the classical African modern period dating back to<br />
the 70s and 80s of the twentieth century have been<br />
on the market for some time now without finding<br />
buyers. The market for older art appears even worse.<br />
Collectors and dealers who earlier were closely connected<br />
with foundations operating museums of ethnology<br />
are now suffering from diminishing standards<br />
due to a lack of academic support. Collections are<br />
sinking to bargain basement prices or relegated to the<br />
aesthetic function of interior furnishings. The state<br />
employed museum staff are losing important sources<br />
of information, stranded on the shoals of outdated<br />
bookish knowledge where they become reactionary<br />
impediments to important developments and innovations.<br />
Back to Africa. The integration of art in local handcrafts<br />
is marginal. Although many western artists<br />
work with printers, casters, carpenters and electri-<br />
6 7
Künstler mit Drucker, Gießer, Schreiner und Elektroniker,<br />
verlieren afrikanische Künstler weitgehend<br />
ihre Bindungen an eigene traditionelle Gewerke. Es<br />
gibt keine Händlerstruktur mit Pigmenten, keine<br />
Rahmenbauer, wenig Fotofachlabore – und wenn,<br />
dann auf sehr niedrigem Standard. Verpackungs- und<br />
Kunsttransportgewerbe würden für ganz Afrika keine<br />
Seite in unserem Branchenbuch füllen.<br />
Hinter diesen beliebig fortzusetzenden Mankos verbirgt<br />
sich, leicht nachvollziehbar, eine mangelnde<br />
Professionalität des Berufstands Künstler, über die<br />
man sich hier schon fast sarkastisch lustig macht,<br />
indem man die Begabung des Afrikaners im Allgemeinen<br />
hervorhebt, er sei ein wahrer Meister der<br />
Recyclingkunst. Entsprechend verkaufbar sind denn<br />
auch diese Produkte. Meist von Blechmärkten afrikanischer<br />
Hafenstädte.<br />
Es gibt einige Institutionen in Deutschland, deren<br />
Inhalte praktisch orientiert sind und Stipendiaten<br />
beste Arbeitsmöglichkeiten bieten. DAAD in Berlin,<br />
Akademie Schloss Solitude in Stuttgart oder ZKM<br />
in Karlsruhe bieten auf dieser Ebene eine sinnvolle<br />
Leistung.<br />
Diese Angebote bieten jedoch keine Marktstimulanz.<br />
Bis auf sehr wenige Ausnahmen von Künstlern, die<br />
nach dem Stipendium im Deutschland verbleiben,<br />
kehren die Künstler in ihr Heimatland zurück und<br />
finden sich ohne Infrastruktur wieder oder versuchen,<br />
in Ländern mit besserer Infrastruktur wie Frankreich,<br />
England oder Italien unterzukommen, wo letztlich<br />
das Einschreiben an Universitäten, Projektbeteiligungen,<br />
Stipendien und Ausstellungsmöglichkeiten<br />
– und damit Verdienstmöglichkeiten – besser gegeben<br />
sind.<br />
Wichtig sind daher Ausstellungen wie die Sonderausstellung<br />
zeitgenössischer Kunst aus Südafrika auf<br />
der kommenden art Karlsruhe im März, bei der die<br />
Messeleitung, die Daimler Art Collection und das<br />
Auswärtige Amt kooperieren, oder das Erscheinen<br />
eines aufwendig vorbereiteten Bandes über Kunst aus<br />
Afrika in deutschen Sammlungen im Sommer.<br />
Afrikas Verlust seiner Vergangenheit durch den Übergang<br />
von oraler Überlieferungstradition zu westlichuniversitärer<br />
Ausbildung hat tragische Dimensionen.<br />
In weiten Teilen Afrikas kann Geschichte fast nur<br />
durch seine Kunst rekonstruiert werden. Daraus<br />
leitet sich auch eine Verantwortung für uns Europäer<br />
ab, die wir über Archive verfügen – die wir zugänglich<br />
machen müssen.<br />
Was wir durch eine Öffnung bekommen, ist eine<br />
frische und äußerst lebendige Kunstszene, die in den<br />
nächsten Jahren mit einigen Überraschungen aufwarten<br />
wird.<br />
cians, African artists have largely lost their ties to<br />
their own traditional guilds. There are no commercial<br />
structures for pigments, no frame makers, few photo<br />
labs – and where these do exist, they are of a very<br />
low standard. Art packaging and transport businesses<br />
from all over Africa would scarcely fill one of our yellow<br />
pages.<br />
The list could go on indefinitely, and behind these deficiencies<br />
lies a lack of professionalism amongst working<br />
artists that is almost sarcastically made fun of here.<br />
What talent these Africans generally have – truly the<br />
masters of recycling art! And that’s just about how<br />
easy it is to sell these products, often forged from the<br />
scrap metal markets of African seaports.<br />
There are some institutions in Germany whose programmes<br />
are practically oriented, offering the best<br />
working environment for the recipients of stipends.<br />
The DAAD in Berlin, the Academy Schloss Solitude<br />
in Stuttgart and the ZKM in Karlsruhe provide helpful<br />
services on this level.<br />
Such offers, however, provide no market stimulation.<br />
With the exception of very few artists who remain<br />
in Germany after their stipends have expired, artists<br />
return to their countries of origin where no infrastructure<br />
awaits them, or they attempt to relocate to<br />
countries with a better infrastructure such as France,<br />
England or Italy, where the opportunities to attend<br />
a university, to participate in projects, to obtain a<br />
stipend and to exhibit – and thus to find sources of<br />
income – are more abundant.<br />
Exhibitions such as the Special Exhibit of Contemporary<br />
Art from South Africa at the “art Karlsruhe” in<br />
March are thus important. Here the directors of the<br />
art fair, the Daimler Art Collection and the German<br />
Foreign Office are all cooperating. Equally important<br />
is the publication of an elaborately edited volume on<br />
art from Africa in German collections, which is due<br />
to appear this summer.<br />
What Africa has lost, historically, in the transition<br />
from the oral mediation of cultural traditions to<br />
Western academic education does indeed have tragic<br />
proportions. In broad regions of Africa, art is almost<br />
the only source available upon which history can be<br />
reconstructed. This means that Europeans also have<br />
a certain obligation: we have archives, and we have to<br />
make sure they remain accessible.<br />
What we, in turn, will receive from this accessibility<br />
is a fresh and extremely lively art scene – one that<br />
is sure to offer us a number of surprises in the years<br />
to come.<br />
Peter Herrmann vermittelt zeitgenössische Kunst<br />
mit thematischem Schwerpunkt Afrika und authentische<br />
alte Kunst West- und Zentralafrikas. Bei der<br />
Präsentation afrikanischer Inhalte arbeitet er mit<br />
kunstgeschichtlichen Ansprüchen und ist weltweit<br />
einer der wenigen Galeristen, die Afrika konsequent<br />
auf einer langen Zeitschiene vermitteln. Als Experte<br />
für afrikanische Kunst und Kultur ist Peter Herrmann<br />
bei politischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten<br />
beratend tätig.<br />
Galerie Peter Herrmann<br />
Brunnenstr. 54, 0 5 Berlin-Mitte<br />
Künstler der Galerie | Wasser – Luft – Essen<br />
Wasser: bis 0. .<br />
Di–Fr 4– 9h, Sa – 6h<br />
www.galerie-herrmann.com, Map: C 0<br />
auf der art Karlsruhe:<br />
Galeriestand H4-M08 plus<br />
Sammlerausstellung Süd-Afrika. Dr. Sello Rathete Collection<br />
und die Daimler Art Collection, kuratiert von Monna<br />
Mokoena (Gallery Momo) und Peter Herrmann<br />
art KARLSRUHE 0 0,<br />
Messe Karlsruhe, Messeallee , 76 87 Rheinstetten<br />
4.–7. ., tgl. – 0h, So 7. . – 9h,<br />
Eintritt: 6 €, erm. €<br />
Peter Herrmann specialises in contemporary art, focusing<br />
thematically on Africa and on authentic old<br />
art from West and Central Africa. In his presentations<br />
of African art and issues he applies the discipline of<br />
art history, and he is one of very few gallerists worldwide<br />
who have continuously dealt with Africa over<br />
an extended period. Peter Herrmann is also an active<br />
advisor in political and economic affairs as an expert<br />
in African art and culture.<br />
Galerie Peter Herrmann,<br />
Brunnenstr. 54, 0 5 Berlin-Mitte<br />
Artists of the Gallery | Water – Air – Food<br />
Water: running to 0 March<br />
Tues–Fri pm–7pm, Sat am–4pm<br />
www.galerie-herrmann.com, Map: C 0<br />
at the art Karlsruhe:<br />
Gallery Stand H4-M08<br />
Exhibition of South African collections: Dr. Sello Rathete<br />
Collection and the Daimler Art Collection, curated by Monna<br />
Mokoena (Gallery Momo) and Peter Herrmann<br />
art KARLSRUHE 0 0,<br />
Messe Karlsruhe, Messeallee , 76 87 Rheinstetten<br />
4–7 March, daily, –8pm, Sun 7 March am–7pm. Admission:<br />
6 €, students/seniors €<br />
8 9
Galerieprofil:<br />
ifa-Galerien Stuttgart und Berlin – Kunst ist international<br />
Gallery Profile:<br />
ifa-Galleries in Stuttgart and Berlin – Art is International<br />
Text: <strong>Sarah</strong> <strong>Weckert</strong><br />
Jeder Künstler repräsentiert das Land, aus dem er<br />
stammt. Irrtum! Ja oder nein? Zeitgenössische Kunst<br />
ist ein globales Phänomen, und Künstlerbiografien<br />
sind meist Lebensläufe von Kulturnomaden. Dabei<br />
richtet sich der Blick auf die Frage der Bedingungen für<br />
die Möglichkeiten der öffentlichen Artikulation. Die<br />
ifa-Galerien sind eine Plattform, auf denen Akteure<br />
zeitgenössische Kunst aus außer-europäischen<br />
Ländern präsentieren. Beide Galerien gehören zum<br />
Stuttgarter Institut für Auslandsbeziehungen, das<br />
9 7 gegründet wurde. Seit knapp vierzig Jahren wird<br />
ein transkontinentaler Kulturdialog durch die ifa-<br />
Galerie in Stuttgart initiiert. Als führende deutsche<br />
Institution im internationalen Kunstaustausch<br />
konzipieren und organisieren Kuratoren Ausstellungen<br />
in Stuttgart, während seit 99 auch in<br />
Berlin unter dem Gedanken „Kunst ist international“<br />
ein unmittelbarer Dialog mit außereuropäischer<br />
Kunst geführt wird. Aktuelle kreative Prozesse<br />
und Arbeiten sowie kuratorische Konzepte aus<br />
Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa<br />
werden vorgestellt. Die Ausstellungen entstehen in<br />
internationaler Zusammenarbeit, begleitet werden<br />
sie zumeist von einem Veranstaltungsprogramm<br />
und regen, über die Werkschau hinaus, den Dialog<br />
zwischen Künstler, Kuratoren und Publikum an.<br />
Die Förderung zeitgenössischer außereuropäischer<br />
Kunst setzt sich zum Ziel, aktuelle, kulturelle und<br />
gesellschaftspolitische Entwicklungen immer wieder<br />
0<br />
Translation: Brian Poole<br />
Every artist represents the country he comes from.<br />
Is that wrong? True or false? Contemporary art is a<br />
global phenomenon, and artists’ biographies are often<br />
the curriculum vitae of cultural nomads. They<br />
focus our attention upon the question of the conditions<br />
required to provide opportunities for public<br />
articulation. The ifa galleries are a platform where<br />
people present contemporary art from beyond the<br />
borders of European nations. Both galleries belong<br />
to the Institute for Foreign Relations (ifa) in Stuttgart,<br />
which was founded in 9 7. For almost 40 years<br />
now the ifa Gallery in Stuttgart has been developing<br />
a transcontinental cultural dialogue. As the leading<br />
German institution in international art exchange, curators<br />
plan and organize exhibitions here in Stuttgart;<br />
and since 99 a direct dialogue with non-European<br />
art is also being conducted in Berlin under the motto<br />
“art is international”. Here, contemporary creative<br />
processes and artworks as well as curatorial concepts<br />
from Africa, Asia, Latin America and Eastern Europe<br />
are presented. The exhibitions are thus developed in<br />
international cooperation, usually accompanied by a<br />
programme of events that help to stimulate dialogue<br />
between artists, curators and the public even after<br />
the exhibition has closed. The support of contemporary<br />
non-European art is targeted towards creating<br />
ever new discussions of topical cultural and sociopolitical<br />
developments. Worldwide projects connect<br />
artists and audiences from diverse cultures with each<br />
ifa-Galerie Berlin, Tran Luong: Hidden Beauty – Verborgene Schönheit, 0 0, Ausstellung: connect: Kunstszene Vietnam,<br />
Foto: <strong>Sarah</strong> <strong>Weckert</strong><br />
neu zur Diskussion zu stellen. Weltweite Projekte<br />
bringen Künstler und Publikum unterschiedlicher<br />
Kulturen miteinander in Kontakt und schaffen so<br />
anhaltende Netzwerke. Regionale Schwerpunkte<br />
liegen derzeit auf Asien sowie dem Nahen und<br />
Mittleren Osten. Die ifa-Galerien Stuttgart und<br />
Berlin konzipieren und realisieren jährlich vier<br />
Ausstellungen, die im Wechsel an den jeweiligen<br />
Standorten zu sehen sind. Viele Arbeiten der<br />
Ausstellungen werden erstmals in Deutschland<br />
gezeigt, weshalb die Kuratoren mit ihrem Anstoß eine<br />
Vorreiterrolle in der Präsentation außereuropäischer<br />
Kunst ausfüllen. Bereits im Gründungsjahr 97<br />
wurde das damals zukunftweisende Konzept<br />
entwickelt, die Grenzen von ethnografischen<br />
Arbeiten und freier Kunst, Zeitgenössischem und<br />
jüngster Vergangenheit zu überwinden und die Art<br />
und Weise der Darstellung zu reflektieren. Die das<br />
Ausstellungsprogramm ergänzenden Veranstaltungen<br />
thematisieren eine Globalisierung der Künste, der<br />
Gesellschaften und der Kreativszene und bieten eine<br />
Plattform der vertiefenden Auseinandersetzung. Die<br />
ifa-Galerien Stuttgart und Berlin sind ein lebendiger,<br />
kreativer Ort des Austausches, der Begegnung und<br />
der Auseinandersetzung. Dabei liegt ein großes<br />
Anliegen in der Kunstvermittlung, besonders auch<br />
für Kinder und Jugendliche. Ein abgestimmtes<br />
Programm aus Projekten, Führungen und Workshops<br />
leitet sie an, sich mit Kunst, Design und Architektur<br />
other and thus create lasting networks. The current<br />
regional focus lies in Asia as well as the Near and<br />
Middle East. The ifa Galleries in Stuttgart and Berlin<br />
plan and conduct four exhibitions per year that alternate<br />
between locations. Many of the works at these<br />
exhibitions are shown here for the first time in Germany,<br />
and with this initiative the curators thus play a<br />
leading role in the presentation of non-European art.<br />
This progressive concept had already been developed<br />
in 9 7, the year the ifa Gallery was founded, and<br />
its goal was to overcome the borders between ethnographic<br />
work and independent art, between the contemporary<br />
world and its recent past, and to reflect<br />
upon the manner in which it is portrayed. The events<br />
organized around the exhibitions address the topics<br />
of the globalization of the arts, of societies and of the<br />
creative environment, and they offer a platform for<br />
deeper discussions. The ifa Galleries in Stuttgart and<br />
Berlin provide a home for lively creative exchanges,<br />
encounters and debates. Considerable emphasis is<br />
placed upon communicating art to others, particularly<br />
children and youths. A coordinated programme<br />
of projects, guided tours and workshops has been<br />
designed to encourage them to relate to the art, design<br />
and architecture of other cultures. This active involvement<br />
in the materials exhibited helps to change<br />
their perspectives and perceptions.
ifa-Galerie Berlin, Dinh Q Le: Zerstörte Gene, 998– 009, Ausstellung: connect: Kunstszene Vietnam, 0 0, Foto: <strong>Sarah</strong> <strong>Weckert</strong><br />
anderer Kulturen auseinanderzusetzen. Mit der<br />
aktiven Beschäftigung des Ausstellungsmaterials<br />
kommt es zu einer Veränderung ihrer Perspektiven<br />
und Wahrnehmungen.<br />
Die Reihe „Stadtansichten“ thematisierte die Veränderungen<br />
in den Städten des 0. und . Jahrhunderts.<br />
Die Ausstellung „Die Welt wird Stadt“ ging der<br />
Frage nach, welche Effekte der dynamische Prozess<br />
einer globalen Verstädterung mit Blick auf Europa,<br />
Asien, Afrika oder Lateinamerika mit sich bringt und<br />
wie diese unsere künftigen Lebenswelten betreffen.<br />
In der Reihe „Schauplatz Natur“ wird die Rezeption,<br />
Analogiebildung und künstlerische Auseinandersetzung<br />
mit dem Naturbegriff thematisiert. So zeigt<br />
die Ausstellung „Post-Oil-City – Die Stadt nach dem<br />
Öl“, die noch bis zum 0. März 0 0 in Stuttgart<br />
zu sehen ist, Lösungen für urbane Problemstellungen<br />
nach dem Ende fossiler Brennstoffe.<br />
Unter dem Reihentitel „Spot on …“ werden Einblicke<br />
in herausragende kulturelle Veranstaltungen und Biennalen<br />
anderer Kontinente gewährt. Lag in den vergangenen<br />
zwei Jahren der Fokus auf zeitgenössischer<br />
afrikanischer Kunst, wird in diesem Jahr die lateinamerikanische<br />
Mercosul-Biennale im brasilianischen<br />
Porto Alegre in den Blick gerückt. In Weiterführung<br />
des bisher vorgestellten Programms ist für Winter<br />
0 0/ die erste Ausstellung der Reihe „Kulturtransfers“<br />
konzipiert, die unter dem Titel „Another<br />
The series of “cityscapes” deals with the changes in<br />
cities during the 0th and st century. The exhibition<br />
“World becomes City” addressed the question<br />
of how the dynamic process of global urbanisation<br />
is affecting Europe, Asia, Africa and Latin America,<br />
and how this may change the world we will live in in<br />
the future. The series “On Stage: Nature” deals with<br />
the reception, the structural analogies and the artistic<br />
treatment of the concept of nature. The exhibition<br />
“Post-Oil City” which will run to the 0th of March<br />
0 0 in Stuttgart offers solutions to the urban problems<br />
we will face once we have exhausted the supply<br />
of fossil fuels.<br />
The series entitled “Spot on …” offers an inside view<br />
into the outstanding events and biennales of other<br />
continents. Whereas in the past two years the focus<br />
lay upon contemporary African art, this year the focus<br />
is on the Latin American Mercosul Biennale in<br />
the Brazilian city of Porto Alegre. In a continuation of<br />
an already initiated programme, the first exhibition<br />
in the series of “Cultural Transfers” is scheduled for<br />
the winter of 0 0/ ; entitled “Another Country”,<br />
it will deal with the encounters and flow of cultural<br />
transfer as well as with the transnational migration<br />
of motifs. The larger framework of the exhibition is<br />
geared towards communicating various forms, content<br />
and strategies of cultural transfer.<br />
ifa-Galerie Stuttgart, Installation von Pélangie Gbaguidi, 0 0, Ausstellung: Spot on... DAK’ART – Die 8. Biennale zeitgenössischer afrikanischer<br />
Kunst, Foto: Valérie Hammerbacher<br />
Country“ Begegnungen und Ströme von Kulturtransfers<br />
und transnationalen Motivwanderungen thematisiert.<br />
Die Vermittlung von verschiedenen Formen,<br />
Inhalten und Strategien kultureller Transferleistungen<br />
bildet den übergeordneten Rahmen der Schau.<br />
„connect:“ heißt die neue Ausstellungsreihe der<br />
ifa-Galerie in Berlin. Unter dem Titel der aktuellen<br />
Schau „Kunstszene Vietnam“ werden bis Anfang<br />
April 0 0 die für das europäische Publikum<br />
bisher unbekannten internationalen, regionalen oder<br />
auch lokalen Kunstszenen anhand von Arbeiten elf<br />
junger zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler<br />
aus Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt vorgestellt. Mit<br />
dabei Tran Luong, Gründer des Contemporary Art<br />
Centre in Hanoi, das er bis Ende 00 leitete. Die<br />
Notwendigkeit der Vermittlungsarbeit wird anhand<br />
seiner Arbeit besonders deutlich: Im Jahr 007 zeigte<br />
die Ausstellung „come in“ in Zusammenarbeit der<br />
Abteilung Kunst des ifa- und des Goethe-Instituts in<br />
Hanoi seine Arbeit „Hidden Beauty – Verborgenen<br />
Schönheit“. Schon nach einem Tag wurde von staatlicher<br />
Seite veranlasst, die Arbeit abzubauen. Das<br />
Objekt, das zugleich eine überdimensionale Windel<br />
und gepolsterter Rückzugsraum ist, besteht aus unzähligen<br />
zusammengenähten Militäruniformtaschen.<br />
Das Werk ging danach in den Besitz eines Schweizer<br />
Sammlers über und ist jetzt erstmalig wieder in der<br />
ifa-Galerie Berlin zu sehen. Die momentane Ausstel-<br />
“connect:” is the title of the new exhibition series at<br />
the ifa Gallery in Berlin. The current exhibition in<br />
this series, “Art Scene Vietnam” (open to the beginning<br />
of April 0 0) offers the European public an<br />
overview of hitherto unknown international, regional<br />
or local art scenes in the form of eleven young contemporary<br />
artists from Hanoi and Ho-Chi-Minh City<br />
– among them Tran Luong, founder of the Contemporary<br />
Art Centre in Hanoi, which he directed until<br />
the end of 00 . The need for such communication<br />
is particularly apparent in his work. In 007 the exhibition<br />
“come in” – a cooperation between the art<br />
department at ifa and the Goethe Institute in Hanoi<br />
– exhibited Tran Luong’s “Hidden Beauty”. But after<br />
just one day the state authorities demanded its removal.<br />
The object – both an oversized diaper and simultaneously<br />
a cushiony resting place – was made of<br />
countless pieces of cloth from military uniform bags<br />
sewn together. The work was later bought by a Swiss<br />
collector and it is currently being exhibited for the<br />
first time at the ifa Gallery in Berlin. The current exhibition<br />
“connect: Art Scene Vietnam” at the ifa Gallery<br />
in Berlin is complemented by the youth art project<br />
“INvite” (“einLaden”) dealing with the themes<br />
of Vietnamese labourers and boatpeople. During the<br />
presentation of this project the gallery will be hosting<br />
a large party for its participants and its guests on the<br />
9th of March.
lung „connect: Kunstszene Vietnam“ der ifa-Galerie<br />
Berlin wird von dem Jugendkunstprojekt „einLaden“<br />
unter der Thematik vietnamesischer Vertragsarbeiter<br />
und Boatpeople ergänzt. Innerhalb der Präsentation<br />
des Projekts feiert die Galerie mit den Teilnehmern<br />
und seinen Besuchern am 9. März eine große Party.<br />
Profunde Online-Informationen und Ausstellungskataloge<br />
begleiten das ausführliche Programm der<br />
ifa-Galerien und bieten Gelegenheit für einen vertiefenden<br />
Einblick in oft unbekannte Welten, andere<br />
Kulturen und höchst lebendige und faszinierende<br />
Kunstszenen aus aller Welt.<br />
www.ifa-galerie.de<br />
ifa-Galerie Stuttgart<br />
Charlottenplatz 7, 70 7 Stuttgart, Map: H 9<br />
Di–So – 8h, Do – 0h<br />
bis 0. .:<br />
Schauplatz Natur: Post-Oil-City – Die Stadt nach dem Öl.<br />
Die Geschichte der Zukunft der Stadt<br />
Leiterin der ifa-Galerie Stuttgart ist Iris Lenz. Sie entwickelt<br />
mit Stefanie Alber und Dr. Valérie Hammerbacher die<br />
Schwerpunktthemen, kuratorische Konzepte und die Programme<br />
der Galerie.<br />
ifa-Galerie Berlin<br />
Linienstr. 9/ 40, 0 5 Berlin-Mitte, Map: F 9<br />
Di–So 4– 0h<br />
bis 5.4.:<br />
connect: Kunstszene Vietnam<br />
Die Berliner ifa-Galerie wird von Dr. Barbara Barsch geleitet.<br />
Zusammen mit Ev Fischer entwickelt sie die Programme für<br />
den Standort Berlin. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Biografie<br />
sind vor allem Themen Osteuropas ein Spezialgebiet<br />
Dr. Barbara Barschs.<br />
Katalog:<br />
DAK’ART, Die 8. Biennale zeitgenössischer<br />
afrikanischer Kunst.<br />
Berlin: Institut für Auslandsbeziehungen<br />
(ifa), 008. Deutsch,<br />
S., m. zahlr. Abb., 0 €<br />
(Spot on...)<br />
Katalog:<br />
BAMAKO VII. Rencontres<br />
Africaines de la Photographie.<br />
Berlin: Institut für Auslandsbeziehungen<br />
(ifa), 008. Deutsch/<br />
Engl., 88 S., m. zahlr. Abb., 7 €<br />
(Spot on...)<br />
In addition to the exhibition programmes, the ifa galleries<br />
also provide detailed online information and<br />
exhibition catalogues, offering deeper insight into<br />
often unknown worlds, into other cultures, and into<br />
very lively and fascinating art scenes from around the<br />
globe.<br />
www.ifa-galerie.de<br />
ifa-Galerie Stuttgart<br />
Charlottenplatz 7, 70 7 Stuttgart, Map: H 9<br />
Tues–Sun –6pm, Thur –8pm<br />
Open to 0 March:<br />
On Stage: Nature – The Post-Oil City – The History of the<br />
Future of the City<br />
The Director of the ifa-Galerie in Stuttgart is Iris Lenz. Together<br />
with Stefanie Alber and Dr Valérie Hammerbacher<br />
she develops thematic focal points, curatorial concepts and<br />
the programme for the gallery.<br />
ifa-Galerie Berlin<br />
Linienstr. 9/ 40, 0 5 Berlin-Mitte, Map: F 9<br />
Tues–Sun –8pm<br />
Open to 5 April:<br />
connect: Art Scene Vietnam<br />
The ifa-Galerie Berlin is under the direction of Dr Barbara<br />
Barsch. Together with Eva Fischer she develops the programme<br />
for the Berlin branch. Due to her academic background<br />
the themes of Eastern Europe play a large role in Dr<br />
Barbara Barsch’s work.<br />
Katalog:<br />
connect: Kunstszene Vietnam.<br />
Institut für Auslandsbeziehungen.<br />
Berlin: Kerber Art, 009.<br />
Deutsch, 5 S., mit 9 farbigen<br />
Abb., Hardcover, 4,80 €.<br />
ISBN: 978- -86678- 5 -9<br />
Katalog:<br />
Die Welt wird Stadt. Stuttgart:<br />
Institut für Auslandsbeziehunge<br />
(ifa), 009. Deutsch, 00 S., m.<br />
zahlr. Abb., 4 €<br />
(STADTanSICHTEN)<br />
Klassische Moderne<br />
und Gegenwartskunst<br />
4. – 7. März 2010<br />
Messe Karlsruhe<br />
www.art-karlsruhe.de<br />
4 5
Sammlergespräche: Dr. Dr. Thomas Rusche<br />
Conversations with Collectors: Dr Dr Thomas Rusche<br />
Text: Jan Kage, Jennifer Becker<br />
Dr. Dr. Thomas Rusche sammelt Kunst in der vierten<br />
Generation. Die Sammlung SØR Rusche vereint niederländische<br />
Alte Meister aus dem 7. Jahrhundert<br />
und internationale zeitgenössische Kunst, wie zum<br />
Beispiel Arbeiten von Daniel Richter und Jonathan<br />
Meese aus den nuller Jahren.<br />
Du kommst aus dem Münsterland, welches zum niederländischen<br />
Kulturraum zählt. Du sammelst niederländische<br />
Kunst, die nach der Reformation begonnen<br />
hat, als die Ikonoklasten, die Bilderstürmer,<br />
religiöse Motive aus der Malerei verbannt hatten.<br />
Im 7. Jahrhundert macht es Sinn, über Nationen<br />
und nationale Grenzen nachzudenken. Ich bin im<br />
Münsterland aufgewachsen, an der grünen Grenze,<br />
die jetzt wieder offen ist. Diese Grenze war damals<br />
nicht nur politisch so durchlässig wie heute. Das<br />
katholische Münster und das katholische Utrecht<br />
bildeten einen gemeinsamen Kulturraum. Und<br />
in dieses katholische Utrecht ist Caravaggio, der<br />
Künstler des Chiaroscuro, der Hell-Dunkel-Malerei,<br />
mit seinen Schülern eingedrungen und hat nördlich<br />
der Alpen diesen unglaublichen Lichtwahnsinn in<br />
die Malerei getragen. In der Tat war Nordeuropa bis<br />
auf diese katholische Enklave Utrecht protestantisch<br />
im calvinistischen Sinne. Damit war das Malen<br />
des Religiösen, des Göttlichen, verboten. Die<br />
Ikonoklasten, die Bilderstürmer, haben alle heiligen<br />
Bilder, alle Gottesstatuen abgebaut, kaputtgeschlagen,<br />
Translation: Brian Poole<br />
With two PhDs to his name, Dr Thomas Rusche collects<br />
art in the fourth generation of his family. The<br />
collection SØR unites old Dutch masters from the<br />
7th century with international contemporary art<br />
– for example works by Daniel Richter and Jonathan<br />
Meese from 000 and beyond.<br />
You’re from the Münster region of Westphalia in<br />
Germany that is still considered to belong to the<br />
Dutch cultural sphere. And you collect post Reformation<br />
Dutch art, when the iconoclasts began to ban<br />
religious motives from painting.<br />
In the 7th century it makes sense to think about nations<br />
and national borders. I grew up in the Münster<br />
area lying next to the open border that is now once<br />
again open. Back then this border was not merely<br />
politically open as it is today. Catholic Münster and<br />
Catholic Utrecht formed a common cultural region.<br />
Caravaggio – the artist of chiaroscuro, that brightdark<br />
painting style – invaded Catholic Utrecht in<br />
the guise of his disciples, thus importing this unbelievable<br />
chiaroscuro madness to painting techniques<br />
north of the Alps. In fact, with the exception of the<br />
Catholic enclave of Utrecht, Northern Europe was<br />
Protestant in a Calvinistic sense. Thus painting religious<br />
or divine motifs was forbidden. The iconoclasts<br />
hacked to pieces all the religious imagery, all the statues<br />
of the divine, since it was forbidden to depict<br />
the divine. Holland was no longer a republic of no-<br />
Porträt Thomas Rusche, Foto: Edmund Piper<br />
denn das Göttliche durfte nicht gemalt werden.<br />
Holland war im 7. Jahrhundert erstmals keine<br />
Adelsrepublik mehr, sondern eine Bürgerrepublik.<br />
Es gab keine Porträtaufträge der Adligen mehr, keine<br />
religiöse Auftragsmalerei der Kirchen. In dieses<br />
Vakuum hinein malten die holländischen Künstler<br />
des 7. Jahrhunderts um die Wette. Sie malten alles,<br />
was man malen kann. Das Alltägliche, was, wie die<br />
Holländer sagten, nun erstmals „schilderachtig“<br />
wird, d. h „wert genug“, um gemalt zu werden.<br />
Holländische Künstler wendeten sich dem Pisspott<br />
zu, der pissenden Frau, dem pissenden Pferd, das, was<br />
die Romantiker im 9. Jahrhundert dann übermalt<br />
haben. Die Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen<br />
beginnt in dieser Fülle und Breite zum ersten Mal in<br />
Holland, im 7. Jahrhundert. Und das macht mich an<br />
dieser Malerei so an.<br />
Gab es im aufkommenden Bürgertum abgesehen von<br />
der Motivwahl auch qualitative Veränderungen?<br />
Die qualitative Spreizung war sehr groß. Mit dem<br />
aufkommenden Bürgertum entstand eine unglaubliche<br />
Nachfrage nach Kunst, alle kauften Bilder. Wenn<br />
sich der Kleinbauer kein Ölgemälde leisten konnte,<br />
dann hatte er zumindest das Poster von heute, einen<br />
Kupferstich, an der Wand. Das ist mit der Manie<br />
der letzten Jahre vergleichbar, dass alle möglichen<br />
Leute glaubten, in Kunst investieren zu müssen.<br />
Jeder bessere Pinselquäler bezeichnete sich als Maler.<br />
bles in the 7th century; it was a bourgeois republic.<br />
There were no longer any commissions for portraits<br />
from the nobility, and no commissions for religious<br />
paintings from the churches. In this vacuum Dutch<br />
painters vied with one another in their paintings, and<br />
they painted everything they could get onto their<br />
canvas: scenes from everyday life – things that, as the<br />
Dutch used to say, were schilderachtig, or worthy of<br />
depiction. Dutch artists even applied their skills to<br />
the chamber pot, to the peeing woman, the urinating<br />
horse – images that were then painted over by the<br />
romantics in the 9th century. For the first time in<br />
history, the treatment of everyday life began with this<br />
abundance and breadth in Holland in the 7th century.<br />
And that’s what interests me in these paintings.<br />
Beyond this choice of motifs, were there also qualitative<br />
changes during the rise of bourgeoisie?<br />
The qualitative gamut was very large. With the rise of<br />
the bourgeoisie an unbelievable demand for art was<br />
created. Everyone was buying paintings. If a small<br />
farmer could not afford to buy oil paintings, at least<br />
he would have the period’s version of a poster, a copperplate<br />
print, on the wall. It can be compared to<br />
the mania of recent years when all sorts of people<br />
believed they simply had to invest in art. Anyone<br />
capable of wielding a paintbrush referred to himself<br />
as a painter. In Holland, scarcely a large country, between<br />
ten thousand and twenty thousand “painters”<br />
6 7
Katharina Otto: Thanatos, 55 x 70 cm, Sammlung SØR Rusche D ... Witting (tätig um 6 0) zugeschrieben: Vanitas-Stillleben, auf Holz, ,8 x 48 cm, Sammlung SØR Rusche<br />
Im kleinen Holland wurden 0 000, 0 000 „Maler“<br />
gezählt.<br />
Was sammelst du?<br />
Ich sammle Gemälde, Bilder, Kunstwerke, die mich<br />
ansprechen, die zu mir sprechen und die in mir etwas<br />
auslösen. Ich denke, dass die, die hier zusammen sind<br />
und täglich mit Kunst zu tun haben, weil sie sammeln,<br />
Kunst schaffen, verkaufen oder vermitteln, diesen<br />
Reflex irgendwann und irgendwie schon gespürt<br />
haben. Man steht vor einem Kunstwerk und zuckt<br />
zusammen. Irgendwas passiert in einem. Dieses innere<br />
Getroffenwerden ist das einzige Kriterium, was<br />
für einen Kunstsammler Bedeutung hat.<br />
Du bist von deiner Familie her über die „alte Malerei“<br />
zum Sammeln gekommen. Wann und wieso hast<br />
du dann zu den Zeitgenossen gefunden?<br />
Ich sehe unter uns Christian Ehrentraut, ein bedeutender<br />
Kurator, der als einer der Ersten die Leipziger<br />
Schule bis nach New York gebracht und gezeigt hat.<br />
Er hat sich mal ein Dutzend Alter Meister von mir<br />
genommen und in der Brunnenstraße bei Vlado, also<br />
bei Artnews Projects ausgestellt. Christian hat die Alten<br />
Meister mit Zeitgenossen gecrosst, und da wurde<br />
mir deutlich, dass da was zu vibrieren anfängt. Dieses<br />
Seherlebnis hat bei mir einen Turbo ausgelöst und ich<br />
habe gespürt: Das passt.<br />
have been counted.<br />
What do you collect?<br />
I collect paintings, pictures, and artworks that appeal<br />
to me and that speak to me and somehow inspire me.<br />
I’m sure that those who have gathered here today<br />
and who have to do with art on a daily basis because<br />
they collect or create art, or sell or procure it, have<br />
somehow and at some time felt this reflex before.<br />
You stand in front of a work of art and you’re suddenly<br />
taken aback. Something happens inside you.<br />
This inner feeling of being struck by something is the<br />
only criterion of significance for the art collector.<br />
You began to collect art under the influence of the<br />
“old paintings” your family collected. When – and<br />
why – did you later turn to contemporary artists?<br />
I can see that Christian Ehrentraut, an important curator,<br />
is among our guests here. He was one of the<br />
first to bring the Leipzig school to New York and exhibit<br />
them there. He once selected a dozen of the old<br />
masters from my collection and exhibited them at<br />
Vlado Velkov’s gallery on Berlin’s Brunnenstrasse – in<br />
other words, the Artnews Projects. Christian “crossed”<br />
the old masters with contemporary artists, and that’s<br />
when it occurred to me that something electrifying<br />
had been created. That visual experience put me in<br />
high gear, and I sensed it. This works!<br />
Nietzsche postulierte: „Gott ist tot“. Du sagst, das<br />
letzte Tabu in der Kunst sei Gott. Meinst du, dass<br />
jetzt die Kunst erst Gott tötet oder dass sie wieder<br />
auf einer Sinnsuche nach dem Spirituellen, dem<br />
Göttlichen ist?<br />
Wir hatten vor einem Jahr 00 Stillleben aus unserer<br />
Sammlung, 50 alte und 50 zeitgenössische Bilder,<br />
in der Anhaltinischen Galerie in Dessau ausgestellt.<br />
Ich ging dort mit zwei, drei Kunsthistorikern durch<br />
und uns fiel auf, dass auf mindestens 0 Bildern,<br />
sowohl bei den Alten als auch bei den Zeitgenossen,<br />
Totenköpfe abgebildet waren. Der Totenkopf war vor<br />
dem Hintergrund des Bildersturms eine Chiffre, sich<br />
mit Tod, Vergänglichkeit und Transzendenz malerisch<br />
auseinanderzusetzen. Warum ist heute der Totenkopf<br />
in der Kunst so omnipräsent? Es gibt derzeit in Berlin<br />
kaum eine Ausstellung, wo nicht irgendein Künstler,<br />
gestern noch Moritz Schleime, einen Totenschädel<br />
zeigt. Warum? Es gibt einen Brückenschlag zwischen<br />
dem religiösen Tabu des 7. Jahrhunderts und dem<br />
Tabu der Zeitgenossen. Wir haben alles dekonstruiert,<br />
alle Tabus gebrochen, Künstlerscheiße in Konserven<br />
abgefüllt und für 0 000 Euro auktioniert, im letzten<br />
Jahr bei Gagosian groß ausgestellt. Wir wälzen uns<br />
in Stier- und Schweineblut, alles ist erlaubt, aber wir<br />
reden eben nicht über Gott. Und dieses letzte Tabu<br />
scheint mir gerade mit dem „Schädel“ am Brechen<br />
zu sein. Auf der Art Basel 009 stand ein großes<br />
Kreuz vor der Eingangshalle. Das letzte Tabu ist,<br />
Nietzsche once postulated that “God is dead”. You<br />
mentioned that the last taboo in art is God. Do you<br />
believe that art is currently bent on killing God, or<br />
has a search for meaning, for spirituality and for the<br />
divine broken out again?<br />
A year ago we exhibited one hundred still-lifes from<br />
our collection – 50 old and 50 contemporary pictures<br />
– at the Anhaltinische Gallery in Dessau. I toured the<br />
gallery with two or three art historians, and we noticed<br />
that at least 0 works of both the old and the<br />
contemporary artists contained the image of a skull.<br />
In the age of iconoclasts the skull was a symbol, a<br />
manner of treating death, transience and transcendence<br />
in painting. But why is the skull so omniscient<br />
in art today? There is scarcely an exhibition in Berlin<br />
these days that fails to show an artist portraying<br />
a skull – just recently, Moritz Schleime. But why?<br />
There is a link between the religious taboo of the<br />
7th century and the taboo of our contemporaries.<br />
We’ve deconstructed everything, broken all the taboos,<br />
put artists’ shit in glass jars and sold it for thirty<br />
thousand euros – this was even featured in an exhibit<br />
last year at the Gagosian Gallery. We wallow around<br />
in the blood of cattle or pigs, everything goes, but we<br />
don’t talk about God. And this last taboo appears to<br />
me to be broken by the image of the skull. At the Art<br />
Basel in 009 a large cross was erected in front of the<br />
entrance hall. The last taboo is referring to God in art,<br />
and this taboo is being broken.<br />
8 9
Moritz Schleime: Nietzsche, 45 x 70 cm, Sammlung SØR Rusche Moritz Schleime: Off Rock Pearl (The Grunge), 60 x 50 cm, Öl auf Leinwand,<br />
Sammlung SØR Rusche<br />
Gott in der Kunst zur Sprache zu bringen, nun wird<br />
es gebrochen.Wenn man von ostdeutscher Malerei<br />
spricht, könnte man sagen, dass ist die gottloseste<br />
Malerei schlechthin. Viele Kinder des Kommunismus<br />
haben nie an Gott geglaubt. Mit dem kommunistisch<br />
verordneten Atheismus wurde ein Vakuum erzeugt,<br />
das nun nach „Gefülltwerden“ ruft, gerade auch in<br />
Berlin, der Hauptstadt des Unglaubens.<br />
Wie viel Leiden steckt in deiner Sammelleidenschaft<br />
drin?<br />
Der Berliner Kunstgalerist Volker Diehl hat mich<br />
ganz früh geschnappt und gesagt: „Thomas, der Tag,<br />
an dem du kein Bild kaufst – das ist ein verlorener<br />
Tag.“ Man könnte meinen, dass er da Werbung in eigener<br />
Sache macht, aber ich vertraue ihm. Ich habe<br />
mir Volker Diehls Motto zum Lebensmotto gemacht.<br />
Ich kaufe zwar nicht jeden Tag ein Bild. Aber wenn<br />
ich einmal drei Tage kein Bild gekauft habe, kann<br />
man das ja auch wieder nachholen. Gestern habe ich<br />
sieben Bilder gekauft.<br />
Eine Grunddefinition des Sammlers lautet, dass er<br />
weiter kauft, obwohl die Wände voll sind. Ich habe<br />
mich noch nie gefragt, wo hänge ich denn das Bild<br />
hin. Ich habe gestern von einer Künstlerin, die keiner<br />
kennt, Bilder gekauft. Vor einem halben Jahr hatte<br />
sie noch keinen Galeristen. Aber interessanterweise<br />
hat das KUNST Magazin, das hier heute einlädt, eine<br />
Besprechung über Katharina Otto. Die Frau kennt<br />
0<br />
If we were speaking of East German painting you<br />
could say that that is the most godless painting of<br />
all. Many of the children of communism have never<br />
believed in God. With the atheism decreed by the<br />
communist state a vacuum was created that is currently<br />
crying out to be filled, particularly in Berlin,<br />
the capital of non-belief.<br />
How much “passio”, how much “suffering” is there in<br />
your passion to collect art?<br />
The Berlin art gallerist Volker Diehl got hold of me<br />
quite early and he said to me: “Thomas, a day you<br />
don’t buy any pictures is a wasted day.” You would<br />
think that’s just self promotion, but I trusted him. I<br />
made Volker Diehl’s motto my life’s motto. I don’t<br />
buy a picture every day, but if I haven’t purchased a<br />
picture in the last three days, I still have time to make<br />
up for it. I bought seven pictures yesterday.<br />
A basic definition of the collector states that he continues<br />
to buy although the walls are full. I’ve never<br />
asked myself where I’m going to hang a picture<br />
up. Yesterday I bought pictures by an artist nobody<br />
knows. Six months ago she still hadn’t found a gallerist,<br />
although, interestingly, KUNST Magazin Berlin,<br />
our host this evening, did offer a review of Katharina<br />
Otto’s works. But she’s still unknown; the gallery exhibiting<br />
her has just opened. After just half an hour<br />
I wanted to have at least four paintings by Katharina<br />
Otto.<br />
keiner, die Galerie ist gerade neu eröffnet. Ich wollte<br />
nach einer halben Stunde mindestens vier Bilder von<br />
Katharina Otto.<br />
Also es ist zum einen schon dieses existenzielle<br />
Wollen. Der Sammler ist ja auch Jäger, und ich spüre<br />
in mir diesen alten genetischen Code, dass ich von<br />
meiner Familie rausgeschickt werde aus der Höhle,<br />
die ist irgendwo in Westfalen. Wer mich besser kennt,<br />
weiß, dass man mich nicht jeden Tag ertragen kann.<br />
Ich werde rausgeschickt und dann muss ich sammeln.<br />
Dann muss ich jagen. Das steckt in uns allen drin.<br />
Wir alle, so unterschiedlich wir sind, sammeln<br />
irgendetwas, wir bevorraten irgendetwas.<br />
Vielen Dank, Thomas Rusche!<br />
Dr. Dr. Thomas Rusche studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften,<br />
Philosophie und Katholische Theologie an der<br />
Université de Fribourg und an der FU Berlin. Er stammt aus<br />
einer Familie von Textilhändlern, 984 trat er in das Familienunternehmen<br />
ein und übernahm 988 in vierter Generation<br />
die alleinige Geschäftsführung der SØR Rusche GmbH<br />
in Oelde. 99 promovierte er in Fribourg in Wirtschaftswissenschaften,<br />
00 in Philosophie an der FU Berlin. Er ist verheiratet<br />
und hat vier Kinder.<br />
Unser Moderator, der Soziologe Jan Kage, alias Yaneq, spricht<br />
jeden Donnerstag um 9 Uhr in seiner Sendung „Radio Arty”<br />
mit Künstlern und Kuratoren auf 00,6 MotorFM.<br />
Das Gespräch in originaler, ungekürzter Form finden Sie unter<br />
www.kunstmagazin.de<br />
Thus, on the one hand, the passion is really an existential<br />
desire. The collector is also a hunter, and I can<br />
sense in me the old genetic code I must have been<br />
carrying when my family sent me out of the cave<br />
somewhere in Westphalia. Those who know me better<br />
know that they can’t put up with me every day.<br />
They send me packing, and then I have to collect.<br />
Then I have to hunt. There is something of this in all<br />
of us. However different we may be, we all collect<br />
something, we all horde something.<br />
Thank you, Thomas Rusche.<br />
Dr Dr Thomas Rusche studied social sciences and economics,<br />
as well as philosophy and Catholic theology at the Université<br />
de Fribourg and at the Free University of Berlin. He was born<br />
into a family of textile merchants. In 984 he joined the family<br />
business and in 988 he became the fourth generation<br />
sole manager of the SØR Rusche GmbH in Oelde. In 99<br />
he completed his PhD in Fribourg in economics and in 00<br />
received a PhD in philosophy from the FU Berlin. He is married<br />
and has four children.<br />
Our moderator, the sociologist Jan Kage, alias Yaneq, talks<br />
with artists and curators every Thursday at 7pm in his radio<br />
programme “Radio Arty” at 00.6 MotorFM.<br />
You can find this conversation in its original unabbreviated<br />
form at: www.kunstmagazin.de
Mythen porentief<br />
Text: Christoph Zitzlaff<br />
Dass die Erfindung der Kulturhauptstadt Europas<br />
mehr ist als forcierte Tourismusförderung unter dem<br />
Rubrum der schönen Künste, das versuchen die Macher<br />
uns immer wieder einzubläuen. Gelingt das<br />
auch 0 0, im Jahr von gleich drei Kreativmetropolen?<br />
Angetreten ist ja nicht nur das Mittelzentrum<br />
Essen, das mit dem Label „RUHR. 0 0“ den ganzen<br />
Kohlenpott unter die von Karl Ernst Osthaus<br />
geklaute Maxime „Wandel durch Kultur – Kultur<br />
durch Wandel“ zusammengespannt hat. Vertreten<br />
sind auch das südungarische Pécs (Fünfkirchen) und<br />
vor allem – echt transkontinental – Istanbul, das sich<br />
zuvörderst deshalb gerne paneuropäisch geriert, weil<br />
sich die Türkei wegen ihrer EU-Bestrebungen vom<br />
Folterverdacht befreien und die Außenwahrnehmung<br />
so gerne auf möglichst nachhaltige internationale<br />
Kulturfüße stellen würde.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, haben vor allem die<br />
Ruhrmenschen, angeführt von Publizitätsmeister<br />
Fritz Pleitgen als Geschäftsführer der „RUHR. 0 0<br />
GmbH“, nichts unversucht gelassen, das Image der<br />
Region, ohnehin Schmelztiegel von Erzen und Migrationen,<br />
durch die Anverwandlung von künstlerischen<br />
Positionen heterogenster Bauart immer<br />
weiter in Richtung Multi-Kunst-Gebiet aufzupolieren.<br />
Nachdem die Schnee- und Grönemeyerapokalyptik<br />
zur Eröffnung überstanden ist, gibt es jetzt<br />
Projekte wie „ – Straßen“ von Jochen Gerz zu erleben.<br />
Der Konzeptkünstler produziert ein Environment,<br />
das zu den verlautbarten Ruhrdoktrinen wie<br />
die Faust aufs Auge passt, nämlich eine Arbeit, die<br />
„die Kreativität und Autorenschaft der ganzen Gesellschaft<br />
voraussetzt“: In drei stinknormalen Straßen<br />
von Dortmund, Duisburg und Mülheim stellt man<br />
Teilnehmern aus aller Welt ein Jahr lang gut fünfzig<br />
Wohnungen mietfrei zur Verfügung. Dabei entsteht<br />
ein Text, denn alle Mieter sowie die Besucher der<br />
Straßenshow schreiben an etwas, das nächstes Jahr<br />
als Buch veröffentlicht werden soll. Genuin offenes<br />
Kunstwerk also? Mitteilsam wird es ebenfalls ab<br />
Mai, wenn mit EMSCHERKUNST das größte Kunstprojekt<br />
der „RUHR. 0 0“ beginnt: Die Emscherinsel<br />
inmitten des industriell gequälten, aber längst<br />
renaturierten Flusses wird von vierzig Künstlerinnen<br />
und Künstlern bespielt, darunter Rita McBride,<br />
Jeppe Hein, Tobias Rehberger und Tadashi Kawamata.<br />
Natürlich setzt man sich auch hier intensiv mit<br />
der Region auseinander, aber man erschrickt bei so<br />
viel Kunstwollen im public space – wenn Kunst an<br />
Schleusen, auf Industriebrachen oder Hobby-Ornithologenstationen<br />
ebenso zu finden sein wird, wie es<br />
singende Felsen, einen Community-Garden oder ein<br />
wanderndes Kasperletheater geben soll und man „zum<br />
Myths just Skin-Deep<br />
Translation: Brian Poole<br />
The advocates of the invention of the “Cultural Capital<br />
of Europe” never cease to remind us that it is more<br />
than a programme to support tourism forced upon<br />
us under the auspices of fine arts. But is that going to<br />
work in 0 0 with a total of three creative metropolises?<br />
In line for the title is not only the central area of<br />
Essen, which under the logo “RUHR. 0 0” has banded<br />
the entire Ruhr coal basin together under a slogan<br />
stolen from Karl Ernst Osthaus: “Change through<br />
Culture – Culture through Change”. Vying for this<br />
same title are also the southern Hungarian city of<br />
Pécs (Fünfkirchen) and particularly the truly transcontinental<br />
Istanbul, which, while endeavouring to<br />
become a member the European Community, would<br />
like to dispel suspicions of torture and to change the<br />
way it is perceived beyond its borders towards a more<br />
sustainable international profile.<br />
As expected, following the lead of Fritz Pleitgen,<br />
Managing Director of the “RUHR. 0 0 GmbH”, the<br />
people of the Ruhr area have tried just about everything<br />
to polish the image of the region – already a<br />
melting-pot of ore and migration – into something<br />
more closely resembling a multi-cultural art district<br />
by assimilating the most heterogeneous of artistic<br />
trends. Having survived the apocalyptic snowfall and<br />
the Ruhr hymn sung by Herbert Grönemeyer at the<br />
opening event, other projects such as the “Two to<br />
Three Streets” by Jochen Gerz remain to be experienced.<br />
This concept artist has created an environment<br />
perfectly suited to the self-proclaimed doctrines<br />
of the Ruhr, a work calling for the “creativity<br />
and authorship of the entire community”. In three<br />
boringly normal streets in Dortmund, Duisburg and<br />
Mülheim fifty participants from all over the globe<br />
have been offered rent free apartments for a year.<br />
During the year, these squatters as well as the visitors<br />
of the street shows are supposed to contribute<br />
to a text, due to be published in book form next<br />
year. So that’s a genuinely open work of art? Another<br />
conniption of communication is scheduled for<br />
May, when the EMSCHERKUNST, the largest of the<br />
RUHR. 0 0 art projects, begins; the Emscher Island<br />
in the middle of the industrially tortured but long<br />
since re-natured river will provide the stage for some<br />
forty artists, among them Rita McBride, Jeppe Hein,<br />
Tobias Rehberger and Tadashi Kawamata. Of course<br />
they will offer an intensive treatment of the region,<br />
but the thought of so much artistic intention in public<br />
space is frankly scary. You’ll find art at sluice gates<br />
and on industrial wastelands or at lookouts for hobby<br />
ornithologists, and there will be singing cliffs, a community<br />
garden, and a mobile puppet theatre inviting<br />
you to “come on and join in”.<br />
Mitmachen und Mitgestalten“ eingeladen wird. Der<br />
Pott setzt mit den Industrielandschaften von Bernd<br />
und Hilla Becher auch auf Bewährtes. Man meint, die<br />
kanonisierten Foto-Ikonen vergangener Schlotzeiten<br />
längst abgehakt zu haben, aber was Heinz Liesbrock<br />
vom Museum Quadrat Bottrop als „Bergwerke und<br />
Hütten“ zusammengestellt hat, konnte man so bislang<br />
einfach nicht sehen. Die meist unveröffentlichten<br />
und neu abgezogenen Prints zeigen mehr als<br />
die gewohnt nüchternen Bestandsaufnahmen von<br />
Zechen und Brachen, sie weiten den Blick hin auf<br />
menschlicheres Maß. Jetzt sieht man auch Büdchen,<br />
wechselt der Bleihimmel zu Blaunuancen – erstaunlich,<br />
diese Aufnahmen als soziale Manifeste lesen zu<br />
können. Die Schau ist Teil von „Mapping the Region“,<br />
dem Projekt, zu dem sich vierzehn der zwanzig unter<br />
dem neuen Etikett „RuhrKunstMuseum“ firmierenden<br />
Ausstellungshäuser zusammengebunden haben.<br />
In dem Versuch, die Region kulturell neu zu vermessen,<br />
stellt etwa Olaf Metzel im Duisburger Museum<br />
Küppersmühle für Moderne Kunst mit zwölf<br />
großen Rauminstallationen und Zeichnungen „noch<br />
Fragen?“ und wird Andreas Sieckmann im Gustav-<br />
Lübcke-Museum Hamm seine ab 996 entstandene<br />
Zeichenserie „Aus: Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung“ zeigen, die seinen Fokus auf die Ökonomisierung<br />
und Privatisierung des Öffentlichen in bewusste<br />
Simpelbilder transponiert. Bei so viel Neudefinitions-<br />
und Partizipationsgebaren im Ruhrgebiet<br />
ist es merkwürdig, dass sogar die Zielgruppe vor Ort,<br />
abgesehen vom zähen Ringen hinter den Kulissen,<br />
von der Großartigkeit des kulturellen Strukturwechsels<br />
gar nicht so viel mitbekommt. Trotz Pressegetöse,<br />
trotz drohender Sperrung der A 40 fürs Bürgerfest.<br />
Schon im März scheint die Kunst der „RUHR. 0 0“,<br />
wie so oft bei überinstrumentierten Mega-Events, ein<br />
wenig im medialen Hangover stecken zu bleiben.<br />
Auch Istanbul kam erst nach langen organisatorischen<br />
Krämpfen bei Schneeregen zur Eröffnung.<br />
Zwei Drittel der 70 Millionen Euro, die man für das<br />
Kulturhauptstadtjahr ausgibt, fließen in die Sanierung<br />
historischer Gebäude, und so finden zwar gut<br />
400 Einzelevents statt, aber die sollen tatsächlich nur<br />
touristischen Mehrwert für die Stadt am Bosporus<br />
generieren – etwas trostlos für die zeitgenössische<br />
Kunst. Wie an der Ruhr präsentiert man sich als offenes<br />
Zentrum im Wandel. „Lives and Works in Istanbul“<br />
ist eine Reihe mit Gastkünstlern, von denen<br />
der Österreicher Peter Kogler und die allerdings<br />
altbekannte Französin Sophie Calle die renommiertesten<br />
sind. Mit „Portable Arts“ will man „emerging<br />
artists“ in alle 9 Distrikte der türkischen Metropole<br />
bringen. Ansonsten wird, man muss es leider sagen,<br />
auf Booten gesungen und auf Moscheedächern getanzt.<br />
Immerhin sind nicht alle mit der Eventkultur<br />
zufrieden, wie Literatur-Nobelpreisträger Orhan<br />
Pamuk, der sein „Museum der Unschuld“, ein zentrales<br />
Projekt von „Istanbul 0 0“, wegen finanzieller<br />
Unregelmäßigkeiten beim Organisationskomitee<br />
Installation raumlaborberlin: Soap Opera,<br />
Foto: Matthias Horn, Courtesy: RUHR. 0 0<br />
With the industrial landscape pictures of Bernd and<br />
Hilla Becher the inhabitants of the Ruhr coal basin<br />
are relying on the tried and trusted. You would<br />
think that the canonized photo icons of yesteryear’s<br />
smokestacks are old hat. But what Heinz Liesbrock<br />
of the Museum Quadrat Bottrop has assembled under<br />
the title of “Mine Sites and Smelting Works” has<br />
never been so accessible before. These largely unpublished<br />
and freshly printed photos show us more than<br />
the typically sober surveys of mineshafts and fallow<br />
fields; they enlarge our view towards a more human<br />
dimension. Now we can also see huts, the ashen sky<br />
changing to a shade of blue – and it is truly amazing<br />
to read these images as social manifests. The exhibit<br />
is part of a “Mapping the Region” project in which<br />
fourteen of the twenty galleries cooperating under<br />
the label of “RuhrKunstMuseum” are participating. In<br />
an attempt to take stock of the region’s culture, Olaf<br />
Metzel will be exhibiting twelve room installations<br />
and the drawings “More Questions?” at the Museum<br />
“Küppersmühle for Moderne Kunst” in Dusiburg.<br />
At the Gustav-Lübcke-Museum in Hamm, Andreas<br />
Sieckmann will be showing drawings dating back as<br />
far as 996 from his series “From a Society of Limited<br />
Indemnity” which focus on the economization and<br />
privatization of the public sphere using intentionally<br />
simple images. With all this brandishing of new<br />
definitions of and participation in the Ruhr area it is<br />
odd that, beyond the embattled struggles behind the<br />
scenes, the intended audience on the ground hasn’t<br />
really witnessed much of the marvels of this structur-
vom offiziellen Festivalprogramm zurückzog.<br />
In Ungarns Kulturhauptstadt Pécs, wegen ihrer vielen<br />
Minderheiten ohnehin ein transitorischer Ort, wurde<br />
weder das seit Langem erhoffte Künstlerviertel auf<br />
dem Gelände der Zsolnay-Porzellanfabrik noch die<br />
Konzerthalle pünktlich fertig. Dafür zeigt man Klassiker.<br />
Etwa Marcel Breuer, Andor Weininger und Alfréd<br />
Forbát. Denn sie waren allesamt Künstler aus<br />
Pécs oder der Umgegend, die am Dessauer Bauhaus<br />
reüssierten, wie die Ausstellung „From Art to Life“<br />
ab August dokumentiert. Oder Victor Vasarely: Der<br />
ebenfalls aus Pécs stammende Op-Art-Heroe ist jetzt<br />
durch Fassaden-Projektionen in der ganzen Stadt<br />
omnipräsent. Ansonsten auch hier etwas zu sehr<br />
um politische Korrektheit bemühte Projekte wie<br />
die „National Gipsy Fine Arts Exhibition“ im Herbst<br />
oder der Wettbewerb „ Dialogues“, über den außer<br />
dem umständlichen Untertitel „Visual Art Competition<br />
on the occasion of the st anniversary of the<br />
political transition“ leider fast nichts zu erfahren ist.<br />
Mehr denn je scheinen die europäischen Kulturhauptstädte<br />
im Jahr 0 0 zum Tummelplatz von<br />
Good-Will-Kunst-Projekten zu werden, die sämtliche<br />
Klischees von Partizipation und Kulturfluktuation<br />
nur mehr zementieren. Gut gemeint ist wie immer<br />
beileibe nicht gut gemacht – und noch stärker<br />
als bisher müssen die Künstler aufpassen, nicht zu<br />
sehr zu bloßen Erfüllungsgehilfen des Marketings zu<br />
werden. Also Obacht. Denn schiere Schaulust strömt<br />
schon in Scharen. Und die Mythen sitzen porentief.<br />
Christoph Zitzlaff, Jahrgang 967, studierte Kunstgeschichte,<br />
Philosophie sowie deutsche und romanische Philologie mit<br />
dem Fokus auf Skulptur und Theorie der Frührenaissance an<br />
der WWU Münster. Als Publizist leitete er die Kulturressorts<br />
verschiedener Magazine und beschäftigt sich mit der Zeitgenossenschaft<br />
von Text, Kritik und Wissenschaft. Er lebt<br />
und arbeitet als freier Autor und Kulturredakteur in Berlin.<br />
Christoph Zitzlaff (born 967) studied art history and philosophy<br />
as well as German and Romanic philology, focussing<br />
on sculpture and early Renaissance theory at the University<br />
of Münster. As a writer he is the senior cultural editor of various<br />
magazines and he deals with issues relating to writing,<br />
criticism and the sciences. He lives and works in Berlin as a<br />
freelance author and cultural editor.<br />
al change in culture – despite all the fuss of the press,<br />
and despite threatening to close the A 40 highway for<br />
an open-air festival. As with many overplayed megaevents,<br />
already in March the RUHR. 0 0 artistry<br />
seems to be stuck in a media hangover.<br />
Istanbul came to the sleety opening event, but only<br />
after enduring long organizational cramping. Two<br />
thirds of the 70 million euros budgeted for the “year<br />
of the cultural capital” are to flow into the renovation<br />
and refurbishment of historical buildings. Another<br />
400 individual events are planned, but they are<br />
merely supposed to increase the touristic value of the<br />
city on the Bosporus – a disappointment for contemporary<br />
art. As in the Ruhr area, Istanbul is also presenting<br />
itself as an open centre in transition. “Lives<br />
and Works in Istanbul” offers a series of guest artists,<br />
and the most renowned among them are the Austrian<br />
Peter Kogler and the long-since famous French artist<br />
Sophie Calle. “Portable Artists” is an attempt to<br />
bring “emerging artists” to all 9 districts of the Turkish<br />
metropolis. Otherwise – I’m afraid to say – there<br />
will be much singing on boats and dancing on the<br />
rooftops of the mosques. But not everyone is satisfied<br />
with this event culture; Orhan Pamuk, winner of the<br />
Nobel Prize for literature in 006, withdrew his “Museum<br />
of Innocence” – a seminal project of “Istanbul<br />
0 0” – from the festival’s official programme after<br />
the organizational committee was accused of financial<br />
irregularities.<br />
In the Hungarian cultural capital Pécs, already a transitional<br />
place due to its many minorities, neither the<br />
long since opened artists’ district on the grounds of<br />
the Zsolnay Porcelain Factory nor the concert area<br />
was ready on time. Yet here they are offering classics,<br />
among them Marcel Breuer, Andor Weininger and<br />
Alfréd Forbát: all artists originating from Pécs or the<br />
surrounding area who celebrated their first successes<br />
at Bauhaus Dessau, as the exhibition “From Art to<br />
Life” beginning in August will document. Then there<br />
is the op-art hero Victor Vasarely, also originally from<br />
Pécs; his projections onto the facades of buildings<br />
throughout the city are omniscient. Beyond that,<br />
here, too, we can expect such all-too politically correct<br />
projects as the “National Gipsy Fine Arts Exhibition”<br />
in the fall, or the competition for “ Dialogues”<br />
about which, unfortunately, nothing more is known<br />
than what is revealed in its prolix subtitle: “Visual Art<br />
Competition on the occasion of the st anniversary<br />
of the political transition”.<br />
More the ever before, the European Cultural Capitals<br />
in the year 0 0 have become the stomping ground<br />
for goodwill art projects that collectively anchor all<br />
the clichés of participation and cultural fluctuation<br />
ever more deeply. Even the best of intentions are<br />
indeed not always carried out well, and the artists<br />
must be increasingly careful not to become the mere<br />
henchmen of the marketing industry. So look out.<br />
The sheer desire to see is already drawing the multitudes.<br />
And the myths are just skin-deep.<br />
Artverwandt<br />
Das andere Altarbild: Sibylle Wagner – zwei für eins<br />
Sibylle Wagner: Lichtskulptur St. Matthäus-Kirche, Foto: © Andreas Süß<br />
Alle zwei Monate kreiert ein anderer Künstler ein<br />
neues Altarbild für die St.-Matthäus-Kirche im Kulturforum.<br />
Das Thema von Sibylle Wagners Arbeit mit<br />
dem Titel „zwei für eins“ ist, etwas zur Deckung zu<br />
bringen. Etwas, das eine andere Kraft, ein anderes Etwas<br />
benötigt, hier das Licht, um aus zwei Elementen<br />
eine neue Form zu schaffen. „zwei für eins” sind zwei<br />
voneinander getrennte rechteckige, spiegelnde Plexiglasflächen,<br />
die in der Apsis beleuchtet werden. Durch<br />
Verschweißung des farblosen Acryls mit einem Plexiglasmaterial,<br />
das Licht in Farbe aufspaltet, ergeben<br />
sich neue farbige Schatten und die Kreuzform wird<br />
erst durch die Bestrahlung geschaffen.<br />
Die Künstlerin Sibylle Wagner wurde 95 in Stuttgart geboren,<br />
arbeitet seit 987 in ihrem Atelier für Malerei und<br />
Performance in Wintzenbach/Elsass sowie seit 00 in Berlin.<br />
Neben ihren nationalen und internationalen Ausstellungen<br />
sind die Arbeiten von Sibylle Wagner in öffentlichen<br />
und privaten Sammlungen vertreten und wurden bereits mit<br />
diversen Kunstpreisen, u. a. dem Hanna-Nagel-Preis ausgezeichnet.<br />
Sibylle Wagners Lichtmöbel werden im ho-kiti-Showroom<br />
präsentiert. Linienstr. 48, 0 5 Berlin-Mitte,<br />
Di–Fr 5– 9h, www.ho-ki-ti.com<br />
St.-Matthäus-Kirche im Kulturforum,<br />
Matthäikirchplatz, 0785 Berlin,bis .4.<br />
www.stiftung-stmatthaeus.de, Map: L 4<br />
4 5
Sammeln & Bewahren<br />
Universität der Künste Berlin<br />
Jetzt bewerben!<br />
Infos und Ausschreibungsunterlagen:<br />
www.udk-berlin.de/udk-preis<br />
Die Kunstsammlung ist der Ort, an dem künstlerische Werke dauerhaft<br />
werden. Hier werden sie versammelt, in Bezug zueinander gebracht, erforscht<br />
und präsentiert – bleiben so im Gespräch und wirken weiter. Dieser<br />
umfassende Ratgeber für private und institutionelle Sammler, Künstler,<br />
Galeristen, Kuratoren und kulturelle Einrichtungen legt besonderen Fokus<br />
auf die Sammlungsstiftungen in der Schweiz, ihre Entwicklung, Bedeutung<br />
und Praxis. Die Stiftung hat sich seit dem 0. Jahrhundert als nachhaltige<br />
Sicherung der eigenen Kunstsammlung bewährt.<br />
Franz-Josef Sladeczek, Andreas Müller: Sammeln & Bewahren. Das Handbuch zur<br />
Kunststiftung für den Sammler, Künstler und Kunstliebhaber. Benteli Verlags AG,<br />
Bern 009. 5 8 S., 4 S/W- und 40 Farbabbildungen, Hardcover, gebunden, 4 €.<br />
ISBN 978- -7 65- 55 -5<br />
Ulrike Turin – Portrait und Selbstportrait<br />
Ulrike Turin studierte an der Kasseler Akademie und der Technischen Universität<br />
Berlin. Seit 97 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und lehrt<br />
heute an verschiedenen deutschen Hochschulen. Das Buch zeigt Porträts<br />
und Selbstporträts aus den Jahren 959 bis 008 – über 0 Zeichnungen<br />
und Gemälde – und gibt einen Einblick in Turins gesamten künstlerischen<br />
Werdegang. Beginnend, als sie als 4-Jährige sich selbst oder ihre Tante mit<br />
Bleistift zeichnete, bis zu ihren aktuellen, sehr realistischen Porträts. Interessant<br />
ist der im Buch enthaltene Textbeitrag Turins über das künstlerische<br />
Schaffen und den Weg zum überzeugenden Bildnis.<br />
Ulrike Turin: Portrait und Selbstportrait. Hirmer Verlag, München 009. 44 S., 75<br />
Farbtafeln, 4 Abbildungen in Farbe und 6 in Schwarz-Weiß, gebunden, Leinen,<br />
9,90 €. ISBN: 978 777490 50<br />
Kino-Magie – Zoo Palast Berlin<br />
Als 957 der Zoo Palast Berlin aus Ruinen wiederauferstanden war, wurde<br />
er zum Ausdruck des Optimismus. Ins Zuhause der Filmfestspiele lädt<br />
Christine Kosorsy zur Uraufführung ihrer Foto-Kunst über die Architektur<br />
und die Seele dieses Kinos. Der Vorhang hebt sich und die Privatvorstellung<br />
beginnt. Im großen Saal warten 00 Plätze auf ihre Stars der Filmgeschichte.<br />
Über ihnen schwebt ein funkelnder Sternenhimmel, der die Magie<br />
des Kinos, gleich Kosorsys fotografischen Raumbildern, in diesem Palast<br />
eingefangen hat. Ob in der Starloge oder auf dem Klappsitz des Platzanweisers,<br />
Kino bleibt der Ort der Projektion vieler Wünsche.<br />
Christine Kosorsy: Kino-Magie – Zoo Palast Berlin. Bertz + Fischer Verlag 0 0.<br />
7 S., Deutsch/Engl., 6 Farbfotos, Hardcover, 7,90 €. ISBN: 978- -86505- 96-7<br />
Sacri Monti<br />
Bertram Kober studierte Fotografie und Kommunikationsdesign und arbeitet<br />
heute als freiberuflicher Fotograf und Dozent an der fas Berlin. „Sacri<br />
Monti“ zeigt Aufnahmen des Innenlebens von neun kleinen katholischen<br />
Pilgerstätten in Norditalien aus dem 6. und 7. Jahrhundert. Im Zentrum<br />
der Bilder stehen Terrakottafiguren in Szenen biblischer Geschichten<br />
– meist Jesus umgeben von anderen Heiligen. Aus dem Zusammenspiel<br />
des Figurentheaters mit dem Arrangement ihrer intensiven Blicke und den<br />
Fresken im Hintergrund ergibt sich eine skurrile mystische Wirkung, die<br />
den Betrachter in das Spannungsfeld der heiligen Geschichten zieht.<br />
Bertram Kober: Sacri Monti. Kerber Verlag, Bielefeld 009. Deutsch/Engl., S.,<br />
47 farbige Abbildungen, Hardcover, 9,80 €. ISBN: 978- -86678- 9 -8<br />
Vera Mercer – Photographs and Still Lifes<br />
Nach ihrer Heirat mit Daniel Spoerri war Vera Mercer Teil der Pariser<br />
Künstleravantgarde der frühen 960er Jahre; sie porträtierte u. a. Marcel<br />
Duchamp, Niki de Saint-Phalle und immer wieder Spoerri. Parallel zu<br />
diesen Porträts fotografierte sie auch alte Pariser Markthallen kurz vor<br />
deren Abriss. Hier begegnete sie einem Thema, das sie seitdem beschäftigt:<br />
Nahrung wie Früchte und Gemüse, Fleisch und Fisch – und das spätere<br />
Arrangement im heimischen Studio. Vera Mercers Blumen-, Früchte- und<br />
Tierstillleben sind vom 7. . bis zum 5.4. in der Kommunalen Galerie in<br />
Berlin zu sehen.<br />
Matthias Harder (Hg.): Vera Mercer – Photographs and Still. Kehrer Verlag, Heidelberg<br />
0 0. Deutsch/Engl., 08 S., 9 Farb- und S/W-Abb., Hardcover, 5 €.<br />
ISBN 978- -868 8- -8<br />
The Upset – Young Contemporary Art<br />
„The Upset” stellt Vertreter einer jungen Künstlergeneration vor, die sich<br />
vom Alltag urbaner Jugendkultur inspirieren lässt und sich innerhalb der<br />
Bereiche Illustration, Design, Malerei und Skulptur gleichzeitig klassischer<br />
Ausdrucksformen bedient. Viele der Künstler wie Takashi Murakami oder<br />
John Currin sind außerhalb des klassischen Kunstmarktes kommerziell erfolgreich.<br />
Das Buch teilt sie in Disziplinen wie „Lowbrow“ und „Urban Art“<br />
ein und beschreibt die wichtigsten Merkmale. Mit Biografien, Abbildungen<br />
ihrer Arbeiten und Interviews werden die Künstler vorgestellt.<br />
Robert Klanten, Swen Ehmann, Hendrik Hellige & Pedro Alonzo: The Upset.<br />
Young Contemporary Art. Gestalten, Berlin 008. Englisch, 88 S., zahlreiche, teils<br />
ganzseitige Farbabbildungen, Hardcover, 44 €. ISBN: 978- -89955- -8<br />
6 7
„Trick und Technik“ und „Mein eigener Trickfilm“ im Museum für Film und Fernsehen<br />
© Deutsche Kinemathek<br />
Kurs “Trick und Technik”<br />
Termine: Di–So nach Vereinbarung<br />
Kosten: 40 Euro, zzgl. Euro p. P.<br />
Die Workshops für Kinder ab 8 Jahren finden im Museum<br />
“Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen”<br />
in der Potsdamer Str. in Berlin statt.<br />
www.filmmuseum-berlin.de<br />
Kinder Künstler Kritzelbuch<br />
Bei der Betrachtung eines Filmes lassen wir uns<br />
täuschen, da unser Auge und unser Gehirn Bewegungen<br />
wahrnehmen. In Wirklichkeit besteht ein Film<br />
aus ganz vielen Einzelbildern. Diese Illusion entsteht,<br />
wenn Einzelbilder in schneller Abfolge, etwa 5 Bilder<br />
pro Sekunde, gezeigt werden. Schon 895 arbeitete<br />
der deutsche Filmpionier Sklandowsky mit dem Daumenkino.<br />
Bald wurden die bewegten Bilder auch koloriert, und<br />
einige Jahre später lernten sie auch sprechen. Was aber<br />
ein Stummfilm, ein Phonograph oder Tricktableau<br />
sind und mit welchen Tricktechniken die Filmemacher<br />
gearbeitet haben, erfahrt ihr während des Rundgangs<br />
„Trick und Technik“ im Museum für Film und Fernsehen.<br />
Und wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch im Workshop<br />
„Mein eigener Trickfilm“ selbst ausprobieren, denn<br />
Trickfilme selber machen muss nicht schwer sein! Hier<br />
werdet ihr in die Arbeitsprozesse bei der Produktion<br />
des Trickfilms eingeführt. Anschließend entwickelt ihr<br />
in Gruppenarbeit eurer eigenes Drehbuch, und das<br />
dürft ihr im Filmstudio unter Anleitung selbst umsetzen.<br />
Euer Filmwerk wird euch nach Hause geschickt.<br />
Anmeldung bei der Museumsinformation – Abenteuer<br />
Museum unter Tel.: 4749 888<br />
Kurs “Mein eigener Trickfilm”<br />
Termine: Mo–So nach Vereinbarung<br />
Kosten: Schulgruppen 00 bzw. 80 Euro<br />
Gruppen und Kindergeburtstage 50 bzw. 00 Euro<br />
Dieses herrliche und manchmal auch muffelnde Kritzelbuch hat 86 Ideen<br />
zum Weiter- und Ausmalen, Verzieren und Erfinden. Malt einem Mann<br />
einen Pups an die Hose oder lasst die Angreifer vor der Ritterburg entstehen.<br />
Ein Kater wünscht sich Muster an den noch weißen Wänden, und<br />
der dicke Martin soll mit Tätowierungen verziert werden. Was muss auf<br />
deiner Lieblingspizza drauf sein? Auf jeden Fall brauchen die Stinkfußindianer<br />
noch eine Kriegsbemalung, um ihre Feinde auch mit ihrem Aussehen<br />
in die Flucht zu schlagen! Das Buch ist das erste gemeinsame Werk der<br />
Ateliergemeinschaft LABOR, in der sich namhafte Frankfurter Künstler<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Vernissagenkalender | Calendar of Art Gallery Openings<br />
Tag Datum Uhr Galerie Seite Stadtplan<br />
Mi 4. . 9– h Galerie Horst Dietrich 47 M<br />
Do 5. . 9h dr. julius | ap 49 x<br />
Fr 5. . 9– h Kuma Galerie 5 E 8<br />
Mi . . 9h Polnisches Institut 58 H<br />
Fr 5. . 9h Zweigstelle Berlin 40 D<br />
Fr 5. . 9h loftgalerie für Fotografie 4 x<br />
Fr 5. . 9h Galerie Vinogradov 5 B<br />
Fr 5. . 0h Akademie für Malerei Berlin 57 L 6<br />
So 7. . h Kommunale Galerie Berlin 4 x<br />
Do . . 9h Haus am Lützowplatz – Studiogalerie 47 N<br />
Fr . . 7– h WENDT + FRIEDMANN GALERIE 45 E 4<br />
Fr . . 8– 0h upstairs berlin 46 L 8<br />
Fr . . 9h Galerie ICON Berlin 50 D<br />
Fr . . 9h Galerie MAUD PIQUION & Partner 47 C 0<br />
Fr . . 9h Galerie Poll 5 H<br />
Fr . . 9– h AANDO FINE ART 54 F 9<br />
Fr . . 9– h TAMMEN GALERIE 59 L 9<br />
Fr . . 9– h und GALERIE GAULIN & PARTNER 59 L 9<br />
Fr . . 0h Akademie für Malerei Berlin 57 L 6<br />
Sa . . 7h Galerie der Kunststiftung Poll 5 F<br />
Sa . . 8h FACTORY-ART 60 N /<br />
Do 8. . 8h 8m Galerie für Zahlenwerte 49 x<br />
Fr 9. . 0h Akademie für Malerei Berlin 57 L 6<br />
Fr 9. . 0h Werkstattgalerie 49 P 0<br />
Fr 9. . 8– h janinebeangallery / Two Window Project 60 E 0<br />
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Berlin-Tipps | Tips for Berlin Visitors<br />
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Kaufhaus | Department Store<br />
Galeries Lafayette<br />
Französische Straße 23<br />
Map: J 18<br />
030 20948-0<br />
www.galerieslafayette.de<br />
Kaufhaus | Department Store<br />
KaDeWe<br />
Tauentzienstr. 21-24<br />
Map: M 9<br />
030 2121-0<br />
www.kadewe-berlin.de<br />
Restaurants<br />
Fischers Fritz<br />
Charlottenstr. 49<br />
Map: I 19<br />
030 - 20 33 63 63<br />
www.fischersfritzberlin.com<br />
Maremoto<br />
Strausberger Platz 2<br />
Map: H 26<br />
030 - 40 05 42 30<br />
www.maremotoberlin.de<br />
Asiatisch | Asian<br />
Good Time<br />
Hausvogteiplatz 11<br />
Map: J 20<br />
030 2007-4870<br />
www.goodtime-berlin.de<br />
Französisch | French<br />
Le Faubourg<br />
Augsburger Str. 41<br />
Map: M 7<br />
030 - 800 999 7700<br />
take a walk on the wild side<br />
f*cool rooftop-club<br />
weekend<br />
Am Alexanderplatz 5<br />
Map: G 24<br />
www.week-end-berlin.de<br />
Rooftop Restaurant-Club<br />
Solar<br />
Stresemannstr. 76<br />
Map: N 17<br />
0163 765-2700<br />
www.solarberlin.com<br />
wichtige Rufnummern<br />
Notruf/Polizei - Police 110<br />
Feuerwehr 112<br />
Ärztlicher Notdienst 31 00 31<br />
Kreditkarte sperren 116 116<br />
MAC Computer Store<br />
GRAVIS<br />
Ernst-Reuter-Platz 8<br />
Map: J 5<br />
030 39022333<br />
www.gravis.de<br />
finest suits: fe.male<br />
Herr von Eden<br />
Alte Schönhauser Str. 14<br />
Map: F 22<br />
030 24048680<br />
www.herrvoneden.com<br />
Borchardt<br />
Französische Str. 47<br />
Map: J 19<br />
030 - 81 88 62 62<br />
www.borchardt-catering.de<br />
Der goldene Hahn<br />
Pücklerstr. 20<br />
Map: M 27<br />
030 - 618 80 98<br />
www.goldenerhahn.de<br />
Italienisch | Italian<br />
Mondo Pazzo<br />
Schlüterstr. 52<br />
Map: L 4<br />
030 8851121<br />
www.mondo-pazzo.de<br />
Italienisch | Italian<br />
Sale e Tabacchi<br />
Rudi-Dutschke-Str. 23<br />
Map: L 19<br />
030-252 11 55<br />
www.sale-e-tabacchi.de<br />
fine clubbing<br />
Rodeo Club<br />
Auguststr. 5a<br />
Map: F 19<br />
0163 - 16 20 16 8<br />
www.rodeo-berlin.de<br />
The Techno Legend<br />
Tresor<br />
Köpenicker Str. 70<br />
Map: K 24<br />
www.tresorberlin.de<br />
Grill Royal<br />
Friedrichstr. 105b<br />
Map: G 18<br />
030 - 28 87 92 88<br />
www.grillroyal.com<br />
Schweizerisch | Swiss<br />
Nola´s<br />
Veteranenstr. 9<br />
Map: D 21<br />
030 4404-0766<br />
www.nola.de<br />
Café + Galerie<br />
Einstein<br />
Unter den Linden 42<br />
Map: I 18<br />
030 2043-632<br />
www.cafeeinstein.com<br />
Flughafen 0180 5000 186<br />
Deutsche Bahn 11 8 61<br />
Fundbüro 75 60 31 01<br />
Taxi Würfelfunk 0800 cabcall<br />
Berliner designers store<br />
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Frankfurter Allee 89<br />
Map: J 33<br />
030 4208-1445<br />
www.berlinomat.com<br />
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Herz + Stöhr<br />
Winterfeldtstr. 52<br />
Map: O 11<br />
030 21 64 42 5<br />
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Käfer im Reichstag<br />
Platz der Republik 1<br />
Map: I 16<br />
030 - 22 62 99 33<br />
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Watergate<br />
Falckensteinstr. 49<br />
Map: M 29<br />
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Techno + Gay<br />
Berghain<br />
Am Wriezener Bahnhof<br />
Map: K 28<br />
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Almstadtstr. 5<br />
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030 97004-664<br />
www.2211berlin.de<br />
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Marlene-Dietrich-Platz 2<br />
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030 - 25 53 17 72<br />
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San Nicci<br />
Friedrichstr. 101<br />
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Brunnenstr. 5<br />
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Gipsstr. 11<br />
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berlin original | every age<br />
Clärchens Ballhaus<br />
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A<br />
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5 min<br />
Airport Tegel (TXL)<br />
POTSDAM<br />
Schopenhauerstraße<br />
U<br />
Pestalozzistr.<br />
Charlottenburg<br />
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U<br />
Mierendorffplatz<br />
Kurfürstendamm<br />
Kaiserin-Augusta-Allee<br />
Richard-Wagner-Platz<br />
Bismarckstr.<br />
Kantstr.<br />
Lewishamstr.<br />
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Otto-Suhr-Allee<br />
Bismarckstr.<br />
Sickingenstr.<br />
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Niebuhrstr.<br />
Giesebrechtstr.<br />
Sybelstr. Sybel- str.<br />
Adenauerplatz<br />
Breitestraße<br />
Deutsche Oper<br />
Pestalozzistr.<br />
Wilmersdorferstr.<br />
Mommsenstr.<br />
Xantener Str.<br />
Konstanzer Str.<br />
Charlottenstraße<br />
Harden<br />
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Alt-Moabit<br />
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Straße des 17. Juni<br />
Kurfürstend.<br />
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Kurfürstendamm Tauentzienstr.<br />
Bregenzer Str.<br />
Konstanzer Str.<br />
Gutenbergstraße<br />
Wielandstr.<br />
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Am Kanal<br />
Bleibtreustr.<br />
Grolmannstr.<br />
Savignyplatz<br />
Potsdam<br />
Hauptbahnhof<br />
Ernst Reuter Platz<br />
Einsteinufer<br />
Carmerstr.<br />
Uhlandstr.<br />
Kantstr.<br />
Lietzenburger Str.<br />
Uhlandstr.<br />
Uhlandstr.<br />
Pariser Str. Pariser Str.<br />
Hohenzollerplatz<br />
Berliner Str.<br />
Franklinstr.<br />
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Fasanenstr.<br />
Fasanenstr.<br />
Nuthestreße<br />
Beusselstr.<br />
Fasanenstr.<br />
Turmstr.<br />
Joachimstaler<br />
Jebensstr.<br />
Zoologischer Garten<br />
Kurfüstendamm<br />
Str.<br />
Spichernstr.<br />
Beusselstr.<br />
Tiergarten<br />
Rankestr.<br />
Eislebener S<br />
Havel<br />
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ster Str.<br />
Nürnberger Str.<br />
Augsburgerstr.<br />
BERLIN<br />
U<br />
Stromstr.<br />
Lessingstr.<br />
Putlitzbrückee<br />
U<br />
Birkenstraße<br />
Stromstr.<br />
U<br />
U<br />
Altonaer Str.<br />
Föhrer Föh Str.<br />
Alt-Moabit<br />
Straße des 17. Juni<br />
Passauer Str.<br />
Turmstraße<br />
Hansaplatz<br />
Budapester Str.<br />
Quitzowstr.<br />
Rathenower Str.<br />
Spreeweg<br />
Paulstr.<br />
Bereich mit besonders U<br />
hoher Galeriendichte<br />
Perleberger Str. Perleberger Str. Fennstr.<br />
Hofjägerallee Klingelhöfer Str.<br />
Kurfürstenstr. Kurfürstenstr.<br />
Victoria-Luise-Platz<br />
Westhafen<br />
Corneliusstr.<br />
Kalckreuthstr.<br />
Kirchstr.<br />
Rauch- str.<br />
Wittenbergplatz<br />
Bellevue<br />
Großer<br />
Turmstr.<br />
Stern<br />
StühlerStr.<br />
Schillstr.<br />
Kleiststr.<br />
Eisenacher Str.<br />
Von-der-Heydt-Str.<br />
Lützowufer<br />
Nollendorfplatz<br />
Nollendorfstr.<br />
Alt-Moabit<br />
Hiroshimastr.<br />
L ü t z o w s t r a ß e<br />
Straße des 17. Juni<br />
Hildebrandstr.<br />
Bülowstr.<br />
Lehrterstr.<br />
u<br />
John-Foster-D lles-Allee<br />
Tiergarten<br />
Tier<br />
Pohlstraße<br />
Kurfürstenstr.<br />
Bülowstr.<br />
Fennstr.<br />
Heidestr.<br />
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Stauffenbergstr.<br />
Hauptbahnhof<br />
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Re ch ietsch Ufer<br />
p<br />
Schöneberger Ufer<br />
Potsdamer Str.<br />
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Chausseestr.<br />
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U<br />
Scheidemannstr.<br />
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richtstr.<br />
Reinickendorfer Reinic Reinickendorfer er Str.<br />
Schwartzkopffstr.<br />
Am Park<br />
U<br />
Potsdamer Platz<br />
Mendelssohn-<br />
Bartholdi-Park<br />
Gleisdreieck<br />
U<br />
Invalidenstr.<br />
Schumannstr.<br />
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Friedrichstr.<br />
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Brunnenstr.<br />
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Bernauer Str.<br />
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Unter den Linden Karl-Liebknecht<br />
Wilhelmstr. Wilhelmstr.<br />
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Zinnowitzer Str.<br />
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Niederkirchnerstr.<br />
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Oranienburger Tor<br />
Friedrichstrasse<br />
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Voltastraße<br />
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Ackerstr.<br />
Invalidenstr.<br />
Ackerstr.<br />
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Charlottenstr.<br />
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Französische Str.<br />
Charlottenstr.<br />
Stadtmitte<br />
Kochstr.<br />
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Oranienburger Str.<br />
Georgenstr.<br />
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Charlottenstr.<br />
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Hallesches Tor<br />
Bernauer Str.<br />
Oranienburger Str.<br />
Jägerstr.<br />
Leipziger Str.<br />
Kochstr.<br />
Lindenstr.<br />
Lindenstr.<br />
Brunnenstr.<br />
Bodestr.<br />
Alte Jakobstr.<br />
Veteranenstr.<br />
Joachims.<br />
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Mehringdamm<br />
Burgstr.<br />
Wolliner Str.<br />
Weinbergweg<br />
Rosenthaler Platz<br />
Rosenthaler Str.<br />
Gitschiner Str.<br />
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Kastanienallee<br />
Fehrbelliner Str.<br />
Choriner Str.<br />
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Gertraudenstr. Mühlendamm<br />
Oranienstr.<br />
Eberswalder Str.<br />
Schwedter Str.<br />
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Spittelmarkt<br />
Alte Jakobstr.<br />
Oderberger Str.<br />
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Poststr.<br />
Prinzenstraße<br />
Eberswalder Str.<br />
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Alte Schönh. Str.<br />
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C<br />
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Haubitz + Zoche: Potsdamer Platz, aus der Serie „Facelift“,<br />
C-Print, 50 x 70 cm, Courtesy: Zweigstelle Berlin<br />
Karl-Ludwig Lange: Berlin Prenzlauer Berg, Behmstraßenbrücke,<br />
Blick gen Nord über die Norweger Straße hin auf die Bösebrücke<br />
und Bornholmer Straße, 990 © Karl-Ludwig Lange<br />
Hito Steyerl: After the crash, 009, Videostill,<br />
HDV-Video, 7 Min. Courtesy: die Künstlerin<br />
Haubitz + Zoche – Agenten und Streber<br />
Haubitz + Zoches Arbeiten positionieren sich im international<br />
bearbeiteten Feld von Modellen und Inszenierungen<br />
vor allem deshalb von spezieller Eigenheit, weil<br />
sie diese Modelle eben nicht als eine Parallel-Wirklichkeit<br />
erscheinen lassen. Die fotografische Aufnahme entspricht<br />
einer Aneignungsstrategie, die die Künstlerinnen<br />
auch in ihrem speziellen Umgang mit Architektursituationen<br />
und Bauelementen erkennen lassen.<br />
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Karl-Ludwig Lange: Die geteilte Stadt – Topographie<br />
der Berliner Mauer<br />
Der Berliner Fotograf Karl-Ludwig Lange zeigt großformatige<br />
Fotografien im Raum des Mauer-Mahnmales<br />
des Deutschen Bundestages. Dort sind Mauerteile dem<br />
ehemaligen Mauerverlauf folgend aufgestellt. Die Fotografien<br />
von Karl-Ludwig Lange vertiefen das Verständnis<br />
für die Folgen des Mauerbaus in Berlin. Sie stammen<br />
aus dem Jahre 990 und veranschaulichen die Wunden,<br />
die die Mauer in das Stadtbild von Berlin geschlagen<br />
hat, lassen das Schmerzhafte dieses Schnitts nachempfinden.<br />
Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus<br />
Schiffbauerdamm, 0 7 Berlin-Mitte, Zugang über Spree-<br />
Uferpromenade gegenüber Reichstag<br />
bis 9.5., Fr–So – 7h, Eintritt frei<br />
www.kunst-im-bundestag.de, Map: H 7<br />
Im Moment des Verdachts<br />
Unter Verdacht stellen lässt sich heute vieles. Der<br />
Begriff kann jedoch nicht nur den Prozess der<br />
Verifikation einer negativen Vermutung beschreiben.<br />
Verdacht bezeichnet vielmehr, im positiven Sinne, eine<br />
zielgerichtete Handlung, eine grundsätzlich skeptische<br />
Einstellung gegenüber dem Bestehenden. Der Bielefelder<br />
Kunstverein präsentiert mit Michael Fullerton,<br />
Sven Johne, Johannes Maier, Falke Pisano, Clunie Reid<br />
und Hito Steyerl sechs internationale, zeitgenössische<br />
künstlerische Positionen, deren Werken eine besondere<br />
Art der Beobachtung, Analyse, Werkentwicklung und<br />
Fragen der Repräsentation zugrunde liegt.<br />
Bielefelder Kunstverein im Waldhof<br />
Welle 6 , 60 Bielefeld, bis 5.4., Do + Fr 5– 9h, Sa + So<br />
– 9h, Mo–Mi nach tel.Vereinbarung,<br />
Eintritt: €, erm. ,50 €, www.bielefelder-kunstverein.de<br />
Vera Mercer: Naked Deer Head, Omaha 008 © Vera Mercer<br />
Nicolas Provost: Long Live the New Flesh (film still), 009<br />
Courtesy: Haunch of Venison<br />
Peter Bialobrzeski: Paradise Now # 6 , 008<br />
Vera Mercer – Porträts und Stillleben<br />
Verheiratet mit Daniel Spoerri, zählte Vera Mercer in<br />
den 960er Jahren zur Pariser Künstleravantgarde. Sie<br />
porträtierte Marcel Duchamp, Jean Tinguely oder Niki<br />
de Saint-Phalle und fotografierte die alten Pariser Markthallen.<br />
Hier entdeckte sie das Stillleben, das seither ihr<br />
Sujet ist. Die sinnlich-opulenten Früchte- und Tierstillleben<br />
lassen die Bezüge zur Kunstgeschichte vom Vanitasmotiv<br />
bis zum Memento mori erkennen.<br />
Kommunale Galerie Berlin<br />
Hohenzollerndamm 76, 07 Berlin-Charl.<br />
Opening: 7. ., h, 7. .– 5.4., Di–Fr 0– 7h, Mi 0– 9h, So<br />
– 7h, www.kommunalegalerie-berlin.de<br />
Nicolas Provost – Films<br />
Haunch of Venison zeigt Videoarbeiten des preisgekrönten<br />
belgischen Künstlers und Filmemachers Nicolas<br />
Provost. Im Rahmen der 60. Berlinale lädt die Galerie<br />
zur Premiere von „Storyteller“ ( 0 0) ein. In diesem Film<br />
arbeitet Provost mit altem Filmmaterial von Skylines<br />
verschiedener Städte, verbindet einzelne Bilder neu<br />
miteinander und kreiert eine glatte Künstlichkeit, die an<br />
Science Fiction erinnert.<br />
Haunch of Venison<br />
Heidestr. 46, 0557 Berlin-Tiergarten<br />
bis .4., Di–Sa – 8h<br />
www.haunchofvenison.com, Map: D 4<br />
Paradise Now – Naturdinge<br />
Die Alfred Ehrhardt Stiftung ist von Köln nach Berlin<br />
gezogen und stellt in ihrer ersten Ausstellung Alfred Ehrhardts<br />
Aufnahmen von Naturdingen der Serie „Paradise<br />
Now“ von Peter Bialobrzeski gegenüber. Bialobrzeski<br />
dokumentiert die vom Stadtwachstum unberührt gelassene,<br />
urwaldartige Natur in asiatischen Mega-Städten.<br />
Als Zeichen der Hoffnung scheint sich das paradiesische<br />
Tropengrün gegen die urbane Struktur durchzusetzen.<br />
Alfred Ehrhardt Stiftung<br />
Auguststr. 75, 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis 8.4., Di–So – 8h, Do – h<br />
www.alfred-ehrhardt-stiftung.de, Map: F 9<br />
40 4
Rineke Dijkstra: Amy, Liverpool, England, December , 008<br />
Robert Wilson: Byamba Ulambayar, 006, Music by Peter Cerone,<br />
65” Plasma Screen, Custom Speaker, HD Media Player<br />
66” (H) x 6” (W)<br />
Fergus Greer: Leigh Bowery – session -look , 0 0<br />
© Fergus Greer / loftgalerie<br />
Rineke Dijkstra – Liverpool<br />
Die aktuelle Serie der holländischen Künstlerin Rineke<br />
Dijkstra „Liverpool“ entstand in Zusammenarbeit mit<br />
dem Museum Tate Liverpool. Die Künstlerin beobachtete<br />
und filmte eine Schulklasse während des Besuchs der<br />
Ausstellung und begleitete mehrere Jugendliche in den<br />
Club Krazyhouse. Um die jugendlichen Clubbesucher zu<br />
filmen, isolierte Dijkstra sie vom Clubkontext und arbeitete<br />
mit ihnen in einem eigens eingerichteten Studio in<br />
der Nähe des Krazyhouse. Dort bat sie die Jugendlichen,<br />
zu Clubmusik zu tanzen. Der nüchterne Hintergrund<br />
richtet alle Aufmerksamkeit auf die jungen Menschen,<br />
die gleichermaßen verletzlich und angespannt wirken.<br />
Galerie Max Hetzler<br />
Oudenarder Str. 6– 0, 47 Berlin-Wedding<br />
bis 7. ., Di–Sa – 8h<br />
www.maxhetzler.com<br />
Robert Wilson – Video Portraits<br />
Robert Wilson (* 94 , Waco, Texas) ist einer der bedeutendsten<br />
Avantgarde-Künstler des Theaters und<br />
der Oper seit den 970er Jahren. Beeinflusst durch<br />
die Bekanntschaft mit Merce Cunningham, John Cage,<br />
George Balanchine, Yvonne Rainer, aber auch mit vielen<br />
Minimal Artists, fand er zu einer Bildsprache, die in ihrer<br />
kühlen Ästhetik und surrealistischen Poetik die Theater-<br />
und Opernwelt revolutionierte. In seinen von absurdheiter<br />
bis melancholisch anmutenden Video-Porträts, die<br />
seit 004 entstehen, fließen die jahrzehntelangen Erfahrungen<br />
als Opern- und Theaterdirektor, Bühnenbildner,<br />
Lichtdesigner und bildender Künstler ein.<br />
Galerie Thomas Schulte<br />
Charlottenstr. 4, 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis . ., Di–Sa – 8h<br />
www.galeriethomasschulte.de, Map: K 9<br />
Fergus Greer – Leigh Bowery & Butterflies<br />
Leigh Bowery ( 96 – 994) war Mode-Designer, Kostümbildner<br />
und Performance-Künstler, Club-Promoter,<br />
Schauspieler, Sänger und Modell. Er zählt zu den<br />
schrillsten, kreativsten und einflussreichsten Künstlern<br />
der 980er und -90er Jahre. Die loftgalerie präsentiert<br />
zwischen 988 und 994 entstandene Studioaufnahmen<br />
des britischen Fotografen Fergus Greer zusammen mit<br />
jüngst vollendeten Porträts von Schmetterlingen.<br />
loftgalerie für Fotografie<br />
Friesickestr. 8, 086 Berlin-Weißensee Opening: 5. ., 9h,<br />
6. .– 6.4., Di–Fr 4– 9h, Sa – 6h, www.loftgalerie.de<br />
Nadav Kander: Barack Obama II<br />
Audrey Armand: La caresse, 009 (film still)<br />
04 © Sylvia Plachy: Jean Michel Basquiat<br />
Nadav Kander<br />
CAMERA WORK präsentiert zum ersten Mal in<br />
Deutschland sowohl in ihrer Galerie als auch in ihrem<br />
Museum THE KENNEDYS Photographien von Nadav<br />
Kander. Neben Porträts von Künstlern und bekannten<br />
Persönlichkeiten werden in der Galerie geheimnisvolle<br />
Nachtaufnahmen und dokumentarische Landschaftsphotographien<br />
gezeigt. Im Museum wird die Serie<br />
„Obama’s People“ dem legendären Werk „The Family“<br />
von Richard Avedon gegenübergestellt.<br />
Nadav Kander – Selected, 0. .– 0.4., Nadav Kander<br />
– Obama’s People, 0. .– . 0.<br />
THE KENNEDYS, Pariser Platz 4a, 0 7 Berlin-Mitte<br />
tgl. 0– 8h<br />
CAMERA WORK, Kantstr. 49, 06 Berlin-Charlottenburg<br />
0. .– 0.4., Di–Sa – 8h, www.camerawork.de, Map: N 6<br />
Audrey Armand – Videos<br />
Für die junge Französin Audrey Armand bilden die<br />
Kindheitserinnerungen den fruchtbaren Boden ihrer<br />
künstlerischen Arbeit. Die Videos „Dobra Noc” und „La<br />
caresse” entstanden im Zusammenhang mit den Installationen<br />
und spiegeln die Emotionen der Künstlerin wider.<br />
Jedes Video Armands stellt ein eigenständiges, in sich<br />
geschlossenes Kunstwerk dar. „Kosmary” ist die neueste<br />
Videoarbeit der Boltanski-Schülerin.<br />
KUNSTBÜROBERLIN<br />
Uhlandstr. 6 , 07 9 Berlin-Charlottenburg<br />
bis 0.4., Mi–Fr – 9h, Sa – 6h or by appt.<br />
www.kunstbueroberlin.de, Map: O 6<br />
Sylvia Plachy – Waiting<br />
Die bereits mehrfach ausgezeichnete US-amerikanische<br />
Fotografin Sylvia Plachy (* 94 ) wurde am 6. . im Willy-<br />
Brandt-Haus in Berlin mit dem Dr.-Erich-Salomon-<br />
Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie<br />
(DGPh) ausgezeichnet. Unter dem Titel „Waiting“ wird<br />
zeitgleich eine Ausstellung mit Werken der Fotografin<br />
eröffnet. Plachys Bilder stehen in bester Tradition der<br />
modernen amerikanischen Dokumentarfotografie.<br />
Willy-Brandt-Haus<br />
Stresemannstr. 8, 096 Berlin-Kreuzberg<br />
bis 8. ., Di–So – 8h, Eintritt frei, Ausweis erforderlich<br />
www.willy-brandt-haus.de, Map: M 8<br />
4 4
Raum 6: Chormäntel aus dem 5. Jh. und 89 Hochzeitsfotos<br />
des 9. und 0. Jahrhunderts<br />
Thomas Rentmeister: Diagramm , 008, Holz, Würfelzucker,<br />
Tampons, Wattestäbchen, Kunststoff, Watte, Zahnstocher, Kugelschreiber,<br />
Papier, Bleistift, Uhu, Pattex, 90 x 0 x cm<br />
Egill Sæbjörnsson: The Silent Maker (Glass Objects), 009,<br />
Glasobjekte, bewegliche Scheibe, DVD, Beamer, Sound, Maße<br />
variabel, Ausstellungsansicht Frankfurter Kunstverein, 0 0<br />
Foto: Norbert Miguletz, 0 0 © Frankfurter Kunstverein<br />
Courtesy: the artist and i8 Gallery, Reykjavík and Gallery<br />
Grusenmeyer, Deurle<br />
Hinterlassenschaft<br />
Die dritte Jahresausstellung beschäftigt sich mit dem,<br />
was zurückbleibt: mit den Dingen, die wir gestalten und<br />
benutzen, die uns behausen und bekleiden, mit denen<br />
wir spielen und an denen wir arbeiten. Eine Ausstellung<br />
über die Spur, den Wert der Erinnerung und den Umgang<br />
mit dem historischen Erbe. Neben etablierten Positionen<br />
der Sammlung sind eine Vielzahl von Schenkungen, wie<br />
eine spätmittelalterliche Johannesschüssel und Werke u.<br />
a. von F. Droese, K. Benning, H. Küpper, P. Thek, H. Breloh,<br />
H. Falken und J. Paatz, zu sehen.<br />
KOLUMBA, Kunstmuseum des Erzbistums Köln<br />
Kolumbastr. 4, 50667 Köln<br />
bis 0.8., Mi–Mo – 7h, Eintritt: 5 €, erm. €<br />
www.kolumba.de, Map West: D<br />
Thomas Rentmeister – Leben auf dem Lande<br />
Thomas Rentmeister (* 964 in Reken/Westfalen) erlangte<br />
zu Beginn der neunziger Jahre Bekanntheit mit<br />
seinen organisch geformten, handwerklich perfekt gearbeiteten,<br />
spiegelnden Polyesterskulpturen, die der Künstler<br />
als „Blobs“ bezeichnet. Ungewöhnliche, teilweise bizarre<br />
Materialkombinationen machen das spätere Werk<br />
aus. Auf der Art Cologne 999 bestrich der Künstler ein<br />
Wandregal mit Nutella und verwandelte das Möbelstück<br />
in eine Skulptur. Seit einigen Jahren verwendet Rentmeister<br />
verstärkt Produkte aus dem Lebensmittel- und<br />
Hygienebereich. Die Schau zeigt einen Querschnitt<br />
durch sein vielschichtiges Werk.<br />
Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen e. V.<br />
Schöllbronner Str. 86, 76 75 Ettlingen<br />
bis 8.4., Mi–Sa 4. 0– 7. 0h, So – 8h<br />
www.kunstverein-ettlingen.de<br />
Das Wesen im Ding<br />
Das Ergründen der Natur- und Dingwelt durch deren<br />
Repräsentation und Imitation, um tiefere Erkenntnisse<br />
über das Wesen der Welt zu gewinnen, zieht sich wie ein<br />
roter Faden durch die Geschichte der Bildenden Kunst.<br />
Die Gruppenausstellung „Das Wesen im Ding“ kreist<br />
um Fragen der Mimesis, verstanden als nachahmende<br />
Darstellung der Wirklichkeit, und spürt der Rolle nach,<br />
die sie heute in künstlerischen Produktionen einnimmt.<br />
Die Arbeiten und Projekte von Nina Canell, Florian<br />
Haas, Till Krause, Bettina Lauck, Yoon Jean Lee, Egill<br />
Sæbjörnsson und Andreas Wegner präsentieren verschiedene<br />
Methoden der Suche nach dem „Wesen im Ding“.<br />
Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg<br />
Markt 44, 60 Frankfurt am Main<br />
bis 5.4., Di–So – 9h, Eintritt: 6 €, erm. €<br />
www.fkv.de, Map West: C<br />
Amélie Grözinger: o. T., 009, Papier, 5 x 6 x cm<br />
Courtesy: Wendt + Friedmann Berlin<br />
Joan Leandre: Lonely Record Sessions, 009,<br />
digital video collage<br />
Amélie Grözinger – default values<br />
Default values (Standardwerte) sind der Ausgangspunkt<br />
Amélie Grözingers, um sich mit Abweichungen von diesen<br />
zu beschäftigen. Sie zeigt Skulpturen, die durch Differenzen<br />
bzw. Individualisierungen diese Standardwerte<br />
verlassen, und Arbeiten aus vorgefundenen Materialien,<br />
die durch Abnormität wie z. B. Alter, Beschädigung, Fehldruck<br />
o. Ä. die default values nicht erfüllen. So entstehen<br />
Skulpturen und Installationen mit neuer Struktur und eigenständiger<br />
Form.<br />
WENDT + FRIEDMANN GALERIE<br />
Heidestr. 54, 0557 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 7– h, . .– 4.4.<br />
Mi–Fr – 8h, Sa – 7h<br />
www.wendt-friedmanngalerie.com, Map: E 4<br />
Susanne Ring – Verholzen<br />
Christiane Ensslen – Aus einer anderen Welt<br />
Unter dem Titel „Verholzen“ erweitert Susanne Ring ihre<br />
archaisch anmutenden, ausdrucksstarken Keramikplastiken<br />
mit Malereien zu einer großen Rauminstallation.<br />
Die Malerin Christiane Ensslen lässt in ihren farbintensiven<br />
Bildern Fantasie und Wirklichkeit zu surrealen Erinnerungswelten<br />
verschmelzen.<br />
Galerie Axel Obiger<br />
Brunnenstr. 9, 0 9 Berlin-Mitte<br />
bis 0. ., Mi–Sa – 9h<br />
www.axelobiger.com, Map: C 0<br />
Die Ausstellung zeigt internationale Positionen zum<br />
Thema Computerspiele und elektronisches Spielzeug.<br />
Das Spektrum umfasst interaktive, von Künstlern entwickelte<br />
Computerspiele (Mark Essen, US; Jason Rohrer,<br />
US; Tales of Tales, B); eine Filmcollage aus modifizierten<br />
Sequenzen kommerzieller Spiele (Loan Leandre, ES)<br />
sowie kleine modifizierte Tierroboter (France Cadet, F).<br />
Zudem porträtiert eine Fotoserie Jugendliche während<br />
einer LAN-Party (Todd Deutsch, US). Seit einigen Jahren<br />
widmen sich auch Künstler verstärkt diesem Thema, setzen<br />
sich mit der Ästhetik und dem Inhalt kommerzieller<br />
Spiele kritisch auseinander oder entwickeln alternative<br />
Spielkonzepte.<br />
[DAM]Berlin<br />
Tucholskystr. 7, 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis 4. ., Di–Fr – 8h, Sa – 6h<br />
www.dam.org, Map: F 9<br />
44 45<br />
GaMe!
Alighiero e Boetti: Strumento (# ) / aus der Arbeit: „Insicuro<br />
Noncurante“, 966–75, Mischtechnik, 8 Blätter, jeweis 55 x 45 cm<br />
© Le Case d’Arte, Mailand und Sprüth Magers Berlin London<br />
Courtesy: Le Case d’Arte und Sprüth Magers Berlin London<br />
Foto: Neuer Berliner Kunstverein/Jens Ziehe<br />
Emma Stibbon: Emblem, courtesy: upstairs berlin<br />
Alighiero e Boetti – Insicuro Noncurante<br />
Das Werk „Insicuro Noncurante“ hat die Form eines<br />
Portfolios mit 8 nummerierten Blättern, die einen<br />
Überblick über das künstlerische Schaffen Alighiero e<br />
Boettis der Jahre 966 bis 975 geben. Die Arbeit umfasst<br />
unterschiedliche Werkformen, wie originale Skizzen und<br />
Klebearbeiten, Postkarten und Briefe, aber auch Kopien<br />
seiner großformatigen Hauptwerke, zu denen sich die<br />
Blätter in unterschiedlichem Verhältnis befinden.<br />
In „Insicuro Noncurante“ hat Boettis Lust an der Analyse,<br />
Neuzusammenstellung und somit Kenntlichmachung<br />
von Ordnungssystemen auch auf sein eigenes Werk<br />
übergegriffen.<br />
Sprüth Magers Berlin<br />
Oranienburger Str. 8, 0 78 Berlin-Mitte<br />
bis .4., Di–Sa – 8h<br />
www.spruethmagers.com, Map: G 0<br />
Sounds. Radio – Kunst – Neue Musik<br />
Das Ausstellungsprojekt „Sounds. Radio – Kunst – Neue<br />
Musik“ macht Radio als künstlerisches Medium begehbar<br />
und räumlich erlebbar. Ausgehend von der medieneigenen<br />
Vielstimmigkeit der Radiokunst und der<br />
Faszination der Körperlosigkeit, die die frühen Radiojahre<br />
prägte, eröffnet die Ausstellung überraschende Perspektiven<br />
auf die Radiokunst und ihr Potenzial, komplexe<br />
Erfahrungsräume zu schaffen. Fünf Radioarbeiten, die<br />
009 im Rahmen des deutsch-tschechischen Radiokunstprojekts<br />
„rádio d-cz“ entstanden, bilden den Ausgangspunkt<br />
der Ausstellung.<br />
Neuer Berliner Kunstverein<br />
Chausseestr. 8/ 9, 0 5 Berlin-Mitte<br />
bis 8. ., Di–So – 8h, Do – 0h<br />
www.nbk.org, Map: E 8<br />
Emma Stibbon – Now’s the Time<br />
Nach ihrer großen Einzelausstellung letzten Sommer<br />
im Ephraim-Palais des Berliner Stadtmuseums kehrt<br />
die britische Künstlerin mit neuen Zeichnungen nach<br />
Berlin zurück. In ihren dramatisch aufgeladenen<br />
Ansichten erscheint die deutsche Hauptstadt als Ort<br />
der gescheiterten Utopien und Labor modernistischer<br />
Experimente, die eindrucksvolle Spuren im Stadtbild<br />
hinterlassen haben.<br />
upstairs berlin<br />
Zimmerstr. 90/9 , 0 7 Berlin-Mitte, . Etage<br />
Opening: . ., 8– 0h, . .– 4.4., Mi–Sa – 8h<br />
www.upstairs-berlin.com, Map: L 8<br />
Moritz Hasse: Amsterdam, Kloveniersburgwal,<br />
009, Öl auf Leinwand, 80 x 5 cm<br />
Jérémie Bennequin: Relique, Du côté de<br />
chez Swann, 007– 009<br />
Ute Krautkremer: Himmelhoch (Ausschnitt),<br />
Reihe: Zeitspuren, 009, Holz,<br />
Papierabguss, Acryl, 50 x 50 x 0 cm<br />
Pierre Garoia: o. T., 00<br />
Ha Manh Thang: Keine Erinnerung, 009,<br />
Öl auf Leinwand, 00 x 0 cm<br />
Moritz Hasse: Stadtlandschaften.<br />
London – Amsterdam – Leipzig – Moskau<br />
Ausgangspunkt seiner Malerei sind Straßenaufnahmen, Situationen des<br />
Alltags, die Moritz Hasse mit der Kamera in den Metropolen der Welt sammelt.<br />
Er ist dabei auf der Suche nach einem Bildtypus, der bewusst einem<br />
von Fotografie und Film geprägten Blick folgt. Im Atelier wandelt er diese<br />
Momentaufnahmen in impressionistisch wirkende Gemälde um.<br />
Galerie Horst Dietrich, Giesebrechtstr. 9, 06 9 Berlin<br />
Opening: 4. ., 9– h, 5. .– 6.4., Mi–Fr 4– 9h, Sa 0– 5h<br />
www.GalerieDietrich.de, Map: M<br />
Jérémie Bennequin – Tout doit disparaître<br />
Die Ausstellung „Tears welling up inside“ stellt drei neue Skulpturen<br />
des britischen Künstlers John Isaacs (* 968) vor: Realistisch-fantastische<br />
Wachsskulpturen, darunter eine aus Wachs gestaltete Kopfhaut mit langen,<br />
blonden Haaren, die in einer Glasvitrine hängt. Diese Arbeit irritiert nicht<br />
nur durch ihre quasi-museale Präsentation, sondern auch als Dokument<br />
eines paradoxen Aufeinandertreffens unterschiedlicher Epochen.<br />
Galerie MAUD PIQUION & Partner, Brunnenstr. 8, 0 5 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9h, . .–9.4., Di–Do 4– 8h, Fr 5– h,<br />
Sa 5– 8h and by appt., www.maudpiquion.com, Map: C 0<br />
Ute Krautkremer – Plastische Arbeiten<br />
Ute Krautkremer kombiniert in ihren Objekten Papierabformungen der<br />
realen Welt, z. B. Architekturfragmente, mit freien malerischen Flächen.<br />
Sie verbindet dabei die spielerische Auseinandersetzung mit zufällig<br />
Gegebenem mit planvoller, aufwendiger Arbeit. Ihre ungewöhnlichen<br />
Formgefüge geben keine bestimmten Inhalte vor, sondern fordern den<br />
Betrachter auf, eigene Verknüpfungen zu entwickeln.<br />
Galerie Förster, Schröderstr. , 0 5 Berlin-Mitte<br />
bis 7. ., Di–Fr 6– 9h, Sa – 8h<br />
www.galerie-foerster.de, Map: E 9<br />
Pierre Garoia – Bilder und Installationen<br />
Der franko-italienische Künstler Pierre Igor Garoia (* 96 , Clermont-<br />
Ferrand, Frankreich) lebt und arbeitet in Fano, einer Kleinstadt an der<br />
italienischen Adriaküste. Seit 995 ist er Mitglied der CampFireGroup,<br />
einer Künstlergruppe in Australien, größtenteils aboriginaler Herkunft. Er<br />
leitete mehrere Workshops in Australien und stellt seitdem regelmäßig in<br />
Australien, Italien und Frankreich seine Arbeiten aus.<br />
Haus am Lützowplatz – Studiogalerie<br />
Lützowplatz 9, 0785 Berlin-Tiergarten, Opening: . ., 9h<br />
Di–So – 8h, www.hausamluetzowplatz-berlin.de, Map: N<br />
In der Reihe „connect:“ Kunstszene Vietnam<br />
Die erste Ausstellung in der Reihe „connect:“ stellt elf vietnamesische<br />
Künstlerinnen und Künstler mit Installationen, Videoarbeiten, Performances<br />
und Malerei vor, die sich in ihren Arbeiten mit gesellschaftlichen und<br />
sozialen Phänomenen ihrer Heimat auseinandersetzen. Sie alle leisten einen<br />
wichtigen Beitrag zu einer gesellschaftspolitisch relevanten Kunstszene in<br />
Vietnam.<br />
ifa-Galerie Berlin, Linienstr. 9/ 40, 0 5 Berlin-Mitte<br />
bis 5.4., Di–So 4– 0h, Sa – 0h<br />
www.ifa.de, Map: F 9<br />
46 47
Shannon Finley: Violet Execution, 009,<br />
Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm<br />
Minjung Kim: Mountain, 009, Tinte und Aquarellfarbe auf Reispapier,<br />
70 x 0 cm © Minjung Kim, Mailand<br />
Shannon Finley – Specters into Signals<br />
Auf seinen farbintensiven Leinwänden legt Finley zahllose<br />
Farbfelder übereinander, bis prismatische Räume<br />
und Figuren entstehen. Die collageartigen Flächen<br />
setzen sich zu geometrisch abstrahierten Formationen<br />
zusammen, dahinterliegende Strukturen scheinen<br />
durch die transparenten Farbschichten hindurch und<br />
lassen die Oberfläche beinahe holografisch und dreidimensional<br />
wirken. Farbverläufe, Spiegelungen, starke<br />
Kontraste, Glanz, Mattigkeit, grelle Neonfarben und<br />
Glitzer irritieren das Auge, lassen einzelne Passagen innerhalb<br />
der Bilder mal schemenhaft hervortreten, mal<br />
ganz verschwinden und entziehen sie einer unmittelbaren<br />
Wahrnehmung. Finley verweist in seinem Werk<br />
auf zeitgenössiche Popkultur und die Ästhetik früher<br />
Computerspiele. Gleichzeitig spielt er mit Referenzen<br />
an Farbmystik und sakrale Kunst und überführt seine<br />
Malerei in spirituell anmutende Sphären.<br />
Galerie Christian Ehrentraut<br />
Friedrichstr. , 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis . ., Di–Sa – 8h<br />
www.christianehrentraut.com, Map: I 8<br />
Andy Harper, Minjung Kim & Chrystel Lebas<br />
Twilight Zone<br />
Die Gruppenausstellung „Twilight Zone” (Dämmerung<br />
oder Zwielicht) erfasst den Übergangsmoment<br />
zwischen Hell und Dunkel, zwischen Illusion und Realität.<br />
„Twilight Zone” zeigt Bilder im Zwischenlicht,<br />
teils rätselhaft, teils mystisch und spirituell, welche die<br />
Wahrnehmung von Form und Raum verfremden. Die<br />
Fotografien von Chrystel Lebas erfassen den Moment<br />
der Dämmerung fast wortgetreu. Die Motive ihrer<br />
„Blue Hour”-Serie sammeln das Licht der Stunde nach<br />
Sonnenuntergang in einer einzigen Langzeitaufnahme.<br />
Andy Harpers Gemälde zeigen einen Dschungel von<br />
krautartigen Pflanzen und heimtückischer Fauna. Sie<br />
erkunden den undurchsichtigen Raum zwischen Sehen<br />
und Vorstellung, zwischen (Alb)traum und Wirklichkeit.<br />
Das Thema Minjung Kims abstrakter Kompositionen<br />
ist die Verquickung von Zeit und Raum. Ihre<br />
Reispapierarbeiten schweben zwischen Farbexplosion<br />
und schwindender Materie, zwischen Schöpfung und<br />
Zerstörung, so dass die Leere, der Zwischenraum, zum<br />
Sinn ihrer Bilder wird.<br />
Galerie Morgen<br />
Oranienburger Str. 7 (im Kunsthof), 0 7 Berlin-Mitte<br />
in Kooperation mit Patrick Heide Contemporary Art,<br />
London, bis .4., Di–Sa – 8h<br />
www.galerie-morgen.com, Map: G 0<br />
Claudia von Funcke: What happened yesterday, Installation<br />
© Claudia von Funcke<br />
Casey Vogt: Against the Grain, 009,<br />
house paint, collage, envirotex/panel, 6 x 6 cm<br />
Edgar Diehl: Aussagen über das Ich<br />
What’s new? – Zeitung und Kunst<br />
„What’s new?“ Die Zeitung steht trotz vieler neuer<br />
Informationsmedien noch immer für Aktualität und<br />
gleichzeitig für Vergänglichkeit. Kann Kunst aus diesem<br />
Alltäglichen das Besondere machen? Roland Albrecht,<br />
Jan Bauer, Ligia Cabral, Ben Carter, Claudia von Funcke,<br />
Sebastian Koth, Albrecht Schäfer und Gabriela Volanti<br />
zeigen Papierarbeiten, Fotografie, Installation und<br />
Malerei.<br />
18m Galerie für Zahlenwerte<br />
Akazienstr. 0, . OG, 08 Berlin-Schöneberg<br />
Opening: 8. ., 8h, geöffnet am 8. ., 8.4. ab 8h, 9.5.<br />
– 5h and by appt., 0 0 - 88 70 9 04 oder<br />
0 6 - 887 0 90, www. 8m-galerie.de<br />
Optimistic American Discords<br />
Jon Barwick, Roni Feldman, Elizabeth Ferry, Ryan P.<br />
Miller, Grant Vetter and Casey Vogt have formed a group<br />
named Cacophonic. Their work is a reaction to a decade<br />
that began with 9/ and ended with a financial crisis:<br />
a period of complexity and dissonance. The balance between<br />
content and physical presence in their work reflects<br />
an enduring optimism in the face of the odds that<br />
is typical of a new generation of American artists.<br />
Werkstattgalerie<br />
Eisenacher Str. 6, 0777 Berlin-Schöneberg<br />
Opening: 9. ., 0h, 9. .– 6.4., Di–Fr – 0h, Sa – 8h<br />
www.werkstattgalerie.org, Map: P 0<br />
Edgar Diehl – Überraschung und Widerspruch<br />
Edgar Diehl arbeitet im Bereich der konkreten Kunst.<br />
In seinen Werken erforscht er das Zusammenwirken<br />
von Farbe, Form und Raum. Dabei hat er Entdeckungen<br />
gemacht, die das gewohnte Sehen bis an die Grenzen<br />
optischer Wahrnehmung erweitern und dem Betrachter<br />
neue visuelle Räume eröffnen. In der Ausstellung bei dr.<br />
julius | ap sind neueste Ergebnisse dieser Auseinandersetzung<br />
zu sehen.<br />
dr. julius | ap<br />
Leberstr. 60, 08 9 Berlin-Schöneberg<br />
Opening: 5. ., 9h, 6. .– 0.4., Do–Sa 5– 9h by appt.<br />
0 0 - 4 74 49, info@dr-julius.de, www.dr-julius.de<br />
48 49
Sebastian Schrader: Real I, 004, Öl auf Leinwand, 60 x 00 cm<br />
Marek Benczewski: scherzo, 0 0<br />
Tusche, Bleistift, Acryl auf Fabriano, 60 x 80 cm<br />
Gastspiel I Neues aus Berlin und Leipzig<br />
Die Galerie Anne Moerchen zeigt in Kooperation mit<br />
der Galerie Berlin Art Projects die Gruppenausstellung<br />
„Gastspiel I Neues aus Berlin und Leipzig“ mit<br />
Christian Awe, Tom Fleischhauer, Sebastian Schrader<br />
(Berlin) und Jörg Lohse (Leipzig). Gezeigt wird ein<br />
repräsentativer Querschnitt aktueller Malereipositionen:<br />
von figurativ bis expressiv-abstrakt, von farbreduziert<br />
bis pointillistisch. Die Künstler greifen Themen<br />
auf, die exemplarisch für ihre Generation stehen:<br />
Sie spiegeln die komplexe Auseinandersetzung mit<br />
Urbanität und Alltag, Mensch und Wahrnehmung,<br />
Emotion und Medien wider und rücken damit die Fragen<br />
unserer Zeit in den Mittelpunkt ihres Werks.<br />
Galerie Anne Moerchen<br />
Milchstr. 6a, 0 48 Hamburg (Pöseldorf)<br />
Opening: 4. ., 9– h, 5. .– 6.4.<br />
Di–Fr . 0– 8. 0h, Sa – 5h and by appt.<br />
www.galerie-anne-moerchen.de, Map Nord: A 0<br />
Marek Benczewski – “point it”<br />
Zeichnungen<br />
„Egal wohin man sich begibt, es kann passieren, dass<br />
man sich in einer skurrilen Gesellschaft wiederfindet.<br />
Ohne ersichtlichen Grund entstehen dann ungewöhnliche<br />
Bildkonstellationen – es ist ein Spiel mit Dingen,<br />
die nicht zusammenpassen und somit bestens dafür<br />
geeignet sind, sie zusammenzubringen.“<br />
Galerie ICON Berlin<br />
Veteranenstr. , 0 9 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9h, . .– 4.4.<br />
Mi–Fr 4– 9h, Sa 4– 8h<br />
0 0 - 44 5 4 0, www.galerie-icon.de, Map: D<br />
Florian Merkel: Maßgabe, 004, „Kunst im<br />
Bau“-Sammlung der GASAG, Dauerleihgabe<br />
in der Berlinischen Galerie<br />
© Florian Merkel<br />
Osvaldo Ramirez Castillo: Origenes de una<br />
Especie, 008, mixed media drawing on<br />
mylar, 07 x 0 cm<br />
Claudia Rößger: Rodeo, 009, Öl und<br />
Eitempera auf Leinwand, 50 x 40 cm<br />
Herbert Kaufmann: 6-76 R-ts, Aquatec auf<br />
Leinwand, 70 x 0 cm<br />
Marc Jung: Halbwahrheit, 0 0,<br />
Mischtechnik auf Leinwand, 50 x 5 cm<br />
Berlin Transfer : Junge Kunst der Berlinischen Galerie und<br />
der GASAG<br />
In der Ausstellung werden Neuerwerbungen der Berlinischen Galerie im<br />
Dialog mit einem umfangreichen Konvolut von Arbeiten aus der Sammlung<br />
„Kunst im Bau“ der GASAG präsentiert. Mit zahlreichen Werken in<br />
Berlin tätiger Künstler entsteht ein Panorama zeitgenössischer Positionen in<br />
Malerei, Fotografie, Grafik und Installationen.<br />
Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 4– 8, 0969 Berlin-Mitte<br />
5. .– 4.5., Mi–Mo 0– 8h, Eintritt: 6 €, erm. €<br />
www.berlinischegalerie.de, Map: N 0<br />
Osvaldo Ramirez Castillo, Markus Merkle – Drawings<br />
Osvaldo Ramirez Castillo draws allegorical narratives of historical, cultural<br />
and personal experience, engaging with the memories of loss and violence<br />
that marked El Salvador during the civil war. Markus Merkle is occupied<br />
with pieces of disalignment on different cultural levels. His work, consisting<br />
of fragmented pieces, also represents a holistic cosmos, influenced by<br />
elements from travels, spirituality and music.<br />
Kuma Galerie, Novalisstr. 7, 0 5 Berlin-Mitte<br />
Opening: 5. ., 9– h, 6. .– 0.4., Di–Sa – 9h and by appt.<br />
contact@kuma-galerie.com, www.kuma-galerie.com, Map: E 8<br />
Claudia Rößger – all my saints<br />
Claudia Rößgers Arbeiten gleichen einer Prozession von Heiligen<br />
ohne Legenden: Inspiriert von geometrischen Figuren, entwirft sie mit<br />
(alb)traumhaften Verformungen vollendete Kreaturen. Diese visualisierten<br />
Seelenporträts – Zwerge, Zwitterwesen, Mensch-Tier-Kreaturen und andere<br />
Gestalten – verweigern sich dem vollendet Schönen und feiern das<br />
Unvollkommene und Abwegige.<br />
maerzgalerie, Sophienstr. , Sophie-Gips-Höfe, 0 78 Berlin-Mitte<br />
bis 4.4., Di–Sa – 8h<br />
www.maerzgalerie.com, map: F<br />
Herbert Kaufmann – Die Berliner Schenkung<br />
Anlässlich der Schenkung Herbert Kaufmanns zeigt die Kunststiftung<br />
Poll eine Auswahl seiner wichtigsten Werke aus allen Schaffensphasen.<br />
Kaufmann verwendet zur Herstellung seiner Arbeiten Bruchstücke vorgefundener<br />
Nachrichten, Bildreproduktionen und gedruckte Texte, setzt Logos<br />
und Schriftzeichen in seine Collagen ein. Als Gründer der Gruppe 5<br />
prägte er ab 957 das Kunstgeschehen im Westen wesentlich.<br />
Galerie der Kunststiftung Poll, Gipsstr. , 0 9 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 7h, . .– 5.5., Di–Sa 5– 8h<br />
www.poll-berlin.de, Map: F<br />
Marc Jung – Piefke Power Bomb<br />
Powerbomb, ein Wurf beim Wrestling, bei dem der Gegner mit dem Rücken<br />
auf den Boden geschleudert wird, variiert wie die Motive der Farbattacken<br />
auf den Leinwänden von Marc Jung. Im Kunsthaus Erfurt zeigt er in<br />
seiner ersten großen Einzelausstellung aktuelle Arbeiten, die in den letzten<br />
Monaten in Wien entstanden sind: illustrativ, malerisch und expressiv auf<br />
den Boden der Tatsachen geworfen.<br />
Kunsthaus Erfurt, Michaelisstr. 4, 99084 Erfurt<br />
Opening: . ., 0h, 6. .– .4., Di–Fr – 8h<br />
www.kunsthaus-erfurt.de<br />
50 5
Paul Gauguin: Barbarische Erzählungen, Contes Barbares, 90<br />
Museum Folkwang, Essen © Museum Folkwang<br />
Foto: Jens Nober 009<br />
Pablo Picasso: Femme au miroir (Femme accroupie), 9 7, Öl auf<br />
Leinwand, 9,8 x 94,7 x ,4 cm<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn<br />
„Das schönste Museum der Welt“<br />
Museum Folkwang bis 1933<br />
Die erste große Sonderausstellung des Museums im<br />
Neubau ist der Geschichte der Folkwang-Sammlung<br />
und ihrer Entwicklung gewidmet. Im Mittelpunkt<br />
steht die Rekonstruktion der Sammlung, die von Karl<br />
Ernst Osthaus 90 begründet wurde, kurz nach<br />
seinem frühen Tod 9 nach Essen gelangte und<br />
hier von Ernst Gosebruch zu einer Institution mit<br />
weltweiter Ausstrahlung weiterentwickelt wurde. Der<br />
Mitbegründer des Museum of Modern Art in New<br />
York, Paul J. Sachs, sagte bei einem Besuch in Essen<br />
9 , das Folkwang sei „das schönste Museum der<br />
Welt“. Die Nationalsozialisten unterbrachen brutal die<br />
fortschrittliche Ankaufs- und Ausstellungspolitik des<br />
Museums und konfiszierten 9 7 mehr als 400 Werke,<br />
die später legal verkauft wurden und heute zu den<br />
Meisterwerken großer Museen und Privatsammlungen<br />
im In- und Ausland gehören, darunter Gemälde von<br />
Kandinsky und Matisse, Kirchner und Marc, Munch und<br />
Beckmann. Wie schon zur Zeit von Osthaus werden<br />
auch jetzt Meister der Moderne neben Skulpturen<br />
und Objekten aus China und Japan, Griechenland und<br />
Ägypten, Java und Ozeanien stehen.<br />
Museum Folkwang, Neubau, Museumsplatz , 45 8 Essen<br />
0. .– 5.7., Di–So 0– 0h, Fr 0– 4h, Eintritt: Di–Fr 0 €,<br />
Sa + So €, erm. 7 €, www.museum-folkwang.de<br />
Silent Revolution<br />
Eine neue Sammlungspräsentation<br />
Bisher wurden in K 0 Grabbeplatz hauptsächlich<br />
Gemälde gezeigt und in K Ständehaus vorrangig<br />
Installationen, Skulpturen, Fotografie und Videoarbeiten<br />
ausgestellt. Bei der gemeinsamen Präsentation im<br />
Ständehaus spannen sich die Dialoge nun auch von der<br />
zweiten in die dritte Dimension und wieder zurück. Es<br />
entspinnt sich ein Wettstreit der Gattungen. So treffen<br />
im Erdgeschoss die Belgier Marcel Broodthaers und<br />
René Magritte mit ihrer Befragung von Museum und<br />
Wahrheit aufeinander. Jeff Wall und Wassily Kandinsky<br />
setzen den Widerstreit von Chaos und Ordnung ins<br />
Bild. Paul Klee und Nam June Paik befassen sich mit<br />
den Universalsprachen Kunst und Musik. Im zweiten<br />
Geschoss des Ständehauses finden sich die Hauptwerke<br />
des Kubismus, der Neuen Sachlichkeit und des<br />
Surrealismus. Sie werden „kommentiert“ durch Skulpturen<br />
der Gegenwart von Thomas Schütte, Katharina<br />
Fritsch, Paloma Varga Weisz und anderen. Im dritten<br />
Geschoss trifft man auf Piet Mondrian, Marcel Duchamp,<br />
Otto Dix und Kurt Schwitters, Gerhard Richter<br />
und Francis Bacon.<br />
K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen<br />
Ständehausstr. , 40 7 Düsseldorf<br />
7. .– .6., Di–Fr 0– 8h, Sa + So – 8h, Eintritt: 6,50 €,<br />
erm. 4,50 €, www.kunstsammlung.de, Map West: I<br />
Pavel Feinstein: Akt, 005, Bleistift auf Papier, 0 x 40 cm<br />
Boris Zabirokhin: Akt, 009, Bleistift auf Tonpapier, 50 x 70 cm<br />
Dieter Kraemer: Fischsuppe, 0 0, Öl auf Leinwand, 67 x 0 cm<br />
Emil Nolde: Matterhorn, Aquarell, 9 0 © Nolde Stiftung Seebüll<br />
Boris Zabirokhin, Pavel Feinstein – Aktzeichnungen<br />
Aktzeichnen ist für Künstler aller Epochen das<br />
faszinierendste und zugleich das schwierigste Terrain,<br />
da es das größte handwerkliche Können erfordert.<br />
Der weibliche Akt verlangt vom Künstler dazu auch<br />
noch eine Gratwanderung auf der feinen ästhetischen<br />
Grenze zwischen Idealisierung und augenzwinkernder<br />
Subversion, zwischen Unschuld und purer Erotik. Boris<br />
Zabirokhin bevorzugt die Überhöhung: weiche, fließende<br />
Linien, sanfte Übergänge von Licht und Schatten. Pavel<br />
Feinsteins weibliche Akte dagegen zeugen von einer<br />
präzisen, ja gnadenlosen Strichführung: dahingeworfene<br />
Umrisse, scharfe Linien – eine der Wirklichkeit getreue<br />
Darstellung ist das Ziel.<br />
Galerie Vinogradov, Chodowieckistr. 5, 0405 Berlin-<br />
Prenzlauer Berg<br />
Opening: 5. ., 9h, 6. .– . ., Mi–Fr 4– 9h, Sa – 5h and<br />
by appt., www.eurusart.com, Map: B<br />
Dieter Kraemer – Alltägliches<br />
Bilder und Aquarelle<br />
Unbeeindruckt von den künstlerischen Entwicklungen<br />
der letzten Dekaden malt Dieter Kraemer seit mehr als<br />
zwanzig Jahren Stillleben. Neben Alltagsszenen, Stadt-<br />
oder Landschaftsansichten sind es vor allem die täglichen<br />
Dinge des Lebens, die er auf die Leinwand bannt.<br />
Das Banale und Vergängliche weist in der künstlerischen<br />
Aneignung über sich hinaus und wird zum Bedeutungsträger<br />
für das Einzigartige und Unvergängliche.<br />
Galerie Poll<br />
Anna-Louisa-Karsch-Str. 9, 0 78 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9h, . .– .5.,<br />
Di–Fr – 8h, Sa – 6h and by appt.<br />
Auf der art Karlsruhe 4.–7. . mit Jenö Gindl,<br />
www.poll-berlin.de, Map: H<br />
Reiselust – Emil Nolde unterwegs in<br />
Deutschland, Spanien und der Schweiz<br />
Emil Nolde ist zeit seines Lebens viel und weit gereist.<br />
Ob im winterlichen Cospeda bei Jena, dem sonnenverwöhnten<br />
Spanien, vor der imposanten Kulisse der<br />
Schweizer Alpen oder an der sturmgepeitschten Nordseeküste<br />
– immer hielt der Künstler seine Eindrücke von<br />
Natur und Menschen mit traumwandlerischer Sicherheit<br />
im Bild fest. Die Ausstellung zeigt dreizehn Gemälde<br />
sowie über hundert Aquarelle aus der Sammlung der<br />
Nolde Stiftung Seebüll, von denen viele zum ersten Mal<br />
öffentlich zu sehen sind.<br />
Nolde Stiftung Seebüll, Dependance Berlin<br />
Jägerstr. 55, 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis 8.7., tgl. 0– 9h, Eintritt: 8 €, erm. €, Audioguide 4 €,<br />
Jahreskarten (Berlin und Seebüll) 0 €<br />
www.nolde-stiftung.de, Map: J 9<br />
5 5
Matej Košir: Cornelius Norberus Gysbrechts, Trompe-l’Oeil eines<br />
geöffneten Wandschranks, 008, lambda print, Rahmen, x 96 cm,<br />
Sammlung SØR Rusche<br />
Soojung Choi: No Man’s Land , 009, acrylic and embroidery on<br />
canvas, 80 x 80 cm<br />
Matej Košir – Beyond the Surface<br />
Matej Košir, Preisträger des . Preises des DAAD von<br />
007 und des Diesel New Art Award von 006, stellt<br />
Projekte aus den letzten fünf Jahren in München vor.<br />
Viele dieser Arbeiten sind erstmals in Deutschland zu<br />
sehen. Das Spiel mit Illusion und Täuschung ist eines<br />
der zentralen Themen. Inspiriert von der Malerei der<br />
Alten Meister übersetzt Košir Malerei in Bildhauerei,<br />
inszeniert diese mit Licht als Installation und hält sie<br />
in Fotografien fest. Als Grenzgänger zwischen den Medien<br />
schafft Košir damit wieder ein Original, das als<br />
zeitgenössisches Werk in einen Dialog mit der Kunstgeschichte<br />
tritt. Was ist Kopie, was Reproduktion?<br />
Wie verhält sich die Reproduktion zum Original, das<br />
Alte zum Zeigenössischen, die Illusion zum Realen?<br />
Die vermeintliche Präsenz „echter“ musealer Stücke,<br />
ihre inszenierte Monumentalität beeindrucken und irritieren.<br />
Dem Betrachter steht im Rezeptionsprozess<br />
eine Vielzahl an Elementen zur Verfügung, die ihm<br />
beim Lesen der Erklärung des Künstlers und bei der<br />
Entschlüsselung der Bilder behilflich sind.<br />
Jörg Heitsch Galerie<br />
Reichenbachstr. 4, 80469 München<br />
Opening: . ., 9h<br />
. .– 7.4., Di–Fr 4– 9h, Sa – 6h and by appt.<br />
www.heitschgalerie.de, Map Süd: I 6 | www.matejkosir.com<br />
As If You Know – Soojung Choi, Hyena Kim,<br />
Sojung Lee<br />
The group exhibition “As If You Know” at Aando Fine<br />
Art surveys Korean contemporary painting through<br />
the scopes of three young women artists: Soojung<br />
Choi, Hyena Kim and Sojung Lee. The artists have<br />
received great recognitions in the recent Korean art<br />
scene with their large-scale paintings expressing metaphorical<br />
boundaries of aesthetics and self-confessions.<br />
It is transformed, envisioned and personalized into vibrant<br />
visual language respectively to their experience,<br />
gender and memory.<br />
AANDO FINE ART<br />
Tucholskystr. 5, 0 7 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9– h, . .– 6.4.<br />
Di–Sa – 8h and by appt.<br />
0 0 - 8 09 4 8, www.aandofineart.com, Map: F 9<br />
Josef Grassi: Königin Luise von Preußen, 80 , Öl auf Leinwand<br />
© SPSG / Haus Hohenzollern (Eigentum des Hauses Hohenzollern<br />
SKH Georg Friedrich Prinz von Preußen), Foto: Jörg P. Anders<br />
Franz Gertsch: Franz und Luciano, 975, Serigrafie, fotomechanisch<br />
Sprengel Museum Hannover<br />
© Foto: Michael Herling / Aline Gwose<br />
Alexej von Jawlensky: Großer Frauenkopf (Manola), um 9 , Öl<br />
auf Leinwand, 60 x 57 cm, Staatsgalerie Stuttgart,<br />
Sammlung Max Fischer © VG Bild-Kunst, Bonn 009<br />
Luise. Leben und Mythos der Königin<br />
Königin Luise ist die populärste Gestalt der preußischen<br />
Geschichte. Die Stiftung Preussische Schlösser und<br />
Gärten Berlin-Brandenburg begeht das Jahr ihres 00.<br />
Todestages mit drei Ausstellungen. Den Mittelpunkt<br />
bildet das Schloss Charlottenburg. Die Ausstellung<br />
„Luise. Leben und Mythos der Königin“ geht dem<br />
Menschen Luise, ihren verschiedenen Rollen und der<br />
Mythosbildung nach ihrem Tod auf den Grund. Die<br />
medialen Inszenierungen ihrer Person reichen bis in die<br />
Gegenwart. Die Luisenwohnung im Obergeschoss des<br />
Neuen Flügels wird nahezu authentisch rekonstruiert.<br />
Im Schlossgarten wird erstmals auch die Gruft im<br />
Mausoleum zu besichtigen sein.<br />
Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel<br />
Spandauer Damm 0– , 4059 Berlin, Map: H 0<br />
6. .– 0.5., Mo, Mi, Fr, Sa, So 0– 8h, Di – 8h, Do 0– h<br />
Eintritt: €, erm. 0 €, www.spsg.de/LUISE 0 0<br />
Das andere Ich<br />
Das andere Du. Porträts im 20 Jahrhundert<br />
Mit der Popularisierung der Fotografie schwindet im<br />
Laufe des 0. Jahrhunderts zunehmend das Bedürfnis,<br />
gemalte oder gezeichnete Porträts der Lieben von Künstlern<br />
anfertigen zu lassen. Das künstlerische Porträt beschränkt<br />
sich fast ausschließlich auf die Selbstdarstellung<br />
der Künstler, die nie wirklich aufhören, das eigene Ich<br />
zu befragen. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen:<br />
Künstler, die aus dem Porträt ganze Werkreihen gemacht<br />
haben, die häufig ohne Auftrag durch Dritte entstanden<br />
sind. Bekannt geworden sind die Porträts von Franz<br />
Gertsch, von Chuck Close oder Andy Warhol.<br />
Sprengel Museum Hannover<br />
Kurt-Schwitters-Platz, 0 69 Hannover<br />
7. .– .5., Di 0– 0h, Mi–So 0– 8h, Eintritt: 7 €, erm. 4 €,<br />
freitags Eintritt frei, www.sprengel-museum.de<br />
Brücke Bauhaus Blauer Reiter<br />
Schätze der Sammlung Max Fischer<br />
Seit den 9 0er Jahren trug der Stuttgarter Unternehmer<br />
Dr. Max Fischer eine Sammlung vorwiegend expressionistischer<br />
Meisterwerke von erstaunlichem Umfang und<br />
herausragender Qualität zusammen, die im Laufe seines<br />
Lebens auf über 50 Arbeiten anwuchs. Die Staatsgalerie,<br />
der diese Sammlung Ende 008 als Dauerleihgabe<br />
anvertraut wurde, stellt ab März eine repräsentative<br />
Auswahl der Werke vor: Druckgrafiken von Ernst Ludwig<br />
Kirchner, Holzschnitte und Lithografien von Edvard<br />
Munch sowie Ölgemälde von Max Beckmann, Alexej<br />
von Jawlensky, August Macke u. v. m.<br />
Staatsgalerie Stuttgart<br />
Konrad-Adenauer-Str. 0– , 70 7 Stuttgart<br />
6. .– 0.6., Mi, Fr, Sa + So 0– 8h, Di + Do 0– 0h<br />
Eintritt: 0 €, erm. 7 €, www.staatsgalerie.de<br />
54 55
Outi Pieski: Versteck (Detail)<br />
Klassentreffen – Sabine Fassl, Ewa Paszkiewicz und<br />
Katrin Peters<br />
Sabine Fassl, Ewa Paszkiewicz und Katrin Peters haben<br />
vor mehreren Jahren an der UdK bei Professor Dieter<br />
Hacker studiert und nutzen alle auch die traditionellen<br />
Kunsttechniken Zeichnung und Malerei. In einer Serie<br />
von neuen Ölgemälden setzt sich Katrin Peters mit ihrer<br />
Herkunft aus der DDR auseinander und stellt sich die<br />
Frage, welche Entwicklung sie genommen hätte, würde<br />
dieser Staat heute noch existieren.<br />
Katrin Peters: Wie Gott mich schuf, 009<br />
GEHAG Forum – Deutsche Wohnen AG<br />
Mecklenburgische Str. 57, 4 97 Berlin-Wilmersdorf<br />
bis 0. ., Mo–Fr 9– 9h<br />
Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm 0 0 - 897 86 0, www.deutsche-wohnen.com<br />
Brigitte Henker-Hansmann: o. T., 009, Mischtechnik, 00 x 80 cm<br />
Verena Landau: aus der Serie „Feindbild-Verleih“ von 005<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn 0 0<br />
Ausgrabungen des Alltags – Arjen kaivauksilla<br />
Niina Lehtonen-Braun, Outi Pieski und Mirka Raito kennen<br />
sich seit ihrem Kunststudium an der Akademie der<br />
Bildenden Künste in Helsinki. Ihre Wohnorte verteilen<br />
sich auf Berlin, Hamburg und Utsjoki/Lappland, aber<br />
sie arbeiten nach wie vor eng zusammen. Themen ihrer<br />
Kunst sind das Interpretieren der Kindheit, Vergangenheit<br />
und die Existenz einer zweiten Wirklichkeit: Alltag,<br />
Umwelt, Trost und Sehnsucht sind gegenwärtig. Die<br />
Künstlerinnen erfahren ihre Welten als nahe aneinander,<br />
als hätten sie eine gemeinsame Sprache des Unterbewusstseins.<br />
So erforschen sie die Schichten ihres alltäglichen<br />
Lebens – und erleben in ihrer Kunst Ausgrabungen<br />
des Alltags.<br />
Finnland-Institut<br />
Georgenstr. 4, 0 7 Berlin-Mitte<br />
bis 8.4., Mo 0– 7h, Di–Do – 9h, Fr 9– 5h<br />
www.finnland-institut.de, Map: H 8<br />
Macht zeigen – Kunst als Herrschaftsstrategie<br />
Seit einigen Jahrzehnten macht moderne Kunst eine erstaunliche<br />
Karriere als Statussymbol. Unternehmer und<br />
Spitzenmanager lassen sich gerne mit Kunstwerken fotografieren,<br />
auch Politiker präsentieren sich als Freunde der<br />
Kunst. Dieses Phänomen ist in der Bundesrepublik besonders<br />
weit verbreitet, waren doch nach dem Nationalsozialismus<br />
viele politische Symbole belastet. Ersatzsymbole<br />
mussten gesucht werden – und dabei kommt gerade<br />
Kunstwerken die Autorität zu, Macht zu signalisieren, zu<br />
legitimieren oder auch augenfällig zu steigern.<br />
Deutsches Historisches Museum<br />
Ausstellungshalle von I. M. Pei, Unter den Linden , 0 7<br />
Berlin-Mitte, bis .6., Mo–So 0– 8h<br />
www.dhm.de, Map: I 0<br />
Christine Jörss-Munzlinger: Farbe , 009, Acryl auf Fotografie<br />
Katrin Hosterbach: Ilex und Hortensie, 0 0,<br />
Aquarell und Acryl, ca. 00 x 80 cm<br />
Ausstellung mit Vortrag: Christine Jörss-Munzlinger<br />
Die erfolgreich arbeitende Fotografin hat das Studium an<br />
der Akademie für Malerei aufgenommen mit dem Ziel,<br />
die Fotografie mit der Malerei zu verbinden und vor allem<br />
die Fotografie um die materielle Dimension der Malerei<br />
zu bereichern. Sie hat in ihrem ersten Studienjahr spannende<br />
Grenzgänge in diesen Bereichen unternommen,<br />
die sie zu irritierenden Ergebnissen geführt haben. Wo<br />
fängt Malerei an und wo hört Fotografie auf?<br />
Akademie für Malerei Berlin im Steinwayhaus<br />
Hardenbergstr. 9, 06 Berlin-Charlottenburg<br />
Opening und Vortrag: 5. ., 0h<br />
www.a-f-m-b.de, Map: L 6<br />
Ausstellung mit Vortrag: Brigitte Henker-Hansmann<br />
Die Bilder von Brigitte Henker-Hansmann überzeugen<br />
durch ihre Klarheit in der Reduktion. Dabei arbeitet sie<br />
mit einfachen Darstellungen von Figur oder Objekt. In<br />
der Malerei betont sie in dem Aufeinandertreffen eines<br />
leuchtenden Ultramarinblaus und eines kräftigen Rottons<br />
die Kontur der Form. Das Pendant sind Kohlezeichnungen,<br />
bei denen sich in der schwarzen Fläche kaum<br />
wahrnehmbar die Umrisse eines Objektes abzeichnen.<br />
Akademie für Malerei Berlin im Steinwayhaus<br />
Hardenbergstr. 9, 06 Berlin-Charlottenburg<br />
Opening und Vortrag: . ., 0h<br />
www.a-f-m-b.de, Map: L 6<br />
Ausstellung mit Vortrag: Katrin Hosterbach<br />
Anlässlich der Aufnahme in das Hauptstudium reflektiert<br />
Katrin Hosterbach ihr zurückliegendes erstes Studienjahr.<br />
Momentan arbeitet sie an farbkräftigen „Kingsize“-<br />
Aquarellen in Größen bis zu 0 mal 70 Zentimeter!<br />
Ihr geht es hauptsächlich darum, in bis zu 40 transparent<br />
aufgetragenen Farbschichten einen schwebenden Farbraum<br />
zu erzeugen.<br />
Akademie für Malerei Berlin im Steinwayhaus<br />
Hardenbergstr. 9, 06 Berlin-Charlottenburg<br />
Opening und Vortrag: 9. ., 0h<br />
www.a-f-m-b.de, Map: L 6<br />
56 57
Michael Joaquin Grey: Northern Romantic Citrus.<br />
Computergestützte Transformation der „Einsamen Eiche“ von<br />
Caspar David Friedrich, 006– 009,<br />
generative Zeichnung, Monitor, Computer<br />
Zbigniew Rogalski: From the Similar Paintings series<br />
( 0th Century Fox), 00 , Öl auf Leinwand, 68 x 8 ,5 x 4 cm<br />
Stefan Müller: Blossoms like Blisters – Boredom’s my sister, 009<br />
A Man is not a Tree – Michael Joaquin Grey, Gonkar<br />
Gyatso, Anna Malagrida und Mark Melvin<br />
Die Galerie Sherin Najjar eröffnet als erste Galerie ihre<br />
Ausstellungsräume am Potsdamer Platz. Der programmatische<br />
Schwerpunkt der Galerie liegt auf jungen und<br />
etablierten Künstlern, die an der Schnittstelle von Wort<br />
und Bild arbeiten. Die Eröffnungsausstellung „A Man is<br />
not a Tree“ zeigt die permanente Wirkung von Sprache<br />
auf die zeitgenössische Kunst. Sie untersucht speziell die<br />
Verbindung zwischen sprachlichen Strukturen und kultureller<br />
Identität. Neben Michael Joaquin Grey, Gonkar<br />
Gyatso und Anna Malagrida nimmt der junge Künstler<br />
Mark Melvin an der Ausstellung teil.<br />
Galerie Sherin Najjar<br />
Am Park 4, 0785 Berlin-Mitte<br />
bis 0.4., Mi–Sa – 8h und nach Vereinbarung<br />
www.sherinnajjar.com, Map: K 5<br />
Polnische Malerei aus der Sammlung Marx<br />
Der Kunstmäzen Dr. Erich Marx hat seit den 960er<br />
Jahren museumswerte Kunstwerke u. a. von Andy Warhol,<br />
Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein oder Joseph<br />
Beuys zusammengetragen. Vor etwa vier Jahren begann<br />
der Sammler sich auch für zeitgenössische Kunst aus<br />
Polen zu interessieren. Zu seinen Beständen gehören inzwischen<br />
Werke von Wilhelm Sasnal, Zbigniew Rogalski,<br />
Rafał Bujnowski und Roman Lipski. Bis zum 8. Mai<br />
0 0 ist die renommierte Sammlung Marx mit ihren<br />
wichtigsten Werken der polnischen Malerei zu Gast im<br />
Polnischen Institut Berlin.<br />
Polnisches Institut<br />
Burgstr. 7, 0 78 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9h, Di–Fr 0– 8h<br />
www.polnischekultur.de, Map: H<br />
Stefan Müller – Hang zur Neigung<br />
Müller (* 97 , Frankfurt am Main) lotet mit einem minimalistischen<br />
Ansatz seine Bilder aus, wobei er sie oft bereits<br />
zu einem sehr frühen Zeitpunkt als fertig erachtet.<br />
Mit dieser Haltung greift Müller Kernfragen postkonzeptueller<br />
Bildproduktion auf. Malgrund sind unbehandelte<br />
Leinwand oder gebrauchte Stoffe wie Bettlaken, die vor<br />
und während des Malens dem Zufall ausgesetzt werden.<br />
Oft ersetzen Bierflecken, Asche oder Staub die übliche<br />
Versiegelung durch Farbe. Müllers Materialpalette reicht<br />
von Acryl, Transparentlacken, Öl, Silikon über Edding bis<br />
hin zu Blei- und Buntstift. Ebenso integriert er banale<br />
Elemente wie Seidenpapier oder Glitzerstreu.<br />
Staatliche Kunsthalle Baden-Baden<br />
Lichtentaler Allee 8a, 765 0 Baden-Baden<br />
7. .– 4.5., Di–So 0– 8h, Eintritt: 5 €, erm. 4 €<br />
www.kunsthalle-baden-baden.de<br />
Parul Thacker: Cosmic Dance, 008, nylon threads and minerals<br />
embroidered on canvas, 65 x 65 x 0 cm<br />
Volker März: Prof. B. in D. mit seinen Schülern, 0 0,<br />
Skulpturen, gebrannter Ton, bemalt, Höhe 0–40 cm<br />
Mathilde Vollmoeller-Purrmann: Stillleben mit Paprika, Paris um<br />
907, Öl auf Leinwand, ,6 x 40,6 cm, Stadt Speyer,<br />
Fotos: Gerhard Kayser<br />
Galerie Christian Hosp – Art Dubai<br />
Aktuelle Perspektiven auf den transkulturellen Diskurs<br />
ohne exotische Kategorisierung: Im Rahmen der Art<br />
Dubai 0 0 präsentiert sich die Galerie Christian Hosp<br />
mit internationaler Besetzung. Neben etablierten Größen<br />
der indischen Kunstszene wie Anita Dube und Suhasini<br />
Kejriwal werden auch die Newcomer Parul Thacker und<br />
Vishal K. Dar zu sehen sein. In ihren organisch anmutenden<br />
Stadtplänen thematisiert die Vietnamesin Tiffany<br />
Chung Entstehung und Wirkung von geografischen<br />
Veränderungen. Die aus Tunesien stammende Berlinerin<br />
Nadia Kaabi-Linke hinterfragt in ihren Arbeiten die<br />
Beziehung von Orten und deren Geschichte und rundet<br />
den Kanon der Diaspora ab.<br />
Galerie Christian Hosp, Invalidenstr. 50/5 , 0557 Berlin-<br />
Mitte, Art Dubai, 7.– 0. ., Di–Sa – 8h<br />
www.christianhosp.com, Map: E 5<br />
<strong>Sarah</strong> Haffner, Volker März<br />
Volker März’ diesjährige Präsentation auf der art Karlsruhe<br />
machte Furore, seine letztjährige museale Ausstellung<br />
„Kafka in Israel“ führte zu hitzigen öffentlichen<br />
Debatten in Tel Aviv. Immer wieder weiß er mit seinen<br />
skulpturalen Ausstellungsprojekten intelligent zu provozieren.<br />
Neben der umfangreichen Ausstellung seiner<br />
neuen Arbeiten würdigen die Galerien zum 70sten Geburtstag<br />
die Berliner Malerin <strong>Sarah</strong> Haffner, deren eigenwillige<br />
poetische Stadtlandschaften Berlinkolorit einfangen.<br />
Zu beiden Ausstellungen erscheinen neue Kataloge.<br />
TAMMEN GALERIE und GALERIE GAULIN & PARTNER<br />
Friedrichstr. 0, 0969 Berlin-Mitte<br />
Opening: . ., 9– h, bis 4.4., Di–Fr – 8h, Sa – 8h<br />
www.galerie-tammen.de, Map: L 9<br />
Mathilde Vollmoeller-Purrmann (1876–1943).<br />
Berlin – Paris – Berlin<br />
Die Malerin Mathilde Vollmoeller-Purrmann gehört zur<br />
künstlerischen Avantgarde des beginnenden 0. Jahrhunderts<br />
in Deutschland. Drei Jahre nach der Retrospektive<br />
der Gemälde ihres Künstlerkollegen und Mannes Hans<br />
Purrmann widmet die Stiftung Kunstforum der Berliner<br />
Volksbank in Kooperation mit dem Purrmann-Haus<br />
Speyer nun ihr eine Ausstellung. Gezeigt werden 8<br />
Gemälde und 4 Aquarelle.<br />
Kunstforum der Berliner Volksbank<br />
Budapester Str. 5/Ecke Kurfürstenstr., 0787 Berlin-Charlottenburg,<br />
bis 6.5., tgl. 0– 8h<br />
www.kunstforum-berliner-volksbank.de, Map: N 9<br />
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Blick in die Ausstellung „VisualLeader“ im Haus der Photographie<br />
in den Deichtorhallen Hamburg (Aufnahme aus<br />
der Ausstellung 009), Foto: © Marcel Schwickerath<br />
STiNK!: The Fallen (right), 009,<br />
oil on panel, 00 x 00 cm © artist<br />
Mario Wagner: Worm Mountain (left), 009, collage, acrylic on<br />
canvas, 0 x 40 cm © janinebeangallery<br />
„indifference, looking beyond x-rays“<br />
VisualLeader 2010<br />
Zum siebten Mal werden im Haus der Photographie<br />
die Nominierten und Gewinner der LeadAwards vorgestellt:<br />
Fotoserien, Zeitschriftenbeiträge, Anzeigen und<br />
Websites sind zu sehen – das Beste, was im Jahr 009<br />
in deutschen Magazinen erschienen ist. Die Ausstellung<br />
umfasst alle Arbeiten, die in diesem Jahr mit den<br />
begehrten LeadAwards, Deutschlands bedeutendstem<br />
Print- und Online-Preis, ausgezeichnet werden. Anders<br />
als bei anderen Kreativwettbewerben kann man sich für<br />
die LeadAwards nicht bewerben, die Arbeiten werden<br />
von einer unabhängigen Fachjury ausgewählt.<br />
Deichtorhallen Hamburg<br />
Deichtorstraße – , 0095 Hamburg<br />
bis . ., Di–So – 8h, Eintritt: 9 €, erm. 5 €<br />
www.deichtorhallen.de, Map Nord: I<br />
Mario Wagner & Thomas Stüssi –<br />
STiNK! & Super Blast<br />
In Two Window Project’s first exhibition, STiNK!’s dramatic<br />
paintings are alluring in both intimacy and sophistication.<br />
The subject of each, in the act of falling, shows<br />
layers of human motion and emotional states with rich<br />
colours resulting in deeply personal portraits that meld<br />
the figurative with abstract. Super Blast – new works.<br />
The janinebeangallery presents collages of the German<br />
native artist Mario Wagner, based on magazines of the<br />
50ies and 70ies. The other half of the group show features,<br />
objects and installations of the Swiss artist Thomas<br />
Stüssi.<br />
janinebeangallery / Two Window Project, Torstr. 54, 0 5<br />
Berlin-Mitte, Opening: 9. ., 8– h, 0. .– 7.4., Mo–Sa<br />
– 8h, 0 0 - 4 76 7 68 (JBG), 0 0 - 8 50 0 7 (TWP)<br />
www.twowindowproject.com, www.janinebeangallery.com<br />
Map: E 0<br />
Looking Beyond: X-Rays – Renato Meneghetti<br />
“Looking beyond: X-Rays” stellt einen großen zusammenhängenden<br />
Teil der Werkschau, die zu Ehren<br />
Meneghettis in Rom im Museo Nazionale di Palazzo<br />
Venezia von Achille Bonito Oliva kuratiert wurde, aus.<br />
Die Ausstellung ist Indiz für eine unerschöpfliche Suche,<br />
mit dem Auge zu sehen, was es normalerweise nicht zu<br />
sehen vermag.<br />
“…In this manner the eye can see what normally it cannot<br />
read…”<br />
FACTORY-ART<br />
Mommsenstr. 7, 06 9 Berlin-Charlottenburg<br />
Opening: . ., 8h, 4. .–8.5., Di–Sa – 8h and by appt.<br />
www.factory-art.com, Map: N /<br />
Per Mårtensson: untitled, 0 0, Diptychon,<br />
Öl auf Leinwand, je 0 x 70 cm<br />
Martin Kippenberger: Bitte nicht nach Hause schicken, 98 , Öl<br />
auf Leinwand, 0 x 00 cm, Privatsammlung, Berlin<br />
© Nachlass Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Köln<br />
Foto: Lothar Schnepf<br />
Uwe Lausen: Geometer, 965, Öl/Kunstharzdispersion auf<br />
Leinwand, 80,5 x cm, Privatsammlung<br />
© VG Bild-Kunst, Bonn 0 0<br />
Per Mårtensson<br />
Die Arbeiten des 969 geborenen schwedischen Künstlers<br />
verwickeln uns in ein Spiel der Illusionen. Auf den<br />
ersten Blick sehen wir ein Foto von einem Lamellenvorhang.<br />
Mit dem zweiten Blick wird deutlich, dass es<br />
tatsächlich ein abstrakt anmutendes Ölgemälde ist. Bei<br />
den installativen Arbeiten in Form von Relief-Skulpturen<br />
erscheint der Lamellenvorhang von Spotlights<br />
angestrahlt. Dem Künstler aus Malmö geht es nicht um<br />
Effekthascherei. Ihn interessiert die abstrakte und minimiale<br />
Tradition der Malerei. Mårtensson schafft Arbeiten,<br />
die eine konzeptuelle Stringenz verfolgen und eine<br />
sinnliche Dimension beinhalten.<br />
Galerie Zink München<br />
Theresienstr. a, 80 München<br />
Opening: 8. ., 9h, 9. .– .5., Di–Fr – 8h, Sa – 6h<br />
www.galeriezink.de, Map Süd: D 4<br />
Pop Life: Warhol, Haring, Koons, Hirst, …<br />
„Gute Geschäfte sind die beste Kunst“ – die Ausstellung<br />
nimmt Andy Warhols berüchtigte Provokation zum<br />
Ausgangspunkt, um das Vermächtnis der Pop Art und<br />
den Einfluss ihrer bedeutendsten Vertreter vollkommen<br />
neu zu interpretieren. „Pop Life“ zeigt die verschiedenen<br />
Methoden, mit denen sich Künstler seit den 980er<br />
Jahren auf die Massenmedien eingelassen haben, und wie<br />
sie dabei ihre künstlerische Persönlichkeit bewusst als<br />
„Marke“ geschaffen und kultiviert haben. Neben Werken<br />
von Andy Warhol sind Arbeiten von Keith Haring, Jeff<br />
Koons, Damien Hirst, Martin Kippenberger u. a. zu<br />
sehen.<br />
Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart<br />
Glockengießerwall , 0095 Hamburg<br />
bis 9.5., Di–So 0– 8h, Do 0– h, Eintritt: 8,50 €, erm. 5 €<br />
www.hamburger-kunsthalle.de, Map Nord: F<br />
Uwe Lausen – Ende schön alles schön<br />
Anlässlich des vierzigsten Todestags von Uwe Lausen<br />
im Jahr 0 0 widmet die Schirn dem mit 9 Jahren<br />
durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Autodidakten<br />
eine große Überblicksausstellung. Innerhalb von nur<br />
neun Jahren schuf Lausen ein von rasanten Entwicklungssprüngen<br />
gekennzeichnetes künstlerisches Werk, in<br />
dem er auf überzeugende Weise den ab 964 aus England<br />
und Amerika einbrechenden Einfluss der Pop-Art<br />
in eine sehr eigene und zeitgemäße Sprache übersetzte.<br />
Dabei ging es ihm nicht um die Schilderung der banalen<br />
Konsumwelt, sondern um die schonungslose Darlegung<br />
menschlicher und gesellschaftspolitischer Dramen.<br />
Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />
Römerberg, 60 Frankfurt<br />
4. .– .6., Di, Fr–So 0– 9h, Mi + Do 0– h<br />
Eintritt: 8 €, erm. 6 €, www.schirn.de, Map West: C<br />
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KUNST Magazin Sammlergespräch: Ivo Wessel<br />
Der 965 in Paderborn geborene Ivo Wessel gehört zu<br />
der jüngeren Generation von Kunstsammlern und lebt<br />
als Software-Entwickler in Berlin. Seit Schultagen hat<br />
er – neben einer gewissen Zuneigung für Computer<br />
und Elektronik – eine ausgesprochene Obsession für<br />
Literatur, insbesondere Prosa und zeitgenössische<br />
Kunst, wobei eine besondere Vorliebe für Video- und<br />
Konzeptkunst besteht. Teile seiner Kunstsammlung<br />
waren in der Fruchthalle Kaiserslautern, im<br />
Literaturhaus Berlin, in der Kunsthalle Kiel, im<br />
Kunstverein Göttingen und in der Galerie der Stadt<br />
Sindelfingen zu sehen. Er schreibt Computerbücher<br />
über Entwicklung und Gestaltung von Software, die<br />
er gerne mit Zeichnungen seiner Lieblingskünstler<br />
wie Via Lewandowsky oder Ottmar Hörl und<br />
Nachworten seiner Lieblingsschriftsteller wie Max<br />
Goldt, Eckhard Henscheid oder Ror Wolf trüffelt.<br />
Mit Reiner Speck und Michael Magner gibt er die<br />
Buchreihe “Sur la lecture” im Rahmen der deutschen<br />
Marcel-Proust-Gesellschaft heraus. Mit Olaf Stüber<br />
zeigt er einmal im Monat unter dem Motto “Videoart<br />
at Midnight” Videokunst im Kino Babylon. Zurzeit<br />
schreibt er ein Buch zur iPhone-Programmierung<br />
und hat jüngst, zusammen mit Gerd Harry Lybke, die<br />
“e-art-apps” ins Leben gerufen: Kunst-Applikationen<br />
für das iPhone.<br />
Impressum | Imprint<br />
KUNST Magazin / KUNST Verlag, Berlin,<br />
Wrangelstr. , 0997 Berlin<br />
Tel.: 0 0 - 6 0 4 und 0 0 - 4 9 58 9<br />
Fax: 0 0 - 6 0 7 und 0 0 - 4 9 70 59<br />
info@kunstmagazin.de | ISSN 86 - 7 8<br />
Herausgeberin<br />
Jennifer Becker (v. i. S. d. P.)<br />
Chefredakteurin<br />
Katharina Helwig<br />
Chef vom Dienst<br />
Hannah Nehb<br />
Redaktion & Texte: Elisabeth Jungklaus, Agathe<br />
Power, <strong>Sarah</strong> <strong>Weckert</strong>, Steffi Weiss, Claudia Wissel<br />
Gastautoren in dieser Ausgabe: Peter Herrmann,<br />
Jan Kage, Christoph Zitzlaff<br />
Lektorat: Carolin Mader<br />
Übersetzungen: Brian Poole<br />
Grafik: Matej Košir<br />
Portrait Ivo Wessel, Foto: Miriam Schoofs<br />
Das KUNST Magazin freut sich auf das Sammlergespräch<br />
mit Ivo Wessel. Das Gespräch wird moderiert<br />
von Jan Kage.<br />
Donnerstag, 4.3.2010, Einlass ab 0h<br />
Bar Tausend, Schiffbauerdamm , Berlin-Mitte<br />
RSVP: sammler@kunstmagazin.de<br />
Onlineredaktion: Katja Schorch, , Katharina Horst<br />
Webdesign: Marius Bruns, www.robinson-cursor.de<br />
Druck: Druckerei Conrad GmbH,<br />
www.druckereiconrad.de<br />
Distribution: DHL GoGreen – wir versenden<br />
klimaneutral, Deutsche Post Pressevertrieb<br />
Erscheinungsweise: 40.000 Exemplare, 0-mal im<br />
Jahr, Doppelausgaben: Jul./Aug. und Dez./Jan. Es<br />
gelten die Mediadaten 0 0.<br />
Alle Ausstellungshinweise im KUNST Magazin<br />
sind für Galerien, Museen und Ausstellungshäuser<br />
kostenpflichtig.<br />
Eine tagesaktuelle Übersicht zu allen Veranstaltungen<br />
im KUNST Kontext in Deutschland finden Sie im<br />
Kalender auf www.kunstmagazin.de<br />
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